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„Roßbach (Braunsbedra)“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
'''Roßbach''' ist ein Ortsteil von Braunsbedra im [[Landkreis Merseburg-Querfurt]] in [[Sachsen-Anhalt]] in [[Deutschland]]. Der Ort liegt rund 15 km südlich von [[Merseburg]] unweit der Ausfahrt 26 der [[A 38]].
| Ortsteil = Roßbach
| Gemeindename = Braunsbedra
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| Bundesland = DE-ST
| Höhe = 123 <!-- Quelle: Geodatenzentrum -->
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| Einwohner-Stand-Datum = 2022-02
| Einwohner-Quelle = <ref>{{Internetquelle |url=https://www.braunsbedra.de/de/allgemeines-braunsbedra/zur-stadt.html |titel=Stadt Braunsbedra – zur Stadt|sprache=de |abruf=2023-12-29}}</ref>
| Eingemeindungsdatum = 2004-01-01
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'''Roßbach''' ist ein Ortsteil von [[Braunsbedra]] im [[Saalekreis]] in [[Sachsen-Anhalt]] in [[Deutschland]]. Der Ort liegt rund 15 km südlich von [[Merseburg]] unweit der Ausfahrt 26 der [[Bundesautobahn 38|A 38]]. Nördlich liegt der [[Geiseltalsee]], der größte See in Sachsen-Anhalt.
[[Datei:RoßbachKirche1.JPG|mini|Leipziger Straße mit Kirche St. Heinrich]]


== Geschichte ==
Der Ort ist durch die [[Schlacht bei Roßbach]] bekannt.
[[Datei:RoßbachSchlachtgedenkstein.JPG|mini|links|Gedenkstein an die Schlacht bei Roßbach]]
Im Sommer bietet die in Roßbach gelegene [[Hasse]] mit Zeltplatz ausgiebig Gelegenheit zum Baden. Nördliche liegt der [[Geiseltalsee]], der nach seinem geplanten Flutungsende 2008 der größte See in Sachsen-Anhalt sein.
Der Ort wurde durch die [[Schlacht bei Roßbach]] am 5. November 1757 bekannt. Roßbach gehörte bis 1815 zum [[Wettiner|wettinischen]], später [[Kurfürstentum Sachsen|kursächsischen]] [[Amt Freyburg]].<ref>[[Karlheinz Blaschke]], [[Uwe Ulrich Jäschke]]: ''Kursächsischer Ämteratlas.'' Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S.&nbsp;34&nbsp;f.</ref> Durch die Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem [[Landkreis Querfurt|Kreis Querfurt]] im [[Regierungsbezirk Merseburg]] der [[Provinz Sachsen]] zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte.<ref>[https://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?sachsen_provinz/querfurt.htm Der Landkreis Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900]</ref>


Im Zuge des Braunkohleabbaus im [[Geiseltal]] wurde ein Teil von Roßbach im Jahr 1963 umgesiedelt und 1966 abgebaggert ([[Devastierung|devastiert]]).<ref>{{Webarchiv | url=http://www.devastiert.de/tagebau/geiseltal.php | wayback=20150923213952 | text=Der Ort auf www.devastiert.de}}</ref> In diesem Tagebaufeld wurde bis ca. 2019 hochwertiger Ton aus dem Liegenden abgebaut.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-42000104 |titel=Tagebau Roßbach-Süd |hrsg=kuladig.de |abruf=14.10.2024}}</ref> Ein weiteres, kleines Abbaufeld wurde in den 1970er Jahren erneut aufgeschlossen und ausgekohlt. An dieser Stelle befindet sich heute der Hassesee.
*Geografische Koordinaten
** 11° 54' 0'' ''östliche Länge''
** 51° 15' 0'' ''nördliche Breite''
*[http://opengeodb.de/suche/maps/23312.png Karte]
*Kfz-Kennzeichen: MQ
*Postleitzahl: 06242


Auf dem ''Ortsfriedhof'' erinnern Grabstätten an drei namentlich bekannte [[Polen]], die während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] nach Deutschland verschleppt und Opfer von [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeit]] wurden. Gleiches trifft auf den Friedhof des Ortsteiles ''Leiha'' zu, wo sich die Gräber von neun namentlich bekannten polnischen Zwangsarbeitern befinden.
==Weblinks==
*[http://www.geiseltal.de/Sehenswurdigkeiten/Rossbach/rossbach.html Mehr zu Roßbach auf den Seiten des ''Kommunalen Zweckverbandes Geiseltalsee'']


=== Eingemeindungen ===
[[Kategorie: Ort in Sachsen-Anhalt]]
Am 1. Juli 1950 wurden Leiha und [[Lunstädt]] nach Roßbach eingemeindet.

Roßbach wurde am 1. Januar 2004 nach Braunsbedra eingemeindet.<ref>[https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/NamensGrenzAenderung/NamensGrenzAenderung.html StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004]</ref>

== Tourismus ==
Im Sommer bietet die in Roßbach gelegene [[Hasse (See)|Hasse]] mit Zeltplatz Gelegenheit zum Baden. Durch die Rekultivierung eines Braunkohlentagebau-Gebiets entstand ein Badesee mit Volleyballplätzen und FKK-Strand.
<gallery>
Kirche-Roßbach.jpg|Kirche St. Heinrich in Roßbach
Kirche-Leiha.jpg|Kirche St. Ursula in Leiha
Hasse-See.jpg|Hasse
</gallery>

== Persönlichkeiten ==
* [[Helmut Rabis]] (* 1949), Hockeyspieler

== Einzelnachweise ==
<references />

== Literatur ==
* [[Berent Schwineköper]] (Hrsg.): ''[[Handbuch der historischen Stätten Deutschlands]].'' Band 11: ''Provinz Sachsen Anhalt'' (= ''[[Kröners Taschenausgabe]].'' Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 392–393.

== Weblinks ==
{{commonscat|Roßbach (Saalekreis)}}
* {{Webarchiv | url=http://www.geiseltal.de/Sehenswurdigkeiten/Rossbach/rossbach.html | wayback=20060223113916 | text=Mehr zu Roßbach auf den Seiten des ''Kommunalen Zweckverbandes Geiseltalsee''}}

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[[Kategorie:Ort im Saalekreis]]
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[[Kategorie:Gemeindeauflösung 2003]]

Aktuelle Version vom 6. April 2025, 14:02 Uhr

Roßbach
Gemeinde Braunsbedra
Koordinaten: 51° 16′ N, 11° 54′ OKoordinaten: 51° 15′ 37″ N, 11° 53′ 40″ O
Höhe: 123 m
Fläche: 14,16 km²
Einwohner: 1688 (Feb. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2004
Postleitzahl: 06242
Vorwahl: 034633

Roßbach ist ein Ortsteil von Braunsbedra im Saalekreis in Sachsen-Anhalt in Deutschland. Der Ort liegt rund 15 km südlich von Merseburg unweit der Ausfahrt 26 der A 38. Nördlich liegt der Geiseltalsee, der größte See in Sachsen-Anhalt.

Leipziger Straße mit Kirche St. Heinrich
Gedenkstein an die Schlacht bei Roßbach

Der Ort wurde durch die Schlacht bei Roßbach am 5. November 1757 bekannt. Roßbach gehörte bis 1815 zum wettinischen, später kursächsischen Amt Freyburg.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte.[3]

Im Zuge des Braunkohleabbaus im Geiseltal wurde ein Teil von Roßbach im Jahr 1963 umgesiedelt und 1966 abgebaggert (devastiert).[4] In diesem Tagebaufeld wurde bis ca. 2019 hochwertiger Ton aus dem Liegenden abgebaut.[5] Ein weiteres, kleines Abbaufeld wurde in den 1970er Jahren erneut aufgeschlossen und ausgekohlt. An dieser Stelle befindet sich heute der Hassesee.

Auf dem Ortsfriedhof erinnern Grabstätten an drei namentlich bekannte Polen, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden. Gleiches trifft auf den Friedhof des Ortsteiles Leiha zu, wo sich die Gräber von neun namentlich bekannten polnischen Zwangsarbeitern befinden.

Eingemeindungen

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Am 1. Juli 1950 wurden Leiha und Lunstädt nach Roßbach eingemeindet.

Roßbach wurde am 1. Januar 2004 nach Braunsbedra eingemeindet.[6]

Im Sommer bietet die in Roßbach gelegene Hasse mit Zeltplatz Gelegenheit zum Baden. Durch die Rekultivierung eines Braunkohlentagebau-Gebiets entstand ein Badesee mit Volleyballplätzen und FKK-Strand.

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Stadt Braunsbedra – zur Stadt. Abgerufen am 29. Dezember 2023.
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 34 f.
  3. Der Landkreis Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Der Ort auf www.devastiert.de (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)
  5. Tagebau Roßbach-Süd. kuladig.de, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
Commons: Roßbach (Saalekreis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien