„Pardune“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|behandelt Abspannseile für freistehende Bauwerke. Zur Abspannung von Schiffsmasten siehe [[Stehendes Gut #Pardunen]].}} |
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Eine '''Pardune''' ist ein spezielles [[Seil]]: Pardunen sind Abspannseile von [[Sendemast]]en. Bei [[Selbststrahlender Sendemast|selbststrahlenden Sendemasten]] müssen geeignete Vorkehrungen getroffen werden, um zu verhindern, dass sie mit der abzustrahlenden [[Frequenz]] in [[Resonanz (Physik)|Resonanz]] kommen. |
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[[Datei:Sender-Kastel-Pardunen.jpg|mini|hochkant|Pardunen (schräge Seile) des [[Sender Mainz-Kastel|Senders Mainz-Kastel]] mit [[Augenstabsystem]]en (rot) zwischen den Pardunen und ihren Fundamenten]] |
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Hierzu wird meist die Pardune mit mehreren [[Isolator]]en in Abschnitte, die kürzer sind als ein Fünftel der abgestrahlten [[Wellenlänge]] unterteilt. Es ist aber auch möglich, die Pardune an den Pardunenfundamenten über eine [[Drossel]], welche eine elektrische Resonanz verhindert, zu erden, ihre Länge geeignet zu bemessen, so dass eine direkte [[Erdung]] möglich ist oder Seile aus nichtleitenden Material zu verwenden. |
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Eine '''Pardune''' ist ein Abspann[[seil]] für freistehende [[Mast (Technik)|Masten]]. Abspannung mit Pardunen ist immer dann erforderlich, wenn entweder die [[Festigkeit]] des Mastes nicht dazu ausreicht, die auftretenden [[Windlast]]en zu tragen, oder eine [[Fundament]]ierung des Mastes selbst technisch nicht möglich ist (etwa weil der Mast gegenüber dem Erdboden [[Isolator (Elektrotechnik)|isoliert]] sein muss). |
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Meist werden Pardunen in drei Richtungen gespannt, die von oben gesehen um 120 Grad gegeneinander versetzt sind. Je nach Masthöhe müssen Pardunen oft in mehreren Höhen installiert werden, um ein seitliches Durchbiegen des Mastes im Wind zu begrenzen. Am Boden werden die Pardunen meist mit massiven [[Beton]]<nowiki/>fundamenten verankert. |
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Der Begriff Pardune wurde bereits früher in der [[Seefahrt]] verwendet: Er bezeichnet einen Teil des [[Stehendes Gut |Stehenden Gutes]] (Stütztaue für Masten) bei vollgetakelten [[Segelschiff|Seglern]]. Pardunen verlaufen in der Regel vom Mast aus gesehen nach hinten (zum Heck) des [[Schiff]]es. Der Begriff gilt als veraltet. |
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Zum [[Abriss (Bauwesen)|Abriss]] eines auf einer Freifläche stehenden [[Sendemast]]es werden in der Regel die Pardunen auf einer Seite des Mastes mit [[Schneidladung]]en durchtrennt, worauf der Mast zur gegenüberliegenden Seite kippt.<ref>{{Internetquelle |autor=David Domjahn |url=https://sprengtechnik.de/sendeschluss-sprengung-sendemasten/ |titel=Sendeschluss: Sprengung von drei Sendemasten |werk= |hrsg= |datum=2018-10-14 |abruf=2020-07-28 |sprache=de}}</ref> |
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== Isolierung == |
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Bei [[Selbststrahlender Sendemast|selbststrahlenden Sendemasten]] dürfen die Pardunen nicht mit dem Sendemast in [[Resonanz (Physik)|Resonanz]] kommen, um dessen [[Antenne #Prinzip|Abstrahlverhalten]] nicht ungünstig zu beeinflussen. |
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Meist werden dafür die Pardunen mit mehreren [[Isolator (Elektrotechnik)|Isolatoren]] in Abschnitte unterteilt, die kürzer sind als ein Fünftel der abgestrahlten [[Wellenlänge]]. Es ist aber auch möglich, |
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* die Pardunen an ihren Fundamenten über eine [[Drossel (Elektrotechnik)|Drossel]] zu [[Erdung|erden]], welche eine elektrische Resonanz verhindern, |
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* ihre Länge geeignet zu [[Dimensionierung|bemessen]], so dass eine [[Erdung #Erdungskonzepte|direkte Erdung]] möglich ist, oder |
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* Seile aus [[Nichtleiter|nichtleitendem Material]] zu verwenden. |
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== Bilder == |
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Sender Donebach Pardunenfundament.jpg|Pardunenfundament ([[Sender Donebach]]) |
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2016-Mainflingen-DCF-Pardunenisolierung-2.jpg|Pardunenisolator (das braune Bauteil zwischen den Stahlbandjochen, [[Sendeanlagen in Mainflingen|Sender Mainflingen]]) |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Guy-wires|Pardunen}} |
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* [http://www.waniewski.de/id19.htm Pardunenisolation von MW- und LW-Antennen] von Peter Bruger und Bernd Waniewski |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Sendemast|!SPardune]] |
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[[Kategorie:Funktechnik]] |
Aktuelle Version vom 13. September 2024, 10:12 Uhr

Eine Pardune ist ein Abspannseil für freistehende Masten. Abspannung mit Pardunen ist immer dann erforderlich, wenn entweder die Festigkeit des Mastes nicht dazu ausreicht, die auftretenden Windlasten zu tragen, oder eine Fundamentierung des Mastes selbst technisch nicht möglich ist (etwa weil der Mast gegenüber dem Erdboden isoliert sein muss).
Meist werden Pardunen in drei Richtungen gespannt, die von oben gesehen um 120 Grad gegeneinander versetzt sind. Je nach Masthöhe müssen Pardunen oft in mehreren Höhen installiert werden, um ein seitliches Durchbiegen des Mastes im Wind zu begrenzen. Am Boden werden die Pardunen meist mit massiven Betonfundamenten verankert.
Zum Abriss eines auf einer Freifläche stehenden Sendemastes werden in der Regel die Pardunen auf einer Seite des Mastes mit Schneidladungen durchtrennt, worauf der Mast zur gegenüberliegenden Seite kippt.[1]
Isolierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei selbststrahlenden Sendemasten dürfen die Pardunen nicht mit dem Sendemast in Resonanz kommen, um dessen Abstrahlverhalten nicht ungünstig zu beeinflussen.
Meist werden dafür die Pardunen mit mehreren Isolatoren in Abschnitte unterteilt, die kürzer sind als ein Fünftel der abgestrahlten Wellenlänge. Es ist aber auch möglich,
- die Pardunen an ihren Fundamenten über eine Drossel zu erden, welche eine elektrische Resonanz verhindern,
- ihre Länge geeignet zu bemessen, so dass eine direkte Erdung möglich ist, oder
- Seile aus nichtleitendem Material zu verwenden.
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Pardunenfundament (Sender Donebach)
-
Pardunenisolator (das braune Bauteil zwischen den Stahlbandjochen, Sender Mainflingen)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pardunenisolation von MW- und LW-Antennen von Peter Bruger und Bernd Waniewski
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ David Domjahn: Sendeschluss: Sprengung von drei Sendemasten. 14. Oktober 2018, abgerufen am 28. Juli 2020.