Zum Inhalt springen

„Nýrsko“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
revert, stand doch schon drin, doppelt wird nicht besser :)
K Geschichte: Tippfehler korrigiert
Markierungen: Mobile Bearbeitung Bearbeitung von einer mobilen Anwendung Bearbeitung mit Android-App App-Bearbeitung eines Abschnitts im Quelltextmodus
 
(99 dazwischenliegende Versionen von 59 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Ort in Tschechien
'''Nýrsko''' (deutsch. ''Neuern'') ist eine Stadt mit 5.070 Einwohnern <small> (01.01.2004)</small> im [[Okres Klatovy]], [[Tschechien]] zwischen [[Domazlice]] und [[Klatovy]]. Sie liegt im [[Böhmerwald]] an der [[Úhlava]] (Angel), die oberhalb der Stadt zwischen Stará Lhota und Zelená Lhota im [[Stausee Nýrsko]] angestaut wird.
| Ort = Nýrsko
| Wappen = [[Bild:Nyrsko znak.JPG|111px|Wappen von Nýrsko]]
| Kraj = Plzeňský kraj
| Kraj_link =
| Okres = Klatovy
| Fläche = 3150,6632<ref>http://www.uir.cz/obec/556831/Nyrsko</ref>
| Höhe = 452
| Gemeindenummer = 556831
| Postleitzahl = 340 22–340 23
| KFZ-Kennzeichen = P
| Straßen = [[Domažlice]]–[[Železná Ruda]]
| Schienen = [[Bahnstrecke Plzeň–Železná Ruda|Plzeň–Železná Ruda]]
| Flughafen =
| GemeindeArt = Stadt
| Ortsteile = 7
| Bürgermeister = Miloslav Rubáš
| BürgermeisterDatum = 2014
| AnschriftStraße = Náměstí 122
| AnschriftOrt = 340 22 Nýrsko
| Website = www.sumavanet.cz/nyrsko
| Breitengrad = 49/17/32/N
| Längengrad = 13/08/26/E
}}
[[Datei:Nýrsko kostel sv. Tomáše.jpg|mini|Kirche des hl. Thomas]]
[[Datei:Nýrsko muzeum 2.jpg|mini|Museum]]
[[Datei:Nýrsko městský úřad.jpg|mini|Rathaus]]


'''Nýrsko''' (deutsch ''Neuern'') ist eine Stadt in [[Tschechien]]. Sie liegt 17 Kilometer südwestlich von [[Klatovy]] (Klattau) und gehört zum [[Okres Klatovy]].
==Sehenswürdigkeiten==
* gotische Kirche aus dem 14. Jh.
* barockes Rathaus von [[1684]]
* jüdischer Friedhof von [[1430]]
* [[Burgruine Pajrek]] (2 km südlich des Ortes)


==Geschichte==
== Geographie ==
Nýrsko befindet sich nördlich des [[Künisches Gebirge|Künischen Gebirges]] in einem breiten Talkessel der [[Úhlava]] (''Angel''), der den Übergang zu drei Landschaftseinheiten bildet; gegen Norden erstreckt sich der Janovický úval (''Janowitzer Senke''), östlich die Strážovská vrchovina (''Drosauer Bergland'') und im Westen die [[Cham-Further Senke|Všerubská vrchovina]] (''Neumarker Bergland''). Nordöstlich erhebt sich der Na Porovnání (639 m), im Osten der Želivský vrch (''Bauholz'', 770 m), südöstlich der Křížový vrch (''Kreuzberg'', 810 m), im Südwesten der Hraničář (''Rantscher'', 833 m), westlich der Kameňák (''Steinwald'', 751 m) und Lišák (''Plattenberg'', 710 m) sowie im Nordwesten der Jezvinec (''Gewintzyberg'', 739 m), die [[Orlovická hora]] (723 m) und die Havranice (665 m). Südlich liegt der [[Talsperre Nýrsko|Stausee Nýrsko]]. In Nýrsko kreuzt sich die Staatsstraße II/191 zwischen [[Klatovy]] und [[Lam]] mit der II/190 zwischen [[Železná Ruda]] und [[Všeruby u Kdyně|Všeruby]]; außerdem ist die Stadt Ausgangspunkt der Straße II/192 nach [[Kdyně]]. Am östlichen Stadtrand verläuft die [[Bahnstrecke Plzeň–Železná Ruda]].
Auf dem Friedhof des Ortes befindet sich ein Massengrab mit 112 Opfern eines Todesmarsches aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].


Nachbarorte sind Dvorce na Strání, Hadrava, Nové Pocinovice (''Neu Putzeried'') und Úborsko im Norden, Bystřice nad Úhlavou (''Bistritz an der Angel''), Starý Láz (''Starlitz'') und Blata (''Haslau'') im Nordosten, Hodousice (''Holletitz''), Žiznětice, U Weinbauerů und Želiv im Osten, U Malátů, [[Dešenice]] und Milence (''Milik'') im Südosten, Zelená Lhota (''Grün''), Pajrek (''Bayereck''), Horní Polánky und Stará Lhota (''Freyhöls'') im Süden, Suchý Kámen (''Dörrstein''), Skelná Huť (''Glashütten'') und Uhliště im Südwesten, U Kopačků und [[Chudenín]] (''Chudiwa'') im Westen sowie die Liščí (''Fuchsberg''), Pláně (''Plöss''), Hyršov (''Hirschau''), Chalupy (''Friedrichsthal''), Na Dvorcích und Orlovice im Nordwesten.
==Ortsteile==
Zu Nýrsko gehören die Ortschaften Blata (''Hoslau''), Bystřice nad Úhlavou (''Bistritz an der Angel''), Hodousice (''Holletitz''), Křížovy Vrch (''Kreuzberg''), Spatův Dvůr (''Spatenhof''), Stará Lhota (''Freihöls''), Starý Láz (''Starlitz'') und Zelená Lhota (''Grün'').


== Geschichte ==
==Söhne und Töchter der Stadt==
Nýrsko wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert als befestigte Grenzsiedlung mit Zoll- und Mautstation an einer Furt des von [[Böhmen]] durch die Wälder des Künischen Gebirges nach [[Neukirchen beim Heiligen Blut]] in [[Bayern]] führenden ''deutschen Steiges'' durch die Úhlava angelegt. Im 13. Jahrhundert entstand auf der Anhöhe rechtsseitig über der Úhlava eine [[Kirchenburg]], die als Zufluchtsstätte für die Bewohner der Umgebung diente. Unterhalb dieser bildete sich eine Marktsiedlung. Die erste schriftliche Erwähnung von Nýrsko erfolgte im Jahre 1327 im Zuge der Verpfändung des Künischen Gebirges durch König [[Johann von Böhmen|Johann von Luxemburg]] an [[Peter I. von Rosenberg|Peter von Rosenberg]], wobei die Zolleinnahmen von Nýrsko als den Herren von Janowitz zustehend aufgeführt wurden. Um 1339 ließ der Besitzer der Herrschaft Bystřice nad Úhlavou, Sezema von Dolany, 600 m nördlich von (Horní) Nýrsko auf seinem Territorium um einen großen rechteckigen Marktplatz das Städtchen Dolní Nýrsko anlegen. Vor 1356 ließen die Herren von Janowitz südlich von Nýrsko im Künischen Gebirge die [[Burg Pajrek|Burg Bayereck]] errichten, zu deren Herrschaft Horní Nýrsko fortan gehörte. Im Jahre 1429 überließ König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] das Künische Gebirge einschließlich der Zölle in Nýrsko und [[Hamry na Šumavě|Hamry]] an Bohuslaus [[Riesenberg (Adelsgeschlecht)|von Riesenberg]]; die Herren von Riesenberg hielten den Besitz fast ein Jahrhundert. Nach der verlorenen [[Schlacht bei Taus]] flohen im August 1431 Teile des Kreuzritterheers vor den [[Hussiten]] über Nýrsko nach Bayern. Während des Aufstandes der [[Grünberger Allianz]] gegen König [[Georg von Podiebrad]] fiel 1467 ein von [[Ludwig IX. (Bayern)|Ludwig IX. von Bayern-Landshut]] gestelltes Heer in Böhmen ein und verwüstete die Burg Bayereck. Unter Führung von Ratzek von Janowitz auf Bayereck brachte die königliche Kreisgefechtsbereitschaft mit Unterstützung durch [[Domažlice|Tauser]] und [[Prag]]er Truppen dem bayrischen Heer am 22. September 1467 in den Úhlavasümpfen bei Nýrsko eine vernichtende Niederlage bei. Das älteste Siegel von Dolní Nýrsko stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts; es zeigte einen Turm mit der Umschrift ''Sigillum civium de Nira inferiorit''. Im Jahre 1524 erwarb Johann [[Kotz von Dobrz]] die Herrschaft Bayereck und schlug sie seiner Herrschaft Bystřice nad Úhlavou zu. Damit wurde auch Horní Nýrsko nach Bystřice nad Úhlavou untertänig. Zwischen 1579 und 1593 gehörte Nýrsko zu den böhmischen Zollstationen für die Ausfuhr von Wein, Weizen, Braugerste und Pferden. Im Jahre 1593 erhob König [[Rudolf II. (HRR)|Rudolf II.]] die Städtchen Dolní Nýrsko und Horní Nýrsko zur Stadt Nýrsko und erteilte ihr auf Gesuch von Johann Kotz von Dobrz Privilegien für zwei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt.
*[[Josef Holub]], Schriftsteller
Beide schutzuntertänigen Städtchen wurden fortan von einem gemeinschaftlichen Stadtrichter verwaltet und führten ein gemeinsames Wappen. König [[Ferdinand III. (HRR)|Ferdinand III.]] überließ der Stadt Nýrsko im Jahre 1652 zur Unterstützung nach dem Dreißigjährigen Krieg das auf der Úhlavabrücke in Dolní Nýrsko für Fuhrwerke und Vieh erhobene Brückengeld. 1677 erhielt Nýrsko das Privileg zur Entnahme von Salz für den Eigenbedarf aus den in der Stadt befindlichen königlichen Salzlagern. 1683 erhielt die Stadt die [[Blutgerichtsbarkeit]]. Die erste Erwähnung einer Schule stammt von 1685. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde auf Veranlassung und Kosten der Bürgerschaft durch den Baumeister [[Marco Antonio Gilmetti]] in ''Unter Neuern'' (''Dolní Nýrsko'') die Filialkirche der Vierzehn Nothelfer errichtet. Zu den nachfolgenden Besitzern gehörten bis 1720 Peter Kotz von Dobrz und danach Dionysius Kotz von Dobrz. Letzterer verkaufte die Herrschaft Bistritz in den 1750er Jahren an Karl Joseph [[Palm (Adelsgeschlecht)|Reichsgraf von Palm-Gundelfingen]]. 1782 verlor Unter Neuern wegen des Verkaufs von Salz nach außerhalb das Salz[[stapelrecht]]. Nach einem Blitzeinschlag brannte 1798 das jüdische Ghetto in Unter Neuern nieder. Unter Neuern wurde auch als ''Stadtl am Sand'' und Ober Neuern als ''Gränzstadtl'' bezeichnet. Im Jahre 1814 erbte Karl Josephs Sohn Karl Joseph Franz, Reichsfürst von Palm-Gundelfingen die Herrschaft Bistritz.


Im Jahre 1837 bestand das beiderseits der Angel an der Straße nach [[Všeruby u Kdyně|Neumark]] gelegene Städtchen ''Unter-Neuern'' bzw. ''Dolnj Negrsko'' aus 120 Häusern mit 825 deutschsprachigen Einwohnern; das jüdische Ghetto umfasste 18 Israelitenhäuser, in denen 24 jüdische Familien lebten. In Unter-Neuern bestanden eine Filialkirche zu den Vierzehn Nothelfern, eine Synagoge, ein Gemeindehaus, ein obrigkeitliches Spital, eine [[Papiermühle]], eine [[Walkmühle]], eine Ziegelhütte und vier Wirtshäuser. Das rechts der Angel an der Straße nach [[Dešenice|Deschenitz]] befindliche Städtchen ''Ober-Neuern'' bzw. ''Hornj Negrsko'' bestand aus 48 Häusern mit 425 deutschsprachigen Einwohnern; im einzigen Israelitenhaus lebten zwei jüdische Familien. Unter dem Patronat der Obrigkeit standen in Ober-Neuern die Pfarrkirche zum Apostel Thomas, die Pfarrei und die Schule. Außerdem gab es in Ober-Neuern zwei Wirtshäuser und eine fünfgängige Mühle mit Brettsäge. Ober-Neuern war Pfarrort für Unter-Neuern, Bistritz (''Bystřice nad Úhlavou''), Starlitz (''Starý Láz''), Hoslau (''Blata''), Holletitz (''Hodousice''), Millik (''Milence''), Freihöls (''Stará Lhota''), Hinterhäuser (''Zadní Chalupy''), Glashütten (''Skelná Huť''), Kolheim (''Uhliště'') und Dörstein (''Suchý Kámen''). Die landwirtschaftliche Nutzfläche der gemeinschaftlichen Stadtgemeinde ''Neuern'' umfasste 1030 Joch 834 Quadrat[[klafter]]. Die Bewohner lebten von der Landwirtschaft und etwas Handwerk. Die jüdischen Einwohner betrieben vor allem Handel mit Bettfedern. In Neuern gab es 75 Handwerksbetriebe, zehn Gemischtwarenhändler, 18 Hausierer sowie 49 Markthändler. Im Jahre 1839 verkaufte Karl Joseph Franz, Reichsfürst von Palm-Gundelfingen die Herrschaft Bistritz an das [[Haus Hohenzollern]]. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieben Unter-Neuern und Ober-Neuern zur [[Allod]]ialherrschaft Bistritz untertänig.<ref>[[Johann Gottfried Sommer]] ''Das Königreich Böhmen.'' Band 7: ''Klattauer Kreis.'' Calve, Prag 1839, [http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10011367_00130.html S. 88–89].</ref>
==Weblinks==
*[http://www.sumavanet.cz/nyrsko/ Webseite der Stadt]
*[http://www.nyrsko.cz Webseite über die Stadt]


Nach der Aufhebung der [[Patrimonialherrschaft]]en wurden Unter Neuern und Ober Neuern 1850 zur Stadtgemeinde ''Neuern'' / ''Nýrsko'' im Gerichtsbezirk Neuern vereinigt. Neuern wurde zum Sitz eines Bezirksgerichts. Im Jahre 1861 entstanden in der Stadt durch mehrere Brände erhebliche Schäden. Ab 1868 gehörte die Stadt zum [[Bezirk Klattau]]. Am 20. September 1876 wurde die von der [[Eisenbahn Pilsen–Priesen(–Komotau)|k.k. privilegierten Eisenbahn Pilsen–Priesen]] errichtete [[Bahnstrecke Plzeň–Železná Ruda|Bahnstrecke Pilsen–Neuern]] eröffnet. Nach der Vollendung des [[Špičácký tunel|Spitzbergtunnels]] wurde die Strecke exakt ein Jahr später bis nach [[Železná Ruda|Markt Eisenstein]] verlängert und damit auch ein Anschluss an die bayerische Bahn nach [[Deggendorf]] und [[Plattling]] geschaffen. Unter Neuern und Ober Neuern wuchsen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Einheit zusammen. 1880 erfolgte die Anlegung eines Grundbuches mit einheitlicher Bezifferung für ganz Neuern, damit ging auch die Aufhebung der Gliederung der Stadt in die Ortsteile Unter Neuern und Ober Neuern einher. Zu dieser Zeit hatte die Stadt 1588 Einwohner. Haupterwerbsquellen waren die Zündholzfabrikation, der Federnhandel und die Glasschleiferei. Zum Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich in Neuern Industriebetriebe an. 1895 verlegte die Optische Fabrik W. Eckstein & Co. ihren Sitz von Wien nach Neuern. Im Jahre 1902 entstand am Bahnhof Neuern die Forken und Schaufelfabrik S. Bernt. Außerdem wurde in Neuern eine Fabrik von [[M. Joss & Löwenstein]] errichtet. 1930 lebten in den 505 Häusern von Neuern 3230 Personen, darunter waren 288 Tschechen. Nach dem [[Münchner Abkommen]] wurde Neuern 1938 an das Deutsche Reich angeschlossen und gehörte zwischen 1939 und 1945 zum [[Landkreis Markt Eisenstein]]. 1939 hatte die Stadt 3443 Einwohner.<ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=bay_markteisen.html}}</ref> Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollen drei Einwohner von Neuern auf Befehl von [[Hubert Leclaire]] erschossen worden sein. Am 3. Mai 1945 besetzte die [[3.&nbsp;US-Armee]] die Stadt. Auf dem Friedhof des Ortes befindet sich ein Massengrab mit 112 Opfern eines SS-[[Todesmarsch]]es aus der Endphase des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]]. Die meisten deutschsprachigen Bewohner wurden 1945 vertrieben. Am 22. Mai 1947 hatte Nýrsko 2559 Einwohner. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Stadt um neue Wohnsiedlungen erweitert. 1961 wurde Stará Lhota eingemeindet. 1974 erfolgte der Abriss der Kirche der Vierzehn Nothelfer. Am 1. Juli 1975 wurde Hodousice (mit Blata) und am 1. Jänner 1976 Bystřice nad Úhlavou eingemeindet. Zu Beginn des Jahres 1980 erfolgte die Eingemeindung von Zelená Lhota. Nach der Öffnung der Staatsgrenze zu Deutschland und den nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wiederhergestellten Straßenverbindungen wurde Nýrsko zu einem Ferienort und Zentrum des Tourismus im nördlichen Teil des Böhmerwaldes. Bedeutendstes Unternehmen ist die aus der Fabrik W. Eckstein & Co. hervorgegangene ''Okula Nýrsko''.
[[Kategorie:Ort in Tschechien]]

{{Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Klatovy }}
== Gemeindegliederung ==
Die Stadt Nýrsko besteht aus den Ortsteilen<ref>http://www.uir.cz/casti-obce-obec/556831/Obec-Nyrsko</ref> und Katastralbezirken<ref>http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/556831/Obec-Nyrsko</ref> Blata (''Hoslau''), Bystřice nad Úhlavou (''Bistritz an der Angel''), Hodousice (''Holletitz''), Nýrsko (''Neuern''), Stará Lhota (''Freihöls''), Starý Láz (''Starlitz'') und Zelená Lhota (''Grün''). Grundsiedlungseinheiten sind Blata, Bystřice nad Úhlavou, Hodousice, Nýrsko, Stará Lhota, Starý Láz, Zelená Lhota und Zelená Lhota-u nádraží.<ref>http://www.uir.cz/zsj-obec/556831/Obec-Nyrsko</ref>
Zu Nýrsko gehören außerdem die [[Einschicht]]en Dolní Špátův Dvůr (''Unter Spatenhof''), Horní Polánky, Horní Špátův Dvůr (''Ober Spatenhof''), Na Lesní Louce, Na Sedle, Na Vrchu, Pajrek (''Bayereck'') und U Kopačků.

== Städtepartnerschaften ==
Nýrsko unterhält [[Gemeindepartnerschaft|
Partnerschaften]] mit
* [[Neukirchen beim Heiligen Blut]], [[Deutschland]], nachdem das Heimat-Archiv in der [[Patenstadt]] [[Kitzingen]] 2011 nach Neukirchen verlegt wurde.<ref>[https://www.bkge.de/Heimatsammlungen/Verzeichnis/Herkunftsgebiete/Boehmen-und-Maehren-Sudeten/Boehmen/Neuern.php Neuern auf bkge.de], abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>

== Sehenswürdigkeiten ==
* Ehemaliges Rathaus, das aus dem Jahre 1684 stammende Renaissancebauwerk wurde nach der Errichtung des neuen Rathauses als Wirtshaus genutzt, es beherbergt heute das Museum des Künischen Gebirges. An dem Giebelbau befinden sich die Wappen der Herren Kotz von Dobrz und des Karl von Swarow.
* Gotische Kirche St. Thomas, sie wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert als Kirchenburg angelegt und 1352 erstmals erwähnt. Die Marienkapelle wurde im 18. Jahrhundert unter Dionys Kotz von Dobrz angebaut. Bei der Neugestaltung der Kirche im Jahre 1907 schuf der junge, noch unbekannte [[Ferdinand Staeger]] die Fresken.
* Statue des hl. Johannes Nepomuk vor der Treppe zur Kirche St. Thomas, die im Jahre 1736 geschaffene Skulptur befand sich vor der abgerissenen Kirche der Vierzehn Nothelfer in Unter Neuern.
* Ehemaliges jüdisches Ghetto (Rybářská ulice) in Dolní Nýrsko
* [[Jüdischer Friedhof (Nýrsko)|Jüdischer Friedhof]] von 1430, südöstlich von Nýrsko
* Ruine der [[Burg Pajrek]], zwei Kilometer südlich von Nýrsko
* Schloss Bystřice nad Úhlavou
* Waldtheater, südlich der Stadt; es wurde 1935 errichtet

== Söhne und Töchter der Stadt ==
* [[Josef Blau]] (1872–1960), Lehrer und Volkskundler
* [[Josef Holub (Autor)|Josef Holub]] (1926–2010), Schriftsteller
* [[Jan Hošek]] (* 1989), Fußballspieler

== Galerie ==
<gallery>
Datei:Nýrsko, kostelní hřbitov I.jpg|
Datei:Nýrsko, elektrárna.jpg|
Datei:Nýrsko, nábř. Prap. Veitla.jpg|
</gallery>

== Weblinks ==
{{Commonscat|Nýrsko}}
* [http://www.sumavanet.cz/nyrsko/fr.asp?tab=snet&id=6460&burl=&pt=HS&lng=de Geschichte von Nýrsko]
* [http://www.nyrsko.cz Website über die Stadt]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Klatovy }}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4041767-0|VIAF=247630112}}
{{SORTIERUNG:Nyrsko}}
[[Kategorie:Nyrsko| ]]

Aktuelle Version vom 5. April 2025, 16:22 Uhr

Nýrsko
Wappen von Nýrsko
Nýrsko (Tschechien)
Nýrsko (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Klatovy
Fläche: 3150,6632[1] ha
Geographische Lage: 49° 18′ N, 13° 8′ OKoordinaten: 49° 17′ 32″ N, 13° 8′ 26″ O
Höhe: 452 m n.m.
Einwohner: 5.033 (1. Jan. 2023)[2]
Postleitzahl: 340 22–340 23
Kfz-Kennzeichen: P
Verkehr
Straße: DomažliceŽelezná Ruda
Bahnanschluss: Plzeň–Železná Ruda
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 7
Verwaltung
Bürgermeister: Miloslav Rubáš (Stand: 2014)
Adresse: Náměstí 122
340 22 Nýrsko
Gemeindenummer: 556831
Website: www.sumavanet.cz/nyrsko
Kirche des hl. Thomas
Museum
Rathaus

Nýrsko (deutsch Neuern) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 17 Kilometer südwestlich von Klatovy (Klattau) und gehört zum Okres Klatovy.

Nýrsko befindet sich nördlich des Künischen Gebirges in einem breiten Talkessel der Úhlava (Angel), der den Übergang zu drei Landschaftseinheiten bildet; gegen Norden erstreckt sich der Janovický úval (Janowitzer Senke), östlich die Strážovská vrchovina (Drosauer Bergland) und im Westen die Všerubská vrchovina (Neumarker Bergland). Nordöstlich erhebt sich der Na Porovnání (639 m), im Osten der Želivský vrch (Bauholz, 770 m), südöstlich der Křížový vrch (Kreuzberg, 810 m), im Südwesten der Hraničář (Rantscher, 833 m), westlich der Kameňák (Steinwald, 751 m) und Lišák (Plattenberg, 710 m) sowie im Nordwesten der Jezvinec (Gewintzyberg, 739 m), die Orlovická hora (723 m) und die Havranice (665 m). Südlich liegt der Stausee Nýrsko. In Nýrsko kreuzt sich die Staatsstraße II/191 zwischen Klatovy und Lam mit der II/190 zwischen Železná Ruda und Všeruby; außerdem ist die Stadt Ausgangspunkt der Straße II/192 nach Kdyně. Am östlichen Stadtrand verläuft die Bahnstrecke Plzeň–Železná Ruda.

Nachbarorte sind Dvorce na Strání, Hadrava, Nové Pocinovice (Neu Putzeried) und Úborsko im Norden, Bystřice nad Úhlavou (Bistritz an der Angel), Starý Láz (Starlitz) und Blata (Haslau) im Nordosten, Hodousice (Holletitz), Žiznětice, U Weinbauerů und Želiv im Osten, U Malátů, Dešenice und Milence (Milik) im Südosten, Zelená Lhota (Grün), Pajrek (Bayereck), Horní Polánky und Stará Lhota (Freyhöls) im Süden, Suchý Kámen (Dörrstein), Skelná Huť (Glashütten) und Uhliště im Südwesten, U Kopačků und Chudenín (Chudiwa) im Westen sowie die Liščí (Fuchsberg), Pláně (Plöss), Hyršov (Hirschau), Chalupy (Friedrichsthal), Na Dvorcích und Orlovice im Nordwesten.

Nýrsko wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert als befestigte Grenzsiedlung mit Zoll- und Mautstation an einer Furt des von Böhmen durch die Wälder des Künischen Gebirges nach Neukirchen beim Heiligen Blut in Bayern führenden deutschen Steiges durch die Úhlava angelegt. Im 13. Jahrhundert entstand auf der Anhöhe rechtsseitig über der Úhlava eine Kirchenburg, die als Zufluchtsstätte für die Bewohner der Umgebung diente. Unterhalb dieser bildete sich eine Marktsiedlung. Die erste schriftliche Erwähnung von Nýrsko erfolgte im Jahre 1327 im Zuge der Verpfändung des Künischen Gebirges durch König Johann von Luxemburg an Peter von Rosenberg, wobei die Zolleinnahmen von Nýrsko als den Herren von Janowitz zustehend aufgeführt wurden. Um 1339 ließ der Besitzer der Herrschaft Bystřice nad Úhlavou, Sezema von Dolany, 600 m nördlich von (Horní) Nýrsko auf seinem Territorium um einen großen rechteckigen Marktplatz das Städtchen Dolní Nýrsko anlegen. Vor 1356 ließen die Herren von Janowitz südlich von Nýrsko im Künischen Gebirge die Burg Bayereck errichten, zu deren Herrschaft Horní Nýrsko fortan gehörte. Im Jahre 1429 überließ König Sigismund das Künische Gebirge einschließlich der Zölle in Nýrsko und Hamry an Bohuslaus von Riesenberg; die Herren von Riesenberg hielten den Besitz fast ein Jahrhundert. Nach der verlorenen Schlacht bei Taus flohen im August 1431 Teile des Kreuzritterheers vor den Hussiten über Nýrsko nach Bayern. Während des Aufstandes der Grünberger Allianz gegen König Georg von Podiebrad fiel 1467 ein von Ludwig IX. von Bayern-Landshut gestelltes Heer in Böhmen ein und verwüstete die Burg Bayereck. Unter Führung von Ratzek von Janowitz auf Bayereck brachte die königliche Kreisgefechtsbereitschaft mit Unterstützung durch Tauser und Prager Truppen dem bayrischen Heer am 22. September 1467 in den Úhlavasümpfen bei Nýrsko eine vernichtende Niederlage bei. Das älteste Siegel von Dolní Nýrsko stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts; es zeigte einen Turm mit der Umschrift Sigillum civium de Nira inferiorit. Im Jahre 1524 erwarb Johann Kotz von Dobrz die Herrschaft Bayereck und schlug sie seiner Herrschaft Bystřice nad Úhlavou zu. Damit wurde auch Horní Nýrsko nach Bystřice nad Úhlavou untertänig. Zwischen 1579 und 1593 gehörte Nýrsko zu den böhmischen Zollstationen für die Ausfuhr von Wein, Weizen, Braugerste und Pferden. Im Jahre 1593 erhob König Rudolf II. die Städtchen Dolní Nýrsko und Horní Nýrsko zur Stadt Nýrsko und erteilte ihr auf Gesuch von Johann Kotz von Dobrz Privilegien für zwei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt. Beide schutzuntertänigen Städtchen wurden fortan von einem gemeinschaftlichen Stadtrichter verwaltet und führten ein gemeinsames Wappen. König Ferdinand III. überließ der Stadt Nýrsko im Jahre 1652 zur Unterstützung nach dem Dreißigjährigen Krieg das auf der Úhlavabrücke in Dolní Nýrsko für Fuhrwerke und Vieh erhobene Brückengeld. 1677 erhielt Nýrsko das Privileg zur Entnahme von Salz für den Eigenbedarf aus den in der Stadt befindlichen königlichen Salzlagern. 1683 erhielt die Stadt die Blutgerichtsbarkeit. Die erste Erwähnung einer Schule stammt von 1685. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde auf Veranlassung und Kosten der Bürgerschaft durch den Baumeister Marco Antonio Gilmetti in Unter Neuern (Dolní Nýrsko) die Filialkirche der Vierzehn Nothelfer errichtet. Zu den nachfolgenden Besitzern gehörten bis 1720 Peter Kotz von Dobrz und danach Dionysius Kotz von Dobrz. Letzterer verkaufte die Herrschaft Bistritz in den 1750er Jahren an Karl Joseph Reichsgraf von Palm-Gundelfingen. 1782 verlor Unter Neuern wegen des Verkaufs von Salz nach außerhalb das Salzstapelrecht. Nach einem Blitzeinschlag brannte 1798 das jüdische Ghetto in Unter Neuern nieder. Unter Neuern wurde auch als Stadtl am Sand und Ober Neuern als Gränzstadtl bezeichnet. Im Jahre 1814 erbte Karl Josephs Sohn Karl Joseph Franz, Reichsfürst von Palm-Gundelfingen die Herrschaft Bistritz.

Im Jahre 1837 bestand das beiderseits der Angel an der Straße nach Neumark gelegene Städtchen Unter-Neuern bzw. Dolnj Negrsko aus 120 Häusern mit 825 deutschsprachigen Einwohnern; das jüdische Ghetto umfasste 18 Israelitenhäuser, in denen 24 jüdische Familien lebten. In Unter-Neuern bestanden eine Filialkirche zu den Vierzehn Nothelfern, eine Synagoge, ein Gemeindehaus, ein obrigkeitliches Spital, eine Papiermühle, eine Walkmühle, eine Ziegelhütte und vier Wirtshäuser. Das rechts der Angel an der Straße nach Deschenitz befindliche Städtchen Ober-Neuern bzw. Hornj Negrsko bestand aus 48 Häusern mit 425 deutschsprachigen Einwohnern; im einzigen Israelitenhaus lebten zwei jüdische Familien. Unter dem Patronat der Obrigkeit standen in Ober-Neuern die Pfarrkirche zum Apostel Thomas, die Pfarrei und die Schule. Außerdem gab es in Ober-Neuern zwei Wirtshäuser und eine fünfgängige Mühle mit Brettsäge. Ober-Neuern war Pfarrort für Unter-Neuern, Bistritz (Bystřice nad Úhlavou), Starlitz (Starý Láz), Hoslau (Blata), Holletitz (Hodousice), Millik (Milence), Freihöls (Stará Lhota), Hinterhäuser (Zadní Chalupy), Glashütten (Skelná Huť), Kolheim (Uhliště) und Dörstein (Suchý Kámen). Die landwirtschaftliche Nutzfläche der gemeinschaftlichen Stadtgemeinde Neuern umfasste 1030 Joch 834 Quadratklafter. Die Bewohner lebten von der Landwirtschaft und etwas Handwerk. Die jüdischen Einwohner betrieben vor allem Handel mit Bettfedern. In Neuern gab es 75 Handwerksbetriebe, zehn Gemischtwarenhändler, 18 Hausierer sowie 49 Markthändler. Im Jahre 1839 verkaufte Karl Joseph Franz, Reichsfürst von Palm-Gundelfingen die Herrschaft Bistritz an das Haus Hohenzollern. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieben Unter-Neuern und Ober-Neuern zur Allodialherrschaft Bistritz untertänig.[3]

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurden Unter Neuern und Ober Neuern 1850 zur Stadtgemeinde Neuern / Nýrsko im Gerichtsbezirk Neuern vereinigt. Neuern wurde zum Sitz eines Bezirksgerichts. Im Jahre 1861 entstanden in der Stadt durch mehrere Brände erhebliche Schäden. Ab 1868 gehörte die Stadt zum Bezirk Klattau. Am 20. September 1876 wurde die von der k.k. privilegierten Eisenbahn Pilsen–Priesen errichtete Bahnstrecke Pilsen–Neuern eröffnet. Nach der Vollendung des Spitzbergtunnels wurde die Strecke exakt ein Jahr später bis nach Markt Eisenstein verlängert und damit auch ein Anschluss an die bayerische Bahn nach Deggendorf und Plattling geschaffen. Unter Neuern und Ober Neuern wuchsen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Einheit zusammen. 1880 erfolgte die Anlegung eines Grundbuches mit einheitlicher Bezifferung für ganz Neuern, damit ging auch die Aufhebung der Gliederung der Stadt in die Ortsteile Unter Neuern und Ober Neuern einher. Zu dieser Zeit hatte die Stadt 1588 Einwohner. Haupterwerbsquellen waren die Zündholzfabrikation, der Federnhandel und die Glasschleiferei. Zum Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich in Neuern Industriebetriebe an. 1895 verlegte die Optische Fabrik W. Eckstein & Co. ihren Sitz von Wien nach Neuern. Im Jahre 1902 entstand am Bahnhof Neuern die Forken und Schaufelfabrik S. Bernt. Außerdem wurde in Neuern eine Fabrik von M. Joss & Löwenstein errichtet. 1930 lebten in den 505 Häusern von Neuern 3230 Personen, darunter waren 288 Tschechen. Nach dem Münchner Abkommen wurde Neuern 1938 an das Deutsche Reich angeschlossen und gehörte zwischen 1939 und 1945 zum Landkreis Markt Eisenstein. 1939 hatte die Stadt 3443 Einwohner.[4] Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollen drei Einwohner von Neuern auf Befehl von Hubert Leclaire erschossen worden sein. Am 3. Mai 1945 besetzte die 3. US-Armee die Stadt. Auf dem Friedhof des Ortes befindet sich ein Massengrab mit 112 Opfern eines SS-Todesmarsches aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Die meisten deutschsprachigen Bewohner wurden 1945 vertrieben. Am 22. Mai 1947 hatte Nýrsko 2559 Einwohner. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Stadt um neue Wohnsiedlungen erweitert. 1961 wurde Stará Lhota eingemeindet. 1974 erfolgte der Abriss der Kirche der Vierzehn Nothelfer. Am 1. Juli 1975 wurde Hodousice (mit Blata) und am 1. Jänner 1976 Bystřice nad Úhlavou eingemeindet. Zu Beginn des Jahres 1980 erfolgte die Eingemeindung von Zelená Lhota. Nach der Öffnung der Staatsgrenze zu Deutschland und den nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wiederhergestellten Straßenverbindungen wurde Nýrsko zu einem Ferienort und Zentrum des Tourismus im nördlichen Teil des Böhmerwaldes. Bedeutendstes Unternehmen ist die aus der Fabrik W. Eckstein & Co. hervorgegangene Okula Nýrsko.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Nýrsko besteht aus den Ortsteilen[5] und Katastralbezirken[6] Blata (Hoslau), Bystřice nad Úhlavou (Bistritz an der Angel), Hodousice (Holletitz), Nýrsko (Neuern), Stará Lhota (Freihöls), Starý Láz (Starlitz) und Zelená Lhota (Grün). Grundsiedlungseinheiten sind Blata, Bystřice nad Úhlavou, Hodousice, Nýrsko, Stará Lhota, Starý Láz, Zelená Lhota und Zelená Lhota-u nádraží.[7] Zu Nýrsko gehören außerdem die Einschichten Dolní Špátův Dvůr (Unter Spatenhof), Horní Polánky, Horní Špátův Dvůr (Ober Spatenhof), Na Lesní Louce, Na Sedle, Na Vrchu, Pajrek (Bayereck) und U Kopačků.

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nýrsko unterhält Partnerschaften mit

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ehemaliges Rathaus, das aus dem Jahre 1684 stammende Renaissancebauwerk wurde nach der Errichtung des neuen Rathauses als Wirtshaus genutzt, es beherbergt heute das Museum des Künischen Gebirges. An dem Giebelbau befinden sich die Wappen der Herren Kotz von Dobrz und des Karl von Swarow.
  • Gotische Kirche St. Thomas, sie wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert als Kirchenburg angelegt und 1352 erstmals erwähnt. Die Marienkapelle wurde im 18. Jahrhundert unter Dionys Kotz von Dobrz angebaut. Bei der Neugestaltung der Kirche im Jahre 1907 schuf der junge, noch unbekannte Ferdinand Staeger die Fresken.
  • Statue des hl. Johannes Nepomuk vor der Treppe zur Kirche St. Thomas, die im Jahre 1736 geschaffene Skulptur befand sich vor der abgerissenen Kirche der Vierzehn Nothelfer in Unter Neuern.
  • Ehemaliges jüdisches Ghetto (Rybářská ulice) in Dolní Nýrsko
  • Jüdischer Friedhof von 1430, südöstlich von Nýrsko
  • Ruine der Burg Pajrek, zwei Kilometer südlich von Nýrsko
  • Schloss Bystřice nad Úhlavou
  • Waldtheater, südlich der Stadt; es wurde 1935 errichtet

Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Nýrsko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. http://www.uir.cz/obec/556831/Nyrsko
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. Johann Gottfried Sommer Das Königreich Böhmen. Band 7: Klattauer Kreis. Calve, Prag 1839, S. 88–89.
  4. Michael Rademacher: Bay_markteisen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/556831/Obec-Nyrsko
  6. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/556831/Obec-Nyrsko
  7. http://www.uir.cz/zsj-obec/556831/Obec-Nyrsko
  8. Neuern auf bkge.de, abgerufen am 7. Mai 2023.