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„Ema“ – Versionsunterschied

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[[Bild:KasugaEma0398.jpg|thumb|Pferdebilder in [[Nara]]]]
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'''Pferdebild''' ist die Übersetzung des japanischen Begriffs ''Ema'' ([[Japanisches Schriftsystem|jap.]] 絵馬). Es handelt sich dabei um kleine, einseitig bemalte Holztäfelchen mit vorgedruckten Bildern, die man bei fast jedem [[Shinto]]-[[Schrein]] kaufen kann und auf denen Bitten an die Gottheiten geschrieben werden. Die leere Seite wird mit persönlichen Wünschen beschrieben und an einer dafür vorgesehenen Stelle aufgehängt. Es kann sich dabei zum Beispiel um den Wunsch, eine Prüfung zu bestehen, handeln.
'''Ema''' ({{jaS|絵馬}}, dt. „Pferdebild“) sind kleine, einseitig bemalte Holztäfelchen mit vorgedruckten Bildern, die man bei fast jedem [[Shintō-Schrein]] oder [[Buddhismus in Japan|buddhistischen]] [[Tempel]] kaufen kann und auf denen Bitten an die Gottheiten geschrieben werden. Die leere Seite wird mit persönlichen Wünschen beschrieben und an einer dafür vorgesehenen Stelle aufgehängt. Es kann sich dabei zum Beispiel um den Wunsch, eine Prüfung zu bestehen, handeln. Man erhofft sich also ''[[genze riyaku]]'', diesweltliche Wohltaten. Andere Objekte, die in religiösen Institutionen in Japan verkauft werden und mit dem genze-riyaku-System und der allgemeinen [[Japanische Religion|japanischen Religion]] zusammenhängen, sind beispielsweise ''[[Omikuji|O-Mikuji]]'', ''[[O-Mamori]]'', ''O-Fuda'', ''[[Daruma]]'' und ''[[Engimono]]''.


Der Brauch geht auf dir Tradition des [[Buddhismus]] zurück, gefangene Wildtiere zu kaufen und freizulassen, um sich dadurch gutes [[Karma]] zu erwerben. Dieser Brauch wurde von den shintoistischen Schreinen übernommen. Die „geopferten“ Tiere wurden jedoch nicht getötet, sondern auf dem Gelände des Schreins gehalten. Ein besonderes Opfer waren weiße Pferde. Später wurden statt lebendiger Pferde Statuen und Bilder (絵 ''e'') von Pferden (馬 ''ma'') geopfert. In vielen Schreinen und Tempeln gibt es heute die ''Hallen der Pferde-Bilder'' (''ema-dō'' bzw. ''ema-den'') mit Gemälden. Obwohl der Name ''Pferdebild'' beibehalten wurde, werden auch ganz Motive als Pferde dargestellt.
Der Brauch geht auf die Tradition des [[Buddhismus]] zurück, gefangene Wildtiere zu kaufen und freizulassen, um sich dadurch gutes [[Karma]] zu erwerben. Dieser Brauch wurde von den shintoistischen Schreinen übernommen. Die „geopferten“ Tiere wurden jedoch nicht getötet, sondern auf dem Gelände des Schreins gehalten. Ein besonderes Opfer waren [[Schimmel (Pferd)|weiße Pferde]]. Später wurden statt lebendiger Pferde Statuen und Bilder ({{lang|ja-Hani|}}, ''e'') von Pferden ({{lang|ja-Hani|}}, ''ma'') geopfert. In vielen Schreinen und Tempeln gibt es heute die ''Hallen der Pferde-Bilder'' (''ema-dō'' bzw. ''ema-den'') mit Gemälden. Obwohl der Name ''Pferdebild'' beibehalten wurde, werden auch ganz andere Motive als Pferde dargestellt.


Zusätzlich zum Pferdebild kann man noch ein Omamori-Amulett kaufen, welches zum Beispiel Glück in der Schule, im Verkehr und auf Reisen bringen soll.
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ItsukushimaEma7438.jpg|Im [[Itsukushima-Schrein]]
Bild:TsurugaokaHachimanEma4303.jpg|in [[Kamakura]]
Bild:EmaMeijiShrine1197.jpg|am [[Meiji-Schrein]]
EmaMeijiShrine1197.jpg|Am [[Meiji-Schrein]]
Bild:Ema6244.jpg|Ochse als ''Pferdebild''
Ema6244.jpg|Ochse als ''Pferdebild''
Bild:EmaHijikataToshizo6122.jpg|[[Hijikata Toshizo]] in Tōkyō
EmaHijikataToshizo6122.jpg|[[Hijikata Toshizō]] in Tōkyō
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== Weblinks ==
[[Kategorie:Kultur (Japan)]]
{{Commons|Ema (Shinto)|Ema|audio=0|video=0}}
[[Kategorie:Japanische Religion]]
* {{EOS|Ema|323|Iwai Hiroshi|6. August 2005}}
[[ja:絵馬]]

[[Kategorie:Shintō]]
[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Gebet]]
[[Kategorie:Kultgegenstand]]
[[Kategorie:Holztafel]]

Aktuelle Version vom 20. Februar 2025, 10:44 Uhr

Pferdebilder in Nara

Ema (japanisch 絵馬, dt. „Pferdebild“) sind kleine, einseitig bemalte Holztäfelchen mit vorgedruckten Bildern, die man bei fast jedem Shintō-Schrein oder buddhistischen Tempel kaufen kann und auf denen Bitten an die Gottheiten geschrieben werden. Die leere Seite wird mit persönlichen Wünschen beschrieben und an einer dafür vorgesehenen Stelle aufgehängt. Es kann sich dabei zum Beispiel um den Wunsch, eine Prüfung zu bestehen, handeln. Man erhofft sich also genze riyaku, diesweltliche Wohltaten. Andere Objekte, die in religiösen Institutionen in Japan verkauft werden und mit dem genze-riyaku-System und der allgemeinen japanischen Religion zusammenhängen, sind beispielsweise O-Mikuji, O-Mamori, O-Fuda, Daruma und Engimono.

Der Brauch geht auf die Tradition des Buddhismus zurück, gefangene Wildtiere zu kaufen und freizulassen, um sich dadurch gutes Karma zu erwerben. Dieser Brauch wurde von den shintoistischen Schreinen übernommen. Die „geopferten“ Tiere wurden jedoch nicht getötet, sondern auf dem Gelände des Schreins gehalten. Ein besonderes Opfer waren weiße Pferde. Später wurden statt lebendiger Pferde Statuen und Bilder (, e) von Pferden (, ma) geopfert. In vielen Schreinen und Tempeln gibt es heute die Hallen der Pferde-Bilder (ema-dō bzw. ema-den) mit Gemälden. Obwohl der Name Pferdebild beibehalten wurde, werden auch ganz andere Motive als Pferde dargestellt.

Commons: Ema – Album mit Bildern