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„Syssel“ – Versionsunterschied

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'''Syssel''' ([[dänische Sprache|dän.]]) ist eine (historische) Verwaltungseinheit in vielen [[Nordische Länder|nordischen Ländern]] und entspricht einem [[Landkreis]]. Andere Entsprechungen wären ein [[Gau (Landschaft)|Gau]] oder eine [[Grafschaft]].
'''Syssel''' ({{daS}}, Plural: {{lang|da|'''Sysler'''}}) war eine historische Verwaltungseinheit in [[Jütland]] einschließlich [[Herzogtum Schleswig]], [[Region Sjælland]] (Seeland), [[Norwegen]] und [[Schweden]]. Sysler existieren heute noch in [[Island]] ({{isS|sýsla}}, Plural {{lang|is|''sýslur''}}), auf [[Spitzbergen (Insel)|Spitzbergen]] und auf den [[Färöer]]n als Polizeibezirke und im Sinne geografischer Regionen.


== Etymologie ==
Während die Syssel in [[Dänemark]] und [[Norwegen]] der Vergangenheit angehören, gibt es sie immernoch in [[Island]] und auf den [[Färöer]]n als Polizeibezirke.
Das [[skandinavische Sprachen|skandinavische]] Wort ''syssel'' hat seinen Ursprung in [[altnordisch]] ''sýsla'', ''sýsl'' (''[[femininum|f.]]''), was „Arbeit, Beschäftigung“ bedeutet und seinerseits auf [[germanische Sprachen|germanisch]] ''*suhsla, *seuhsla'' („Pein, Qual“) zurückzuverfolgen ist. Die [[Indogermanische Ursprache|indoeuropäische]] Wurzel ist ''*seug-'' („bekümmert, traurig, krank, siech“). Zwar hatte das Wort in der altnordischen Form die übertragene Bedeutung „Amt, Bezirk“, doch lassen sich für die historischen Sysler weder Beamte noch Administrationen nachweisen.<ref>Horst Windmann: ''Schleswig als Territorium.'' Wachholtz, Neumünster 1954, S. 45.</ref>


Im heutigen Dänisch bedeutet ''syssel'' weiterhin „Arbeit, Beschäftigung“ und wird meist nur im historischen Kontext in seiner zweiten Bedeutung für die alten Sysler gebraucht. Die ältere Schreibweise ist ''sysæl''. ''I kongens sysæl'' bedeutete „im Auftrag des Königs“. Im großen ''Gyldendals Røde Ordbog Dansk-Tysk'' (Dänisch-Deutsch) taucht diese zweite Bedeutung nicht mehr auf.
==Wortherkunft==
Das Wort hat seinen Ursprung in [[altnordisch]] '''sýsla''' (''[[femininum|f.]]''), was Arbeit, Beschäftigung bedeutet und seinerseits auf germanisch *suhsla, *seuhsla zurück zu verfolgen ist, was Pein, Qual bedeutet. Die [[indoeuropäisch]]e Wurzel ist *seug- (bekümmert, traurig, krank, siech). Bereits in der altnordischen Form hat das Wort aber auch die übertragende Bedeutung Amt, Bezirk.


== Entstehung ==
Im heutigen Dänisch bedeutet syssel weiterhin "Arbeit, Beschäftigung" und wird meist nur im historischen Kontext in seiner zweiten Bedeutung für die alten Syssel gebraucht. Die ältere Schreibweise ist ''sysæl''. "I kongens sysæl" bedeutete "im Auftrag des Königs". Im großen ''Gyldendals Røde Ordbog Dansk-Tysk'' (Dänisch-Deutsch) taucht diese zweite Bedeutung nicht mehr auf.
Die Einteilung in Sysler war ein weltliches Organisationsprinzip. Ihren Ursprung hatten die Verwaltungseinheiten im Norden [[Jütland]]s, wo sie im 10.&nbsp;Jahrhundert entstanden. Diese ältesten nördlichen Sysler setzten die alten gewachsenen Stammesbezirke fort. Die östlichen Gebiete wiesen keine Beziehungen zur vordänischen Bevölkerung auf. Im Süden wurden Ortsnamen zur Bestimmung übernommen.


Im Vergleich zum [[Harde]] (''herreder'') ist ein Syssel die jüngere historische Organisationsform. Die Sysler haben sich sogar den Hardengrenzen angepasst. Im [[Waldemar-Erdbuch|Erdbuch]] [[Waldemar II. (Dänemark)|Waldemars II.]] werden die Sysler als mittlere, eher geografische Gliederungseinheit zwischen Harde und Land genannt. Die im Erdbuch enthaltene Zusammenfassung mehrerer Harden unter einem Syssel deckte sich nicht immer mit den jeweiligen Grenzen. Wegen ihrer geografischen Orientierungen verloren die Sysler im 13.&nbsp;Jahrhundert an Bedeutung. Vergleichbar wurden sie in der Zeit mit den deutschen [[Gau]]en des 11.&nbsp;und 12.&nbsp;Jahrhunderts.<ref>Horst Windmann: ''Schleswig als Territorium.'' Wachholtz, Neumünster 1954, S. 44–47.</ref>
==Syssel in Dänemark==
[[Bild:Administrative division of denmark in medieval times.jpg|thumb|200px|Dänemark im Mittelalter. Die verschiedenfarbig gekennzeichneten Bezirke auf der kimbrischen Halbinsel (Jütland und Schleswig) sind die 14 Syssel.]]
Die Syssel in [[Dänemark]] gibt es heute nicht mehr. Ab etwa [[1000]] waren es die Kreise in [[Jütland]] einschließlich [[Nordschleswig]]s und [[Südschleswig]]s. Letzteres bildete die Idstedsyssel, die heute aus den Kreisen [[Kreis Nordfriesland|Nordfreisland]] und [[Kreis Schleswig-Flensburg|Schleswig-Flensburg]] besteht.


Für die Sysler konnte eine eigene [[Niedere Gerichtsbarkeit|Gerichtsbarkeit]] nicht nachgewiesen werden. Vielmehr bildete sich der Sitz eines [[Thing]]s aus der Zusammenfassung mehrerer Harden zu einem Syssel heraus. Dadurch entstanden jedoch keine ''Sysselthinge.''<ref>Horst Windmann: ''Schleswig als Territorium.'' Wachholtz, Neumünster 1954, S. 48.</ref>
Es gab insgesamt 14 Syssel, die ihrerseits in ''herreder'' ([[Harde]]n) eingeteilt waren, was in etwa den Gemeinden entspricht. Die Syssel verloren im [[Mittelalter]] an Bedeutung, und die lokalen Things waren nur noch für zivile Prozesse zuständig. Mit der [[Reformation in Dänemark]] ([[1536]]) verschwanden sie ganz.


== Jütland ==
Die Syssel und Harden hießen:
[[Datei:Administrative division of denmark in medieval times.jpg|mini|hochkant=1.5|Dänemark im Mittelalter. Die farbig gekennzeichneten Bezirke auf der kimbrischen Halbinsel (Jütland) zeigen die Sysler.]]<!--this map is not completely accurate; the four Sysler on Zealand are not included, but they are sometimes not considered "proper" Sysler since their tasks were more limited compared to the divisions in Jutland.-->
*'''Vendsyssel''' im nördlichen Teil des heutigen [[Nordjyllands Amt]] auf der Insel [[Thy]] (Horns Herred, Vennebjerg Herred, Børglum Herred, Jerslev Herred, Hvetbo Herred und Kær Herred)
[[Datei:Slesvig i Valdemarernes Tid.png|mini|hochkant=1.5|[[Herzogtum Schleswig]] mit<br />*''Barwithsysæl''<br />*''Ellæmsysæl''<br />*''Istathesysæl'']]
*'''Thysyssel''' im westlichen Teil der Insel Thy im nördlichen [[Viborg Amt]] (Hillerslev Herred, Hundborg Herred, Hassing Herred und Refs Herred)
*'''Sallingsyssel''' im südlichen Viborg Amt (Morsø Nørre Herred, Morsø Sønder Herred, Salling Nørre Herred, Harre Herred, Rødding Herred, Hindborg Herred und Fjends Herred)
*'''Himmersyssel''' im südlichen Nordjyllands Amt (Slet Herred, Hornum Herred, Fleskum Herred, Års Herred, Hellum Herred, Gislum Herred, Hindsted Herred und Rinds Herred)
*'''Ommersyssel''' im nördlichen Viborg Amt bzw. im Süden von Nordjyllands Amt (Nørlyng Herred, Sønderlyng Herred, Middelsom Herred, Onsild Herred, Nørhald Herred, Gerlev Herred und Støvring Herred)
*'''Hardsyssel''' entspricht in etwa dem heutigen [[Ringkjøbing Amt]] (Vandfuld Herred, Skodborg Herred, Hjerm Herred, Ginding Herred, Ulfborg Herred, Hammerum Herred, Hind Herred und Bølling Herred)
*'''Åbosyssel''' im nördlichen Viborg Amt (Houlbjerg Herred, Galten Herred, Sønderhald Herred, Rougsø Herred, Djurs Nørre Herred, Djurs Sønder Herred, Mols Herred, Øster Lisbjerg Herred, Vester Lisbjerg Herred, Sabro Herred, Gjern Herred, Hjelmslev Herred, Framlev Herred, Hasle Herred og Ning Herred)
*'''Loversyssel''' im nördlichen [[Vejle Amt]] (Lysgård Herred, Hids Herred, Vrads Herred, Tyrsting Herred, Nim Herred, Hatting Herred, Bjerre Herred, Voer Herred und Hads Herred)
*'''Hansyssel''' (Hanherred)
*'''Vardesyssel''' entspricht in etwa [[Ribe Amt]] (Vester Horne Herred, Nørre Horne Herred, Øster Horne Herred, Skast Herred, Gørding Herred und Malt Herred)
*'''Jellingsyssel''' im mittleren Vejle Amt (Nørvang Herred und Tørrild Herred)
*'''Almindsyssel''' im südlichen Vejle Amt (Jerlev Herred, Andst Herred, Brusk Herred, Holmans Herred und Elbo Herred)
*'''Barvidsyssel''' im nördlichen [[Sønderjyllands Amt]] (Nordschleswig) (Tyrstrup Herred, Gram Herred (östliche Hälfte) und [[Haderslev]] Herred)
*'''Ellumsyssel''' im südlichen Nordschleswig und entlang der Westküste (Kær Herred, Slogs Herred, Rise Herred, Lundtoft Herred, Nybøl Herred und ein wenig vom östlichen Teil von Søndre Rangstrup Herred)
*'''Istedsyssel''' in Südschleswig (Vis Herred, Ugle Herred, [[Husby]] Herred, Ny Herred, Skrukstrup Herred und Slis Herred)


Die jütländischen fünfzehn Sysler, die auch jeweils [[Harde]]n umfassten, hießen:
==Syssel in Norwegen==
# Vendsyssel: Im nördlichen Teil des heutigen [[Nordjyllands Amt]] auf der Insel [[Thy]] mit den Harden Horns Herred, Vennebjerg Herred, Børglum Herred, Jerslev Herred, Hvetbo Herred und Kær Herred
# Thysyssel: Im westlichen Teil der Insel Thy im nördlichen [[Viborg Amt]] mit den Harden Hillerslev Herred, Hundborg Herred, Hassing Herred und Refs Herred
# Sallingsyssel: Im südlichen Viborg Amt (Morsø Nørre Herred, Morsø Sønder Herred, Salling Nørre Herred, Harre Herred, Rødding Herred, Hindborg Herred und Fjends Herred)
# Himmersyssel: Im südlichen Nordjyllands Amt mit den Harden Slet Herred, Hornum Herred, Fleskum Herred, Års Herred, Hellum Herred, Gislum Herred, Hindsted Herred und Rinds Herred
# Ommersyssel: Im nördlichen Viborg Amt bzw. im Süden von Nordjyllands Amt mit den Harden Nørlyng Herred, Sønderlyng Herred, Middelsom Herred, Onsild Herred, Nørhald Herred, Gerlev Herred und Støvring Herred
# Hardsyssel: Entspricht in etwa dem heutigen [[Ringkjøbing Amt]] mit den Harden Vandfuld Herred, Skodborg Herred, Hjerm Herred, Ginding Herred, Ulfborg Herred, Hammerum Herred, Hind Herred und Bølling Herred
# Åbosyssel: Im nördlichen Viborg Amt mit Harden Houlbjerg Herred, Galten Herred, Sønderhald Herred, Rougsø Herred, Djurs Nørre Herred, Djurs Sønder Herred, Mols Herred, Øster Lisbjerg Herred, Vester Lisbjerg Herred, Sabro Herred, Gjern Herred, Hjelmslev Herred, Framlev Herred, Hasle Herred og Ning Herred
# Loversyssel: Im nördlichen [[Vejle Amt]] mit den Lysgård Herred, Hids Herred, Vrads Herred, Tyrsting Herred, Nim Herred, Hatting Herred, Bjerre Herred, Voer Herred und Hads Herred
# Hansyssel mit dem Harden Hanherred
# Vardesyssel: Entspricht in etwa [[Ribe Amt]] mit den Harden Vester Horne Herred, Nørre Horne Herred, Øster Horne Herred, Skast Herred, Gørding Herred und Malt Herred
# Jellingsyssel: Im mittleren Vejle Amt mit den Harden Nørvang Herred und Tørrild Herred
# Almindsyssel: Im südlichen Vejle Amt mit den Harden Jerlev Herred, Andst Herred, Brusk Herred, Holmans Herred und Elbo Herred
# Barvidsyssel: Im nördlichen [[Nordschleswig]] mit den Harden Tyrstrup Herred, Gram Herred (östliche Hälfte), Rangstrup Herreder und [[Haderslev]] Herred
# Ellumsyssel: Im westlichen und mittleren Schleswig und entlang der Westküste mit den Harden Hviding Herred, Højer Herred, Lø Herred, Kær Herred, Slogs Herred, Rise Herred, Lundtoft Herred, Sundeved und ein wenig vom östlichen Teil von Søndre Rangstrup Herred
# [[Istedsyssel]]: In Südschleswig mit den Harden [[Goesharde|Nørre & Sønder Gøs Herreder]], [[Wiesharde|Vis Herred]], [[Uggelharde|Ugle Herred]], [[Husbyharde|Husby Herred]], [[Nieharde|Ny Herred]], [[Struxdorfharde|Strukstrup Herred]], [[Schliesharde|Slis Herred]] und [[Arensharde|Arns Herred]].


Die drei letzten Sysler bildeten ab etwa 1200 das [[Herzogtum Schleswig]]. Zu dem Areal kamen noch weitere Landesteile hinzu, die in ihrer Eigenschaft als dänisches [[Krongut]] (dän. ''Kongelev'') keine Sysler waren, die aber in Waldemars Erdbuch dem Istedsyssel angehängt waren. Innerhalb des dänischen Reiches nahmen sie eine Sonderstellung ein. Hierzu gehören:<ref>Horst Windmann: ''Schleswig als Territorium.'' Wachholtz, Neumünster 1954, S. 38 u. Karte 1, S. 221 (Anhang).</ref>
Norwegen war im Mittelalter in 50 Syssel eingeteilt, denen jeweils ein ''syslamaor'' (Sysselmann) vorstand. Heute gibt es nur noch einen Beamten mit diesem Titel, das ist der Sysselmann von [[Svalbard]].
# Schlei-Eider-Bezirk mit [[Fræzlæt]] (Fredslet) mit der [[Risbyharde]] (Halbinsel [[Schwansen]]), Ykærnæburgh ([[Eckernförde]]), [[Hüttener Harde]], [[Kroppharde]], [[Stapelholm]] und der [[Dänischer Wohld|Dänischen Wohld]]
# [[Uthlande]] mit den Nordfriesische Inseln zwischen Sylt und [[Eiderstedt]]; sie standen schon länger unter königlicher Herrschaft (Königsfriesen).


== Sjælland (Seeland) ==
==Syssel in Island==
Die [[Region Sjælland]] wurde in vier Sysler gegliedert, die sich ebenso aus Harden (''Herred'') zusammensetzten:
[[Bild:Municipalities of Iceland.png|thumb|200px|Die Syssel Islands sind auf dieser Karte in unterschiedlichen Farben hervorgehoben. Innerhalb der Syssel erkennt man die Kommunalgrenzen.]]
#Østersyssel: mit den Harden Strø, Holbo, Lynge, Jørlunde (senere Ølstykke), Sokkelund (Stynis), Smørum, Lille, Tune und Sømme.
In Island gibt es 26 '''sýslur''' (Ez. '''sýsla'''). Das sind die Polizeibezirke, denen je ein Sýslumaður vorsteht. Die ''sýslur'' werden auch als geografische Regionen verstanden. Sie sind keine politische Einheit. In Island gibt es nur zwei Verwaltungsebenen: Die Republik und die 170 Kommunen.
#Medelsyssel: mit den Harden Horns, Voldborg, Ramsø, Bjæverskov, Stevns, Ringsted, Tybjerg und Alsted.
#Vestersyssel: mit den Harden Flakkebjerg, Slagelse, Løve, Ars, Skippinge, Ods, Tuse und Merløse.
#Søndersyssel (einschl. der Inseln [[Møn]], [[Falster]] und [[Lolland]]): mit den Harden Hammer, Fakse und Bårse, den vier Harden von Lolland, sowie Møn und Falster (ursprünglich nur eine Harde).


== Siehe auch ==
*[[Akranes]]
* [[Ämter und Harden in Schleswig]]
*[[Akureyri]]
*[[Blönduós]]
*[[Bolungarvík]]
*[[Borgarnes]]
*[[Búðardalur]]
*[[Eskifjörður]]
*[[Hafnafjörður]]
*[[Hólmavík]]
*[[Húsavík]]
*[[Hvolsvöllur]]
*[[Höfn]]
*[[Ísafjörður]]
*[[Keflavík]]
*[[Flughafen Keflavík]]
*[[Kópavogur]]
*[[Ólafsfjörður]]
*[[Patreksfjörður]]
*[[Reykjavík]]
*[[Sauðárkrókur]]
*[[Selfoss]]
*[[Seyðisfjörður]]
*[[Siglufjörður]]
*[[Stykkishólmur]]
*[[Vestmannaeyjar]]
*[[Vík]]


== Norwegen ==
==Syssel auf den Färöern==
Norwegen war im Mittelalter in 50 Sysler eingeteilt, denen jeweils ein ''syslamaðr'' (Sysselmann) vorstand:
[[Bild:Syslur of the Faroe Islands.png|thumb|Die sechs Syssel der Färöer in unterschiedlichen Farben.]]
# Elfsysla: südlicher Teil von Bohuslen
Die Syssel auf den [[Färöer]]n werden, wie in Island, als '''sýslur''' (Ez. '''sýsla''') bezeichnet. Das sind die sechs geografischen Regionen:
# Ranrikesysla: nördlicher Teil Bohuslen, einschließlich Enningdalen in Østfold
*[[Nordinseln]]
# Borgarsysla: Østfold, außer Enningdalen und Mossedal
*[[Eysturoy]]
# Oslosysla: Akershus mit Oslo, sowie Lier
*[[Streymoy]]
# Tunsbergsysla: Vestfold und Søndre Buskerud bis Drammensfjorden.
*[[Vágar]]
# Skiensysla: Grenland, Telemark und Numedal
*[[Sandoy]]
# Naumdølasysla
*[[Suðuroy]]
# Alstahaugsysla: Helgeland
# Bodinsysla: Folda, Salten
# Lofotensysla: Lofoten
# Steigensysla: Lødingen, Ofoten, Hammarøy und Steigen.
# Ylfissysla
# Andenessysla:
# Trondenessysla: Troms


Das von 1931 bis 1933 norwegisch besetzte Gebiet von Ost[[grönland]] ([[Eirik Raudes Land]]) trug ebenso die Bezeichnung Syssel.
Früher gab es in jeder sýsla ein eigenes Ting, das sogenannte [[várting]], und auch die Pfarrbezirke entsprachen den Sysseln (''zur heutigen Einteilung siehe'' [[Färöische Volkskirche]]), doch heute sind es nur noch Polizeikreise, denen je ein [[Sýslumaður]] (Sysselmann) vorsteht (''mehr siehe dort'').


Heute gibt es keinen Beamten mehr mit diesem Titel, aber bis zum Juli 2021 hieß der Posten des Sysselmesters von [[Spitzbergen (Inselgruppe)|Svalbard]] noch Sysselmann.<ref>{{Internetquelle |autor=Audun Bårdseth |url=https://svalbardposten.no/sysselmannen-blir-sysselmester/19.13350 |titel=Svalbardministeren har bestemt seg: Sysselmannen blir sysselmester |werk=Svalbard Posten |hrsg= |datum=2020-12-11 |sprache=no |abruf=2021-12-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201211141651/https://svalbardposten.no/sysselmannen-blir-sysselmester/19.13350 |archiv-datum=2020-12-11 |offline=ja |archiv-bot=2023-01-18 01:21:32 InternetArchiveBot }}</ref> 1662 wurde der Begriff Syssel in Norwegen abgeschafft und durch (das dänische) ''Amt'' ersetzt. Seit 1919 heißen diese Verwaltungseinheiten [[Fylke]].
Wie auch in Island stellen die färöischen Syssel keine politischen Gebietseinheiten dar. Es gibt nur die Färöer als teilautonomen Gesamtstaat und die [[Liste der Kommunen auf den Färöern|34 Kommunen]]. Im Unterschied zu Island gibt es aber noch eine übergeordnete, die Reichsebene, zu der neben dem „Mutterland“ Dänemark auch [[Grönland]] gehört.


==Weblinks==
== Island ==
[[Datei:Sýslur á Íslandi.png|mini|Sýslur in Island]]
*[http://www.syslumenn.is Syslumenn.is - die Sysselmänner in Island] (auf Isländisch)
{{Hauptartikel|Verwaltungsgliederung Islands}}
In Island gibt es derzeit noch 20&nbsp;''sýslur'' (Singular ''sýsla''). Die ''sýslur'' werden auch als geografische Regionen verstanden. Sie sind keine politische Einheit. In Island gibt es nur zwei Verwaltungsebenen: Den Gesamtstaat und die 64&nbsp;Kommunen.


== Färöer ==
[[da:Syssel]]
[[Datei:Syslur of the Faroe Islands.png|mini|Die sechs Sysler der Färöer in unterschiedlichen Farben.]]
[[fo:Sýsla]]
Die Sysler auf den [[Färöer]]n werden, wie in Island, als ''sýslur'' (Singular: ''sýsla'') bezeichnet. Das sind die sechs geografischen Regionen:
[[nl:Syssel]]
* [[Eysturoy]]
* [[Nordinseln]]
* [[Sandoy]]
* [[Streymoy]]
* [[Suðuroy]]
* [[Vágar]]


Früher gab es in jeder sýsla ein eigenes Ting, das sogenannte [[várting]], und auch die Pfarrbezirke entsprachen den Sysler (''zur heutigen Einteilung siehe'' [[Färöische Volkskirche]]), doch heute sind es nur noch Polizeikreise, denen je ein [[Sýslumaður (Färöer)|Sýslumaður]] (Sysselmann) vorsteht. Wie auch in Island stellen die färöischen Sysler keine politischen Gebietseinheiten dar. Es gibt nur die Färöer als teilautonomen Gesamtstaat und die [[Liste der Kommunen auf den Färöern|29 Kommunen]]. Im Unterschied zu Island gibt es aber noch eine übergeordnete, die Reichsebene, zu der neben dem „Mutterland“ Dänemark auch [[Grönland]] gehört.
[[Kategorie:Schleswig-Holsteinische Geschichte]]

[[Kategorie:Dänische Geschichte]]
== Grönland ==
Vor der Verwaltungsreform in [[Grönland]] mit Stichtag 18.&nbsp;November 1950 waren die bis dahin separaten dänischen Kolonien bzw. ''Landsrådene'' [[Westgrönland]]s in Sysler gegliedert, die ab 1925 Sysselräte (''Sysselråd'') erhielten (Stand etwa 1944):<ref>[http://www.ngw.nl/heraldrywiki/images/9/9e/Herredsvaaben.pdf#page=25 Aage Brünner: ''Danmark Herreds-By og Birke Vaaben'', ca. 1944, S. 25 Grønland] (PDF; 19,4&nbsp;MB)</ref>
*Südgrönland (Sydgrønlands Landsråd)
**Julianehaab Syssel
**Frederikshaab Syssel
<!--**Fiskernässet District (vor 1911, irgendwann zu Godthaab)-->
**Godthaab Syssel
**Sukkertoppen Syssel
**Holsteinsborg Syssel
*Nordgrönland (Nordgrønlands Landsråd)
**Godhavn Syssel
**Egedesminde Syssel
**Christianshaab Syssel
**Jakobshavn Syssel
**Ritenbenk Syssel
**Umanak Syssel
**Upernavik Syssel
*Ostgrönland
**(keine Syssel in Ostgrönland, nur Mission Angmaggsalik und Handelsstation Scoresbysund)
<!--norweg. hier nicht angebracht?
**[[Eirik Raudes Land]] (Norwegisches Territorium 1931–1933 unter einem ''Sysselmann'')
**[[Fridtjof-Nansen-Land]] (Norwegisches Territorium 1932–1933)?
-->

== Schweden ==
[[Datei:Generalkarta Wärmeland.png|mini|hochkant=1.5|Verwaltungskarte von Värmland (1783)]]

In Schweden wurde der Begriff nur in [[Värmland]] verwendet, das historisch in drei Syssel gegliedert war, ''Mellansysslet, Södersysslet'' und ''Östersysslet''.
genannt. Die Syssel wurden in ''härader'' ([[Harde]]n) untergliedert:
*Mellansysslets mit [[Kil]], [[Karlstad]] und [[Grums]]
*Södersysslets mit Gillbergs und Näs
*Östersysslets mit Färnebo, Ölme, Visnums und Väse

== Weblinks ==
*[http://www.syslumenn.is/ Syslumenn.is – die Sysselmänner in Island] (auf Isländisch)
*[http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b84412806 Karte mit Sysler in Dänemark einschl. Seeland]
*[http://denstoredanske.dk/Danmarks_geografi_og_historie/Danmarks_historie/Danmark_før_Reformationen/syssel Syssel] in [[Den Store Danske Encyklopædi]] (dänisch)

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Ehemalige Verwaltungseinheit]]
[[Kategorie:Ehemalige Verwaltungseinheit (Schleswig-Holstein)]]
[[Kategorie:Ehemalige Verwaltungseinheit (Dänemark)]]
[[Kategorie:Geschichte Dänemarks im Mittelalter]]
[[Kategorie:Norwegische Geschichte]]
[[Kategorie:Norwegische Geschichte]]
[[Kategorie:Island]]
[[Kategorie:Historisches Territorium (Island)]]
[[Kategorie:Färöer]]
[[Kategorie:Färöische Geschichte]]

[[fo:Sýsla]]

Aktuelle Version vom 19. November 2023, 05:58 Uhr

Syssel (dänisch, Plural: Sysler) war eine historische Verwaltungseinheit in Jütland einschließlich Herzogtum Schleswig, Region Sjælland (Seeland), Norwegen und Schweden. Sysler existieren heute noch in Island (isländisch sýsla, Plural sýslur), auf Spitzbergen und auf den Färöern als Polizeibezirke und im Sinne geografischer Regionen.

Das skandinavische Wort syssel hat seinen Ursprung in altnordisch sýsla, sýsl (f.), was „Arbeit, Beschäftigung“ bedeutet und seinerseits auf germanisch *suhsla, *seuhsla („Pein, Qual“) zurückzuverfolgen ist. Die indoeuropäische Wurzel ist *seug- („bekümmert, traurig, krank, siech“). Zwar hatte das Wort in der altnordischen Form die übertragene Bedeutung „Amt, Bezirk“, doch lassen sich für die historischen Sysler weder Beamte noch Administrationen nachweisen.[1]

Im heutigen Dänisch bedeutet syssel weiterhin „Arbeit, Beschäftigung“ und wird meist nur im historischen Kontext in seiner zweiten Bedeutung für die alten Sysler gebraucht. Die ältere Schreibweise ist sysæl. I kongens sysæl bedeutete „im Auftrag des Königs“. Im großen Gyldendals Røde Ordbog Dansk-Tysk (Dänisch-Deutsch) taucht diese zweite Bedeutung nicht mehr auf.

Die Einteilung in Sysler war ein weltliches Organisationsprinzip. Ihren Ursprung hatten die Verwaltungseinheiten im Norden Jütlands, wo sie im 10. Jahrhundert entstanden. Diese ältesten nördlichen Sysler setzten die alten gewachsenen Stammesbezirke fort. Die östlichen Gebiete wiesen keine Beziehungen zur vordänischen Bevölkerung auf. Im Süden wurden Ortsnamen zur Bestimmung übernommen.

Im Vergleich zum Harde (herreder) ist ein Syssel die jüngere historische Organisationsform. Die Sysler haben sich sogar den Hardengrenzen angepasst. Im Erdbuch Waldemars II. werden die Sysler als mittlere, eher geografische Gliederungseinheit zwischen Harde und Land genannt. Die im Erdbuch enthaltene Zusammenfassung mehrerer Harden unter einem Syssel deckte sich nicht immer mit den jeweiligen Grenzen. Wegen ihrer geografischen Orientierungen verloren die Sysler im 13. Jahrhundert an Bedeutung. Vergleichbar wurden sie in der Zeit mit den deutschen Gauen des 11. und 12. Jahrhunderts.[2]

Für die Sysler konnte eine eigene Gerichtsbarkeit nicht nachgewiesen werden. Vielmehr bildete sich der Sitz eines Things aus der Zusammenfassung mehrerer Harden zu einem Syssel heraus. Dadurch entstanden jedoch keine Sysselthinge.[3]

Dänemark im Mittelalter. Die farbig gekennzeichneten Bezirke auf der kimbrischen Halbinsel (Jütland) zeigen die Sysler.
Herzogtum Schleswig mit
*Barwithsysæl
*Ellæmsysæl
*Istathesysæl

Die jütländischen fünfzehn Sysler, die auch jeweils Harden umfassten, hießen:

  1. Vendsyssel: Im nördlichen Teil des heutigen Nordjyllands Amt auf der Insel Thy mit den Harden Horns Herred, Vennebjerg Herred, Børglum Herred, Jerslev Herred, Hvetbo Herred und Kær Herred
  2. Thysyssel: Im westlichen Teil der Insel Thy im nördlichen Viborg Amt mit den Harden Hillerslev Herred, Hundborg Herred, Hassing Herred und Refs Herred
  3. Sallingsyssel: Im südlichen Viborg Amt (Morsø Nørre Herred, Morsø Sønder Herred, Salling Nørre Herred, Harre Herred, Rødding Herred, Hindborg Herred und Fjends Herred)
  4. Himmersyssel: Im südlichen Nordjyllands Amt mit den Harden Slet Herred, Hornum Herred, Fleskum Herred, Års Herred, Hellum Herred, Gislum Herred, Hindsted Herred und Rinds Herred
  5. Ommersyssel: Im nördlichen Viborg Amt bzw. im Süden von Nordjyllands Amt mit den Harden Nørlyng Herred, Sønderlyng Herred, Middelsom Herred, Onsild Herred, Nørhald Herred, Gerlev Herred und Støvring Herred
  6. Hardsyssel: Entspricht in etwa dem heutigen Ringkjøbing Amt mit den Harden Vandfuld Herred, Skodborg Herred, Hjerm Herred, Ginding Herred, Ulfborg Herred, Hammerum Herred, Hind Herred und Bølling Herred
  7. Åbosyssel: Im nördlichen Viborg Amt mit Harden Houlbjerg Herred, Galten Herred, Sønderhald Herred, Rougsø Herred, Djurs Nørre Herred, Djurs Sønder Herred, Mols Herred, Øster Lisbjerg Herred, Vester Lisbjerg Herred, Sabro Herred, Gjern Herred, Hjelmslev Herred, Framlev Herred, Hasle Herred og Ning Herred
  8. Loversyssel: Im nördlichen Vejle Amt mit den Lysgård Herred, Hids Herred, Vrads Herred, Tyrsting Herred, Nim Herred, Hatting Herred, Bjerre Herred, Voer Herred und Hads Herred
  9. Hansyssel mit dem Harden Hanherred
  10. Vardesyssel: Entspricht in etwa Ribe Amt mit den Harden Vester Horne Herred, Nørre Horne Herred, Øster Horne Herred, Skast Herred, Gørding Herred und Malt Herred
  11. Jellingsyssel: Im mittleren Vejle Amt mit den Harden Nørvang Herred und Tørrild Herred
  12. Almindsyssel: Im südlichen Vejle Amt mit den Harden Jerlev Herred, Andst Herred, Brusk Herred, Holmans Herred und Elbo Herred
  13. Barvidsyssel: Im nördlichen Nordschleswig mit den Harden Tyrstrup Herred, Gram Herred (östliche Hälfte), Rangstrup Herreder und Haderslev Herred
  14. Ellumsyssel: Im westlichen und mittleren Schleswig und entlang der Westküste mit den Harden Hviding Herred, Højer Herred, Lø Herred, Kær Herred, Slogs Herred, Rise Herred, Lundtoft Herred, Sundeved und ein wenig vom östlichen Teil von Søndre Rangstrup Herred
  15. Istedsyssel: In Südschleswig mit den Harden Nørre & Sønder Gøs Herreder, Vis Herred, Ugle Herred, Husby Herred, Ny Herred, Strukstrup Herred, Slis Herred und Arns Herred.

Die drei letzten Sysler bildeten ab etwa 1200 das Herzogtum Schleswig. Zu dem Areal kamen noch weitere Landesteile hinzu, die in ihrer Eigenschaft als dänisches Krongut (dän. Kongelev) keine Sysler waren, die aber in Waldemars Erdbuch dem Istedsyssel angehängt waren. Innerhalb des dänischen Reiches nahmen sie eine Sonderstellung ein. Hierzu gehören:[4]

  1. Schlei-Eider-Bezirk mit Fræzlæt (Fredslet) mit der Risbyharde (Halbinsel Schwansen), Ykærnæburgh (Eckernförde), Hüttener Harde, Kroppharde, Stapelholm und der Dänischen Wohld
  2. Uthlande mit den Nordfriesische Inseln zwischen Sylt und Eiderstedt; sie standen schon länger unter königlicher Herrschaft (Königsfriesen).

Sjælland (Seeland)

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Die Region Sjælland wurde in vier Sysler gegliedert, die sich ebenso aus Harden (Herred) zusammensetzten:

  1. Østersyssel: mit den Harden Strø, Holbo, Lynge, Jørlunde (senere Ølstykke), Sokkelund (Stynis), Smørum, Lille, Tune und Sømme.
  2. Medelsyssel: mit den Harden Horns, Voldborg, Ramsø, Bjæverskov, Stevns, Ringsted, Tybjerg und Alsted.
  3. Vestersyssel: mit den Harden Flakkebjerg, Slagelse, Løve, Ars, Skippinge, Ods, Tuse und Merløse.
  4. Søndersyssel (einschl. der Inseln Møn, Falster und Lolland): mit den Harden Hammer, Fakse und Bårse, den vier Harden von Lolland, sowie Møn und Falster (ursprünglich nur eine Harde).

Norwegen war im Mittelalter in 50 Sysler eingeteilt, denen jeweils ein syslamaðr (Sysselmann) vorstand:

  1. Elfsysla: südlicher Teil von Bohuslen
  2. Ranrikesysla: nördlicher Teil Bohuslen, einschließlich Enningdalen in Østfold
  3. Borgarsysla: Østfold, außer Enningdalen und Mossedal
  4. Oslosysla: Akershus mit Oslo, sowie Lier
  5. Tunsbergsysla: Vestfold und Søndre Buskerud bis Drammensfjorden.
  6. Skiensysla: Grenland, Telemark und Numedal
  7. Naumdølasysla
  8. Alstahaugsysla: Helgeland
  9. Bodinsysla: Folda, Salten
  10. Lofotensysla: Lofoten
  11. Steigensysla: Lødingen, Ofoten, Hammarøy und Steigen.
  12. Ylfissysla
  13. Andenessysla:
  14. Trondenessysla: Troms

Das von 1931 bis 1933 norwegisch besetzte Gebiet von Ostgrönland (Eirik Raudes Land) trug ebenso die Bezeichnung Syssel.

Heute gibt es keinen Beamten mehr mit diesem Titel, aber bis zum Juli 2021 hieß der Posten des Sysselmesters von Svalbard noch Sysselmann.[5] 1662 wurde der Begriff Syssel in Norwegen abgeschafft und durch (das dänische) Amt ersetzt. Seit 1919 heißen diese Verwaltungseinheiten Fylke.

Sýslur in Island

In Island gibt es derzeit noch 20 sýslur (Singular sýsla). Die sýslur werden auch als geografische Regionen verstanden. Sie sind keine politische Einheit. In Island gibt es nur zwei Verwaltungsebenen: Den Gesamtstaat und die 64 Kommunen.

Die sechs Sysler der Färöer in unterschiedlichen Farben.

Die Sysler auf den Färöern werden, wie in Island, als sýslur (Singular: sýsla) bezeichnet. Das sind die sechs geografischen Regionen:

Früher gab es in jeder sýsla ein eigenes Ting, das sogenannte várting, und auch die Pfarrbezirke entsprachen den Sysler (zur heutigen Einteilung siehe Färöische Volkskirche), doch heute sind es nur noch Polizeikreise, denen je ein Sýslumaður (Sysselmann) vorsteht. Wie auch in Island stellen die färöischen Sysler keine politischen Gebietseinheiten dar. Es gibt nur die Färöer als teilautonomen Gesamtstaat und die 29 Kommunen. Im Unterschied zu Island gibt es aber noch eine übergeordnete, die Reichsebene, zu der neben dem „Mutterland“ Dänemark auch Grönland gehört.

Vor der Verwaltungsreform in Grönland mit Stichtag 18. November 1950 waren die bis dahin separaten dänischen Kolonien bzw. Landsrådene Westgrönlands in Sysler gegliedert, die ab 1925 Sysselräte (Sysselråd) erhielten (Stand etwa 1944):[6]

  • Südgrönland (Sydgrønlands Landsråd)
    • Julianehaab Syssel
    • Frederikshaab Syssel
    • Godthaab Syssel
    • Sukkertoppen Syssel
    • Holsteinsborg Syssel
  • Nordgrönland (Nordgrønlands Landsråd)
    • Godhavn Syssel
    • Egedesminde Syssel
    • Christianshaab Syssel
    • Jakobshavn Syssel
    • Ritenbenk Syssel
    • Umanak Syssel
    • Upernavik Syssel
  • Ostgrönland
    • (keine Syssel in Ostgrönland, nur Mission Angmaggsalik und Handelsstation Scoresbysund)
Verwaltungskarte von Värmland (1783)

In Schweden wurde der Begriff nur in Värmland verwendet, das historisch in drei Syssel gegliedert war, Mellansysslet, Södersysslet und Östersysslet. genannt. Die Syssel wurden in härader (Harden) untergliedert:

  • Mellansysslets mit Kil, Karlstad und Grums
  • Södersysslets mit Gillbergs und Näs
  • Östersysslets mit Färnebo, Ölme, Visnums und Väse

Einzelnachweise

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  1. Horst Windmann: Schleswig als Territorium. Wachholtz, Neumünster 1954, S. 45.
  2. Horst Windmann: Schleswig als Territorium. Wachholtz, Neumünster 1954, S. 44–47.
  3. Horst Windmann: Schleswig als Territorium. Wachholtz, Neumünster 1954, S. 48.
  4. Horst Windmann: Schleswig als Territorium. Wachholtz, Neumünster 1954, S. 38 u. Karte 1, S. 221 (Anhang).
  5. Audun Bårdseth: Svalbardministeren har bestemt seg: Sysselmannen blir sysselmester. In: Svalbard Posten. 11. Dezember 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2020; abgerufen am 6. Dezember 2021 (norwegisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/svalbardposten.no
  6. Aage Brünner: Danmark Herreds-By og Birke Vaaben, ca. 1944, S. 25 Grønland (PDF; 19,4 MB)