Zum Inhalt springen

„Dolchnasenhai“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Versionsgeschichte interaktiv durchsuchen
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
← Zum vorherigen Versionsunterschied
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
VisuellWikitext
Neue Taxo
CactusBot (Diskussion | Beiträge)
Bots
351.267 Bearbeitungen
K Bot: Systematik entsprechend zentraler Definitionsseite, Taxobox angepasst
 
(54 dazwischenliegende Versionen von 31 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
{| class="taxobox"
{{Taxobox
! Dolchnasenhai
| Taxon_Name = Dolchnasenhai
|-
| Taxon_WissName = Carcharhinus oxyrhynchus
! '''{{Taxonomy}}'''
| Taxon_Rang = Art
|-
| Taxon_Autor = ([[Achille Valenciennes|Valenciennes]] in Müller u. Henle, 1839)
|
| Taxon2_Name =
{|
| Taxon2_WissName = Carcharhinus
|-
| Taxon2_Rang = Gattung
| ''{{Subclassis}}:'' || [[Plattenkiemer]] (Elasmobranchii)
| Taxon3_Name = Requiemhaie
|-
| Taxon3_WissName = Carcharhinidae
| ''{{Superordo}}:'' || [[Haie]] (Selachii)
| Taxon3_Rang = Familie
|-
| Taxon4_Name = Grundhaie
| ''{{Ordo}}:'' || [[Grundhaie]] (Carcharhiniformes)
| Taxon4_WissName = Carcharhiniformes
|-
| Taxon4_Rang = Ordnung
| ''{{Familia}}:'' || [[Requiemhaie]] (Carcharhinidae)
| Taxon5_WissName = Galeomorphii
|-
| Taxon5_Rang = Überordnung
| ''{{Genus}}:'' || Dolchnasenhaie ''(Isogomphodon)''
| Taxon6_Name = Haie
|-
| Taxon6_WissName = Selachii
| ''{{species}}:'' || Dolchnasenhai
| Taxon6_Rang = Teilklasse
⚫
|}
| Bild = Isogomphodon oxyrhynchus (Müller & Henle, 1839) 2432753577.jpg
|-
| Bildbeschreibung = [[Feuchtpräparat]] eines Dolchnasenhais im [[Naturalis|Naturkundemuseum von Leiden]]
! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]
⚫
}}
|-
| class="taxo-name" | ''Isogomphodon oxyrhynchos''
|-
| class="Person" |
|}
⚫
Der '''Dolchnasenhai''' (''Isogomphodon oxyrhynchos'') ist der einzige bekannte Vertreter der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''Isogomphodon'' innerhalb der [[Requiemhaie]] (Carcharhinidae).


⚫
Der '''Dolchnasenhai''' (''Carcharhinus oxyrhynchus'', [[Synonym (Taxonomie)|Synonym]]: ''Isogomphodon oxyrhynchus'') ist ein im westlichen Atlantik [[Endemit|endemisch]] vorkommender Vertreter der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Carcharhinus]]'' innerhalb der [[Requiemhaie]] (Carcharhinidae).<ref name="da Silva2023" />
⚫
== Aussehen und Merkmale ==


⚫
== Aussehen und Merkmale ==
Der Dolchnasenhai ist gekennzeichnet durch seine lang und spitz ausgezogene Schnauze sowie das aus schlanken und spitzen Zähnen bestehende [[Gebiss]]. Diese haben im Ober- und im Unterkiefer dieselbe Gestalt und sind mit bis zu 60 Zähnen viel zahlreicher als bei allen anderen Vertretern der Requiemhaie. Die Schneiden sind fein gesägt. Er ist einförmig grau mit einer helleren Unterseite und erreicht eine Maximalgröße von etwa 1,50 Metern.
Der Dolchnasenhai ist gekennzeichnet durch seine lang und spitz ausgezogene Schnauze sowie das aus schlanken und spitzen Zähnen bestehende [[Gebiss]]. Diese haben im Ober- und im Unterkiefer dieselbe Gestalt und sind mit bis zu 60 Zähnen viel zahlreicher als bei allen anderen Vertretern der Requiemhaie. Die Schneiden sind fein gesägt. Er ist einförmig grau mit einer helleren Unterseite und erreicht eine Maximalgröße von etwa 1,50 Metern.


== Lebensweise ==
== Lebensweise ==

Der Dolchnasenhai ist spezialisiert auf den Fang von kleinen Schwarmfischen. Seine Zähne bilden eine Fangreuse, die zum Packen dieser Beute optimal genutzt werden kann. Die Jungtiere kommen lebend zur Welt und sind bei der Geburt etwa 40 Zentimeter lang.
Der Dolchnasenhai ist spezialisiert auf den Fang von kleinen Schwarmfischen. Seine Zähne bilden eine Fangreuse, die zum Packen dieser Beute optimal genutzt werden kann. Die Jungtiere kommen lebend zur Welt und sind bei der Geburt etwa 40 Zentimeter lang.

[[Datei:Distribution Requin becune.svg|mini|{{Farblegende|#FF0000|Verbreitungsgebiet des Dolchnasenhais}}]]


== Verbreitung ==
== Verbreitung ==
⚫
Verbreitet ist der Dolchnasenhai in den [[Tropen|tropischen]] Gewässern des West[[Atlantischer Ozean|atlantik]] zwischen [[Trinidad (Insel)|Trinidad]] und [[Guinea]] sowie vor der Küste Nord[[brasilien]]s.

== Systematik ==
Der Dolchnasenhai wurde 1839 durch den französischen Zoologen [[Achille Valenciennes]] unter der Bezeichnung ''Carcharias oxyrhynchus'' erstmals wissenschaftlich beschrieben.<ref name="Müller&Henle" /> 1862 führte der US-amerikanische [[Ichthyologie|Ichthyologe]] [[Theodore Nicholas Gill]] die Gattung ''Isogomphodon'' ein, mit dem Dolchnasenhai als einziger Art. 2023 wurde er schließlich durch ein Team brasilianischer Wissenschaftler in die artenreiche Requiemhaigattung ''Carcharhinus'' überführt, da sich in einer Untersuchung zur genauen systematischen Stellung der Art herausgestellte, dass der Dolchnasenhai mit dem [[Atlantischer Zwerghai|Atlantischen Zwerghai]] (''Carcharhinus porosus'') nah verwandt ist. Beide Arten zusammen gehören zu einer [[Klade]], die die [[Schwestergruppe]] einer Klade ist, zu der auch der [[Blauhai]] (''Carcharhinus glauca'') gehört, der ebenfalls in die Gattung ''Carcharhinus'' überführt wurde. Dolchnasenhai und Atlantischer Zwerghai trennten sich im [[Miozän]] vor etwa 16 Millionen Jahren während einer Phase der Eintrübung und intensiven Sedimentablagerung in den nordostsüdamerikanischen Küstengewässer durch die Amazonasmündung voneinander.<ref name="da Silva2023" />

== Gefährdung ==
Die Population des Dolchnasenhais ist in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen. Aufgrund der langsamen Fortpflanzungsrate und weil dieser Hai immer wieder als Beifang in Stellnetzen landet, gilt die Art als vom Aussterben bedroht (critically endangered).<ref name="IUCN" />

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="da Silva2023">
Luis Fernando da Silva, Rodrigues-Filho, Paula da Costa Nogueira, Davidson Sodré, José Rafael da Silva Leal, Jorge Luiz Silva Nunes, Getulio Rincon, Rosangela Paula Teixeira Lessa, Iracilda Sampaio, Marcelo Vallinoto, Jonathan S. Ready und João Bráullio Luna Sales (2023): ''Evolutionary History and Taxonomic Reclassification of the Critically Endangered Daggernose Shark, a Species Endemic to the Western Atlantic.'' Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research, 2023: 4798805, S. 1–16. [[doi: 10.1155/2023/4798805]].</ref>
<ref name="IUCN">
{{IUCN|Year=2020|ID=60218|ScientificName=Isogomphodon oxyrhynchus|YearAssessed= 2019|Assessor= Lessa, R., Charvet-Almeida, P., Santana, F.M. & Almeida, Z.|Download=9. April 2023}}.</ref>
<ref name="Müller&Henle">
Johannes Müller u. Jakob Henle: ''Systematische Beschreibung der Plagiostomen.'' Veit, Berlin, [[doi:10.5962/bhl.title.6906]]</ref>
</references>

== Literatur ==
* [[Kuno Steuben|Kuno Sch. Steuben]]: ''Die Haie der Sieben Meere: Arten, Lebensweise und sportlicher Fang.'' Parey, Berlin 1989; Seite 101. ISBN 3-490-44314-4

== Weblinks ==
{{Commonscat|Isogomphodon_oxyrhynchus|Dolchnasenhai}}
* {{Fishbase|g=Isogomphodon|s=oxyrhynchus}}
* {{IUCN
|Year=2013.2
|ID=60218
|ScientificName=Isogomphodon oxyrhynchus
|YearAssessed=2006
|Assessor=Lessa, R., Charvet-Almeida, P., Santana, F.M. & Almeida, Z.
|Download=16. Oktober 2018}}


⚫
Verbreitet ist der Dolchnasenhai in den [[Tropen|tropischen]] Gewässern des West[[atlantik]] zwischen [[Trinidad (Insel)|Trinidad]] und [[Guinea]] sowie vor der Küste Nord[[brasilien]]s.


[[Kategorie:Haie]]
[[Kategorie:Requiemhaie]]

Aktuelle Version vom 20. Juni 2024, 15:07 Uhr

Dolchnasenhai

Feuchtpräparat eines Dolchnasenhais im Naturkundemuseum von Leiden

Systematik
Teilklasse: Haie (Selachii)
Überordnung: Galeomorphii
Ordnung: Grundhaie (Carcharhiniformes)
Familie: Requiemhaie (Carcharhinidae)
Gattung: Carcharhinus
Art: Dolchnasenhai
Wissenschaftlicher Name
Carcharhinus oxyrhynchus
(Valenciennes in Müller u. Henle, 1839)

Der Dolchnasenhai (Carcharhinus oxyrhynchus, Synonym: Isogomphodon oxyrhynchus) ist ein im westlichen Atlantik endemisch vorkommender Vertreter der Gattung Carcharhinus innerhalb der Requiemhaie (Carcharhinidae).[1]

Aussehen und Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dolchnasenhai ist gekennzeichnet durch seine lang und spitz ausgezogene Schnauze sowie das aus schlanken und spitzen Zähnen bestehende Gebiss. Diese haben im Ober- und im Unterkiefer dieselbe Gestalt und sind mit bis zu 60 Zähnen viel zahlreicher als bei allen anderen Vertretern der Requiemhaie. Die Schneiden sind fein gesägt. Er ist einförmig grau mit einer helleren Unterseite und erreicht eine Maximalgröße von etwa 1,50 Metern.

Lebensweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dolchnasenhai ist spezialisiert auf den Fang von kleinen Schwarmfischen. Seine Zähne bilden eine Fangreuse, die zum Packen dieser Beute optimal genutzt werden kann. Die Jungtiere kommen lebend zur Welt und sind bei der Geburt etwa 40 Zentimeter lang.

  • Verbreitungsgebiet des Dolchnasenhais

    • Verbreitung

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Verbreitet ist der Dolchnasenhai in den tropischen Gewässern des Westatlantik zwischen Trinidad und Guinea sowie vor der Küste Nordbrasiliens.

    Systematik

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Dolchnasenhai wurde 1839 durch den französischen Zoologen Achille Valenciennes unter der Bezeichnung Carcharias oxyrhynchus erstmals wissenschaftlich beschrieben.[2] 1862 führte der US-amerikanische Ichthyologe Theodore Nicholas Gill die Gattung Isogomphodon ein, mit dem Dolchnasenhai als einziger Art. 2023 wurde er schließlich durch ein Team brasilianischer Wissenschaftler in die artenreiche Requiemhaigattung Carcharhinus überführt, da sich in einer Untersuchung zur genauen systematischen Stellung der Art herausgestellte, dass der Dolchnasenhai mit dem Atlantischen Zwerghai (Carcharhinus porosus) nah verwandt ist. Beide Arten zusammen gehören zu einer Klade, die die Schwestergruppe einer Klade ist, zu der auch der Blauhai (Carcharhinus glauca) gehört, der ebenfalls in die Gattung Carcharhinus überführt wurde. Dolchnasenhai und Atlantischer Zwerghai trennten sich im Miozän vor etwa 16 Millionen Jahren während einer Phase der Eintrübung und intensiven Sedimentablagerung in den nordostsüdamerikanischen Küstengewässer durch die Amazonasmündung voneinander.[1]

    Gefährdung

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Population des Dolchnasenhais ist in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen. Aufgrund der langsamen Fortpflanzungsrate und weil dieser Hai immer wieder als Beifang in Stellnetzen landet, gilt die Art als vom Aussterben bedroht (critically endangered).[3]

    Einzelnachweise

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1. ↑ a b Luis Fernando da Silva, Rodrigues-Filho, Paula da Costa Nogueira, Davidson Sodré, José Rafael da Silva Leal, Jorge Luiz Silva Nunes, Getulio Rincon, Rosangela Paula Teixeira Lessa, Iracilda Sampaio, Marcelo Vallinoto, Jonathan S. Ready und João Bráullio Luna Sales (2023): Evolutionary History and Taxonomic Reclassification of the Critically Endangered Daggernose Shark, a Species Endemic to the Western Atlantic. Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research, 2023: 4798805, S. 1–16. doi: 10.1155/2023/4798805.
    2. ↑ Johannes Müller u. Jakob Henle: Systematische Beschreibung der Plagiostomen. Veit, Berlin, doi:10.5962/bhl.title.6906
    3. ↑ Isogomphodon oxyrhynchus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020. Eingestellt von: Lessa, R., Charvet-Almeida, P., Santana, F.M. & Almeida, Z., 2019. Abgerufen am 9. April 2023..

    Literatur

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Commons: Dolchnasenhai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dolchnasenhai&oldid=246070327“