„Schaffner (Beruf)“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
verbessert und Links hinzugefügt |
K wenns >> danns |
||
(168 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F079060-0029, Bonn, Fahrkartenkontrolleur im Zug.jpg|mini|Fahrkartenkontrolleur im Zug, 1988]] |
|||
Als '''Schaffner''' bzw. '''Schaffnerin''' bezeichnet man allgemein [[Mitarbeiter]]/innen eines öffentlichen [[Verkehrsbetrieb|Verkehrsunternehmens]], zu deren Aufgaben die [[Kontrolle]] der [[Fahrkarte]]n und/oder das Erheben des [[Beförderung]]sentgeltes gehört. Da Letzteres inzwischen überwiegend mit Fahrscheinautomaten geschieht, liegt der Schwerpunkt der Schaffnertätigkeit, sofern sie in öffentlichen [[Öffentlicher Personennahverkehr|Nahverkehrsmitteln]] überhaupt noch ausgeübt wird, eher bei der [[Fahrausweis]]kontrolle und im Kundenservice. |
|||
Als '''Schaffner''' (auch '''Eisenbahnschaffner''', '''Fahrkartenkontrolleur''' oder '''Zugbegleiter''') werden im allgemeinen Sprachgebrauch Personen bezeichnet, die in [[Öffentlicher Verkehr|öffentlichen Verkehrsmitteln]] [[Fahrkarte]]n verkaufen und kontrollieren. In der Schweiz ist der Ausdruck Schaffner ungebräuchlich, an seiner Stelle wird '''Kondukteur''' oder '''Conducteur''' (lat. ''con-'' ‚mit‘, ‚zusammen‘ und ''ducere'' ‚führen‘, ‚leiten‘) verwendet, gelegentlich (insbesondere außerhalb der Eisenbahn) auch '''Billeteur'''. Als offizielle Berufsbezeichnung verwenden die [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]] heute '''Kundenbegleiter'''. |
|||
== Begriffsgeschichte == |
|||
Mit dem Begriff ''Schaffner'' oder ''Schaffnerin'' meint man umgangsprachlich in Deutschland meist eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter des [[Zugpersonal]]s eines [[Eisenbahn]]unternehmens. Die korrekte Bezeichnung für die damit verbundene Tätigkeit lautet bei der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]] '''"Zugschaffner"'''. Der Zugschaffner gehört, ebenso wie der [[Zugführer (Bahn)|Zugführer]], zu den '''"Zugbegleitern"'''. Wegen seiner Aufgaben im [[Service]]bereich wird der Zugschaffner in den [[ICE|Fernverkehrszügen]] der Deutschen Bahn AG auch '''[[Zugführer (Bahn)|"Zugbetreuer"]]''', in Zügen des Regionalverkehrs '''[[Zugführer (Bahn)|"Kundenbetreuer"]]''' genannt. |
|||
{{Lückenhaft|Siehe Diskussion [[Diskussion:Schaffner (Beruf)#Historischer Begriff Schaffner/Schaffer|Historischer Begriff Schaffner/Schaffer]].}} |
|||
Als ‚Schaffner‘ oder ‚Schaffer‘ wurde ursprünglich der Vermögensverwalter einer [[Stadt]], eines [[Kloster]]s oder eines Hauswesens ([[Gutsverwalter]]) bezeichnet, als ‚Schaffnerin‘ die Gehilfin der Hausfrau mit Schlüsselgewalt über [[Küche]] und [[Keller]].<ref name="landbau">Walter Heresbach: ''Vom Landbau'', S. 4a.<!-- Fragwürdige Quelle; damit auch der Abschnitt, der mit dieser Quelle eingefügt wurde: Es gibt einen Konrad Heresbach, der vier Bücher über Landwirtschaft geschrieben hat, wovon der erste Band "Vom Landbau" heißt. Die Quelle gibt zum Thema nichts her. --></ref> Auch [[Gutfertiger|Güterbestäter]], die den Warenumschlag in Häfen und auf Märkten protokollierten, wurden Schaffner genannt.<ref>Krünitz, [[Oeconomische Encyclopädie]], 1773–1858, Stichwort ''Schaffner'', [https://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/s/ks07879.htm hier digital:]</ref><ref>{{HLS|26448|Schaffner|Autor=Ernst Tremp}}</ref> Erhalten hat sich diese Bedeutung bis heute als Bezeichnung eines [[Ehrenamt|Amtes]] in [[Freimaurerloge]]n, das für die Ökonomie des Logenhauses sowie die Versorgung mit Speisen und Getränken verantwortlich ist und für Ausrichter der [[Schaffermahlzeit]] und vergleichbarer Veranstaltungen. |
|||
Davon ausgehend wurde ‚Schaffner‘ eine [[Amtsbezeichnung]] für [[Beamtentum|Beamte]] im [[Einfacher Dienst|einfachen Dienst]], früher zum Beispiel ‚Postschaffner‘. |
|||
''Schaffner'' ist auch eine veraltete Bezeichnung für den Vermögensverwalter einer [[Stadt]], eines [[Kloster]]s oder eines Hauswesens. |
|||
== Schaffner im öffentlichen Personenverkehr == |
|||
[[Datei:Brno, Řečkovice, Škoda 8Tr5, stanoviště průvodčího.JPG|mini|[[Schaffnersitz]] in einem [[Oberleitungsbus]] in Brünn, 2008]] |
|||
[[Datei:Conducteur Combino Amsterdam.jpg|mini|Schaffnerkabine, [[Straßenbahn Amsterdam]], 2009]] |
|||
Zurückgehend auf Zeiten beamteter [[Eisenbahn]]er wird heutzutage mit Schaffner allgemein ein [[Mitarbeiter]] des [[Zugpersonal]]s bei der Eisenbahn und übertragen auch Mitarbeiter anderer öffentlicher [[Verkehrsunternehmen]] ([[Straßenbahn]], [[Omnibus|Bus]]) assoziiert, ohne noch eine offizielle [[Berufsbezeichnung]] zu sein. Zu den typischen Aufgaben eines Schaffners gehören die [[Fahrkartenkontrolle|Kontrolle]] der [[Fahrkarte]]n und das Erheben des Beförderungsentgeltes respektive das Einsammeln einer im stationären Vorverkauf ausgegebenen [[Straßenbahnmünze|Fahrmarke]]. Er übermittelt auch die Fertigmeldung (Abfahrbereitschaft) aus hinteren Fahrzeugteilen oder [[Beiwagen (Straßenbahn)|Beiwagen]] an den Zugführer (oder Lokführer/Straßenbahnfahrer) und hat damit Sicherheitsaufgaben. Durch den vermehrten Einsatz von [[Fahrkartenautomat|Fahrscheinautomaten]] und automatische Türschließ- und -sicherungseinrichtungen ([[Lichtschranke]]n, Trittsensoren) liegt der Schwerpunkt der Tätigkeit des Schaffners, sofern sie im [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehr]] überhaupt noch ausgeübt wird, eher bei der Fahrausweiskontrolle und im Kundenservice. Klassischen Schaffnerdiensten im Nahverkehr begegnet man heute am ehesten bei touristisch ausgerichteten Sonderlinien. |
|||
Im schaffnerlosen Betrieb wird die Fahrscheinkontrolle durch eigenes Personal ausgeübt, das ausschließlich [[Beförderungserschleichung|Schwarzfahrer]] ausfindig zu machen sucht und bei Erfolg die Vertragsstrafe einfordert. Diese oft in engem Kontakt mit den Sicherheitskräften (beispielsweise bei der [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]]) Tätigen werden jedoch nicht als ''Schaffner'' bezeichnet. In Deutschland werden sie unter anderem als Fahrausweisprüfer (FAP) bezeichnet. Je nach Einsatzort als Straßenbahn-, Eisenbahn-, Fahrkarten-, Fahrscheinkontrolleure, in der [[Schweiz]] als Billettkontrolleur, in [[Österreich]] auch Kontrollor, in Wien nach der Farbe ihrer [[Uniform]] umgangssprachlich als [[Schwarzkappler]]. Vor allem im Stadtverkehr arbeiten sie oft ohne Uniform in Zivil. |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
Bei Regionalzügen wurden „Schaffner“ durch ''Zugbegleiter'' (Zub) und ''Kundenbetreuer im Nahverkehr'' (KiN, [[Deutsche Bahn]]) ersetzt. Verkauften diese früher auch Fahrkarten, so sind heutzutage immer mehr Strecken flächendeckend oder auch Züge mit Fahrscheinautomaten ausgestattet. Das Personal darf reguläre Fahrkarten meist nur beim Versagen der Automaten ausstellen und beschränkt sich neben den sicherheitstechnischen und organisatorischen Aufgaben nur mehr auf die Fahrscheinkontrolle. |
|||
Außerhalb des Nahverkehrs werden als „Schaffner“ die ''Zugbegleiter'' und ''Kundenbetreuer'' bezeichnet, die dem [[Zugführer (Bahn)|Zugführer]] (auch ''Oberschaffner'' genannt) unterstellten Mitglieder des Zugbegleitpersonals. Das Zugbegleitpersonal besteht somit aus dem Zugführer und den ''Schaffnern''. Wegen seiner Aufgaben im Servicebereich wird der Zugschaffner in den [[Schienenpersonenfernverkehr|Fernverkehrszügen]] der Deutschen Bahn AG ''Zugbetreuer'' genannt. Diese teilen sich wiederum in die Bezeichnung ''Erster Betreuer'' und ''Betreuer'' auf. Der Erste Betreuer verfügt über den gleichen Ausbildungsstand und die gleichen Berechtigungen wie ein Zugchef (Zugführer) und ist in den ICE-Zügen federführend für die Kunden der 1. Klasse verantwortlich, dort stellt er neben der Fahrausweiskontrolle auch alle Serviceaufgaben sicher. Für die Serviceaufgaben wird er bei hohem Fahrgastaufkommen durch eigens ausgebildete 1.-Klasse-Stewards unterstützt. Zeitweise betrieb bei sehr geringem Fahrgastaufkommen der Erste Betreuer auch selbständig das Bordbistro. Die Betreuer (Schaffner) in den Fernzügen der Deutsche Bahn AG verfügen, neben den Kenntnissen zur Fahrausweiskontrolle, mindestens über betriebliche Grundkenntnisse und wirken unterstützend. Mit der Einführung der [[Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung]] vom 8. Mai 1967 durften unter anderem Reisezüge bis zu 100 Metern Gesamtlänge ohne Zugbegleiter verkehren, sofern der Führerstand mit zwei Personen besetzt war.<ref name="db-1967-445">{{Literatur |Autor=Ernst Kockelkorn |Titel=Auswirkungen der neuen Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) auf den Bahnbetrieb |Sammelwerk=[[Die Bundesbahn]] |Band=41 |Nummer=13/14 |Datum=1967 |ISSN=0007-5876 |Seiten=445–452}}</ref> |
|||
=== Dienstuniform === |
|||
[[Datei:Westbahn IMG 2382 cut1.jpg|mini|hochkant|Mitarbeiterin der [[Westbahn (Unternehmen)|Westbahn]] im Bahnhof [[Salzburg Hauptbahnhof|Salzburg]], 2017]] |
|||
Schaffner oder Zugbegleiter sind in Ausübung ihrer Tätigkeit an [[Uniform]]en zu erkennen, in Deutschland derzeit Unternehmensbekleidung (UBK) benannt.<ref>[https://inside.bahn.de/30-jahre-ice-unternehmensbekleidung/?dbkanal_009=L01_S01_D088_KNL0024_-_KW24-2021-06_LZ01 ''Geschichte der DB-Unternehmensbekleidung''], abgerufen am 16. Juni 2021</ref> In Österreich sind dies beispielsweise die typischen roten Krawatten oder Halstücher der [[Österreichische Bundesbahnen|Österreichischen Bundesbahnen]]<ref>[https://blog.oebb.at/update-zu-unseren-neuen-uniformen Update zu den ÖBB-Uniformen] (6. Februar 2015)</ref> wie die blauen Mützen der [[Westbahn (Österreich)|Westbahn]].<ref>[https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/424139_Die-Visitenkarte-aus-Stoff.html Die Visitenkarte aus Stoff] (4. Januar 2012)</ref> |
|||
<!-- Das Thema UNIFORM konnte ich bei den verschiedenen Unternehmen bisher nicht finden; Auslagerung sinnvoll? --> |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Kriegshilfsdienstschaffnerin]] im Zweiten Weltkrieg |
|||
* [[Schlafwagenschaffner]] |
|||
== Weblinks == |
|||
{{Wikisource|Bekanntmachung, betreffend die Bestimmungen über die Befähigung von Eisenbahnbetriebsbeamten#V. Schaffner:|Bekanntmachung, betreffend die Bestimmungen über die Befähigung von Eisenbahnbetriebsbeamten: Schaffner (Deutschland 1892)}} |
|||
{{Commonscat|Ticket inspectors|Schaffner (Beruf)|audio=1|video=1}} |
|||
{{Wiktionary|Schaffner}} |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{Normdaten|TYP=s|GND=4237748-1}} |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
[[Kategorie:Historische Amtsbezeichnung]] |
Aktuelle Version vom 13. Januar 2025, 15:03 Uhr

Als Schaffner (auch Eisenbahnschaffner, Fahrkartenkontrolleur oder Zugbegleiter) werden im allgemeinen Sprachgebrauch Personen bezeichnet, die in öffentlichen Verkehrsmitteln Fahrkarten verkaufen und kontrollieren. In der Schweiz ist der Ausdruck Schaffner ungebräuchlich, an seiner Stelle wird Kondukteur oder Conducteur (lat. con- ‚mit‘, ‚zusammen‘ und ducere ‚führen‘, ‚leiten‘) verwendet, gelegentlich (insbesondere außerhalb der Eisenbahn) auch Billeteur. Als offizielle Berufsbezeichnung verwenden die SBB heute Kundenbegleiter.
Begriffsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als ‚Schaffner‘ oder ‚Schaffer‘ wurde ursprünglich der Vermögensverwalter einer Stadt, eines Klosters oder eines Hauswesens (Gutsverwalter) bezeichnet, als ‚Schaffnerin‘ die Gehilfin der Hausfrau mit Schlüsselgewalt über Küche und Keller.[1] Auch Güterbestäter, die den Warenumschlag in Häfen und auf Märkten protokollierten, wurden Schaffner genannt.[2][3] Erhalten hat sich diese Bedeutung bis heute als Bezeichnung eines Amtes in Freimaurerlogen, das für die Ökonomie des Logenhauses sowie die Versorgung mit Speisen und Getränken verantwortlich ist und für Ausrichter der Schaffermahlzeit und vergleichbarer Veranstaltungen.
Davon ausgehend wurde ‚Schaffner‘ eine Amtsbezeichnung für Beamte im einfachen Dienst, früher zum Beispiel ‚Postschaffner‘.
Schaffner im öffentlichen Personenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zurückgehend auf Zeiten beamteter Eisenbahner wird heutzutage mit Schaffner allgemein ein Mitarbeiter des Zugpersonals bei der Eisenbahn und übertragen auch Mitarbeiter anderer öffentlicher Verkehrsunternehmen (Straßenbahn, Bus) assoziiert, ohne noch eine offizielle Berufsbezeichnung zu sein. Zu den typischen Aufgaben eines Schaffners gehören die Kontrolle der Fahrkarten und das Erheben des Beförderungsentgeltes respektive das Einsammeln einer im stationären Vorverkauf ausgegebenen Fahrmarke. Er übermittelt auch die Fertigmeldung (Abfahrbereitschaft) aus hinteren Fahrzeugteilen oder Beiwagen an den Zugführer (oder Lokführer/Straßenbahnfahrer) und hat damit Sicherheitsaufgaben. Durch den vermehrten Einsatz von Fahrscheinautomaten und automatische Türschließ- und -sicherungseinrichtungen (Lichtschranken, Trittsensoren) liegt der Schwerpunkt der Tätigkeit des Schaffners, sofern sie im öffentlichen Personennahverkehr überhaupt noch ausgeübt wird, eher bei der Fahrausweiskontrolle und im Kundenservice. Klassischen Schaffnerdiensten im Nahverkehr begegnet man heute am ehesten bei touristisch ausgerichteten Sonderlinien.
Im schaffnerlosen Betrieb wird die Fahrscheinkontrolle durch eigenes Personal ausgeübt, das ausschließlich Schwarzfahrer ausfindig zu machen sucht und bei Erfolg die Vertragsstrafe einfordert. Diese oft in engem Kontakt mit den Sicherheitskräften (beispielsweise bei der Bundespolizei) Tätigen werden jedoch nicht als Schaffner bezeichnet. In Deutschland werden sie unter anderem als Fahrausweisprüfer (FAP) bezeichnet. Je nach Einsatzort als Straßenbahn-, Eisenbahn-, Fahrkarten-, Fahrscheinkontrolleure, in der Schweiz als Billettkontrolleur, in Österreich auch Kontrollor, in Wien nach der Farbe ihrer Uniform umgangssprachlich als Schwarzkappler. Vor allem im Stadtverkehr arbeiten sie oft ohne Uniform in Zivil.
Bei Regionalzügen wurden „Schaffner“ durch Zugbegleiter (Zub) und Kundenbetreuer im Nahverkehr (KiN, Deutsche Bahn) ersetzt. Verkauften diese früher auch Fahrkarten, so sind heutzutage immer mehr Strecken flächendeckend oder auch Züge mit Fahrscheinautomaten ausgestattet. Das Personal darf reguläre Fahrkarten meist nur beim Versagen der Automaten ausstellen und beschränkt sich neben den sicherheitstechnischen und organisatorischen Aufgaben nur mehr auf die Fahrscheinkontrolle.
Außerhalb des Nahverkehrs werden als „Schaffner“ die Zugbegleiter und Kundenbetreuer bezeichnet, die dem Zugführer (auch Oberschaffner genannt) unterstellten Mitglieder des Zugbegleitpersonals. Das Zugbegleitpersonal besteht somit aus dem Zugführer und den Schaffnern. Wegen seiner Aufgaben im Servicebereich wird der Zugschaffner in den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn AG Zugbetreuer genannt. Diese teilen sich wiederum in die Bezeichnung Erster Betreuer und Betreuer auf. Der Erste Betreuer verfügt über den gleichen Ausbildungsstand und die gleichen Berechtigungen wie ein Zugchef (Zugführer) und ist in den ICE-Zügen federführend für die Kunden der 1. Klasse verantwortlich, dort stellt er neben der Fahrausweiskontrolle auch alle Serviceaufgaben sicher. Für die Serviceaufgaben wird er bei hohem Fahrgastaufkommen durch eigens ausgebildete 1.-Klasse-Stewards unterstützt. Zeitweise betrieb bei sehr geringem Fahrgastaufkommen der Erste Betreuer auch selbständig das Bordbistro. Die Betreuer (Schaffner) in den Fernzügen der Deutsche Bahn AG verfügen, neben den Kenntnissen zur Fahrausweiskontrolle, mindestens über betriebliche Grundkenntnisse und wirken unterstützend. Mit der Einführung der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung vom 8. Mai 1967 durften unter anderem Reisezüge bis zu 100 Metern Gesamtlänge ohne Zugbegleiter verkehren, sofern der Führerstand mit zwei Personen besetzt war.[4]
Dienstuniform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schaffner oder Zugbegleiter sind in Ausübung ihrer Tätigkeit an Uniformen zu erkennen, in Deutschland derzeit Unternehmensbekleidung (UBK) benannt.[5] In Österreich sind dies beispielsweise die typischen roten Krawatten oder Halstücher der Österreichischen Bundesbahnen[6] wie die blauen Mützen der Westbahn.[7]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kriegshilfsdienstschaffnerin im Zweiten Weltkrieg
- Schlafwagenschaffner
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Walter Heresbach: Vom Landbau, S. 4a.
- ↑ Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1773–1858, Stichwort Schaffner, hier digital:
- ↑ Ernst Tremp: Schaffner. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Ernst Kockelkorn: Auswirkungen der neuen Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) auf den Bahnbetrieb. In: Die Bundesbahn. Band 41, Nr. 13/14, 1967, ISSN 0007-5876, S. 445–452.
- ↑ Geschichte der DB-Unternehmensbekleidung, abgerufen am 16. Juni 2021
- ↑ Update zu den ÖBB-Uniformen (6. Februar 2015)
- ↑ Die Visitenkarte aus Stoff (4. Januar 2012)