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„Nutria“ – Versionsunterschied

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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
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{{Taxobox
! Biberratte
| Taxon_Name = Nutria
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| class="taxo-bild" | [[Bild: Myocastor coypus Frankreich.jpg|thumb|300px]]
| Taxon_WissName = Myocastor coypus
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| Taxon5_Rang = ohne Rang
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| Bildbeschreibung = Nutria am Fluss Ljubljanica in Slowenien
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]
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Die '''Biberratte''' (''Myocastor coypus''), auch '''Nutria''' oder seltener ''Sumpfbiber, Schweifbiber, Schweifratte, Coypu'' genannt ist eine aus [[Südamerika]] stammende und in [[Mitteleuropa]] eingebürgerte [[Nagetiere|Nagetierart]]. Sie wird entweder in einer eigenen Familie, Myocastoridae, oder als Unterfamilie Myocastorinae innerhalb der [[Stachelratten]] (Echimyidae) eingeordnet.


Die (selten: das) '''Nutria''' (''Myocastor coypus''), auch '''Biberratte''' oder seltener '''Sumpfbiber''', '''Schweifbiber''', '''Schweifratte''', '''Wasserratte''' oder '''Coypu''' genannt, ist eine aus [[Südamerika]] stammende und in [[Mitteleuropa]] angesiedelte [[Nagetiere|Nagetierart]]. Sie wird entweder in einer eigenen Familie, Myocastoridae, oder als Unterfamilie Myocastorinae innerhalb der [[Stachelratten]] (Echimyidae) eingeordnet. Nach neueren molekularen Analysen (aufgrund homologer DNA-Sequenzen, mitochondrialer und nuklearer Gene) gehört die Gattung unzweifelhaft zu den Echimyidae. Sie ist der einzige wasserlebende (semiaquatische) Vertreter in einer Gruppe sonst bodenlebender Gattungen.<ref>Thomas Galewski, Jean-François Mauffrey, Yuri L. R. Leite, James L. Patton, Emmanuel J. P. Douzery: ''Ecomorphological diversification among South American spiny rats (Rodentia; Echimyidae): a phylogenetic and chronological approach.'' In: ''Molecular Phylogenetics and Evolution.'' Bd. 34, Nr. 3, March 2005, {{ISSN|1055-7903}}, S. 601–615, [[doi:10.1016/j.ympev.2004.11.015]].</ref>
Die Biberratte wird gelegentlich mit der aus [[Nordamerika]] stammenden [[Bisamratte]] verwechselt, die sich gleichfalls in [[Europa]] als [[Neozoon]] etabliert hat.


Die Nutria wird gelegentlich mit der aus [[Nordamerika]] stammenden [[Bisamratte]] verwechselt, die sich gleichfalls in [[Europa]] als [[Neozoon]] etabliert hat, allerdings kleiner ist und einen seitlich abgeplatteten Schwanz hat.<ref>[https://schwandorf.bund-naturschutz.de/bestimmungshilfen/biber-fischotter-nutria-und-bisamratte-unterscheiden Biber, Fischotter, Nutria und Bisamratte] In schwandorf.bund-naturschutz.de</ref>
==Gestalt==
Die Biberratte erreicht eine Körperlänge von 65 cm und wiegt erwachsen um die 8 bis 10 kg. Sie hat einen runden Schwanz von etwa 45 cm Länge. Die Tiere werden also fast so groß wie [[Biber]]. Die Männchen werden dabei größer als die Weibchen. An den Hinterfüßen (jeweils nur zwischen den ersten 4 Zehen ihrer Hinterpfoten) hat die Biberratte [[Schwimmhaut|Schwimmhäute]]. Auffällig sind bei erwachsenen Tieren auch die kräftig orangen Nagezähne.
[[Bild:Nutriaschädel.jpg|left|thumb|200px|Schädel einer Biberratte]]
Farbliche Varianten der aus einer Zucht freigesetzten Tiere sind neben dem natürlichen rötlich-braun auch hellgrau, dunkelgrau, schwarz, braun, rötlich, gelblich oder fast weiß.


== Vorkommen ==
Die [[Zahnformel]] der Biberratte weicht zu der der meisten Nagetiere dadurch ab, dass die Biberratte neben den [[Molar (Zahn)|Molaren]] noch über jeweils einen [[Prämolar]] verfügt. Dies ist ein charakteristisches Merkmal der Meerschweinchenartigen (Cavioidea) für die folgende Formel gilt:[[Bild:Zahnformel Chinchilla.png|center]]
[[Datei:Nutria.svg|mini|Vorkommen der Nutria: Ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Braun. Heutige Verbreitung in allen farbig markierten Ländern.]]
Die ursprüngliche Heimat der an Flüssen, Seen, Teichen und in Sümpfen lebenden Nutria ist das subtropische und gemäßigte Südamerika. Dort kommt sie vom südlichen [[Brasilien]] bis nach [[Feuerland]] vor und stand im 19. Jahrhundert kurz vor der Ausrottung. Grundsätzlich leben die Tiere sehr standorttreu und verteidigen engagiert ihr Revier.


Nutrias gelten heute als in weiten Teilen [[Nordamerika]]s und [[Eurasien]]s eingebürgert. Der Bestand in Eurasien ist auf aus Pelztierfarmen entflohene Tiere wie auch auf bewusste Auswilderungen zurückzuführen. Die Haltung in Europa begann ca. 1890 in Frankreich, erste Farmen in Deutschland bestanden ab 1926.<ref>Erich Bettag: ''Zum Stand der Einwanderung und Verbreitung des Nutria in Rheinland-Pfalz.'' In: ''Mainzer naturwissenschaftliches Archiv.'' Beiheft 10, 1988, {{ISSN|0174-6626}}, S. 22–26, zitiert nach: Daniel Scheide: ''Ökologie, Verbreitung, Schäden und Management von „Myocastor coypus“ in Deutschland im internationalen Vergleich.'' ISBN 978-3-656-31835-4 (Trier, Universität, Diplomarbeit, 2012).</ref> Seit ca. 1930 wird bereits mit Populationen in Deutschland gerechnet, die auf verwilderte Tiere zurückgehen.<ref>Harald Gebhardt: ''Ecological and economic consequences of introductions of exotic wildlife (birds and mammals) in Germany.'' In: ''Wildlife Biology.'' Bd. 2, Nr. 3, 1996, {{ISSN|0909-6396}}, S. 205–211, [http://www.wildlifebiology.com/Volumes/1996+-+Volume+2/Number+3/94/En/ Abstract].</ref> Der Hauptabnehmer für [[Nutriafell]]e war nach dem Zweiten Weltkrieg die Bundesrepublik Deutschland. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wandte sich das Modeinteresse auch in Deutschland vom Nutriapelz ab, gleichzeitig ging der deutsche Pelzabsatz ganz erheblich zurück. Entkommene Tiere konnten sich stark vermehren.
==Vorkommen==


Über [[Pelztierfarm]]en in [[Louisiana]] kamen in den 1930er Jahren die ersten Tiere in die Vereinigten Staaten. Von dort aus haben [[Gefangenschaftsflüchtling]]e aufgrund des für Nutrias günstigen lokalen Klimas und ihrer hohen Vermehrungsrate sehr schnell eine nach Millionen zählende Population begründet. Auch gezielte Auswilderungen kamen vor. Vereinzelte Vorkommen gibt es in [[Kenia]] ([[Naivashasee]]), [[Japan]] (unter anderem in [[Okayama-ken|Okayama]]) und [[Westaustralien]].
Die ursprüngliche Heimat der Biberratte ist das subtropische und gemäßigte Südamerika. Dort kommt sie vom südlichen [[Brasilien]] bis nach [[Feuerland]] vor und stand dort kurz vor der Ausrottung.


In Deutschland ist die Nutria an etlichen Gewässern in allen [[Land (Deutschland)|Bundesländern]] zu finden.<ref name="spon-202-11-21">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/wissenschaft/nutrias-fuehlen-sich-in-nordrhein-westfalen-besonders-wohl-a-2e991a8f-015e-40c6-a82d-6ab8294972dc |titel=Nutrias fühlen sich in Nordrhein-Westfalen besonders wohl - DER SPIEGEL |werk=spiegel.de |hrsg= |datum=2022-11-21 |abruf=2022-11-21}}</ref> Größere Populationen gab es unter anderem an den Flüssen [[Niers]], [[Nidda (Fluss)|Nidda]], [[Schwalm (Maas)|Schwalm]] und [[Cloer (Niers)|Cloer]] am Niederrhein sowie an [[Spree]] und [[Saale]] im Osten Deutschlands, insbesondere im [[Spreewald]]. Die massiv intensivierte Jagd hat aber sowohl am Niederrhein als auch insbesondere im Spreewald zu einem Einbruch der Population geführt. In Brandenburg wurde zum Beispiel auch die Jagd auf säugende Muttertiere erlaubt und die Schonzeit aufgehoben.<ref>[https://jagdlehrling.de/aktuelle-jagdzeiten-brandenburg/ ''Aktuelle Jagdzeiten Brandenburg (2023)''] 27. Februar 2023, ''Jagdlehrling'', Michaela Korte (PDF). Abgerufen am 1. Juni 2023.</ref> Meistens sind die Tiere, insbesondere in Parkanlagen oder auf Golfplätzen, an den Besuch von Spaziergängern gewöhnt und lassen sich ohne viel Scheu mit Gemüse füttern. Eine rasante Verbreitung findet in Deutschland allerdings nicht statt, da [[Mitteleuropa]] den verwilderten Farmtieren kein optimales Klima bietet. Manche Populationen brechen daher nach wenigen Jahren wieder zusammen.
Die an Flüssen, Seen, Teichen und in Sümpfen lebende Nutria ist in weiten Teilen [[Nordamerika]]s und [[Eurasien]]s als [[Neozoen|Neozoon]] eingeführt. Sie wird ihres wasserabweisenden, schönen [[Pelz]]es wegen auch in Farmen gehalten und konnte gelegentlich entkommen, wurde aber auch ausgewildert. Vereinzelte Vorkommen gibt es in [[Kenia]] ([[Naivasha-See]]), [[Japan]] (südlich der Stadt [[Okayama]]) und West-[[Australien]].
<!-- BITTE NICHT JEDE POPULATION EINZELN AUFZÄHLEN. Es sind über 100 Populationen in Deutschland bekannt, die seit über zehn Jahren bestehen und jeweils über 50 Tiere zählen. -->
Aufgrund milder Winter und der Fütterung der Tiere hat sich die Population in Deutschland nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2022 zwischen 2015 und 2021 mehr als verdoppelt.<ref name="spon-202-11-21" />


In Österreich beschränkte sich der Bestand zunächst auf vereinzelte, in der Regel kurzlebige Populationen, die harte Winter regelmäßig nicht überdauerten.<ref>Ruth M. Wallner (Red.): ''Aliens. Neobiota in Österreich'' (= ''Österreich. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Grüne Reihe des Lebensministeriums.'' Bd. 15). Böhlau, Wien u. a. 2005, ISBN 3-205-77346-2, S. 111.</ref> Inzwischen hat sich die Art in mindestens drei [[Land (Österreich)|Bundesländern]] ([[Burgenland]], [[Niederösterreich]], [[Steiermark]]) dauerhaft etabliert; es gibt allerdings kein systematisches Monitoring. Eine Unterschätzung der tatsächlichen Verbreitung ist deswegen sehr wahrscheinlich.<ref>Anna Schertler, Franz Essl, Klaus Hackländer ([[Universität Wien]]): ''[https://raumberg-gumpenstein.at/jdownloads/Tagungen/Jaegertagung/Jaegertagung_2022/Hacklnder_Klaus.pdf Wandel im Tierartenspektrum in Österreich]'' (PDF; 4,6&nbsp;MB). Onlinepublikation, [[Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein]] 2022.</ref>
[[Bild:Nutria_in_Mülheim.jpg|thumb|Nutria in [[Mülheim an der Ruhr]]]]
Auch in Tschechien siedelt die Nutria inzwischen, so zum Beispiel am Zusammenfluss von [[Elbe]] und [[Adler (Fluss)|Adler]] oder an den Flüssen [[Mies (Fluss)|Mies]] und [[Berounka|Beraun]].
In [[Deutschland]] ist sie an einigen Stellen zu finden, zum Beispiel in den Parks von [[Neuss]]. Eine starke Verbreitung findet nicht statt, weil die verwilderten Farmtiere durch kalte Winter zu leiden haben. Anscheinend deshalb brechen einige Populationen nach wenigen Jahren oft wieder zusammen. Die Tiere leben sehr standorttreu und verteidigen engagiert ihr Revier.


== Erscheinungsbild ==
Im Landschaftsschutzgebiet in [[Mülheim an der Ruhr]] ist eine ausgewilderte Population von Nutrias zu beobachten, die sich an den Besuch von Spaziergängern gewöhnt haben und sich sogar mit Möhren und Äpfeln füttern lassen.
Die Nutria erreicht eine Körperlänge von bis zu 65&nbsp;cm und wiegt erwachsen 8–10 kg. Ihr runder, schuppenbedeckter, kaum behaarter Schwanz hat eine Länge von etwa 30–45 cm. Die Tiere sind somit kleiner als adulte [[Biber]] (maximale Kopf-Rumpf-Länge rund 100&nbsp;cm, Kellenlänge ca. 35&nbsp;cm, Gewicht 25–30&nbsp;kg). Männliche Nutrias werden generell etwas größer als die Weibchen. An den Hinterfüßen haben sie jeweils zwischen den ersten vier Zehen [[Schwimmhaut|Schwimmhäute]], der fünfte Zeh ist freiliegend. Wie bei [[Bisamratte]]n ist bei erwachsenen Tieren die orange Färbung der Nagezähne auffällig, die durch Eiseneinlagerung hervorgerufen wird.


<gallery mode="packed">
==Lebensweise==
Muscheln essen.jpg|Muschel fressend
[[Image:Myocastor_coypus_-_Biberratte.jpg|thumb|300px|Biberratte, [[Spreewald]]]]
Myocastor Coypus-Nutria-Biberratte.jpg|Schwimmhäute
Myocastor coypus4.jpg|Schwimmend
2020-11-14 Nutria (1).jpg|Laufend
</gallery>


=== Fell ===
Biberratten sind sowohl tag- als auch nachtaktiv, insbesondere [[dämmerung]]saktiv. Sie sind vorwiegend reine Vegetarier und ernähren sich von Blättern, Stängeln, Wurzeln von Wasserpflanzen und Hackfrüchten. Gebietsweise verspeisen einige Populationen auch Schnecken und Süßwassermuscheln.
Die Fellfarbe ist rötlichbraun, an der Bauchseite leicht gräulich. Aus Pelztierzuchten entflohene Tiere zeigen daneben eine Reihe farblicher Varianten. Bei ihnen kommen hellgraue, dunkelgraue, schwarze, braune, rötliche, gelbliche oder fast weiße Fellfarben vor.


=== Zähne ===
Die Tiere leben entweder paarweise oder in Gemeinschaften von etwa 12 bis 15 Tieren. Diese umfassen dann in der Regel die Eltern und eigene Nachkommen. In ihrer Heimat sind sie zumeist sogar koloniebildend (= größere Gruppen). Sie leben monogam. Nach einer Tragzeit von 19 Wochen bringt das Weibchen 6 bis 8 recht weit entwickelte, sehende und voll behaarte Junge zur Welt, die nach 5 Monaten geschlechtsreif sind. Zwei bis drei Würfe pro Jahr sind möglich.
Die [[Zahnformel]] weicht von der der meisten Nagetiere dadurch ab, dass sie neben den [[Molar (Zahn)|Molaren]] noch jeweils einen [[Prämolar]] ausweist. Dies ist ein charakteristisches Merkmal der [[Meerschweinchenverwandte#Meerschweinchenartige|Meerschweinchenartigen (Cavioidea)]], für die folgende Formel gilt:


{{Zahnformel|I1|-|P1|M1⋅M2⋅M3|I=I1|C=-|P=P1|M=M1⋅M2⋅M3|Titel=Zahnformel|Position=center}}
==Nutzung==
<gallery mode="packed">
Nutriaschädel.jpg|Schädel, Nagezähne
Myocastor Coypus Nutria Biberratte.jpg|Orangefarbene Nagezähne
</gallery>


== Lebensweise ==
Die (oder auch ''das'') Nutria ist ein Pelzlieferant. Die [[Pelz]]e sind vor allem wegen ihrer dichten und äußerst feinen Unterwolle begehrt, die Grannenhaare sind oft nicht erwünscht und werden daher meistens entfernt.
[[Datei:Nutria Herrenseegraben.jpg|alt=Erdbau Nutria|mini|Erdbau oberhalb der Wasserlinie]]
[[Datei:Myocastor coypus (juvenile) 20220829 (3).jpg|mini|hochkant|Mutter mit Jungtieren]]
Nutrias sind sowohl tag- als auch nachtaktiv, insbesondere [[dämmerung]]saktiv. Sie sind fast reine Vegetarier und ernähren sich vorwiegend von Blättern, Stängeln, Wurzeln von Wasserpflanzen und [[Hackfrüchte]]n. Seltener werden auch Schnecken, Würmer und Süßwassermuscheln gefressen.<ref name="Reichholf">[[Josef H. Reichholf]]: ''Säugetiere. (140 europäische Arten).'' Mosaik-Verlag, München 1983, ISBN 3-570-01182-8 (Neue, bearbeitete Sonderausgabe, 5. Druck. ebenda 1996, ISBN 3-576-10565-4), S. 120–121: Artmonographie Nutria.</ref> Die Tiere leben entweder paarweise oder in Gemeinschaften von etwa 12 bis 15 Tieren. Diese umfassen dann in der Regel die Eltern und eigene Nachkommen. In ihrer Heimat sind sie zumeist sogar koloniebildend (= größere Gruppen). Sie leben monogam und können sich zu jeder Jahreszeit fortpflanzen. Nach einer Tragzeit von 19 Wochen bringt das Weibchen 6 bis 8 recht weit entwickelte, sehende und voll behaarte Junge zur Welt, die nach 5 Monaten geschlechtsreif sind. Zwei bis drei Würfe pro Jahr sind möglich. Als Bauten dienen selbstgegrabene Erdbaue im Uferbereich oder „Nester“ aus langblättrigen Pflanzen (Schilf) und dünneren Stöcken, deren Eingänge im Gegensatz zum Bisam und zum Biber oberhalb der Wasserlinie liegen (Unterscheidungsmerkmal). Nutrias können über zehn Jahre alt werden. Sie halten keinen Winterschlaf.<ref>George A. Feldhamer, Bruce C. Thompson, Joseph A. Chapman (Hrsg.): ''Wild Mammals of North America. Biology, Management and Conservation.'' 2nd edition, revised. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 2003, ISBN 0-8018-7416-5, S.&nbsp;1134, {{Google Buch |BuchID=-xQalfqP7BcC |Seite=1134}}.</ref>


== Nutzung ==
[[Image:Myocastor_coypus_-_Biberratte_Albino.jpg|thumb|300px|Biberratte (Farbvariante), Spreewald]]
[[Datei:Myocastor coypus - Biberratte Albino.jpg|mini|Farbvariante „Gold“, eine durch Zucht entstandene [[Mutation]]]]
Die Biberratten wurden vermutlich bereits zu Beginn des [[18. Jahrhundert]]s bewusst in Deutschland eingeführt und zwecks Nutzung ausgewildert. Anfang des [[19. Jahrhundert]]s waren die freilebenden Bestände wegen der damals sehr hohen erzielten Preise für Nutriapelze durch intensive Bejagung weitgehend ausgerottet. Anschließend trat eine gewisse Bestandserholung ein. Diese Bestände stammten noch von gefangenen Wildtieren aus Südamerika ab und hatten gegenüber den heutigen Beständen, die aus Nachkommen von langjährigen Zuchtlinien bestehen, deutlich besser ausgeprägte Überlebensfähigkeiten. Erst in den [[1920er]] Jahren gelang es dann mit aus [[Argentinien]] importierten Nutrias, diese in Gefangenschaft zu halten und zu züchten. Zwischen [[1930]] und [[1940]] gab es in Deutschland insgesamt über 1.000 Nutria-Farmen, die jährlich fast 100.000 Felle lieferten. Wegen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] ging dieser noch junge Erwerbszweig stark zurück, erstarkte in der [[1950er]] Jahren jedoch wieder, um dann bis heute - vor allem modebedingt - wieder sehr zu schrumpfen. Mittlerweile gibt es in Deutschland auch reine [[Albino]]-Zuchtfarmen.
Die Nutria ist ein [[Pelz]]lieferant. Die Felle sind vor allem wegen ihrer dichten und äußerst feinen Unterwolle geschätzt. Zum Entfernen des eher unattraktiven Oberhaars werden sie meist gerupft oder geschoren. Für die Fellnutzung siehe den Hauptartikel [[Nutriafell]].


Nutrias wurden vermutlich bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts bewusst in Deutschland eingeführt und zwecks Nutzung ausgewildert. Anfang des 19. Jahrhunderts waren die freilebenden Bestände wegen der damals sehr hohen erzielten Preise für Nutriapelze ([[Robbenfell#Pelzrobbe (Seebär, Bärenrobbe)|Robbenfell]]<nowiki />ersatz) durch intensive Bejagung weitgehend ausgerottet,<ref name="Reichholf" /> mit Zunahme der Zucht und dem späteren Abflauen der Nachfrage nach der samtigen Optik in der Pelzmode trat eine Bestandserholung ein.
Ferner gilt die Biberratte als sehr schmackhaft. Vor dem Verzehr ist in Deutschland eine [[Trichinenschau]] wegen möglicher [[Trichinen]]-Infektionen Pflicht.
[[Datei:Goldnutria.png|mini|„Goldnutria“-Junges]]
Die damaligen europäischen Bestände stammten noch von südamerikanischen Wildtieren ab. Sie hatten gegenüber den heutigen Beständen, die aus Nachkommen von langjährigen [[Zuchtlinie]]n bestehen, deutlich besser ausgeprägte Überlebensfähigkeiten.<ref name="Reichholf" /> Erst in den 1920er Jahren gelang es dann, aus [[Argentinien]] importierte Nutrias in Gefangenschaft zu halten und zu züchten. Zwischen 1930 und 1940 gab es in Deutschland insgesamt über 1000 Nutria-Farmen, die jährlich fast 100.000 Felle lieferten.<ref name="Reichholf" /> Wegen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] ging dieser noch junge Erwerbszweig stark zurück, erstarkte in den 1950er Jahren jedoch wieder, um dann bis heute –&nbsp;vor allem modebedingt&nbsp;– in Deutschland praktisch ganz zu verschwinden.


Ferner gilt ''Nutriafleisch'' als sehr schmackhaft, es stand gelegentlich auch als „Biber“ (von Sumpfbiber abgeleitet) auf den Speisekarten. 1958 hieß es, „Das Fleisch der Nutria ist als Genussmittel geschätzt, insbesondere in Südamerika bei der einheimischen Bevölkerung und den Jägern. Es ist sehr zart und wohlschmeckend. Im Geschmack kommt es etwa dem [[Spanferkel]] gleich. Überdies bemühte sich die argentinische Regierung, den Konsum von Nutriafleisch zu heben, um die Rentabilität der Farmzucht zu erhöhen.“<ref>Paul Schöps, Herbert Grüner, Kurt Häse, Franz Schmidt: ''Fellwerk vom Sumpfbiber (Nutria).'' In: ''Das Pelzgewerbe. Schriften für Pelzkunde und Pelzindustrie.'' NF Bd. 9, 1958, {{ZDB|1008085-5}}, S. 202–206, hier S. 204.</ref> Um 1967 fielen in der DDR zur gewerblichen Verwertung jährlich 60.000 Nutriafelle an, damit wurden gleichzeitig 180.000 Kilogramm Fleisch produziert.<ref>Horst Keil: ''Der Handel mit Pelzrohfellen''. Institut für Erfassung und Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Berlin 1967, S. 16.</ref> Ein Fachbuch für Pelztierzüchter der DDR aus dem Jahr 1953 beschreibt die Verarbeitung des Fleischs zu [[Roulade]]n, [[Mettwurst]], Koch[[salami]] und mittels [[Räuchern]] zu [[Landjäger]]n.<ref>Kurt Kempe: ''Das Pelztierbuch.'' 2., erweiterte Auflage. Deutscher Bauern-Verlag, Berlin 1952, S. 36–38.</ref> Auch in den Gefängnissen der DDR gab es ''Nutria mit Pellkartoffeln''.<ref>Hartmut Kaschka, Frank Zauritz: ''„Meine Mauer steht immer noch“''. In: ''Bild''-Sonderausgabe zum 9. November 2014, Axel Springer Verlag, S. 16 (Zitat des seit 1980 einsitzenden Frauenmörders Werner H.).</ref> Ein Nutriazüchter am Ufer der [[Wipfra (Fluss)|Wipfra]] erhielt nach seinen Angaben im Jahr 2015 für ein Kilo Nutriafleisch 24 Euro, für ein Fell nur noch einen Euro.<ref>Ulrike Nimz: [http://www.sueddeutsche.de/leben/historie-die-nageprobe-1.2622287 ''Die Nageprobe.''] In ''Süddeutsche Zeitung'', 29./30. August 2015, S. 53. Anmerkung: Name des Züchters (über 60 Tiere) Edgar Heyder. Zuletzt abgerufen am 28. September 2015.</ref>
==Schäden==
[[Bild:Sumpfbiber_(Nutria).jpg|thumb|300px|Biberratte]]


Nicht nur in Teilen Nordamerikas sind ausgewilderte Nutrias sehr zur Plage geworden, in [[Louisiana]] wurde mit einem Aufwand von 2,1&nbsp;Mio.&nbsp;US $ für den Verzehr von Nutriafleisch geworben, „um die Plage aufzuessen“.<ref>Arbeitsgruppe Neozoen - Allgemeine und Spezielle Zoologie Universität Rostock: ''Neue Tiere In Deutschland – Steckbriefe.''</ref> Auch in Deutschland gibt es hierzu immer wieder Überlegungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/essen-nutrias-koennte-man-auch-essen |titel=Neues Essen etablieren – Bock auf Nutria-Burger? |werk=[[Deutschlandfunk Nova]] |datum=2017-09-25 |abruf=2020-07-27 |abruf-verborgen=1}}</ref>
Es wird gelegentlich von Schäden an Feldfrüchten in der Landwirtschaft und in Kleingärten berichtet. In der Regel sind in Deutschland die verursachten Schäden in Bezug auf den [[Wasserbau]] durch Grabungen in [[Ufer]]bereichen gering. An einigen Gewässern ist dies im Zuge der Renaturierung auch unproblematisch.


Vor dem Verzehr von Nutriafleisch ist bisher in Deutschland eine [[Trichinenschau]] Pflicht. Aus Kreisen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurde jedoch im Februar 2020 bekanntgegeben, dass eine Änderung der [[Lebensmittelhygiene-Verordnung]] geplant sei. Nutrias müssten bei Inkrafttreten dieser Änderungen dann nicht mehr zwingend auf Trichinen untersucht werden, wie dies bislang der Fall ist. Ein Sprecher des Bundesministeriums gab auf Nachfrage an, dass eine vom Bundesinstitut für Risikobewertung durchgeführte Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen sei, dass Trichinenfunde bei freilebenden Sumpfbibern nicht bekannt sind.<ref>[https://www.jagderleben.de/news/nutria-kuenftig-keine-verpflichtende-trichinenbeschau-mehr-711586 Hannah Reutter: ''Nutria: Künftig keine verpflichtende Trichinenbeschau mehr'']. ''Jagderleben'', 29. Februar 2020. Abgerufen am 27. Juli 2020.</ref>
Man hält den Tieren zugute, dass Biberratten dort, wo sie auftreten, die ebenfalls eingebürgerten [[Bisam]]s zurückdrängen. Außerdem sind ihre Bestände gut kontrollierbar. Es gibt keinen Grund, Biberratten grundsätzlich zu bekämpfen.


== Schäden und Bekämpfung ==
In Gewässern, in denen auch Biber oder Fischotter vorkommen, ist darauf zu achten, dass es hier nicht zu Konkurrenzsituationen kommt.
[[Datei:Nutria population in Weilerswist, Germany low res.ogv|mini|Video: Biberratten-Population in [[Weilerswist]]]]


Die Nutriabestände in Deutschland haben sich von 2006 bis 2016 verdoppelt. Die Nutria richtet erhebliche Schäden an Wasserbauanlagen an, da sie Deichanlagen und Uferbereiche unterhöhlt. Auch schädigt sie [[Röhricht|Uferröhrichte]] durch Fraß, wodurch Lebensräume seltener Arten eingeschränkt werden.<ref>DJV: ''Nutria erobern Deutschland.'' In: AFZ – Der Wald, Heft 13/2017.</ref> Die von Nutrias geschaffenen Hohlräume sind sehr groß, die dadurch entstehenden Einstürze im Erdreich können auch den Autoverkehr gefährden.<ref name="Rundblick">''Viele Experten fordern verstärkte Jagd auf Nutria.'' In: [[Rundblick – Politikjournal für Niedersachsen]], Heft 165, Hannover, 20. September 2018.</ref>
==Literatur==
* [[Josef Reichholf]]: ''Säugetiere''. Mosaik, München 1983. hier: Artmonographie Nutria.
* Johannes Klapperstück: ''Der Sumpfbiber''. ISBN 3-89432-162-8


Positiv ist zu vermerken, dass Nutrias die ebenfalls eingebürgerten [[Bisamratte]]n (welche erhebliche Schäden an den Wasserwegen verursachen) zurückdrängen, auch sind ihre Bestände besser kontrollierbar. Die Nutria ist in die [[Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung]] für die [[Europäische Union]] aufgenommen worden, was die weitere Einfuhr und Zucht verbietet.<ref>{{CELEX|32016R1141|Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (List of Invasive Alien Species of Union Concern)|format=PDF}} abgerufen am 15. Juli 2016</ref> Die Art zählt zu den [[100 of the World’s Worst Invasive Alien Species|100 der weltweit schlimmsten invasiven gebietsfremden Arten]].
==Weblinks==
{{Commons1|Myocastor coypus}}
*[http://www.lfa-saeugetiere.de/download/myocastor_coypus_steckbrief.pdf Universität Rostock - Steckbrief Biberratte] (pdf-Datei)
*http://www.tierenzyklopaedie.de/tiere/nutria.html
*http://www.sys2000-server2.de/frings_tiere/nutrias.htm


[[Datei:Nutria (Coypu) occurrence records from 1980 to 2018 in Europe.jpg|mini|hochkant=1.8|Entwicklung der europäischen Populationen ab 1980 – Die in vorausgegangenen Jahrzehnten festgestellten Bestände sind in Grau dargestellt. Rot kennzeichnet ausgerottete Populationen.]]
[[Kategorie:Nagetiere]]
Die [[Niederlande]] haben die Jagd auf Nutrias wegen der Gefährdung ihrer [[Deich]]anlagen erheblich intensiviert. Die Bekämpfung der Nutria und des Bisam wird dort durch die Wasserverbände mit festangestellten Fängern organisiert, um Schäden an Dämmen und Deichen zu verhindern.<ref>{{YouTube |id=XfidhF_UqHY |titel=Niederländische Deiche in Gefahr {{!}} ARTE Re: |abruf=2023-06-05}}</ref> Dort wurde die Population der Nutrias im Landesinneren [[Ausrottung|ausgerottet]]. An den Grenzen zu Deutschland und an den großen Flüssen werden noch zugewanderte Tiere gefangen.<ref>{{Literatur |Autor=Dolf Moerkens, Daan Bos |Titel=Intensive Bekämpfung von Bisam und Nutria in den Niederlanden |Sammelwerk=Natur in NRW |Nummer=4 |Datum=2018 |Seiten=17–21 |Online=https://gruene-kreistagsfraktion.de/wp-content/uploads/2019/01/Intensive-Bek%C3%A4mpfung-von-Bisam-und-Nutria-in-den-Niederlanden.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2023-06-07}}</ref>
[[Kategorie:Neobiota]]


In [[Niedersachsen]] ist mit Wirkung vom 25. April 2018 die Schonzeit für die Nutria aufgehoben worden. Unberührt hiervon bleibt nach wie vor die Elterntierregelung (Muttertierschutz) nach § 22 Abs. 4 des Bundesjagdgesetzes.<ref>{{Internetquelle |url=http://jaegerschaft-stade.de/schonzeit-fuer-nutria-zum-25-april-2018-ganzjaehrig-aufgehoben/ |titel=Was Jäger wissen müssen – Schonzeit für Nutria zum 25. April 2018 ganzjährig aufgehoben |hrsg=Jägerschaft Stade |datum=2018-05-01 |abruf=2019-01-05}}</ref> In der Jagdsaison 2020/2021 wurden in Deutschland gut 101.100 Nutrias erlegt.<ref>{{Internetquelle |autor=NDR |url=https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburger-Jaeger-erlegen-mehr-als-1400-Nutrias,nutria164.html |titel=Hamburger Jäger erlegen mehr als 1.400 Nutrias |sprache=de |abruf=2023-07-22}}</ref>
[[cy:Dwrgi]]

[[en:Coypu]]
== Literatur ==
[[eo:Lutro]]
* Mario Ludwig, Harald Gebhard, Herbert W. Ludwig, Susanne Schmidt-Fischer: ''Neue Tiere & Pflanzen in der heimischen Natur. Einwandernde Arten erkennen und bestimmen''. BLV, München u. a. 2000, ISBN 3-405-15776-5.
[[es:Nutria]]
* Johannes Klapperstück: ''Der Sumpfbiber. (Nutria).'' (= ''Die Neue Brehm-Bücherei.'' Band 115). 3., unveränderte Auflage, Nachdruck der 2. Auflage von 1964. Westarp-Wissenschaften-Verlags-Gesellschaft, Hohenwarsleben 2004, ISBN 3-89432-162-8.
[[fi:Saukko]]
* Lauren E. Nolfo-Clements: ''Seasonal variations in habitat availability, habitat selection, and movement patterns of Myocastor coypus on a subtropical freshwater floating marsh.'' New Orleans LA 2006, (New Orleans LA, Tulane University, phil. Dissertation, 2006).
[[fr:Ragondin]]
* Caroline Biela: [http://www.wzw.tum.de/loek/lehre/download/diplomarbeiten/dipl_2008_129.pdf ''Die Nutria (Myocastor coypus Molina 1782) in Deutschland – Ökologische Ursachen und Folgen der Ausbreitung einer invasiven Art.''] München 2008, (München, Technische Universität, Diplom-Arbeit, 2008), (PDF-Datei; 6,68&nbsp;MB).
[[ja:ヌートリア]]

[[nl:Beverrat]]
== Weblinks ==
[[pl:Nutria]]
{{Commonscat|Myocastor coypus}}
[[sv:Utter]]
* {{IUCN
|Year=2006
|ID=14085
|ScientificName=Myocastor coypus
|YearAssessed=1996
|Assessor=Pearson
|Download=12. Mai 2006
}}
* {{YouTube |id=dtuBI9IKnkY |titel=Nutrias – Freche Viecher (ARTE Dokumentation über Nutrias) |upload=2022-02-26 |uploader=ARTE Junior DE}}

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Neozoon (Wirbeltier) in Europa]]

Aktuelle Version vom 19. April 2025, 14:56 Uhr

Nutria

Nutria am Fluss Ljubljanica in Slowenien

Systematik
Teilordnung: Hystricognathi
ohne Rang: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Familie: Stachelratten (Echimyidae)
Unterfamilie: Myocastorinae
Gattung: Myocastor
Art: Nutria
Wissenschaftlicher Name der Unterfamilie
Myocastorinae
Ameghino, 1904
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Myocastor
Kerr, 1792
Wissenschaftlicher Name der Art
Myocastor coypus
(Molina, 1782)

Die (selten: das) Nutria (Myocastor coypus), auch Biberratte oder seltener Sumpfbiber, Schweifbiber, Schweifratte, Wasserratte oder Coypu genannt, ist eine aus Südamerika stammende und in Mitteleuropa angesiedelte Nagetierart. Sie wird entweder in einer eigenen Familie, Myocastoridae, oder als Unterfamilie Myocastorinae innerhalb der Stachelratten (Echimyidae) eingeordnet. Nach neueren molekularen Analysen (aufgrund homologer DNA-Sequenzen, mitochondrialer und nuklearer Gene) gehört die Gattung unzweifelhaft zu den Echimyidae. Sie ist der einzige wasserlebende (semiaquatische) Vertreter in einer Gruppe sonst bodenlebender Gattungen.[1]

Die Nutria wird gelegentlich mit der aus Nordamerika stammenden Bisamratte verwechselt, die sich gleichfalls in Europa als Neozoon etabliert hat, allerdings kleiner ist und einen seitlich abgeplatteten Schwanz hat.[2]

Vorkommen der Nutria: Ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Braun. Heutige Verbreitung in allen farbig markierten Ländern.

Die ursprüngliche Heimat der an Flüssen, Seen, Teichen und in Sümpfen lebenden Nutria ist das subtropische und gemäßigte Südamerika. Dort kommt sie vom südlichen Brasilien bis nach Feuerland vor und stand im 19. Jahrhundert kurz vor der Ausrottung. Grundsätzlich leben die Tiere sehr standorttreu und verteidigen engagiert ihr Revier.

Nutrias gelten heute als in weiten Teilen Nordamerikas und Eurasiens eingebürgert. Der Bestand in Eurasien ist auf aus Pelztierfarmen entflohene Tiere wie auch auf bewusste Auswilderungen zurückzuführen. Die Haltung in Europa begann ca. 1890 in Frankreich, erste Farmen in Deutschland bestanden ab 1926.[3] Seit ca. 1930 wird bereits mit Populationen in Deutschland gerechnet, die auf verwilderte Tiere zurückgehen.[4] Der Hauptabnehmer für Nutriafelle war nach dem Zweiten Weltkrieg die Bundesrepublik Deutschland. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wandte sich das Modeinteresse auch in Deutschland vom Nutriapelz ab, gleichzeitig ging der deutsche Pelzabsatz ganz erheblich zurück. Entkommene Tiere konnten sich stark vermehren.

Über Pelztierfarmen in Louisiana kamen in den 1930er Jahren die ersten Tiere in die Vereinigten Staaten. Von dort aus haben Gefangenschaftsflüchtlinge aufgrund des für Nutrias günstigen lokalen Klimas und ihrer hohen Vermehrungsrate sehr schnell eine nach Millionen zählende Population begründet. Auch gezielte Auswilderungen kamen vor. Vereinzelte Vorkommen gibt es in Kenia (Naivashasee), Japan (unter anderem in Okayama) und Westaustralien.

In Deutschland ist die Nutria an etlichen Gewässern in allen Bundesländern zu finden.[5] Größere Populationen gab es unter anderem an den Flüssen Niers, Nidda, Schwalm und Cloer am Niederrhein sowie an Spree und Saale im Osten Deutschlands, insbesondere im Spreewald. Die massiv intensivierte Jagd hat aber sowohl am Niederrhein als auch insbesondere im Spreewald zu einem Einbruch der Population geführt. In Brandenburg wurde zum Beispiel auch die Jagd auf säugende Muttertiere erlaubt und die Schonzeit aufgehoben.[6] Meistens sind die Tiere, insbesondere in Parkanlagen oder auf Golfplätzen, an den Besuch von Spaziergängern gewöhnt und lassen sich ohne viel Scheu mit Gemüse füttern. Eine rasante Verbreitung findet in Deutschland allerdings nicht statt, da Mitteleuropa den verwilderten Farmtieren kein optimales Klima bietet. Manche Populationen brechen daher nach wenigen Jahren wieder zusammen. Aufgrund milder Winter und der Fütterung der Tiere hat sich die Population in Deutschland nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2022 zwischen 2015 und 2021 mehr als verdoppelt.[5]

In Österreich beschränkte sich der Bestand zunächst auf vereinzelte, in der Regel kurzlebige Populationen, die harte Winter regelmäßig nicht überdauerten.[7] Inzwischen hat sich die Art in mindestens drei Bundesländern (Burgenland, Niederösterreich, Steiermark) dauerhaft etabliert; es gibt allerdings kein systematisches Monitoring. Eine Unterschätzung der tatsächlichen Verbreitung ist deswegen sehr wahrscheinlich.[8] Auch in Tschechien siedelt die Nutria inzwischen, so zum Beispiel am Zusammenfluss von Elbe und Adler oder an den Flüssen Mies und Beraun.

Erscheinungsbild

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Die Nutria erreicht eine Körperlänge von bis zu 65 cm und wiegt erwachsen 8–10 kg. Ihr runder, schuppenbedeckter, kaum behaarter Schwanz hat eine Länge von etwa 30–45 cm. Die Tiere sind somit kleiner als adulte Biber (maximale Kopf-Rumpf-Länge rund 100 cm, Kellenlänge ca. 35 cm, Gewicht 25–30 kg). Männliche Nutrias werden generell etwas größer als die Weibchen. An den Hinterfüßen haben sie jeweils zwischen den ersten vier Zehen Schwimmhäute, der fünfte Zeh ist freiliegend. Wie bei Bisamratten ist bei erwachsenen Tieren die orange Färbung der Nagezähne auffällig, die durch Eiseneinlagerung hervorgerufen wird.

Die Fellfarbe ist rötlichbraun, an der Bauchseite leicht gräulich. Aus Pelztierzuchten entflohene Tiere zeigen daneben eine Reihe farblicher Varianten. Bei ihnen kommen hellgraue, dunkelgraue, schwarze, braune, rötliche, gelbliche oder fast weiße Fellfarben vor.

Die Zahnformel weicht von der der meisten Nagetiere dadurch ab, dass sie neben den Molaren noch jeweils einen Prämolar ausweist. Dies ist ein charakteristisches Merkmal der Meerschweinchenartigen (Cavioidea), für die folgende Formel gilt:

Zahnformel
I1 · - · P1 · M1⋅M2⋅M3
I1 · - · P1 · M1⋅M2⋅M3
Erdbau Nutria
Erdbau oberhalb der Wasserlinie
Mutter mit Jungtieren

Nutrias sind sowohl tag- als auch nachtaktiv, insbesondere dämmerungsaktiv. Sie sind fast reine Vegetarier und ernähren sich vorwiegend von Blättern, Stängeln, Wurzeln von Wasserpflanzen und Hackfrüchten. Seltener werden auch Schnecken, Würmer und Süßwassermuscheln gefressen.[9] Die Tiere leben entweder paarweise oder in Gemeinschaften von etwa 12 bis 15 Tieren. Diese umfassen dann in der Regel die Eltern und eigene Nachkommen. In ihrer Heimat sind sie zumeist sogar koloniebildend (= größere Gruppen). Sie leben monogam und können sich zu jeder Jahreszeit fortpflanzen. Nach einer Tragzeit von 19 Wochen bringt das Weibchen 6 bis 8 recht weit entwickelte, sehende und voll behaarte Junge zur Welt, die nach 5 Monaten geschlechtsreif sind. Zwei bis drei Würfe pro Jahr sind möglich. Als Bauten dienen selbstgegrabene Erdbaue im Uferbereich oder „Nester“ aus langblättrigen Pflanzen (Schilf) und dünneren Stöcken, deren Eingänge im Gegensatz zum Bisam und zum Biber oberhalb der Wasserlinie liegen (Unterscheidungsmerkmal). Nutrias können über zehn Jahre alt werden. Sie halten keinen Winterschlaf.[10]

Farbvariante „Gold“, eine durch Zucht entstandene Mutation

Die Nutria ist ein Pelzlieferant. Die Felle sind vor allem wegen ihrer dichten und äußerst feinen Unterwolle geschätzt. Zum Entfernen des eher unattraktiven Oberhaars werden sie meist gerupft oder geschoren. Für die Fellnutzung siehe den Hauptartikel Nutriafell.

Nutrias wurden vermutlich bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts bewusst in Deutschland eingeführt und zwecks Nutzung ausgewildert. Anfang des 19. Jahrhunderts waren die freilebenden Bestände wegen der damals sehr hohen erzielten Preise für Nutriapelze (Robbenfellersatz) durch intensive Bejagung weitgehend ausgerottet,[9] mit Zunahme der Zucht und dem späteren Abflauen der Nachfrage nach der samtigen Optik in der Pelzmode trat eine Bestandserholung ein.

„Goldnutria“-Junges

Die damaligen europäischen Bestände stammten noch von südamerikanischen Wildtieren ab. Sie hatten gegenüber den heutigen Beständen, die aus Nachkommen von langjährigen Zuchtlinien bestehen, deutlich besser ausgeprägte Überlebensfähigkeiten.[9] Erst in den 1920er Jahren gelang es dann, aus Argentinien importierte Nutrias in Gefangenschaft zu halten und zu züchten. Zwischen 1930 und 1940 gab es in Deutschland insgesamt über 1000 Nutria-Farmen, die jährlich fast 100.000 Felle lieferten.[9] Wegen des Zweiten Weltkriegs ging dieser noch junge Erwerbszweig stark zurück, erstarkte in den 1950er Jahren jedoch wieder, um dann bis heute – vor allem modebedingt – in Deutschland praktisch ganz zu verschwinden.

Ferner gilt Nutriafleisch als sehr schmackhaft, es stand gelegentlich auch als „Biber“ (von Sumpfbiber abgeleitet) auf den Speisekarten. 1958 hieß es, „Das Fleisch der Nutria ist als Genussmittel geschätzt, insbesondere in Südamerika bei der einheimischen Bevölkerung und den Jägern. Es ist sehr zart und wohlschmeckend. Im Geschmack kommt es etwa dem Spanferkel gleich. Überdies bemühte sich die argentinische Regierung, den Konsum von Nutriafleisch zu heben, um die Rentabilität der Farmzucht zu erhöhen.“[11] Um 1967 fielen in der DDR zur gewerblichen Verwertung jährlich 60.000 Nutriafelle an, damit wurden gleichzeitig 180.000 Kilogramm Fleisch produziert.[12] Ein Fachbuch für Pelztierzüchter der DDR aus dem Jahr 1953 beschreibt die Verarbeitung des Fleischs zu Rouladen, Mettwurst, Kochsalami und mittels Räuchern zu Landjägern.[13] Auch in den Gefängnissen der DDR gab es Nutria mit Pellkartoffeln.[14] Ein Nutriazüchter am Ufer der Wipfra erhielt nach seinen Angaben im Jahr 2015 für ein Kilo Nutriafleisch 24 Euro, für ein Fell nur noch einen Euro.[15]

Nicht nur in Teilen Nordamerikas sind ausgewilderte Nutrias sehr zur Plage geworden, in Louisiana wurde mit einem Aufwand von 2,1 Mio. US $ für den Verzehr von Nutriafleisch geworben, „um die Plage aufzuessen“.[16] Auch in Deutschland gibt es hierzu immer wieder Überlegungen.[17]

Vor dem Verzehr von Nutriafleisch ist bisher in Deutschland eine Trichinenschau Pflicht. Aus Kreisen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurde jedoch im Februar 2020 bekanntgegeben, dass eine Änderung der Lebensmittelhygiene-Verordnung geplant sei. Nutrias müssten bei Inkrafttreten dieser Änderungen dann nicht mehr zwingend auf Trichinen untersucht werden, wie dies bislang der Fall ist. Ein Sprecher des Bundesministeriums gab auf Nachfrage an, dass eine vom Bundesinstitut für Risikobewertung durchgeführte Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen sei, dass Trichinenfunde bei freilebenden Sumpfbibern nicht bekannt sind.[18]

Schäden und Bekämpfung

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Video: Biberratten-Population in Weilerswist

Die Nutriabestände in Deutschland haben sich von 2006 bis 2016 verdoppelt. Die Nutria richtet erhebliche Schäden an Wasserbauanlagen an, da sie Deichanlagen und Uferbereiche unterhöhlt. Auch schädigt sie Uferröhrichte durch Fraß, wodurch Lebensräume seltener Arten eingeschränkt werden.[19] Die von Nutrias geschaffenen Hohlräume sind sehr groß, die dadurch entstehenden Einstürze im Erdreich können auch den Autoverkehr gefährden.[20]

Positiv ist zu vermerken, dass Nutrias die ebenfalls eingebürgerten Bisamratten (welche erhebliche Schäden an den Wasserwegen verursachen) zurückdrängen, auch sind ihre Bestände besser kontrollierbar. Die Nutria ist in die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung für die Europäische Union aufgenommen worden, was die weitere Einfuhr und Zucht verbietet.[21] Die Art zählt zu den 100 der weltweit schlimmsten invasiven gebietsfremden Arten.

Entwicklung der europäischen Populationen ab 1980 – Die in vorausgegangenen Jahrzehnten festgestellten Bestände sind in Grau dargestellt. Rot kennzeichnet ausgerottete Populationen.

Die Niederlande haben die Jagd auf Nutrias wegen der Gefährdung ihrer Deichanlagen erheblich intensiviert. Die Bekämpfung der Nutria und des Bisam wird dort durch die Wasserverbände mit festangestellten Fängern organisiert, um Schäden an Dämmen und Deichen zu verhindern.[22] Dort wurde die Population der Nutrias im Landesinneren ausgerottet. An den Grenzen zu Deutschland und an den großen Flüssen werden noch zugewanderte Tiere gefangen.[23]

In Niedersachsen ist mit Wirkung vom 25. April 2018 die Schonzeit für die Nutria aufgehoben worden. Unberührt hiervon bleibt nach wie vor die Elterntierregelung (Muttertierschutz) nach § 22 Abs. 4 des Bundesjagdgesetzes.[24] In der Jagdsaison 2020/2021 wurden in Deutschland gut 101.100 Nutrias erlegt.[25]

  • Mario Ludwig, Harald Gebhard, Herbert W. Ludwig, Susanne Schmidt-Fischer: Neue Tiere & Pflanzen in der heimischen Natur. Einwandernde Arten erkennen und bestimmen. BLV, München u. a. 2000, ISBN 3-405-15776-5.
  • Johannes Klapperstück: Der Sumpfbiber. (Nutria). (= Die Neue Brehm-Bücherei. Band 115). 3., unveränderte Auflage, Nachdruck der 2. Auflage von 1964. Westarp-Wissenschaften-Verlags-Gesellschaft, Hohenwarsleben 2004, ISBN 3-89432-162-8.
  • Lauren E. Nolfo-Clements: Seasonal variations in habitat availability, habitat selection, and movement patterns of Myocastor coypus on a subtropical freshwater floating marsh. New Orleans LA 2006, (New Orleans LA, Tulane University, phil. Dissertation, 2006).
  • Caroline Biela: Die Nutria (Myocastor coypus Molina 1782) in Deutschland – Ökologische Ursachen und Folgen der Ausbreitung einer invasiven Art. München 2008, (München, Technische Universität, Diplom-Arbeit, 2008), (PDF-Datei; 6,68 MB).
Commons: Myocastor coypus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thomas Galewski, Jean-François Mauffrey, Yuri L. R. Leite, James L. Patton, Emmanuel J. P. Douzery: Ecomorphological diversification among South American spiny rats (Rodentia; Echimyidae): a phylogenetic and chronological approach. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Bd. 34, Nr. 3, March 2005, ISSN 1055-7903, S. 601–615, doi:10.1016/j.ympev.2004.11.015.
  2. Biber, Fischotter, Nutria und Bisamratte In schwandorf.bund-naturschutz.de
  3. Erich Bettag: Zum Stand der Einwanderung und Verbreitung des Nutria in Rheinland-Pfalz. In: Mainzer naturwissenschaftliches Archiv. Beiheft 10, 1988, ISSN 0174-6626, S. 22–26, zitiert nach: Daniel Scheide: Ökologie, Verbreitung, Schäden und Management von „Myocastor coypus“ in Deutschland im internationalen Vergleich. ISBN 978-3-656-31835-4 (Trier, Universität, Diplomarbeit, 2012).
  4. Harald Gebhardt: Ecological and economic consequences of introductions of exotic wildlife (birds and mammals) in Germany. In: Wildlife Biology. Bd. 2, Nr. 3, 1996, ISSN 0909-6396, S. 205–211, Abstract.
  5. a b Nutrias fühlen sich in Nordrhein-Westfalen besonders wohl - DER SPIEGEL. In: spiegel.de. 21. November 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  6. Aktuelle Jagdzeiten Brandenburg (2023) 27. Februar 2023, Jagdlehrling, Michaela Korte (PDF). Abgerufen am 1. Juni 2023.
  7. Ruth M. Wallner (Red.): Aliens. Neobiota in Österreich (= Österreich. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Grüne Reihe des Lebensministeriums. Bd. 15). Böhlau, Wien u. a. 2005, ISBN 3-205-77346-2, S. 111.
  8. Anna Schertler, Franz Essl, Klaus Hackländer (Universität Wien): Wandel im Tierartenspektrum in Österreich (PDF; 4,6 MB). Onlinepublikation, Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein 2022.
  9. a b c d Josef H. Reichholf: Säugetiere. (140 europäische Arten). Mosaik-Verlag, München 1983, ISBN 3-570-01182-8 (Neue, bearbeitete Sonderausgabe, 5. Druck. ebenda 1996, ISBN 3-576-10565-4), S. 120–121: Artmonographie Nutria.
  10. George A. Feldhamer, Bruce C. Thompson, Joseph A. Chapman (Hrsg.): Wild Mammals of North America. Biology, Management and Conservation. 2nd edition, revised. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 2003, ISBN 0-8018-7416-5, S. 1134, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  11. Paul Schöps, Herbert Grüner, Kurt Häse, Franz Schmidt: Fellwerk vom Sumpfbiber (Nutria). In: Das Pelzgewerbe. Schriften für Pelzkunde und Pelzindustrie. NF Bd. 9, 1958, ZDB-ID 1008085-5, S. 202–206, hier S. 204.
  12. Horst Keil: Der Handel mit Pelzrohfellen. Institut für Erfassung und Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Berlin 1967, S. 16.
  13. Kurt Kempe: Das Pelztierbuch. 2., erweiterte Auflage. Deutscher Bauern-Verlag, Berlin 1952, S. 36–38.
  14. Hartmut Kaschka, Frank Zauritz: „Meine Mauer steht immer noch“. In: Bild-Sonderausgabe zum 9. November 2014, Axel Springer Verlag, S. 16 (Zitat des seit 1980 einsitzenden Frauenmörders Werner H.).
  15. Ulrike Nimz: Die Nageprobe. In Süddeutsche Zeitung, 29./30. August 2015, S. 53. Anmerkung: Name des Züchters (über 60 Tiere) Edgar Heyder. Zuletzt abgerufen am 28. September 2015.
  16. Arbeitsgruppe Neozoen - Allgemeine und Spezielle Zoologie Universität Rostock: Neue Tiere In Deutschland – Steckbriefe.
  17. Neues Essen etablieren – Bock auf Nutria-Burger? In: Deutschlandfunk Nova. 25. September 2017;.
  18. Hannah Reutter: Nutria: Künftig keine verpflichtende Trichinenbeschau mehr. Jagderleben, 29. Februar 2020. Abgerufen am 27. Juli 2020.
  19. DJV: Nutria erobern Deutschland. In: AFZ – Der Wald, Heft 13/2017.
  20. Viele Experten fordern verstärkte Jagd auf Nutria. In: Rundblick – Politikjournal für Niedersachsen, Heft 165, Hannover, 20. September 2018.
  21. Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (List of Invasive Alien Species of Union Concern) (PDF) abgerufen am 15. Juli 2016
  22. Niederländische Deiche in Gefahr | ARTE Re: auf YouTube, abgerufen am 5. Juni 2023.
  23. Dolf Moerkens, Daan Bos: Intensive Bekämpfung von Bisam und Nutria in den Niederlanden. In: Natur in NRW. Nr. 4, 2018, S. 17–21 (gruene-kreistagsfraktion.de [PDF; abgerufen am 7. Juni 2023]).
  24. Was Jäger wissen müssen – Schonzeit für Nutria zum 25. April 2018 ganzjährig aufgehoben. Jägerschaft Stade, 1. Mai 2018, abgerufen am 5. Januar 2019.
  25. NDR: Hamburger Jäger erlegen mehr als 1.400 Nutrias. Abgerufen am 22. Juli 2023.