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„Hepatitis“ – Versionsunterschied

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{{Infobox ICD
'''Hepatitis''' (v. [[griechische Sprache|griech.]] ''ἡπαρ'' „Leber“) bezeichnet eine Entzündung der [[Leber]]. Dieser Artikel beschäftigt sich mit [[Virus|virusbedingter]] Hepatitis und sogenannter [[Autoimmun|autoimmuner]] Hepatitis. Die Hepatitisviren, die allerdings verschiedenen Virusfamilien angehören, werden von A bis G bezeichnet.
|01-CODE= K75.9
|01-BEZEICHNUNG= Entzündliche Leberkrankheit, nicht näher bezeichnet
}}


Als '''Hepatitis''' (Plural: Hepatitiden; von {{grcS|ἧπαρ|hepar|de=Leber}}) wird eine [[Entzündung]] der [[Leber]] bezeichnet, die viele Ursachen haben kann. Führt eine andere zugrundeliegende Erkrankung zu dieser Leberentzündung, wird von einer sogenannten '''Begleithepatitis''' gesprochen.
Klinisch unterscheidet man [[akut]]e und [[chronisch]]e Verlaufsformen.


Klinisch unterscheidet man nach dem Verlauf die [[Krankheitsverlauf|akute]] Hepatitis, die innerhalb von sechs Monaten ausheilt, von der [[Krankheitsverlauf|chronischen]] Hepatitis, die länger anhält.
== Hepatitis A ==
[[Bild:Verbreitung von Hepatitis A (deutsch).png|thumb|300px|right|Hepatitis A - Verbreitung auf der Welt (Stand 2004)]]
'''Erreger''': Das Hepatitis A-Virus (HAV) ist ein unbehülltes Einzel(+)-Strang [[RNA-Virus]] aus der Gruppe der [[Hepatoviren]] und zu den [[Picornaviren]] gehörig. Es ist die häufigste Ursache der akuten viralen Hepatitis weltweit. Dieses Virus ist in Ländern mit hohen hygienischen Standards selten anzutreffen. Das Virus ist sehr resistent gegen hohe Temperaturen, [[Säure]]n und [[Lauge]]n (beispielsweise Seifen und andere Reinigungsmittel). Es verbreitet sich per [[Kontaktinfektion]] bzw. [[Schmierinfektion]], also durch direkten Kontakt und verunreinigtes Wasser oder andere Speisen (fäkal-oraler Übertragungsweg).


== Pathophysiologie ==
'''Vorkommen''': Dieses Virus kommt in Südostasien, Russland, im vorderen Orient, [[Mittelmeer|Mittelmeerraum]], in gesamt Afrika, Mittel- und Südamerika vor und wird häufig von Reisen in diese Länder mitgebracht. Erst vor wenigen Jahren wurde im Nürnberger Raum ein Fall bekannt, in dem ein einzelner Metzger ohne Impfung nach einem Mallorca-Urlaub eine Hepatitis A-[[Epidemie]] ausgelöst hatte.
Am Beginn einer Hepatitis steht immer die Schädigung und Zerstörung der [[Hepatozyt|Leberzellen]] ([[Hepatozyten]]). Die Ursachen dieser Schädigung sind sehr vielfältig, so kann eine rein mechanische oder physikalische Beeinträchtigung vorliegen (Strahlungshepatitis, [[Prellung]], Blutabflussstörung etc.), oder toxische Substanzen (Medikamente, Drogen, Gifte) und Krankheitserreger ([[Viren]], [[Bakterien]], [[Parasiten]]) können direkt die Leberzelle zerstören. Die verschiedenen Hepatitisformen unterscheiden sich bezüglich einer ursprünglichen Schädigung der Leberzellen prinzipiell nur in der Schwere und der Dauer. In der Folge der Schädigung und Entzündung bietet sich fast immer ein einheitliches Bild:
* Freisetzung von [[Entzündungsmediator]]en, insbesondere [[Zytokine]]n, Einwanderung von [[Leukozyten]] und [[Makrophagen]] in das Lebergewebe: Entzündungszeichen im Körper: [[Leukozytose]], [[Fieber]], erhöhte [[Blutsenkungsreaktion]], [[C-reaktives Protein]] (CRP)
* Beeinträchtigung oder Absterben ([[Nekrose]]) der Leberzellen, Freisetzung von Proteinen und Enzymen aus abgestorbenen Leberzellen: Anstieg der [[Transaminasen]] („Leberenzyme“)
* Einschränkung der Stoffwechselfunktionen der Leber: Störung von [[Hämoglobin]]- und [[Gallensäure]]-Stoffwechsel mit Ansammlung von unkonjugiertem, d. h. an [[Albumin]] gebundenem, [[Bilirubin]] im Blut und daraus folgender Gelbsucht ([[Ikterus]]). Durch den gestörten Energiestoffwechsel ([[Glykogen]]) kann ein Schwächegefühl resultieren. Da die Synthese von Faktoren der [[Blutgerinnung]] vermindert ist, liegt eine erhöhte Blutungsneigung vor. Weiter ist die Entfernung von freiem [[Ammoniak]] aus der Blutbahn beeinträchtigt, was eine [[Hepatische Enzephalopathie|Enzephalopathie]] mit dem Endstadium eines [[Leberkoma]]s (''Coma hepaticum'') verursacht.
* Sofern die Entzündung nicht folgenlos abheilt (''[[Restitutio ad integrum]]''), wird das untergegangene Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt: [[Fibrose]] der Leber, [[Leberzirrhose]]


== Arten von Entzündungen der Leber ==
'''Übertragung''': Die Übertragung der Hepatitis A-Viren erfolgt fäkal-oral durch eine [[Kontaktinfektion]] oder [[Schmierinfektion]]. Das bedeutet, dass sowohl durch engen Personenkontakt als auch durch verunreinigtes Trinkwasser, Säfte oder Nahrungsmittel die Viren übertragen werden können. Ein erhöhtes Risiko stellen fäkaliengedüngtes Gemüse (z. B. Salate) oder auch Meeresfrüchte (z. B. Muscheln und Austern) dar.
Die häufigsten Ursachen einer Hepatitis sind [[Viren|Virusinfektionen]] ('''Virushepatitis''') und die [[Autoimmunhepatitis]].


=== Infektiöse Formen ===
'''Diagnose''': Die Diagnose wird klinisch gestellt, der Nachweis erfolgt durch [[Anti-HAV-IgM]].
* Die „klassischen“ Virushepatitiden:
** [[Hepatitis A]]
** [[Hepatitis B]]
** [[Hepatitis C]]
** [[Hepatitis D]] (nur in Verbindung mit Hepatitis B)
** [[Hepatitis E]]


* Hepatitis bei nicht-klassischen Hepatitisviren:
'''Verlauf''': Die [[Inkubationszeit]] dieses Virus beträgt 15–50 Tage. Die Hepatitis A kann akut über mehrere Wochen bis Monate verlaufen. Verglichen mit anderen Hepatitiden ist diese Erkrankung aber relativ milde, besonders bei Kindern verläuft sie in der Regel harmlos, oft ganz asymptomatisch. Sie wird niemals [[chronisch]] und führt deshalb auch nicht zu einer dauerhaften Schädigung der Leber. Die Zeit der höchsten Infektiösität liegt etwa ein bis zwei Wochen vor dem Ausbruch. Die Patienten sind jedoch bis eine Woche nach Ausbruch infektiös. Obwohl die meisten Reisenden sich wieder gut erholen, muss doch jeder zehnte im Krankenhaus behandelt werden. Die Ausheilung geschieht in der Regel in 4–8 Wochen (selten bis zu 18 Monaten).
** Viren der [[Herpesviridae|Herpesvirus-Familie]]:
*** [[Epstein-Barr-Virus]] ([[Pfeiffer-Drüsenfieber]])
*** [[Cytomegalievirus]]
*** [[Herpes-simplex-Virus]] (bei Herpes-[[Sepsis]])
*** [[Varizella-Zoster-Virus]] (Windpocken, Gürtelrose)
** [[Mumpsvirus]]
** [[Rubellavirus]] (Röteln)
** [[Adenoviren]], beim Hund auch als [[Hepatitis contagiosa canis]] (Hundehepatitis)
** [[Enterovirus|Enteroviren]]/[[Coxsackievirus|Coxsackieviren]] (Enterovirus-Hepatitis beim Neugeborenen)
** [[Gelbfieber-Virus]] und andere [[Hämorrhagisches Fieber|Hämorrhagische-Fieber]]-Viren


* Bakterielle Erreger und Pilze:
'''Symptome''': Nach einer Zeit von circa 28 Tagen entwickelt sich Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit, häufig [[ikterus|anikterisch]] (ohne Gelbsucht), selten schwer [[ikterus|ikterisch]] (schwere Gelbsucht) mit dunklem Urin und möglichem Gallestau.
** ''[[Coxiella burnetii]]'': [[Q-Fieber]]
** ''[[Mycobacterium tuberculosis]]'' ([[Tuberkulose]])
** [[Leptospirose|Leptospiren]]
** ''[[Treponema pallidum]]'' ([[Syphilis]]): angeboren oder erworben
** [[Salmonellen]] und [[Shigellen]]
** [[Rickettsien]]
** [[Borrelien]]
** [[Candida (Pilze)|Candida]]-Hefen
** [[Kryptosporidien]]


* Parasitäre Erreger:
'''Vorbeugung''': Eine [[Impfung]] ist möglich und wird bei Reisen in Risikogebiete empfohlen (siehe [[Reiseregeln]]). Es ist eine passive und neuerdings auch aktive [[Immunisierung]] möglich. Trotzdem sollte man sich vor Reisen in Endemiegebiete (z. B. Südeuropa) impfen lassen. Der Impfstoff wird dreimal injiziert, das zweite Mal nach etwa zwei Wochen, das dritte Mal nach etwa einem halben Jahr. Eine zweite Möglichkeit der Grundimmunisierung besteht darin, bei der ersten Teilimpfung die doppelte Dosis zu injizieren und die zweite und letzte Teilimpfung nach einem Jahr mit der einfachen Dosis fortzusetzen.
** [[Plasmodien]] ([[Malaria]])
** [[Amöben]]
** [[Leishmanien]] ([[Leishmaniose]])
** ''[[Toxoplasma gondii]]'' ([[Toxoplasmose]])
** [[Echinokokken]]
** [[Leberegel]]
** Schistosoma ([[Pärchenegel]]) ([[Schistosomiasis]]/Bilharziose)
** [[Spulwurm]]


== Hepatitis B ==
=== Toxische Hepatitis ===
Folgende Formen der [[Hepatotoxizität|toxischen Hepatitis]] sind bekannt:
[[Bild:Verbreitung von Hepatitis B.png|thumb|300px|right|Hepatitis B - Verbreitung auf der Welt (Stand 2004)]]
* Alkohol-toxische Hepatitis ([[Alkohol-Hepatitis]])
* Medikamenten- und drogeninduzierte Hepatitis: z. B. [[Diclofenac]], [[Chlorpromazin]], [[Isoniazid]], [[Paracetamol]], [[Methotrexat]], [[Schöllkraut|Chelidonium]], [[Isotretinoin]], [[Amoxicillin]] mit [[Clavulansäure]].
* Hepatitis bei Vergiftungen (Lösungsmittel, Pilzgifte: [[Aflatoxine]])


=== Physikalische Formen ===
Mit etwa 350 Millionen chronisch infizierten Menschen gehört es neben der [[Tuberkulose]] und der [[HIV]]-Infektion zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Welt.
* Strahlen-Hepatitis (nach [[Strahlentherapie]])
* Posttraumatische Hepatitis (Leberquetschung, [[Kontusion]])


=== Immunpathologische Formen ===
'''Erreger''': Das Hepatitis B-Virus (HBV) ist ein behülltes doppelsträngiges [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Virus und gehört zu der Familie der [[Hepadnaviridae]].
* [[Granulomatöse Entzündungen]] ([[Sarkoidose]])
* [[Autoimmunhepatitis]]
* [[Primär biliäre Cholangitis]]


=== Extrahepatische Formen ===
'''Vorkommen''': Dieses Virus kommt [[Endemie|endemisch]] in Südostasien und im tropischen Afrika vor.
* Entzündungen der Gallenwege ([[Cholangitis]])
Dank der seit einigen Jahren durchgeführten Impfkampagnen ist das Vorkommen in Nord- und Westeuropa, USA, Kanada, Mexiko und südlichen Regionen Südamerikas auf unter 0,1% der chronischen Virusträger gerutscht.
* Kardiale Hepatitis (Stauungshepatitis)
* Nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH, [[Fettleber]]hepatitis)


=== Angeborene Ursachen ===
'''Übertragung''': Die Infektion erfolgt durch Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten eines anderen infizierten Menschen. Eine Übertragung ist deshalb durch [[Blut]], bluthaltigen [[Speichel]], [[Samenflüssigkeit]] und [[Scheidensekret]] möglich. Jede Berührung mit einer virushaltigen Flüssigkeit kann den Erreger übertragen. Die Eintrittspforten sind kleinste Verletzungen der [[Haut]] oder [[Schleimhaut]]. Als Risikofaktoren sind zu nennen: ungeschützter Geschlechtsverkehr, intravenöser Drogenkonsum, berufliche Tätigkeit im Gesundheitswesen, Erhalt von Blutprodukten ohne vorherigen HBV-Testung, weiterhin zahnärztliche und [[Invasive Medizin|invasive]] medizinische oder kosmetische Maßnahmen ([[Tätowierung]], [[Piercing]]). Unter Kleinkindern kann die Infektion etwa durch Kratzen oder Beißen weitergegeben werden. Aber auch die Gegenstände des täglichen Lebens, wie zum Beispiel [[Rasierapparat]]e oder [[Nagelschere]]n, mit denen man sich häufig geringfügig verletzt, können Auslöser der Infektion sein. Häufigster Übertragungsweg ist aber der [[Geschlechtsverkehr]].
* [[Hämochromatose]] (Eisenspeicherkrankheit)
* [[Alpha-1-Antitrypsinmangel|α<sub>1</sub>-Antitrypsin-Mangel]]
* [[Morbus Wilson]] (Kupferspeicherkrankheit)


== Meldepflicht ==
'''Verlauf''': Die Inkubationszeit beträgt beim HBV-Virus 40 bis 160 Tage. Der Verlauf wird vor allem von der Immunantwort des jeweiligen betroffenen menschlichen Organismus bestimmt. Chronisch verläuft diese Erkrankung in 5-10% der Fälle. Es kann aber zu erheblichen Folgeschäden wie beispielsweise Leberkarzinom oder Leberzirrhose führen. Spätestens bei Auftreten von [[Bewusstseinsveränderung]]en (so genannte [[Enzephalopathie]]) ist die Verlegung in ein Zentrum für Lebererkrankungen angebracht. Bis zu 25% der Erkrankten sterben an den [[Folgekrankheit]]en des HBV ([[Leberzirrhose]], [[Leberkarzinom]]). Etwa 5% der HBV-Infizierten sind zusätzlich an Hepatitis D erkrankt.
Jede ''akute Virushepatitis'' ist nach dem Recht Deutschlands gemäß {{§|6|ifsg|juris}} [[Infektionsschutzgesetz]] eine [[meldepflichtige Krankheit#Deutschland|meldepflichtige Krankheit]]. In Österreich ist nach {{§|1|EPIDEMIEGESETZ|RIS-B|DokNr=NOR40231448}} Abs.&nbsp;1 Epidemiegesetz 1950 ''infektiös[e] Hepatitis (Hepatitis A, B, C, D, E)'' [[Meldepflichtige Krankheit#Österreich|anzeigepflichtig]]. In der Schweiz unterliegen nur Hepatitis A, B, C und E der [[Meldepflichtige Krankheit#Schweiz|Meldepflicht]] und zwar nach den Nummern 19–21a von {{§§|URL|2=https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20151622/index.html#app1ahref0|3=Anhang 1}} der ''Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen''.

'''Symptome''': Die Krankheit äußert sich in einer [[Gelbsucht]], die von [[Fieber]], Abgeschlagenheit, [[Bauchschmerzen]] und Verdauungsbeschwerden begleitet ist.

'''Therapie''': Eine Therapie ist möglich mit [[Interferon]]-alpha und [[Lamivudin]], allerdings nicht [[kurativ]] (keine vollständige Heilung).

'''Vorbeugung''': Eine Impfung (aktive [[Immunisierung]]) ist möglich, wird bei allen Kindern und Jugendlichen empfohlen und ist als Bestandteil in den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission ([[STIKO|StIKo]]) der Bundesrepublik Deutschland im [[Impfkalender]] enthalten. Vor allem Personen in Heil- und Pflegeberufen, [[Dialyse]]patienten, [[Promiskuität|Promiskuitive]], [[Drogenabhängig]]e, nach HBV-Exposition (Stichverletzung) und Reisende in Risikogebiete sollten nicht auf den [[Impfschutz]] verzichten. Siehe auch die aktuellen Empfehlungen des [[Robert-Koch-Institut|Robert-Koch-Institutes]].

== Hepatitis C ==

'''Erreger''': Das Hepatitis-C-Virus (HCV) wurde im Jahre [[1988]] mit Hilfe gentechnischer Methoden (Nachweis des Erbmaterials) erstmals identifiziert (Vorher Hepatitis non A non B). Es ist ein 45 [[Nanometer|nm]] großes behülltes Einzel(+)-Strang-[[RNA-Virus]] und gehört zu den [[Hepaciviren]] aus der Familie der [[Flaviviridae|Flaviviren]].
Es hat sechs [[Genotyp]]en und 30 [[Subtypen]]. So findet man beispielsweise in Europa und in den USA vorwiegend die Genotypen 1, 2 und 3 und in Afrika Typ 4. Der Mensch ist einziger Wirt des HCV.

'''Übertragung''': Bei etwa der Hälfte der Erkrankungen lässt sich im Nachhinein der [[Infektionsweg]] nicht mehr nachvollziehen. Erhöhte Infektionsgefahr besteht für Konsumenten von illegalen Drogen wie [[Heroin]] und [[Kokain]], die iv (intravenös) konsumieren und dasselbe Spritzbesteck mit anderen Konsumenten teilen. [[Tätowierung]]en und [[Piercing]] sind bei Verwendung verunreinigter Instrumente ein Risikofaktor. Häufige Infektionswege sind die Verletzung mit spitzen und scharfen Instrumenten ([[Nadelstichverletzung]] (NSV)) bei gleichzeitiger Übertragung von kontaminiertem Blut. Das Risiko der Ansteckung nach einer NSV mit bekannt positivem „Spender“ wird in der Literatur mit 3 bis 10 Prozent angegeben, scheint aber stark abhängig vom [[Genotyp]].

Auch betroffen waren bis etwa zum Jahr [[1990]] [[Hämophilie]]-Patienten, die bei z.B. operativen Eingriffen auf Spenderblut/-plasma oder auf aus Menschenblut hergestellte Gerinnungspräparate angewiesen sind. Damals wurde Hepatitis C und auch B vielfach unbemerkt auf diese Patienten übertragen. Mit der Einführung moderner Testverfahren, mit deren Hilfe heute über 99 % Hepatitis C positiver Spender identifiziert werden können, besteht nur noch ein minimales Risiko einer Ansteckung durch eine Blutübertragung.

Eine Übertragung des Virus durch andere Körperflüssigkeiten als Blut (z.B. Speichel) wurde bisher nicht beobachtet. Das Risiko einer Übertragung beim Sexualverkehr ist abhängig vom Sexualverhalten, wird jedoch als niedrig gewertet. Das Risiko für eine Übertragung des Virus von der schwangeren Mutter auf das ungeborene Kind liegt bei unter 5 %.

'''Verbreitung''': Zur epidemiologischen Situation der Hepatitis C werden jedes Jahr durch das Robert Koch-Institut Zahlen veröffentlicht. Diese belaufen sich für das Jahr [[2002]] auf 6.600 gemeldete Erstdiagnosen in Deutschland. Davon wurden etwas mehr als 50% labordiagnostisch festgestellt und waren ohne typisches klinisches Krankheitsbild. Hierbei muss aber darauf hingewiesen werden, dass die Unterscheidung zwischen akuten und schon länger bestehenden HCV-Infektionen nicht möglich ist.

Zitat: "Im Jahr [[2003]] wurden dem [[RKI]] insgesamt 6.961 Fälle einer Hepatitis-C-Infektion übermittelt."

'''Diagnostik''': Die Diagnose erfolgt durch Nachweis virusspezifischer Antikörper gegen Struktur- und Nichtstrukturproteine mittels Enzymimmunoassays und Immunoblots sowie durch Nachweis von Teilen des Virusgenoms (HCV-RNA) mittels [[Polymerase-Kettenreaktion]] ([[RT-PCR]]). Lediglich eine [[Biopsie|Leberbiopsie]] vermag zuverlässige Aussagen über das Stadium der Krankheit (= Stadium der Gewebsschädigung) treffen. Anders als bei anderen Hepatiten sind die Transaminase-Werte des Blutes (GGT, GOT, GPT) häufig von der Schwere bzw. dem Stadium der Erkrankung entkoppelt.

'''Verlauf''': Die Hepatitis C ist eine der Infektionskrankheiten, die in der Akutphase aufgrund des meist symptomlosen oder symptomarmen Verlaufs oftmals nicht diagnostiziert werden können. Die Erkrankung wird nach einer [[Inkubationszeit]] von 20 bis 60 Tagen in vielen Fällen vom Betroffenen gar nicht oder lediglich als vermeintlich [[grippaler Infekt]] wahrgenommen. Die Akutphase geht jedoch in mehr als 70% der Fälle in eine chronische Verlaufsform über. Bleibt die Infektion unbehandelt, so führt sie bei ca. 1/4 der Patienten im Langzeitverlauf nach etwa 20 Jahren zur [[Leberzirrhose]]. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für ein [[Hepatozelluläres Carcinom|Leberzellkarzinom]].

'''Therapie''': Die Standardbehandlung besteht inzwischen (Stand 2004) aus einer kombinierten Therapie mit pegyliertem [[Interferon]] Alpha und [[Ribavirin]] über eine Dauer von 24 bis 48 Wochen. Abhängig von dem beim Patienten vorliegenden [[Genotyp]] des Virus besteht mit dieser Therapie eine Chance von etwa 50 bis 80 %, das Virus dauerhaft zu eliminieren. Weitere wichtige Faktoren für einen Therapieerfolg sind Alter, Virusmenge, Dauer der Erkrankung, Körpergewicht und Schädigungsgrad der Leber.

'''Vorbeugung''': Trotz intensiver Bemühungen wurde bis heute kein wirksamer [[Impfstoff]] zur aktiven [[Immunisierung]] gegen Hepatitis C gefunden. Schutzmaßnahmen bestehen vor allem darin, Blut-zu-Blut-Kontakte mit Infizierten zu vermeiden.

Es gibt keine Postexpositionsprophylaxe nach einer Infektion mit Hepatitis C, wie sie z.B. bei Hepatitis B oder HIV bekannt ist. Wird eine Hepatitis C jedoch im ersten halben Jahr nach der Infektion entdeckt und behandelt, kann eine 24-wöchige Interferon-Therapie in bis zu 98% der Fälle zur Heilung führen, bevor die Erkrankung einen chronischen Verlauf nimmt.

'''Forschung''': [[2004]] gelang es jeweils einer Forschergruppe aus Japan (Takaji Wakita, [[Tokyo]]) und Deutschland (Ralf Bartenschlager, [[Heidelberg]]), infektiöse Hepatitis-C-Viren in Zellkultur herzustellen und damit neue Zellen zu infizieren. Dieselben beiden Gruppen sowie die Gruppen um Charles M. Rice ([[Rockefeller University]], [[New York]]) und Frank V. Chisari (Scripps Research Institute, [[San Diego]]) stellten [[2005]] eine effiziente Weiterentwicklung des ursprünglichen Systemes vor. Dadurch kann die Forschung an neuen Behandlungswegen wie Medikamenten und Impfungen eröffnet werden.

== Hepatitis D ==
'''Erreger''': Das Hepatitis D-Virus (HDV) ist eine Rarität der Natur. Es besteht nur aus einem (negativen) RNA-Ring. Es versteckt sich in leeren Hüllen des Hepatitis B-Virus und führt zu einer chronischen Infektion. Folglich kann nur jemand mit Hepatitis D infiziert werden, der bereits mit Hepatitis B infiziert ist oder gleichzeitig infiziert wird. Wer gegen Hepatitis B geimpft ist, ist damit gleichzeitig auch gegen Hepatitis D geschützt.

'''Verbreitung''': Das HDV ist im Mittelmeerraum, Rumänien, arabischen Halbinsel, Teilen von Afrika und Mittel- und Südamerika [[Endemie|endemisch]].

'''Übertragung''': Beide Viren, Hepatitis B und D, werden besonders durch infizierte Spritzen übertragen. Entsprechend findet man Hepatitis D oft bei Drogenabhängigen.

'''Verlauf''': Für die Prognose des Patienten ist es von Bedeutung, ob die Infektion mit Hepatitis D gleichzeitig mit Hepatitis B erfolgte (Coinfektion) oder nachträglich (Superinfektion). Im letzteren Fall leidet die Leber deutlich stärker. Das entspricht der allgemeinen Beobachtung bei Hepatitis, dass der "second hit", der zweite schwere Schädigungseinfluss oft das Fass zum Überlaufen bringt und schnell zu einer Leberzirrhose führen kann.

== Hepatitis E ==
'''Erreger''': Es handelt sich um ein unbehülltes Einzel(+)-Strang [[RNA]]-Virus aus der Familie [[Caliciviren]] zu den [[Caliciviridae]] gehörig. Es kommt meist in anikterischer Form vor und wurde erstmals [[1980]] in Indien entdeckt. Vieles spricht dafür, dass das HEV eine [[Zoonose]] ist, da ähnliche Viren auch bei Schweinen, Affen, Rehen, Mäusen und Schafen nachgewiesen werden konnten.

'''Vorkommen''': Die Hepatitis E ist die zweithäufigste Hepatitis in Nordafrika und Vorderasien, speziell im [[Sudan]] und [[Irak]]. In Deutschland wurden 2001 insgesamt 34 Fälle gemeldet. Die Erkrankungen waren nach Auslandsreisen in [[Endemie]]gebiete aufgetreten.

'''Übertragung''': Der Übertragungsweg ist per [[Kontaktinfektion]] bzw. [[Schmierinfektion]] fäkal-oral und über das Wasser möglich. Die [[Infektion|Transmission]] von Person zu Person (Tröpfcheninfektion) ist nicht nachgewiesen, sodass eine Verbesserung der sanitären Situation sowie das Aufkochen des Wassers bzw. eine chemische Desinfektion die Krankheit verdrängt.

'''Verlauf''': Die Erkrankung hat eine Inkubationszeit von 30–40 Tagen und ist klinisch nicht von der Hepatitis A zu unterscheiden. Sie ist jedoch schwerer im Verlauf, in 0,5–4% der Fälle sogar tödlich. Besonders Schwangere sollten nicht in Endemiegebiete reisen, da eine Infektion während der [[Schwangerschaft]] mit einer [[Sterblichkeit]] von ca. 20% bei der werdenden Mutter verbunden ist.

'''Vorbeugung''': Eine [[Impfung]] (aktine Immunisierung) existiert zurzeit noch nicht. Ein Impfstoff ist in [[Nepal]] in Erprobung.

Näheres siehe: [http://www.who.int/emc-documents/hepatitis/docs/whocdscsredc200112.html/index.html Info der WHO]

== Hepatitis G ==
'''Erreger''': Der Erreger der Hepatitis G (HGV) ist ein behülltes Einzel(+)-Strang-[[RNA-Virus]] aus der Familie [[Flaviviren]] zu den [[Flaviviridae]] gehörig.

'''Übertragung''': Die Übertragung geschieht über Blut und Blutprodukte.

Die Erkrankung kommt häufig in Zusammenhang mit einer Hepatitis C vor: Ca. 80% der Hepatitis G-Infizierten haben eine Hepatitis C, umgekehrt haben 10% der Hepatitis C-Patienten eine Hepatitis G. Unklar ist, welche Bedeutung dieses Virus beim Menschen hat, denn es gilt als unwahrscheinlich, dass es eine eigenständige Erkrankung verursacht.

== Autoimmun(e) Hepatitis ==
Bei der Autoimmunhepatitis handelt es sich um eine früher häufig, jetzt seltener gesehene chronische Autoimmunkrankheit der Leber. ''Etwa 10–20&nbsp;% aller chronisch Leberkranken leiden an einer Autoimmunhepatitis''.
Die Krankheit befällt Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren dreimal häufiger als Männer. Als Ursache der Autoimmunhepatitis werden Umwelttoxine, bakterielle Antigene (z. B. Salmonellen-Antigene) und Viren diskutiert, wie z. B. die Viren der Hepatitis A, B, C und D oder auch Masern und Herpesviren, die zwar als Induktoren der Krankheit in Frage kommen, in der Phase der Autoimmunhepatitis aber nicht nachweisbar sind. Möglicherweise handelt es sich auch um heute noch unbekannte hepatotrope Viren.

Bei der Autoimmunhepatitis hat die Leber ihre [[Immuntoleranz]] verloren.

Laborchemisch zeichnet sich die Krankheit durch Transaminasenerhöhung und durch einen Anstieg der Gammaglobuline, besonders von Immunglobulin (IgG) aus. Charakteristisch ist aber das Vorkommen von Antikörpern, wie Antikörper gegen Zellkerne (ANA), glatte Muskelfasern (SMA), Mikrosomen von Leber und Nierenzellen (LKM) oder ein lösliches Leberprotein (SLA). Diese Antikörper finden sich gelegentlich auch bei anderen Krankheiten. Sie sind nicht für die Pathogenese der chronischen Autoimmunhepatitis verantwortlich, stellen aber für die Diagnose führende serologische Marker der Krankheit dar. Aufgrund verschiedener Antikörperspektren unterscheidet man heute drei Hepatitistypen zwischen denen es allerdings Überlappungen gibt, die Behandlung der drei Typen unterscheidet sich nicht.

'''Typ I''' (am häufigsten)
ANA (50–80%), ASMA (50–70%), AMA (niedrigtitrig <1:160) 20%, weiblich:männlich = 8:1, hohes gamma-Globulin (IgG) 1,5fach der oberen Normgrenze, begleitende Autoimmunerkrankungen (Thyreoiditis, Basedow, Coombs-pos. hämolytische Anämie, perniziöse Anämie, Colitis ulcerosa) in bis zu 50%.
''Zirrhose in 45% der Fälle.''

'''Typ II''' (seltener)
Anti-LKM-1-Antikörper, keine ANA, keine ASMA, typischerweise junge Mädchen (Beginn in 70–80% im Alter von 2–14 Jahren, bei Erwachsenen in 20–30%), in 40% auch andere immunologische Erkrankungen; akuter Beginn und rasche [[Progredienz]] zur Zirrhose möglich.
''Zirrhose in 82% der Fälle.''

'''Typ III'''
in Anwesenheit von HCV-RNA; Patienten meist älter, männlich, niedrigtitrige Anti-LKM, milderer Verlauf, reagieren nicht gut auf Immunsuppression sondern gut auf alpha-Interferon; Anti-LKM-1 wird vielfach als Epiphänomen betrachtet; Typ IIb ist vielleicht keine eigene Autoimmunerkrankung.
''Zirrhose in 75% der Fälle.''

== Häufigkeit, Übertragung, Heilungsquote ==
Die Häufigkeit des Virustyps nimmt in folgender Reihenfolge ab:
HBV −> HAV −> HCV −> HDV −> HEV

Übertragungswege einer Hepatitis sind :

Hepatitis A B C E D
Fäkal-oral + + - + +
Blut - + + - +
Sexuell - + - - +
Perinatal - + + - +


Spontane Heilungsraten je nach Virus-Typ :

Hepatitis Heilungsquote
HAV 100%
HBV 90%
HCV 15% (>50% bei Therapie)
HDV 90%
HEV 98%

Aus der Tabelle geht hervor, dass die Therapie der Hepatitis C wichtig ist, da Spontanheilungen selten sind. Unbehandelt kann eine chronische Leberschädigung mit [[Leberzirrhose]] entstehen.

== Verwandte Wikipediaartikel ==
* [[Postexpositionelle Prophylaxe]] - Vorbeugende Behandlung bei möglicher Infektion mit Hepatitis B, C und HIV
* [[Erkrankungen im Zusammenhang mit Wasser]]
* [[Peter Hans Hofschneider]]

== Selbsthilfegruppen ==
* http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/gahepinf/hepatitis/shg.htm
* http://hepatitis-c-online.de
* http://www.hepatitis-nrw.de/
* http://www.hepatitis-abc.de
* http://www.hcv-shg-bund.de/
* [http://www.medicoconsult.de/Hepabook/I-selbst.php Selbsthilfegruppen Leberkranker]
* http://www.hepatitis.at/system/
* http://www.leberhilfe.org
* http://www.MediWiss.de


== Literatur ==
== Literatur ==
* Gert Frösner: ''Moderne Hepatitisdiagnostik.'' Kilian, Marburg 2001, ISBN 3-932091-50-7.
* Herrmann E, Sarrazin C. Hepatitis C-Virus -- Viruskinetik und Resistenzmechanismen. Z Gastroenterol 1998;36:997-1008. PMID 15136939
* Hartwig Klinker: ''Infektionen durch Hepatitisviren.'' In: [[Marianne Abele-Horn]] (Hrsg.): ''Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten.'' Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 297–301.
* Hadem J, Wedemeyer H, Manns MP. Hepatitis als Reisekrankheit. Internist 2004;45:655-668. PMID 15118829
* Hans Adolf Kühn: ''Krankheiten der Leber.'' In: [[Ludwig Heilmeyer]] (Hrsg.): ''Lehrbuch der Inneren Medizin.'' Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 847–875, hier: S. 854–870.
* Emerson SU, Purcell RH. Running like water--the omnipresence of hepatitis E. N Engl J Med. 2004;351:2367-8. PMID 15575050
* Prof. Dr. med. Gert Frösner. "Moderne Hepatitisdiagnostik" ISBN: 3-932091-50-7


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons}}
Allgemein:
<!--Bitte [[Wikipedia:Weblinks#Formatierung|Formatierungs-Richtlinien]] beachten und [[Vorlage:Internetquelle#Kopiervorlagen|Kopiervorlage Internetquelle]] verwenden.-->
* {{Internetquelle
|url=http://www.kompetenznetz-hepatitis.de/
|titel=Kompetenznetz Hepatitis
|hrsg=Deutsche Leberstiftung
|abruf=2020-03-10
|abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle
|url=https://hepatitis-schweiz.ch/
|titel=Hepatitis Schweiz
|hrsg=Schweizer Hilfsorganisation zur Eindämmung und Bekämpfung von Hepatitis
|abruf=2021-11-18
|abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle
|url=http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Abbildungen/12-13-Differentialdiagnose_Hepatitis.htm
|titel=Schema zur Hepatitis-Diagnostik
|werk=Laborlexikon
|hrsg=medweb24 GmbH
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|abruf-verborgen=1}}
* {{Internetquelle
|url=https://www.ages.at/service/service-presse/pressemeldungen/hepatitis-in-oesterreich/
|titel=Hepatitis in Österreich
|werk=ages.at
|hrsg=Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, kurz AGES
|datum=2019-07-26
|abruf=2020-03-18
|abruf-verborgen=1}}


== Einzelnachweise ==
* http://www.rki.de/INFEKT/INF_A-Z/RAT_MBL/RAT-MBL.HTM
<references/>
* [http://www.medicoconsult.de/Hepabook/Hepatiti.php Hepatitis, Differentialdiagnosen: medizinische Fachinformationen]
* http://www.uni-duesseldorf.de/gahepinf/hepatitis/hep_b.htm
* [http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/h/Hepatitis_Differentialdiagnostik.htm Laborlexikon: Differentialdiagnostik Hepatitis]
* http://www.hepatitis-nrw.de - verständliche Texte von Ärzten zu den div. Hepatitisarten
* http://www.hepatitis-abc.de - verständliche Infos zu den div. Hepatitisarten
* http://www.leberhilfe.org - verständliche Informationen über die verschiedenen Hepatitisarten und andere Lebererkrankungen
* http://www.hepatitis-care.de
* http://www.zct-berlin.de/neueinfuehrungen/lamivudinhep.html
* [http://www.dgk.de/web/dgk_content/de/impfen_und_infektionen.htm Deutsches Grünes Kreuz e.V. -> Impfen und Infektionen]


{{Gesundheitshinweis}}
Speziell zu Hepatitis C:


{{Normdaten|TYP=s|GND=4024427-1}}
* [http://www.kompetenznetz-hepatitis.de/ Wissenschaftliche Seite des Kompetenznetzes Hepatitis deutscher Universitätskliniken]
* [http://www.hepatitis-c.de/hepatitis-c.htm Deutsches Hepatitis C Forum e.V.]
* [http://www.medicoconsult.de/Hepabook/Hepac.php Hepatitis C: medizinische Fachinformationen]
* [http://www.rki.de/cln_006/nn_225576/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber__neu/Ratgeber__Mbl__HepatitisC.html HCV-Merkblatt Robert-Koch-Institut]
* [http://www.onmeda.de/krankheiten/hepatitis_c.html Hepatitis C bei Onmeda]
* [http://www.hepatitis-c-online.de/ Erste Informationen zur Hepatitis C, Themen: Erkennen, Behandeln Soziale Themen und vieles mehr.]
* [http://www.hepatitis-c.de/th03_interferon.html Interferon]
* [http://www.leberhilfe.org/ Deutsche Leberhilfe e.V. - Gründliche und patientenverständliche Informationen zur Hepatitis C]
* [http://www.wissenschaft.de/wissen/news/257128.html www.wissenschaft.de: Hepatitis C-Viren nutzen körpereigene Ressourcen, um sich zu vermehren]


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Aktuelle Version vom 28. Februar 2025, 15:34 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
K75.9 Entzündliche Leberkrankheit, nicht näher bezeichnet
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Hepatitis (Plural: Hepatitiden; von altgriechisch ἧπαρ hepar, deutsch ‚Leber‘) wird eine Entzündung der Leber bezeichnet, die viele Ursachen haben kann. Führt eine andere zugrundeliegende Erkrankung zu dieser Leberentzündung, wird von einer sogenannten Begleithepatitis gesprochen.

Klinisch unterscheidet man nach dem Verlauf die akute Hepatitis, die innerhalb von sechs Monaten ausheilt, von der chronischen Hepatitis, die länger anhält.

Pathophysiologie

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Am Beginn einer Hepatitis steht immer die Schädigung und Zerstörung der Leberzellen (Hepatozyten). Die Ursachen dieser Schädigung sind sehr vielfältig, so kann eine rein mechanische oder physikalische Beeinträchtigung vorliegen (Strahlungshepatitis, Prellung, Blutabflussstörung etc.), oder toxische Substanzen (Medikamente, Drogen, Gifte) und Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Parasiten) können direkt die Leberzelle zerstören. Die verschiedenen Hepatitisformen unterscheiden sich bezüglich einer ursprünglichen Schädigung der Leberzellen prinzipiell nur in der Schwere und der Dauer. In der Folge der Schädigung und Entzündung bietet sich fast immer ein einheitliches Bild:

Arten von Entzündungen der Leber

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Die häufigsten Ursachen einer Hepatitis sind Virusinfektionen (Virushepatitis) und die Autoimmunhepatitis.

Infektiöse Formen

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Toxische Hepatitis

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Folgende Formen der toxischen Hepatitis sind bekannt:

Physikalische Formen

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Immunpathologische Formen

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Extrahepatische Formen

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Angeborene Ursachen

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Jede akute Virushepatitis ist nach dem Recht Deutschlands gemäß § 6 Infektionsschutzgesetz eine meldepflichtige Krankheit. In Österreich ist nach § 1 Abs. 1 Epidemiegesetz 1950 infektiös[e] Hepatitis (Hepatitis A, B, C, D, E) anzeigepflichtig. In der Schweiz unterliegen nur Hepatitis A, B, C und E der Meldepflicht und zwar nach den Nummern 19–21a von Anhang 1 der Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen.

  • Gert Frösner: Moderne Hepatitisdiagnostik. Kilian, Marburg 2001, ISBN 3-932091-50-7.
  • Hartwig Klinker: Infektionen durch Hepatitisviren. In: Marianne Abele-Horn (Hrsg.): Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 297–301.
  • Hans Adolf Kühn: Krankheiten der Leber. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 847–875, hier: S. 854–870.
Commons: Hepatitis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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