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„Gottfried Müller (Politiker)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:2017-06-13 Gottfried Müller -2.jpg|miniatur|Gottfried Müller, 2017]]
'''Gottfried Bertold Paul Adolf Müller''' (* [[16. August]] [[1934]] in [[Schweina]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] Theologe und ehemaliger [[Politiker]] ([[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|DDR-CDU]], ab 1990 [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]). Er war Minister für Medienpolitik der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] im [[Regierung de Maizière|Kabinett von Lothar de Maizière]] und späterer Landtagspräsident in [[Thüringen]].


== Leben ==
'''Gottfried Müller''' (* [[16. August]] [[1934]] in [[Schweina]]) war 1990 Minister für Medienpolitik der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]].
Gottfried Müller studierte nach dem [[Abitur]] von 1953 bis 1960 evangelische Theologie an der [[Universität Leipzig|Karl-Marx-Universität]] [[Leipzig]] und der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena|Friedrich-Schiller-Universität]] [[Jena]]. 1964 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er zum [[Doctor theologiae|Doktor der Theologie]]. Von 1960 bis 1972 war er [[Pfarrer]] in verschiedenen Gemeinden der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen]]. 1972 trat er der [[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|DDR-CDU]] bei und wurde Leiter der [[Altenburger Bibelanstalt]]. Von 1981 bis 1990 war er [[Chefredakteur]] der [[Thüringen|thüringischen]] Kirchenzeitung ''[[Glaube und Heimat (Zeitung)|Glaube und Heimat]]'' und von 1987 bis April 1990 Leiter des [[Wartburg Verlag]]s Jena. Müller war zeitweilig Mitglied des Kreisvorstandes Jena und des Bezirksvorstands Gera der [[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|Ost-CDU]].


Gottfried Müller war Initiator und Haupt-Autor für den so genannten ''Brief aus Weimar<ref>http://www.freiheit-und-einheit.de/Content/DE/Artikel/2014_Deutsche_Einheit/1989-09-10-der-brief-aus-weimar.html</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.kas.de/wf/doc/kas_38336-544-1-30.pdf |wayback=20150206170838 |text=Erhard Neubert: ''Der Brief aus Weimar. Zur Selbstbefreiung der CDU im Herbst 1989'' (pdf) |archiv-bot=2023-05-15 01:19:48 InternetArchiveBot }}</ref><ref>[http://www.kas.de/upload/ACDP/HPM/HPM_01_94/HPM_01_94_7.pdf Manfred Agethen: ''Unruhepotentiale und Reformbestrebungen an der Basis der Ost-CDU im Vorfeld der Wende. Der »Brief aus Weimar« und der »Brief aus Neuenhagen«'' (pdf)]</ref>'' (zusammen mit den drei weiteren Unterzeichnern [[Christine Lieberknecht]], [[Martin Kirchner (Politiker)|Martin Kirchner]] und der DDR-Rechtsanwältin Martina Huhn<ref>Ekkehard Schulreich: ''Anzeige wegen Wahlfälschung: Die mutige Anwältin von Bad Lausick.'' Leipziger Volkszeitung, Ausgabe Muldental, S. 31, 4. Februar 2015 (ganzseitiger Zeitungsbeitrag)</ref> aus Bad Lausick), der die demokratische Erneuerung der DDR-CDU anmahnte und somit auch die [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Friedliche Revolution]] in der DDR ermöglichte. Von Dezember 1989 bis Oktober 1990 war er stellvertretender DDR-CDU-Vorsitzender und von April bis Oktober 1990 Minister für Medienpolitik der DDR.
Müller studierte nach dem [[Abitur]] von [[1953]] bis [[1960]] evangelische Theologie an der [[Karl-Marx-Universität]] [[Leipzig]] und der [[Friedrich-Schiller-Universität]] [[Jena]]. [[1964]] promovierte er zum [[Dr. theol.]]. 1960 bis [[1972]] war er [[Pfarrer]] in verschiedenen Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche [[Thüringen]]. 1972 trat er der [[Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)|DDR-CDU]] bei und wurde Leiter der [[Altenburger Bibelanstalt]]. [[1981]]-[[1990]] war er [[Chefredakteur]] der Kirchenzeitung ''[[Glaube und Heimat]]'' und von [[1987]] bis April 1990 Leiter des [[Wartburg-Verlag]]s [[Jena]]. Von Dezember 1989 bis Oktober 1990 war er stellvertretender DDR-CDU-Vorsitzender und von April bis Oktober 1990 Minister für Medienpolitik der DDR.


Von Oktober 1990 bis Oktober [[1994]] war er Präsident des [[Thüringer Landtag]]s und bis zum Ruhestand [[1999]] Präsident der Kirchen- und Klosterkammer in [[Erfurt]].
Von Oktober 1990 bis Oktober 1994 war er Präsident des [[Thüringer Landtag]]s und bis zum Ruhestand 1999 Präsident der Kirchen- und Klosterkammer in [[Erfurt]].


== Schriften ==
== Werke (Auswahl) ==
Die [[Deutsche Nationalbibliothek]] listet zu diesem Gottfried Müller mehr als 50 Veröffentlichungen auf, deren Autor er ist bzw. an denen er mitgewirkt hat.<ref>{{GND|131453033}}</ref> Dazu gehören beispielsweise:
*''Das Feuer brennt. Bericht über Dr. Martin Luther'', Berlin 1963
*''Das Rosenwunder. Bilder und Sagen aus Thüringen'', Berlin 1967
* ''Das Feuer brennt. Bericht über Dr. Martin Luther'', Berlin 1963
*''Die Kirchenmaus'', Berlin 1988
* ''Das Rosenwunder. Bilder und Sagen aus Thüringen'', Berlin 1967
* ''Taufwein aus dem Ritterkeller – Bilder und Sagen aus dem Gebiet zwischen [[Unstrut]] und [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]]'', 2. Auflage, Berlin 1985
* ''Der Trompetenengel'', Berlin 1968
* ''Die Kirchenmaus'', Berlin 1988


== Literatur ==
[[Kategorie:Mann|Mueller, Gottfried]]
* {{Literatur
[[Kategorie:Deutscher|Mueller, Gottfried]]
|Herausgeber = Interview in: [[Holger Zürch]]
[[Kategorie:Evangelischer Geistlicher (20. Jh.)|Mueller, Gottfried]]
|Titel = Mit freiem Volk auf freiem Grunde
[[Kategorie:CDU-Mitglied|Mueller, Gottfried]]
|TitelErg = 15 Jahre Thüringer Landtag im Rückblick einstiger Abgeordneter aus den Gründerjahren im Freistaat Thüringen
[[Kategorie:Minister (DDR)|Mueller, Gottfried]]
|Verlag = [[Selbstpublikation]] durch ''Engelsdorfer Verlag''
[[Kategorie:Politiker (Thüringen)|Mueller, Gottfried]]
|Ort = Leipzig
[[Kategorie:Geboren 1934|Mueller, Gottfried]]
|Jahr = 2006
|Seiten = 139–149
|ISBN = 978-3-939404-01-9
}} – Das Interview mit Gottfried Müller ist auch online zu finden bei [[Qucosa]] ab Seite 64 in der [https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-111694 kostenlosen E-Book-Version] dieses Buches.
* Gespräch in: Holger Zürch: ''Thüringens Gründerjahre. Gespräche mit Thüringer Abgeordneten über ihre Zeit im Landtag zwischen 1990 und 1999.'' Erfurt 2004, ISBN 3-931426-85-8 (= Band 20 der Reihe ''Thüringen gestern & heute'', herausgegeben von der [[Landeszentrale für politische Bildung Thüringen]])
* {{WWW-DDR|id=gottfried-mueller|lemma=Müller, Gottfried|autor=[[Helmut Müller-Enbergs]]|band=2|idNum=2406}}
* Thüringer Landtag (Hrsg.): ''Thüringer Landtag: 1. Wahlperiode 1990–1994 (Handbuch)'', 1. Auflage, Stand September 1991, Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar, Weimar 1991, ISBN 3-7400-0811-3, S. 26


== Einzelnachweise ==
{{Personendaten|
<references />
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== Weblinks ==
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{{Navigationsleiste Präsidenten des Thüringer Landtages}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=131453033|LCCN=nr/96/23179|VIAF=55280471}}

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|NAME=Müller, Gottfried
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Aktuelle Version vom 21. Juni 2024, 16:34 Uhr

Gottfried Müller, 2017

Gottfried Bertold Paul Adolf Müller (* 16. August 1934 in Schweina) ist ein deutscher Theologe und ehemaliger Politiker (DDR-CDU, ab 1990 CDU). Er war Minister für Medienpolitik der DDR im Kabinett von Lothar de Maizière und späterer Landtagspräsident in Thüringen.

Gottfried Müller studierte nach dem Abitur von 1953 bis 1960 evangelische Theologie an der Karl-Marx-Universität Leipzig und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 1964 promovierte er zum Doktor der Theologie. Von 1960 bis 1972 war er Pfarrer in verschiedenen Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. 1972 trat er der DDR-CDU bei und wurde Leiter der Altenburger Bibelanstalt. Von 1981 bis 1990 war er Chefredakteur der thüringischen Kirchenzeitung Glaube und Heimat und von 1987 bis April 1990 Leiter des Wartburg Verlags Jena. Müller war zeitweilig Mitglied des Kreisvorstandes Jena und des Bezirksvorstands Gera der Ost-CDU.

Gottfried Müller war Initiator und Haupt-Autor für den so genannten Brief aus Weimar[1][2][3] (zusammen mit den drei weiteren Unterzeichnern Christine Lieberknecht, Martin Kirchner und der DDR-Rechtsanwältin Martina Huhn[4] aus Bad Lausick), der die demokratische Erneuerung der DDR-CDU anmahnte und somit auch die Friedliche Revolution in der DDR ermöglichte. Von Dezember 1989 bis Oktober 1990 war er stellvertretender DDR-CDU-Vorsitzender und von April bis Oktober 1990 Minister für Medienpolitik der DDR.

Von Oktober 1990 bis Oktober 1994 war er Präsident des Thüringer Landtags und bis zum Ruhestand 1999 Präsident der Kirchen- und Klosterkammer in Erfurt.

Werke (Auswahl)

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Die Deutsche Nationalbibliothek listet zu diesem Gottfried Müller mehr als 50 Veröffentlichungen auf, deren Autor er ist bzw. an denen er mitgewirkt hat.[5] Dazu gehören beispielsweise:

  • Das Feuer brennt. Bericht über Dr. Martin Luther, Berlin 1963
  • Das Rosenwunder. Bilder und Sagen aus Thüringen, Berlin 1967
  • Taufwein aus dem Ritterkeller – Bilder und Sagen aus dem Gebiet zwischen Unstrut und Harz, 2. Auflage, Berlin 1985
  • Der Trompetenengel, Berlin 1968
  • Die Kirchenmaus, Berlin 1988

Einzelnachweise

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  1. http://www.freiheit-und-einheit.de/Content/DE/Artikel/2014_Deutsche_Einheit/1989-09-10-der-brief-aus-weimar.html
  2. Erhard Neubert: Der Brief aus Weimar. Zur Selbstbefreiung der CDU im Herbst 1989 (pdf) (Memento des Originals vom 6. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kas.de
  3. Manfred Agethen: Unruhepotentiale und Reformbestrebungen an der Basis der Ost-CDU im Vorfeld der Wende. Der »Brief aus Weimar« und der »Brief aus Neuenhagen« (pdf)
  4. Ekkehard Schulreich: Anzeige wegen Wahlfälschung: Die mutige Anwältin von Bad Lausick. Leipziger Volkszeitung, Ausgabe Muldental, S. 31, 4. Februar 2015 (ganzseitiger Zeitungsbeitrag)
  5. GND 131453033
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