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„Figuren in Tolkiens Welt“ – Versionsunterschied

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'''Figuren in Tolkiens Welt''' gibt einen Überblick über die in der von [[J. R. R. Tolkien]] (1892–1973) erdachten [[Fiktives Universum|Fantasiewelt]] [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Arda|Arda]] existierenden Personen und Lebewesen. Diese leben überwiegend auf dem fiktiven [[Kontinent]] ''Mittelerde'', dem Handlungsort der Romane ''[[Der Hobbit]]'' (1937) und ''[[Der Herr der Ringe]]'' (1954/55). Tolkien war ein englischer Schriftsteller und Sprachwissenschaftler und schuf in seinen Werken eine komplexe Welt mit detaillierter Geschichte und eigenen Sprachen, Völkern, Mythen und Sagen. Diese Welt ist von einer Vielzahl von [[#Menschen|Menschen]], [[#Elben|Elben]], [[#Hobbits|Hobbits]] und anderen [[Fiktion|fiktiven]] Wesen bewohnt. Auch die Figuren der erst nach seinem Tode veröffentlichten Bücher und Schriften, wie ''[[Das Silmarillion]]'' (1977) und die ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]'' (1980), werden hier teilweise beschrieben.


Tolkien gilt als einer der Begründer der modernen [[Fantasy]]-Literatur, die er maßgeblich geprägt hat.
{{Tolkien}}
Die von [[J. R. R. Tolkien]] geschaffene [[Fantasy]]-Welt [[Mittelerde]] ist von einer Vielzahl von Menschen, Elben, Hobbits und anderen Rassen bewohnt.
Mittelerde ist ein Kontinent auf Arda (der Erde) und einer der Handlungsorte der Romane ''[[Der kleine Hobbit]]'', ''[[Der Herr der Ringe]]'' und ''[[Das Silmarillion]]''.


Einige der fiktiven Orte auf Arda – insbesondere auf dem Kontinent Mittelerde – sind so bekannt, dass sie zum Allgemeingut der [[Popkultur|Populärkultur]] gehören. In den verschiedenen Sprachen und Schriften in Tolkiens Welt existieren für viele Örtlichkeiten unterschiedliche Namen und Bezeichnungen.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen wurden den Büchern Tolkiens entnommen.
Der gleichnamige Film "Der Herr der Ringe" mit den drei Teilen ''[[Der Herr der Ringe: Die Gefährten (Film)|Die Gefährten]]'', ''[[Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (Film)|Die zwei Türme]]'' und ''[[Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Film)|Die Rückkehr des Königs]]'' stellt manche Personen und Ereignisse anders dar.


Die folgende Aufzählung bezieht sich ausschließlich auf die Romane und Schriften Tolkiens. Die jeweils dreiteiligen Verfilmungen der Romane ''Der Hobbit'' und ''Der Herr der Ringe'' (siehe ''[[Der Hobbit (Filmtrilogie)|Der Hobbit]]'' und ''[[Der Herr der Ringe (Filmtrilogie)|Der Herr der Ringe]]'') stellen manche Zusammenhänge anders dar.
''Siehe auch'': [[Länder und Städte aus Mittelerde]], [[Gegenstände aus Mittelerde]]


Die Schreibweise der Eigennamen und einiger anderer Zusammenhänge richtet sich bei Abweichungen zwischen den beiden deutschen Übersetzungen des ''Herrn der Ringe'' nach der älteren von [[Margaret Carroux]], da diese noch in Zusammenarbeit mit Tolkien entstand. Die Unterschiede zur Übersetzung [[Wolfgang Krege]]s sind in manchen Fällen mit angegeben.
== Eru Ilúvatar ==
<div class="float-right" style="max-width:33%;">__TOC__</div>
'''Eru Ilúvatar''' (''Eru'' von [[Quenya]]: Der Eine, ''Ilúvatar'' von "Ilúvë" &ndash; All und "Atar" &ndash; Vater) ist in der Romanwelt des [[John Ronald Reuel Tolkien]] (genauer: in seinem posthum veröffentlichten Werk "Das Silmarillion") der [[transzendent]]e Schöpfergott, der, wie in der Ainulindale ("Die Musik der Heiligen") beschrieben, aus seinen Gedanken die [[Figuren aus Mittelerde#Ainur|Ainur]] schuf, was "Die Heiligen" bedeutet. Er brachte ihnen auch die drei musikalischen [[Thema (Musik)|Themen]] bei, aus denen später "Ea", die Welt, entstehen sollte.
Verkürzte Angaben zu den Zeitaltern:
* E.Z. = Erstes Zeitalter
* Z.Z. = Zweites Zeitalter
* D.Z. = Drittes Zeitalter
* V.Z. = Viertes Zeitalter
* A.Z. = Auenland-Zeitrechnung


== Wortherkunft ==
Das Charakteristische an diesem Gott ist, dass er &ndash; bis auf einmal, beim Untergang von Númenor &ndash; niemals direkt in seine Schöpfung eingreift. Er gewährt einigen der Ainur jedoch, auf der Erde zu verweilen.
Es gibt in Tolkiens Welt mehrere von ihm selbst entwickelte Sprachen, so beispielsweise die zwei Elbensprachen [[Quenya]] und [[Sindarin]], die am häufigsten angewendet werden. Auf dieser Seite sind Bezeichnungen aus beiden Sprachen vorhanden. So entstammen alle Namen der [[#Valar|Valar]] und Valiër dem Quenya, der „Hochsprache“, ebenso die der meisten Maiar, die den „Frühen [[Kalender in Tolkiens Mythologie#Die Zeitalter Mittelerdes|Zeitaltern]]“ dieser Welt entstammen, die im Silmarillion beschrieben werden. Die übrigen Namen entstammen überwiegend dem Sindarin, der von den Elben im Dritten Zeitalter gesprochenen „Umgangssprache“. Zur Verdeutlichung wird bei Abweichungen stellenweise ein (S.) für Sindarin oder ein (Q.) für Quenya angegeben.


== Eru Ilúvatar ==
Damit schafft Tolkien eine Art Symbiose zwischen Mono- und Polytheismus. Denn er verleiht den [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]], jenen Ainur, die nach Mittelerde gingen, schöpferische Kraft, ohne sie jedoch als Götter zu bezeichnen.
'''Eru Ilúvatar''', „der Eine, der Allvater“, ist in J. R. R. Tolkiens fiktiver Romanwelt über [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mittelerde|Mittelerde]] der [[Demiurg|Schöpfergott]]. Das Silmarillion beschreibt seine Existenz vor der Welt mit folgenden Worten:
{{Zitat
|Text=Eru war da, der Eine, der in Arda Ilúvatar heißt; und er schuf erstens die Ainur, die Heiligen, Sprösslinge seiner Gedanken; und sie waren bei ihm, bevor irgend anderes erschaffen war …
|Autor=J. R. R. Tolkien
|Quelle=Das Silmarillion
|ref=<ref>''Das Silmarillion'': ''Die Musik der Ainur.'' S. 13.</ref>}}
In der ''Ainulindale'' wird über die Erschaffung der Welt durch Eru berichtet, wobei ihm jedoch die ''Ainur'' zur Seite stehen und aktiv eingreifen. Tolkien wählte für seine Schöpfung einen ungewöhnlichen Weg, denn seine Welt entsteht aus dem Gesang oder der Musik der Ainur, denen Eru sein großes Thema vorgibt. Daraus entsteht „Ea, die Welt, die ist“.


Eru wird in Mittelerde nicht in Gotteshäusern, Kirchen oder Tempeln verehrt. Lediglich auf der untergegangenen Insel [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Númenor|Númenor]] gab es auf dem höchsten Berg, dem Meneltarma, eine Kultstätte für ihn. Sein Aufenthaltsort wird als „außerhalb der Welt“ beschrieben, daher ist er für die Bewohner Mittelerdes nicht direkt anrufbar. Lediglich sein Statthalter auf Mittelerde [[#Manwe|Manwe]] ist in der Lage, ihn anzusprechen. Dies ist nur in Extremsituationen notwendig, beispielsweise als die Heere Númenors versuchen, in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Valinor|Valinor]] zu landen.
Ilúvatar wurde in Mittelerde äußerst selten direkt verehrt. Lediglich auf der untergegangenen Insel Númenor gab es einen Kultort für ihn.


== Ainur ==
== Ainur ==
Die '''Ainur''' (Q., Singular '''Ainu''') sind die aus dem Geiste Eru Ilúvatars erschaffenen Heiligen, die irgendwo zwischen christlichen [[Engel]]n und heidnischen [[Gott|Göttern]] einzuordnen sind. In den frühesten Versionen der Mythologie schließen sie wie die heidnischen Götter untereinander Ehen und haben Kinder, die wiederum Ainur sind; davon rückte Tolkien aber später zugunsten einer direkten Erschaffung aller Ainur durch Ilúvatar ab. Sie sangen die Große Musik, die der Ursprung ''Eas'', der ''Welt, die ist'', war. Die Geschichte dieses Liedes wird in der ''Ainulindale'' erzählt. Einigen der Ainur erlaubt Ilúvatar, diese neu entstandene Welt Ea zu betreten. Dafür müssen sie, ebenso wie diese Welt, eine physische Gestalt annehmen. Diese Ainur werden als [[#Valar|Valar]] bezeichnet, was man auch als die Auserwählten oder die Verwalter übersetzen kann. Ihnen stehen wiederum einige Helfer zur Seite, die man [[#Maiar|Maiar]], die Schönen nennt. Sie werden auch als die ''geringeren'' Valar bezeichnet.

Singular ''Ainu''. Wesen, geschaffen aus dem Geiste [[Figuren aus Mittelerde#Eru Ilúvatar|Ilúvatars]]; irgendwo zwischen christlichen [[Engel]]n und heidnischen [[Götter]]n einzuordnen. Sie sangen die Große Musik, die der Ursprung "Eas", der "Welt, die ist", war. Die Geschichte dieses Liedes wird in der ''Ainulindale'' erzählt. Einige der Ainur stiegen nach Ea hinab. Diese sind die [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]] und die [[Figuren aus Mittelerde#Maiar|Maiar]].


=== Valar ===
=== Valar ===
Die '''Valar''' (Q., Singular '''Vala'''), „die Mächte der Welt“, sind jene Angehörige der Ainur, die sich auf die neu entstandene Welt begeben, um sie auf die Ankunft der „Kinder Ilúvatars“ (Menschen und Elben) vorzubereiten. Diese Welt wird später Arda genannt, die bewohnbare Erde. Man kann sich die Valar als inkarnierte (körperlich sichtbare) Götter vorstellen. Wurden sie in frühen Versionen als „Götter“ beschrieben, so rückte Tolkien später von dieser Vision ab und benannte sie fortan als „Mächte“.


==== Aratar ====
Singular ''Vala''. Die Valar sind Ainur, die sich auf die Welt begeben, um sie zu gestalten. Hierzu nehmen sie Gestalt an. Acht der Valar, die Aratar, sind besonders mächtig und finden in den Geschichten immer wieder Erwähnung: Manwe, Varda, Ulmo, Yavanna, Aulë, Mandos, Nienna und Oromë. Manwe ist der König der Valar.
Acht der Valar, die Aratar („die Erhabenen“), sind besonders mächtig: Manwe, Varda, Ulmo, Aule, Yavanna, Nienna, Orome und Mandos. Sie erschufen und regieren die Elemente Luft, Licht, Wasser, Erde sowie Natur, Hoffnung und Schicksal. Die Legende über diese mächtigen Geschöpfe jener Welt wird in der Valaquenta erzählt. Sie sind im Allgemeinen nicht wahrnehmbar, außer sie „tragen“ einen sichtbaren Körper, den sie aber nicht benötigen. Sie können auch andere Formen annehmen als die menschliche oder elbische Gestalt.


Die Aufgabe der Valar ist es, Arda ihre endgültige Form zu geben, so wie sie gemäß Ilúvatars Vorgabe und dem heiligen Gesang werden soll. Melkor, der mächtigste unter ihnen, lehnt sich jedoch gegen diese Vorgaben auf und versucht, die Welt nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten und sie sich zu eigen zu machen, unter Missachtung von allem und jedem. Daher wird er schon bald aus dem Kreise der Valar ausgeschlossen, die ebendieses verhindern wollen.
[[Figuren aus Mittelerde#Melkor|Melkor]] ist durch seinen Fall zum Bösen in dieser Liste nicht enthalten, obwohl er der mächtigste der Valar war.


==== Manwe ====
Die Valar gestalteten die Welt nach dem Bild, das sie in der Musik der Ainur vor Ilúvatar erschaffen hatten, doch durch Melkors Anstrengungen erreichten sie nie die Perfektion, sodass die Welt nur ein Kompromiss zwischen der göttlichen Vorstellung und tiefböser Zerstörungswut ist.
'''Manwe Súlimo''' wird ''der Herr des Westens'' genannt. Er ist der edelste und höchste der Valar. Weil er die Vorhaben Ilúvatars am besten versteht, wird er dessen oberster Verwalter. Er ist der Fürst der Valar, mächtigster Gegenspieler seines Bruders Melkor und kann mit dem jeweiligen Göttervater [[Odin]] sowie [[Zeus]] verglichen werden. Sein Beiname Súlimo bedeutet so viel wie „Herr der Winde“ oder „Windbringer“.


Manwe regiert in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Valinor|Valinor]], dem „Land der Valar“, einem Gebiet im äußersten Westen von Arda – vergleichbar mit mythischen Orten, die von heiligen Wesen bevölkert werden, beispielsweise [[Avalon (Mythologie)|Avalon]] oder [[Valaskjalf]]. In seinen zeitlosen Hallen auf dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Aman|''Taniquetil'']] („Hoher weißer Gipfel“), dem höchsten aller Berge, regiert der „ältere König“ zusammen mit seiner Königin im Namen von Eru über die Welt.
Die 8 männlichen Valar:
*[[Figuren aus Mittelerde#Manwë|Manwë Súlimo]], der König der Winde
*Ulmo, der Herr des Meeres
*[[Figuren aus Mittelerde#Aulë|Aulë]], der Schmied
*Oromë, der Herr der Wälder
*Mandos (Námo), der Wächter der Toten
*Lórien (Irmo), der Herr der Träume
*Tulkas Astaldo, der Ringer
*Melkor(Morgoth), der dunkle Feind


Manwe ist der Herr über die Luftschichten und die Winde. Seine Gemahlin ist Varda, die von den Elben Mittelerdes auch ''Elbereth'' („die Sternenkönigin“) genannt wird. Zu Manwes Untergebenen zählen die großen [[#Adler|Adler]], die er als Boten benutzt, um Kundschaft aus dem weit entfernten Mittelerde zu beziehen.
Die 7 weiblichen Valar (Valier):
*[[Figuren aus Mittelerde#Varda|Varda Elentári]] (Elbereth), die Königin der Sterne
*Yavanna Kementári, die Spenderin der Früchte
*Nienna, die Klagerin
*Estë, die Heilerin
*Vairë, die Weberin
*Vána, die ewig Junge
*Nessa, die Tänzerin


==== Varda ====
'''Varda Elentári''' ist die mächtigste der weiblichen Valar, die Valiër genannt werden. Sie wird als überirdische Schönheit beschrieben, in deren [[Gesicht|Antlitz]] noch das Licht [[#Eru Ilúvatar|Ilúvatars]] lebt. Licht ist zugleich ihr Machtmittel.


Varda ist diejenige, die von den Elben am meisten verehrt und geliebt wird, denn sie entfachte die Sterne, in deren Schein die Elben am See [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Cuiviénen|Cuiviénen]] erwachten. Ihr [[Sprachen und Schriften in Tolkiens Welt#Elbensprachen|elbischer]] Ehrenname '''Elbereth''' bedeutet „Sternenkönigin“. Ein weiterer Name ist Tintalle, „die Entfacherin“. Von allen Valar fürchtet [[#Melkor|Melkor]] sie am meisten, denn sie erkannte ihn einst durch alle Masken hindurch als das, was er war. Deswegen kann allein das Aussprechen des Namens ''Elbereth'' die Diener des Melkor verletzen, wie sich im Kampf der [[#Hobbits|Hobbits]] mit den [[#Nazgûl (Ringgeister)|Nazgûl]] an der [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Die Wetterspitze|Wetterspitze]] erweist.
==== Melkor (Morgoth) ====


==== Ulmo ====
Von den [[Figuren aus Mittelerde#Elben|Elben]] wird er Morgoth, der ''Dunkle Feind der Welt'' oder Bauglir, der ''Erzwinger'' genannt. Er wendet sich sehr früh gegen das Werk [[Figuren aus Mittelerde#Eru Ilúvatar|Ilúvatars]]. Als einer der [[Figuren aus Mittelerde#Ainur|Ainur]] bringt er Misstöne in die Große Musik ein und legt damit das Fundament für die dunklen Seiten von Mittelerde.
'''Ulmo Vaiaro''' ist der Herr der Gewässer, Seen und Meere. Wie das Wasser „fließt sein Geist durch alle Adern der Welt“.
Ulmo ist ein Freund der Elben und Menschen. Im Rat der Valar nimmt er einige Male Partei für sie und tritt so als Gegenspieler von Mandos auf. Aus Liebe zu den „Kindern Ilúvatars“ ist er der einzige Vala, der während der Ereignisse des Silmarillions direkten Kontakt mit den Menschen und den Elben in Mittelerde hat. Er ist in der Lage, Inseln aus dem Meer zu erheben sowie über das Meer fahren zu lassen, um zwei Völker zu vereinen. Er wohnt in einem großen Palast auf dem Meeresboden im großen Außenmeer.


Ulmo kann als Gegenstück Tolkiens zum [[Poseidon]] der Antike gesehen werden. Seine wichtigsten Helfer sind die Maiar Osse und Uinen, von denen der eine ein aufbrausendes, stürmisches Wesen und die andere sanft und ruhig ist. Die Aktivitäten beider erklären den ambivalenten Charakter des Meeres.
Er zerstört ständig die Werke der anderen [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]] und erschafft die bösen Geschöpfe der Welt. Viele [[Figuren aus Mittelerde#Maiar|Maiar]] und Menschen werden von ihm verführt oder durch Knechtschaft in seine Dienste gezwungen.


Ulmo tritt im [[Das Silmarillion|Silmarillion]] relativ häufig auf. Eine besondere Rolle spielt er in der Geschichte von der Ankunft [[#Tuor|Tuors]] in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondolin|Gondolin]].
Zum Ende des ersten Zeitalters wird Melkor nach dem ''Krieg des Zorns'' von den Valar in die Zeitlose Leere verbannt.<br />In Mittelerde bleiben aber noch viele seiner Diener erhalten, unter anderem auch [[Figuren aus Mittelerde#Sauron|Sauron]], die weiterhin seinen Willen umsetzen.


==== Manwë ====
==== Aule ====
'''Aule Talka Marda''' ist der Meister der Materie, der Künste und des Wissens. Seine größten Werke sind die Zwei Leuchten der Valar (''Ormal'': „Goldlicht“, die Leuchte des Südens und ''Illuin'': „Silberlicht“, die Leuchte des Nordens), die Gefäße für Sonne und Mond. Ebenfalls sein Werk sind die Sieben Väter der [[#Zwerge|Zwerge]], die von ihm heimlich erschaffen werden. Das kann er jedoch nicht vor Eru Ilúvatar verbergen, denn auch das geschieht nach seinen Vorgaben. Da nach Erus Plan aber zuerst seine eigenen Geschöpfe, die ''Erstgeborenen'' Elben auf die Erde kommen sollen, legt er die Zwerge zum Schlafen unter die Erde, bis die Zeit reif ist, sie zum Leben zu erwecken.


Aule ähnelt dem griechischen Götterschmied [[Hephaistos]], seine Arbeit geht aber über das Herstellen von Waffen und Gegenständen hinaus. Er schmiedet die Gestalt der Erde selbst sowie die ihrer Berge und Länder, zudem erfindet er neue Dinge. Er ist Patron und Meister aller Handwerker und Gestalter. Sowohl [[#Sauron|Sauron]] als auch [[#Saruman|Saruman]] und [[#Feanor|Feanor]] gehörten einst zu seinen Lehrlingen.
Manwë Súlimo (elbisch: ''der Gute'') war der edelste und höchste der [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]]. Weil er die Vorhaben [[Figuren aus Mittelerde#Ilúvatar|Ilúvatars]] am besten verstand, wurde er dessen Statthalter. Er war das Gegenstück zu seinem Bruder [[Figuren aus Mittelerde#Melkor|Melkor]], und ist nach dessen Verbannung aus den Reihen der [[Figuren aus Mittelerde#Ainur|Ainur]] der Mächtigste der Valar.


Trotz seiner Kunstfertigkeit ist Aule bescheiden, Besitz oder Herrschaft kümmern ihn nicht. Seine Gemahlin ist Yavanna, die Herrin der Erde, Erschafferin der Tiere, Pflanzen und Ents, zudem Beschützerin von allem Lebendigen, das die Erde bevölkert. Mit ihr bewohnt er das Zentrum von Valinor.
Manwë regiert in Valinor in seinen Hallen auf Taniquetil, dem Höchsten aller Berge, und ist Herr über die Winde von Arda (der Welt). Seine Gemahlin ist [[Figuren aus Mittelerde#Varda|Varda]], Göttin der Sterne, die von den [[Figuren aus Mittelerde#Elben|Elben]] auch Elbereth genannt wird.<br />Manwë unterstehen auch die mystischen großen [[Figuren aus Mittelerde#Adler|Adler]].


==== Ulmo ====
==== Yavanna ====
'''Yavanna Kementári''' ist die Partnerin von Aule und die ältere Schwester von Vána, der Ewigjungen. Sie wird als ''hochgewachsen wie eine Zypresse'' beschrieben und soll stets grüne Gewänder tragen. Sie pflanzt die Samen aller Pflanzen von Arda. Ihr größtes Werk ist jedoch, dass sie die zwei Bäume des Lichts entstehen ließ (Telperion und Laurelin), die mehr als 14.000 Jahre lang die Länder von Valinor erhellen. Sie ist sehr bestürzt, als Aule die Zwerge erschafft, und bittet [[#Eru Ilúvatar|Eru]] um Hüter für alle Pflanzen (Olvar). Daraufhin erschafft Eru die Ents – die Baumhirten, die Yavanna durch ihren Beitrag zur Musik der Ainur entworfen hat und die das willkürliche Verletzen der Natur verhindern sollen.


==== Orome ====
Ulmo wird als zweitmächtigster Vala nach Manwë bezeichnet. Seine Domäne ist das Wasser. Da Ulmo den Elben und Menschen stets wohlgesonnen ist, ordnete ihm Tolkien den Maia Osse als Verwalter der Meere von Mittelerde unter. Dieser verursacht Stürme und Überschwemmungen und erklärt damit den abivalenten Charakter des Meeres.
'''Orome Tar Aldaron''' ist der große Jäger unter den Valar. Er ist Gemahl der Vána, der jüngeren Schwester Yavannas, und Bruder der Nessa, der Gattin des Tulkas. Bis in den fernen Osten Mittelerdes trägt ihn sein Ross Nahar auf seinen Jagdritten. Dort bläst er oft auf seiner Jagd nach Melkors Geschöpfen das große Horn Valaróma. Nach Valinor geht er nur ungern, denn er liebt die waldreichen, dunklen Länder von Mittelerde.


Orome entdeckt bei einem seiner Ausritte die neu erwachten Elben und führt sie nach Valinor, welches auch [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Aman|''Aman'']], „das Segensreich“, genannt wird.
Ulmo tritt im Silmarillion relativ häufig auf. Er übernimmt auch die Rolle des Boten der Valar, und ist der einzige Vala, der direkten Kontakt mit den Menschen hat.


==== Aulë ====
==== Irmo (Lórien) ====
'''Irmo Olofantur''' ist der Herr der Träume und Wünsche und lebt in den Gärten von ''Lórien''; mit dem Namen seines Wohnorts wird auch er meist betitelt. Er und sein Bruder Námo werden auch die ''Feanturi'', die „Herren der Geister“, genannt, denn in den Gärten Irmos finden müde Geister und Seelen Ruhe und Erholung. Verheiratet ist er mit der Valië Estë. Irmos Schwester ist Nienna, welche das Leid aller beklagt. Zu seinen Vertrauten zählt auch der Maia Olórin, der in Mittelerde als [[#Gandalf|Zauberer Gandalf]] bekannt ist.


==== Estë ====
Aulë wird zu Beginn des Silmarillions als drittmächtigster Valar bezeichnet. Sein Bereich ist die Schmiede- und Handwerkskunst. Er erschuf die [[Figuren aus Mittelerde#Zwerge|Zwerge]] schon bevor die "Kinder [[Figuren aus Mittelerde#Ilúvatar|Ilúvatars]]", [[Figuren aus Mittelerde#Elben|Elben]] und [[Figuren aus Mittelerde#Menschen|Menschen]], auf die Erde kamen. Sauron war einst ein Schüler von ihm.
'''Estë''', die Heilerin, ist die Gemahlin von Irmo und lebt mit ihm in den Gärten Lóriens in Valinor. Sie hat die Gabe, Mitleid, Geduld und Weisheit zu lehren. Jenen, die in die Gärten kommen, hilft sie, sich von ihren Wunden und ihrer Müdigkeit zu erholen (wie Míriel nach der Geburt ihres Sohnes Feanor, wenngleich sie diese nicht zu heilen vermochte). Tagsüber jedoch schläft sie am See Lórellin in Lórien. Sie trägt graue Gewänder und schenkt den Leidenden lindernden Schlaf.


==== Irmo (Lórien) ====
==== Namo (Mandos) ====
'''Namo Vefantur''' ist der Richter über die Toten; Namos Gemahlin ist Vaire, die Weberin. Seine Schwester ist Nienna. Oft wird auch er – wie sein jüngerer Bruder Irmo – nach seinem Wohnsitz benannt: ''Mandos''. Dieser befindet sich im Nordwesten Valinors am Rande des Außenmeers. Dieser Ort entspricht in seiner Funktion dem antiken Totenreich, hier warten die toten Elben auf ihre Wiedergeburt und Menschen auf ihre Reise außerhalb der Welt.


In seinen Hallen versammelt er die toten Elben und Menschen in getrennten Sälen. Unter Umständen können die Elben von dort nach Mittelerde zurückkehren und wiedergeboren werden. Tolkiens Aussagen hierzu sind jedoch widersprüchlich. Es ist nicht klar, ob und wie lange auch die Seelen der verstorbenen Menschen hier Station machen; jedenfalls bleiben diese anders als die Elben nicht hier, sondern besteigen das Schiff Mornië und verlassen die Welt. Als die Valar gegen Melkor in den Krieg ziehen und ihn in seiner Festung Utumno überwältigen, kerkern sie ihn für lange Zeit in dem unterirdischen Verlies von Mandos ein.
Irmo ("''der Wünscher''" oder "''Meister des Wunsches''") ist einer der sieben männlichen Valar. Er lebt in [[Tolkiensches Universum#Valinor|Valinor]], in den Gärten, denen man den Namen [[Länder_und_Städte_aus_Mittelerde#L.C3.B3rien|Lórien]] gab, so dass auch er gelegentlich mit diesem Namen betitelt wird. Er und sein Bruder Námo werden auch ''Feanturi'', Herren der Geister, genannt, denn in den Gärten Irmos finden müde Geister und Seelen Ruhe und Erholung. Zu seinen Vertrauten zählt auch der [[#Istari|Zauberer]] [[#Gandalf_.2F_Ol.C3.B3rin|Gandalf]]. Verheiratet ist er mit der Valie Este.


Namo ist der Schicksalsrichter der Valar, Hüter der Todeshäuser und spricht die Urteile nur auf Manwes Anordnungen, weil dieser Ilúvatars Absichten am besten versteht. Er hat einen unbeugsamen und leidenschaftslosen Charakter und führt seine Aufgaben zielgerichtet aus. Nur ein einziges Mal lässt Namo sich in Mandos von seinen Gefühlen leiten und zeigt Mitleid: Als [[#Lúthien Tinúviel|Lúthien]] vor ihm singt und um Berens Rückkehr ins Leben bittet.
==== Varda ====


==== Nienna ====
Varda, von den Elben im Sindar: "Elbereth" genannt, ist die mächtigste der Valier (weiblichen Valar). Sie wird als überirdische Schönheit beschrieben, in deren Antlitz noch das Licht [[Figuren aus Mittelerde#Eru Ilúvatar|Ilúvatars]] lebt. Licht ist zugleich auch ihr Machtmittel.
'''Nienna Qualme-Tári''', die Mitleidige (auch Fui Nienna oder Hescil genannt), Schwester von Mandos und Lórien, ist die Herrin des Mitleids und der Trauer. Sie beweint das weltliche Leid, um es zu überwinden. Olórin ([[#Gandalf|Gandalf]]) gehörte zu ihren Schülern; sie lehrte ihn Mitleid und Geduld. Oft zieht es sie in die Hallen von Mandos, wo sie den dort Wartenden Mut zuspricht. Ihre Heimat sind die Hallen weit im Westen, durch deren Fenster sie durch die Mauern der Welt blickt. Ihre Jahreszeit ist der Winter.


==== Vána ====
Sie ist unter den Valar und Valier diejenige, die am meisten von den Elben verehrt und geliebt wird, denn sie erschuf die Sterne, in deren Schein die Elben am See Cuiviénen erwachten. Ihr elbischer Ehrenname "Elbereth" bedeutet ''Sternenkönigin''. Ein weiter Name ist Tintalle, ''die Entzünderin''.
'''Vána Tári Líre''', „Königin der Lieder“, die ewig Junge Schönheit, wird auch als ''Meril-i-Turinqui'' („Blumenkönigin“) oder ''Erinti Calainis'' („Herrin des Frühlings“) bezeichnet. Vána ist die Herrin über alle Blumen und Vögel, die sie zum Blühen bzw. Singen bringt. Sie ist Oromes Gattin und die jüngere Schwester Yavannas. Ihre Jahreszeit ist der Frühling, „Calainis“. Sie rief: „I-cal antúlien, i-cal antúlien!“ („Das Licht ist zurückgekehrt“), nachdem durch ihre Träne ein Schössling des zerstörten Baumes Laurelin zu sprießen begann und eine goldene, leuchtende Frucht hervorgebracht hatte, aus der später die Sonne entstand.


==== Vaire ====
Von allen Valar fürchtet [[Figuren aus Mittelerde#Melkor|Melkor (Morgoth)]] sie am meisten. Allein das Aussprechens ihres Namens "Elbereth" kann die Diener des Bösen verletzten, wie in dem Kampf der [[Figuren aus Mittelerde#Hobbits|Hobbits]] mit den [[Figuren aus Mittelerde#Nazgûl|Nazgûl]] an der [[Länder und Städte aus Mittelerde#Wetterspitze|Wetterspitze]] sichtbar wird.
'''Vaire Serinde''' ist die Weberin des Schicksals. Sie ist die Gemahlin von Námo (Mandos), dem Schicksalsrichter der Valar.
{{Zitat
|Text=…, die alles, was je in der Zeit gewesen ist, in ihre Stoffe wirkt; und die Hallen von Mandos, die immer weiter werden, indem die Zeiten vergehen, sind mit ihren gewebten Geschichten behangen.
|Autor=J. R. R. Tolkien
|Quelle=Das Silmarillion
|ref=<ref>''Das Silmarillion'': ''Von den Valar.'' S. 27.</ref>}}


=== Maiar ===
==== Tulkas ====
'''Tulkas Poldórea''', der auch ''Astaldo'' („der Starke“) heißt, ist mit Oromes Schwester Nessa verheiratet. Er ist der letzte der Valar, der nach Arda kommt – vor allem, um dort mit seiner außerordentlichen Körperkraft den anderen im Kampf gegen Melkor beizustehen. Er bricht das Tor von Melkors Festung Angamando, später bekannt als Angband („Eisenhölle“), auf.


Seine liebsten Beschäftigungen sind das Ringen, Kämpfen und Kräftemessen. Er kämpft mit bloßen Fäusten und ist schneller und stärker als alle anderen Geschöpfe Ardas. „Nichts taugt er im Rate“, heißt es über ihn, denn er hat nichts für Politik und Denkereien übrig. Er wird daher als beherzt, aber nicht sehr intelligent beschrieben und soll einen roten Bart tragen. Außerdem lacht er immerzu, auch während seines Kampfes mit Melkor.
Singular ''Maia'', sind von [[Figuren aus Mittelerde#Eru Ilúvatar|Eru Ilúvatar]] geschaffene Wesen, von ähnlicher Art wie die [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]], doch minderen Ranges, manchmal auch als deren Diener bezeichnet.


==== Nessa ====
Während die [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]] in etwa mit mythologischen Göttern vergleichbar sind, können die Maiar als [[Engel]] und [[Dämonen]] Mittelerdes betrachtet werden.
'''Nessa Tári-Laisi''' („Königin des Frühlings“) ist die jugendliche Tänzerin. Sie wird auch Acairis („die Braut“), Indis („gute Seele“), Helinyetille („Augen des Seelenfriedens“) oder Melesta („die Liebliche“) genannt. Sie ist Oromes Schwester und Gattin von Tulkas, den sie auf der Insel Almaren heiratete. Nessa erfreut sich am Tanz auf den grünen Wiesen Valinors und wird häufig mit Hirschen in Verbindung gebracht, die ihr auf ihren Reisen durch die Wildnis folgen. Auch ihre Jahreszeit ist der Frühling.
Nessa weist gewisse Ähnlichkeit mit der antiken [[Artemis]] auf.


==== Melkor ====
Die bekanntesten Maiar aus der Zeit des Ringkrieges sind [[Figuren aus Mittelerde#Sauron|Sauron]], [[Figuren aus Mittelerde#Gandalf / Olórin|Gandalf]] und [[Figuren aus Mittelerde#Saruman|Saruman]], aber auch der [[Figuren aus Mittelerde#Balrogs|Balrog]] von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Höhlen von Moria|Moria]].
'''Melkor''' war ursprünglich gleichen Ranges mit Manwe und dennoch der mächtigste der Valar bis zu seiner Verbannung. Er wandte sich sehr früh gegen das Werk Ilúvatars – aus seinem Wunsch heraus, eigene Schöpfungen hervorzubringen und über sie zu herrschen. Als einer der Ainur ließ er Missklänge in die Große Schöpfungsmusik (Ainulindale) einfließen und legte damit den Keim für die dunklen Seiten von Mittelerde. Als Herr über Hitze und Kälte benutzte er seine Kräfte nicht, um die Welt zu gestalten, sondern in dem Versuch, sie sich untertan zu machen. Als ihm dies wegen des Widerstands der anderen Valar nicht gelang, verbitterte er und versuchte fortan, die Werke der anderen zu zerstören oder zu verderben. Seitdem wurde er von den Eldar nicht mehr zu den Valar gezählt und auch von der Liste der Aratar entfernt. Von den [[#Elben|Elben]] wird er '''Morgoth''' („der schwarze Feind der Welt“), ''Bauglir'' („der Unterdrücker“) oder ''Tar Morion'' („der Schwarze König“) genannt.
Melkor ist auch unter den Namen ''Yelur'' („der Eiseskälte bringt“) sowie ''Velco'' („Feuerträger“) bekannt.


Auf Arda zerstörte er häufig die Werke der anderen Valar und züchtete viele der üblen Wesen, mit denen Elben, Zwerge und Menschen in den folgenden Zeitaltern konfrontiert werden. Melkor verlor dadurch die Fähigkeit, Neues zu erschaffen, sodass er nur noch bisher Bestehendes nachahmen und verfälschen konnte. Viele Maiar, Elben und Menschen werden von ihm verführt oder in seine Knechtschaft gezwungen.
Die Maiar, die die Menschen kannten:

*Eonwe, der Herold Manwes
Zum Ende des Ersten Zeitalters wird Melkor nach dem ''Krieg des Zorns'' von den Valar angekettet in die Zeitlose Leere verbannt. In Mittelerde bleiben aber viele seiner Diener und Geschöpfe zurück, die weiter seinen Willen ausführen. Zu ihnen gehört auch der Maia [[#Sauron|Sauron]].
*Ilmare, Vardas Zofe

*Osse von den Vogen
Melkor weist Parallelen zu den [[Höllensturz#Gefallener Engel|gefallenen Engeln]] des Christentums, insbesondere [[Luzifer]] (Satan), auf. Er verkörpert „das Böse durch Selbstsucht“ in dieser Welt. In einer Prophezeiung heißt es, dass Melkor am Ende aller Tage zurückkehren und vermutlich in der [[Tolkiens Welt#Dagor Dagorath|Dagor Dagorath]] endgültig vernichtet wird.
*Uinen von der ruhigen See

*Arien, die Sonne
=== Maiar ===
*Tilion, der Mond
Die '''Maiar''' (Q., Singular '''Maia''') sind wie die [[#Valar|Valar]] von [[#Eru Ilúvatar|Eru Ilúvatar]] geschaffene Wesen. Sie werden auch als die geringeren Valar bezeichnet. Manchmal werden sie auch als Diener oder Kinder der Valar bezeichnet. Man kann sie sich ähnlich wie christliche Engel oder heidnische Geisterwesen vorstellen, die jedoch eine körperliche Erscheinung annehmen können. Die Maiar sind stets einem Vala zugeordnet, dem sie dienen und den sie unterstützen.
*Melian

*Sauron, der Herr der Ringe
==== Maiar des Silmarillion ====
*Gothmog, der Herr der Balrogs
* '''Eonwe''' „der Adlermann“ ist einer der mächtigsten der Maiar. Er ist der Bannerträger und Herold [[#Manwe|Manwes]] und führte das Heer der Valar beim Sturm auf die Festung Melkors, am Ende des Ersten Zeitalters von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mittelerde|Mittelerde]] an. Es heißt, dass niemand so gut mit Waffen umgehen konnte wie er. Er wird auch ''Fionwe Úrion'' „der Sohn der Glutsonne“ genannt und ähnelt dem griechischen Götterboten [[Hermes]] oder dem römischen [[Mercurius]]. Eonwe wird in der früheren Mythologie als der erste Sohn Manwes und Vardas bezeichnet und ist auch unter dem Namen Ramandor, „Geflügelter Bruder“, bekannt.
*Thuriengweethil, die Fledermaus
* '''Ilmare''' „die Himmelsmaid“ oder „himmlische Schönheit“ ist eine Zofe der Sternenkönigin [[#Varda|Vardas]] und gilt als die mächtigste der weiblichen Maiar.
*Ungolianth, die Spinne
* {{Anker|Osse}}'''Falman Osse''' „der tosende Wellenmacher“ ist ein Begleiter [[#Ulmo|Ulmos]]. Ihm unterstehen die küstennahen Gewässer rund um Mittelerde, die er oft zu hohen Wellen auftürmt, denn seine Lust ist der Sturm und er lacht inmitten der brüllenden Wogen. Hieran merkt man auch, dass Melkor einst versuchte, ihn in seinem eigenen Sinne zu beeinflussen.
*Draugluin, der Werwolf
* '''Uinen''', „die Wasserpflanze“ ist eine Begleiterin Ulmos, doch ihr Einflussbereich sind besonders die Pflanzen des Meeres. Sie wird oft von Meerjungfrauen begleitet und daher ''Ui Oartista'' „Herrin der Meeresbewohner“ genannt. Sie ist die Gemahlin von Osse und liebt alle Geschöpfe, die in den salzigen Fluten leben. Uinen wird auch von den Seefahrern angerufen, denn sie vermag es, die tosenden Wellen von Osse zu zähmen. Daher benannte sich die Gilde der Wagemutigen von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Númenor|Númenor]] nach ihr ''Uinendili'' „Uinenfreunde“.
*Goldbeere, die Flusstochter
* '''Salmar''' „der Harfenspieler“ gehört ebenfalls zu den Gefährten Ulmos. Er ist der Sänger und Poet des Meeres und Zwillingsbruder von '''Omar Amillo''' „fröhliche Stimme“. Amillo ist der Dichter und Sänger des Landes. Auch diese beiden Maiar wurden zunächst als Söhne von Manwe und Varda angelegt. – Der Name ''Amillo'' wird von J. R. R. Tolkien als elbische Umsetzung für Hilarius genannt, sein Bruder hieß Hillary.
*Iarwain Ben-Ardar (Tom Bombadil)
* '''Arien''' „die Sonnenlichtumstrahlte“ ist ein weiblicher Feuergeist. Sie lenkt seit der Erschaffung von Sonne und Mond das Sonnenschiff über den Himmel. Zuvor soll sie eine Gärtnerin der Valie Vána gewesen sein, und die leuchtenden Bäume in Aman gewässert haben.
*die Zauberer (Istari):
* '''Tilion''' „der Schillernde“ ist der Fährmann des Mondes. Er wird auch Uole Cúvion oder Uole Rinsilion „Fluter des Mondes“ genannt. Er folgt mit dem Mondschiff auf einer unsteten Bahn dem Sonnenschiff, da er versucht, seine Geliebte Arien zu erreichen, welche seine Liebe jedoch nie erwidert.
**Olórin(Gandalf)
* '''Melian''' (S.) „die Liebesgabe“ spielt in der Geschichte Mittelerdes eine besondere Rolle, denn sie betört den Elbenmann ''Elwe Singollo'' „Sternwesen mit dem Graumantel“ und vermählt sich mit diesem. Sie gründen gemeinsam das Königreich von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Doriath|Doriath]] „Land des Zaunes“ in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Beleriand|Beleriand]], und sie wählt ein Leben in körperlicher Gestalt an Elwes Seite. Dies ist die einzige bekannte Verbindung zwischen einer Maia und einem Elb. Melian ist die Mutter von [[#Lúthien Tinúviel|Lúthien Tinúviel]]. Melian ist auch eine Seherin, die über das Schicksal Húrins und Morwens sowie ihrer Kinder Túrin Turambar und Nienor Bescheid weiß und versucht, dieses, das von Melkor beeinflusst wird, zu mildern. Sie gibt die Gabe der Voraussicht an die Nachfahren Lúthiens mehr oder weniger stark weiter, so z.&nbsp;B. auch an [[#Elrond|Elrond]]. Melian legt einen Bann um das Reich Doriath, bekannt als ''Melians Gürtel'', um es vor bösen Kräften zu schützen. Diesen Schutz kann nur durchdringen, wer Melians Erlaubnis hat oder wer vom Schicksal dazu bestimmt ist. Solange der Gürtel Melians wirkt, gelingt es nur [[#Beren|Beren]] und [[#Carcharoth|Carcharoth]], ihn zu durchdringen. Auch Túrin, Sohn von Húrin und Morwen, gelangt nach Doriath und wird von Thingol als Ziehsohn aufgenommen, bis er nach einem schicksalhaften Unglück von dort wegläuft. Nach der Ermordung [[#Thingol|Elu Thingols]] durch Zwerge aus Nogrod verlässt Melian Doriath in tiefer Trauer und kehrt nach Valinor zurück. Der Banngürtel verliert seine Macht und das Land Doriath steht seinen Feinden, beispielsweise den Zwergen, wieder offen, die es plündern.
**Curunír(Saruman)
* {{Anker|Mairon}}'''Mairon''' „der Bewundernswerte“ bzw. „der Schöne“, auch ''Tar Mairon'' „Unfehlbarer/Ausgezeichneter König“ (King Excellent), wie er sich selbst in Númenor heißen ließ, ist der Name [[#Sauron|Saurons]], ehe dieser von Melkor verführt und für seine Zwecke missbraucht wurde. Zuvor unterstand er dem Vala Aule, welcher über Metalle und Elemente gebietet. Eine seltenere Übersetzung von ''Mairon'' ist „precious“, Schatz, womit der von ihm geschaffene Eine Ring vom Großteil seiner Träger betitelt worden ist.
**Aiwendil(Radagast)
* '''Gothmog''' (S.) „Hassfeind“ ist der Herr der mächtigen Dämonen, den sogenannten Balrogs, denen er selbst angehört. In einer verworfenen Version des Legendariums soll er ein Sohn Melkors und der Orkfrau Fluithuin „Gifthauch“ gewesen sein.
**Alatar
* '''Thuringwethil''' (S.) „die rätselhafte Verhüllte“, ist eine Fledermausfrau, die in den Diensten Melkors steht. Ob sie zu den Maiar gezählt werden kann, ist nicht geklärt, da sie zumeist als „Vampir“ identifiziert wird; die Natur von Vampiren wird durch Tolkien aber nicht weiter erläutert.
**Pallando

==== Balrogs ====
'''Balrogs''' (S.) oder '''Valaraukar''' (Q.) sind „mächtige Dämonen“, Maiar niedrigeren Ranges. In der Hierarchie innerhalb der Diener Melkors wird den Balrogs viel Macht über niedere Geschöpfe wie Orks und Trolle zugesprochen. Tolkien selbst beschreibt sie im Silmarillion folgendermaßen:
{{Zitat
|Text=Und in Utumno scharte er [Melkor] seine Dämonen um sich, jene Wesen, die sich von Anfang an, schon in den Tagen seines Glanzes, ihm angeschlossen hatten, und fast so verrucht wie er selbst waren: Im Herzen waren sie von Feuer, doch in einen Mantel von Finsternis gehüllt, und Entsetzen ging ihnen voraus; sie hatten Peitschen von Flammen. Balrogs wurden sie in späteren Tagen in Mittelerde genannt.
|Autor=J. R. R. Tolkien
|Quelle=Das Silmarillion
|ref=<ref>''Das Silmarillion'': ''Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft.'' S. 59.</ref>}}
Im Ersten Zeitalter gehören sie zu den gefürchtetsten Dienern Melkors. Der einzige namentlich erwähnte Balrog ist Gothmog, der Anführer der Balrogs und Feldherr von Angband. Er tötet unter anderem Feanor und Fingon und wird schließlich in der Schlacht um [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondolin|Gondolin]] von dem Elbenhauptmann Ecthelion vernichtet, der in diesem Kampf ebenfalls sein Leben verliert. Die meisten Balrogs gehen in der Schlacht, die zum Fall von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Angband|Angband]] führt, zugrunde. Einer kleinen Schar gelingt es jedoch zu entkommen, indem sie sich „an den Wurzeln der Erde“ verbergen. Einer von ihnen flüchtet sich in die tiefsten Abgründe des Nebelgebirges. Als die [[#Zwerge|Zwerge]] in den Minen von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Moria]] immer tiefer graben, wecken sie diesen Balrog. Er erschlägt viele der Zwerge, unter ihnen auch König Durin VI. Sie fliehen und nennen den Balrog daraufhin „Durins Fluch“. Mit diesem Balrog kämpft [[#Gandalf|Gandalf der Graue]], als er mit der ''Gemeinschaft des Ringes'' die Minen von Moria durchquert. Er wird von dem Balrog, den er ''Flamme von Udun'' („Udûn“=Hölle) nennt, in den Abgrund gerissen.


Die Frage, ob Balrogs Flügel haben, ist unter Tolkien-Fans umstritten. Anknüpfungspunkt für die Diskussion sind vor allem zwei Sätze aus dem ''Herrn der Ringe''.
Die Arten der Maiar-Dämonen:
{{Zitat
*Balrogs
|Text=Der Balrog blieb wieder stehen und schaute ihn [Gandalf] an, und der Schatten um ihn reckte sich wie zwei riesige Flügel.}}
*Werwölfe
{{Zitat
*Vampire
|Text=Langsam ging er weiter auf der Brücke, und plötzlich richtete er sich zu seiner ganzen Größe auf, und seine Flügel erstreckten sich von Wand zu Wand […].
*Kraken
|Autor=J. R. R. Tolkien
*Geflügelte Untiere (der Nazgûl)
|Quelle=Der Herr der Ringe
*Werwürmer
|ref=<ref>Der Herr der Ringe: Die Gefährten. 2. Buch, ''Die Brücke von Khazad-dûm.'' in der Übersetzung von Margaret Carroux:</ref>}}
*Riesenspinnen
Interpretiert man die zweite Passage wörtlich, ist klar, dass der Balrog Flügel hat. Versteht man sie dagegen eher metaphorisch und bezieht die Aussage auf den ersten Satz, dann sind die „Flügel“ Ausformungen des – vom Balrog erschaffenen – Schattens.


==== Sauron ====
==== Sauron ====
'''Sauron''', „der Abscheuliche“, ist ursprünglich ein [[#Maiar|Maia]] namens [[#Mairon|Mairon]], der im Dienste von [[#Aule|Aule]] steht. Er wird von [[#Melkor|Melkor (Morgoth)]] verführt, den er bewundert und zugleich fürchtet, und wird einer seiner mächtigsten Diener, ohne jedoch die Macht und das Temperament seines großen Vorbilds zu besitzen. Bei Melkors Verbannung in die Äußere Leere am Ende des Ersten Zeitalters entkommt Sauron und beginnt, in Mittelerde seine eigenen Ränke zu schmieden. Saurons Ziel ist die Alleinherrschaft über [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mittelerde|Mittelerde]]. Er erbaut im Lande [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mordor|Mordor]] die mächtige Festung [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Barad-dûr|Barad-dûr]]. Von den Elben wird ihm der Sindarinname ''Gorthaur'' gegeben, was „Der Grausame“ oder „Schrecklicher Atem“ bedeutet.


Im Zweiten Zeitalter schmeichelt Sauron sich bei den Elben als ''Annatar'', „Herr der Geschenke“, ein. Weitere Namen Saurons sind ''Aulendil'', „Freund Aules“, und ''Artano'', „Hochschmied“. Unter seiner Anleitung fertigt [[#Celebrimbor|Celebrimbor]] zunächst sechzehn ''Ringe der Macht'', erst später die drei Elbenringe ohne unmittelbare Beteiligung Saurons, wenn auch mit den von ihm erworbenen Kenntnissen. Jedoch erforscht Sauron auch die Geheimnisse der Elben und schmiedet heimlich den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Einen Ring]], den Meisterring, auf den er einen Großteil seiner Macht überträgt, um die anderen Ringe zu beherrschen. Die drei Träger der Elbenringe, Círdan, [[#Gil-galad|Gil-galad]] und [[#Galadriel und Celeborn|Galadriel]] durchschauen ihn und halten daher die ''Drei Ringe der Elben'' vor ihm verborgen.
Sauron war ursprünglich ein [[Figuren aus Mittelerde#Maiar|Maia]] [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Aules]]. Er wurde aber dann von [[Figuren aus Mittelerde#Melkor|Morgoth (Melkor)]], dem bösen [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Vala]], verführt. Bei dessen Sturz in die Außenwelt entkam Sauron und begann in Mittelerde seine Ränke zu schmieden.


Sauron beginnt einen Krieg gegen die Elben von Eriador, unterwirft sich aber schließlich scheinbar den mächtigen Menschen von Númenor. Durch eine List gelingt es ihm, den König von Númenor, Ar-Pharazôn, gegen die Valar aufzuhetzen. Im Jahr 3319 des zweiten Zeitalters greift Ar-Pharazôn mit seiner gesamten Flotte Valinor, die Insel der Götter an, woraufhin Ilúvatar die Wandlung der Welt vollzieht. Beim damit verbundenen Untergang Númenors kann Sauron entkommen, verliert jedoch für immer seine ansprechende Gestalt, in der es ihm gelang, Elben und Menschen zu verführen. Als Geist fährt er zurück nach Mittelerde, wo er sich erst später wieder eine neue Gestalt geben kann.
Er verführte Menschen und Zwerge, wurde aber schließlich von den Númenorern, einem Menschenvolk, gefangen. Durch List gelang es ihm, Númenor gegen die Valar aufzuhetzen.


Sauron kehrt nach Mordor zurück und baut gegen Ende des Zweiten Zeitalters ein neues, gewaltiges Heer auf. Er wird durch den ''Letzten Bund'' der freien Völker Mittelerdes, angeführt von Ereinion Gil-galad, dem Hohen König der Elben von Mittelerde, und [[#Elendil|Elendil]], dem König der westlichen Menschen, im Jahr 3441 besiegt. Elendils Sohn [[#Isildur|Isildur]] schneidet ihm den Finger ab, an dem der Eine Ring steckt. Damit ist Saurons Macht gebrochen und das zweite Zeitalter endet. Da Saurons Lebenskraft im Ring gebunden ist, den Isildur nicht vernichtet, kann Sauron dennoch als geschwächtes und körperloses Wesen in langen Jahren beginnen, seine Macht von Neuem aufzubauen. Zunächst errichtet er die Festung Dol Guldur im ''Eryn Lasgalen'', dem „Grünwald“, der daraufhin bald ''Taur-nu-fuin'', „Wald der Furcht“, oder „Düsterwald“ genannt wird. Als die Mitglieder des Weißen Rates Dol Guldur angreifen, wird Sauron vertrieben und flieht zurück nach Mordor. Dort lässt er seine Festung Barad-dûr, den Dunklen Turm, wieder aufbauen. Er beginnt bald darauf mit der Suche nach dem Einen Ring, denn dieser ist durch Bilbo wieder an der Erdoberfläche aufgetaucht und „ruft“ nach ihm.
Er lehrte die Elben, ''Ringe der Macht'' zu schmieden und ist auch der Schmied des [[Gegenstände aus Mittelerde#Der Eine Ring|Einen Ringes]], des Meisterringes, in den er einen Großteil seiner Macht übertrug. Mit von ihm geschmiedeten Ringen verführte er abermals Menschen und Zwerge und baute gegen Ende des 2. Zeitalters ein neues Heer auf, wurde aber von Ereinion Gil-galad, dem Hohen König der Elben von Mittelerde, und Elendil, dem König der westlichen Menschen, in einer Schlacht besiegt, womit das 3. Zeitalter beginnt.


Durch die Vernichtung des Einen Ringes in den Feuergluten des Schicksalsberges (Orodruin, Amon Amarth), in denen er geschmiedet wurde, wird am Ende der Ringkriege auch Saurons Schicksal endgültig besiegelt; Barad-dûr stürzt ein, Saurons Einfluss auf die „bösen“ Kreaturen erlischt, und auch die Macht der drei Elbenringe vergeht mit ihm. Damit endet das Dritte Zeitalter.
Doch Sauron entkam abermals, der ''Eine Ring'' wurde nicht vernichtet, und so begann Sauron von neuem, seine Macht aufzubauen, zuerst im großen Grünwald (der daraufhin bald Düsterwald genannt wurde), später wieder in Mordor. Dies alles mündete schließlich im großen Ringkrieg, der Thema des Romans [[Der Herr der Ringe]] ist.


==== Melian ====
==== Istari ====
Die '''Istari''' (Q., Singular '''Istar'''), „Diejenigen, die wissen“, werden von den Menschen Mittelerdes als ''Zauberer'' oder ''Magier'' bezeichnet. Sie sind [[#Maiar|Maiar]], und als erster von ihnen kommt Saruman der Weiße nach Mittelerde. Ihm folgen die zwei blauen Zauberer Pallando und Alatar nach, von denen nur überliefert ist, dass sie in den Osten von Mittelerde gehen, wo sich ihre Spur verliert. Dann kommt Radagast der Braune und zuletzt Gandalf der Graue. Saruman der Weiße, welcher der Älteste unter ihnen ist und als erster die Gestade Mittelerdes betritt, ist auch lange Zeit ihr Anführer und hat den Vorsitz im Weißen Rat inne.


Sie erscheinen in menschlicher Gestalt als ältere Männer, jedoch kraftvoll, und besitzen die Fähigkeit, mit Tieren und Vögeln Zwiesprache zu halten. Sie sind sehr weise und vermögen vieles durch Geist und Hand zu bewirken.
Melian, eine [[Figuren aus Mittelerde#Maiar|Maia]], verliebt sich in Elwe, auch bekannt als Elu Thingol ('Graumantel'), den König von Doriath, und wählt ein elbisches Leben in fleischlicher Gestalt, an seiner Seite. Sie legt einen Banngürtel um das Reich Doriath, um es so vor bösen Kräften zu schützen. Den durchdringen konnte nur, wem es von ihr erlaubt war. Sie ist die Mutter von [[Figuren aus Mittelerde#Lúthien Tinúviel|Lúthien Tinúviel]]. Ihr Name leitet sich von dem [[Quenya]]-Wort "melyanna" ab, was ''Liebesgeschenk'' bedeutet. Nach der Ermordung ihres Ehemannes verlässt sie Doriath in Trauer und ihr Banngürtel verliert seine Macht.


Um das Jahr 1000 D.&nbsp;Z., während Sauron allmählich wieder erstarkt, erscheinen sie im Westen Mittelerdes. Sie werden von den Valar geschickt, um die Völker Mittelerdes im Kampf gegen Sauron zu beraten und zu unterstützen, haben jedoch nicht die Erlaubnis, einzugreifen oder anderen ihren Willen aufzuzwingen. Die wirkliche Anzahl der Mitglieder des ''Heren Istarion'' „Orden der Zauberer“ ist unbekannt, namentlich erwähnt werden fünf:
==== Balrogs ====


* Gandalf der Graue, so wird berichtet, handelt stets besonnen und vorausschauend, was ihn zu einem guten Ratgeber macht. Man sagt aber auch, dass bei seinem Erscheinen meist Ungemach bevorstand. Das liegt aber wohl daran, dass er stets dort auftaucht, wo sein Rat am nötigsten gebraucht wird. Er gilt auch als besonders wachsam und vermag es, seine wahren Absichten gut zu verbergen. Gandalf wird als der weiseste unter den [[#Maiar|Maiar]] bezeichnet.<ref>''Das Silmarillion'': ''Von den Maiar.'' S. 35, (dort wird er als Olórin bezeichnet).</ref>
Balrogs (von [[Sindarin]]: in [[Quenya]]: 'Valaraukar' = ''Mächtige Dämonen'' oder ''Feuergeißler'' genannt)<br /> waren [[Figuren aus Mittelerde#Maiar|Maiar]], die wie [[Figuren aus Mittelerde#Sauron|Sauron]] von [[Figuren aus Mittelerde#Melkor|Morgoth (Melkor)]], dem dunklen [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Vala]], verführt worden waren.
* Saruman der Weiße ist besonders für seine Beredsamkeit bekannt, sodass er andere Personen durch seine Worte und den Klang seiner Stimme nach seinen Wünschen beeinflussen kann.
* Radagast der Braune (S.) gilt als Freund der Tiere, besonders aber der Vögel, was ihm den Namen ''Aiwendil'' „Vogelfreund“ einbrachte.
* Alatar (Q.) versucht wahrscheinlich, Sauron besonders durch den Einsatz von Licht zu bekämpfen, zumindest weist sein Name darauf hin, der „der Strahlende“ bedeutet.
* Pallando (Q.) unternimmt dagegen wohl weite Reisen in den Osten der Welt, eventuell, um dort Verbündete zu finden.


===== Saruman =====
Als Maiar &ndash; an sich ohne spezifische äußere Erscheinung &ndash; traten sie in der Gestalt großer gehörnter Wesen (z.T. mit Flügeln) auf, die sich in Feuer und Schatten hüllten. Die meisten gingen in der Schlacht, die zum Fall von Angband führte, zugrunde, doch gelang es einer kleinen Menge zu entkommen. Einer von ihnen flüchtete sich in die tiefsten Abgründe von Mittelerde. Als die [[Figuren aus Mittelerde#Zwerge|Zwerge]] in den Minen von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Höhlen von Moria|Moria]] immer tiefer gruben, weckten sie diesen Balrog. Er erschlug viele der Zwerge, unter ihnen auch König Durin. Sie flohen und nannten den Balrog "Durins Fluch".
'''Saruman''' oder '''Curunír Glan''' (S.) „Mann der schlauen Pläne“ oder „der Geschickte“ ist ursprünglich der Oberste des Ordens der Zauberer und Vorsitzender des ''Weißen Rates''. Er ist sehr bewandert in der Kunde von den ''Großen Ringen'' und erforscht lange ihre Geschichte. Außerdem versteht er sich auf die Herstellung von vielen technischen und chemischen Erzeugnissen. Ein Beispiel ist die Substanz, mit der er bei Helms Klamm eine Bresche in die Mauer sprengen lässt. Zu seinem Gefolge gehörten die Bilwissmenschen, auch als Menschen mit Bilwissgesicht bezeichnet, die aus einer Kreuzung aus Orks mit Menschen entstanden waren. Diese waren keine Uruk-hai (Kreuzung aus Elb und Ork), sondern menschenähnliche hellhäutige Halb-Orks.<ref>Robert Foster: ''Das Große Mittelerde Lexikon.'' Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 323 und S. 700.</ref>


Als Wohnort wählt er sich den Turm ''Orthanc'' „Hohe Gabelspitze“ in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Isengart|Isengart]]. Dieser wird als schlanker Turm aus einem schwarzen und unzerbrechlichen Stein beschrieben, der oben in spitzen Zinnen ausläuft, von denen aus Saruman nachts die Sterne beobachtet.
Mit diesem Balrog kämpft [[Figuren aus Mittelerde#Gandalf / Olórin|Gandalf der Graue]], als er mit der ''Gemeinschaft des Ringes'' die Minen von Moria durchquert und wird von dem Balrog, den er ''Flamme von Udun'' nennt, in den Abgrund gerissen. Sie kämpfen von tief unter dem Nebelgebirge bis zum Gipfel des Zirak Zigil, wo Gandalf den Balrog letztlich vernichtet.


Während Saruman zunächst die treibende Kraft im Kampf gegen [[#Sauron|Sauron]] ist, wird er später von der Gier nach der Macht des Ringes und von Saurons Beeinflussungen durch den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Palantíri|Palantír vom Orthanc]] zum Verrat an den freien Völkern Mittelerdes verführt. Indem er sich mit Sauron verbündet, verliert er seinen Platz im Weißen Rat, und Gandalf, der zuvor schon den engsten Kontakt zu den Führern der Hochelben, [[#Elrond|Elrond]] und [[#Galadriel und Celeborn|Galadriel]], hat, wird nun zum Anführer des Widerstandes gegen Sauron. In dieser Zeit wachsen Sarumans Stolz und seine Macht. So schmiedet er sich selbst einen Ring und nennt sich ''Saruman der Vielfarbige''. Er hintergeht während des Ringkrieges [[#Gandalf|Gandalf]] und hält ihn für einige Zeit auf der Zinne des Orthanc gefangen. Er stellt eine riesige Armee aus [[#Orks|Uruk-hai, Orks]] und den Menschen aus Dunland auf, die er gegen [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Rohan]] in den Krieg schickt. Sein inzwischen zur Festung ausgebauter Wohnsitz Isengart wird jedoch von den [[#Ents|Ents]] erobert und – bis auf den Turm Orthanc – zerstört. Er selbst wird im Turm eingesperrt.
Wo sich die anderen Balrogs befinden, ist unbekannt.


Nach Saurons Niederlage und der Zerstörung des Einen Ringes wird Saruman freigelassen. Er bleibt aber dem Bösen treu und bringt das [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Auenland|Auenland]] unter seine Herrschaft. Er lässt sich im Auenland gemeinhin ''Scharrer'' (in Kreges Übersetzung: ''Scharker''; im engl. Original ''Sharkey'') nennen, offenbar eine Abwandlung des Orknamens ''sharkù'' „alter Mann“. Dort kommt er durch die Hand seines Dieners Gríma ''Schlangenzunge'' ums Leben. Die Umstände seines Todes (sein Leichnam „verweht im Wind“ ähnlich wie Saurons Geist nach dem endgültigen Fall von Barad-dûr) zeigen sein Wesen als [[#Maiar|Maia]].
==== Istari ====
Die ''Istari'' sind Maiar in der äußeren Erscheinungsform von Menschen, die allerdings kaum oder gar nicht altern. Von den Menschen Mittelerdes werden sie als "Zauberer" beschrieben.


Nach Sarumans Tod wird der Orthanc gründlich durchsucht. Unter den gefundenen Gegenständen sind viele Dinge von Wert, wie Erbstücke von [[#Eorl „der Junge“|Eorl]] und weitere Stücke aus Grabhügeln, die Saruman sich wohl angeeignet hat. Unter den zwei wertvollsten Gegenständen, die gefunden werden, ist eine Kapsel, die an einer dünnen Kette befestigt ist. Die Kapsel enthält weder einen Brief noch einen anderen Hinweis, doch es steht außer Frage, dass [[#Isildur|Isildur]] sie früher einmal um den Hals getragen und in ihr den Einen Ring aufbewahrt hat. Das zweite Schmuckstück ist der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Elendilmir|Elendilmir]], der weiße Stein aus elbischem [[Kristall]], der sich auf einem Stirnreif aus [[Mithril]] befindet. Er ist von Silmarien und [[#Elendil|Elendil]] gekommen und ist das Zeichen königlicher Herrschaft im Nördlichen Königreich.
Sie erschienen um das Jahr 1000 im dritten Zeitalter im Westen Mittelerdes, nachdem Sauron wiedererstarkt war. Sie wurden von den Valar geschickt, damit sie die Völker Mittelerdes im Kampf gegen Sauron unterstützen können. Es waren fünf: zuerst Saruman der Weiße, dann zwei Blaue (Pallando und Alatar), von denen nichts überliefert ist, Radagast der Braune und zuletzt Gandalf der Graue.
Saruman der Weiße, welcher der Älteste unter ihnen ist und als erster die Gestaden Mittelerdes betreten hat, ist auch ihr Anführer und hat den Vorsitz im Weißen Rat inne.
Nachdem Saruman die freien Völker Mittelerdes verraten hat, indem er sich mit Sauron verbündete, verliert er seinen Platz im Weißen Rat. Gandalf wird nun der Anführer des Widerstandes gegen Sauron.


===== Gandalf / Olórin =====
===== Gandalf =====
{{Hauptartikel|Gandalf}}
[[Bild:Hdr Gandalf Solitaire.jpg|thumb|right|Gandalf, der Graue]]
Gandalf ist eine der Hauptfiguren im Epos ''[[Der Herr der Ringe]]''.
'''Gandalf''', „Stab-Elb“, ist eine der Hauptfiguren in den Romanen ''[[Der Herr der Ringe]]'' und ''[[Der Hobbit]]''.
Gandalf war einer der [[Figuren aus Mittelerde#Istari|Istari]], ein Helfer der [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]], in der Gestalt eines alten Mannes mit langem Bart und grauen (später weißen) Haaren. Die einfachen Menschen nahmen ihn meist als "Zauberer" wahr. Er trägt ein legendäres elbisches Schwert namens [[Gegenstände aus Mittelerde#Glamdring|Glamdring]] und einen Zauberstab.
Er ist ein [[#Maiar|Maia]] in der Gestalt eines alten Mannes mit langem Bart und grauen (später weißen) Haaren. Er trägt ein legendäres elbisches Schwert namens [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Glamdring|''Glamdring'']] („Lärmhammer“ oder „Feindhammer“), das er während der Reise mit Bilbo in der Höhle der Trolle findet, und einen [[Zauberstab]], der als großer Wanderstab beschrieben wird. Bei den [[Hobbit]]s ist er vor allem für seine spektakulären Feuerwerke bekannt, die bei Festen sehr beliebt sind.


Bei den Völkern und in den Landstrichen Mittelerdes war er unter verschiedenen Namen bekannt:
In verschiedenen Gegenden Mittelerdes bzw. bei den unterschiedlichen Völkern ist er unter vielen unterschiedlichen Namen bekannt:
* Grauer Pilger, Graurock, Mithrandir (bei den Elben), oder einfach nur Wanderer,
* Tharkûn (bei den Zwergen), Incánus (im Süden)
* Gandalf Sturmkrähe (vom König von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]], als dessen Geist vergiftet war),
* Láthspell (''schlechte Botschaft'' in der Sprache von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]]), so genannt von [[#Gríma Schlangenzunge|Gríma Schlangenzunge]].
* Olórin war sein Name in Aman, bevor er als einer der fünf [[#Istari|Istari]] nach Mittelerde geschickt wurde.<br />Er war die persönliche Wahl von [[Figuren aus Mittelerde#Manwë|Manwë]].


* ''Gandalf Graurock'', ''Sturmkrähe'', ''Láthspell'' (in Rohan, Letzteres besonders von Grima Schlangenzunge, weil dieser ihn als Verkünder schlechter Nachrichten betrachtet, bei den Hobbits einfach nur Gandalf. Später auch ''Gandalf der Weiße'' genannt)
Als Olórin ist er es, der den Noldor bei ihrem Auszug aus Valinor das Urteil Manwës verkündet, welches ihnen die Rückkehr auf die Insel der Elben verwehrt. Dieses Urteil wird erst am Ende des Dritten Zeitalters endgültig aufgehoben.
* ''Mithrandir'', ''Grauer Pilger'', ''Graurock'' oder einfach nur ''Wanderer'', ist sein Sindarinname bei den Elben und auch teilweise in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]].
* ''Tharkûn'' (bei den Zwergen, ein Wort aus ihrer eigenen Sprache, dem Khuzdul, welches wohl ebenfalls ''Stabmann'' oder ''Mächtiger Ratgeber'' bedeutet)
* ''Incánus'' (im Süden, besonders von den Menschen aus Harad, die ihm nicht vertrauen, es bedeutet wahrscheinlich so viel wie ''Einflüsterer'' ähnlich dem Rohirrischen Láthspell)
* ''Olórin'' ist sein Name in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Aman|Aman]], bevor er als einer der fünf [[#Istari|Istari]] nach Mittelerde geschickt wird, wobei er von [[#Manwe|Manwe]] persönlich ausgewählt wird.


Gandalf begleitet im Jahre 2941 des Dritten Zeitalters [[#Bilbo Beutlin|Bilbo]] und die 13 Zwerge auf ihrem Abenteuer, auf dem sie den Schatz und die Mine der Zwerge im Erebor (Sindarin für „Einsamer Berg“) vom Drachen ''Smaug'' zurückerobern wollen. Diesen ist dabei die wahre Absicht Gandalfs allerdings nicht bekannt, die hinter dieser Reise steckt. Gandalf befürchtet nämlich, dass der wiedererstarkende Sauron sich Smaugs bemächtigen könnte, um die „Freien Völker“ anzugreifen, ähnlich, wie Melkor es im Ersten Zeitalter mit den Drachen macht.
'Gandalf der Graue' stürzt gegen Ende des ersten Bandes '''Die Gefährten''' in den Minen von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Höhlen von Moria|Moria]] in einen Abgrund, als er mit einem [[Figuren aus Mittelerde#Balrogs|Balrog]] kämpft. Letztlich besiegt Gandalf den Balrog, muss dafür aber mit seinem Leben bezahlen. Nach seinem Tod wird er jedoch im zweiten Band '''Die zwei Türme''' von den [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]] als 'Gandalf der Weiße' zurückgeschickt.


Gandalf verlässt allerdings vorzeitig diese Reisegruppe, weil er etwas „zu erledigen“ hat. Auch diese Angelegenheit ist vielen nicht bekannt, aber er wird zu einer Beratung des Weißen Rates gerufen, auf der die Erstürmung [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Dol Guldur|Dol Guldurs]] beschlossen wird, wo sich Sauron zu dieser Zeit noch aufhält. Von dort kehrt er erst zurück, als der Erebor zurückerobert und der Drache vernichtet ist. Erst im Jahr 3018, nachdem [[#Gollum / Sméagol|Gollum]] von Aragorn gefangen genommen und von Gandalf verhört worden ist, erkennt dieser, dass der Ring, den Bilbo auf dieser Reise gefunden hat und an seinem 111. Geburtstag an [[#Frodo Beutlin|Frodo]] weitergibt, der ''Eine Ring'' [[#Sauron|Saurons]] ist, und rät dazu, ihn zunächst zu Elrond nach Bruchtal zu bringen, wo letztendlich beschlossen wird, den Ring nach Mordor zu tragen, um ihn dort in den Feuern des Orod Ruin (Sindarin für „Feuerberg“) zu zerstören, an dem einzigen Ort, wo dies möglich ist, denn hier ist er auch erschaffen worden.
Als 'Gandalf der Weiße' nimmt er den Platz [[Figuren aus Mittelerde#Saruman|Sarumans]] im 'Weißen Rat' ein und verstößt diesen aus dem Orden. Er nimmt nun eine weit aktivere Rolle im Kampf um Mittelerde ein und tritt als 'Weißer Reiter' im Kampf um [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]] und [[Länder und Städte aus Mittelerde#Minat Tirith|Minas Tirith]] in Erscheinung. Spätestens damit wird er zu einer der zentralen Hauptfiguren der Geschichte.


Gandalf der Graue stürzt gegen Ende des ersten Bandes von ''Der Herr der Ringe'' in den Minen von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Moria]] in einen Abgrund, als er mit einem [[#Balrogs|Balrog]] kämpft. Letztlich besiegt Gandalf den Balrog, muss dafür aber mit seinem Leben bezahlen. Nach seinem Tod wird er jedoch von [[#Namo (Mandos)|Mandos]] als „Gandalf der Weiße“ zurückgeschickt, um seinen Kampf gegen Sauron zu Ende zu führen.
Am Ende des dritten Bandes '''Die Rückkehr des Königs''' zieht er mit vielen [[Figuren aus Mittelerde#Elben|Elben]] und den Trägern des Einen Ringes [[Figuren aus Mittelerde#Bilbo Beutlin|Bilbo]] und [[Figuren aus Mittelerde#Frodo Beutlin|Frodo]] zu den 'Grauen Anfurten' der Elben und schifft sich ein, um mit ihnen nach Valinor zu segeln. Dabei trägt er offen ''Narya'', einen der [[Gegenstände aus Mittelerde#Die drei Ringe der Elben|Elbenringe]]. Das ist Gandalfs letzte Erwähnung.


Als ''Gandalf der Weiße'' nimmt er die [[#Saruman|Saruman]] zugedachte Rolle unter den Istari ein und verstößt Saruman aus dem Orden. Von da an nimmt er eine weit aktivere Rolle im Kampf um Mittelerde ein und tritt als ''Weißer Reiter'' im Kampf um [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Rohan]] und [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Tirith|Minas Tirith]] in Erscheinung. Er ist die treibende Kraft im Widerstandskampf gegen Sauron.
[[J. R. R. Tolkien]] hat Gandalf als Charakter gesehen, der den Figuren der Geschichte beratend zur Seite steht.<br />Die Rückkehr und spätere aktive Rolle als ''Gandalf der Weiße'' soll er später wieder bereut haben.


Am Ende des ''Herrn der Ringe'' zieht er mit vielen [[#Elben|Elben]] und den Trägern des Einen Ringes, Bilbo und Frodo, zu den Grauen Anfurten, dem Hafen der Elben in Lindon, und betritt ein Schiff, um mit ihnen nach Valinor zu segeln. Dabei trägt er offen ''Narya'', den Ring des Feuers, einen der drei [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die drei Ringe der Elben|Elbenringe]], den er bei seiner Ankunft in Mittelerde von [[#Círdan|Círdan]] erhalten hat. Mit diesem Schiff verlassen alle drei Elbenringe und ihre Träger Mittelerde für immer.
In der Filmtrilogie wird die Figur des Gandalf von [[Sir Ian McKellen]] gespielt.


Der Name ''Gandalf'' ([[Altnordische Sprache|altnordisch]] ''Gandálfr'') stammt aus der älteren [[Edda]] und wird im Götterlied [[Völuspá]] sowie in [[Gylfaginning]] aus der [[Snorra-Edda]] genannt. In beiden Quellen ist es der Name eines Zwergs.
''siehe dazu auch: [[Figuren aus Mittelerde#Schattenfell|Schattenfell]] (Gandalfs Pferd)''

Die Figur Gandalfs ist durch das Bild ''Der Berggeist'' von [[Josef Madlener]] inspiriert worden. Es zeigt einen alten Mann mit langem, grauem Bart, rotem Mantel und grünem Hut in einer Waldszene. Tolkien selbst bestätigte diese Quelle, indem er auf einen Postkartendruck des Gemäldes „origin of Gandalf“ schrieb.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.memmingen.de/76.html |text=Stadt Memmingen: Josef Madlener |wayback=20120112071829}} auf memmingen.de</ref>


===== Radagast =====
===== Radagast =====
'''Radagast''' (S.) der Braune ist ein Freund aller Tiere, besonders aber der Vögel und wird daher auch oft ''Aiwendil'' (Q.) („Vogelfreund“) genannt. Von den Valar wurde er als einer der Istari nach Mittelerde entsandt. Er unterstützt Saruman auf dessen Bitte, indem er ihm seine Freunde, die Vögel, für Spionagezwecke zur Verfügung stellt, die Saruman aber für seine eigenen Pläne nutzt. Radagast lebt lange Zeit in Rhosgobel, einem recht finsteren Ort im südlichen Düsterwald. Dort kümmert er sich um den Wald und alle Tiere. Er wird von Saruman als Bote zu Gandalf geschickt, so dass dieser zu ihm kommt und dort im Orthanc festgesetzt wird.


===== Alatar und Pallando =====
Radagast ist einer der fünf [[Figuren aus Mittelerde#Istari|Istari]], genau wie [[Figuren aus Mittelerde#Gandalf|Gandalf]], [[Figuren aus Mittelerde#Saruman|Saruman]] und die beiden Blauen Zauberer (Alatar und Pallando).
Ob '''Alatar''' (Q.) und '''Pallando''' (Q.) die ''Ithryn Luin'' (S.), die „blauen Zauberer“, im Osten bleiben, um dort weiter ihre Ziele zu verfolgen, um derentwillen sie ausgesandt worden sind, ob sie zugrunde gehen oder von Sauron versklavt und seine Diener werden, ist nicht bekannt. Doch keine dieser Möglichkeiten kann ausgeschlossen werden, denn auch die Istari, versehen mit Körpern aus Mittelerde, können ebenso wie Elben und Menschen von ihren Zielen abtrünnig werden, Böses tun und über dem Streben nach Macht vergessen, das Gute zu verwirklichen – wie es ja auch bei Saruman geschieht.


J. R. R. Tolkien selbst verfolgte verschiedene Theorien über die Taten der Blauen Zauberer. So vermutet er in einem seiner Briefe, dass sie scheitern. Eine andere Theorie besagt, dass sie Geheimkulte gründen, die Saurons Sturz überdauern. In ''The Peoples of Middle-earth'' schätzt Tolkien in seinen letzten Schriften, dass die Ithryn Luin im Osten diejenigen Stämme und Völker unterstützen, die es wagen, sich gegen Saurons Herrschaft aufzulehnen, und somit großen Einfluss auf die Geschichte der freien Völker haben, die ansonsten durch die schiere Übermacht an Feinden überrannt worden wären.
''Radagast der Braune'' ist auch bekannt als Freund der Tiere Mittelerdes, insbesondere der Vögel. Im "Herrn der Ringe" täuscht Saruman Radagast, um Gandalf nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Isengart|Isengart]] und damit in die Falle zu locken. Allerdings schickt Radagast einen Vogel mit Nachrichten an Gandalf in Isengart, was diesem ermöglicht, [[Figuren aus Mittelerde#Adler|Gwaihir]], den Fürsten der Riesenadler zu rufen und mit seiner Hilfe zu entkommen. Im weiteren Verlauf des Ringkrieges scheint Radagast keine größere Rolle gespielt zu haben; sein weiteres Schicksal bleibt unklar.


== Elben ==
In Quenya lautet sein Name 'Aiwendil', ''Freund der Vögel''. Wahrscheinlich besteht ein Zusammenhang zu [[Svarozic]].
{{Hauptartikel|Elben (Mittelerde)}}
{{Stämme der Elben}}


Die '''Elben''', auch ''die Erstgeborenen'' genannt (ursprünglicher Name ''Quendi'' Q. „die mit Stimme reden“), werden von [[#Eru Ilúvatar|Ilúvatar]] geschaffen. Sie kommen vor den [[#Menschen|Menschen]] in die Welt und besitzen das Vorrecht der ''Unsterblichkeit'', welche sich allerdings nur auf den Verfall durch natürliche [[Altern|Alterung]] bezieht. Sie sind jedoch „an die Kreise der Welt gebunden“. Es ist ihnen bestimmt, in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Aman|Aman]], den ''Unsterblichen Landen'', zu leben. Viele verlassen über die Zeitalter [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mittelerde|Mittelerde]] von den Grauen Anfurten aus, um nach Aman zu segeln. Elben erliegen keinen Krankheiten. Wenn sie sterben, wandeln ihre Seelen in ''Mandos Hallen'' im äußersten Westen der Welt, wo sie auf das Ende der Zeit und das Kommen Ilúvatars warten.
===== Saruman =====


Eine wichtige Untergruppe der Elben sind die ''Eldar'' (Q.), das ''Volk der Sterne'', die sich nach ihrem Erwachen bei [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Cuiviénen|Cuiviénen]] im Osten Mittelerdes zu Beginn des Ersten Zeitalters der Großen Wanderung nach Westen in die Unsterblichen Lande anschließen. Ihnen stehen die ''Avari'' gegenüber, die „Widerstrebenden“ oder die „Ablehnenden“, die im Osten Mittelerdes bleiben und denen in Tolkiens Werk keine wesentliche Rolle zukommt. Die Gruppe der Eldar umfasst drei Stämme, die Vanyar (Q.), die Noldor (Q.) und die Teleri (Q.). Von den Teleri trennen sich unterwegs zwei Gruppen ab: die Nandor östlich des [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nebelgebirge|Nebelgebirges]] und die Sindar in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Beleriand|Beleriand]] (S.). Die meisten Noldor kehren später unter der Führung von [[#Feanor|Feanor]] (S.) nach Mittelerde zurück.
'Saruman der Weiße' ([[Quenya]]: 'Curumo' und von den Elben 'Curunir', ''Mann der schlauen Pläne''; oder 'Scharker', vom elbischen ''sharkù'' genannt), ist ebenfalls ein [[Figuren aus Mittelerde#Istari|Istar]]. Er war ursprünglich der Größte der Zauberer, Anführer des 'Weißen Rates' des Orden der Zauberer. Er war sehr bewandert in der Kunde von den ''Großen Ringen'' und forschte lange über ihre Geschichte.


Als gefürchtete Krieger und begabte Künstler bestimmen die Eldar über viele Jahrhunderte das Schicksal von Mittelerde. Gegen Ende des Dritten Zeitalters, zur Zeit des Ringkrieges, sind sie weniger mächtig, leben in ihren Reichen zurückgezogen und sind des Lebens in Mittelerde überdrüssig. Zu Beginn des Vierten Zeitalters, nach dem Ende des Ringkrieges, segeln die meisten von ihnen endgültig nach Aman, unter ihnen auch die Träger der drei [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die drei Ringe der Elben|Elbenringe]].
Seine Festung ''Orthanc'' in [[Länder und Städte aus Mittelerde#Isengart|Isengart]] wird als schlanker Turm aus einem schwarzen Stein beschrieben, der oben in spitzen Zinnen ausläuft.


Obwohl Tolkien bei der Erschaffung seiner Elben einige Anleihen bei bereits existierenden [[Mythologie|mythologischen]] Bezügen nahm, sind seine Elben doch als eigenständiges Konzept zu erkennen. Sie sind mächtiger und vor allem älter als in der vorher existierenden Mythologie (siehe [[Elfen]]) und erscheinen in vielerlei Hinsicht als überlegene Wesen. Dieses Konzept wurde später in vielen Fantasy-Romanen und Rollenspielen aufgegriffen, als die Bezeichnung Elb oder Elfe zur Bezeichnung ähnlicher Wesen auch in verschiedene Fantasy-Welten außerhalb des Tolkienschen Universums übernommen wurde.
Zunächst ist Saruman die treibende Kraft im Kampf gegen [[Länder und Städte aus Mittelerde#Sauron|Sauron]]. Später wird er von der Gier nach der Macht des Ringes und von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Sauron|Saurons]] Beeinflussungen durch den [[Gegenstände aus Mittelerde#Palantir|Palantir von Orthanc]] zum Verrat veranlasst. Er verrät [[Figuren aus Mittelerde#Gandalf|Gandalf]] und sperrt ihn zunächst auf der Zinne von Orthanc ein. Im Dienste Saurons stellt er eine riesige Armee aus [[Figuren aus Mittelerde#Uruk-hai|Uruk-hai]] und [[Figuren aus Mittelerde#Orks|Orks]] auf, die er gegen [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]] in den Krieg schickt.


=== Die drei Völker der Eldar ===
Seine Festung Isengart wird im Ringkrieg von den [[Figuren aus Mittelerde#Ents|Ents]] belagert.
==== Vanyar ====
Nach Saurons Niederlage wird er freigelassen, bleibt aber dem Bösen treu und bringt das Auenland unter seine Herrschaft.
Die '''Vanyar''' (Q.) „die Hellen“ werden aufgrund ihrer goldenen Haarpracht und ihres besonders anmutigen Äußeren so genannt.
Dort kommt er durch die Hand seines Dieners Gríma Schlangenzunge ums Leben. Die Umstände seines Todes (sein Leichnam "verweht im Wind") zeigen seine Abstammung als Istar.


Die Vanya-Elben werden als besonders hübsch, feinfühlig, künstlerisch und musikalisch begabt beschrieben und werden auch ''Inwiër'' (Inwes Volk = Volk des Ersten) genannt, sie gingen alle gemeinsam mit diesem nach Aman und wurden von den Avari, die dem Aufruf [[#Orome|Oromes]] nicht folgten, auch ''Oareldi'' „die Entschwundenen“ oder „die über das Meer fuhren“ genannt.
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' spielt [[Christopher Lee]] die Rolle des Saruman.


Sie sind die erste Schar der Elben, die von Beleriand aus nach Aman aufbricht. Sie werden von Ingwe Ingweron (dem Ersten der Ersten oder Fürst aller Erstgeborenen) angeführt.
== Elben ==


Die Vanyar sind diejenigen unter den Eldar, die als erste das Licht der zwei Bäume erblicken und von den drei Elbenvölkern am meisten daran hängen. Deshalb kann [[#Feanor|Feanor]] sie auch nicht vom Auszug aus Valinor (Aman) überzeugen. Sie sind die Lieblinge von [[#Manwe|Manwe]].
Die '''Elben''', auch die ''Erstgeborenen'' genannt (ursprünglicher Name 'Quendi', ''die mit Stimme reden''), wurden von [[Figuren aus Mittelerde#Eru Ilúvatar|Ilúvatar]] geschaffen. Sie kamen vor den [[Figuren aus Mittelerde#Menschen|Menschen]] in die Welt und haben das Vorrecht der Unsterblichkeit. Es ist ihnen bestimmt, in [[Länder und Städte aus Mittelerde#Aman|Aman]], den ''Unsterblichen Landen'' zu leben und viele verließen Mittelerde von den 'Grauen Anfurten' um dorthin zu segeln.


Sie ziehen nur ein einziges Mal in den Krieg, als sie am Ende des Ersten Zeitalters unter Eonwe gemeinsam mit den Valar zum ''Krieg des Zorns'' gegen Melkor ausziehen und diesen besiegen.
Einst gefürchtete Krieger und begabte Künstler, bestimmen sie über viele Jahrhunderte das Schicksal von Mittelerde, sind aber gegen Ende des Dritten Zeitalters weniger mächtig, in ihre Reiche zurück gezogen und oft melancholisch und des Lebens in Mittelerde überdrüssig. Zu Beginn des Vierten Zeitalters, nach dem Ende des Ringkrieges, verlassen die meisten von ihnen Mittelerde, unter ihnen auch die Träger der [[Gegenstände aus Mittelerde#Die drei Ringe der Elben|Elbenringe]].


==== Noldor ====
''siehe auch:'' [[Elben]]
Die '''Noldor''' (Q.) „die Weisen“ oder „die Gelehrten“ sind besonders für ihre Geschicklichkeit und ihre Freude am Schaffen bekannt – sie stehen von allen Elben Aulë und den Zwergen am nächsten. Ihr erster Anführer und späterer Hochkönig ist Finwe, welcher sie vom See des Erwachens (Cuivienen) nach Aman führte.


Finwe hatte einen Sohn (Feanor) mit seiner ersten Frau Míriel und später zwei weitere Söhne (Fingolfin und Finarfin) mit der Vanyarelbin Indis. Als sein erstgeborener Sohn aufgrund des Halbbruderzwistes zwischen Feanor und Fingolfin nach Formenos verbannt wurde, folgt ihm Finwe dorthin. Er war der erste getötete Elb im Segensreich Aman, der bei dem Überfall Melkors auf Formenos erschlagen wurde, als er die Edelsteine Feanors beschützen wollte. Anschließend wird Feanor Anführer der Noldor.
=== Arwen Abendstern ===


Der daraufhin geleistete Blutschwur Feanors und seiner Söhne und der brutale Raubüberfall auf den Hafen Alqualonde „Schwanenhafen“, bei dem viele Teleri-Elben erschlagen werden, weil sie ihnen ihre Schiffe nicht geben wollten (bekannt als der Sippenmord), führt schließlich zur Verbannung der Noldor durch die Valar. Dieser Bannspruch, auch ''Mandos Fluch'' genannt, verbietet ihnen für immer die Rückkehr nach Aman. Feanor führt sein Volk beim Auszug aus Aman an, um die von Melkor gestohlenen Silmarilli zurückzuerobern. Die Noldor verbrennen nach der Überfahrt alle gestohlenen Schiffe, gründen in Mittelerde Königreiche und bekämpfen jahrhundertelang Melkor und seine Heere, ohne ihn je besiegen zu können.
'''Arwen''' ([[Sindarin]]: ''königliche Maid'' bzw. ''Edelfrau'') ist die Tochter [[Figuren aus Mittelerde#Elrond|Elrond]]s und Celebríans und die Enkelin von [[Figuren aus Mittelerde#Galadriel|Galadriel]]. Man nennt sie auch ''Undomiel'' ([[Quenya]]: ''dunkle Schönheit'' bzw. ''Tochter der Abenddämmerung'').


Erst zum Ende des Ersten Zeitalters, nach der Verbannung Melkors und dem Verschwinden der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmarilli|Silmaril]], wird ihnen ihr Eid vergeben und die Rückkehr nach Aman erlaubt. Die meisten der Noldor verlassen daraufhin Mittelerde. [[#Galadriel und Celeborn|Galadriel]] bleibt als Einzige der Noldorfürsten, die in die Verbannung gingen, zurück und gründet ein Reich im Wald von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Lórien|Lórien]].<ref>J. R. R. Tolkien (Autor) und Christopher Tolkien (Hrsg.): ''Das Silmarillion.'' 3. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN 3-608-95131-8, S.&nbsp;281.</ref>
Da sie Halbelbin ist, muss sie sich zwischen dem (unsterblichen) Leben als Elbin und einem menschlichen Schicksal entscheiden. Als sie sich in [[Figuren aus Mittelerde#Aragorn|Aragorn]], den Thronerben von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]], einen Menschen, verliebt, tritt sie in die Fußstapfen ihrer Vorfahrin [[Figuren aus Mittelerde#Lúthien Tinúviel|Lúthien Tinúviel]] und wählt ein sterbliches Leben, sehr zur Trauer Ihres Vaters.


==== Teleri ====
Am Ende des Ringkrieges heiratet sie Aragorn und schenkt ihm einen Sohn namens Eldarion und mehrere Töchter. Nach seinem Tod in hohem Alter geht sie nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Lórien|Lórien]], wo sie bis zu ihrem Tod lebt. Ihr Grab liegt auf dem Cerim Amroth.
Die '''Teleri''' (Q.), „die Letzten“, sind neben den Vanyar und den Noldor die dritte und größte Schar der Eldar auf der Wanderung von Cuiviénen nach Valinor (Aman). Sie werden von Elwe und Olwe angeführt, nachdem diese mit Ingwe und Finwe aus Aman zurückgekehrt sind.


Auf der langen Wanderung verirren sich viele der Teleri und sind sich uneinig. So zerbricht diese große Schar. Einige gehen in die Wälder von Mittelerde oder verweilen an den Küsten. Andere bleiben lange am Fluss Anduin. Doch viele fürchten sich vor diesem dunklen Ort, und Lenwe „der Verweigerer“ oder „Umkehrer“, ein Untertan von Olwe, führt diese, die Nandor, nach Süden. Schließlich erreicht Elwe mit seinen Teleri nach der Überquerung der Ered Luin „Blaue Berge“ die östlichen Gebiete von Beleriand und sie verweilen für eine Zeit am Fluss Gelion. Olwe, der mit ihnen kommt, wird nach Elwes Verschwinden König dieser Schar und setzt die Wanderung fort. Elwe trifft dort die Maia Melian und verliebt sich in sie, so dass er nicht zu seinem Volk zurückkehrt.
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' spielt [[Liv Tyler]] die Rolle der Arwen.


An den Küsten [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Beleriand|Beleriands]], nahe den Mündungen des Sirions, warten die Teleri lange auf [[#Ulmo|Ulmo]], dessen Aufruf, sie nach Aman zu bringen, sie verpasst haben. Während dieser Zeit freunden sie sich mit Osse und Uinen an. Osse lehrt sie viel über die Meere und die Musik. Durch ihn lernen sie die Meere lieben.
=== Beleg ===


Als Ulmo schließlich kommt, um die Teleri nach Aman zu bringen, ist Osse traurig und überredet einige zu bleiben. Die Falathrim, die Elben von den Falas „Küstenstreifen“, deren Fürst [[#Círdan|Círdan]] ist, und die engsten Verwandten und Freunde Elwes entsprechen seiner Bitte.
Beleg ([[Sindarin]] 'der Mächtige'), genannt Cúthalion ([[Sindarin]] 'Langbogen') war Hauptmann der Grenzwache von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Doriath|Doriath]], dem Reich König [[#Thingol|Thingols]]. Er war ein guter Freund Turin Turambars und begleitete diesen auf vielen Abenteuern. Auch während der Zeit, da Turin geächtet war, blieb Beleg stets sein Freund und Beschützer. Turin war jedoch auch sein Verhängnis, da er Beleg - nachdem dieser ihn aus der Gefangenschaft der [[Orks]] befreite - aus Versehen mit seinem eigenen Schwert [[Gegenstände aus Mittelerde#Gurthang|Gurthang]] erstach.


Als die restlichen Teleri von Ulmo auf einer Insel an die Bucht von Eldamar gebracht werden, erhören die Teleri die Stimme von [[#Osse|Osse]], der ihnen folgt, und bitten Ulmo, ihre Reise zu beenden. Daher verankert Ulmo die Insel vor der Küste von Aman und die Teleri werden dort sesshaft. Ihre Insel wird Tol Eressea „Einsame Insel“ genannt.
=== Earendil ===


Die Teleri bauen als einzige der Eldar Schiffe und befahren mit ihnen das Meer, das sie lieben. Als die Noldor aufbrechen, um [[#Melkor|Melkor]] nach Mittelerde zu verfolgen, verweigern ihnen die Teleri ihre Unterstützung. Daher kommt es zum Sippenmord von Alqualonde, in dem die Noldor viele der Teleri erschlagen, um sich der für die Überfahrt nach Mittelerde benötigten Schiffe zu bemächtigen.
Earendil der Seefahrer, auch ''"der Strahlende"'', ''"Halbelb"''' und ''"der Gesegnete"'' genannt.
war der Sohn von Tuor und Idril und der Ehemann von Elwing.
Mit sieben Jahren entkam Earendil mit seinen Eltern dem Fall Gondolins, er wuchs an den Mündungen des Sirion auf. Später fuhr Earendil mit seiner Frau und einem der Silmarilli, von Beren und Lúthien zurückgewonnen, auf dem Schiff ''Vingilot'' nach Aman und bat dort die Valar, den Bewohnern Mittelerdes im aussichtslosen Kampf gegen Morgoth zu helfen.


=== Calaquendi ===
Earendil war aufgrund seiner Abstammung sowohl ein Fürsprecher der Elben als auch der Menschen. Auf seine Bitte hin zogen die Valar gegen Morgoth in den Krieg des Zorns, bei dem Beleriand in den Fluten des Meeres versank. So endete das Erste Zeitalter.
'''Calaquendi''' (Q.), „Lichtelben“, nennt man diejenigen Elben, die zur [[Tolkiens Welt#Das Zeitalter der Bäume|Zeit der Zwei Bäume]] nach Valinor kommen und deren Licht noch mit eigenen Augen sehen. Dazu gehören alle Vanyar, die meisten Noldor und große Teile der Teleri. Sie bilden ein Gegenstück zu den ''Moriquendi'' (Q.) „Dunkelelben“ und werden auch ''Amanyar'' (Q.) genannt, was „Amanelben“ oder „die Gesegneten“ bedeutet.


==== Finwe ====
Earendil war ein Halbelb und Elwing traf für ihn die Entscheindung, ob er fortan zu den Elben oder Menschen gehören sollte. Sie entschied sich für die Unsterblichkeit, was bedeutete, dass ''Earendil'' nicht mehr nach Mittelerde zu den Sterblichen zurückkehren konnte.
'''Finwe''' ist im Zeitalter der Bäume der oberste Fürst der [[#Noldor|Noldor]]. Mit seiner ersten Gemahlin Míriel Serinde zeugt er seinen Sohn Feanor. Nach dem Tode Míriels heiratet er Indis von den Vanyar, die ihm zwei Söhne namens Fingolfin und Finarfin schenkt. Fingolfin ist der Vater der Hohen Könige der Noldor Fingon und Turgon und von Aredhel-ar-Feiniel, der weißen Dame der Noldor. Der jüngere Finarfin heiratet Earwen von Alqualonde, eine Teleri und Verwandte von Elu Thingol. Ihre Kinder sind Finrod Felagund, Orodreth, Angrod, Aegnor und die jüngste und einzige Tochter [[#Galadriel und Celeborn|Galadriel]].


Finwe wird von [[#Melkor|Melkor]] (Q.) erschlagen, als dieser in die Festung Formenos eindringt und Feanors Silmaril, zusammen mit einer Vielzahl von anderen Edelsteinen, stiehlt.
Mit seinem Schiff Vingilot und dem Silmaril an der Stirn erhob man ihn, den einzigen Sterblichen, der jemals ungestraft Valinor betrat, als Stern an den Himmel, wo er abends und morgens erscheint, weshalb man annimmt, dass er in unserer aktuellen Bedeutung als Venus charakterisiert werden kann.


==== Feanor ====
Earendil und sein Schiff tauchten in der letzten Schlacht der Valar gegen Morgoth am Himmel als gleißend heller Stern auf.
'''Feanor''', geboren im Zeitalter der Bäume, ist der älteste Sohn Finwes und das einzige Kind von Finwe und Míriel Serinde, da sie kurz nach seiner Geburt an Erschöpfung stirbt, nach eigener Aussage ist ihre ganze Kraft in Feanor geflossen. Sein eigentlicher Name ist ''Curufinwe'', „Geschickter Finwe“, doch wird er stets mit dem Namen gerufen, den ihm seine Mutter gibt: ''Feanáro'' (Q.), „Feuergeist“.


Feanor ist der ältere Halbbruder Fingolfins und Finarfins. Er ist der Gemahl von Nerdanel und Vater von Maedhros, Maglor, Celegorm, Caranthir, Curufin, Amrod und Amras. Er gilt als der geschickteste der Noldor. Er ist ein Schüler des [[#Valar|Vala]] Aule und Erfinder der [[Tengwar und Certar#Feanors Tengwar|feanórischen Schrift]]. Seine Kunst zeigt sich besonders bei der Schaffung der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmaril|Silmaril]] und der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Palantíri|Palantíri]]. Allerdings ist seine zunehmende Besessenheit von den Silmarilli, zusammen mit den Einflüsterungen [[#Melkor|Melkors]], auch der Grund für die Rebellion der Noldor gegen die Valar, die letztlich zur Verbannung der Noldor führt und vielen von ihnen den Tod bringt. Feanor selbst fällt bereits kurz nach der Ankunft der Noldor in Mittelerde in der ''Dagor-nuin-Giliath'', „der Schlacht unter den Sternen“, in Mithrim, niedergestreckt von ''Gothmog'', dem Herrn der [[#Balrogs|Balrogs]]. Als einziger Elb in der Geschichte Tolkiens zerfällt sein Körper durch sein inneres Feuer zu Asche, was den Bezug zu seinem Mutternamen herstellt.
Sein Name bedeutet in [[Quenya]] Meeresfreund. Tatsächlich stammt er, so [[J. R. R. Tolkien]] vom Angelsächsischen ''éarendel'' ab und wurde von ihm in das Urelbische umgewandelt.


Laut einer Vision von Mandos wird Feanor Mandos Hallen erst zu der Dagor Dagorath, der letzten Schlacht, verlassen und die Silmarilli zurückerringen und sie Yavanna überlassen.
=== Elrond ===


==== Fingolfin ====
Der Halbelb '''Elrond''' (*525 im ''Ersten Zeitalter'' in den Häfen von Sirion) ist einer der ältesten Geborenen in der Zeit des Herrn der Ringe. Er ist Sohn von Earendil und Elwing. Wie sein Zwillingsbruder Elros (und alle Halbelben) wird er vor die Wahl gestellt, ob er Elb oder Mensch sein soll. Er entscheidet sich für ersteres, anders als sein Bruder, der mit den Menschen auf die Insel Numenor zieht und der erste König der Numenorer wird.
'''Fingolfin''' ist ein Fürst der Noldor, der im Zeitalter der Bäume in Valinor geboren wird. Als Sohn von Finwe und Indis (einer [[#Vanyar|Vanya]]) ist er Halbbruder von Feanor und der ältere Bruder Finarfins. Er führt die zweite Schar der Noldor an, als sie Valinor verlassen. Er wird Hoher König der Noldor, nachdem sein Sohn Fingon Maedhros, einen Sohn Feanors aus der Gefangenschaft des Dunklen Herrschers Morgoth befreit, und Maedhros zum Dank auf die Ehre der Königswürde verzichtet. Neben Fingon sind Turgon und Aredhel-ar-Feiniel, die weiße Dame der Noldor, Fingolfins Kinder. Außerdem entspringen Gil-galad, [[#Elrond|Elrond]] und Elros seiner Linie.


Nach der Tragödie der Dagor Bragollach (der vierten Schlacht des [[Tolkiens Welt#Das Erste Zeitalter|Ersten Zeitalters]]) fordert er in seiner Verzweiflung Morgoth zu einem Zweikampf heraus. Er fügt Morgoth sieben Wunden zu, wird schließlich aber doch niedergeworfen und getötet, wobei er Morgoth sein Schwert in den Fuß rammt. Der große Adler Thorondor trägt seinen Leichnam nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondolin|Gondolin]], bevor er geschändet werden kann. Fingolfin wird in den Umzingelnden Bergen von seinem Sohn Turgon unter einer weißen Pyramide begraben.
In den Unruhen um Eregion im zweiten Zeitalter zieht Elrond sich in ein Tal im [[Länder und Städte aus Mittelerde#Nebelgebirge|Nebelgebirge]] zurück und gründet dort im Jahr 1697 Bruchtal (''Imladris''). Im dritten Zeitalter heiratet er [[Figuren aus Mittelerde#Galadriel|Galadriels]] Tochter Celebrían und wird Vater von Elladan, Elrohir und [[Figuren aus Mittelerde#Arwen|Arwen]].


==== Fingon ====
Er wird Mitglied des Weißen Rates. Im Ringkrieg hat er eine wichtige Rolle inne. In seinem Haus in Bruchtal leitet er den Rat von Elrond, sorgt für Entsendung der Dúnedain zur Unterstützung Gondors und greift selbst in den Kampf in seiner Region ein. Nach dem Ende des Ringkrieges verlässt er Mittelerde Richtung Aman.
'''Fingon''' ist ein Fürst der Noldor, der im Zeitalter der Bäume in Valinor geboren wird. Er ist der älteste Sohn von Fingolfin und Bruder von Turgon und Aredhel. In Valinor verbindet ihn eine enge Freundschaft mit Maedhros, bevor Morgoth Zwietracht zwischen die Noldor bringt. Nach Maedhros Gefangennahme durch Morgoth, macht sich Fingon alleine auf, um seinen einstigen Freund zu suchen. Er findet Maedhros angekettet an einer Felswand der Thangorodrim und kann ihn nur befreien indem er ihm die rechte Hand abtrennt. Diese Tat heilt den Zwist zwischen den Häusern der Noldor und bringt Fingon den Beinamen „der Kühne“ ein.<ref>{{Literatur |Autor=J. R. R. Tolkien, Ted Nasmith |Titel=Das Silmarillion |Reihe=Hobbit-Presse |Auflage=13. Auflage |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=2024 |ISBN=978-3-608-93829-6|Seiten=<!-- ??? -->}}</ref>


Er herrscht mit seinem Vater gemeinsam in Hithlum. Nach Fingolfins Tod in der Dagor Bragollach folgt er seinem Vater als Hoher König der Noldor nach. In der Nirnaeth Arnoediad, der Schlacht der ungezählten Tränen, befehligt Fingon das westliche Heer. Im Verlauf der Schlacht wird er von Balrogs umzingelt und von Gothmog, dem Fürst der Balrogs erschlagen.
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' wird die Figur des Elrond von [[Hugo Weaving]] gespielt.


=== Feanor ===
==== Turgon ====
'''Turgon''' ist ein Fürst der Noldor, der im Zeitalter der Bäume in Valinor geboren wird. Seine Frau Elenwe kommt beim Auszug der Noldor aus Valinor beim Übergang über die Helcaraxe ums Leben. Turgon wird daraufhin ein besonders unnachgiebiger Gegner Feanors und seiner Söhne. Diese haben den gefährlichen Übergang erzwungen, indem sie einen Teil der Noldor ohne Schiffe zurückgelassen haben.


Turgon gründet an der Westküste Beleriands in ''Vinyamar'' „Neue Heimat“ ein Königreich. Durch die Ratschläge [[#Ulmo|Ulmos]] aber findet er das verborgene Tal von Tumladen und gründet dort die Stadt Gondolin, die sich später als letzte Zuflucht der Elben und letztes Reich der Noldor in Beleriand erweisen wird. Seine Tochter Idril Celebrindal verliebt sich in den Menschen [[#Tuor|Tuor]]. Aus dieser Verbindung geht [[#Earendil und Elwing|Earendil]] hervor und damit auch Elrond und [[#Elros|Elros]].
Feanor war der älteste Sohn [[#Finwe|Finwes]] und das einzige Kind von Finwe und Míriel Serinde; er war Halbbruder Fingolfins und Finarfins, Gemahl von Nerdanel, Vater von Maedhros, Maglor, Celegorm, Caranthir, Curufin, Amrod und Amras. Er galt als der Größte der Noldor, war Schüler des [[#Valar|Valar]] Aule und der Erfinder der [[Tengwar|feanorischen Schrift]]. Seine Kunst zeigt sich insbesondere bei der Schaffung der [[Gegenstände aus Mittelerde#Die Silmaril|Silmarilli]] und der [[Gegenstände aus Mittelerde#Die Palantiri|Palantíri]]. Allerdings war seine zunehmende Besessenheit von den Silmarilli, zusammen mit den Einflüsterungen [[#Melkor|Melkors]], auch der Grund für die Rebellion der Noldor gegen die [[#Valar|Valar]], die letztlich in die Verbannung führte und vielen Noldor den Tod brachte. Er selbst fiel in Mithrim in der Schlacht Dagor-nuin-Giliath, niedergestreckt von dem Herrn der [[#Balrogs|Balrogs]].


Gondolin wird von Maeglin, der Turgons Gesetze missachtete, an Morgoth verraten und von dessen Armee angegriffen und vernichtet. Turgon stirbt bei der Verteidigung seiner Stadt.
Sein Name war auch ''Curufinwe'' (von ''curu'', Geschicklichkeit). Diesen Namen gab er selbst seinem fünften Sohn, Curufin; doch wurde er stets mit dem ihm von seiner Mutter gegebenen Namen Feanáro, ''Feuergeist'', gerufen, der im [[Sindarin]] die Form ''Feanor'' erhielt.


Turgon gehörte das Schwert ''Glamdring'', das im ''Hobbit'' und im ''Herrn der Ringe'' von [[#Gandalf|Gandalf]] getragen wird. Wie es in den Troll-Schatz gelangte, der weit entfernt nach Tausenden von Jahren von Gandalf und [[#Bilbo Beutlin|Bilbo]] entdeckt wird, ist ungeklärt.
=== Finwe ===


==== Finrod Felagund ====
Ein Fürst der Noldor. Mit seiner ersten Gemahlin Míriel Serinde zeugte er seinen Sohn [[#Feanor|Feanor]], den Feuergeist. Nach dem Tode Míriels heiratete er Indis von den Vanyar, die ihm zwei Söhne namens Fingolfin und Finarfin schenkte. Fingolfin ist der Vater der hohen Könige der Noldor Fingon und Turgon und von Aredhel-ar-Feiniel, der weißen Dame der Noldor. Der jüngere Finarfin heiratete Earwen von Alqualonde, eine der Teleri und Verwandte von Elu Thingol. Deren Kinder waren Finrod Felagund, Herr von Nargothrond, Orodreth, dessen Tochter Nimloth, die Großmutter [[#Elrond|Elrond]]s war, Angrod, Aegnor, und die jüngste und einzige Tochter [[#Galadriel|Galadriel]]. Finwe wurde von Melkor erschlagen, als dieser in sein Haus eindrang und Feanor's Silmaril stahl.
'''Finrod Felagund''' ist der älteste Sohn Finarfins und Earwens. Er wird auch „der Treue“ oder „der Freund der Menschen“ genannt. So folgt er, gegen seine Überzeugung, aus Treue zu seinem Volk, seinem Verwandten Feanor nach dessen verhängnisvollem Eid zurück nach Mittelerde. Finrod ist der erste, der den Menschen aus dem Volk Beors des Alten in Beleriand begegnet und sich mit ihnen anfreundet. Barahir, der spätere Anführer dieses Volkes rettet Finrod in der „Schlacht des jähen Feuers“, worauf der Elbenfürst ihm einen Treueeid leistet und ihm als Zeichen seines Versprechens einen Ring aushändigt, durch den Barahir und seine Nachfahren ihn um Hilfe ersuchen können. Dieser Ring wird später, unter der Bezeichnung [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Barahirs Ring|Barahirs Ring]] ein Erbstück der Könige von Arnor und dient noch mindestens zwei weitere Male als Hilfszusage oder Zeichen eines Treueschwurs. Einmal gibt ihn Arvedui, der letzte König von Arnor den Schneemenschen, weil sie ihm geholfen haben. Nur so wurde er erhalten, denn Arvedui ertrank kurz darauf in der Eisbucht von Forochel.<ref>J. R. R. Tolkien: ''Der Herr der Ringe.'' – Anhänge – ''Das Nördliche Königreich und die Dúnedain.''</ref> Ein anderes Mal überreichte Aragorn ihn Arwen zur Verlobung.


In Mittelerde errichtet Finrod auf der Sirioninsel einen hohen Wachturm, der ''Minas Tirith'' genannt wird, und gründet das Reich [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nargothrond|Nargothrond]]. Er bezieht eine Höhle in einer unzugänglichen Schlucht des reißenden Flusses Narog. Daher erhält er auch den Beinamen ''Felagund'', was sich von der zwergischen Bezeichnung ''Felakgundu'' („Höhlenschleifer“) ableitet und im Sindarin „Höhlenfürst“ bedeutet. Erst Jahre später muss Finrod seinen Eid einlösen, als Beren, der Sohn Barahirs, ihn um Mithilfe bei der Suche nach den Silmarilli bittet. Er rettet Beren auf der Insel [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Tol Sirion|Tol Sirion]], die zu jener Zeit den Namen ''Tol-in-Gaurhoth'' („Insel der Werwölfe“) trägt, das Leben. Der Herr der Insel, Thû, lässt einen Gefolgsmann Berens nach dem anderen töten, bis nur noch Beren und Felagund zurückbleiben. Da sendet Thû einen Werwolf um Beren zu töten, doch Finrod wirft sich dazwischen. Finrod stirbt aber selbst in diesem Kampf mit dem Werwolf. So erfüllt Finrod Felagund, der Edelste und Geliebteste aus dem Geschlecht Finwes, seinen Eid gegenüber den Menschen, und es heißt:
=== Galadriel ===


{{Zitat
Galadriel ist die Herrin von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Lórien|Lothlórien]], dem Goldenen Wald, und eine Fürstentochter der Noldor. Sie entstammt dem Haus [[#Finwe|Finwe]], dem auch [[#Feanor|Feanor]] angehörte, und wurde in Valinor zur Zeit der zwei Bäume geboren. Feanors Halbbruder Finarfin, Finwes Sohn, ist ihr Vater, und ihre Mutter ist Earwen von Alqualonde. Sie hat vier Brüder, Finrod Felagund, den ältesten von ihnen, Orodreth, Angrod und Aegnor. Von ihrem Vater wird sie 'Artanis' (''Edle Maid'') und von ihrer Mutter 'Nerwen' (''Mann-Mädchen'') genannt, wohl aufgrund ihrer körperlichen Größe und Stärke.
|Text=Felagunds Leichnam begruben sie [Beren und Lúthien] auf dem höchsten Hügel seiner Insel, die nun wieder rein war; und das grüne Grab, wo Finrod, Finarfins Sohn, ruhte, der schönste aller Elbenprinzen, blieb unangetastet, bis das Land verwandelt und zerbrochen wurde und in vernichtenden Meeren unterging. Finrod aber wandelt mit Finarfin, seinem Vater, unter den Bäumen von Eldamar.
|Autor=J. R. R. Tolkien
|Quelle=Das Sillmarillion
|ref=<ref>''Das Sillmarillion'': ''Von Beren und Lúthien.'' S. 236.</ref>}}
Die Valar nahmen ihn also nicht nur wieder in Valinor auf, sondern gewährten ihm sogar eine Wiedergeburt.


Finrods Name wird beispielsweise in der [[Die Kinder Húrins|Narn i Chîn Húrin]] erwähnt und Tolkien widmete ihm ein eigenes Kapitel: die ''[[The History of Middle-earth#Athrabeth Finrod ah Andreth|Athrabeth Finrod ah Andreth]]'' (die Debatte zwischen Finrod und Andreth), in der er mit der Menschenfrau Andreth über die unterschiedlichen Schicksale der Elben und der sterblichen Menschen philosophiert. Andreth ist eine „Weise Frau“, die Wissen über die Menschen und deren Schicksal besitzt. Sie ist die Tochter Belemirs, des Sohnes von Boron, dem Enkel Beors des Alten.
Mit dem Auszug der Noldor aus Valinor gelangt Galadriel nach [[Mittelerde]]. In Doriath begegnet sie Celeborn und lernte ihn lieben. Ihre Tochter Celebrían heiratet später [[#Elrond|Elrond]], den Herrn von Imladris (''Bruchtal''). Galadriel ist damit die Großmutter der Zwillinge Elladan und Elrohir und ihrer Schwester [[#Arwen|Arwen Abendstern]]. An Celeborns Seite geht Galadriel schließlich nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Lórien|Lothlórien]], wo sie bis zu ihrer Rückkehr in den Westen verbleibt. Ihr Name Galadriel ([[Quenya]]: 'Alátariel') bedeutet etwa "''Strahlenbekränzte Maid''" und bezieht sich auf ihr goldfarbenes Haar, sie erhält ihn von Celeborn als Zeichen seiner Liebe.


==== Galadriel und Celeborn ====
Sie ist eine Seherin. Ihre Macht besteht darin, anderen "ins Herz zu blicken" und dabei sogar solche Absichten zu entdecken, über die ihr Gegenüber sich selbst nicht einmal im Klaren ist. Auch zeichnet sie sich stets durch große Weisheit und vor allem Voraussicht aus. Sie ist es, die [[#Feanor|Feanor]] misstraut und die Elben vor ihm warnt. Sie erkennt [[#Sauron|Sauron]] trotz seiner Verkleidung sofort und versucht, die anderen Elben vor ihm zu warnen, als dieser sich in Eregion einschleicht. Mit [[#Saruman|Saruman]], [[#Gandalf|Gandalf]] und [[#Elrond|Elrond]] gründet sie den ''Weißen Rat'' und ist insgesamt eine der Hauptfiguren im Kampf gegen [[#Sauron|Sauron]].
'''Galadriel''' und '''Celeborn''' tauchen hauptsächlich im ''[[Der Herr der Ringe|Herrn der Ringe]]'' auf, Galadriel ist jedoch auch für die Handlung im ''[[Das Silmarillion|Silmarillion]]'' wichtig. Die beiden sind ein Elbenpaar, das seit dem [[Tolkiens Welt#Das Erste Zeitalter|Ersten Zeitalter]] von Mittelerde zusammenlebt. Im ''Herrn der Ringe'' sind die beiden schließlich Herrscher von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Lórien|Lórien]], einem wundersamen Elbenreich westlich des Anduinflusses, das hauptsächlich von Wald- aber auch Sindarelben bewohnt wird.


Die mächtige Galadriel stammt aus einem der höchsten Fürstenhäuser der Elben: Sie ist die Tochter des Noldor-Fürsten Finarfin und damit ein Enkelkind Finwes, eines der ersten Hochkönige der Elben. Ihre Großmutter ist Indis von den Vanyar, ihre Mutter ist Earwen, die Tochter des [[#Teleri|Teleri]]-Fürsten Olwe von Alqualonde. Sie wird noch im Zeitalter der Bäume geboren und ist daher im ''Herrn der Ringe'' eine der ältesten noch lebenden Elben in Mittelerde und die einzige, die mit den Noldor ins Exil nach Mittelerde ging. Ihr Name Galadriel ([[Sprachen und Schriften in Tolkiens Welt#Quenya|Quenya]] ''Alátariel'') bedeutet etwa „Strahlenbekränzte Maid“ und bezieht sich auf ihr goldfarbenes Haar. Den Namen erhält sie von Celeborn als Zeichen seiner Liebe. Von ihrem Vater wird sie ''Artanis'' „Edle Maid“ und von ihrer Mutter ''Nerwen'' „Mann-Mädchen“ genannt, wohl aufgrund ihrer physischen und psychischen Größe und Stärke.
Darüber hinaus ist sie die Trägerin des [[Gegenstände aus Mittelerde#Die drei Ringe der Elben|Elbenrings]] Nenya, des weißen Rings des Wassers. Nach der Vernichtung des [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Einen Ringes]] nimmt ihre Kraft daher ab und letztlich geht sie zu den ''Grauen Anfurten'', um Mittelerde zu verlassen und in den Westen zu segeln.


Galadriel wird als eine Art Seherin beschrieben. Ihre Macht besteht darin, anderen „ins Herz zu blicken“ und dabei sogar solche Absichten zu entdecken, über die ihr Gegenüber sich selbst noch gar nicht im Klaren ist, wobei sie aber das Gesehene mit Barmherzigkeit und Verständnis beurteilt. Auch zeichnet sie sich stets durch große Weisheit und vor allem Voraussicht aus – so misstraut sie Feanor, der später großes Leid über alle Elben bringen wird, von Anfang an und warnt die Elben vor ihm. Sie misstraut auch dem verkleideten [[#Sauron|Sauron]], als dieser sich unter dem Namen Annatar in Eregion einschleicht. Sie versucht, die anderen Elben vor ihm zu warnen, kann aber nicht verhindern, dass schließlich die Ringe der Macht nach seiner Anleitung geschmiedet werden. Mit [[#Saruman|Saruman]], [[#Gandalf|Gandalf]] und [[#Elrond|Elrond]] gründet sie im Dritten Zeitalter den ''Weißen Rat'' und beteiligt sich als wichtige Verbündete am Kampf gegen Sauron.
Galadriel wird in der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' von [[Cate Blanchett]] gespielt.


Im Dritten Zeitalter ist sie die Trägerin des [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die drei Ringe der Elben|Elbenringes Nenya]], des Ringes aus Adamant. Durch seine Macht wird das Reich Lórien stärker und schöner. Im Ringkrieg kämpfen Galadriel und Celeborn gegen die Feinde in Dol Guldur, Saurons Festung im südlichen [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Düsterwald|Düsterwald]], und besiegen sie schließlich.
=== Glorfindel ===
In Tolkiens Welt gibt es zwei Gestalten des Namens Glorfindel (''der Goldhaarige''): Der erste ist ein Noldoli, der beim Fall von Gondolin von einem [[#Balrogs|Balrog]] erschlagen wird. Der andere unterstützt als Heerführer [[#Elrond|Elronds]] die Menschen von Arthedain, indem er den obersten der Nazgûl, den ''Hexenkönig von Angmar'', vertreibt. Im 'Herrn der Ringe' wird Glorfindel durch Elrond entsandt, um nach [[#Aragorn|Aragorn]] und den [[#Hobbits|Hobbits]] zu suchen und findet sie vor der Furt der Bruinen. Sein Pferd trägt [[#Frodo|Frodo]], der von den [[#Nazgûl|Nazgûl]] verfolgt wird, über die Furt nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Bruchtal|Bruchtal]].


Nach der Vernichtung des [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Einen Ringes]] verliert auch der Ring Nenya seine Macht, und Galadriels Kräfte nehmen ab. Letztlich geht Galadriel zu den ''Grauen Anfurten'', um Mittelerde zu verlassen und in den Westen zu segeln, wo sie geboren wurde. Der Überlieferung zufolge folgt Celeborn ihr nicht, sondern geht zu Beginn des Vierten Zeitalters nach Bruchtal, da er seines Reiches müde ist. Es ist nicht bekannt, ob er schließlich übers Meer fährt.
Das Auftreten zweier Noldor mit dem selben Namen scheint ein Widerspruch im Werk [[#J. R. R. Tolkien|Tolkiens]] zu sein: Sie können keine verschiedenen Personen gewesen sein, da [[#Elben|Elben]] Namen nie doppelt vergeben. Eine Wiedergeburt bzw. Rückkehr aus Mandos' Hallen scheidet auch aus, da dies explizit nur ein einziges Mal bei [[#Lúthien Tinúviel|Luthien Tinuviel]] gestattet war.


Celeborn tritt als weniger mächtig und weniger weise als seine Frau auf und wirkt daher schwächer.<ref>Es gibt auch Stimmen, die seine Rolle im Herrn der Ringe anders interpretieren, so vertritt beispielsweise ''Marnie'' in einem [https://web.archive.org/web/20160424160323/http://www.elenarda.de/Inhalt/EssaysAufsaetze/Celeborn%20D.htm Essay] die These, Celeborn sei mit Galadriel auf eine Stufe zu setzen.</ref> Seine Herkunft ist innerhalb von Tolkiens Werk nicht klar eingeordnet. Innerhalb des ''[[Das Silmarillion|Silmarillion]]'' ist er ein Edler aus [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Doriath|Doriath]] und ein Verwandter von König [[#Thingol|Thingol]]. Tatsächlich scheint Tolkien sich damit aber nicht sicher gewesen zu sein: Nach einer anderen Überlieferung bzw. einer früheren Konzeption ist Celeborn ein Waldelb, und Galadriel trifft ihn nicht schon im Ersten Zeitalter, sondern erst im Zweiten. Eine dritte Überlieferung besagt, dass Celeborn ein [[#Teleri|Teleri]] ist und Galadriel schon in Aman kennengelernt hat. [[Christopher Tolkien]] schreibt zum Galadriel-Celeborn-Problem:
=== Legolas ===
[[Image:Legolas figur.jpg|thumb|Legolas]]
Legolas ([[Sindarin]]: ''Grünblatt'', wortwörtl. ''grünes Laub'') ist einer der neun ''Gefährten'', die den [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Einen Ring]] nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Mordor]] bringen sollen. Er ist der Sohn von Thranduil, dem Elbenkönig des [[Länder und Städte aus Mittelerde#Düsterwald|Düsterwaldes]] und Enkel von Oropher. Im Verlauf des Ringkrieges wird er zu einem engen Freund von [[#Gimli|Gimli]] und verlässt Mittelerde mit ihm zusammen, als sich beide zusammen - viele Jahre nach dem Ende des Ringkrieges - in ein Boot zu den Westlichen Landen einschiffen.
Legolas ist ein Sindar-Elb und spricht dementsprechend [[Sindarin]].


{{Zitat
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' spielt [[Orlando Bloom]] die Rolle des Legolas.
|Text=Kein Abschnitt in der Geschichte Mittelerdes ist reicher an Problemen als die Geschichte von Galadriel und Celeborn, und es muss zugegeben werden, dass es in ihr schwerwiegende Widersprüche „begründet in den Überlieferungen“ gibt; oder, um die Sache von einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten, dass die Rolle und die Bedeutung Galadriels nur langsam zu Tage treten und ihre Geschichte fortlaufenden Umformungen unterworfen war.
|ref=<ref>''Nachrichten aus Mittelerde.'' 2,IV – ''Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien.'' S.&nbsp;307.</ref>}}


==== Glorfindel ====
Er ist laut [[Peter Jackson]] und den Drehbuchschreibern der Filmtrilogie zum [[Herr der Ringe|Herrn der Ringe]] im Jahr 87 des Dritten Zeitalters geboren. Diese Zahl findet sich aber in keinem der Bücher und ist wohl frei erfunden.
<!-- Achtung: Noldo ist die Einzahl, daher ist es hier richtig! -->
In Tolkiens Welt gibt es zwei Elben mit dem Namen '''Glorfindel''' („der Goldhaarige“): Der Erste ist ein Noldo, der beim Fall von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondolin|Gondolin]] im Kampf mit einem [[#Balrogs|Balrog]], der die Flüchtlinge um Tuor und Idril angreift, zusammen mit diesem in den Tod stürzt. Der Zweite unterstützt als Heerführer [[#Elrond|Elronds]] die Menschen von Arthedain, indem er den Hexenkönig von Angmar, den Obersten der [[#Nazgûl (Ringgeister)|Nazgûl]], vertreibt. Er ist ein Mitglied des „weißen Rates“. Im ''Herrn der Ringe'' wird Glorfindel durch Elrond ausgesandt, um [[#Aragorn|Aragorn]] und die [[#Hobbits|Hobbits]] zu suchen. Er findet sie vor der Furt des Bruinen. Sein Pferd Asfaloth trägt den verletzten [[#Frodo Beutlin|Frodo]], verfolgt von den Nazgûl, über die Furt nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Bruchtal|Bruchtal]].


Das Auftreten zweier Noldor mit demselben Namen scheint ein Widerspruch im Werk [[J. R. R. Tolkien|Tolkiens]] zu sein, denn Elbennamen werden eigentlich nie doppelt vergeben. Demnach müssten beide ein und dieselbe Person sein. Ein Hinweis aus einem Brief Tolkiens deutet darauf hin, dass es sich tatsächlich um dieselbe Person handelt, die von den Valar auf eigenen Wunsch im Dritten Zeitalter nach Mittelerde zurückgeschickt wird.
=== Lúthien Tinúviel ===


==== Thingol ====
Lúthien, Tochter des Elbenkönigs [[#Thingol|Thingol]] und der [[#Maia|Maia]] Melian, lebte im ersten Zeitalter Mittelerdes. Sie ist als Tochter einer Maia von geradezu überirdischer Schönheit und für ihre schöne Stimme bekannt. Größere Bedeutung innerhalb [[J.R.R. Tolkien|Tolkiens]] Mythologie erfährt sie durch ihre Beteiligung an der Beschaffung eines [[Gegenstände aus Mittelerde#Die Silmarili|Silmarils]] aus der Krone des dunklen [[#Valar|Vala]] Morgoth. Wegen ihrer Liebe zu dem Menschen [[#Beren|Beren]], von dem sie den Zweitnamen 'Tinúviel' (''Nachtigall'') erhielt, nahm sie die Sterblichkeit an und begründete somit das Geschlecht der Halbelben. Deren einziger Sohn Dior heiratete Nimloth, und sie bekamen eine Tochter namens Elwing, die später die Mutter von [[#Elrond|Elrond]] und Elros wird.
'''Elu Thingol''' oder Elwe Singollo (Q.), „Graumantel“, gehört zu den ersten Elben, die am See von Cuiviénen erwachen. Bei dem Zug der Elben in den Westen wird er als Bote der [[#Teleri|Teleri]] nach Valinor gebracht. Nach seiner Rückkehr nach Mittelerde trifft er auf die [[#Maiar des Silmarillion|Maia Melian]] und verliebt sich in sie. Mit ihr gründet er in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Beleriand|Beleriand]] das Reich Doriath, welches Melian zum Schutz mit einem Zauberbann umgibt, bekannt als ''Melians Gürtel''. Thingol und Melian bekommen eine Tochter, Lúthien Tinúviel.


Thingol wird gegen Ende des Ersten Zeitalters von Zwergen getötet, die ihm das [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Das Nauglamír|Nauglamír]] und damit einen der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmarilli|Silmaril]] stehlen.
Mehr Informationen über ihre Geschichte und die Silmarili finden sich in der [http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de/index.php/Tinuviel Ardapedia].


Obwohl Thingol ein König der Sindar ist, also eines Stammes der [[#Moriquendi|Moriquendi]] (Dunkelelben), wird er selbst zu den Calaquendi (Lichtelben) gezählt, da er Valinor zur [[Tolkiens Welt#Das Zeitalter der Bäume|Zeit der zwei Bäume]] betreten hat. Er wird als einer der mächtigsten Elbenfürsten angesehen.
=== Thingol ===


==== Lúthien Tinúviel ====
Elwe 'Singollo' ([[Quenya]]: ''Graumantel''; auch 'Elu Thingol', [[Sindarin]] ebenfalls ''Graumantel'') war einer der ersten Elben, die am See von Cuiviénen erwachten, und gilt als der größte Elbenfürst aller Zeiten. Bei dem Zuge der Elben in den Westen traf er auf die [[#Maia|Maia]] [[#Melian|Melian]] und verliebte sich in sie. Zunächst befand er sich wie in einem Rausch. Aus diesem erwacht, kehrte er zu seinem Volk zurück, heiratete Melian und gründete mit ihr das Reich Doriath, welches sie zum Schutze mit einem Zauberbann, bekannt als Melians Gürtel, umgab. Sie gebar ihm eine Tochter names [[#Lúthien|Lúthien]], das schönste Kind, das je unter der Sonne schritt.
[[Datei:Tolkien's grave.jpg|mini|150px|Grab Tolkiens und seiner Frau]]

'''Lúthien Tinúviel''' („Zauberhafte Tochter des Sternendunkels“) ist die Tochter des Elbenkönigs Thingol und der Maia Melian. Sie lebt im Ersten Zeitalter Mittelerdes und ist von außerordentlicher Schönheit und bekannt für ihre betörende Stimme.

Große Bedeutung erfährt sie durch ihre Beteiligung an der Wiederbeschaffung eines der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmarilli|Silmaril]], den sie gemeinsam mit dem Menschen [[#Beren|Beren]] aus der Krone des dunklen [[#Valar|Vala Morgoth]] zurückerobert. Wegen ihrer Liebe zu Beren, von dem sie den Beinamen ''Tinúviel'' „Nachtigall“ (wörtlich eigentlich Abendstern oder Tochter des Sternenlichts) erhält, verzichtet sie auf ihre Unsterblichkeit.

Ihr einziger Sohn Dior („der Erbe“), der erste Halbelb, heiratet Nimloth („Schneeblume“ oder „Wasserlilie“), mit der er eine Tochter Elwing („Sternenglanz“) bekommt. Diese ist die Mutter von Elrond („Sternenkuppel“ oder auch „Sternendach“, „Sternengewölbe“) und Elros („Sternenstaub“).

Die Geschichte von Lúthien und Beren wird sowohl in dem Vers-Epos [[Lay of Leithian|''The Lay of Leithian'']] als auch im [[Das Silmarillion|''Silmarillion'']] ausführlich beschrieben. Einiges spricht dafür, dass J. R. R. Tolkien in der Figur der Lúthien seine Frau Edith Mary und in der Erzählung ihrer Liebe zu Beren ihre gemeinsame Liebe beschrieben hat. Auf dem Grabstein der Eheleute Tolkien steht unter ihrem Namen ''Luthien'' und unter seinem Namen ''Beren''.

==== Celebrimbor ====
'''Celebrimbor''', „Silberne Faust“ oder „Silberhand“, ist der Sohn von Curufin und damit ein Enkel [[#Feanor|Feanors]]. Celebrimbor selbst ist von den Künsten fast ebenso besessen wie die Zwerge und bald ist er der erste Künstler [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Eregion|Eregions]], der zu den [[#Zwerge|Zwergen]] von Khazad-dûm eine enge Beziehung pflegt und unter denen Narvi sein bester Freund ist. Auch fertigt er mit Narvis Hilfe gemeinsam das West-Tor [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Morias]] an, wie man in ''[[Der Herr der Ringe#Die Gefährten – Der Ring geht nach Süden|Der Herr der Ringe: Die Gefährten]]'' erfährt. Die Worte, die [[#Gandalf|Gandalf]] liest, sind: „Im Narvi hain echant. Celebrimbor o Eregion teithant i thiw hin“, welche übersetzt bedeuten: „Ich Narvi machte sie. Celebrimbor von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Eregion|Hulsten]] zeichnete diese Buchstaben.“ Er überlebt seinen Vater und schmiedet später in Eregion unter Anleitung des verkleideten [[#Sauron|Sauron]] 19 Ringe der Macht, drei davon im Geheimen. Nachdem Sauron den Einen Ring, der alle anderen Ringe beherrscht, geschmiedet hat, führt er einen Krieg gegen die freien Völker Mittelerdes, in dessen Verlauf Eregion verwüstet und Celebrimbor getötet wird.
Bevor er jedoch Celebrimbor tötet, lässt er ihn einer Folter unterwerfen, um zu erfahren, wo sich die sieben Ringe der Zwerge und die drei Elbenringe befinden. Doch von Celebrimbor erfährt er nicht, wo die drei Elbenringe versteckt werden, und er lässt ihn töten. Denn nach Celebrimbors Meinung sind weder die Sieben noch die Neun so wertvoll wie die drei Elbenringe, die allein von Celebrimbor geschaffen sind, und nicht wie die anderen Ringe mit Saurons Hilfe.

Die Figur Celebrimbor kommt vor allem in den Büchern ''[[Das Silmarillion]]'' und ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]'' vor.

==== Gil-galad ====
'''Gil-galad''', „Strahlenstern“, wird im ''Silmarillion'' als Sohn Fingons und Enkel [[#Fingolfin|Fingolfins]] beschrieben. Sein richtiger Name ist ''Ereinion'' „Sprössling der Könige“. Den Namen Gil-galad erhält er wegen seiner strahlenden Rüstung.

Nach dem Tode Turgons wird er der Hohe König der in Mittelerde zurückgebliebenen Noldor. Nach dem Untergang Beleriands zieht er mit Galadriel, Celeborn, Cirdan und den anderen verbliebenen Eldar nach Osten und gründet die Reiche Forlindon und Harlindon. Gil-galad erkennt frühzeitig das Erstarken Saurons im Zweiten Zeitalter, kann aber die Eroberung [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Eregion|Eregions]] im Jahr 1697 nicht verhindern. Nur dank der Hilfe der Númenórer gelingt es Gil-galad, die Grauen Anfurten zu verteidigen. Von ihm erhalten Círdan und Elrond die Ringe Narya und Vilya. Nach der Landung Elendils in Mittelerde schließen beide das ''Letzte Bündnis'' von Elben und Menschen, um Sauron zu besiegen. Gil-galad fällt schließlich bei der Belagerung von Barad-dûr, ohne einen Erben zu hinterlassen.
Es gibt ein elbisches Gedicht über diesen letzten Hochkönig der Elben.

{{Zitat
|Text=Gil-galad war ein Elbenfürst, die Harfe klagt im Liede noch:<br />
Von Berg und Meer umfriedet lag sein Reich im Glanz und ohne Joch.<br />
Sein Schwert war lang, sein Speer war kühn, weithin sein Helm aus Silber schien;<br />
Und silbern spiegelte sein Schild der Sterne tausendfaches Bild.<br />
Doch lange schon ritt er davon, weiß keiner, wo der Ritter blieb;<br />
Sein Stern versank in Düsternis in Mordors finsterem Verlies.
|Autor=J. R. R. Tolkien
|Quelle=Der Herr der Ringe
|ref=<ref>''Der Herr der Ringe'': ''Ein Messer im Dunkeln.'' S. 215.</ref>}}

Gil-galads berühmter Speer heißt ''[[Gegenstände in Tolkiens Welt#Aeglos|Aeglos]]''.

Nach späteren Angaben von [[Christopher Tolkien]] beruht die Darstellung von Gil-galads Abstammung im ''Silmarillion'' auf einer flüchtigen Idee Tolkiens, während andere Varianten bereits weiter entwickelt waren. So gab es auch die Varianten, dass Gil-galad ein Nachfahre Finarfins oder Feanors war.

=== Moriquendi ===
Die '''Moriquendi''' (Q.), „Dunkelelben“, sind diejenigen Elben, die nicht zur Zeit der zwei Bäume nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Valinor|Valinor]] kommen, sondern auf der großen Wanderung umkehren oder gar nicht erst aufbrechen – im Gegensatz zu ''Calaquendi'' (Q.), den „Lichtelben“, die nach Aman ins Licht gingen. Sie setzen sich aus Telerielben, Noldorelben und Avari zusammen. Der Name stammt aus der Zeit, als Mittelerde vor der Erschaffung von Sonne und Mond in Dunkelheit lag. Sie werden auch ''Úmaneldi'' (Q.), ''Úmanyar'' (Q.) oder ''Alamanyar'' (Q.) genannt, was „Nicht-Aman-Elben“ heißt.

==== Beleg ====
'''Beleg''', „der Mächtige“, genannt ''Cúthalion'', „Langbogen“, ist Hauptmann der Grenzwache von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Doriath|Doriath]], dem Reich König [[#Thingol|Thingols]]. Er hilft den Haladin um 459 E.&nbsp;Z., eine Armee [[#Orks|Orks]] in Brethil zu vernichten und ist neben Mablung der einzige Elb von Doriath, der in der ''Nirnaeth Arnoediad'' kämpft. Er ist ein guter Freund [[#Túrin|Túrin Turambars]] und begleitet diesen auf vielen Abenteuern. Auch während der Zeit, da Túrin geächtet ist, bleibt Beleg stets sein Freund und Beschützer. Túrin ist jedoch auch sein Verhängnis, da dieser Beleg – nachdem er von ihm aus der Gefangenschaft der [[#Orks|Orks]] befreit wurde – aus Versehen mit dessen eigenem Schwert [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Anglachel / Gurthang|Anglachel]] ersticht. Belegs Bogen [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Belthronding|Belthroding]] wird mit ihm begraben.

==== Círdan ====
'''Círdan''' der Schiffbauer ist aus dem Volk der [[#Teleri|Teleri]]. Er ist wahrscheinlich der älteste in Mittelerde lebende Elb, der in Tolkiens Werken erwähnt wird. Er kommt im Ersten Zeitalter zusammen mit den Teleri-Fürsten Elwe und Olwe nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Beleriand|Beleriand]]. Dort bricht er die große Wanderung nach Valinor ab und lässt sich stattdessen mit seinem Volk in der Küstenregion (der Falas) nordwestlich der Sirionmündung nieder. Nach dem Untergang Beleriands gründet er am Golf von Lhûn, der nunmehr den äußersten Westen von Mittelerde bildet, die Grauen Anfurten. Von dort aus machen sich die verbliebenen Hochelben auf die Reise über das trennende Meer nach Valinor. Die Anfurten sind im Dritten Zeitalter neben [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Bruchtal|Bruchtal]] und [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Lórien|Lothlórien]] die letzten Zufluchtsstätten, in denen noch Hochelben leben. Círdan blieb auch im Vierten Zeitalter in Mittelerde und half mit seinen Schiffen und seiner Weisheit. Irgendwann spät im Vierten Zeitalter setzte er mit dem letzten weißen Schiff Richtung Valinor die Segel.

Círdan ist viele Jahre lang der Hüter des großen Elbenringes [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die drei Ringe der Elben|Narya]], des Rings des Feuers. Er übergibt den Ring Gandalf, als dieser im Dritten Zeitalter nach Mittelerde kommt, denn er sieht voraus, dass ein schwerer Weg vor Gandalf liegt.

Círdan war sehr groß und zudem ist er (neben Mahtan<ref>''Vinyar Tengwar'' Ausgabe #41, Juli 2000, ''The Shibboleth of Fëanor.'' S. 9.</ref>) der einzige Elb, der als bärtig beschrieben wird.

==== Legolas ====
'''Legolas''' „Grünblatt“, wörtlich „grünes Laub“ ist der Sohn von Thranduil, dem Elbenkönig des Düsterwaldes, und Enkel von Oropher. Er ist der einzige Elb unter den neun Gefährten, die von Bruchtal aus aufbrechen, um den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Einen Ring]] nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mordor|Mordor]] zu bringen, damit er im Feuer des Schicksalsberges zerstört werden kann. Im Verlauf des Ringkrieges wird er zu einem engen Freund des Zwergs [[#Gimli|Gimli]]. Gemeinsam verlassen die beiden nach [[#Aragorn|Aragorns]] Tod Mittelerde, indem sie zusammen zur Fahrt über das Meer nach Westen aufbrechen – der wohl einzige Fall, in dem jemals einem Zwerg diese sonst nur Elben vorbehaltene Gunst gewährt wird. Auch in der Erzählung [[von Tuor und dem Fall von Gondolin]] gibt es einen Elben, der Legolas oder Grünblatt genannt wird. Er gehörte der Elbenschar vom „Haus des Baumes“ an und konnte besonders gut hören oder in der Dunkelheit sehen. Er führte Tuor und die Flüchtlinge zur Adlerspalte.

==== Thranduil ====
'''Thranduil''' ist König der Waldelben des [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Düsterwald|Düsterwaldes]]. Er ist der Sohn von Oropher, der 3434 Z.&nbsp;Z. in der Schlacht von Dagorlad fällt, und Vater von Legolas. Er nimmt die Zwerge um [[#Thorin Eichenschild|Thorin Eichenschild]] gefangen, als sie auf ihrer Reise zum Erebor sein Königreich durchqueren.

Obwohl er über ein Volk von Waldelben herrscht, ist Thranduil ein Sindar-Elb, der schon vor der Errichtung von Saurons Festung [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Barad-dûr|Barad-dûr]] aus Lindon gekommen ist.

=== Halbelben ===
'''Halbelben''' haben sowohl elbische als auch menschliche Vorfahren. Ihnen ist es freigestellt zu wählen, ob sie dem Volk der Menschen oder dem der Elben angehören wollen. Es gibt nur wenige Zeugnisse solcher Verbindungen in der Geschichte Mittelerdes. Lúthien Tinúviel und Beren, deren Sohn Dior der erste aller Halbelben war. Idril Celebrindal und Tuor, die Eltern von Earendil. Eine Verbindung zwischen Nimrodels Begleiterin und einem Vorfahren der Fürsten aus Dol Amroth sowie eine nicht zustande gekommene Verbindung zwischen der Menschenfrau Andreth und dem Elbenfürsten Aegnor.

==== Earendil und Elwing ====
Der Halbelb '''Earendil der Seefahrer''', auch der „Strahlende“ und der „Gesegnete“ genannt, ist der Sohn von [[#Tuor|Tuor]] und Idril und Ehemann von '''Elwing''' (S.). Mit sieben Jahren entkommt Earendil (Q.) mit seinen Eltern dem Fall Gondolins und wächst fortan an den Mündungen des Sirion auf. Später fährt Earendil mit seiner Frau und dem von Beren und Lúthien zurückgewonnenen [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmarilli|Silmaril]] auf dem Schiff ''Vingilot'' (Q.) nach Aman und bittet dort die [[#Valar|Valar]], den Bewohnern Mittelerdes in ihrem aussichtslosen Kampf gegen [[#Melkor|Melkor (Morgoth)]] zu helfen. Er ist der erste lebende Mensch, der jemals Valinor betritt, ohne mit dem Tod bestraft zu werden. Aufgrund seiner Abstammung aus beiden Geschlechtern ist er sowohl ein Fürsprecher der [[#Elben|Elben]] als auch der [[#Menschen|Menschen]]. Auf seine Bitte hin ziehen die Valar gegen Morgoth in den ''Krieg des Zorns'', in dessen Verlauf Beleriand in den Fluten des Meeres versinkt. Damit endet das Erste Zeitalter.

Earendil ist wie seine Frau Elwing Halbelb. Elwing trifft nach ihrer Ankunft in Aman für beide die Entscheidung, fortan zu den Elben gezählt zu werden; die Entscheidung über ihr Schicksal wird auch ihren beiden Söhnen anheimgestellt. Dies bedeutet, dass Elwing und Earendil die Rückkehr nach Mittelerde verwehrt ist. Mit seinem Schiff Vingilot und dem Silmaril auf der Stirn wird Earendil als Stern an den Himmel erhoben, wo er abends und morgens erscheint, als ein Zeichen der Hoffnung, für alle, die das Böse bedrängt. Earendil und sein Schiff tauchen in der letzten Schlacht der Valar gegen Morgoth erstmals als gleißend heller Stern am Himmel auf, die Adler um sich geschart. In seiner neuen Rolle kehrt er hier ein letztes Mal nach Mittelerde zurück, um in der Großen Schlacht mitzukämpfen. Er erschlägt Ancalagon den Schwarzen, den Größten von Morgoths Drachen. Dessen Sturz zerstört die Türme von Thangorodrim, was als ein wesentlicher Grund für den Untergang Beleriands angegeben wird.

Die Anrufung Earendils (''Aiya Earendil, Elenion Ancalima'' (Q.) [Heil Earendil, hellster aller Sterne]) ruft bei Feinden der Freien Völker Angst und Schrecken hervor und stärkt die Herzen der Elben und Menschen.

Der Name bedeutet in der von J. R. R. Tolkien entwickelten Sprache [[Quenya]] „Meeresfreund“. Tatsächlich ist er nach Angaben Tolkiens vom [[Altenglisch|Angelsächsischen]] ''[[Aurvandill|éarendel]]'' abgeleitet und wurde von ihm in das Elbische umgewandelt. Zum ersten Mal stieß Tolkien auf diesen Namen in dem angelsächsischen Werk [[Christ II (Cynewulf)|Christ]]:
{{Zitat
|Text=Eala Earendel engla beorhtast ofer middangeard monnum sended
|Sprache=ang
|Übersetzung=Heil dir Earendel, strahlendster Engel, über Mittelerde den Menschen gesandt}}

==== Elrond ====
Der Halbelb '''Elrond''' „Sterngewölbe“, geboren 532 E.&nbsp;Z. an den Mündungen des Sirion als Sohn von Earendil und Elwing, ist eine der zentralen Figuren in der Zeit des ''Herrn der Ringe''. Wie sein Zwillingsbruder [[#Elros|Elros]] (und alle Halbelben) wird er vor die Wahl gestellt, ob er Elb oder Mensch sein will. Er entscheidet sich für Ersteres – im Gegensatz zu seinem Bruder, der mit den Menschen auf die Insel Númenor zieht und erster König der Númenórer wird. In den Unruhen um Eregion im Zweiten Zeitalter zieht sich Elrond in ein Tal im [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nebelgebirge|Nebelgebirge]] zurück und gründet dort 1697 [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Bruchtal|Bruchtal (''Imladris'')]]. Um diese Zeit übergibt ihm [[#Gil-galad|Gil-galad]] Vilya, den blauen Ring, den Ring der Luft, und ernennt ihn zu seinem Herold und Vize-Regenten von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Eriador|Eriador]].

Im Jahre 109 des Dritten Zeitalters heiratet er [[#Galadriel und Celeborn|Galadriels]] Tochter ''Celebrían'' „Silber-bekränzte“. Ihre gemeinsamen Kinder sind Elladan, Elrohir und [[#Arwen|Arwen]]. Celebrían wird Mitte des Dritten Zeitalters, als sie gemeinsam mit ihren Söhnen auf dem Weg nach Lothlórien zu ihrer Mutter das Nebelgebirge überqueren will, von Orks überfallen, verschleppt und schwer gefoltert. Es gelingt ihren Söhnen zwar, sie zu befreien und zurück nach Imladris (Bruchtal) zu bringen, wo Elrond ihre körperlichen Wunden heilt, aber sie behält einen seelischen Schaden zurück, den er nicht zu lindern vermag, daher begibt sie sich ein Jahr nach dem Überfall zu den Grauen Anfurten und besteigt ein Schiff, das in den Westen segelt.

Elrond hilft Thorin Eichenschild, indem er ihm die geheime Mondrunenbotschaft auf der Karte des Einsamen Berges vorliest. Zudem beherbergt er Thorin und seine Zwergenschar sowie Bilbo Beutlin in seinem Haus. Gemeinsam mit Galadriel, Gandalf und Saruman gründet er den „Weißen Rat“. Mit Saruman und Galadriel vertreibt er im Jahre 2941 D.Z. den Geist Saurons aus seiner Festung Dol Guldur im Süden des Düsterwaldes.

In seinem Haus in Bruchtal heilt Elrond Frodo von der Stichwunde, die ihm der Hexenkönig auf der Wetterspitze zufügt. Er leitet kurze Zeit darauf den ''Rat von Elrond'', in dem Vertreter der Menschen, Zwerge, Elben und Hobbits entscheiden, was mit dem Ring der Macht geschehen soll.

Er entsendet einige Dúnedain aus Eriador und seine Söhne Elladan und Elrohir, um Aragorn im Kampf an der Seite Rohans und Gondors zu unterstützen. Nach dem Ende des Ringkrieges verlässt er zusammen mit Galadriel, mehreren anderen Elben, [[#Gandalf|Gandalf]], [[#Bilbo Beutlin|Bilbo]] und [[#Frodo Beutlin|Frodo]] Mittelerde in Richtung Valinor (Aman).

==== Elladan und Elrohir ====
'''Elladan''' „Sternenmensch“ und '''Elrohir''' „Sternenritter“ sind die Söhne Elronds und Celebríans und somit Arwens Brüder. Die beiden Halbelben werden im Jahr 130 D.&nbsp;Z. geboren und werden als einander so ähnlich beschrieben, dass nur wenige sie auseinanderhalten können. Dies (sowie das gemeinsame Geburtsjahr) legt die Vermutung nahe, dass es sich um Zwillinge handelt. Als ihre Mutter Celebrían von den [[#Orks|Orks]] gefangen und gefoltert wird, brechen Elladan und Elrohir ins Nebelgebirge auf und befreien sie; Celebrían verlässt bald darauf über die Grauen Anfurten Mittelerde und segelt nach Valinor (Aman). Seitdem hegen die beiden einen tiefen Hass gegen alle Orks und bekämpfen sie, wo immer es möglich ist. Im Ringkrieg kämpfen sie und eine Schar Waldläufer in der [[Schlacht auf dem Pelennor]] an der Seite [[#Aragorn|Aragorns]]. Im Vierten Zeitalter bleiben Elladan und Elrohir in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Bruchtal|Bruchtal]], obwohl Elrond in den Westen segelt.

==== Arwen ====
'''Arwen''' „königliche Maid“ oder „Edelfrau“, geboren im Jahr 241 D.&nbsp;Z., ist die Tochter Elronds und Celebríans und die Enkelin von [[#Galadriel und Celeborn|Galadriel]]. Man nennt sie auch ''Undómiel'' („Tochter der Abenddämmerung“; auch als „Abendstern“ übersetzt).

Als Halbelbin kann sie sich zwischen dem (unsterblichen) Leben als Elbin und einem menschlichen, sterblichen Schicksal entscheiden. Als sie sich in den sterblichen [[#Aragorn|Aragorn]], den Thronerben von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Arnor|Arnor]] und [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]], verliebt, wählt sie den Weg ihrer Vorfahrin [[#Lúthien Tinúviel|Lúthien Tinúviel]] und entscheidet sich für ein sterbliches Leben – sehr zur Trauer ihres Vaters, der mit den übriggebliebenen Elben in die Unsterblichen Lande segelt.

Am Ende des Ringkrieges heiratet sie Aragorn und schenkt ihm einen Sohn namens Eldarion sowie mehrere Töchter. Nach Aragorns Tod in hohem Alter geht sie nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Lórien|Lórien]], wo sie ein Jahr später stirbt. Ihr Grab liegt auf dem Hügel ''Cerin Amroth'', dort, wo sie sich einst mit Aragorn verlobte.


== Menschen ==
== Menschen ==
Die '''Menschen''' treten mit dem Aufgehen der Sonne in die Welt. Sie sind im Gegensatz zu den Elben sterblich und haben auch gegenüber den Zwergen ein kurzes Leben. Die Sterblichkeit, das Schicksal, die Welt zu verlassen, während die Elben an Arda gebunden bleiben, bis die Welt endet, wird von Ilúvatar als Gabe verliehen, obwohl dies von den Menschen nicht immer als solche verstanden wird. Bald bevölkern sie den Osten Mittelerdes. Dort werden sie jedoch von bösen Mächten bedroht und einige Stämme fliehen in den Norden und Westen, wo sie die Reiche der Noldor und Sindar erreichen. Sie werden ''Atani'' oder in der Sindarin-Form ''Edain'' genannt, was „das zweite Volk“ oder die „Nachkommer“ bedeutet. Ursprünglich bedeutet ''Atan'' jedoch einfach „Mensch“.


Anders als die Elben, deren Existenz und Schicksal an das Mittelerdes gebunden ist und die deshalb nach ihrem Tod in [[#Namo (Mandos)|Mandos’ Hallen]] auf das Ende Ardas warten, sind die Menschen nicht an Mittelerde gebunden. Das Ziel ihrer Existenz ist jedoch weder Valar noch Elben bekannt. Mit dieser offenen Lösung wollte Tolkien, selbst gläubiger Christ, offenbar seine Mythologie widerspruchsfrei gegenüber der christlichen Theologie halten.<ref>{{Literatur |Autor=Damien Casey |Titel=The Gift of Iluvatar: Tolkien’s Theological Vision. |Sammelwerk=Australian E-Journal of Theology. |Band=2 |Nummer=1 |Datum=2004-02-02 |Online=[http://aejt.com.au/__data/assets/pdf_file/0006/395673/AEJT_2.9_Casey_Tolkien.pdf aejt.com.au] |Format=PDF |KBytes=}}</ref>
Die Menschen traten mit dem Aufgehen der Sonne in die Welt. Sie waren im Gegensatz zu den Elben sterblich und selbst aus der Sicht der Zwerge kurzlebig.
Ihr größter Vorteil war, dass sie sich schnell vermehrten, jedoch nicht so schnell wie Orks.
Bald bevölkerten sie den Osten (Rhûnrim oder schwarze Menschen). Dort wurden sie jedoch von bösen Mächten unterjocht und einige flohen in den Norden und Westen, wo sie die Reiche Beleriands und Anors erreichten.
Sie wurden "Edain" (= das zweite Volk, die Nachkommer) genannt.


=== Ar-Pharazon ===
=== Edain ===
Als '''Edain''' bezeichnen die Elben ursprünglich nur jene Mitglieder der drei Häuser der Menschen, die als erste nach Beleriand kommen. Dieses sind das Haus Beors des Alten, die Vorfahren von Barahir und Beren, das Haus Haldad, das später nach dessen Tochter das Haus Haleth genannt wird, und das Haus Marach, später Haus Hador, von dem Hador Lórindol, der Vorfahr von Húrin und Túrin sowie von Huor und Tuor, abstammt. Das Wort ''Edain'' bedeutet einfach nur „Menschen“ und wird später auf alle Menschen angewandt. Insgesamt gibt es neun sogenannte ''Väter der Menschen''.
Letzter, mächtigster und stolzester König des untergegangen Inselreichs. Befreundet mit Amandil dem Vater Elendils. Im Jahr 3255 nahm er nach dem Tod Tar-Palantirs dessen Tochter gegen ihren Willen und das Gesetz Númenors zur Frau und erlangte so die Macht. Als Sauron für sich den Titel des Königs der Menschen beanspruchte, sammelte Ar-Pharazon das Heer Númenors und segelte mit seiner Flotte nach Mittelerde, um Sauron zu unterwerfen. So groß war die Macht der Númenorer in jenen Tagen, dass Sauron sich auch auf seine stärksten Diener nicht mehr verlassen konnte. Er wurde gedemütigt und als "Gefangener" nach Númenor gebracht, wo er jedoch schon bald das Vertrauen des Königs und seiner Räte erlangte. Unter Saurons Einfluss und von diesem korrumpiert wurde Ar-Pharazon zum mächtigsten Tyrannen, den die Welt seit Morgoth gesehen hat. Und in seinem Wahn und seiner Angst vor dem Tod stellte er sich letztlich sogar gegen die Valar und versuchte, ihnen das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entreißen. Als er jedoch Fuß auf Aman setzte, führte er damit den Untergang Númenors herbei. Ar-Pharazon und seine Soldaten wurden unter den zusammenstürzenden Bergen begraben, wo sie auf die letzte Schlacht warten. Númenor wurde vom Meer verschlungen und nur wenige entkamen, darunter Elendil und seine Söhne Isildur und Anarion.


=== Aragorn ===
==== Beren ====
'''Beren Erchamion''' „Der Wagemutige Einhänder“, auch ''Camlost'' „der mit der leeren Hand“ genannt, ist ein berühmter Held des Ersten Zeitalters, Sohn des menschlichen Helden Barahir und seiner Frau Emeldir. Er ist der erste Mensch, der mit [[#Lúthien Tinúviel|Lúthien Tinúviel]] eine Elbin zur Frau gewinnt. Dazu muss er auf Geheiß des Brautvaters, des Elbenkönigs [[#Thingol|Thingol]], eine zunächst unlösbar scheinende Aufgabe erfüllen: die Beschaffung eines [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmarilli|Silmarils]] aus der Krone von [[#Melkor|Morgoth]], der nicht mehr zu den [[#Valar|Valar]] gezählt wurde. Beren versammelt einige Gefährten um sich – darunter der Elbenherrscher Finrod Felagund, der den Menschen mehr zugetan ist als Thingol – und zieht los, wird aber von Sauron gefangen genommen. Erst Lúthien schafft es mit der Hilfe von Huan, einem Jagdhund aus Valinor, ihren Geliebten zu befreien – seine Gefährten, einschließlich Finrods, kommen dagegen ums Leben. Beren und Lúthien ziehen mit [[#Huan|Huan]] nach Angband und überwinden den Wolf [[#Carcharoth|Carcharoth]], der den Eingang bewacht. Anschließend betört Lúthien den finsteren Herrscher Morgoth mit Hilfe ihrer Schönheit und singt ihn in den Schlaf. Mit dem Messer Angrist schneidet Beren dem Dunklen Herrscher einen Silmaril aus der Krone. Bei der anschließenden Flucht wird Beren von Carcharoth die Hand abgebissen, in der er den Silmaril hält. Beren und Lúthien kehren nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Doriath|Doriath]] zurück, wo Thingol in eine Heirat einwilligt. Beren wird wenig später auf der Jagd nach Carcharoth tödlich verletzt. Im Sterben übergibt er den Stein aus dem Bauch des toten Wolfs an Thingol und erfüllt so seine Aufgabe. Lúthien trauert so sehr um ihn, dass sie kurze Zeit später stirbt. Ein trauriges Ende der Geschichte, wäre nicht [[#Namo (Mandos)|Mandos]], der beiden eine zweite Chance gibt: Er schenkt ihnen ein zweites Leben in Mittelerde. So kehren sie zurück und leben glücklich auf der Insel Tol Galen. Beide sind jedoch in ihrem zweiten Leben sterblich.
[[Image:Aragorn figur 3b.jpg|thumb|Aragorn]]
Aragorn, Arathorns Sohn, (* 1. März 2931 D.Z., † 1. März 120 V.Z.) ist ein Dúnedain-Fürst und Nachfahre von Isildur. Er ist Erbe der Königswürde von Númenor und damit von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]].


Auf dem Grabstein von [[J. R. R. Tolkien]] und seiner Frau Edith befinden sich die Inschriften ''Beren'' und ''Lúthien''.
Sein Vater Arathorn wurde von Hügeltrollen getötet, als Aragorn erst zwei Jahre alt war; dadurch war nun Aragorn der Erbe Isildurs. Er und seine Mutter Gilraen kamen nach Bruchtal, wo Elrond die Rolle des Vater Aragorns übernahm und ihn wie einen Sohn liebgewann. Um jedoch seine wahre Identität zu verschleiern, bittet Elrond darum, ihn nunmehr nur noch Estel, "Hoffnung", zu rufen, auch, um ihn vor dem Feind zu schützen, der nach dem Erben Isildurs suchte, sollte er noch auf Erden verweilen. Erst, als Aragorn in seinem zwanzigsten Lebensjahre große Taten verbracht hatte, nennt Elrond ihm seinen richtigen Namen und eröffnet ihm seine Bestimmung.


==== Tuor ====
In Bruchtal trifft er auf Arwen Undómiel, Elronds Tochter; seine Liebe zu ihr entflammt. Elrond sieht dies und spricht zu Aragorn, dass er sich an keine Frau binden solle, bis er seinen Wert bewiesen habe. Aragorn verlässt Imladris und geht in die Wildnis, wo er wieder zu den Dúnedain stößt. Auch wird er ein Freund Gandalfs, der seine Weisheit mehrt. Auf seinen gefährlichen Reisen bewacht er mit den anderen Dúnedain auch das Auenland; er weiß von Gandalf, dass der Eine Ring gefunden wurde.
'''Tuor''' wird während des Ersten Zeitalters in Hithlum im Norden von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Beleriand|Beleriand]] als Sohn von Huor und Rían geboren. In der ''Nirnaeth Arnoediad'', der Schlacht der Ungezählten Tränen, stirbt sein Vater. Tuor wächst daher bei seinem Ziehvater Annael unter den Grauelben ([[Sindar]]) auf. Die Geschichte ''[[Von Tuor und dem Fall von Gondolin]]'' beschreibt, wie er in Vinyamar [[#Ulmo|Ulmo]] trifft, der ihm aufträgt, zu [[#Turgon|Turgon]] ins verborgene Königreich [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondolin|Gondolin]] zu gehen. Mit Hilfe des Elben Voronwe gelangt er dorthin und warnt Turgon vor dem Ende seines Königreichs.


Er heiratet später Turgons Tochter Idril Celebrindal. Beim Angriff auf Gondolin, das vollständig zerstört wird, fliehen sie mit den wenigen Überlebenden zu den Sirionmündungen. Ihr Sohn ist [[#Earendil und Elwing|Earendil]] der Seefahrer, Vater von Elros und [[#Elrond|Elrond]].
Als Gandalf von Saruman aufgehalten wird, trifft die Gemeinschaft der Hobbits um Frodo in Bree auf Aragorn; er offenbart sich ihnen als "Streicher" und verspricht, sie durch die Sümpfe und über die Berge nach Imladris zu führen.


Als Tuor das Alter spürt, kommt seine Sehnsucht nach den Weiten des Meeres wieder auf und er erbaut das große Schiff ''Earráme'' „Meeresschwinge“, das ihn und Idril Celebrindal nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Valinor|Valinor]] trägt.
Dort nimmt er an [[#Elrond|Elronds]] Rat teil, und nach [[#Gandalf|Gandalfs]] Sturz in [[Länder und Städte aus Mittelerde#Die Höhlen von Moria|Moria]] übernimmt er die Führung der ''Gemeinschaft des [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Ringes]]'', sowie später im Ringkrieg den Oberbefehl der ''Armeen des Westens'' im Kampf gegen [[#Sauron|Sauron]].


==== Túrin ====
Nach Ende des Ringkrieges wird er unter dem Namen 'Elessar' ([[Sindarin]]: ''Elbenstein'') König des wiedervereinten Königreiches von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]] und [[Arnor]] . Er heiratet Arwen, die für ihn ihre Unsterblichkeit aufgibt; sie gebärt ihm einen Sohn, Eldarion, und mehrere Töchter, deren Namen unbekannt sind.
'''Túrin Turambar''', der im Ersten Zeitalter geboren wird, ist der Sohn von Húrin Thalion, König von Dor-lómin, und dessen Frau Morwen. Sein Vater Húrin wird in der Schlacht der Ungezählten Tränen (''Nirnaeth Arnoediad'') gefangen genommen. Weil er dem Willen [[#Melkor|Morgoths]] trotzt, verflucht dieser Húrins Familie.


Als Húrin aus der ''Nirnaeth'' nicht zurückkehrt, schickt Morwen Túrin nach Doriath zu König [[#Thingol|Thingol]], um sein Leben vor den Ostlingen zu retten, die Dor-lómin bald darauf besetzen. Dort wird Túrin aufgezogen und in Ehren gehalten. Nach Streitigkeiten, bei denen ein am Hofe lebender Elb den Tod findet, flieht Túrin aus Doriath, weil er nicht mit einem gerechten Urteil Thingols rechnet. Er wird der Anführer einer Bande von Gesetzlosen und nennt sich ''Neithan'' „der Gekränkte“ – der erste von vielen Decknamen Túrins. Thingol sendet Túrins Freund [[#Beleg|Beleg]] aus, um Túrin zu finden und zurückzuholen, aber als er ihn endlich gefunden hat, weigert Túrin sich zurückzukehren. Er und seine Männer nehmen den Kleinzwerg Mîm gefangen, beziehen in dessen Höhlen Quartier und säubern in den nächsten Jahren zusammen mit Beleg die Gegend von Orks. Túrin nennt sich nun ''Gorthol'' „Schreckenshelm“ nach dem Drachenhelm von Dor-lómin, einem Erbstück seiner Familie, den er dabei trägt. Später wird er von Mîm verraten und von [[#Orks|Orks]] gefangen genommen. Er wird von Beleg und Gwindor gerettet, erschlägt dabei aber Beleg, den er für einen Ork hält. Mit Gwindor geht Túrin nach Nargothrond, wo er sich ''Agarwaen, Umarths Sohn'' „der Blutbefleckte, Sohn des Unglücks“ nennt. Er wird zu einem großen Krieger Nargothronds und zum Vertrauten König Orodreths; Túrin und Orodreths Tochter Finduilas verloben sich. Von den [[#Elben|Elben]] in Nargothrond wird Túrin ''Mormegil'' „Schwarzes Schwert“ genannt, nach seinem Schwert ''Gurthang'', das eine schwarze Klinge hat und bei dem es sich um das neu geschmiedete Schwert Belegs, ''Anglachel'', handelt. Er bewegt Orodreth dazu, wieder offen Krieg gegen Morgoth zu führen; durch diesen unweisen Ratschlag besiegelt er Nargothronds Schicksal.
Sein Schwert [[Gegenstände aus Mittelerde#Narsil/Andúril|Andúril]] ist aus den Bruchstücken des legendären [[Gegenstände aus Mittelerde#Narsil/Andúril|Narsil]] geschmiedet, Isildurs Schwert, das am Ende des Zweiten Zeitalters den Ring vom Finger des [[#Sauron|dunklen Herrscher]] schnitt.


Túrin kämpft tapfer in der Schlacht von Tumhalad, doch als er ins zerstörte Nargothrond zurückkehrt, fällt er unter den Bann des [[#Drachen|Drachen Glaurung]]. Darum folgt er nicht der von Orks verschleppten Finduilas (die daher getötet wird), sondern geht nach Dor-lómin, um seine Mutter und seine Schwester zu suchen. Als er sie dort nicht findet und erkennt, dass er getäuscht worden ist, tötet er im Zorn viele Ostlinge; aus Furcht vor deren Rache tötet sich eine Verwandte Túrins. Mehrere Jahre lebt Túrin danach verborgen bei den Menschen in den Wäldern Brethils. Er nennt sich mit bitterer Ironie ''Turambar'' „Meister des Schicksals“. Im Jahre 500 heiratet er das Mädchen ''Níniel'', das er in den Wäldern aufgelesen hat. Er weiß nicht, dass es sich dabei in Wirklichkeit um seine Schwester ''Nienor'' handelt, die er noch nie gesehen hat und die durch Glaurung ihr Gedächtnis verloren hat. Im folgenden Jahr, Nienor ist inzwischen von ihrem Bruder schwanger, bedroht Glaurung Brethil, und Túrin tötet ihn. Doch die Tücke des sterbenden Drachen bringt Túrin dazu, Brandir zu erschlagen, den Anführer der Menschen von Brethil. Nach dem Tod des Drachen erkennt Nienor ihren Mann als ihren Bruder und stürzt sich in den Fluss Teiglin. Túrin stürzt sich daraufhin in sein eigenes Schwert, das dabei zerbricht. Über seinem Grab wird der Stein der Unglücklichen errichtet. Damit hat sich Morgoths Fluch erfüllt. An einer Stelle in Tolkiens unveröffentlichten Texten findet sich der Hinweis, dass Túrin in der letzten Schlacht am Ende der Welt Morgoth töten wird, da er von allen am meisten unter ihm erlitten hat.
Weitere Namen:
* 'Dúnadan', Einzahl von Dúnedain ([[Quenya]]: ''Mensch des Westens'') nach seiner Herkunft
* Seinem Haus gibt er den Namen 'Telcontar' (Quenya: ''Streicher'').
* 'Thorongil' ([[Sindarin]]: 'Sternenadler'): Deckname, unter dem er im frühen dritten Zeitalter Ecthelion, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors, als Kriegsherr dient. Durch strategisches Geschick vernichtet er unter anderem nahezu die gesamte Flotte der Korsaren von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Umbar|Umbar]] und verdient sich dadurch großen Ruhm in Gondor. Er verlässt den Hof von Gondor, als [[#Denethor|Denethor]] an die Macht kommt, der zu ahnen scheint, wer der mysteriöse Feldherr Thorongil wirklich ist.


Túrin ist in Tolkiens Erzählungen ein tatsächlich „tragischer Held“, nachdem er mehrere Male tragisch verstrickt eigene Freunde erschlägt oder in den Tod treibt und seine eigene Schwester heiratet. Seine Geschichte zeigt Ähnlichkeiten mit der des griechischen [[Ödipus]], aber auch mit Kullervo aus der [[Kalevala]], aus der Tolkien viele Inspirationen bezog, und mit der [[Siegfried der Drachentöter|Siegfried-Sage]].
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' spielt [[Viggo Mortensen]] die Rolle des Aragorn.


=== Beren ===
=== Númenórer ===
Zu den '''Númenórern''' gehören alle, die einst von den Valar gesegnet wurden, welche ihnen die Insel Númenor schenkten, die sie eigens aus den Tiefen des Meeres erhoben. Die Insel lag westlich von Mittelerde und wird daher auch ''Westernis'' genannt. Die Númenórer sind mit einem langen Leben gesegnet.


Als Sauron die Númenórer zum Krieg gegen die Valar und die Elben aufstachelte, führte das zum Untergang der Insel Númenor. Die meisten Überlebenden waren jene, die sich treu zu den Valar verhielten und daher die „Getreuen“ genannt wurden. Sie gründeten in Mittelerde die Königreiche Arnor und Gondor. Eine andere Gruppe blieb Sauron treu und wurde auch als „dunkle“ oder „schwarze“ Númenórer bezeichnet.
Beren (443 - 552 E.Z.), "Beren der Einhänder", auch Camlost ("der Leerhändige" oder "Der mit der leeren Hand"; Beren gab sich selbst diesen Namen, als er ohne den Silmaril zurückkehrte) war ein berühmter Held des Ersten Zeitalters, Sohn des menschlichen Helden Barahir und seiner Frau Emeldir. Er war der erste Mensch, der mit [[#Lúthien Tinúviel|Lúthien Tinúviel]] eine Elbin zur Frau gewann. Dazu musste er auf Geheiß des Brautvaters, des Elbenkönigs [[#Thingol|Thingol]], eine zunächst unlösbar scheinende Aufgabe erfüllen: die Beschaffung eines [[Gegenstände aus Mittelerde#Die Silmaril|Silmarils]] aus der Krone des dunklen [[#Valar|Vala]] [[#Melkor|Morgoth]]. Beren versammelte einige Gefährten um sich (darunter Finrod) und zog los, wurde aber von Sauron gefangengenommen. Erst Lúthien schaffte es mit der Hilfe von Huan (einem Jagdhund aus Valinor), ihren Geliebten zu befreien. Beren und Lúthien zogen mit Huan nach Angband und überwanden den Wolf Carcharoth und den finsteren Herrscher Morgoth. Mit dem Messer Angrist schnitt Beren dem Dunklen Herrscher einen Silmaril aus der Krone. Bei der anschließenden Flucht wurde Beren von Carcharoth die Hand abgebissen, in der er den Silmaril hielt. Lange jagte Beren nach Carcharoth, um den Silmaril zurückzugewinnen, erst als er schwer verwundet war, erhielt er den Silmaril endlich und im Sterben gab er den Stein an Thingol und erfüllte so die Forderung. Lúthien starb kurze Zeit später an der Trauer. Ein trauriges Ende der Geschichte, wäre nicht [[#Mandos|Mandos]] gewesen, der beiden eine zweite Chance gab. Er schenkte ihnen ein zweites Leben in Mittelerde, und so kehrten sie zurück und lebten glücklich auf Tol Galen.


==== Elros ====
''Beren'' ist [[#Sindarin|Sindarin]] und bedeutet "Der Wagemutige", der Titel ''Erchamion'' bedeutet "der Einhändige". Auf dem Grabstein von [[J.R.R. Tolkien]] und seiner Frau Edith befindet sich die Inschrift ''Beren'' und ''Lúthien''. In der Filmtrilogie trägt [[#Aragorn II.|Aragorn]] als Berens Nachfahre [[#Barahir|Barahir]]s Ring, und er singt in der ''Extended Edition'' des ersten Teils das Lied von ''Beren und Lúthien''.
'''Elros''' (Q.) „Sternengischt“ (* 532 E.&nbsp;Z.; † 442 Z. Z.) ist der Sohn von [[#Earendil und Elwing|Earendil]] und Elwing und Zwillingsbruder [[#Elrond|Elronds]]. Er ist einer der [[#Halbelben|Halbelben]]. Er wird in Arvernien geboren. Beim Überfall auf die Sirion-Mündungen wird er von [[#Feanor|Feanors]] Söhnen gefangen genommen. Diese Tat bereut Maglor aber und gibt den Gefangenen wieder die Freiheit.


Als Halbelb kann er zwischen einem menschlichen und einem elbischen Leben wählen. Am Ende des Ersten Zeitalters entscheidet er sich dafür, zu den Menschen gezählt zu werden, und wird unter dem Namen ''Tar-Minyatur'' erster König von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Númenor|Númenor]], das er 410 Jahre lang regiert. Während seiner Regentschaft erbaut er unter anderem den Turm und die Zitadelle von Armenelos.
=== Beregond ===


==== Ar-Pharazôn ====
Beregond ist ein Soldat des dritten Wachbataillon in [[Länder und Städte aus Mittelerde#Minas Tirith|Minas Tirith]]. Bei seinen Spaziergängen durch die ''Weiße Stadt'' freundet sich [[#Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk|Pippin]], der zu dieser Zeit im Dienste [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondors]] steht, mit ihm an. Beregond hat einen zehnjährigen Sohn mit dem Namen [[#Bergil|Bergil]], den Pippin ebenfalls kennenlernt.
'''Ar-Pharazôn''' „der Strahlende“ ist der letzte, mächtigste und stolzeste König des Inselreichs Númenor. Im Jahr 3255 Z.&nbsp;Z. nimmt er nach dem Tod Tar-Palantirs dessen Tochter zur Frau – gegen ihren Willen und gegen das Gesetz Númenors – und erlangt so die Macht. Als Sauron für sich den Titel des Königs der Menschen beansprucht, sammelt Ar-Pharazôn das Heer Númenors und segelt mit seiner Flotte nach Mittelerde, um Sauron zu unterwerfen. Die Macht der Númenórer zu dieser Zeit ist so groß, dass Sauron sich selbst auf seine stärksten Diener nicht mehr verlassen kann. Da er somit das gegnerische Heer im Kampf nicht besiegen kann, unterwirft er sich und willigt ein, als Gefangener nach Númenor zu gehen. Dort gewinnt er schon bald das Vertrauen des Königs und seiner Räte. Unter Saurons Einfluss wird Ar-Pharazôn zum mächtigsten Tyrannen, den die Welt seit [[#Melkor|Morgoth]] gesehen hat. In seinem Wahn und seiner Angst vor dem Tod stellt er sich letztlich sogar gegen die Valar und versucht, ihnen das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entreißen. Er führt eine gewaltige Armee nach Aman, um die Valar zu bekriegen. Als er jedoch seinen Fuß auf Aman setzt, führt er damit den Untergang Númenors herbei. Ar-Pharazôn und seine Soldaten werden unter zusammenstürzenden Bergen begraben und vernichtet. Númenor wird vom Meer verschlungen und nur wenige entkommen dem Untergang, darunter Elendil und seine Söhne Isildur und Anárion.


Als Ar-Pharazôn gegen [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Aman|Aman]] zieht, legen die Valar das einzige Mal in der Geschichte die Herrschaft über Arda nieder.
Beregond kämpft während der Schlacht um [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]] für seinen Lehnsherren [[#Faramir|Faramir]] und rettet dessen Leben. Später nimmt er an der Schlacht um [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Mordor]] teil und wird später Hauptmann der Wache von Ithilien.


=== Bergil ===
==== Elendil ====
'''Elendil''' (Q.) „Elbenfreund“, welcher auch ''der Lange'' und ''der Getreue'' genannt wird, ist ein Númenorer, der nach dem Untergang Númenors nach Mittelerde kommt und das Nördliche Königreich Arnor gründet, während seine Söhne [[#Isildur|Isildur]] und [[#Anárion|Anárion]] im Süden Gondor gründen. Sein Vater ist Amandil „Freund Amans“, der letzte Herr von Andúnië und Führer der Getreuen von Númenor, also derer, die sich der Elben- und Valar-feindlichen Haltung des Königs widersetzen.


Elendils Macht beruht auf dem Wissen und den Schätzen, die er aus Númenor retten kann, seiner Freundschaft zu Gil-galad, dem letzten Hohen König der Noldor von Lindon und seinen Gefolgsleuten, den Dúnedain „West-Menschen“ oder Elendeli „Elbenfreunde“, die schon in Mittelerde leben oder mit ihm von Númenor geflohen sind. Seine Hauptstadt ist Annúminas „Turm des Westens“, die er am Ufer des ''Nenuial'' „Abendrot-See“ erbaut.
Sohn von [[Figuren aus Mittelerde#Beregond|Beregond]] und guter Freund von [[Figuren aus Mittelerde#Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk|Pippin]], der ihm in Gondor begegnet. Zur Zeit des Ringkrieges ist er 10 Jahre alt . Er hält Pippin fälschlicherweise für ein Kind. Außerdem muntert er Merry während der Schlacht beim schwarzen Tore auf.
{{Zitat
|Text=Et Earello Endorenna utúlien. Sinome maruvan ar Hildinyar tenn’ Ambar-metta.
|Sprache=qya
|Autor=Elendil der Lange
|Quelle=''Dies sind der Überlieferung nach Elendils Worte, als er nach der Zerstörung Númenors mit seinen vier Schiffen in Lindon ankommt.''
|vor=›
|nach=‹
|Übersetzung=Aus dem Großen Meer bin ich nach Mittelerde gekommen. An diesem Ort wollen ich und meine Erben bleiben bis zum Ende der Welt.
|ref=<ref>J. R. R. Tolkien: ''Der Herr der Ringe.'' Sechstes Buch, Kapitel fünf: ''Aragorns Krönung.''</ref>}}


Elendil wird auch ''der Lange'' genannt, weil er selbst unter den hochgewachsenen Númenórern erstaunlich groß ist (angeblich misst er zwei Meter vierzig). Trotz dieser Hünengestalt ist er eher ein Gelehrter als ein Krieger. Die ''Akallabêth'' (Die Versunkene), die Geschichte über Númenor, soll zu großen Teilen sein Werk sein. Den Untergang Númenors bedauert er zeitlebens und mit Hilfe seiner [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Palantíri|Palantíri]] schaut er oft über das Meer nach Westen.
=== Boromir ===


Erst in seinen letzten Jahren gewinnt er auch kriegerischen Ruhm. [[#Sauron|Sauron]] greift [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]], das Reich von Elendils Söhnen, an und erobert Minas Ithil (das später zu [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Ithil|Minas Morgul]] wird). Elendil und Gil-galad schließen das Letzte Bündnis zwischen [[#Elben|Elben]] und [[#Menschen|Menschen]] und führen ein mächtiges Heer nach Süden, um Gondor beizustehen. Auf der ''Dagorlad'' tragen sie den Sieg davon und ziehen anschließend gegen [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mordor|Barad-dûr]], Saurons dunkle Festung. Nach siebenjähriger Belagerung kommt es zum entscheidenden Kampf mit Sauron. Dabei werden Elendil und Gil-galad getötet, aber auch Sauron wird besiegt. Elendils Sohn Isildur schneidet ihm mit dem abgebrochenen Heftstück von [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Narsil / Andúril|Narsil]], dem Schwert Elendils, das bei seinem Tod unter ihm zerbricht, den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Einen Ring]] von der Hand.
Boromir wurde 2978 (3. Zeitalter) als ältester Sohn [[Figuren aus Mittelerde#Denethor|Denethors II]] (Truchsess von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]]) geboren. Nach einem prophetischen Traum, den auch sein jüngerer Bruder [[Figuren aus Mittelerde#Faramir|Faramir]] träumte, zog er nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Bruchtal|Bruchtal]], um ihn sich deuten zu lassen. Er wird als stolzer und hochgewachsener Mensch geschildert, der sich vor allem im Kampf durch Mut, Kraft und Geschicklichkeit auszeichnete.


Elendil wird am Berg der Ehrfurcht bestattet. Sein Grab wird auf Befehl von Isildur geheim gehalten, der die Anweisung und die Kenntnis vom Grab an seinen Nachfolger Meneldil weitergibt, und von diesem weiter in die nachfolgenden Generationen von Herrschern Gondors. Das [[Grab]] gilt als Mittelpunkt des Königreichs des Südens. Dort schenkt Cirion den [[#Rohirrim|Rohirrim]] das Land, welches sie Calenardhon nennen, und [[#Eorl „der Junge“|Eorl]] leistet den Eid auf immerwährende Freundschaft mit dem Volk Gondors.
Als ältester Sohn und Erbe des Truchsessen trug er das ''Horn von Gondor''. Er begleitete die Gemeinschaft des [[Gegenstände aus Mittelerde#Der Eine Ring|Ringes]] bis zu den Rauros-Fällen, wo es bei einem Streit zwischen ihm und [[Figuren aus Mittelerde#Frodo|Frodo Beutlin]] zum Bruch der Freundschaft kam. Er war mehr und mehr vom Ring eingenommen, den er nicht als Gefahr, sondern vielmehr als mächtige Waffe sah, die man nicht vernichten dürfe. Seine Tat hatte zur Folge, dass Frodo sich von der Gemeinschaft trennte, indem er sich mit dem Ring unsichtbar machte und floh.
Boromir versuchte dies wieder gut zu machen und verlor sein Leben im tapferen Kampf gegen [[#Orks|Orks]] ([[#Uruk-hai|Uruk-hai]]) bei der Verteidigung von [[#Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk|Merry]] und [[#Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk|Pippin]].


==== Isildur ====
Er wurde in einem Boot bestattet, zusammen mit seinen Waffen und dem in zwei Teile zerborstenen [[Gegenstände aus Mittelerde#Das Horn von Gondor|Horn von Gondor]]. Sein jüngerer Bruder [[Figuren aus Mittelerde#Faramir|Faramir]] sah ihn später auf dem Anduin gen Süden treibend.


'''Isildur''' (Q.) ist Elendils Sohn. Er flieht zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Anárion im Jahre 3319 Z.&nbsp;Z. aus dem untergehenden Númenor. Die Brüder werden die ersten Könige Gondors. Isildur regiert in Minas Ithil, bis dieses im Jahre 3429 von [[#Sauron|Sauron]] eingenommen wird. In der Schlacht von Dagorlad im Jahr 3434 Z.&nbsp;Z. gelingt es Isildur, den Einen Ring vom Finger Saurons zu schneiden und ihn damit zu besiegen. Er verfällt aber der Macht des Ringes und weigert sich, ihn zu zerstören. Wenige Jahre später gerät er bei den [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Schwertelfelder|Schwertelfeldern]] in einen Hinterhalt und wird von [[Ork]]s erschossen, als ihm der Ring bei seinem Fluchtversuch über den Fluss Anduin vom Finger rutscht und ihn damit wieder sichtbar werden lässt.
[[Sean Bean]] spielt die Rolle des Boromir in der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]''.


===Denethor===
==== Anárion ====
'''Anárion''' (Q.) „Sohn der Sonne“ (* 3219 Z.&nbsp;Z.; † 3440 Z.&nbsp;Z.) ist ein Sohn [[#Elendil|Elendils des Langen]] und der Bruder Isildurs.


Nach dem Untergang [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Númenor|Númenors]] landet Anárion mit Isildur im Süden von Mittelerde, wo sie das Königreich Gondor gründen, welches sie gemeinsam von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Osgiliath|Osgiliath]] aus regieren. Anárion gründet Minas Arnor, das spätere [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Tirith|Minas Tirith]].
Denethor der Zweite, Ecthelions Sohn, war der 26. Truchsess (Statthalter) von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]]. Er lebte von 2930 (drittes Zeitalter) bis zum 15. März 3019 (drittes Zeitalter).


Schon bald wird Gondor von Sauron attackiert. Als Minas Ithil von Saurons Truppen eingenommen wird, flieht Isildur nach Arnor. Bei der Einnahme von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Ithil|Minas Ithil]] geht der dort verwahrte [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Palantíri|Palantir]] verloren und gelangt so in Saurons Besitz.
Seine beiden Söhne [[Figuren aus Mittelerde#Boromir|Boromir]] und [[Figuren aus Mittelerde#Faramir|Faramir]] spielten beide im Verlauf des [[Herr der Ringe|Herrn der Ringe]] eine tragende Rolle.


Anárion bleibt in seinem Königreich und verteidigt es erfolgreich gegen Saurons Angriffe, bis Isildur, Elendil und [[#Gil-galad|Gil-galad]] mit den Heeren des Letzten Bündnisses Gondor erreichen. Anárion schließt sich dem Bündnis an und wird während der Belagerung [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Barad-dûr|Barad-dûrs]] von einem herabfallenden Stein erschlagen.
Denethor wird als kühn und tapfer, aber auch weitsichtig und klug geschildert. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2984 (3. Zeitalter) suchte er vor allem das Wohlergehen Gondors. Zur Zeit des Ringkrieges war er ein harter und teilweise verzweifelter Mann, der weder für sich, seine Söhne noch für Gondor noch eine Hoffnung sah. Dies wurde zumindest teilweise dadurch ausgelöst, dass er den [[Gegenstände aus Mittelerde#Palantir|Palantir]] von Gondor nutzte und dabei von [[Figuren aus Mittelerde#Sauron|Sauron]] getäuscht und beeinflusst wurde.


Sein Sohn Meneldil folgt ihm auf den Thron [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondors]].
Er wollte lieber sterben, als Gondors Niederlage mit anzusehen und versuchte, sich und seinen Sohn Faramir nach dessen fast tödlicher Verwundung auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen. Während Faramir gerettet wurde, starb Denethor.


=== Saurons Mund ===
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' verkörpert [[John Noble]] die Rolle des Denethor ([http://www.wladca.pl/dzialy/11/site/img/denethor.jpg Bild]).
Saurons Mund war einer der schwarzen Númenórer. Er stammte von den Nachfahren der Númenórer in den Kolonien der Haradwaith ab und trat in Saurons Dienste, als der dunkle Turm wieder mächtiger wurde. Seinen Namen hatte er vergessen. Im Dienste Saurons wurde er ein mächtiger Hexenmeister, der sein Leben durch schwarze Magie beträchtlich verlängerte, trotzdem blieb er ein sterblicher Mensch und war kein Nazgûl oder Untoter anderer Art. Er galt als grausam und verschlagen und wurde aufgrund seines bösen Willens und seines Scharfsinns nicht nur der Statthalter des Turms von Barad-dûr, sondern galt als der ranghöchste von Saurons menschlichen Dienern. Er starb vermutlich beim Untergang Saurons oder in der folgenden Schlacht.<ref>Robert Foster: ''Das Große Mittelerdelexikon.'' Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 594.</ref>


Im Film ''Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Extended Version)'' schlägt Aragorn ihm vor der Schlacht am schwarzen Tor den Kopf ab.
===Eldarion===


=== Dúnedain ===
("Sohn der Eldar".) Erster Sohn von [[#Arwen Abendstern|Arwen]] und [[#Aragorn|Aragorn]].


Die '''Dúnedain''' „Menschen des Westens“ sind die [[#Edain|Edain]], die zu Beginn des Zweiten Zeitalters nach Númenor auswandern, einer Insel, die ihnen von den Valar als Lohn für ihre Unterstützung im Kampf gegen Melkor geschenkt wurde. Nur wenige von ihnen entkommen jedoch dem Untergang Númenors, den sie selbst herbeigeführt haben. Dies sind die ''Getreuen'', die dem Elbenfreund Elendil folgen und die sogenannten ''schwarzen Númenórer'', die sich später von diesen abwenden und eigene Ziele verfolgen. Die ''Getreuen'' gründen die zwei Königreiche Arnor und Gondor, während die ''schwarzen Númenórer'' sich in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Harad|Umbar]] ansiedeln. Die Dúnedain werden wie die Königreiche in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Dúnedain des Nordens, auch als Waldläufer bekannt, zu denen zur Zeit des Ringkrieges auch Aragorn gehört, und die Dúnedain von Gondor, deren Hauptmann Faramir ist.
=== Elendil ===


Die Dúnedain sind anderen Menschen nicht nur geistig und körperlich weit überlegen, sie haben auch eine viel höhere Lebenserwartung als die Menschen, deren Vorfahren nicht auf Númenor weilten. Sie können jedoch ebenso wie diese dem Bösen verfallen, wie man es von den ''schwarzen Númenórern'' sagt.
Elendil ([[Quenya]]: ''Elbenfreund'') war ein Númenorer, der - nach dem Untergang Númenors - nach Mittelerde kam und das Nördliche Königreich Arnor gründete. Seine Macht beruhte auf dem Wissen und den Schätzen die er aus Númenor retten konnte, seiner Freundschaft zu Gil-galad, dem letzten Hohen König der Noldor von Lindon und seinen Gefolgsleuten, den Dúnedain [[Sindarin]]: ''Westmensch'') /Elendeli (Elbenfreunde) die schon in Mittlerde lebten oder auch von Nùmenor flohen . Seine Hauptstadt war Annúminas ([[Sindarin]]: ''Turm des Westens''), die er am Ufer des Nenuial-See erbaute.


==== Arvedui ====
''"Et Earello Endorenna utúlien. Sinome maruvan ar Hildinyar tenn' Ambar-metta!"''
'''Arvedui''' (* 1864 D.&nbsp;Z.; † 1975 D.&nbsp;Z.) ist seit 1964 D.&nbsp;Z. der letzte König von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Arnor|Arthedain]]. Im Jahr 1944 D.&nbsp;Z. erhob er Anspruch auf die Krone von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]]. Er war mit Fíriel, der Tochter Ondohers, dem König von Gondor, verheiratet. Ondoher und seine beiden Söhne waren zudem kurz zuvor im Kampf gefallen. Der Rat von Gondor wies jedoch den Anspruch zurück. Am Ende des Dritten Zeitalters erhob Aragorn als Nachfahre Arveduis und Fíriels erneut Anspruch auf Gondor.


In Arveduis Regierungszeit beginnt der [[#Nazgûl (Ringgeister)|Hexenkönig]] von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Eriador|Angmar]] erneut damit Arnor anzugreifen. Die wichtigsten Festungen Arnors, der [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Die Wetterspitze|Amon Sûl]] und Fornost, welche beide Aufbewahrungsorte eines Palantir sind, fallen. Arvedui kann jedoch mit den Palantiri nach Norden in die Forodwaith fliehen und wird von den Lossoth aufgenommen. [[#Círdan|Círdan]], der von Arveduis Sohn Aranarth von seiner Lage erfahren hatte, sendet ihm ein Schiff nach Norden. Trotz Warnungen der Lossoth besteigt Arvedui das Schiff und geht mit diesem und den zwei Palantiri in der Eisbucht von Forochel unter.
([[Quenya]]: "Aus dem Großen Meer bin ich nach Mittelerde gekommen. An diesem Ort wollen ich und meine Erben bleiben bis zum Ende der Welt.") Dies sagte Elendil, als er nach der Zerstörung Númenors durch die [[Figuren aus Mittelerde#Valar|Valar]] mit seinen vier Schiffen in Lindon ankam. Mit seinen Söhnen Isildur und Anárion war er dem Untergang Númenors entkommen. Sein Vatar war Amandil ([[Quenya]]: ''Freund Amans''), der letzte Herr von Andúnië und Führer der Getreuen oder Elendili ([[Quenya]]: ''Elbenfreunde'').


Sein Sohn Aranarth nahm die Krone Arthedains nicht an, sondern wurde der erste Stammesführer der Dunedain.
Elendil wurde auch "der Lange" genannt, weil er selbst unter den hochgewachsenen Númenórern erstaunlich groß war (angeblich maß er zwei Meter vierzig). Trotz dieser Hühnengestalt war er eher ein Gelehrter als ein Krieger. Die Akallabeth (''Die Versunkene''), die Geschichte über Númenor, soll zu großen Teilen sein Werk sein. Den Untergang Númenors bedauerte er zeitlebens, und mit Hilfe seiner [[Gegenstände aus Mittelerde#Palantir|Palantíri]] schaute er oft über das Meer nach Westen.


==== Aragorn ====
Erst in seinen letzten Jahren gewann er auch kriegerischen Ruhm. [[Figuren aus Mittelerde#Sauron|Sauron]] griff [[Länder und Städte aus Mittelerde|Gondor]], das Reich von Elendils Söhnen, an und eroberte Minas Ithil (das später zu [[Länder und Städte aus Mittelerde#Minas Morgul|Minas Morgul]] wurde). Elendil und Gil-galad schlossen das Letzte Bündnis zwischen [[Figuren aus Mittelerde#Elben|Elben]] und [[Figuren aus Mittelerde#Menschen|Menschen]] und führten ein mächtiges Heer nach Süden, um Gondor beizustehen. Auf der Dagorlad trugen sie den Sieg davon und zogen so gegen [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Barad-dur]], Saurons dunkle Festung. Nach siebenjähriger Belagerung kam es zum Kampf zwischen Sauron und dem ''Letzten Bündnis''. Dabei wurden Elendil und Gil-galad zwar geschlagen, aber auch Sauron wurde niedergeworfen, und Elendils Sohn [[Figuren aus Mittelerde#Isildur|Isildur]] schnitt ihm mit dem abgebrochen Heftstück von [[Gegenstände aus Mittelerde#Narsil|Narsil]] den [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Einen Ring]] von der Hand.


'''Aragorn II. Elessar''' (* 1. März 2931 D.&nbsp;Z.; † 1. März 120 V.&nbsp;Z.), Sohn Arathorns II., ist ein Anführer der Dúnedain in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Eriador|Eriador]] und ein Nachfahre von [[#Isildur|Isildur]]. Er ist der Erbe der Königswürde von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]] und [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Arnor|Arnor]].
=== Éomer ===


Als Aragorn zwei Jahre alt ist, wird sein Vater Arathorn im Kampf gegen Orks durch einen Pfeil getötet. Aragorn und seine Mutter Gilraen kommen nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Bruchtal|Bruchtal]], wo [[#Elrond|Elrond]] die Rolle eines Vaters für Aragorn übernimmt. Um ihn vor dem Feind zu schützen, der nach dem Erben Isildurs sucht, wird seine wahre Identität verschleiert und er wird nur noch ''Estel'' „Hoffnung“ genannt. Erst als Aragorn 20 Jahre alt wird, nennt Elrond ihm seinen richtigen Namen und eröffnet ihm seine Bestimmung.
Éomer, Sohn des Éomund, lebte vom Jahre 2991 3. Zeitalter bis ins Jahre 63 4. Zeitalter.
Sein Name bedeutet ''der Pferd-Berühmte''. Er ist der Neffe von [[#Théoden|Théoden]], des Königs von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]], und zur Zeit des Ringkrieges der 3. Marschall der Riddermark (anderer Name von Rohan). Seine Schwester [[#Éowyn|Éowyn]] spielt im Ringkrieg ebenfalls eine wichtige Rolle.


In Bruchtal begegnet Aragorn kurz darauf zum ersten Mal Elronds Tochter [[#Arwen|Arwen Undómiel]] und verliebt sich in sie. Elrond sagt Aragorn jedoch, dass er Arwen an keinen Geringeren als den König von Arnor und Gondor geben würde. Aragorn verlässt Bruchtal und bereist viele Gegenden Mittelerdes, um sich auf seine schwere Aufgabe vorzubereiten. In dieser Zeit wird er ein Freund [[#Gandalf|Gandalfs]]. Während seiner gefährlichen Reisen und in seiner oft langen Abwesenheit lässt er das [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Auenland|Auenland]] durch die Dúnedain bewachen.
In der Zeit in der König [[#Théoden|Théoden]] von [[#Saruman|Saruman]] beeinflusst wird, verbannt er Éomer aus Rohan, weil dieser als Einziger die gegen des Königs Ratgeber und Sarumans Spion [[#Gríma Schlangenzunge|Gríma Schlangenzunge]] auftritt und diesen bedroht. Durch [[#Gandalf / Olórin|Gandalfs]] Hilfe wird Grímas Verrat aufgedeckt und dieser fortgejagt. Théoden ernennt Éomer daraufhin zum ersten Marschall der Riddermark, und macht ihn ihn damit zu seinem Erben und Thronfolger.


Unter dem Namen Thorongil dient Aragorn unter anderem Ecthelion, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors, als Heerführer. Durch strategisches Geschick vernichtet er nahezu die gesamte Flotte der Korsaren von Umbar und verdient sich dadurch großen Ruhm in Gondor. Er verlässt den Hof von Gondor, als Denethor an die Macht kommt, der zu ahnen scheint, wer der mysteriöse Feldherr wirklich ist.
Éomer kämpft tapfer in der Schlacht von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Helms Klamm|Helms Klamm]] und auf dem [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Pelennor]] und zieht mit [[#Aragorn|Aragorn]] und den ''Heerführern des Westens'' als Anführer der ''Reiter von Rohan'' bis zur letzten Schlacht am Schwarzen Tor von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Mordor]].


Nachdem er von Gandalf erfahren hat, dass der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Eine Ring]] gefunden worden ist, spürt er [[#Gollum / Sméagol|Gollum]] auf, als dieser aus Mordor zurückkehrt. Während Gandalf von [[#Saruman|Saruman]] aufgehalten wird, trifft die Gemeinschaft der Hobbits um Frodo in Bree auf Aragorn. Er offenbart sich ihnen unter dem Namen ''Streicher'' (im Original ''strider'') und führt sie durch die Sümpfe und über die Berge nach Bruchtal, wo er an Elronds Rat teilnimmt und anschließend als einer der Neun Gefährten mit Frodo und dem Ring nach Süden aufbricht. Nach Gandalfs Sturz in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Moria]] führt er die Gemeinschaft des Ringes bis zu deren Zerfall in Parth Galen. Im folgenden Ringkrieg übernimmt er nach der siegreichen Schlacht auf dem Pelennor den Oberbefehl des ''Heers des Westens'' im letzten Kampf gegen [[#Sauron|Sauron]].
Nach dem Tod [[#Théoden|Théodens]] auf dem Schlachtfeld vor Minas Thirith wird Éomer König von Rohan.


Nach Ende des Ringkrieges wird er unter dem Namen ''Elessar'' „Elbenstein“ zum König des wiedervereinten Königreiches von Arnor und Gondor gekrönt. Er heiratet Arwen, die für ihn ihre Unsterblichkeit aufgibt. Sie schenkt ihm einen Sohn, ''Eldarion'' „Elbensohn“, sowie mehrere Töchter.
Er wird in der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' von [[Karl Urban]] gespielt.


Sein Königsname Elessar wurde ihm von Galadriel geweissagt. Die Menschen von Minas Tirith gaben ihm diesen Namen nach der Schlacht auf dem Pelennor aufgrund seiner Smaragdbrosche. Als Namen seiner Dynastie erwählte er ''Telcontar'', was das Quenyaäquivalent für ''Streicher'', seinen Namen in Bree, ist.
=== Éowyn ===


Im Rahmen der Neuordnung des neuen vereinten Königreichs von Gondor und Arnor wird auch der Orthanc wieder in Besitz genommen, wo künftig wieder der dort von Saruman benutzte Palantir aufbewahrt werden soll. Bei der Durchsuchung des Turms werden zahlreiche von Saruman und Grima gestohlene Wertgegenstände entdeckt. In einer verborgenen Kammer findet man zudem zwei Gegenstände, die Saruman offenbar auf der Suche nach dem Einen Ring entdeckt hat: die Kapsel, in der Isildur einst den Einen Ring um den Hals trug, sowie den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Elendilmir|Elendilmir]], einen weißen Stein aus elbischem [[Kristall]] auf einem Stirnreif aus [[Mithril]], den Isildur als Zeichen der Königswürde des Nördlichen Königreichs trug.
Éowyn, (geb. 2995 Drittes Zeitalter) war die Tochter von Éomund, Marshal der Mark, der während eines Ork-Angriffes ums Leben kam, als sie noch ein kleines Kind war, und [[#Theoden|König Theoden]]s Schwester, Théodwyn, welche an der Trauer um ihren gefallenen Mann starb.
[[#Theoden|König Theoden]] von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]] nahm sie und ihren älteren Bruder [[#Éomer|Éomer]] mit nach Rohan, wo sie unter seiner Obhut aufwuchsen. Als ''Schildmaid'' von Rohan lernt sie neben den höfischen Tugenden auch kämpfen. Mit enormen Mut und Klugheit begabt, leidet sie darunter, als Frau nur auf "Heim und Herd" festgelegt zu werden. Lange pflegt sie den alternden König, der unter den Einflüsterungen von [[#Gríma Schlangenzunge|Gríma Schlangenzunge]] zunehmend verfällt.


Aragorns Schwert [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Narsil / Andúril|Andúril]] ist aus den Bruchstücken des legendären Narsil geschmiedet, Elendils Schwert, das bei seinem Tod am Ende des Zweiten Zeitalters unter ihm zerbricht und mit dessen abgebrochener Klinge Isildur den Ring vom Finger Saurons schneidet.
Sie begegnet [[#Aragorn|Aragorn]] und verliebt sich unglücklich in ihn. Als ihr Onkel, der von [[#Gandalf / Olórin|Gandalf]] geheilt wurde, nach der Schlacht um [[Länder und Städte aus Mittelerde#Helms Klamm|Helms Klamm]] mit seinen Männern in den Krieg gegen Mordor zieht, verkleidet sie sich als Mann und nennt sich Dernhelm um mitzukämpfen. In der großen Schlacht um [[Länder und Städte aus Mittelerde#Minas Tirith|Minas Thirith]] besiegt sie mit [[#Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk|Merry]] den ''Hexenkönig von Angmar'', den obersten der [[#Nazgûl|Nazgûl]]. Diesem war prophezeit worden, dass er durch keines Mannes Hand würde fallen können.


Aragorn stirbt schließlich nach 120 Jahren Herrschaft über das Vereinigte Königreich eines natürlichen Todes. Es kann mit Recht gesagt werden, dass in ihm der Adel der alten Númenórer wiedererstarkt war, denn er hatte seit Jahrtausenden eine der längsten Lebensspannen aller Menschen. Er war zudem sehr weise und wusste um viele Dinge in Mittelerde, sicher auch ein Resultat seiner langen Wanderungen. Er besaß weiterhin die Gabe der Hellsicht. Während seiner Herrschaft erblühte das Königreich und wurde so groß und stark wie nie zuvor.
Éowyn schlug mit ihrem Schwert den Kopf des Reittieres ab und besiegt, nachdem er ihr mit seiner Keule den Arm gebrochen hatte, den Fürsten der Nazgul mit Hilfe von Merry. Danach fällt sie in einen todesähnlichen Schlaf. Aragorn konnte sie mit dem Zauberkraut Athelas ihren Körper heilen, doch nicht ihr Seele. Als sie in den Häusern der Heilung [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]] Faramir, Boromirs Bruder, den Truchsessen von Gondor und späteren Fürsten von Ithilien, trifft verliebt er sich in Éowyn und heilt ihre Seele.


Weitere Namen:
Nach dem Ringkrieg heiratet sie Faramir, zieht mit ihm nach Ithilien und bekommt mit ihm einen Sohn namens Elboron.
* ''Dúnadan'' (S.) „Mensch des Westens“; wegen seiner Abstammung von den Númenórern.
* ''Estel'' (S., Q.) „Hoffnung“; der Name, den er von Elrond bekam, als er bei ihm aufwuchs.
* ''Elessar'' (Q.) „Elbenstein“ unter diesem Namen würde er König von Arnor und Gondor.
* ''Telcontar'' (Q.) „Streicher“, der Name, den er für seine Dynastie wählt. ''Tar Elessar Telcontar'' (Q.) „König Elbenstein, der Schreiter“, wohl auch, weil es ein langer Weg war, bis er sein Ziel erreichte.
* ''Thorongil'' (S.) „Sternenadler“ ist ein Deckname, den er zum Andenken an seinen Vater ''Arathorn'' (S.) „Königsadler“ wählt und unter dem er in jungen Jahren sowohl König Thengel von Rohan, als auch Ecthelion II, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors dient.
* ''Envinyatar'' (Q.) „der Erneuerer“, ein Name, den er in den Häusern der Heilung erhält, weil er es vermag, Menschen nur mit Hilfe seiner Hände und dem Königskraut Athelas von Verletzungen und dem Schwarzen Hauch zu heilen.


=== Menschen aus Gondor ===
Titel: ''Lady of Rohan, Lady of the Shield-arm, White Lady of Rohan, Lady of Ithilien''
==== Denethor ====


'''Denethor II.''', Sohn Ecthelions II., ist der 26. [[Truchsess (Hofamt)|Truchsess]] (Statthalter) von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]]. Er lebt von 2930 bis zum 15. März 3019 D.&nbsp;Z. Im Jahre 2976 hat er Finduilas, die Schwester Fürst Imrahils aus Dol Amroth geheiratet, die ihm zwei Söhne schenkt. Diese beiden Söhne Boromir und Faramir spielen im [[Der Herr der Ringe|Herrn der Ringe]] eine tragende Rolle.
Éowyn kommt aus dem Altenglischen: éo = ''horse'', wyn = ''joy''; éowyn = ''horsejoy''<br/>
Aussprache: ar'win (englische Aussprache der Buchstaben!). "wyn" wird ähnlich dem englischen Wort "win" und nicht wie das deutsche Wort "wün" gesprochen.


Denethor wird als kühn und tapfer, aber auch weitsichtig und klug geschildert. Nach Gandalfs Aussagen fließt in seinen Adern fast reines, númenórisches Blut – wie auch bei seinem Sohn Faramir, nicht dagegen bei Boromir. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2984 liegt ihm vor allem das Wohlergehen Gondors am Herzen, aber ebenso sehr der Machterhalt für ihn und seinen Sohn Boromir, als nächstem Truchsess. Doch schon bald darauf stirbt seine geliebte Frau Finduillas an einer unheilbaren Sehnsucht nach dem Meer, an dem sie geboren wurde, welches sie aber nicht besuchen darf, da Denethor um ihre Sicherheit besorgt ist, denn die Küste wird zu dieser Zeit besonders stark von den Korsaren aus Umbar heimgesucht. Nicht zuletzt durch diesen Verlust ist Denethor zur Zeit des Ringkrieges ein harter und teilweise verzweifelter Mann, der keine Schwäche duldet.
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' spielt [[Miranda Otto]] die Figur der Éowyn.


Wahrscheinlich erfährt er durch den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Palantíri|Palantír]] von Minas Tirith, der dabei vermutlich von [[#Sauron|Sauron]] beeinflusst wird, von Aragorn, dem Erben Isildurs und Thronanwärter, den er bereits Jahre zuvor unter dem Namen Thorongil kennengelernt hatte, als dieser unter seinem Vater Ecthelion diente, und dessen Stärke und Ausstrahlung er somit nur zu gut kennt.
=== Faramir ===


Der Tod Boromirs, von dem er zunächst durch das geborstene [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Das Horn von Gondor|Horn von Gondor]] erfährt, erschüttert ihn zutiefst, da er seinem jüngeren Sohn Faramir nicht die Führungsqualitäten seines Bruders zutraut und befürchtet, dass dieser nicht in der Lage sein wird, sich Aragorn entgegenzustellen, wodurch die Herrschaft ihres Hauses in Gondor endet.
Faramir war der zweite Sohn von [[#Denethor|Denethor]] dem II., Truchsess (Statthalter) von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]]. Er lebte vom Jahre 2983 des 3. Zeitalters bis zum Jahre 83 des 4. Zeitalters.


So will er lieber sterben, als Gondors Niederlage mit anzusehen oder die Rückkehr eines rechtmäßigen Königsanwärters zu akzeptieren. Daher versucht er, sich und seinen schwer verwundeten Sohn Faramir auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen, weil für ihn eine Unterwerfung niemals in Frage kommt. Während Faramir gerettet wird, stirbt der wahnsinnig gewordene Denethor im Feuer.
Im Ringkrieg war Faramir zunächst Hauptmann der Waldläufer von Ithilien und galt als einer der besten menschlichen Bogenschützen seiner Zeit. Nach dem Tod seines älteren Bruders [[Figuren aus Mittelerde#Boromir|Boromir]], um den er sehr trauerte, wurde er Heerführer von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]].
Als sein Vater, Denethor II. erfuhr, dass Boromir gestorben war, wünschte er sich, Faramir wäre tot und sein älterer Bruder Boromir am Leben. Denethor trieb Faramir ohne Hoffnung in die Schlacht um die äußere Mauer von Gondor und um Osgiliath, in der dieser von den [[#Nazgûl|Nazgûl]] schwer verwundet wurde.


==== Boromir ====
Sein Vater war über diese scheinbar tödliche Verwundung so erschüttert, dass er beschloss, sich selbst und Faramir zu verbrennen. Während Faramir von [[#Beregond|Beregond]] und [[#Peregrin Tuk und Meriadoc Brandybock|Pippin]] gerettet wurde, starb Denethor auf seinem eigenen Scheiterhaufen.
'''Boromir''' wird im Jahr 2978 D.&nbsp;Z. als ältester Sohn Denethors II. (Truchsess von Gondor) und dessen Frau Finduilas von Dol Amroth geboren. Boromir wird als stolzer und hochgewachsener Mensch beschrieben, der sich vor allem im Kampf durch Mut, Kraft und Geschicklichkeit auszeichnet. Nach einem prophetischen Traum, den auch sein jüngerer Bruder Faramir träumt, reist er nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Bruchtal|Bruchtal]], um sich den Traum deuten zu lassen.


Als ältester Sohn und Erbe des Truchsessen trägt er das Horn von Gondor. Er begleitet die Gemeinschaft des [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Ringes]] bis zu den Rauros-Fällen. Dort kommt es zu einem Streit zwischen ihm und [[#Frodo Beutlin|Frodo Beutlin]], bei dem er versucht, den Ring gewaltsam an sich zu nehmen. Er ist mehr und mehr vom Ring besessen, den er nicht als Gefahr, sondern vielmehr als mächtige Waffe sieht, die man nicht vernichten darf. Seine Tat hat den Bruch der Gemeinschaft zur Folge. Frodo trennt sich von der Gemeinschaft, indem er sich mit dem Ring unsichtbar macht und flieht. Boromir erkennt zu spät seine Verblendung. Er versucht, seinen Fehler wiedergutzumachen, und wird durch eine Vielzahl von Orkpfeilen getötet, als er [[#Meriadoc Brandybock|Merry]] und [[#Peregrin Tuk|Pippin]] vergeblich gegen eine Übermacht von [[#Orks|Orks]] und [[#Uruk-hai|Uruk-hai]] verteidigt.
Während seiner Genesung begegnete Faramir [[Figuren aus Mittelerde#Éowyn|Éowyn]] und verliebte sich in sie. Sie heirateten nach Ende des Ringkrieges, wie im 3. Band des Herrn der Ringe beschrieben.
Als [[#Aragorn|Aragorn]] König von Arnor und Gondor wurde, ernannte er Faramir zum Statthalter Gondors und Fürst von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Ithilien]].


Boromir wird von den verbliebenen Gefährten [[#Aragorn|Aragorn]], [[#Legolas|Legolas]] und [[#Gimli|Gimli]] zusammen mit seinen Waffen und dem Horn von Gondor in einem Boot bestattet. Sein jüngerer Bruder Faramir sieht das Bestattungsboot später auf dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Anduin|Anduin]] gen Süden treiben. Das Horn wird, in zwei Teile zerborsten, ans Ufer geschwemmt und zu seinem Vater Denethor gebracht, der daraufhin in tiefe Trauer fällt.
Faramir wird in der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' von [[David Wenham]] gespielt.


=== Gríma Schlangenzunge ===
==== Faramir ====
Gríma, Gálmóds Sohn († 3019 Drittes Zeitalter), war der engste Ratgeber [[#Theoden|König Theodens]] von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]]. Er verriet seinen König vor Beginn des Ringkriegs an [[#Saruman|Saruman]] und schwächte ihn mit Einflüsterungen und Ränken an denen dieser fast zugrunde ging. Außerdem stellte er [[#Éowyn|Éowyn]], der Nichte des Königs, nach und war maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Bruder [[#Éomer|Éomer]] aus Meduseld, der "Goldenen Halle" von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]] verbannt wurde. Nachdem Theoden durch [[#Gandalf|Gandalf]] geheilt wurde, verbannte er jetzt Gríma der daraufhin zu seinem eigentlichen Herrn [[#Saruman|Saruman]] nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Isengard|Isengard]] floh, wo er von diesem wie ein Sklave behandelt wurde.


'''Faramir''' ist der zweite Sohn von Denethor II., Truchsess (Statthalter) von Gondor und Finduilas von Dol Amroth, er lebt vom Jahr 2983 D.&nbsp;Z. bis zum Jahr 83 V.&nbsp;Z. Als er fünf Jahre alt ist, stirbt seine Mutter, was zur Folge hat, dass sich sein Vater Denethor sehr verschließt und all seine Liebe scheinbar seinem älteren Sohn Boromir schenkt. Davon erfährt auch Gandalf (Mithrandir), der sich daraufhin zeitweise um Faramir kümmert und ihn in den Geschichten und Liedern Mittelerdes unterweist. Diese Verbindung wird von Denethor nicht besonders gern gesehen, da er Gandalf nicht vertraut und denkt, dass sein Sohn dadurch verweichlicht würde. Daher muss Faramir bereits mit zehn Jahren in den Wachdienst des Palastes eintreten.
Nach dem Fall von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Isengard|Isengard]] zog er mit Saruman durch Mittelerde, tyrannisierte mit ihm zusammen Hobbingen und das [[Länder und Städte aus Mittelerde#Auenland|Auenland]] und ermordete Saruman schließlich aus Hass und Verzweiflung.


Im Ringkrieg ist Faramir zunächst Hauptmann der Waldläufer von Ithilien und gilt als einer der besten menschlichen Bogenschützen seiner Zeit. Nach dem Tod seines geliebten älteren Bruders Boromir, um den er sehr trauert, wird er an dessen Stelle Heerführer von Gondor. Im Gegensatz zu seinem Bruder kann er, als ihm Frodo begegnet, der Versuchung widerstehen, den Ring an sich nehmen zu wollen. Als Denethor II. vom Tode Boromirs erfährt, wünscht er sich, Faramir wäre stattdessen gestorben, wohl auch, weil er selbst es war, der Boromir nach Imladris entsandte und nicht Faramir, der ihn darum gebeten hatte, selbst dorthin gehen zu dürfen. Er schickt Faramir in die aussichtslose Schlacht um Osgiliath, in der er von einem vergifteten Pfeil der Südländer (Haradrim) schwer verletzt wird.
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' spielt [[Brad Dourif]] die Rolle des Gríma.


Sein Vater ist über die scheinbar tödliche Verwundung Faramirs so bestürzt, dass er beschließt, sich selbst und Faramir zu verbrennen. Während Faramir mit [[#Beregond|Beregonds]] und Pippins Hilfe von [[#Gandalf|Gandalf]] gerettet wird, stirbt Denethor auf seinem eigenen Scheiterhaufen. Faramir wird dadurch zum neuen Truchsess von Gondor, ist aber weder ansprechbar noch handlungsfähig. Erst als Aragorn nach der Schlacht auf dem Pelennor heimlich zu den Häusern der Heilung kommt und Faramir durch die „Hände eines Königs“ ins Leben zurückruft, beginnt er zu genesen.
===Haradrim===


Während seiner Genesung begegnet Faramir [[#Éowyn|Éowyn]] und verliebt sich in sie. Sie heiraten am 10. August 3019 nach dem Ende des Ringkrieges. Als [[#Aragorn|Aragorn]] König von Arnor und Gondor wird, ernennt er Faramir zum Statthalter Gondors und Fürsten von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Ithilien]].
Die Haradrim (Westron: ''Südländer'') waren wilde und als primitiv beschriebene Menschen aus [[Länder und Städte aus Mittelerde#Harad|Harad]], einem großen Bereich im südlichen Mittelerde. Im Z.Z. leisten einige der Haradrim [[Númenor]] Tribut, doch im Dritten Zeialter standen sie unter dem Einfluss [[#Sauron|Saurons]] und waren eine ständige Bedrohung für [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondors]] südliche Grenzen. Einige der Haradrim wurden von schwarzen Númenórern regiert.


==== Beregond ====
Die Haradrim waren im Allgemeinen groß und dunkelhäutig, mit schwarzem Haar und dunklen Augen. Die Bewohner von ''Fern-Harad'' wurden als schwarzhäutig beschrieben, mit weißen Augen und roten Zungen, wie Halbtrolle. Sie trugen scharlachrote Kleidung und Goldschmuck, und einige Stämme der Haradrim bemalten ihre Körper.([[Tolkien]] ließ sich wohl von den "Wilden" in [[Afrika]] inspirieren.)


'''Beregond''' ist ein Angehöriger der Stadtwache von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Tirith|Minas Tirith]] zur Zeit des Ringkrieges. Er ist der Vater von Bergil, einem Jungen, mit dem Pippin einige Zeit in Minas Tirith verbringt. Als Denethor sich zusammen mit seinem Sohn Faramir verbrennen will, wird Beregond von Pippin alarmiert. Daraufhin verlässt er seinen Posten und kämpft sich zur Grabstätte der Statthalter durch. Dabei muss er die Wache töten. Anschließend kämpft er gegen Denethors Helfer, um Faramir zu retten. Schließlich gelingt es [[#Gandalf|Gandalf]], Faramir zu retten. Aragorn spricht nach seiner Krönung ein Urteil über Beregond: Aufgrund seiner Tapferkeit und seiner Liebe zu Faramir soll er nicht bestraft werden. Doch muss er aus der Wache der Stadt ausscheiden, um der Weißen Schar zugeteilt zu werden, der Wache des neuen Statthalters Faramir. Als ihr Hauptmann soll er in Ehren und Frieden Faramir dienen, für den er so viel gewagt hat.
In der Schlacht führten sie Krummschwerter und alle möglichen andere Waffen und waren gefürchtet wegen ihrer [[#Olifanten|Kriegs-Olifanten]]. Von den [[#Hobbits|Hobbits]] wurden sie als 'Schwärzlinge' bezeichnet, wobei die Erzählungen von den Olifanten als [[Legende]] angesehen werden.


==== Cirion ====
Die schwersten Angriffe der Haradrim auf [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]] fanden in den Jahren 1014-50 D.Z. über Umbar statt. Besonders erwähnt werden:
'''Cirion''' ist herrschender Truchsess in Gondor zwischen 2489 und 2567 D.Z. und schließt nach der Schlacht auf der Ebene von Celebrant 2510 D.Z. das immerwährende Bündnis mit Eorl, dem Anführer der Rohirrim. In Erfüllung dieses Schwurs führt König Theoden sein Heer 509 Jahre später zur Schlacht auf dem Pelennor. Cirion gilt als kluger und weiser Herrscher, da er durch die Schenkung der durch die ständigen Kriege ohnehin weitgehend entvölkerten später so genannten Riddermark sein eigenes Reich an der Nordgrenze stabilisierte. Allerdings legt er mit diesem Bund gleichzeitig den Grundstein für die immerwährenden Konflikte zwischen den zugewanderten Rohirrim und den Resten der ursprünglichen Bevölkerung, die ebenfalls Anspruch auf das Gebiet erheben, was letztlich dazu führt, dass Teile davon sich Saruman bei seinem Krieg gegen die Nordländer anschließen.
* 1944, als die Menschen von Nah-Harad sich mit den Wagenfahrern und den Bewohnern von Khand verbünden;
* 2885, als sie in der Schlacht am Poros-Übergang geschlagen wurden,
* und während des Ringkriegs, als die Haradrim in der Schlacht auf dem [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Pelennor]] und in Ithilien kämpften.


=== Ostlinge ===
=== Menschen aus Thal ===


==== Girion ====
Als "Ostlinge" wurden die Nachfahren jener Menschen bezeichnet, die während der Großen Wanderung keinen Kontakt mit den [[#Elben|Elben]] aufgenommen hatten. Statt dessen blieben sie im Osten in einer Gegend, die später die "Nebellande" genannt wurden. Dort bildeten sich viele recht kriegerische Stammesgesellschaften mit Hierarchien und einem strengen Kastenwesen. Sie waren dunkelhäutig und verwildert. Einst von den Menschen des Westens verdrängt, gab [[#Sauron|Sauron]] ihnen die Chance sich zu rächen. Sie stellten sich unter seinen Kriegsdienst und waren von nun an Söldner, die dem dunklen Herrscher gegen die freien Völker Mittelerdes in Schlachten zu Hilfe kommen sollten.


Girion war Fürst von Thal und der umliegenden Ländereien bis zum Jahr 2770 D.Z., als der [[Drache (Mythologie)|Drache]] Smaug den Einsamen Berg angriff und zuvor die Stadt Thal zerstörte. Girion starb bei dem Versuch, Smaug zu töten und seine Stadt zu retten. Nach dem Überfall des Drachen verließen die Überlebenden die zerstörte Stadt, der Großteil von ihnen ließ sich in der nahegelegenen Seestadt Esgaroth nieder.
Im dritten Zeitalter tauchen sie daher als kriegerische Angreifer vor Gondor auf und unterstützten [[#Sauron|Saurons]] Armee in der Schlacht auf dem [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Pelennor]]. Nach der großen Schlacht am Pelennor flohen die überlebenden Ostlinge zurück in ihre Heimat und wurden lange nicht mehr in der Nähe der Grenzen Gondors gesichtet.


==== Bard ====
Im Peter-Jacksons "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" wurden sie leider nicht in der Schlacht am Pelennor gezeigt. Dafür aber die [[#Haradrim|Haradrim (Südlinge)]], auch Söldner Saurons, die den Ostlingen sehr ähnlich waren.


Bard (auch ''Bard der Bogenschütze'' genannt) wächst als Nachkomme Girions, des letzten Königs von Thal, in der Seestadt Esgaroth auf. Als versierter Bogenschütze ist er Mitglied der Stadtwache des Bürgermeisters. Diesem ist er aufgrund seiner allgemeinen Beliebtheit als möglicher Aufwiegler und Volksheld ein Dorn im Auge. Als der Drache Smaug im Jahre 2941 D.Z. die Seestadt angreift und nahezu vollständig zerstört, wird dieser von Bard mit einem schwarzen Pfeil getötet. Danach führt er die Überlebenden nach Thal und ist Anführer der Menschen in der Schlacht der fünf Heere. Nach der Schlacht wird Bard König des neu gegründeten Königreiches von Thal. Nach seinem Tod im Jahre 2977 D.Z. folgt sein Sohn Bain ihm auf den Thron.
=== Théoden ===
[[Bild:Theoden bente schlick.jpg|thumb|Bernhard Hill als Théoden,<br />Zeichnung von Bente Schlick]]
Théoden, Tengels Sohn, aus dem Geschlecht von Éorl, (*2949, †3019 des 3. Zeitalters) war der 17. König von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]], "Herrscher der Mark". Sein Name bedeutet in der Sprache der Rohirrim (Einwohner von Rohan) ''Herrscher''. Mit seiner Frau Elfhild hatte er einen Sohn, seinen Thronerben Théodred. Als seine Schwester Théodwyn mit ihrem Mann getötet wurden, nahm Théoden deren Kinder [[#Éomer|Éomer]] und [[#Éowyn|Éowyn]] in die "Goldene Halle Meduseld" den Königspalast von Rohan auf, so dass sie an seinem Hof in [[Länder und Städte aus Mittelerde#Edoras|Edoras]] aufwuchsen.


==== Bain ====
Gegen Ende des 3. Zeitalters wurde Théoden von seinem Ratgeber [[#Gríma Schlangenzunge|Gríma]] verraten und geriet unter den Bann von [[#Saruman|Saruman]] dem Zauberer. Unter diesem Einfluss wurde er immer schwächer und schwächer und hörte nur noch auf Gríma Schlangenzunge. In dieser Zeit starb sein Sohn Théodred bei Gefechten mit [[#Orks|Orks]]. Théoden wurde schließlich von [[#Gandalf / Olórin|Gandalf]] geheilt und verbannte den verräterischen Gríma aus seinem Reich.


Bain ist der Sohn des Drachentöters Bard und wird nach dem Tod seines Vaters im Jahre 2977 D.Z. neuer König von Thal. Nach seinem Tod wird sein Sohn Brand König von Thal.
Ab diesem Zeitpunkt erlangte er seine frühere Stärke zurück und führte die Rohirrim in den Krieg gegen [[#Saruman|Saruman]]. Dessen Armee aus [[#Orks|Orks]] und [[#Uruk-hai|Uruk-Hai]] belagerten den König und seine Reiter in [[Länder und Städte aus Mittelerde#Helms Klamm|Helms Klamm]] wurden aber besiegt. Théoden kam dann, aus alter Bündnistreue, dem [[#Denethor|Truchsess von Gondor]] zu Hilfe, als [[#Sauron|Saurons]] Armeen die Stadt [[Länder und Städte aus Mittelerde#Minas Thirith|Minas Thirith]] belagerten. Vor den Mauern der Stadt, in der "Schlacht auf dem Pelennor" starb Théoden im Kampf mit dem Fürsten der [[#Nazgûl|Nazgûl]], als sein Pferd ''Schneemähne'' von einem Pfeil getroffen wurde, stürzte und ihn unter sich begrub. Er wurde in Gondor aufgebahrt und später in Rohan an der Seite seiner Vorfahren beerdigt.


=== Rohirrim ===
Thronfolger und 18. König von Rohan war sein Neffe [[#Éomer|Éomer]].


Die '''Rohirrim''' sind ein Reitervolk, das im Lande [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Rohan]] nordwestlich von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]] lebt. Sie selbst nennen sich ''Eorlingas'' („Söhne Eorls“). Von ihren Feinden, den Dunländern, werden sie als ''Forgoil'' („Flachsköpfe“) bezeichnet.
Die Rolle des Théoden wurde in der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' von [[Bernard Hill]] gespielt.


Die Rohirrim sind Nachkommen der Éothéod und entfernt stammesverwandt mit den Dúnedain. Das von ihnen bewohnte Gebiet gehörte ursprünglich den Dunländern und wurde den Rohirrim einst von Gondor zum Dank für erwiesene Kriegsdienste gegen die Wagenfahrer gegeben. Dies erklärt den Rachedurst der Dunländer, die [[Saruman]] für seine Zwecke einzuspannen weiß. Die Rohirrim leben in Rohan in kleinen verstreuten Dörfern und betreiben neben anderen ländlichen Gewerben vor allem die [[Pferdezucht]]. Ihre Pferde gelten als die besten von ganz Mittelerde; selbst bei den [[Rappe]]n der Schwarzen Reiter handelt es sich um aus Rohan gestohlene Pferde.
=== Tuor ===
Tuor wurde während des 1. Zeitalters in Hithlum im Norden von [[Beleriand]] als Sohn von Huor und Rían geboren. Beim Gefecht Nirnaeth Arnoediad starb sein Vater. Er wuchs daher bei seinem Ziehvater Annael unter den Grauelben ([[Sindarin]]) auf. Die Geschichte ''Der Fall von Gondolin'' erzählt, wie er in Vinyamar Ulmo traf, der ihn hieß, zu Turgon ins verborgene Königreich Gondolin zu gehen. Mit Hilfe von Voronwe gelangte er dorthin und warnte die dortigen Noldor vor dem Ende des Königreichs. Er heiratete später Turgons Tochter Idril Celebrindal. Beim Angriff auf Gondolin flohen sie zu den Sirionmündungen.
Beide hatten einen Sohn, Earendil den Seefahrer, der Vater von Elros dem ersten König von Númenor und [[Elrond]] von [[Bruchtal]] war.


Die meisten der Rohirrim sind hochgewachsen, haben lange blonde Haare und blaue Augen. Sie verstehen nicht viel von den Künsten, Handwerken und Wissenschaften, die in Gondor gepflegt werden. Gefürchtet sind die Éored (Schwadronen) ihrer Reiterei, die mit grimmigen [[Stabreim]]-Gesängen in die Schlacht ziehen.
Als er das Alter spürte, kam die Sehnsucht nach den Weiten des Meeres wieder auf und er erbaute Earráme ("Meeresschwinge"), ein großes Schiff, das ihn und Idril Celebrindal nach [[Valinor]] trug.


Die meisten Rohirrim beherrschen [[Sprachen und Schriften in Tolkiens Welt#Westron|Westron]]. Unter sich gebrauchten sie aber eine altertümliche Sprache, die mit dem Adûnaïschen verwandt ist.
== Zwerge ==


Die Beschreibung ihrer Kultur und insbesondere ihrer Hauptstadt [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Edoras]] mit der Goldenen Halle ''Meduseld'' erinnert an die [[Angelsachsen|angelsächsische]] Kultur des 9. und 10. Jahrhunderts (mit einer erhöhten Bedeutung des Pferdes) und ähnelt insbesondere den Beschreibungen der [[Beowulf]]sage, in der Beowulfs Halle ebenfalls den Namen ''Meduseld'' trägt. Die Sprache der Rohirrim ist der zu dieser Zeit vorherrschenden [[Altenglisch|angelsächsischen Sprache]] nachgebildet und beinahe mit ihr identisch.
Die Zwerge wurden vom [[#Valar|Vala]] Aule, dem Schmied, noch vor den Elben und Menschen erschaffen. Aule war ungeduldig und wollte nicht auf die Kinder [[#Eru Ilúvatar|Ilúvatars]] warten, um Schüler für seine Kunst zu bekommen. Er erschuf daher im Geheimen die sieben Urväter der Zwerge.


==== Eorl „der Junge“ ====
Ilúvatar adoptierte die Zwerge als seine eigenen Kinder und hauchte ihnen einen eigenen Willen ein, nachdem er erkannte, dass Aule bereit war, seine Geschöpfe zu opfern. Sie durften aber erst nach den "Erstgeborenen" (den [[#Elben|Elben]]) die Welt erblicken. So legte Aule die Zwerge unter der Erde zum Schlafen und weckte sie erst nach dem Erscheinen der ersten Elben wieder auf.


'''Eorl''', Sohn des Léod, lebt vom Jahre 2485 D.&nbsp;Z. bis ins Jahr 2545 D.&nbsp;Z. und ist Fürst der nördlichen Menschen, die sich selbst die Éothéod nennen. Im Jahr 2510 D.&nbsp;Z. greifen Menschen aus dem Osten, die Balchoth, das Reich von Gondor an, während Orks zur selben Zeit vom [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nebelgebirge|Nebelgebirge]] aus angreifen. Gondors Statthalter Cirion bittet die Éothéod um Hilfe. Unverzüglich zieht Eorl seine Truppen zusammen und reitet zur Schlacht auf dem Feld von Celebrant. Seinem Reiterheer gelingt es, die Orks und Ostmenschen über den Fluss Limklar zurückzudrängen. Zum Dank und als Gegenleistung für Eorls Eid unverbrüchlicher Treue schenkt Gondors Statthalter Eorl die Provinz Calenardhon. Dieses Land wird in Gondor fortan als ''Rohan'' („Pferdeland“) bezeichnet, seine Bewohner als ''Rohirrim''. Die Éothéod nennen ihr neu gewonnenes Reich die ''Riddermark'', Eorl wird dort der erste König. Er nimmt sich die Altburg in der Ostfold als Hauptstadt.
Aule erschuf die Zwerge stark und unnachgiebig, damit sie [[#Melkor|Melkor]] widerstehen konnten. So gelang es [[#Sauron|Sauron]] beispielsweise nicht, sie mit den [[Gegenstände aus Mittelerde#Die sieben Ringe der Zwerge|Ringen der Macht]] zu verführen, wie die [[#Nazgûl|Menschen]].


Den Beinamen ''der Junge'' erhält er, weil er bis zu seinem Tod blondes Haar und rote Wangen hat. Zudem besteigt er den Thron seines Vaters bereits im Alter von sechzehn Jahren. Léod ist bei einem Sturz von einem Wildpferd gestorben und Eorl schwört, seinen Vater zu rächen. Er findet das Pferd, nennt es ''Felaróf'' und nimmt ihm zur Strafe für den Tod seines Vaters die Freiheit. Aus Felaróf entwickeln sich die ''Mearas'', die Pferde des Königs. Eorl ist neben seinem Pferd im ersten Grabhügel der ersten Linie begraben.
Zwerge leben erheblich länger als [[#Menschen|Menschen]], aber nicht ewig. Was nach ihrem Tod passiert, ist unklar: Entweder werden sie wieder zu Stein, aus dem Aule sie geschaffen hat oder sie werden in einem gesonderten Raum von Mandos Hallen neben den Elben und Menschen gesammelt, bis das Ende der Welt hereinbricht.


==== Helm „Hammerhand“ ====
''siehe auch:'' [[Zwerg (Mythologie)|Zwerg]]


'''Helm „Hammerhand“''', Sohn des Gram, lebt vom Jahre 2691 D.&nbsp;Z. bis ins Jahr 2759 D.&nbsp;Z. und ist von 2741 D.&nbsp;Z. bis zu seinem Tod der neunte König der Mark. Im Jahr 2758 wird Rohan gleichzeitig von eindringenden Ostlingen und von Dunländern aus dem Westen attackiert. Gondor kann keine Hilfe entsenden. Rohan wird überrannt, die Bevölkerung flieht in die Berge. Helm wird in Edoras belagert, das letztendlich eingenommen wird. Helms Sohn Haleth fällt bei der Verteidigung der Hauptstadt, sein Vater flieht mit seinem Sohn Háma und allen aus seinem Volk, die der Versklavung entgangen sind, nach Helms Klamm. Ein langer Winter folgt und in Rohan bricht eine Hungersnot aus. Bei einem Versuch, Nahrung zu erbeuten, stirbt Háma, Helms letzter Sohn.
=== Balin ===
Balin, Fundins Sohn, lebte von 2763 bis zum Jahre 2994 im 3. Zeitalter.


Der König verlässt mehrere Male die Burg, um sich in das Lager seiner Feinde zu schleichen, die ihn belagern, und tötet viele von ihnen. Einige Dunländer behaupten, er sei unverwundbar. Eines Nachts kehrt er jedoch nicht wieder zurück.
Er begleitete Thráin den II. auf Fahrt im Jahre 2841 des 3. Zeitalters welches Thráin das Leben kostete. Ein Jahrhundert später, als die Zeit des Krieges der Zwerge mit den Orks begann, schloss er sich [[#Thorin Eichenschild|Thorin Eichenschild]] an.


Währenddessen schart Fréaláf, der Neffe des Königs, einige Männer um sich. Von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Dunharg]] aus überfällt er Edoras und tötet Wulf, den Anführer der Dunländer. Durch die einsetzende Schneeschmelze verwandelt sich das Entwassertal in einen Sumpf, in dem die Feinde zugrunde gehen. Auch Gondor entsendet nun Truppen nach Rohan, und 2759 D.&nbsp;Z. sind alle Feinde vertrieben. Da kein direkter Nachkomme Helms mehr lebt, wird sein Neffe Fréaláf zum König ernannt. Mit ihm beginnt die zweite Linie von Königen der Mark.
Nach dem Tode des [[#Drachen|Drachen Smaug]] ließ er sich zunächst in Erebor nieder. 2989 des 3. Zeitalters brach er mit vielen weiteren Zwergen als dessen Anführer nach Khazad-dûm, oder [[Länder und Städte aus Mittelerde#Die Höhlen von Moria|Moria]], auf, um das alte Zwergenreich wieder zu gründen und zu neuer Macht auferstehen zu lassen. Fünf Jahre nach ihrer Ankunft wurde er von einem [[#Orks|Ork]] in Azanulbizar erschlagen.


=== Durin ===
==== Théoden ====
Durin war der Älteste der sieben Väter der Zwerge und so der Stammvater aller Zwerge. Er nahm seinen Wohnsitz im Azanulbizar, dort wo später Khazad-dûm war. Durin wird auch der Unsterbliche genannt, weil er sehr lange lebte und sein Geschlecht nie erlosch. Außerdem wurde fünfmal ein Erbe geboren, der seinem Vater so ähnlich sah, dass er auch Durin hieß.


'''Théoden''' (vom altenglischen ''þéoden'' „Fürst“), Thengels Sohn, aus dem Geschlecht von Eorl, (*&nbsp;2948; † 3019 D.&nbsp;Z.) ist der 17. König von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Rohan]]. Mit seiner Frau Elfhild hat er einen Sohn, seinen Thronerben Théodred. Nachdem Théodens Schwester Théodwyn kurz nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes Éomund stirbt, nimmt Théoden deren Kinder Éomer und Éowyn in die Goldene Halle Meduseld auf, so dass sie an seinem Hof in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Edoras]] aufwachsen.
=== Gimli ===
[[Bild:Hdr Gimli Solitaire.jpg|thumb|right|Gimli, der Elbenfreund]]
Gimli wurde im Jahre 2879 des 3. Zeitalters geboren und verbrachte seine Jugend in den Ered Luin. Sein Vater war Gloin, einer der 13 Zwerge, denen Bilbo sich auf der Reise zum Erebor anschloss (siehe "[[Der kleine Hobbit]]"). Auch sein Großvater Oin war ein Mitglied dieser 13 Zwerge.
Gimli war Mitglied der "Gemeinschaft des Ringes". Wegen der engen Freundschaft zum Elben [[#Legolas|Legolas]] wurde er auch "Elbenfreund" genannt. Gemeinsam mit Legolas verließ er (als einziger Zwerg) im Jahr 120 des 4. Zeitalters die Gestade Mittelerdes, um in Valinor zu leben.


Gegen Ende des Dritten Zeitalters wird Théoden von seinem Ratgeber [[#Gríma „Schlangenzunge“|Gríma]] verraten, der im Auftrag des Zauberers [[#Saruman|Saruman]] handelt. Unter diesem Einfluss wird er massiv geschwächt und hört nur noch auf Grímas Einflüsterungen. In dieser Zeit stirbt sein Sohn Théodred bei Gefechten mit Truppen Sarumans an den Furten des Isen. Théoden wird schließlich von [[#Gandalf|Gandalf]] geheilt und verbannt den verräterischen Gríma aus seinem Reich.
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' spielt [[John Rhys-Davies]] die Rolle des Gimli.


Danach erlangt er seine frühere Willensstärke zurück und führt die Rohirrim in den Krieg gegen Saruman. Dessen Armee aus [[#Orks|Orks]] und [[#Uruk-hai|Uruk-hai]] belagert den König und seine Reiter in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Helms Klamm]], wird aber besiegt. Théoden kommt dann, aus alter Bündnistreue, dem [[#Denethor|Truchsess von Gondor]] zu Hilfe, als [[#Sauron|Saurons]] Armeen die Stadt [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Tirith|Minas Tirith]] belagern. Vor den Mauern der Stadt, in der Schlacht auf dem Pelennor, stirbt Théoden im Kampf mit dem Fürsten der [[#Nazgûl (Ringgeister)|Nazgûl]], als sein Pferd Schneemähne, von einem Pfeil getroffen, stürzt und ihn unter sich begräbt. Er wird in Gondor aufgebahrt und in Rohan an der Seite seiner Vorfahren bestattet.
=== Mîm ===
Mim war der letzte der Klein-Zwerge, Negyth Nibin (auch Nogotheg, Zwerglinge genannt). Er lebte mit seinen Söhnen auf dem Amon Rudh, und gab Túrin Turambar und den Seinen Unterschlupf, verriet sie aber als er von einer Gruppe von [[#Orks|Orks]] gefangen genommen wird. Er wurde von Húrin, Túrins Vater, in Nargothrond erschlagen.


Thronfolger und 18. König von Rohan ist sein Neffe Éomer.
=== Thorin Eichenschild ===


==== Éomer ====
Thorin Eichenschild (engl. Thorin Oakenshield), Sohn des Thráin, (*2735, †2941 des 3. Zeitalters) war als "Thorin II." von 2190 bis 2289 des 3. Zeitalters König von "Durins Volk" (den Zwergen).
'''Éomer''' („Pferde-Berühmt“, vom altenglischen ''éoh'' „Pferd“), Sohn Éomunds und Théodwyns, der Schwester Théodens, lebt vom Jahr 2991 D.&nbsp;Z. bis ins Jahr 63 V.&nbsp;Z. Éomund wird im Jahr 3002 von [[Orks]] getötet, auch Théodwyn stirbt bald danach. So werden ihre Kinder Éomer und Éowyn in König Théodens Haus aufgezogen. Zur Zeit des Ringkrieges ist Éomer 3. Marschall der Riddermark.


Saruman beeinflusst König Théoden mit Hilfe seines Spions Gríma, eines Ratgebers des Königs. Erst durch Gandalf wird Grímas Verrat aufgedeckt und Grima verjagt. Théoden ernennt Éomer daraufhin zum ersten Marschall der Riddermark und macht ihn damit zu seinem Erben und Thronfolger, nachdem sein Sohn kurz vorher im Kampf gefallen ist.
Nachdem er zunächst im Exil gelebt hatte, machte er sich im "Kleinen Hobbit" zusammen mit 12 Gefährten und [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]] auf, um den [[#Drachen|Drachen]] Smaug zu überlisten und das "Königreich unter dem [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der Einsame Berg|Einsamen Berg]]" ([[Sindarin]]: ''Erebor'') zurück zu gewinnen. Nachdem der Drache erschlagen wurde und die Zwerge ihr Königreich wieder eingenommen hatten, fiel Thorin Eichenschield in der "Schlacht der 5 Heere", als [[#Elben|Elben]], [[#Menschen|Menschen]] und zwei Armeen von Zwergen gemeinsam gegen [[#Orks|Orks]] aus dem [[Länder und Städte aus Mittelerde#Das Nebelgebirge|Nebelgebirge]] kämpften.


Éomer kämpft in der Schlacht von Helms Klamm und auf dem Pelennor und zieht mit [[#Aragorn|Aragorn]] und den Heerführern des Westens als Anführer der Reiter von Rohan in die letzte Schlacht am Schwarzen Tor von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mordor|Mordor]].
Sein Grab liegt unter dem Einsamen Berg.


Nach dem Tod Théodens auf dem Schlachtfeld vor Minas Tirith wird Éomer König von Rohan. Er heiratet Lothíriel aus Dol Amroth. Vor seinem Tod ruft er noch einmal Meriadoc Brandybock zu sich. Er stirbt schließlich im Alter von 93 Jahren.
== Hobbits ==
''Siehe: [[Hobbit]]''


=== Bilbo Beutlin ===
==== Éowyn ====
'''Éowyn''' („Freude an Pferden“, vom altenglischen ''éoh'' „Pferd“; ''wyn'' „Freude“; * 2995 D.&nbsp;Z.) ist die Tochter von Éomund, Marschall der Mark, und König Théodens Schwester Théodwyn. Als sie ein kleines Kind ist, kommt ihr Vater während eines Ork-Angriffes ums Leben, ihre Mutter stirbt an der Trauer um ihren gefallenen Mann. König Théoden von Rohan nimmt sie und ihren älteren Bruder Éomer mit nach Rohan, wo sie unter seiner Obhut aufwachsen. Als [[Schildmaid]] von Rohan lernt sie neben den höfischen Tugenden auch zu kämpfen. Mit enormem Mut und Klugheit begabt, leidet sie darunter, als Frau nur auf „Heim und Herd“ festgelegt zu werden. Lange pflegt sie den gebrechlichen König, der unter den Einflüsterungen von Gríma zunehmend verfällt.
[[Bild:Bilbo beutlin by bente schlick.jpg|thumb|Ian Holm als Bilbo Beutlin,<br />Zeichnung von Bente Schlick]]
Bilbo Beutlin (original: [[w:en:Bilbo Baggins|Bilbo Baggins]]; *22. September 2890) war eine der Hauptfiguren in den Büchern "[[Der kleine Hobbit]]" und "[[Der Herr der Ringe]]".


Sie begegnet Aragorn und verliebt sich unglücklich in ihn. Als aber dieser ihr sagt, dass es nur ein Schatten und Gedanke sei, den sie liebt, stirbt ihre Hoffnung. Als ihr Onkel Théoden, der von Gandalf geheilt wird, nach der Schlacht um Helms Klamm mit seinen Männern in den Krieg gegen Mordor zieht, verkleidet sie sich als Mann und nennt sich ''Dernhelm'', um mitzukämpfen. In der großen Schlacht um [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Tirith|Minas Tirith]] besiegt sie mit [[#Meriadoc Brandybock|Merry]] den ''Hexenkönig von Angmar'', den obersten der Nazgûl. Diesem war prophezeit worden, dass er „durch keines Mannes Hand würde fallen können“. Danach fällt sie in einen todesähnlichen Schlaf, von dem sie Aragorn heilt, wodurch dieser seinen Anspruch auf die Königswürde beweist. Sie trifft dann in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondors]] Häusern der Heilung [[#Faramir|Faramir]], den Truchsess von Gondor und späteren Fürsten von Ithilien, den sie nach dem Ringkrieg heiratet.
Geboren am 22. September 2890 des 3. Zeitalters (oder 1290 nach Auenland-Zeitrechnung) war ein "angesehener und achtbarer" [[#Hobbits|Hobbit]] ... bis er im ''[[Der kleine Hobbit|Kleinen Hobbit]]'', im April 2941 (2. ZA) zu seiner eigenen bleibenden Verwunderung mit [[#Gandalf / Olorin|Gandalf]], [[#Thorin Eichenschild|Thorin Eichenschild]] und weiteren 12 [[#Zwergen|Zwergen]] aus der Verbannung aufbrach, um den [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der Einsame Berg|Einsamen Berg]] vom [[#Drachen|Drachen Smaug]] zurück zu fordern. Das führte zu einer gefahrvollen Reise über das [[Länder und Städte aus Mittelerde#Das Nebelgebirge|Nebelgebirge]], durch den [[Länder und Städte aus Mittelerde#Düsterwald|Düsterwald]] bis nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der Einsame Berg|Erebor]], wo der Drache den Tod fand und die "Schlacht der 5 Heere" geschlagen wurde, ehe Bilbo wieder in seine Heimat nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Hobbingen|Hobbingen]] im [[Länder und Städte aus Mittelerde#Auenland|Auenland]] zurück kehrte.


==== Gríma „Schlangenzunge“ ====
Auf dieser Fahrt fand er, in der Höhle von [[#Gollum/Sméagol|Gollum]], den [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der eine Ring|Einen Ring]]. Er besiegte Gollum im [[Rätsel]]kampf und entkam mit Hilfe des Ringes. Er nutzte die Fähigkeit des Ringes, seinen Träger unsichtbar zu machen, mehrmals während seiner Fahrt und trug ihn auch im Auenland, ohne dessen Herkunft zu kennen. Als Ringträger lebte er ungewöhnlich lange und in Freundschaft zu [[#Gandalf / Olórin|Gandalf]], den [[#Zwergen|Zwergen]] und auch [[#Elben|Elben]].
'''Gríma''', Gálmóds Sohn († 3019 D.&nbsp;Z.), ist der engste Ratgeber König Théodens von Rohan. Unter dem Einfluss Sarumans schwächt er seinen König und verhindert, dass dieser den bevorstehenden Krieg und die Bedrohung aus Sarumans Festung [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Isengart|Isengart]] wahrnimmt. Außerdem stellt er Éowyn, der Nichte des Königs, nach und ist maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Bruder Éomer aus Meduseld, der ''Goldenen Halle'' von Rohan, verbannt wird.


Etwa zu der Zeit, als Frodo aus Beutelsend aufbricht, um das Auenland zu verlassen, wird Gríma auf dem Weg nach Isengart von einigen Nazgûl unter Führung des Hexenkönigs abgefangen. Er rettet sein Leben, indem er Saruman an die Nazgûl verrät und steht fortan, ohne Wissen Sarumans, in deren Diensten. Damit wird er zum doppelten Verräter und trägt zum Untergang Sarumans bei. Von Saruman wird er trotz der für ihn geleisteten Dienste wie ein Sklave behandelt. Als Berater des Königs hält er sich meist in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Edoras]] auf. Nachdem Théoden durch Gandalf geheilt wird, verbannt Théoden Gríma, der daraufhin zu Saruman nach Isengart flieht.
Im ''[[Der Herr der Ringe|Herrn der Ringe]]'' übergibt er an seinem "einundelfzigsten" (111.) Geburtstag den Ring und sein gesamtes Eigentum an seinen Lieblingsneffen und Adoptivsohn [[#Frodo Beutlin|Frodo Beutlin]], der am selben Tag seinen 33. [[Geburtstag]] und damit seine Mündigkeit feiert. Bilbo macht sich mit drei Zwergen auf die Reise nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Bruchtal|Bruchtal]], wo er bei [[#Elrond|Elrond]], dem Elbenfürsten, ein ruhiges Leben lebt.


Als Saruman nach Ende des Ringkrieges von [[#Ents|Baumbart]] freigelassen wird, folgt Gríma ihm und unterstützt ihn dabei, die Hobbits im [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Auenland|Auenland]] zu tyrannisieren. Als die Hobbits unter der Führung von [[#Frodo Beutlin|Frodo Beutlin]] Saruman besiegen und des Landes verweisen, ersticht Gríma Saruman schließlich aus Hass und Verzweiflung und wird selbst von Hobbit-Bogenschützen erschossen.<ref>Robert Foster: ''Gríma.'' In: ''Das Große Mittelerde Lexikon.'' Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 304.</ref>
Seine Rolle ist dann nur noch "die eines Chronisten", während Frodo sich viele Jahre später mit der "Gemeinschaft des Ringes" auf den Weg macht, um den [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Einen Ring]] in den Feuern des [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der Schicksalsberg|Schicksalsberges]] zu vernichten.


=== Dunländer ===
Am Ende der Erzählung begleitet er [[#Frodo Beutlin|Frodo]], [[#Gandalf / Olórin|Gandalf]] und viele [[#Elben|Elben]] zu den Grauen Anfurten um dort nach Valinor (den ''unsterblichen Landen'') zu segeln. Zu dieser Zeit hatte er bereits seinen 131. Geburtstag gefeiert, und war damit der älteste Hobbit geworden, die je in Mittelerde gelebt hatten.
Die '''Dunländer''' besiedeln zunächst Teilgebiete Gondors und werden nach und nach von dessen Bewohnern verdrängt. Es ist wahrscheinlich, dass auch jene Krieger einst zu diesem Volk gehörten, die Gondor im Krieg des Letzten Bündnisses ihre Unterstützung verweigerten und von Isildur mit einem Fluch belegt wurden. Man nennt diese auch die ''Armee der Toten'', die sich in den ''Ered Nimrais'' („Weiße Berge“) verbarg. Die Menschen von ''Dunlad'' („Westebene“ oder „Dunkelland“), einem Gebiet westlich des ''Hithaeglir'' („Nebelgebirge“) zwischen ''Glanduin'' („Grenzfluss“) und ''Angren/Isen'' („Eiserner“) in ''Enedwaith'' („Mittelland“) schlossen sich Saruman auf seinem Feldzug gegen Rohan an, weil er ihnen diese Länder als Lohn versprach.


=== Haradrim ===
In der Filmtrilogie ''[[Der Herr der Ringe]]'' wird Bilbo Beutlin von [[Ian Holm|Sir Ian Holm]] gespielt, der 20 Jahre früher in einer Hörspielfassung der [[BBC]] auch den [[#Frodo Beutlin|Frodo Beutlin]] dargestellt hatte.
Die '''Haradrim''' ([[Sprachen und Schriften in Tolkiens Welt#Westron|Westron]] für „Südländer“) sind wilde und als kriegerisch beschriebene Menschen aus [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Harad|Harad]], einem großen Bereich im südlichen Mittelerde. Im Zweiten Zeitalter leisten einige der Haradrim [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Númenor|Númenor]] Tribut, doch im Dritten Zeitalter stehen sie unter dem Einfluss [[#Sauron|Saurons]] und sind eine ständige Bedrohung für [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondors]] südliche Grenzen. Einige der Haradrim werden von schwarzen Númenórern regiert.


Die Haradrim sind im Allgemeinen groß und dunkelhäutig, mit schwarzem Haar und dunklen Augen. Die Bewohner von Fern-Harad werden als schwarzhäutig beschrieben, mit weißen Augen und roten Zungen, wie Halbtrolle. Sie tragen scharlachrote Kleidung und Goldschmuck. Einige Stämme der Haradrim bemalen ihre Körper.
=== Frodo Beutlin ===
[[Bild:Hdr Frodo Solitaire.jpg|right|thumb|Frodo Beutlin]]
Frodo Beutlin (orig. ''[http://en.wikipedia.org/wiki/Frodo_Baggins Baggins]''), geb. 22. September 2968 D.Z., war eine der Hauptfiguren im "[[Der Herr der Ringe|Herrn der Ringe]]". Er war der Sohn von Drogo Beutlin und Primula Brandybock. Nach dem Tod seiner Eltern, die bei einem Bootsunfall ums Leben kamen, als er 12 Jahre alt war, lebte er bei seinem Onkel [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]], der ihn später zu seinem Adoptivsohn und Erben machte. Als Bilbo an seinem "einundelfzigsten" Geburtstag das Auenland (Original: ''Shire'') erneut verließ, hinterließ er Frodo ganz [[Beutelsend]] (Original: ''Bags End'') und vertraute ihm den [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Einen Ring]] an.


In der Schlacht führen sie Krummschwerter und alle möglichen anderen Waffen und sind wegen ihrer [[#Mûmakil (Olifanten)|Kriegs-Olifanten]] gefürchtet. Von den [[#Hobbits|Hobbits]] werden sie als „Schwärzlinge“ bezeichnet, wobei die Erzählungen von den Olifanten als [[Legende]] angesehen werden.
Viele Jahre später erfuhr Frodo zu seinem Entsetzen von [[#Gandalf / Olórin|Gandalf]], dass es sich bei seinem Erbstück um einen der "Großen Ringe" handelte und er machte sich mit seinen Freunden [[#Samweis Gamdschie (Sam)|Sam]], [[#Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk|Merry]] und [[#Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk|Pippin]] auf den Weg nach Bruchtal, um den Ring vor den [[#Nazgûl|Nazgûl]] und ihrem [[#Sauron|Herren]] in Sicherheit zu bringen. Frodo wurde auf der Flucht von einem der Nazgûl an der [[#Länder und Städte aus Mittelerde#Die Wetterspitze|Wetterspitze]] fast getötet, erreicht aber mit Hilfe von [[#Aragorn|Aragorn]] und dem Elben Glorfindel gerade noch rechtzeitig [[Länder und Städte aus Mittelerde#Bruchtal|Bruchtal]], wo er von [[#Elrond|Elrond]] geheilt wurde.


Die schwersten Angriffe der Haradrim auf [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]] finden in den Jahren 1014–1050 D.&nbsp;Z. über Umbar statt. Besonders erwähnt werden außerdem:
Später brach er - nach der Entscheidung "des Rates von Elrond" mit der ''Gemeinschaft des Ringes'' nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Mordor]] auf, um den Ring in den Feuern des [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der Schicksalsberg|Schicksalsberges]] zu vernichten. An den Rauros-Fällen trennte er sich vom Rest der Gemeinschaft, als [[#Boromir|Boromir]] versuchte ihm den Ring abzunehmen. Mit Sam überquerte er die Emyn Muil und die Totensümpfe und gelangte schließlich mit Hilfe von [[#Gollum/Sméagol|Gollum]] bis nach Mordor. Der Ring wurde mehr und mehr zu unerträglichen Belastung und selbst mit der unerschütterlichen Loyalität und Hilfe von [[#Samweis Gamdschie (Sam)|Sam]] und der überraschenden Zähigkeit der Hobbits, die nur [[#Gandalf / Olórin|Gandalf]] vorher vermutet hatte, stand "die Fahrt ... auf Messers Schneide", bis der Ring schließlich zum [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der Schicksalsberg|Schicksalsberg]] gelangte. Zuletzt war Frodo so sehr von der Macht des Ringes "geknechtet", dass er nicht imstande war, den Ring ins Feuer zu werfen und ihn für sich selbst beanspruchen wollte. [[#Gollum/Sméagol|Gollum]], selbst ein früherer Ringträger, der sich Frodo und Sam vor Mordor halb freiwillig, halb unfreiwillig angeschlossen hatte, nahm ihm die Entscheidung ab, indem er ihm gierig den Ring-Finger abbiss, stürzte dann aber im Freudentaumel mit dem Ring in die Feuer des Schicksalsberges. Damit endete der Ringkrieg mit [[#Sauron|Saurons]] völliger Vernichtung.


* 1944: Die Menschen von Nah-Harad verbünden sich mit den Wagenfahrern (Balchoth) und den Bewohnern von Khand (Variags)
Nach der Vernichtung des Ringes kehrte Frodo schließlich in das [[Länder und Städte aus Mittelerde#Auenland|Auenland]] zurück. Zwei Jahre später, noch immer belastet durch seine Verletzungen aus dem Ringkrieg, erhält Frodo zusammen mit [[#Bilbo Beutlin|Bilbo]] die Erlaubnis, mit den Elben von den "Grauen Anfurten", den letzten Häfen der [[#Elben|Elben]], in die unsterblichen Lande nach Valinor zu segeln.
* 2885: Sie werden in der Schlacht am Poros-Übergang geschlagen
* 3019: Die Haradrim kämpfen während des Ringkriegs in der Schlacht auf dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Pelennor]] und in Ithilien


=== Ostlinge ===
Frodo wird von [[Tolkien]] als fiktiver Hauptautor des "Herrn der Ringe" geschildert, da er [[#Bilbo Beutlin|Bilbos]] Aufzeichnungen und seine eigenen Erfahrungen zusammenfasst und niederschreibt. Nur die letzten Seiten des Buches sollen aus der Feder von [[#Samweis Gamdschie (Sam)|Sam]] stammen.


Als '''Ostlinge''' werden alle Bewohner der östlichen Gebiete Mittelerdes bezeichnet, die im Westen des Kontinents kaum bekannt sind – das heißt jener Gebiete, denen Tolkien weniger Aufmerksamkeit schenkte. Über das weite Ostgebiet, in dem offenbar vor allem Menschen und nur wenige Elben und Zwerge leben, gibt es nur wenige Informationen. Die Einwohner sind Nachfahren jener Menschen, die während der Großen Wanderung keinen Kontakt mit den [[#Elben|Elben]] aufgenommen haben. Die größten Ostländer sind Rhûn und Khand. Einst von den Menschen des Westens verdrängt, gibt [[#Sauron|Sauron]] ihnen die Chance, sich zu rächen. Sie stellen sich als [[Söldner]] unter seinen Kriegsdienst und dienen so dem dunklen Herrscher in den Schlachten gegen die freien Völker Mittelerdes.
Die Figur des Frodo wurde in den Filmen von [[Elijah Wood]] dargestellt, der durch die Verfilmung zum Weltstar aufstieg. In einer BBC-Hörspiel-Fassung wurde Frodo von [[Ian Holm]] gesprochen, der in den Filmen die Rolle des [[#Bilbo Beutlin|Bilbo]] spielte.


Im Dritten Zeitalter tauchen sie als kriegerische Angreifer vor Gondor auf und unterstützen Saurons Armee in der Schlacht auf dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Pelennor]]. Namentlich bekannt sind vor allem zwei Völker der Ostlinge, die Wagenfahrer und die Balchoth. Die Wagenfahrer benutzen im Kampf charakteristische [[Streitwagen]], nach denen sie benannt sind. Die Balchoth (S.) „Grausame Horde“ aus Rhôvanion werden – wie alle Ostlinge – schließlich im Ringkrieg am Ende des Dritten Zeitalters vernichtend geschlagen.
=== Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk ===
[[Bild:Hdr Sam Solitaire.jpg|thumb|right|Meriadoc Brandybock]]
''Meriadoc Brandybock'' (''Merry''; im Original ''Brandybuck'') und ''Peregrin Tuk'' (''Pippin''; im Original ''Took'') sind beste Freunde. Sie fliehen mit [[#Frodo Beutlin|Frodo]] und [[#Samweis Gamdschie|Sam]] aus dem Auenland nach Bruchtal und gehören später auch zu den ''Neun Gefährten'', die von Bruchtal ausziehen, um den [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Ring]] zu vernichten.


=== Menschen aus Bree ===
Beide werden von [[#Orks|Orks]] gefangen genommen, als die ''Gemeinschaft des Ringes'' zerbricht. Sie können fliehen und treffen im Wald von Fangorn auf die [[#Ents|Ents]], mit denen sie [[Länder und Städte aus Mittelerde#Isengart|Isengart]] angreifen. Später wird ''Merry'' zum Knappen von [[#Theoden|Theoden]], König von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]], und kämpft mit [[#Éowyn|Éowyn]] in der Schlacht auf dem Pelennor, während ''Pippin'' in die Dienste [[#Denethor|Denethors II.]], des Truchsess von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Gondor|Gondor]] tritt.


Diese Menschen leben in Bree, dem größten Ort des Breelandes, das gemeinsam von Menschen und Hobbits bewohnt wird. Sie kommen im Zweiten Zeitalter aus den östlichen Gebieten auf der Flucht vor Sauron und den Ostlingen und werden sesshaft. In ''Der Herr der Ringe'' spielt ein Wirt aus Bree eine wichtige Rolle, der etwas vergessliche, aber liebenswürdige Gerstenmann Butterblume (bzw. Butterblüm, im Original ''Barliman Butterbur''). Er übergibt [[#Frodo Beutlin|Frodo]] mit erheblicher Verspätung den Brief von [[#Gandalf|Gandalf]], in dem dieser die Hobbits anweist, nicht auf ihn zu warten, sondern mit [[#Aragorn|Aragorn]] weiterzuziehen. Auch [[#Saruman|Saruman]] hat Mittelsmänner in Bree, die zum Beispiel die Abreise von [[#Meriadoc Brandybock|Merry]], [[#Peregrin Tuk|Pippin]], [[#Samweis Gamdschie (Sam)|Sam]], Frodo und Aragorn beobachten und Saruman darüber informieren. Ein Beispiel dafür ist Lutz Farning.
Zu hohen Ehren gelangt Pippin, als er Thain des Auenlandes wird und, gemeinsam mit Merry, von [[#Aragorn|König Elessar]] (Aragorn) 14 V.Z. zum Ratsherrn des Nördlichen Königreichs ernannt wird.


=== Nazgûl (Ringgeister) ===
Pippins Name ist wahrscheinlich von dem lateinischen Wort ''peregrinus'' inspiriert worden, da dieses ''Wanderer'' bzw. ''Pilger'' bedeutet.
Die '''Nazgûl''' (aus ''nazg'' „Ring“ und ''gûl'' „Geist“ in der schwarzen Sprache Mordors; daher auch '''Ringgeister''' genannt) trugen als Könige der Menschen die Neun Ringe der Macht, die [[#Sauron|Sauron]] ihnen gegeben hat. Sie wurden dadurch nahezu unsterblich, verfielen jedoch nach und nach der Macht des Einen Rings und wurden zu Geistern und zu Sklaven Saurons. Von den Elben werden sie ''Úlairi'' ([[Quenya]]) genannt. Sie sind auch als ''Schwarze Reiter'' oder ''Die Neun'' bekannt.


Die Waffe der Ringgeister ist vor allem der lähmende Schrecken, den ihr bloßes Auftreten verursacht. Beim Kontakt mit Lebenden tragen sie schwarze Mäntel mit Kapuzen und schwarze Stiefel, um ihre Unsichtbarkeit zu verbergen. Als Waffen benutzen sie auch verhexte Klingen, wie die [[Morgul-Messer|Morgul-Klinge]], mit welcher der Hexenkönig Frodo auf der Wetterspitze verletzt. Das Sonnenlicht kann sie schwächen. Herkömmliche Waffen prallen an ihnen ab, mit bestimmten Klingen elbischer und númenórischer Herkunft können sie jedoch verletzt oder getötet werden.
Merry und Pippin wurden in der Filmtrilogie von [[Dominic Monaghan]] und [[Billy Boyd]] gespielt.


Ihre Sinneseindrücke sind bei Tageslicht stark beeinträchtigt. Sie mögen es nicht, bei Tage umzugehen. [[#Aragorn|Aragorn]] sagt über sie: „Sie sehen die Welt des Lichtes nicht so wie wir […] Unsere Gestalten werfen in ihrem Geist Schatten, die nur die Mittagssonne zerstört; aber in der Dunkelheit nehmen sie viele Zeichen und Formen wahr, die uns verborgen bleiben. Und zu jeder Zeit riechen sie das Blut von lebenden Wesen, begehren und hassen es.“
=== Samweis Gamdschie (Sam) ===
''Samweis Gamdschie'' oder kurz ''Sam'' (englisch ''Samwise Gamgee'') war Frodos Gärtner und später dessen ständiger Begleiter auf dem Weg zum Schicksalsberg.
Nach dem Ringkrieg heiratete er Rosie (Rosie Hüttinger), die mit ihm 13 Kinder hatte:


Als das ''Letzte Bündnis'' gegen Ende des Zweiten Zeitalters Sauron besiegt, versagt den Ringgeistern der Mut. Ihr Meister ist nach dieser Niederlage und dem Verlust des [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Einen Rings]] stark geschwächt, und auch die Nazgûl halten sich verborgen.
Elanor (''die Schöne''), Frodo, Rose (Rosie), Merry, Pippin, Hamfast (nach seinem Vater, dem "Ohm"), Goldfranse, Magarite (nach seiner Schwester), Primula (nach Frodos Mutter), Bilbo, Rubinie, Robin, Tolman (Tom wahrscheinlich nach [[Tom Bombadil]]).


Ihr Sitz ist die Stadt Minas Morgul, die sie im Jahre 2002 D.&nbsp;Z. erobern. Von dort aus bereiten sie Saurons Rückkehr vor und treten im Jahre 2251 erstmals wieder in Erscheinung. Sie suchen als Schwarze Reiter nach dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Auenland|Auenland]].
Er schrieb den Schluss des Textes, der als das "Rote Buch der Westmark" überliefert ist und von Tolkien als (fiktive) Grundlage für den Herrn der Ringe beschrieben wird.


Die beiden wichtigsten Nazgûl sind der Hexenkönig (häufig der ''Hexenkönig von Angmar'' genannt), der eine eiserne Krone trägt, und Khamûl, welcher einen besonders guten Geruchssinn hat. Der Hexenkönig wird in der [[Schlacht auf dem Pelennor]] von Éowyn, der Prinzessin von Rohan, und dem Hobbit Meriadoc nach einem Stich in die Achillessehne getötet. So erfüllt sich die Prophezeiung des Elben [[Glorfindel]], er werde von keines Mannes Hand sterben. Khamûl kommt mit den anderen Nazgûl nach der Zerstörung des Einen Rings am [[Schicksalsberg]] um und ist der einzige der Ringgeister, dem von Tolkien selbst (neben Beschreibungen wie Der Hauptmann Saurons, Der Schatten des Ostens oder Der Schwarze Ostling) ein eigener Name gegeben wird: Im ''Herrn der Ringe'' noch namenlos, wird er in den ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]'' explizit ''Khamûl'' genannt. Alle anderen kursierenden Namen sind nicht-kanonische Erfindungen der Firma [[Iron Crown Enterprises]], den Herausgebern des Mittelerde-Rollenspielsystems [[MERS (Rollenspiel)|MERS]].
In den Filmen wird die Rolle des Sam von [[Sean Astin]] gespielt.


=== Wasa oder Drúedain (Drú-Menschen) ===
=== Rosie ===
Rosie ist Sams Frau. Sie arbeitet in dem kleinen Gasthaus "zum grünen Drachen" in Hobbingen.
Sie hat 13 Kinder mit Sam (siehe "Sam").


Die '''Wasa''' sind ein kleines Menschenvolk, das im Dritten Zeitalter im Drúadan-Wald an den Nordhängen des Weißen Gebirges (zwischen Amon Dîn und Nardol) lebt. Sie sind kaum größer als 1,20&nbsp;m, nicht gerade schön und von ungeschlachtem Körperbau, mit runden Gesichtern, platten Nasen, dunklen Augen und breiten Mündern. Sie sind sehr stark und erst ihr schallendes und ansteckendes Lachen vermittelt die Gewissheit, dass die Drúedain keine Orks sind (die von ihnen abgrundtief gehasst werden). Sie sprechen eine eigentümliche, uralte Sprache, verwenden aber keine Schriftzeichen. Sie sind sehr geschickt darin, täuschend lebensechte Holz- und Steinfiguren von sich anzufertigen. Sie besitzen zumindest mathematische Grundkenntnisse, rechnen aber in einem umständlichen 20er-System. Sie wohnen in Höhlen und misstrauen den „Leuten aus den Steinhäusern“.
=== Hamfast Gamdschie ===
''Hamfast Gamdschie'' oder kurz ''Ham'' (orig. ''Ranugad'', kurz ''Ran'') wurde zumeist der ''Ohm'' oder der ''Alte Gamdschie'' genannt. Er war bekannt für seine Geschwätzigkeit, die er offensichtlich an seinen Sohn weitergegeben hat. Ham war der Vater von Samweis Gamdschie.


Der eigentliche Name der Drúedain ist ''Rog'' (Plural ''Rogin''), der aus der Sprache der Rohirrim kommt.
===Gollum/Sméagol===
[[Image:Gollum by eleona.jpg|thumb|Gollum im Film<br />Zeichnung von Bente Schlick]]
Gollum (ursprünglicher Name ''Trahald'' bzw. übersetzt ''Sméagol'') war ein hobbit-ähnliches Wesen und war einer Familiengruppe ähnlich dem Hobbitstamm der ''Starren'' angehörig.


Bei ihren Nachbarvölkern sind sie nicht besonders beliebt. Ihnen wird nachgesagt, sie verstünden sich auf dunkle Zauberkunst und schössen mit Giftpfeilen aus dem Hinterhalt. Bei den Rohirrim gelten die Drúedain als Wilde und werden von ihnen teilweise wie Tiere gejagt. Ghan-Buri-Ghan ist einer ihrer Anführer. Vor der [[Schlacht auf dem Pelennor]] hilft er den Rohirrim: Er führt sie auf einem versteckten Pfad durch die Berge und vermeidet so die Begegnung mit dem feindlichen Heer, das sie am Erreichen der Stadt [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Tirith|Minas Tirith]] hindern soll. Zum Dank wird ihnen nach dem Ende des Ringkrieges ihr Wohngebiet auf immer als Heimat zugesichert und sie sind vor weiteren Nachstellungen geschützt.
Eines Tages fand Sméagols Vetter [[#Déagol|Déagol]] beim Angeln einen schönen goldenen [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Ring]], den er beim ersten Anblick schon sehr begehrte und er verlangte daraufhin, dass Déagol ihm den Ring schenken sollte, da er doch Geburtstag hatte. Als dieser sich weigerte, wurde er von Sméagol erwürgt und seine Leiche versteckt. Sméagol steckte sich anschließend den Ring an den Finger und ging ins Dorf zurück.


=== Beorn ===
Er bemerkte bald, dass er unsichtbar wurde, wann immer er den Ring am Finger trug. Er nützte dies aus indem er stahl und anderer Leute Geheimnisse ausspionierte. Der Ring veränderte sein Wesen und er wurde mit der Zeit immer misstrauischer, heimtückischer und scharfsinniger für alles, was andere verletzen konnte. Wann immer Sméagol sichtbar war, wurde er von seinen Verwandten gemieden und herumgestoßen, was er ihnen dann wiederum heimzahlte, wenn er den Ring gebrauchte. Da er nach einiger Zeit nur noch Brabbel- und Gluckslaute von sich gab, nannten ihn alle bald ''Gollum'' und verwünschten ihn. Zu guter Letzt wurde er von seiner Großmutter verstoßen, der Autoritätsperson des Dorfes.


'''Beorn''' ist ein Charakter aus dem ''[[Der Hobbit|Hobbit]]''. Er ist ein stämmiger und sehr kräftiger Mensch, der die Fähigkeit besitzt, sich in einen Bären zu verwandeln. Gandalf erklärt Bilbo und den Zwergen, er sei ein Hautwechsler: „Manchmal ist er ein mächtiger schwarzer Bär, manchmal ist er ein großer starker, schwarzhaariger Mensch mit gewaltigen Armen und einem langen Bart.“ Im Kampf verhält er sich wie ein [[Berserker]]. Zusammen mit seinem Sohn Grimbeorn begründet er das Volk der Beorninger, die insbesondere als gute Bäcker und für ihre hervorragenden [[Honigkuchen]] bekannt sind.
Sméagol zog gekränkt und verletzt einen Fluss aufwärts, verzehrte nur noch rohe Fische und begann, seine Umwelt zu hassen. Nichts konnte er mehr ertragen, auch das Sonnenlicht hasste er. Er folgte der Quelle des Flusses bis tief unter das [[Länder und Städte aus Mittelerde#Das Nebelgebirge|Nebelgebirge]] hinein und lebte dort in Stollen und Höhlen, so dass er vor der "gelben Fratze" geschützt war. Dort blieb er fast 500 Jahre, denn der Ring verlängerte sein Leben auf unnatürliche Weise und in dieser Zeit verdarb der Ring seine Seele endgültig. Gollum nannte den Ring nur noch "seinen Schatz", sprach mit ihm und wurde im Laufe der Zeit zu einer gespaltenen Persönlichkeit.


Mit der Figur Beorns und deren Namen erlaubt sich Tolkien einige „Scherze“: Der Name ''Beorn'' stammt aus dem [[Altenglisch]]en – dort bedeutete das Wort ursprünglich einfach „Bär“, bis die Bedeutung sich einige Jahrhunderte später zu „Krieger“ verändert hatte. Beorns Fähigkeit, sich in einen Bären zu verwandeln, erinnert also vermutlich an die linguistische Entwicklung des Wortes. Eine weitere Spitzfindigkeit ist die Darstellung Beorns als Vegetarier, der sich hauptsächlich von Honig ernährt. Dies hat ebenfalls einen linguistischen Hintergrund: Das altenglische Wort ''béo'' heißt übersetzt „Biene“. Auch die Ähnlichkeit des Wortes zum Helden des von Tolkien oft untersuchten und gelesenen altenglischen Gedichts ''[[Beowulf]]'' ist unverkennbar.<ref>Als Quelle für die linguistischen Hintergründe der Figur diente: [http://www.glyphweb.com/arda/b/beorn.html ''Beorn''] auf glyphweb.com</ref>
Der Hobbit [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]], der während eines Gefechts von seinen Kameraden getrennt wurde und seitdem in den unterirdischen Höhlen umherirrte, gelangte durch Zufall an den Ring, dort, wo Gollum seinen "Schatz" stets sicher aufbewahrte, während er auf Fischfang ging. Kurz darauf traf Gollum ihn an und dieser hätte sich sofort auf ihn gestürzt, wenn er den Ring am Finger gehabt hätte, um unsichtbar zu werden. Gollum erkannte die ausweglose Situation des verirrten Hobbits und wollte nach seiner Niederlage in einem Rätselwettstreit sich den Ring holen, um ihn zu erdrosseln. Doch als er ihn nicht fand, wurde ihm klar, dass der Hobbit den Ring hatte und rannte zum Ausgang der Höhlen um ihn am Entkommen zu hindern. Bilbo, durch den Ring unsichtbar geworden, folgte ihm, fand so schließlich aus dem Untergrund heraus und entkam Gollum.


Die [[Bärtierchen]]-Art ''[[Beorn leggi]]'' wurde nach dieser Figur benannt.
Gollum macht sich viele Jahre später - aufgezehrt von der Sehnsucht nach "seinem Schatz" auf, um Bilbo zu verfolgen. Sogar seine Abscheu vor dem Sonnenlicht konnte er etwas unterdrücken, denn jedes Mittel war ihm Recht, um seinen Schatz wieder zu bekommen. Von finsteren Gedanken getrieben, geriet er dabei immer näher nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Mordor]], an dessen Grenzen er gefangen wurde, worauf hin ihm von [[#Sauron|Sauron]] das Wissen abgepresst wurde, dass der [[Gegenstände aus Mittelerde#Der eine Ring|Eine Ring]] wiedergefunden wurde und im Auenland ist. Hier begann die Jagd, denn der Dunkle Herrscher sandte alsbald seine [[#Nazgûl|Nazgûl]] aus, um ihm den Ring wieder zu beschaffen. Gollum selber wurde wieder freigelassen, ihm aber der Eindruck vermittelt, er sei auf Grund seiner Schläue entkommen. Wahrscheinlich hoffte Sauron, sich das Begehren und die Hinterlist dieser Kreatur zu Nutze machen zu können.


== Zwerge ==
Gollum wurde später von [[#Aragorn|Aragorn]] eingefangen, der schon lange auf der Suche nach ihm war und ihn nur durch Zufall fand. Er wurde von [[#Gandalf / Olórin|Gandalf dem Grauen]] verhört und anschließend den Elben zur Bewachung übergeben, konnte aber bald auf Grund eines Angriffs der Orks fliehen. Heimlich verfolgte er die ''Gemeinschaft des Ringes'' durch [[Länder und Städte aus Mittelerde#Die Höhlen von Moria|Moria]], [[L%C3%A4nder_und_St%C3%A4dte_aus_Mittelerde#L.C3.B3rien|Lothlórien]] und später bis an die Totensümpfe, doch nicht immer unbemerkt. An den Totensümpfen schließlich wurde er von [[#Frodo Beutlin|Frodo]] und [[#Samweis Gamdschie|Sam]], die inzwischen nur noch zu zweit waren nachdem sie sich vom Rest der Gemeinschaft trennten, überwältigt und schwor "dem Herrn des Schatzes" ewige Treue. Auf Befehl Frodos führte er sie zunächst an den unüberwindbaren Morannon heran, und schlug schließlich einen "geheimen" Weg nach Mordor hinein vor.
[[J. R. R. Tolkien]] griff bei der Gestaltung seiner [[Zwerg (Mythologie)|Zwerge]] viel stärker als bei [[#Elben|Elben]] auf bestehende [[Mythologie|Mythen]] und Stereotype zurück. So ist die Idee von kleinwüchsigen, handwerklich geschickten, bärtigen Bergleuten, die eine große Faszination für Gold und Edelsteine haben, auch in anderen und älteren literarischen Zusammenhängen zu finden. Zahlreiche von Tolkiens Zwergennamen stammen wie auch der Name ''Gandalf'' aus der altnordischen Tradition, genauer aus dem ''[[Dvergatal]]'', der Zwergenerzählung in der ''[[Völuspá]]'', einem Teil der ''Älteren [[Edda]]''.
Gollum wollte sie hinterlistig am Pass von Cirith Ungol dem Spinnenwesen [[#Kankra / Shelob|Kankra]] ausliefern, jedoch mislang der Anschlag, woraufhin er fliehen musste und den beiden Hobbits wieder heimlich folgte, getrieben von dem wahnsinnigen Bedürfnis, seinen Schatz zurück zu erobern. Am [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der Schicksalsberg|Orodruin]] in den Schicksalsklüften kämpft er mit [[#Frodo Beutlin|Frodo]], um ihm den Ring abzunehmen, der es nicht über sich brachte, den Ring zu vernichten. Dabei stürzte er mit dem Ring und Frodos abgebissenen Finger ins Feuer, wodurch der Ring endgültig vernichtet und der Ringkrieg beendet wurde.


Innerhalb von Tolkiens Welt wurden die Zwerge vom [[#Valar|Vala]] [[#Aule|Aule]] noch vor dem Erwachen der Elben und Menschen entworfen. Aule war ungeduldig und wollte nicht auf das Erscheinen der von [[#Eru Ilúvatar|Ilúvatar]] geschaffenen Rassen warten, um Schüler für seine Kunst zu bekommen. Er formte daher im Geheimen die sieben Urväter der Zwerge, war aber unfähig, ihnen eigenes Leben und Seelen zu geben. Erst nachdem Ilúvatar erkannte, dass Aule bereit war, seine Werke zu opfern, adoptierte er die Zwerge als seine eigenen Kinder und hauchte ihnen einen eigenen Willen ein. Sie durften aber erst nach den Erstgeborenen, den [[#Elben|Elben]], die Welt erblicken. Deshalb legte Aule die Zwerge unter der Erde schlafen und weckte sie erst nach dem Erscheinen der ersten Elben wieder auf. Zwerge (Naugrim oder Nornwaith) leben erheblich länger als [[#Menschen|Menschen]]. Zudem zeichnen sie sich durch ihre hohe Ausdauer aus, so dass sie trotz Last, Beschwerlichkeit des Weges und weiten Märschen nur langsam ermüden. Es wird behauptet, dass Zwerge nach ihrem Tod wieder zu Stein werden und dass manche ihrer Vorväter, vor allem Durin, immer wieder geboren werden. Zwerge haben einen prachtvollen Bartwuchs, eine geringe Körpergröße – allerdings mindestens 1,20&nbsp;m – und eine stämmige bis untersetzte Statur.
In den Filmen "Der Herr der Ringe" wurde er, wenn er nicht [[Computeranimation|computeranimiert]] war, von [[Andy Serkis]] dargestellt, welcher ihm auch seine Stimme lieh.


Aule erdachte die Zwerge als stark und unnachgiebig, damit sie [[#Melkor|Melkor]] widerstehen konnten. Zwar gelang es [[#Sauron|Sauron]], sie mit den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die sieben Ringe der Zwerge|Ringen der Macht]] zu verführen, er konnte aber ihre Geister aufgrund ihrer von [[#Aule|Aule]] gegebenen Widerstandskraft nicht beherrschen. Überhaupt haben Zwerge so gut wie nie bewusst Melkor oder Sauron gedient und diese immer nach Möglichkeit, besonders wenn ihre Eigeninteressen gefährdet waren, bekämpft, doch beschreibt Tolkien in ''Der Hobbit'' auch bösartige Zwerge, die sich mit Orks verbündeten. Auf den Umstand der Interessenwahrung und der zwergischen Sturheit (vor allem in Bezug auf Gold und andere Schätze) sind auch die teilweise entstandenen Zwiste zwischen Zwergen und anderen freien Völkern, vor allem den Elben, zurückzuführen, da sich die Zwerge auch bei ihnen nicht scheuten, teils gewaltsam ihre materiellen Interessen und Rechte geltend zu machen.
=== Déagol ===
Déagol (eigentlich ''Nahald'') war ein Hobbit aus dem Volk der ''Starren''. Er fand zufällig beim Angeln den Einen Ring und wurde daraufhin wegen des Ringes von seinem Vetter Sméagol getötet.


Während die Elben in Mittelerde glaubten, dass die Zwerge nach ihrem Tode wieder in die Erde zurückkehren und zu Stein werden würden, glaubten die Zwerge selbst dies keineswegs. Sie sagten vielmehr, dass Aule, den sie selbst Mahal nennen, sie in einer gesonderten Halle in Mandos versammeln ließe, um ihm in der Letzten Schlacht zu dienen und um Aule zu helfen, Arda danach wieder aufzubauen. Sie berichteten auch, dass die sieben Väter der Zwerge in ihrem eigenen Geschlecht immer wieder zum Leben erwachen und denselben Namen tragen werden. Von diesen Vätern war Durin der berühmteste, welcher der Stammvater der Zwerge von Khazad-dûm war, die von allen Zwergen dem Volk der Elben am freundlichsten gesinnt waren.<ref>''Das Silmarillion'': ''Von Aule und Yavanna.'' S. 55.</ref>
In den Filmen "Der Herr der Ringe" wurde er von [[Thomas Robins]] dargestellt.


Obwohl die Zwerge lieber unter ihresgleichen bleiben, treiben sie doch regen Handel mit anderen Völkern, so etwa den Menschen von Thal und Esgaroth, und benutzen dafür ihre Handelsrouten. Ihre richtigen Namen sind allerdings wie ihre eigene Sprache geheim, weshalb sie diese niemals Angehörigen eines anderen Volks verraten und sie nicht einmal auf ihren Grabsteinen vermerkt sind. Die in Tolkiens Welt öffentlich verwendeten Namen entsprachen in ihrer Form denen der nördlichen Menschen, wie auch die Zwerge nach außen hin die Sprache der jeweils benachbarten Völker verwendeten.
== Ents ==


Die einzige Zwergenfrau, die namentlich in ''[[Der Herr der Ringe]]'' genannt wird, ist Dís, Tochter Thráins II. [[#Gimli|Gimli]] erklärt, es gebe nur wenig Zwergenfrauen, wahrscheinlich nicht mehr als ein Drittel des ganzen Volks der Zwerge. Sie seien, außer in großer Not, selten unterwegs und wären den Zwergenmännern hinsichtlich etwa einer ebenfalls vorhandenen gewissen Ausprägung zum Bartwuchs und einer tieferen Stimmlage so ähnlich, dass das Gerücht entstand, es gebe gar keine Zwergenfrauen und sie wüchsen aus Stein. Die Reproduktionsrate unter den Zwergen scheint durch die geringe Population von weiblichen Zwergen und einer latenten gegenseitigen Bindungsunwilligkeit überaus klein zu sein.
''Ents'', auch ''Baumhirten'' (elbisch: ''Onodrim'') genannt, wurden geschaffen, um die Pflanzen (Olvar), insbesondere die Bäume, vor Elben und Menschen zu beschützen. Obwohl sie über zwei Beine, zwei Arme, ein Gesicht, etc. verfügen, sehen sie Bäumen zum Verwechseln ähnlich, außer sie bewegen sich gerade. Ents verfügen über eine sehr lange Lebensspanne, die sich über mehrere Zeitalter erstrecken kann. Viele verbleiben lange Zeit reglos an einer Stelle, einige werden ''bäumisch''. Auf der anderen Seite gibt es viele Bäume, die von den Ents eine Sprache erlernen, eigene Stimmen bekommen und in gewisser Weise ''entisch'' werden. Diese Bäume werden ''Huorns'' genannt.


Die üblichen Waffen der Zwerge sind Äxte und Beile aller Arten, mitunter zusammen mit einem Schild geführt. Teilweise werden aber auch Schwerter und andere übliche Kriegswaffen eingesetzt; so verwendet z.&nbsp;B. Thorin sogar ein Elbenschwert, das aus Gondolin stammt. Sie rüsten sich meist mit verstärkten Kettenrüstungen und Helmen. Zudem werden mitunter große Kriegsmasken eingesetzt, um den Feind zusätzlich in Furcht zu versetzen. Auch waren die Masken in der Nirnaeth Arnoediad gegen den Drachen Glaurung von Bedeutung, weil sie seinem Feuer standhielten. Eine besondere übergreifende Wichtigkeit erlangten die Zwerge in alter Zeit und andeutungsweise wieder nach dem Ringkrieg durch die Gewinnung und Verarbeitung von [[Mithril]]-Metall in den Minen von Moria. Dies ist das härteste bekannte Metall in Mittelerde und hochbegehrt, da es neben der Widerstandskraft zudem nur eine geringe Masse aufweist und darum leichter zu tragen ist.
In der Zeit des Ringkrieges leben im Wald ''Fangorn'' (benannt nach dem Ältesten unter ihnen) nur noch Ent-Männer. Über das Schicksal der Ent-Frauen ist bekannt, dass sie sich von den Ent-Männern trennten und in den [[Braunen Landen]] niederliessen, die später verwüstet wurden. Die Ent-Männern suchten nach vielen Jahren Trennung erfolglos die Ent-Frauen, die Suche spiegelt sich in Hobbiterzählungen, die sagen, sie hätten im Norden des Auenlands laufende Bäume gesehen.


=== Durin ===
Im Ringkrieg halten sich die Ents anfangs neutral, da Wälder die Reiche der Menschen im Allgemeinen überdauern. Erst als die Rodungen von Sarumans Orks an den Bäumen Fangorns vom ältesten Ent Baumbart wahrgenommen werden, greifen sie in das Geschehen ein.
'''Durin''' war der Älteste der Sieben Väter der Zwerge, er erwachte unter dem Berg Gundabad. Von dort wanderte er an der Ostseite des Nebelgebirges bis zu dem Spiegelsee (Kheled-zâram), in diesem erblickte er eine Krone aus Sternen über seinem Kopf, er sah das als gutes Zeichen und ließ sich in ''Azanulbizar'' „Schattenbachtal“ nieder, wo später ''[[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Khazad-dûm]]'' „Zwergenschacht“ entstand. Durin wurde auch ''der Unsterbliche'' genannt, weil er sehr lange lebte und sein Geschlecht bis in die Tage des Vierten Zeitalters nie erlosch. Außerdem wurde fünfmal ein Erbe geboren, der seinem Stammvater so ähnlich sah, dass auch er Durin genannt wurde. Der letzte dieser Reihe, Durin VI., wurde 1980 D.&nbsp;Z. in Khazad-dûm, der Mine von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Moria]], von einem [[Balrog]] erschlagen. Diesen hatten die Zwerge geweckt, als sie in ihrer Gier nach [[Mithril]] („Wahrsilber“ oder „Moria-Silber“) zu tief gruben. Durin wurde in vielen Liedern und Gedichten der Zwerge besungen. Eines trägt den Titel „Die Welt war schön zu Durins Zeit“. Hier folgt ein kleiner Ausschnitt:


{{Zitat
=== Baumbart ===
|Text=Die Welt war jung, die Berge grün, als fleckenlos der Mond noch schien,<br />
Nicht Berg noch Tal, nicht Strom noch Land war da zu Durins Zeit benannt.<br />
Er gab den Dingen Nam und Stand, trank ersten Trunk vom Quellenrand<br />
Und sah im Spiegel Widerschein von Sternen, Gold und Edelstein,<br />
Sah sich zu Haupte eine Kron aufblinken und verschatten schon.<br />
…<br />
Sein Grab liegt unter Schatten da in Khazad-dûm in Moria<br />
Die Sterne glitzern wunderlich im Spiegelsee die Krone blich,<br />
Tief ist der See, der sie begräbt, bis Durin sich vom Schlaf erhebt.
|Autor=J. R. R. Tolkien
|Quelle=Der Herr der Ringe
|ref=<ref>{{Literatur |Autor=J. R. R. Tolkien |Titel=Der Herr der Ringe |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=2015 |ISBN=978-3-608-10851-4 |Kapitel=Die Gefährten |Seiten= |Online=[https://books.google.de/books?id=1rn3CAAAQBAJ&pg=PT362%7D%7D books.google.de]}}</ref>}}


Laut Christopher Tolkien kehrt die letzte Reinkarnation von Durin, Durin der Siebte, mit einem Großteil der Langbärte zurück nach Moria, und führt das einstmals größte Reich der Zwerge zu neuem Ruhm und Reichtum.
Baumbart, auch Fangorn genannt, ist ''der'' Ent, der älteste unter ihnen und gleichzeitig das älteste Lebewesen in Mittelerde. Er ist der Hüter des Fangorn-Waldes und führt manchmal Gespräche mit Gandalf. Er trifft Merry und Pippin, beruft das Entthing ein und geht anschließend nach Isengard, um sich für die vielen Bäume zu rächen, die auf Befehl Sarumans gefällt wurden. Er leitet den Fluss Isen und alle anderen naheliegenden Flüsse so um, dass eine große Flutwelle Isengard überschwemmt und alles wegspült.


=== Flinkbaum ===
=== Thorin Eichenschild ===
'''Thorin Eichenschild''' (* 2746; † 2941 D.&nbsp;Z.; englisch ''Thorin Oakenshield''), Sohn des Thráin, ist als Thorin II. von 2850 D.&nbsp;Z. bis zu seinem Tode König der Zwerge aus dem Hause Durin. Den Beinamen ''Eichenschild'' erhält er, als er in einer Schlacht vor den Toren [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Morias]] seinen Schild verliert und die Schläge seiner Feinde mit einem Eichenast abwehrt.<ref>J. R. R. Tolkien: ''Der Herr der Ringe. Anhänge.'' 5. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1985, ISBN 3-608-95149-0. S. 57&nbsp;ff. ''Anhang A, III. Durins Volk.''</ref> Thorin ist einer der Protagonisten im ''[[Der Hobbit|Hobbit]]'', in dem er sich mit zwölf anderen Zwergen, [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]] und [[#Gandalf|Gandalf]] aufmacht, das ''Königreich unter dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Berg]]'' ([[Sindarin]] ''Erebor'') zurückzugewinnen, das der Drache [[#Smaug|Smaug]] den Zwergen geraubt hat. Thorin Eichenschild stirbt in der ''Schlacht der Fünf Heere'', als [[#Elben|Elben]], [[#Menschen|Menschen]] und [[#Zwerge|Zwerge]] gemeinsam gegen [[#Orks|Orks]] und [[#Warge|Warge]] aus dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nebelgebirge|Nebelgebirge]] kämpfen. Bei dem Versuch, [[#Bolg|Bolg]], den Anführer der Orks, zu töten, erleidet er tödliche Wunden.


Sein Grab liegt unter dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Einsamen Berg]]. Er wird begraben mit dem [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Arkenstein|Arkenstein]] auf der Brust, dem Schatz seines Hauses. Auf seinem Grab liegt das in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondolin|Gondolin]] geschmiedete Schwert [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Orcrist|Orcrist]], das er auf seiner Reise zum Erebor in einer Trollhöhle gefunden hat und dessen Klinge blau schimmert, wenn sich Orks in der Nähe befinden. Auf diese Weise können die Zwerge seither nicht mehr von Orks überrascht werden.
Ein Ent, der als "hastig" gilt, seit er eine Frage eines älteren Ents beantwortet hat, bevor sie ganz ausgesprochen war! In der Herr der Ringe begleitet er Merry und Pippin während das Entthing tagt.


Von Thorins zwölf Begleitern bei der Reise zum Erebor entstammen auch Fíli, Kíli, Dori, Nori, Ori, Óin, Glóin, Balin und Dwalin dem Haus Durin. Seine entfernteren Verwandten Bombur, Bifur und Bofur stammen von den Zwergen aus Moria ab.<ref>J. R. R. Tolkien: ''Der Herr der Ringe. Anhänge.'' 5. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1985, ISBN 3-608-95149-0. S. 69. ''Anhang A, III. Durins Volk.''</ref>
== Orks ==


=== Dain II. ===
Melkor, der von den Elben ''Morgoth'' genannt wird, versklavte viele Elben. Er folterte sie über eine lange Zeit und züchtete aus Ihnen das elende Volk der Orks.
'''Dain II. Eisenfuß''' (* 2767; † 3019 D.Z.), Sohn des Nain, Vetter Thorin Eichenschilds, war zur Zeit der Erzählung des „Hobbits“ der Fürst der Eisenberge. Weil er dem Berg [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Erebor]] am Nächsten wohnte und über ein stattliches Heer verfügte, bat Thorin den Raben Roac, zu ihm zu fliegen und Unterstützung zu schicken. Daraufhin kam der Zwergenkönig selbst mit fünfhundert seiner besten Krieger, um seinem Vetter beizustehen. Bevor es aber zum Konflikt zwischen Zwergen, Menschen und Elben kommen konnte, erreichten die Orks und die Warge das Schlachtfeld und die ''Schlacht der Fünf Heere'' begann. Nachdem Thorin auf dem Schlachtfeld gefallen war, wurde Dain der ''König unter dem Berg'' vom Erebor.


=== Glóin ===
Die Orks sind von Hass auf ihren Meister erfüllt, der sie erschaffen hat. Sie folgen ihm allerdings, weil sie große Furcht vor ihm haben.
'''Glóin''' (* 2783 D.&nbsp;Z.; † 15 V.&nbsp;Z.) ist ein Zwerg aus Durins Sippe. Er ist der Sohn von Gróin (* 2671 D. Z.;† 2923 D. Z.) und Vater von [[#Gimli|Gimli]] (* 2879). Nach der Schlacht von Anazulbizar, in der der Orkkönig [[#Azog|Azog]] getötet wird, begleitet er Thrain und Thorin auf ihren Wanderungen. Später wird er ein Mitglied in Thorins Gruppe, als sie ausziehen, um den Drachen Smaug zu töten und den Zwergenschatz zurückzuerobern. Nach der Tötung von Smaug nimmt Glóin seinen Wohnsitz in Erebor, wo wieder Frieden herrscht. Im Jahr 2989 ging Balin mit seinem Bruder Óin und einigen anderen Zwergen nach Moria. Als er 30 Jahre nichts von ihnen gehört hat, ging er mit seinem Sohn Gimli im Jahr 3019 D.&nbsp;Z. nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Bruchtal|Bruchtal]], um Elrond im Auftrag der Zwerge von Erebor um Rat zu fragen und an seinem Rat teilzunehmen.


=== Gimli ===
''siehe auch:'' [[Ork]]
'''Gimli''' (* 2879 D.&nbsp;Z.), Glóins Sohn, verbringt seine Jugend in den ''Ered Luin'', den „Blauen Bergen“, im Nordwesten von Mittelerde. Sein Vater Glóin und dessen Bruder Óin gehören zu den 13 Zwergen, denen [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]] sich auf der Reise zum [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Erebor]] anschließt.


Gimli gehört als einziger Vertreter der Zwerge zur Gemeinschaft des Ringes um den Ringträger [[#Frodo Beutlin|Frodo Beutlin]]. Er schließt gegen alle zwergische Gewohnheit enge Freundschaft mit dem Elben [[#Legolas|Legolas]] und erhält daher den Beinamen ''Elbenfreund''.
=== Uruk-Hai ===


Nach [[#Sauron|Saurons]] Sturz bringt Gimli einen Teil des Zwergenvolks von Erebor in den Süden und wird der Herr der Glitzernden Höhlen (Aglarond). Er und sein Volk vollbringen große Werke in Gondor und Rohan. In Minas Tirith ersetzen sie das durch den Hexenkönig zerstörte Tor durch ein neues, das sie aus Mithril und Stahl schmieden.
Die ''Uruk-Hai'' sind eine vom Zauberer [[Figuren aus Mittelerde#Saruman|Saruman]] geschaffene Rasse von Mensch-Ork-[[Hybride]]n. Sie werden, im Gegensatz zu den Orks, durch Tageslicht nicht geschwächt und sind größer, stärker und ausdauernder. Sie machen im Wesentlichen Sarumans militärische Stärke bei seinem Feldzug auf [[Länder und Städte aus Mittelerde#Rohan|Rohan]] aus und tauchen später auch in [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Mordor]] auf.


Gemeinsam mit Legolas verlässt Gimli im Jahr 120 V.&nbsp;Z. Mittelerde, um in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Valinor|Valinor]] zu leben – als einziger Zwerg, dem dieses besondere Vorrecht der Elben jemals gewährt wird.
==== Ugluk ====
Ugluk war einer der Uruk-Hai, die auf die Suche nach dem Träger des Rings von Saruman entsandt wurden. Der Trupp nahm die beiden Hobbits Merry und Pippin gefangen und versuchte, sie nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Isengard|Isengard]] zu Saruman zu bringen. Unterwegs trafen sie auf eine Gruppe Orks aus [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Mordor]], die die Hobbits zu [[Figuren_aus_Mittelerde#Sauron|Sauron]] bringen wollten. Als alle zusammen am Fangorn-Wald ein Nachtlager machten, griffen die Reiter von Rohan die Orks und die Uruk-hai an. Beim nun folgenden Kampf wurden alle Orks und Uruk-hai getötet.


==== Lurtz ====
=== Balin ===
'''Balin''' (*&nbsp;2763 D.&nbsp;Z.; †&nbsp;2994 D.&nbsp;Z.), Fundins Sohn, ist einer der Begleiter Thorin Eichenschilds auf dessen Reise zum Erebor. 2989 D.&nbsp;Z. bricht er mit einer größeren Zahl von Zwergen, darunter auch Óin und Ori, nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Moria]] auf, um die alte Zwergenfestung von den [[#Orks|Orks]] zurückzuerobern. Nach anfänglichen Erfolgen nennt er sich ''Herr von Moria'', wird jedoch fünf Jahre nach seiner Ankunft von einem Ork erschossen. Die neue Zwergenkolonie wird später vollständig vernichtet. Balins Grabkammer sowie Aufzeichnungen, aus denen sein Schicksal und das der Kolonie hervorgeht, findet die Gemeinschaft des Ringes, als sie Moria auf ihrem Weg von Bruchtal in den Süden durchquert.


=== Dwalin ===
Lurtz ist der Anführer der Armee, die die Gemeinschaft bei Amon hen töten, und Frodo nach Isengart bringen soll. Lurtz ist ein von Saruman gezüchteter Isengart Uruk-Hai, der auf seinem Gesicht die weiße Hand trägt. Nachdem Boromir versucht hat, Frodo den einen Ring abzunehmen, taucht Lurtz mit seiner Armee auf. Er tötet Boromir mit drei Orkpfeilen, worauf sein kurzer Auftritt von Aragorn beendet wird, indem der Thronerbe Gondors ihm den Kopf abschlägt. Zu erwähnen ist noch, dass die Figur Lurtz frei erfunden wurde, da der Uruk-Hai der Boromir tötet im Buch "Die zwei Türme" nicht genannt, und auch nicht von Aragorn hingerichtet wird.
'''Dwalin''' (*&nbsp;2772 D.&nbsp;Z.; †&nbsp;92 V.&nbsp;Z.), Fundins Sohn und Balins jüngster Bruder, begleitete Thorin Eichenschild auf der Reise zum Erebor. Nach der Schlacht der Fünf Heere lässt er sich im Erebor mitsamt seinem Anteil am Schatz nieder. Außerdem ist er mit Balin ein Gefährte Thráins, als dieser 2841 D.&nbsp;Z. erfolglos versucht den Erebor zurückzufordern. Nachdem Thráin am Rand des Düsterwaldes entführt wurde, kehren die beiden Zwerge ins Blaue Gebirge zurück.


=== Höhlenork ===
=== Fíli ===
'''Fíli''' (* 2859; † 2941 D.&nbsp;Z.) war der ältere Sohn der Zwergenfrau Dís und auch der Neffe von Thorin Eichenschild.
Zusammen mit seinem Bruder Kíli war er einer jener Zwerge, die mit Thorin Eichenschild und [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]] zum [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Einsamen Berg]] zogen. Dort kämpfte Fíli mit den anderen Zwergen in der Schlacht der Fünf Heere. Als sein Onkel während der Schlacht tödlich verwundet wurde, versuchte er zusammen mit Kíli ihn mit seinem Leib zu verteidigen, beide fanden jedoch hierbei den Tod.
Fíli war der zweitjüngste Zwerg der Gefährten von [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]].


=== Kíli ===
Eine deutlich kleinere und lichtscheue sowie großäugige aber nicht weniger bösartige Art von Orks, die den Gefährten neben normalen Orks und Trollen in der Zwergenstadt Moria zu schaffen machen.
'''Kíli''' (* 2864; † 2941 D.&nbsp;Z.) war der jüngere Sohn der Zwergenfrau Dís und auch der Neffe von Thorin Eichenschild.
Zusammen mit seinem Bruder Fíli war er einer jener Zwerge, die mit Thorin Eichenschild und [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]] zum [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Einsamen Berg]] zogen. Dort kämpfte Kíli mit den anderen Zwergen in der Schlacht der Fünf Heere. Als sein Onkel während der Schlacht tödlich verwundet wurde, versuchte er zusammen mit Fíli ihn mit seinem Leib zu verteidigen, beide fanden jedoch hierbei den Tod.
Kíli war der jüngste Zwerg der Gefährten von [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]].


== Grishnakh ==
== Hobbits ==
{{Hauptartikel|Hobbit}}


=== Bilbo Beutlin ===
Grishnakh ist der Anführer eines Trupps von Mordor-Orks, deren Aufgabe es war, nachzusehen, ob
'''Bilbo Beutlin''' (im [[Englische Sprache|englischen]] Original ''Bilbo Baggins''; * 22. September 2890 D.&nbsp;Z.; 1290 nach ''Auenland-Zeitrechnung'') ist ein „angesehener und achtbarer“ Hobbit und lebt unauffällig in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Orte|Hobbingen]] – bis er im April 2941 „zu seiner eigenen bleibenden Verwunderung“ mit [[#Gandalf|Gandalf]], Thorin Eichenschild und weiteren 12 Zwergen zum [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Einsamen Berg]] ''Erebor'' aufbricht, um den Zwergenschatz vom [[#Drachen|Drachen Smaug]] zurückzuerobern. Dies führt zu einer gefahrvollen Reise über das [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nebelgebirge|Nebelgebirge]], durch den [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Düsterwald|Düsterwald]] bis nach Erebor, wo der Drache den Tod findet und die ''Schlacht der 5 Heere'' geschlagen wird, ehe Bilbo, von den Zwergen für seine Dienste reich belohnt, wieder in seine Heimat nach Hobbingen im [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Auenland|Auenland]] zurückkehrt.
Saruman versucht den Ring für sich selbst zu stehlen. So trafen sie zufällig auf Ugluks Trupp.
Grishnakh kam es verdächtig vor, das Saruman die Hobbits lebendig haben wollte, doch er wollte keinen
offenen Kampf gegen die Uruk-hai provozieren. In der Nacht, als die anderen schliefen, wollte er die Hobbits töten und Sauron den Ring bringen. Doch dann wurden sie von den Rohirrim angegriffen und
getötet. Grishnakh ist ein typischer Ork aus Mordor und ein erfahrener Anführer. In der Filmversion
nimmt er aber eine etwas andere Rolle ein.


Auf dieser Reise findet er in einem Gang tief unter dem Nebelgebirge den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Einen Ring]], den [[#Gollum / Sméagol|Gollum]] dort verloren hat. Er besiegt Gollum im [[Rätsel]]kampf und entkommt mit Hilfe des Ringes. Er nutzt die Fähigkeit des Ringes, seinen Träger unsichtbar zu machen, mehrmals während seiner Reise und trägt ihn auch im Auenland, ohne seine Herkunft und Bedeutung zu kennen. Als Ringträger altert er ungewöhnlich langsam und gilt unter Hobbits auch wegen seiner weiterhin gepflegten Kontakte zu Gandalf, den Zwergen und auch [[#Elben|Elben]] als etwas verschroben.
==Drachen==
Siehe auch [[Drache (Mythologie)]]


An seinem „einundelfzigsten“ ''(111.)'' Geburtstag übergibt Bilbo auf Anraten und mit Unterstützung Gandalfs den Ring und sein gesamtes Eigentum an seinen Lieblingsneffen und Adoptivsohn Frodo Beutlin, der am selben Tag seinen 33. Geburtstag und damit seine Mündigkeit feiert. Bilbo macht sich mit drei Zwergen auf die Reise nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Bruchtal|Bruchtal]], wo er bei [[#Elrond|Elrond]] ein ruhiges Leben weitab vom Ring lebt und sich dem Verfassen von Gedichten und Liedern widmet.
Die '''Drachen''', auch Lindwürmer genannt, wurden von [[#Melkor|Melkor]] im ersten Zeitalter in den Kerkern von Angband zu Kriegszwecken erschaffen.<br />
Sie waren gefährliche Wesen und galten als äußerst intelligent aber auch reizbar, eitel und stets hungrig. Sie scheuten Licht und Wasser. Die Drachen hatten sehr gute Augen, mit denen sie alles überblicken konnten, eine Nase mit der sie jedes Geschöpf nach den Ausdünstungen seines Fleisches unterscheiden konnten, Ohren mit dem sie einen Atemzug hören konnten. Ihre Zähne und Krallen waren scharf wie Dolche. Sie wurden durch eisenharte Schuppen geschützt, wobei der Bauch ungeschützt und verletzlich war. Ihr Blut war schwarz.


Als Frodo sich viele Jahre später mit der „Gemeinschaft des Ringes“ auf den Weg macht, um den Einen Ring in den Feuern des [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Schicksalsberg|Schicksalsberges]] zu vernichten, hat Bilbo nur die Rolle eines Chronisten.
Es gab drei Arten von Drachen:
*Drachen, die wie Schlangen am Boden krochen;
*Drachen, die auf Beinen gingen;
*Drachen, die mit Hilfe von Schwingen fliegen konnten.


Nach dem Ende des Ringkrieges begleitet er Frodo, Gandalf und viele Elben zu den Grauen Anfurten, um dort nach Valinor (den ''unsterblichen Landen'') zu segeln. Zu dieser Zeit hat er bereits sein 132. Lebensjahr erreicht und ist damit (abgesehen von Gollum/Sméagol) der älteste Hobbit, der je in Mittelerde gelebt hat.
Zu diesen drei Arten gab es zwei Unterarten:
# die Kaltdrachen, die mit Klauen kämpften;
# die Urulóki ([[Quenya]]: ''Feuerdrachen''), die mit ihrem giftigen Feueratem kämpften.<br /> Die meisten Urulóki wurden im Krieg des Zorns getötet.


Bilbo Beutlin ist auch insofern eine zentrale Figur in Tolkiens Werk, als die Bücher ''[[Der Hobbit]]'' und ''[[Der Herr der Ringe]]'' vorgeblich Übersetzungen aus Bilbos Aufzeichnungen darstellen. In der Einleitung zum ''Herrn der Ringe'' beschreibt Tolkien ausgeklügelt, wie und von wem das Buch mehrmals abgeschrieben worden sei, bis es schließlich von ihm selbst ins Englische „übersetzt“ wurde. Auch die Aufzeichnungen der elbischen Mythologie und der Sagen des ersten und Zweiten Zeitalters wurden von Bilbo gesammelt und übersetzt.
In Tolkiens Werken werden vier Drachen besonders hervorgehoben:<br />
- Glaurung, der Goldene<br />
- Smaug, der Goldene<br />
- Scatha, der Lindwurm<br />
- Ancalagon, der Schwarze


=== Frodo Beutlin ===
'''Frodo Beutlin''' (im Original ''Frodo Baggins''; * 22. September 2968 D.&nbsp;Z.) ist der Sohn von Drogo Beutlin und Primula Brandybock. Als er zwölf Jahre alt ist, kommen seine Eltern bei einem Bootsunfall ums Leben. Von da an lebt er bei seinem Onkel Bilbo Beutlin, der ihn später zu seinem Adoptivsohn und Erben macht. Als Bilbo an seinem hundertelften Geburtstag (gleichzeitig Frodos 33. Geburtstag) das Auenland wieder verlässt, hinterlässt er Frodo seinen Besitz und vertraut ihm auch seinen unsichtbar machenden Ring an, den er auf seiner Fahrt zum Erebor gefunden hat.


Siebzehn Jahre später erfährt Frodo zu seinem Entsetzen von Gandalf, dass es sich bei dem Ring um den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Einen Ring]] von [[#Sauron|Sauron]] handelt. Gandalf erklärt ihm, dass der Ring vernichtet werden muss. Eine Weile später macht Frodo sich daher mit seinen Freunden [[#Samweis Gamdschie (Sam)|Sam]], [[#Meriadoc Brandybock|Merry]] und [[#Peregrin Tuk|Pippin]] auf den Weg nach Bruchtal, um den Ring vor den [[#Nazgûl (Ringgeister)|Ringgeistern]] (den sogenannten Nazgûl) in Sicherheit zu bringen. Frodo wird auf der Flucht vom Hexenkönig an der [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Die Wetterspitze|Wetterspitze]] an der linken Schulter verwundet, erreicht aber mit Hilfe von [[#Aragorn|Aragorn]] und dem Elben Glorfindel gerade noch rechtzeitig Bruchtal, wo er von [[#Elrond|Elrond]] geheilt wird.
'''Glaurung''' war der Urvater aller Drachen. Er war der erste und mächtigste aller Urulóki und gehörte zur Gattung der kriechenden Drachen. Das erste Mal tauchte er im Jahr 260 des ersten Zeitalters auf. Da er aber noch nicht ausgewachsen war, wurde er nach Angband zurückgetrieben.
Seine zweite Erwähnung findet Glaurung in der "Dagor Bragollach" (''Schlacht des jähen Feuers'') im Jahr 455 EZ mit einer Armee von Balrogs und Orks wieder auf. Sie verwüsteten alles, auf das sie trafen, und sie durchbrachen die Belagerung von Angband. Auch in der "Nirnaeth Arnoediad" (''Schlacht der ungezählten Tränen'') war Glaurung vertreten. Er wurde mit den letzten Streitern von Angband in die Schlacht gerufen. Auf dem Schlachtfeld wurde Glaurung von Azaghâl, dem Fürsten von Belegost, verwundet und zog sich zurück.


Später bricht er – nach der Entscheidung des ''Rates von Elrond'' – mit der Gemeinschaft des Ringes nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mordor|Mordor]] auf, um den Ring in die Feuer des [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Schicksalsberg|Schicksalsberges]] zu werfen und so zu zerstören. Er trägt eine [[Kettenrüstung]] aus [[Mithril]], die ihm mehrmals das Leben rettet. Das Kettenhemd hat ihm Bilbo geschenkt, der es seinerseits von Thorin Eichenschild geschenkt bekam. An den Rauros-Fällen trennt er sich vom Rest der Gemeinschaft, nachdem [[#Boromir|Boromir]] versucht hat, ihm den Ring gewaltsam abzunehmen. Zusammen mit Sam überquert er die Emyn Muil und die Totensümpfe und gelangt schließlich unter der Führung von [[#Gollum / Sméagol|Gollum]] bis nach Mordor. Sam und Frodo werden schließlich von Gollum verraten, der sie in die Falle der schrecklichen Spinne Kankra lockt. Nach einem Stich der Spinne wird der bewusstlose Frodo von Orks gefangen genommen und in den Turm von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Ithil|Cirith Ungol]] gebracht. Von dort rettet ihn Sam, der im Glauben, Frodo sei von der Spinne getötet worden, auch den Ring an sich genommen hat.
Im Jahr 459 wurde Nargothrond von Glaurung und einem Heer Orks erobert. Kurz davor verhexte er Turin, Hurins Sohn, mit Hilfe des Zaubers seiner Augen und brachte ihn dazu nach Dor-Lómin zu gehen, anstatt die Gefangenen von Nargothrond zu retten.
Danach ging Glaurung nach Nargothrond. Er wurde im Jahr 501 bei "Cabed en aras" (''Der Hirschsprung'', liegt in Brethil) von Turin getötet.


Der Ring wird für Frodo trotz der überraschenden Zähigkeit der Hobbits, die zuvor nur Gandalf vermutet hat, immer mehr zur unerträglichen Belastung. Trotz der unerschütterlichen Loyalität und Hilfe seines Gefährten Sam steht die Fahrt auf Messers Schneide, bis der Ring schließlich zum Schicksalsberg gelangt. Zuletzt ist Frodo so sehr von der Macht des Ringes beeinflusst, dass er nicht imstande ist, den Ring ins Feuer zu werfen, sondern ihn für sich selbst beansprucht. Gollum, selbst ein früherer Ringträger, der die Hobbits bis zuletzt verfolgt, nimmt ihm jedoch die Entscheidung ab, indem er ihm gierig den Ring-Finger abbeißt und im Freudentaumel über den wiedererlangten Ring in die Feuer des Schicksalsberges stürzt. Auf diese Weise endet der Ringkrieg mit Saurons Vernichtung. Frodo und Sam werden von den Adlern vom Schicksalsberg gerettet und zum siegreichen Heer des Westens unter Führung des künftigen Königs Aragorn gebracht, wo sie als Helden gefeiert werden.


Schließlich kehrt Frodo in das [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Auenland|Auenland]] zurück. Dort befreit er mit seinen Freunden Pippin, Merry und Sam das Auenland aus der Gewalt Sarumans. Zwei Jahre später, noch immer belastet durch seine verschiedenen Verletzungen aus seinen Abenteuern, erhält Frodo zusammen mit Bilbo die Erlaubnis, mit den Elben und Gandalf von den ''Grauen Anfurten'', dem letzten Hafen der Elben, in die unsterblichen Lande zu segeln.
'''Smaug, der Goldene''', war ein geflügelter Urulóki. Sein verletzlicher Bauch wurde von einer Decke von Edelsteinen geschützt, die er sich aneignete, nachdem er im Jahr 2770 des Dritten Zeitalters, [[Länder und Städte aus Mittelerde#Der Einsame Berg|Erebor]] überfallen hatte. Er verwüstete Thal und drang in das Zwergenreich unter dem Berg ein und tötete seine Bewohner und baute sich einen Haufen aus Schätzen. Im Jahr 2941 wurde der Drache in einem Gespräch mit dem unsichtbaren [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]] zornig und griff die Seemenschen von Esgaroth an. Dort wurde er von Bard, dem Bogenschützen, mit einem schwarzen Zwergenpfeil erschossen.


Frodo wird von J. R. R. Tolkien als fiktiver Hauptautor des ''Herrn der Ringe'' geschildert ([[Metafiktion]]), da er Bilbos Aufzeichnungen und seine eigenen Erfahrungen zusammenfasst und niederschreibt. Nur die letzten Seiten des Buches sollen aus der Feder von Sam stammen.


=== Meriadoc Brandybock ===
'''Scatha''' war ein Drache, der im 2. Jahrtausend des dritten Zeitalters der Sonne mit seiner Brut von Kaltdrachen in das Reich der [[#Zwerge|Zwerge]] des Grauen Gebirges einfiel, um in den Besitz ihres Goldes zu gelangen. Nachdem er die Zwerge vertrieben hatte, hütete er diesen Schatz, bis Fram, der Sohn Frumbars von den Eothéod, in das Gebirge gelangte, Scatha tötete und das Gold mit sich nahm.
'''Meriadoc Brandybock''' (''Merry''; Original ''Brandybuck''; in der Hobbitsprache ''Kalimac Brandagamba'') ist ein Hobbit aus Bockland und ein guter Freund von Frodo Beutlin und Peregrin Tuk. Merry flieht zusammen mit Frodo, Pippin und Sam aus dem Auenland nach Bruchtal und gehört später zu den ''Neun Gefährten'', die von Elrond ausgesandt werden, um den Einen Ring zu vernichten.


Zusammen mit Pippin wird Merry von [[#Orks|Orks]] aus Isengart gefangen genommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbricht. Sie können fliehen und treffen im Wald von Fangorn auf die [[#Ents|Ents]]; diese begleiten sie beim Angriff auf [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Isengart|Isengart]]. Sie sind an dieser Stelle „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ bringt, denn sie bringen die Ents dazu, sich nach Isengart aufzumachen und Saruman zu stürzen.


Merry wird später zum [[Schildknappe|Knappen]] von [[#Théoden|Théoden]], König von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Rohan]], und kämpft mit [[#Éowyn|Éowyn]] in der Schlacht auf dem Pelennor. Dort hilft er Éowyn, den Hexenkönig von Angmar, Anführer der Nazgûl, zu töten, indem er ihm sein Schwert in das Bein rammt und ihn so ablenkt.
'''Ancalagon der Schwarze''', war der erste und mächtigste aller geflügelten Drachen. Er tauchte das erste mal in Krieg des Zorns auf. Als [[#Melkor|Melkor]] merkte, dass seine Heere zurückgeschlagen wurden, schickte er als letzte Hoffnung ein Heer von Drachen unter der Führung von Ancalagon aus. Die Drachen schlugen die Heere der [[#Valar|Valar]] zurück und es schien, dass sich das Blatt wenden würde, doch im entscheidenden Moment griffen die [[#Adler|Adler]] unter der Führung von Thorondor in die Schlacht ein und es gab einen Kampf in der Luft. In diesem Kampf wurde Ancalagon von Earendil, dem Seefahrer erschlagen. Nur wenige der Drachen überlebten diesen Kampf.


Nach dem Ringkrieg wird er gemeinsam mit Pippin von König Elessar ([[#Aragorn|Aragorn]]) im Jahr 14 V.&nbsp;Z. zum Ratsherrn des Nördlichen Königreichs ernannt und genießt bei den Hobbits einen ausgezeichneten Ruf.
== Andere Wesen ==
=== Adler ===
Im "Hobbit" und im "Herrn der Ringe" tauchen an mehreren Stellen '''Große Adler''' auf, die in den Büchern manchmal auch nur "Adler" genannt wurden. Diese Riesenadler sind mythische, intelligente Kreaturen (höchstwahrscheinlich [[Figuren aus Mittelerde#Maiar|Maiar]]), die sich als gleichwertig mit Elbenfürsten betrachteten. (vgl. [http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de/index.php/Adler Ardapedia: Adler])


Da Merry und Pippin im Fangorn den Enttrank kosten und durch seinen Zauber erheblich wachsen, sind sie mit mindestens 4 ½ [[Fuß (Einheit)|Fuß]] (~ 1,37 [[Meter|m]]) die größten Hobbits in der Geschichte des Auenlands.
Die bekanntesten Adler in den Romanen sind Thorondor (König der Adler), Gwaihir (der Windfürst), Landroval und Meneldor.


=== Kankra (Shelob) ===
=== Peregrin Tuk ===
'''Peregrin Tuk''' (genannt ''Pippin''; im Original ''Took'') ist ein Hobbit aus Tukland. Er zählt Meriadoc Brandybock und Frodo Beutlin zu seinen besten Freunden. Er flieht mit Frodo, Merry und Sam nach Bruchtal und wird mit den drei anderen Mitglied der Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt werden, um den Einen Ring zu vernichten.
Kankra, Große Spinne, ist eine Tochter [[Figuren aus Mittelerde#Ungolianth|Ungolianths]], vermutlich aus der Brut der Spinnen von Nan Dungortheb. Sie lebte vom ersten Zeitalter bis zum Ende des dritten bzw. Anfang des vierten Zeitalters. Kankra entkam dem Untergang von Beleriand, und ihre Brut breitete sich in Ephel Dúath und dem [[Länder und Städte aus Mittelerde#Düsterwald|Düsterwald]] aus. Kankra hatte ein großes Nest in Cirith Ungol, und viele Jahre lebte sie von Menschen, Orks und Elben und diente als sichere Wache, um jeden daran zu hindern, [[Länder und Städte aus Mittelerde#Mordor|Mordor]] auf jenem Wege zu betreten.


Pippin lässt während der Durchquerung von Moria aus Neugier einen Stein in einen Brunnen fallen und macht damit vermutlich die Feinde auf sich aufmerksam (Orks, Trolle und der Balrog von Moria), von denen die Gefährten später angegriffen werden. Er wird zusammen mit Merry von Orks gefangen genommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbricht. Sie können fliehen, als die Orks von Reitern aus Rohan angegriffen und vernichtet werden. Sie treffen in Fangorn auf die Ents und begleiten diese bei ihrem Angriff auf Isengart. Sie sind dabei „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ bringt, denn Saruman und seine Orks sind den Ents schon lange ein Dorn im Auge.
Um das Jahr 3000 fing sie Gollum, ließ ihn aber wieder frei unter der Bedingung, dass er ihr Nahrung beschaffte. Im Jahre 3019 im dritten Zeitalter, auf dem Weg zum Schicksalsberg, führte Gollum Frodo und Samweis zu ''Kankras Lauer'', in der Hoffnung, sie würde Frodo töten, so dass er den [[Gegenstände aus Mittelerde#Der Eine Ring|Einen Ring]] erbeuten könne. Kankra lähmte Frodo, wurde aber von Sam mit der Phiole Galadriels geblendet und mit dem Schwert [[Gegenstände aus Mittelerde#Stich|Stich]] verwundet. Über Kankras weiteres Schicksal schreibt Tolkien nichts.


Pippin kann der Versuchung nicht widerstehen, heimlich in Sarumans Palantír zu sehen, den Grima aus dem Orthanc geworfen hat, und wird dabei von Sauron entdeckt. Er reitet mit [[#Gandalf|Gandalf]] nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Tirith|Minas Tirith]] und tritt in die Dienste des Truchsesses von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondor|Gondor]], [[#Denethor|Denethor II.]]
=== Nazgûl ===


Zu hohen Ehren gelangt Pippin, als er Thain des Auenlandes wird und gemeinsam mit Merry von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 V.&nbsp;Z. zum Ratsherrn des Nördlichen Königreichs ernannt wird. Er hat einen Sohn namens Faramir, der später Sams Tochter Goldlöckchen heiratet. Nach Peregrins und Meriadocs Tod werden ihre Totenbetten neben das Totenbett von Aragorn gestellt.
Die Nazgûl sind jene Könige der Menschen, die im Zweiten Zeitalter von Sauron Ringe der Macht annahmen. Alle Neun unterlagen der Macht der Ringe und wurden zu den ''Ringgeistern'', körperlosen Wesen weder tot noch lebendig. Sie waren die mächtigsten Diener Saurons und ihm bedingungslos ergeben. Möglicherweise werden sie von Sauron auch dadurch beherrscht, dass dieser die Macht über ihre neun Ringe hat.


Pippins Name (Peregrin) ist vermutlich von dem lateinischen Wort ''peregrinus'' inspiriert worden, das „Fremder“ oder „Ausländer“ bedeutet, aber auch einen (unsteten) Wanderer oder Reisenden bezeichnen kann.
''Nazgûl'' stammt aus Saurons Dunkler Sprache und bedeutet ''Ringgeist''. '''Nazg''', ''Ring'', findet sich auch in der Ringinschrift auf dem Einen Ring. '''Gûl''' bezeichnet die Diener Saurons aus der Geisterwelt und hat wahrscheinlich nichts mit Arabisch '''ghûl''' zu tun.


=== Samweis Gamdschie (Sam) ===
Der Fürst der Nazgûl, auch als ''Hexenkönig von Angmar'' bekannt, gründete ca. im Jahre 1300 des Dritten Zeitalters des Hexenreich von ''Angmar''. Von dort überzieht er ''Arnor'' mit Krieg, was letztlich zum Untergang des letzteren führt.
'''Samweis „Sam“ Gamdschie''' (im Original ''Samwise Gamgee''; in der Hobbitsprache ''Banazir Galbasi'') ist Frodos Gärtner und später dessen ständiger Begleiter auf dem Weg zum Schicksalsberg. Ursprünglich von Gandalf als Frodos Begleiter nur auf seiner Reise nach Bruchtal vorgesehen, wird er vom Rat von Elrond zu einem Mitglied der Neun Gefährten bestimmt und folgt seinem Herrn durch [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Moria]], [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Lórien|Lorien]] und letztlich (als einziger der Gefährten) bis nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mordor|Mordor]]. Als humorvoller, mutiger und loyaler Freund und Diener für Frodo trägt er sehr viel zur Erfüllung der Aufgabe bei.


Sam fühlt sich auf eine besondere Art und Weise für Frodo verantwortlich und umsorgt ihn aufmerksam. So ist er der erste, der [[#Boromir|Boromir]] misstraut, und auch [[#Gollum / Sméagol|Gollum]], der sie mehr oder weniger unfreiwillig auf einem Teil des Weges als Führer begleitet, ist ihm mehr als suspekt. Als Frodo von Gollum bei [[#Kankra|Kankras]] Lauer in einen Hinterhalt gelockt wird, kämpft Sam zunächst mit Gollum und kurz darauf mit Kankra, der riesigen Spinne, die seinen Herren vergiftet hat. In dem Glauben, der vom Spinnengift betäubte Frodo sei tot, nimmt Sam den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Ring]], das kleine Elbenschwert [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Stich|Stich]] und [[#Galadriel und Celeborn|Galadriels]] [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Galadriels Phiole|Phiole]], um die Aufgabe allein zu Ende zu führen. Als er erfährt, dass sein Herr nicht tot ist, rettet er ihn aus der Gefangenschaft der [[#Orks|Orks]], gibt ihm den Ring zurück und begleitet ihn aufopferungsvoll bis zum Schicksalsberg. Die Orks halten ihn wegen der Verletzungen, die er Kankra zugefügt hat, für einen großen Elbenkrieger.
Die Nazgûl bereiten ''Dol Guldur'' und ''Mordor'' auf die Rückkehr ihres Meisters vor, erobern ''Minas Ithil'' (seitdem ''Minas Morgul'' genannt) und töten den letzten (kinderlosen) König von Gondor. Erst im Jahre 3018 des Dritten Zeitalters kommen sie als "Schwarze Reiter" wieder hervor. Sie suchen nach "Beutlin" im "Auenland", um Sauron den Einen Ring zurückzubringen. Gollum muss jene beiden Wörter unter endloser Folter ausgesprochen haben, nachdem er von Orks in der Nähe Mordors gefangen genommen wurde. Da das Auenland jedoch gemeinhin unbekannt ist, suchen sie es im Tal des Anduin, dem Ursprungsort Gollums. Sie erreichen das Auenland erst im Herbst und verpassen Frodo, der gerade nach Bruchtal aufbricht, nur sehr knapp. Die Reise nach Bruchtal entwickelt sich somit zu einer Flucht vor den Nazgûl, auf der Frodo auf der Wetterspitze von der Morgulklinge des Hexenkönigs verwundet wird. An der Bruinenfurt bei Bruchtal werden die Nazgûl von einer magisch ausgelösten Flutwelle überrollt und Frodo kann entkommen.


Nach dem Ende des Ringkrieges und der Befreiung des [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Auenland|Auenlandes]] heiratet er Rosie Hüttinger (im Original ''Rose Cotton'' – auch der Name ''Gamgee'' ist im [[Birmingham]]er Dialekt von Tolkiens Jugend ein Ausdruck für [[Baumwolle]]), die mit ihm 13 Kinder hat. Nachdem Frodo, [[#Bilbo Beutlin|Bilbo]] und Gandalf Mittelerde verlassen haben, wird Sam für sieben Wahlperioden Bürgermeister von Michelbinge und lebt viele Jahre hoch angesehen im Auenland. Erst nach dem Tod seiner Frau verlässt er Mittelerde und erhält als einer (wenn auch nur kurzzeitiger) der Ringträger die Erlaubnis, ebenfalls nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Valinor|Valinor]] zu segeln. Samweis ist neben Bilbo und Gandalf die einzige handelnde Person, die freiwillig auf den Besitz des Einen Rings verzichtet hat.
Nachdem die Nazgûl dadurch ihrer Umhänge und Pferde beraubt wurden, erscheinen sie in späteren Kapiteln als Boten auf geflügelten Tieren, Angst und Schrecken verbreitend. Sie erfüllen jeden mit tödlicher Angst und lassen die Hoffnung aus dem Herz verschwinden. Auch das Heer Gondors wird von dieser grausamen Macht zermürbt. Bei der Belagerung von [[Minas Tirith]] wird der Hexenkönig von Eowyn erschlagen, wodurch sich die 1000 Jahre alte Prophezeiung des Elben Glorfindel erfüllt, der Hexenkönig würde nicht von einem Mann getötet werden.


Er wird von [[J. R. R. Tolkien|Tolkien]] neben Bilbo und Frodo als dritter und letzter der drei Autoren des ''[[Der Herr der Ringe|Herrn der Ringe]]'' geschildert. Er habe den Schluss des Textes geschrieben, der als das ''Rote Buch der Westmark'' überliefert ist und von Tolkien als (fiktive) Grundlage für den Herrn der Ringe beschrieben wird.
Da die Macht der Nazgûl an den Einen Ring geknüpft ist, vergehen die übrigen Acht nach der Vernichtung des Ringes.


Wie sich aus einem Beitrag auf der ''Special Extended [[DVD]] Edition'' der Verfilmung ergibt, soll die Beziehung des ergebenen und bis zum Ende loyalen Sam zu Frodo ihr Vorbild in der besonderen Beziehung englischer ''Batmen'' (deutsch „Offiziersburschen“) zu ihren Offizieren gehabt haben, die Tolkien aus eigener Kriegserfahrung gut kannte.<ref>John Garth: ''Sam Gamgee and Tolkien’s batmen'' 2014 ([https://johngarth.wordpress.com/2014/02/13/sam-gamgee-and-tolkiens-batmen/ johngarth.wordpress.com]).</ref>
=== Trolle ===


=== Gollum / Sméagol ===
Melkor erschuf die Trolle versehentlich, als er Ents nachahmen wollte! Es sind sehr große und dumme Wesen die bei Licht zu Stein werden; nur die von Sauron erschaffene oder vielmehr überarbeitete Form der Trolle, die unter anderem in der Rückkehr des Königs vorkommen, sind intelligent genug um für dem Kampf zu dienen und vertragen Licht wegen ihrer grünen Schuppen!
'''Gollum''' (ursprünglich ''Sméagol'') wird als Hobbit geboren und gehört der Familiengruppe vom Hobbitstamm der ''Starren'' an.<ref>Robert Foster: ''Das Große Mittelerdelexikon.'' Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 294.</ref>


Sméagols bester Freund und Cousin Déagol findet beim Angeln im Fluss [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Anduin|Anduin]] (bei den Schwertelfeldern) einen schönen goldenen [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Ring]], den Sméagol schon beim ersten Anblick sehr begehrt. Da es sein Geburtstag ist, verlangt er von Déagol, ihm den Ring zu schenken. Als dieser sich weigert, erwürgt Sméagol ihn und versteckt seine Leiche. Anschließend steckt sich Sméagol den Ring an den Finger und kehrt in sein Dorf zurück. Er bemerkt bald, dass er unsichtbar ist, wenn er den Ring trägt. Der Ring verändert aber auch sein Wesen: er wird mit der Zeit misstrauisch, heimtückisch und scharfsinnig für alles, was andere verletzen kann. Wenn Sméagol sichtbar ist, wird er daher von seinen Verwandten gemieden und herumgestoßen, wofür er sich wiederum mit Hilfe des Ringes rächt. Da er nach einiger Zeit nur noch Brabbel- und Gluckslaute von sich gibt, nennen ihn alle bald ''Gollum'' und verwünschen ihn. Schließlich wird er von seiner Großmutter, der Autoritätsperson des Dorfes, verstoßen.
=== Olifanten ===


Sméagol zieht gekränkt und verletzt davon, lebt von rohem Fisch und beginnt, seine Umwelt zu hassen. Nichts kann er mehr ertragen, auch die Sonne und den Mond hasst er. Er folgt einem Fluss bis zu seiner Quelle tief unter dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nebelgebirge|Nebelgebirge]] und lebt dort in Stollen und Höhlen, geschützt vor der Sonne, die er nun „gelbe Fratze“ nennt. Dort bleibt er fast 500 Jahre, denn der Ring verlängert sein Leben auf unnatürliche Weise. In dieser Zeit verdirbt der Ring seine Seele fast völlig und auch Gollums Körper verändert sich sichtlich. Gollum nennt den Ring nur noch „seinen Schatz“ oder sein „Geburtstagsgeschenk“ und wird im Laufe der Zeit zu einer gespaltenen Persönlichkeit. Er spricht mit seinem „Schatz“, und in seinen Selbstgesprächen bezeichnet er auch sich selbst als „mein Schatz“.
Olifanten (oder ''Mûmakil''; Einzahl ''Mûmak'') sind elefantenähnliche, jedoch ungleich größere Wesen, die von den [[#Haradrim|Haradrim]] als Lastentiere und in der Kriegsführung verwendet wurden. Sie haben in etwa die Größe von [[Mammut|Mammuts]], ohne deren Behaarung zu besitzen.


Der Hobbit [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]], der während eines Kampfes mit einer Gruppe von [[#Orks|Orks]] von seinen Kameraden getrennt worden ist und in den unterirdischen Höhlen des Nebelgebirges umherirrt, findet den Ring, den Gollum unbemerkt verloren hatte. Kurz darauf trifft Bilbo auf Gollum, der den Verlust noch nicht entdeckt hat. Sie beginnen einen Rätselwettstreit und Bilbo gewinnt mit der Frage „Was habe ich in meiner Tasche?“, deren Antwort Gollum nicht erraten kann. Mit Hilfe des Ringes entkommt er Gollum und kehrt zu seinen Gefährten zurück. Gollum vermutet jedoch zu Recht, dass es sich bei dem Gegenstand in Bilbos Tasche um den von ihm verlorenen Ring, seinen Schatz, handelt. Kurz bevor Bilbo, durch den Ring unsichtbar, entkommen kann, hat er die Möglichkeit, Gollum zu töten, empfindet aber Mitleid und springt stattdessen über ihn hinweg.
Im Ringkrieg werden Mûmakil als "Kriegsgerät" sowohl in den Kämpfen um Ithilien als auch bei der Belagerung von [[Länder und Städte aus Mittelerde#Minas Tirith|Minas Tirith]] eingesetzt.


Viele Jahre später macht sich Gollum – aufgezehrt von der Sehnsucht nach „seinem Schatz“ – auf die Suche nach Bilbo, von dem er lediglich den Nachnamen „Beutlin“ und seine Heimat, das [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Auenland|Auenland]], kennt. Dabei gerät er nach [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mordor|Mordor]], an dessen Grenzen er gefangen genommen, verhört und im dunklen Turm von Mordor, Barad-Dur, gefoltert wird. Auf diese Weise erfährt der Dunkle Herrscher [[#Sauron|Sauron]], dass der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Eine Ring]] wiedergefunden wurde und sich bei „Beutlin“ im Auenland befinde.
''Zu weiteren Bedeutungen und Herkunft siehe:'' [[Olifant (Begriffsklärung)]]


Daraufhin beginnt die Jagd nach dem Ringträger. Sauron sendet seine [[#Nazgûl (Ringgeister)|Nazgûl]] aus, um den Ring zurückzuholen. Gollum wird wieder freigelassen – glaubt jedoch, er sei aufgrund eigener Schläue entkommen. Später wird Gollum von [[#Aragorn|Aragorn]] gefunden und gefangen genommen. [[#Gandalf|Gandalf der Graue]] verhört ihn und übergibt ihn anschließend den Elben des Grünwalds zur Bewachung. Gollum kann aber mit Hilfe der Orks wieder fliehen und entkommt in die Minen von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Moria]]. Dort stößt er auf die ''Gemeinschaft des Ringes'' und verfolgt sie heimlich durch ganz Moria, [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Lórien|Lothlórien]] und später bis in die Emyn Muil. Dort schließlich wird er von [[#Frodo Beutlin|Frodo]] und [[#Samweis Gamdschie (Sam)|Sam]], die sich inzwischen von der Gemeinschaft getrennt haben, überwältigt und schwört dem „Herrn des Schatzes“ (Frodo) ewige Treue. Auf Frodos Befehl führt er sie zunächst zum unüberwindbaren ''Morannon'', dem Schwarzen Tor von Mordor, und schließlich über einen „geheimen“ Weg nach Mordor. Gollum lockt die Hobbits in das Lager der Riesenspinne [[#Kankra|Kankra]] am Pass von Cirith Ungol, um nach Frodos Tod den Ring wieder an sich nehmen zu können. Doch Frodo entkommt der Spinne, Gollum muss fliehen und folgt den beiden Hobbits heimlich auf ihrem weiteren Weg, getrieben von dem wahnsinnigen Bedürfnis, seinen Schatz zurückzuerobern. An den Schicksalsklüften im [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Schicksalsberg|Orodruin]] kämpft er mit Frodo, um wieder an seinen Schatz zu gelangen. Er beißt Frodo den Finger ab und erbeutet den Ring. Doch dann stolpert er und stürzt mit dem Ring ins Feuer, wodurch dieser endgültig vernichtet und der Ringkrieg beendet wird.
=== Tom Bombadil ===


Gollum ist eine der Hauptpersonen im ''Herrn der Ringe'' und in ''Der Hobbit'' und ein typisches Beispiel für [[J. R. R. Tolkien|Tolkiens]] Art, Personen zu beschreiben. Kein Wesen ist an sich böse, selbst der teuflische [[#Melkor|Melkor]] ist eine „gefallene“, ursprünglich gute Figur. Und selbst die, die „dem Schatten verfallen“, verdienen Gnade. Tolkien lässt Gandalf folgenden Satz sagen: „Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen“, als er Frodo auffordert, gnädig mit Gollum umzugehen. Ohne das Mitleid, das Frodo und zuvor Bilbo mit Gollum haben, wäre der Ring nie zerstört worden – denn Frodo erliegt zuletzt doch dem Einfluss des Ringes.
Tom Bombadil ist eines der größten Rätsel in Tolkiens Werken. Er ist ein nicht näher beschriebenes Wesen, das in Gestalt eines alten, fröhlichen Mannes auftritt und in einem Tal in der Nähe des Auenlandes zusammen mit seiner Gemahlin Goldbeere lebt.
Er ist erwiesenermaßen kein ''Mensch'', da der Ring keine Wirkung auf ihn hat. Er ist auch kein ''Elb'', da er bereits da war, als die Elben begannen, westwärts zu wandern. Er ist kein ''Vala'', da diese alle bekannt sind. Auch die Theorie, er sei ''Ilúvatar selbst'' ist nicht haltbar, da Ilúvatar keine Gestalt hat. Vieleicht ist er ein ''Maia'' (das ist noch am wahrscheinlichsten, weil in einer von Tolkiens Schriften gesagt wird, dass Iarwain Ben-Adar (Tom Bobadil) als Maia in den Geschichten der Menschen vorkommt). Es wird gesagt dass er als erster auf Mittelerde ankam. Etwas spricht aber auch gegen Maia: der Ring hatte keine Auswirkungen auf ihn. Allerdings sagt Gandalf in Bruchtal, dass Tom sein eigener Herr sei und dass deshalb der Ring ihm nichts anhabe.


Die Figur des Gollum birgt Parallelen zum schwimmhäutigen ''Caliban'' in [[William Shakespeare|Shakespeares]] ''Der Sturm'' und zu ''Grendel'' in ''[[Beowulf]]'', der dem Titelhelden als dunkles Selbst widerspiegelnd gegenübersteht.
Seine Herkunft wird wohl ewig ein Rätsel bleiben, und noch vielen weiteren Spekulationen als Nährboden dienen.


=== Fredegar Bolger ===
Bemerkenswert ist, dass er magische Gesänge kennt (Er singt den Grabunhold von der Welt und besänftigt den Alten Weidenmann im Wald der die Gefährten einschläferte), sowohl diese als auch die Geisterwelt sieht (Frodo mit Ring) und sich in seinem Land (selbstauferlegte Beschränkung?) sehr schnell bewegen kann (einen Hobbit-Tagesmarsch in weniger als einer Minute).


'''Fredegar Bolger''', genannt „der Dicke“, ist einer der wenigen Hobbits, die von der Existenz des Rings wissen. Fredegar ist der Sohn von Odovacar Bolger und Rosamunda Tuk und damit ein Nachkomme des Alten Tuk. Er ist ein entfernter Vetter von Frodo und Pippin sowie später, nach dessen Heirat mit seiner Schwester Estella, Meriadocs Schwager.
Tolkien schrieb in einem seiner Briefe folgendes zu dieser Gestalt:
"Ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines."


Als Frodo, Sam, Merry und Pippin aufbrechen, um den Ring nach Bruchtal zu bringen, bleibt Fredegar in Krickloch zurück, um die Neuigkeiten des Aufbruchs der vier zu verzögern und um Gandalf bei dessen erwarteter Ankunft über ihren Aufbruch zu informieren. Er wird durch die Ankunft der Nazgûl in panische Angst versetzt und flieht unversehrt, ohne Gandalf getroffen zu haben. Fredegar wird von Frodo gebeten, ihn und die anderen in den Alten Wald zu begleiten, doch die Angst wegen der Geschichten über den Wald und seine Liebe zum Auenland veranlassen ihn zu bleiben. Obwohl Merry ihn mit dem Argument, dass der Alte Wald nichts gegen ein Treffen mit den Ringgeistern sei, zu überzeugen versucht, beharrt er darauf zu bleiben, weshalb die anderen schließlich ohne ihn die Reise fortsetzen.
Nach Angaben der [http://www.ardapedia.de Ardapedia] stammt die Vorlage für Tom Bombadil aus einem britischen Kinderbuch.


Während Sarumans Herrschaft über das Auenland führt er eine Gruppe von Partisanen an, bevor er gefangen genommen wird.
=== Turingwethil ===


== Ents ==
Eine Vampirbotin von Morgoth. Sie brachte Angst und Schrecken über Mittelerde und war genauso grausam wie ihr Herr Morgoth. Während Morgoths Untergang wurde sie von herabfallenden Steinfelsen getroffen und danach nie wieder gesehen. Ihr tatsächlicher Tod ist daher ungewiss.
Die '''Ents''' werden geschaffen, um die Pflanzen, insbesondere die Bäume, vor feindlichen Kreaturen zu beschützen, und erwachen gleichzeitig mit den Elben. Obwohl Ents über zwei Beine, zwei Arme und ein Gesicht verfügen, sehen sie Bäumen zum Verwechseln ähnlich. Ents verfügen über eine sehr lange Lebensspanne, die sich über mehrere Zeitalter erstrecken kann, und führen ein sehr geruhsames und langsames Leben. Im Herrn der Ringe kommen nur männliche Ents vor, da sie, wie es heißt, die Entfrauen ''verloren'' haben. Es gibt daher schon lange keine Entings<!--Entings oder Entinge, nicht Entling--> (Ent-Kinder) mehr.


Viele Ents werden im Laufe der Zeitalter ''träge'' oder ''baumisch''. Sie beginnen zu wurzeln und bewegen sich nur noch selten. Diese Ents werden Huorns genannt. Viele können sich noch bewegen und sprechen. Sie hassen Orks und alle baumfällenden Wesen (so auch Zwerge und Menschen). Es gibt andererseits auch Bäume, die gewissermaßen ''entisch'' werden, also Bäume, die denken können, sich von der Stelle bewegen und sich sogar mit den Ents verständigen können. Es ist unklar, ob auch diese entisch gewordenen Bäume zu den Huorns gezählt werden.
=== Ungolianth ===
Ungolianth ist eine Wesenheit aus der äußeren Leere, die im ersten Zeitalter, angezogen vom Licht der Silmaril nach Arda kommt. Sie nimmt dort die Gestalt einer gewaltigen, weiblichen Spinne an und schließt einen Pakt mit Morgoth, um die Silmaril zu erringen. Als der Plan gelingt, beansprucht sie die Steine jedoch für sich, um diese, wie alles andere was sie begehrt, in ihrem ungeformten Inneren zu verschlingen. Sie überwirft sich daher mit Morgoth und gelangt nach diversen Wirren nach Mittelerde, wo sie schließlich den Tod findet. Vorher jedoch wird sie dort zur Stammmutter aller Riesenspinnen in Mittelerde, insbesondere von [[Figuren_aus_Mittelerde#Kankra (Shelop)|Kankra]].


Baumbart, der älteste Ent und eines der ältesten Lebewesen in Mittelerde zur Zeit des Ringkriegs, ist der Hüter des [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Fangorn|Fangorn]]-Waldes, welcher in unmittelbarer Nachbarschaft zu Sarumans Wohnstätte [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Isengart|Isengart]] liegt.
== Tiere ==


In einer Anmerkung zu einem Brief hat Tolkien die Entstehung der Ents erklärt.<ref name="Ents">''J. R. R. Tolkien an [[W. H. Auden]], 7. Juni 1955.'' In: Tolkien, ''Briefe'', Nr. 163, S. 278–286, hier S. 279.</ref> Aus [[altenglisch]]en Texten übernahm er den Namen sowie die Vorstellung von der Riesenhaftigkeit dieser Wesen – das Wort begegnet etwa in dem Gedicht ''[[The Wanderer]]'' in der Kombination „eald enta geweorc“ – „die alten Werke der Riesen“.<ref>''The Wanderer.'' 87. Zu dieser linguistischen Inspiration siehe auch Tom Shippey, ''J. R. R. Tolkien. Autor des Jahrhunderts.'' Klett-Cotta, Stuttgart 2002, S. 132 f.</ref> Die Tatsache, dass es sich um baumartige Wesen handelt, ist von einer Stelle in [[William Shakespeare|Shakespeares]] ''[[Macbeth (Shakespeare)|Macbeth]]'' inspiriert. Dort erfüllt sich die Prophezeiung, Macbeth werde nicht sterben, bevor der Wald von Birnam gegen ihn anrückt, indem sich die feindliche Armee mit Ästen und Blättern des Waldes tarnt.<ref>William Shakespeare: ''Macbeth.'' Englisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Barbara Rojahn-Deyk, Reclam, Stuttgart 1996 (RUB 9870), S. 110/111 (Akt 4, Szene 1; Prophezeiung durch die Hexen); 150/151 (Akt 5, Szene 4; Tarnung der Angreifer mit Ästen aus dem Wald von Birnam).</ref> In Tolkien löste dies „tiefe Enttäuschung“ und „Widerwillen gegen den kümmerlichen Sinn“ aus, mit dem Shakespeare den Wald schließlich doch nicht wirklich gegen Macbeths Festung anrücken ließ. Tolkien hatte, wie er schreibt, „Lust, eine Handlung zu erfinden, in der die Bäume wirklich in den Krieg zögen.“<ref name="Ents" /> Genau dies tat Tolkien im ''Herrn der Ringe'': Hier treten die Ents als Krieger gegen Saruman auf, die dessen Festung, um den Orthanc herum, besetzen und zerstören.
=== Hasufel===
Hasufel ist ein großes dunkelgraues Pferd, auf dem Legolas und Gimli reiten. Es wird den beiden von Eomer Eomundson, dem Neffen Theodens und späteren Herrn von Rohan geschenkt. Hasufel gehörte einem gefallenen Reiter Rohans und wurde in traditioneller rohan'scher Art und Weise geritten, bis Legolas es nach Art der Elben ohne Zaumzeug ritt. Im Buch wird Hasufel jedoch Aragorn gegeben und nicht Legolas und Gimli.


Tolkien schreibt weiter: „Und dazwischen schlich sich ein Stückchen Erfahrung ein, der Unterschied zwischen der „männlichen“ und der „weiblichen“ Einstellung zu wilden Gewächsen, der Unterschied zwischen Liebe ohne Besitzanspruch und Gartenbau.“<ref name="Ents" /> In einem Briefentwurf stellt Tolkien außerdem Überlegungen zum Ursprung der Ents sowie zu ihrer Rolle in den Geschichten aus dem ''Silmarillion'' an. Demnach könnten sie ihren Ursprung in einer Bitte der Pflanzengöttin [[#Yavanna|Yavanna]] haben, die, als sie sah, dass ihr Mann [[#Aule|Aule]] aus Stein die Zwerge schaffen durfte, Eru um die Erlaubnis bat, Wesen zu schaffen, die aus lebendigen Stoffen gemacht seien. Tolkien umreißt auch ihre Rolle im [[Tolkiens Welt#Das Erste Zeitalter|Ersten Zeitalter]]: Sie unterstützten Beren gegen die Zwerge, die das Elbenreich Doriath geplündert und den Silmaril aus Thingols Krone an sich gebracht hatten „– und daraus erwuchs nicht gerade Freundschaft zwischen den Ents und den Zwergen“.<ref>''J. R. R. Tolkien an Eileen Elgar, September 1963.'' In: Tolkien, ''Briefe'', Nr. 246, S. 425–437, hier S. 436 f.</ref>
=== Schattenfell ===


Es gibt mehrere namentlich erwähnte Ents und Entfrauen.
Schattenfell ist der Name des Pferdes, welches [[Gandalf]] nach dessen Wiederkehr durch [[Mittelerde]] trägt. Der Hengst ist einer der Mearas und gehört damit einer sagenumwobenen und seltenen Rasse an, die, die Sprache der Menschen verstehen. Er gilt als Fürst aller Rösser und duldet nur Gandalf auf seinem Rücken.
* ''Fangorn'' „Bartbaum“, der auch Baumbart genannt wird, sieht wohl einem [[flechte]]nbewachsenen Baum sehr ähnlich.
* ''Finglas'' „Lockenblatt“ ist eventuell ein [[Gemeine Hasel#Zierstrauch|Korkenzieher-Haselstrauch]] oder ein Baum mit dünnen, langen Blättern.
* ''Fimbrethil'' „Schlankbirke“ ist eine der Entfrauen.
* ''Nimbrethil'' „Weißbirke“ ist ein weiterer möglicher Name einer Entfrau.
* ''Fladrif'' „Borkenhaut“ oder „Flachborke“ gehört zu den Baumarten mit glatter Rinde, also [[Buchen|Buche]], [[Birken|Birke]], [[Weiden (Botanik)|Weide]].
* ''Bregalad'' „Flinkbaum“ ist ein noch junger Ent, der sich agiler als andere bewegt und schneller spricht. Flinkbaum erhielt seinen Namen, als er einem die Antwort auf eine Frage lieferte, bevor dieser seine Frage zu Ende ausgesprochen hatte. Er ähnelt äußerlich den Ebereschen.


=== Brego ===
== Orks ==
Melkor versklavt im Ersten Zeitalter zahlreiche Dunkelelben. Er foltert sie lange und züchtet aus ihnen die Rasse der '''Orks''' (Sindarin ''Orch'', Plural ''Yrch''). Die Orks sind von Hass auf ihren Meister erfüllt, folgen ihm aber, weil sie ihn fürchten. Sie haben viele Feinde und werden sogar von ihren Verbündeten gemieden.
Brego ist im Film der Name des Pferdes, welches [[Aragorn]] nach [[Länder und Städte aus Mittelerde#Helms Klamm|Helms Klamm]] bringt, als dieser beinahe ertrunken wäre. Aragorn schenkte Brego zuvor die Freiheit, als es wieder im Krieg dienen sollte, was es schon sehr lange getan hatte.


Eine lange und grimmige Feindschaft verbindet die Orks mit den Elben. Die Orks sind die einzigen Lebewesen, die von Elben unnachgiebig verfolgt und bekämpft werden.
=== Asfaloth ===
Asfaloth ist im Buch das Pferd Glorfindels, welches Frodo nach Bruchtal trägt.
Asfaloth ist im Film das weiße Pferd Arwen Abendsterns.


Auch zwischen Orks und Zwergen kommt es zu langen Kriegen, die in der erbittert geführten Auseinandersetzung um die Zwergenstadt [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Moria|Moria]] unter dem Nebelgebirge gipfeln.
=== Schneemähne ===
Schneemähne, das Pferd König Théodens, ist eines der Meara. Es wurde in der Schlacht auf dem Pelennor von einem schwarzen Pfeil getötet und begrub bei seinem Fall Théoden unter sich.


[[#Sauron|Sauron]] bedient sich in großem Umfang der Orks, die ihm aus Furcht dienen. Der größte Teil von ihnen lebt in [[Mordor]], andere im [[Nebelgebirge]], dort besonders in Moria, sowie in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Isengart|Isengart]]. Statt der Schwarzen Sprache Mordors sprechen die Orks eine eigene, einfacher strukturierte Sprache, die sich im Laufe der Zeitalter in zahlreiche regionale Dialekte aufspaltete, so dass sich Orks unterschiedlicher Stämme in der Zeit des Ringkriegs häufig in der Gemeinsamen Sprache verständigen.
=== Huan ===


Im Ringkrieg treten die unter Saurons Befehl und im Dienste Mordors stehenden Orks mit einem roten Auge auf ihren Schilden auf. Lediglich die Orks unter dem Kommando des Hexenmeisters aus Minas Morgul führen einen Mond als Symbol. Dagegen tragen die im Dienste [[#Saruman|Sarumans]] stehenden Orks als Abzeichen eine weiße Hand.
Der Hund von Valinor. Half Luthien und Beren, in die Feste Thangorodrim einzudringen, um Morgoth die Silmaril zu entwenden. Starb an seinen schweren Verletzungen, die er sich im siegreichen Kampf gegen Carcharoth zugezogen hatte.


{{Anker|Uruk-hai}}
=== Carcharoth ===
Sarumans militärische Stärke bei seinem Feldzug gegen [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Rohan (Riddermark)|Rohan]] beruht vor allem auf den ''Uruk-hai'', welche im Gegensatz zu anderen Orks durch Tageslicht nicht geschwächt werden. Sie sind größer, stärker und ausdauernder als andere Orks und fühlen sich diesen überlegen. Im ''[[Der Herr der Ringe|Herrn der Ringe]]'' kommt es zu offenem Streit zwischen den Uruk-hai aus Isengart und den Orks aus Mordor, die bei der Gefangennahme von [[Meriadoc Brandybock]] und [[Peregrin Tuk]] noch zusammenarbeiten. Die Orks aus Mordor haben den Auftrag, die Gefangenen nach [[Barad-dûr]] zu bringen, die Uruk-hai dagegen sollen sie nach Isengart zu Saruman bringen. Wegen dieser Meinungsverschiedenheit kommt es zum Kampf zwischen Uruk-hai und den Orks aus Mordor, wobei einige Orks getötet werden und die Uruk-hai die Oberhand behalten. Später werden die Orks von den Rohirrim unter der Führung von [[#Éomer|Éomer]] gestellt und vollständig vernichtet, wobei die Hobbits unbemerkt bleiben und in den Fangorn entkommen, wo sie auf [[#Ents|Baumbart]] treffen.


=== Uglúk ===
'Feuerrachen', stärkster der Wölfe [[Figuren_aus_Mittelerde#Melkor|Morgoth]]s, Wächter vor Thangorodrim. Als [[Figuren_aus_Mittelerde#Beren|Beren]] und [[Figuren_aus_Mittelerde#Lúthien Tinúviel|Luthien]] einen [[Silmaril]] aus der Krone von Morgoth stehlen und sie aus Thangorodrim flüchten, erwacht Carcharoth zu früh aus dem Schlaf, in den ihn Luthien durch ihren Zaubergesang gewiegt hatte, und beisst Beren im Kampf die Hand, in der er den gestohlenen Silmaril hält, ab. Von den Schmerzen des sich nun in seinem Magen befindlichen Silmaril, dem Gefäss des reinen ursprünglichen Lichts, das alles Dunkle und Böse versengt, in den Wahnsinn getrieben, rennt er los und tötet willkürlich alle Geschöpfe, die ihm über den Weg laufen, seien dies [[Elben]], [[Menschen]] oder [[Ork]]s. Er findet sein Ende durch den Hund [[Figuren_aus_Mittelerde#Huan|Huan]], den Begleiter Beren und Luthiens, den er ebenfalls tödlich verwundete.
Anführer der Uruk-hai, die von Saruman ausgesandt werden, um die Hobbits unter den Ringgefährten zu fangen und nach Isengart zu bringen. Als die Orks von den Rohirrim aufgerieben werden, wird Uglúk von Éomer im Zweikampf erschlagen.


=== Stybba===
=== Grischnákh ===
Anführer der Orks aus Mordor, die Meriadoc und Peregrin nach Mordor bringen wollen, sich damit aber gegen die Uruk-hai nicht durchsetzen können. Während des Kampfs mit den Rohirrim versucht Grischnákh, mit den beiden Hobbits zu entkommen, wird dabei aber getötet.


=== Azog ===
Das Pony, das Merry von den Rohirrim gegeben wird.
'''Azog''' ist ein Orkhäuptling, der von Tolkien im Anhang A. III zum Herrn der Ringe erwähnt wird und eine wesentliche Rolle als Auslöser des Krieges zwischen den Zwergen und Orks 2790 bis 2799 spielt. Azog wird von Tolkien als „großer Ork mit einem riesigen, gepanzerten Kopf und dennoch behende und stark“ beschrieben. Er lässt dem Zwergenkönig Thrór, der mit dem Zwerg Nár nach Moria zurückgekehrt und allein dort hineingegangen war, den Kopf abschlagen, seinen Namen in die Stirn brennen und seinem Begleiter vor die Füße werfen. Diese nach Ansicht der Zwerge beleidigende Aktion führt neun Jahre später zur Schlacht im Schattenbachtal vor dem Osttor von Moria, in der Azog auch noch den Zwergenkönig Nain aus den Eisenbergen tötet, bevor er selbst von Dain II. Eisenfuß getötet wird. Azog ist Bolgs Vater.<ref>J. R. R. Tolkien: ''Nachrichten aus Mittelerde.'' Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2006, ISBN 3-423-20845-7, S. 422/430.</ref><ref>[[Robert Foster (Schriftsteller)|Robert Foster]]: ''Das Große Mittelerdelexikon.'' Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 81.</ref>


=== Lutz===
=== Bolg ===
'''Bolg''' ist ein Orkhäuptling aus dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nebelgebirge|Nebelgebirge]] und Anführer des Orkheeres in der „Schlacht der Fünf Heere“ um den [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Erebor]]. Gemeinsam mit Orks und Wargen tötet er die Zwerge [[#Thorin Eichenschild|Thorin Eichenschild]] und die Brüder Fili und Kili. Er selbst wird kurz darauf von [[#Beorn|Beorn]] in Bärengestalt ergriffen und erschlagen.<ref>[[Robert Foster (Schriftsteller)|Robert Foster]]: ''Das Große Mittelerdelexikon.'' Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 108.</ref> Bolg ist der Sohn von Azog.


== Drachen ==
Lutz ist ein Pony, das die Hobbits in Bree vom Wirt des Gasthauses "Zum tänzelnden Pony" als Entschädigung für den Verlust der eigenen Tiere erhalten. Lutz ist nach seinem ehemaligen Besitzer Lutz Farnrich (einem Hobbit) benannt. Der verwahrloste Lutz wird vom Hobbit Sam während der Reise gesund gepflegt. Das Pony begleitet die Hobbits und Aragorn bis nach Bruchtal, die Ringgemeinschaft bis vor die Tore von Moria. Dort wird er frei gelassen und seinem Schicksal übergeben.
Die '''[[Drache (Mythologie)|Drachen]]''', die bei den Elben ''Urulóki'' „Feuerschlangen“ heißen, werden von [[#Melkor|Melkor]] im Ersten Zeitalter in den Kerkern von Angband zu Kriegszwecken erschaffen. Sie sind gefährliche Wesen und gelten als äußerst intelligent, aber auch als reizbar, eitel und stets hungrig. Außerdem suchen sie immer nach [[Schatz|Schätzen]], die sie nach Drachengewohnheit auf einem Berg stapeln und ihr Leben lang bewachen. Sie scheuen Licht und Wasser. Ihr Körper ist durch eisenharte Schuppen geschützt, nur ihr Bauch ist ungeschützt und verletzlich. Die ersten Drachen können nicht fliegen, doch erscheinen später auch geflügelte Drachen. Namentlich bekannte Drachen sind Glaurung, Ancalagon der Schwarze, Scatha und Smaug.


=== Roheryn ===
=== Smaug ===
'''Smaug''' gehört sowohl zu den ''Urulóci'' „Feuerschlangen“ als auch zu den ''Rámalóci'' „geflügelte Drachenschlangen“. Im Jahre 2770 D.&nbsp;Z. vertreibt er die Zwerge aus ihrer Zwergenstadt im Einsamen Berg [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Einsame Berg|Erebor]] im Norden Mittelerdes. Er trägt den riesigen Schatz der Zwerge in der großen Halle des Berges zusammen und bewacht ihn von da an eifersüchtig. 2941 D.&nbsp;Z. beauftragt der Zwerg Thorin Eichenschild auf Drängen [[#Gandalf|Gandalfs]] den Hobbit [[Bilbo Beutlin]], der ihm von Gandalf als Meisterdieb angepriesen wird, damit, den Schatz von Smaug zurückzugewinnen. Bilbo schleicht sich, mit Hilfe des Ringes für Smaug nicht sichtbar, in die Halle und nimmt einen Gegenstand mit hinauf zu den Zwergen, um ihnen zu zeigen, dass er den Schatz gefunden hat. Dabei entdeckt Bilbo zufällig auch die einzige verletzbare Stelle des Drachen an dessen Unterseite. Als Smaug, welchem der Raub nicht entging, vermutet, dass die Menschen aus der nahegelegenen Stadt [[Esgaroth]] dahinter stecken, die auch Seestadt genannt wird, weil sie inmitten des Langen Sees liegt, greift er diese Stadt an und zerstört sie vollständig. Er wird von Bard dem Bogenschützen, der durch eine Drossel von der durch Bilbo entdeckten verwundbaren Stelle erfährt, mit einem Pfeil getroffen und stürzt tödlich verletzt in den See. Esgaroth wird später am Ufer des Sees neu aufgebaut, weil niemand mehr im See oberhalb von Smaugs Kadaver leben will. Die Geschichte seines Todes erinnert an die Siegfrieds des Drachentöters aus dem [[Nibelungenlied]].


Zur Herkunft des Namens bemerkte Tolkien in einem Brief an den Herausgeber der britischen Zeitung ''[[The Observer]]'', es handle sich um die „Vergangenheitsform des urgermanischen Verbs ''smugan'', durch ein Loch drücken: ein schlechter Philologenwitz.“<ref>{{Literatur |Hrsg=Ulrike Killer |Titel=Das Tolkien Lesebuch |Verlag=Klett-Cotta und dtv |Datum=2012 |ISBN=978-3-423-21414-8 |Kapitel=Über den Namen und die Herkunft seines merkwürdigen Helden |Seiten=116 |Kommentar=Neuausgabe}}</ref> Nach dem Drachen ist die [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Smaug (Gattung)|Smaug]]'' der [[Gürtelschweife]] benannt.
Pferd Aragorns, das ihm von der "Grey Company", das sind die Dúnedain aus dem Norden, mitgebracht wird, als sie reiten, um mit ihm die Pfade der Toten zu betreten.


=== Warg ===
=== Glaurung ===
'''Glaurung''', der von Melkor im Ersten Zeitalter in den Verliesen [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Angband|Angbands]] gezüchtet wurde, wird im [[Das Silmarillion|Silmarillion]] als der „Vater der Drachen“ bezeichnet. Er ist sprachbegabt und wird auch „Der große Wurm“ oder „Der Wurm Morgoths“ genannt. Glaurung war an der ''Dagor Bragollach'', der „Schlacht des Jähen Feuers“, und der ''Nirnaeth Arnoediad'', der „Schlacht der ungezählten Tränen“, sowie an der Eroberung Nargothronds beteiligt. Er legte im Auftrag [[#Melkor|Morgoths]] seinen Bann auf Húrins Sohn [[Túrin]] und seine Tochter Nienor, Túrin tötete ihn jedoch in [[Doriath]] beim Überqueren der Schlucht ''Cabed-en-Aras'' „Hirschsprung“. Bei seinem ersten Eingreifen in der Dagor Bragollach verwüstete er Ard-galen – eine bis dahin mit Gras bewachsene Ebene, die daraufhin [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Ard-Galen/Anfauglith|Anfauglith]] „erstickender Staub“ genannt wurde. Da Glaurung zu dieser Zeit noch jung und sein Panzer noch nicht hart war, konnte er jedoch wieder nach Angband vertrieben werden. Etwa 200 Jahre später tötete er viele von Angbands Belagerern in der Nirnaeth Arnoediad; unter anderem den Zwergenfürst Azaghâl, den er unter sich begrub, der ihm aber mit letzter Kraft eine starke Wunde zufügte, sodass er sich zurückziehen musste. An der Eroberung [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nargothrond|Nargothronds]], wo er Túrin antraf und seinen Bann auf ihn legte, war er maßgeblich beteiligt. Kurz bevor Glaurung in Doriath starb, sprach er zu Nienor, Túrins Schwester und Geliebter, und trieb sie in den Suizid. Als Túrin davon erfuhr, beging er ebenfalls Suizid, indem er sich in sein Schwert [[Gurthang]] stürzte.


== Andere Wesen ==
Eine als Reittiere für Orks missbrauchte Mischung aus Katze und Hund oder Wolf in übergroßer Ausführung!
=== Adler ===
Wargs kommen im zweiten Film "Die zwei Türme", auf der Flucht in die Burg, vor und kosten Aragorn beinahe das Leben!
Die '''Adler''' oder ''Großen Adler'' kommen in Tolkiens Welt an verschiedenen Stellen vor.


Diese Riesenadler sind mythische, intelligente und sprachbegabte Kreaturen. Sie sind die edelsten und größten aller Vögel, geschaffen von [[#Manwe|Manwe]] noch vor dem Erwachen der Kinder [[#Eru Ilúvatar|Ilúvatars]]. Sie sehen sich selbst als gleichwertig mit den Elbenfürsten an. Die bekanntesten Adler sind Thorondor (König der Adler), Gwaihir (der Windfürst), Landroval und Meneldor.
==Stämme==


Im Ersten Zeitalter schützen sie [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Gondolin|Gondolin]] vor den Spähern [[#Melkor|Morgoths]] und wachen über [[#Tuor|Tuor]], Idril und die Überlebenden Gondolins bei der Flucht aus der Stadt. Thorondor rettet, zusammen mit Fingon, Maedhros, als dieser an den Berg Thangorodrim angekettet ist. Im Krieg des Zorns ziehen sie gemeinsam mit [[#Earendil und Elwing|Earendil]] gegen die geflügelten [[#Drachen|Drachen]] in die Schlacht.
===Elben===


Im Zweiten Zeitalter befindet sich zweitausend Jahre lang, von den Tagen des [[#Elros|Elros]] bis in die Zeiten Tar-Ancalimons, Sohn des Tar-Atanamir, ein Adlerhorst auf der Turmspitze des Königspalasts in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Númenor|Armenelos]], der Hauptstadt von Númenor. Die Adler leben von den Gaben des Königs.
====Teleri====


Im Dritten Zeitalter helfen die Adler des Nebelgebirges Gandalf, Bilbo, Thorin Eichenschild und den Zwergen. Sie stehen in Gandalfs Schuld, weil dieser ihren Fürsten Gwaihir vor langer Zeit von einer Pfeilwunde geheilt hat. Auch in der Schlacht der Fünf Heere im Jahre 2941 D.&nbsp;Z. spielen sie eine wichtige Rolle und kommen den Elben, Menschen und Zwergen gegen die Orks und Warge zu Hilfe. Gwaihir befreit Gandalf aus seiner Gefangenschaft in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Isengart|Isengart]], indem er ihn von den Zinnen des Orthanc trägt. Im Ringkrieg greifen die Adler in die Schlacht vor dem Morannon ein und greifen die [[#Nazgûl (Ringgeister)|Nazgûl]] auf ihren Geflügelten Schatten an. Nach der Zerstörung des Einen Ringes retten Gwaihir, Landroval und Meneldor [[#Frodo Beutlin|Frodo]] und [[#Samweis Gamdschie (Sam)|Sam]] von den brennenden Hängen des [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Der Schicksalsberg|Orodruin]].
Die Teleri waren neben den Vanyar und den Noldor die dritte und größte Schar der Eldar auf der Wanderung von Cuiviénen nach Westen zu den Valar nach Valinor. Sie wurden von Elwe und Olwe angeführt.


=== Tom Bombadil ===
Auf der langen Wanderung verirrten sich viele der Teleri und waren sich uneinig. So zerbrach diese große Schar. Einige gingen in die Wälder von Mittelerde oder verweilten an den Küsten. Andere blieben lange an dem Fluß Anduin. Doch viele fürchteten sich vor diesem dunklen Ort, und Lenwe, ein Untertan von Olwe, führte diese, die Nandor, nach Süden. Schließlich erreichte Elwe mit seinen Teleri über die Ered Luin die östlichen Gebiete von Beleriand, und sie verweilten für eine Zeit an dem Fluß Gelion. Olwe, der mit ihnen kam, wurde nach Elwes Verschwinden König dieser Schar und setzte die Wanderung fort.
'''Tom Bombadil''', der von den Elben ''Iarwain ben-Adar'', „der Älteste“ und „Vaterlose“ genannt wird, ist eines der größten Rätsel in Tolkiens Werken. Er ist ein uraltes Wesen, das schon in Mittelerde lebte, ehe die Elben erwachten. Seine Gemahlin ist Goldbeere, möglicherweise eine Maia, die Tochter der Wasserfrau, die alle Blumen, aber besonders Wasserlilien liebt. Er tritt in der Gestalt eines fröhlichen Mannes auf und soll etwas größer und dicklicher als ein Hobbit (60–120&nbsp;cm), aber kleiner als ein Mensch (160–180&nbsp;cm) sein. Ein alter, schäbiger Hut mit einem hohen Hutkopf und einer langen blauen [[Pfauenfeder]] sitzt auf seinem Kopf. Sein Mantel ist blau mit einem grünen Gürtel und er trägt eine ebenso grüne Lederhose und hohe, gelbe Stiefel. Toms Gesicht ist „rot wie ein reifer Apfel, aber zerknittert von hundert Lachfalten“; er hat blaue Augen und einen langen braunen Bart. Blau wird als seine Lieblingsfarbe genannt. Er kommt hin und wieder nach Bockland oder in das Ostviertel des Auenlandes, wo er Freunde, wie etwa den Bauern Maggot, besucht.


Im ersten Teil der ''[[Der Herr der Ringe|Herr-der-Ringe]]''-Trilogie rettet er Merry und Pippin aus den Fängen des Alten Weidenmanns, eines alten Baumes. Er lädt sie sowie Frodo und Sam in sein Haus auf einem Hügel in der Nähe des Flüsschens Weidenwinde ein. Dort werden sie fürstlich bewirtet und gut vorbereitet auf ihre weitere Reise geschickt. Als die Grabunholde in den Hügelgräbern das Leben der Hobbits bedrohen, rettet Tom Bombadil sie ein zweites Mal und begleitet sie bis zur Großen Oststraße. Er besitzt ein Pony namens ''Dickes Plumpel'' (im englischen Original ''Fatty Lumpkin''). Zusammen mit seiner Gemahlin Goldbeere, die auch „Tochter des Flusses“ genannt wird, lebt er im „Alten Wald“, einem geheimnisvollen Ort voller bösartiger Bäume, die Bombadil aber problemlos kontrolliert. Er erscheint stets fröhlich und hilfsbereit, meist durch die Gegend springend und laut scheinbar sinnlose Lieder singend. Ein weiteres Charakteristikum Bombadils ist, dass er völlig frei sowohl von Furcht als auch von Verlangen nach Besitz oder Herrschaft ist.<ref name="Brief 153">Tolkien, ''Briefe'', Nr. 153, S. 248–259, hier S. 254 (Entwurf vom September 1954).</ref> Aus diesem Grund hat der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Eine Ring]] keine Wirkung auf ihn. Bei Elronds Rat in Bruchtal schlägt ein Elb namens Erestor vor, den Ring Tom zu übergeben, doch Gandalf antwortet auf die Frage, ob Bombadil das tun würde: „Nein, nicht gern. Er täte es vielleicht, wenn alle freien Völker der Welt ihn darum bäten, aber er würde die Notwendigkeit nicht einsehen. Und wenn er den Ring erhielte, würde er ihn bald vergessen oder höchstwahrscheinlich wegwerfen. Derartige Dinge prägen sich seinem Sinn nicht ein. Er wäre ein zu unsicherer Hüter; und das allein ist Antwort genug.“<ref>Zitat nach der alten Übersetzung von [[Margaret Carroux]]; nach der neuen Übersetzung von [[Wolfgang Krege]]: „Nein, dazu wäre er nicht bereit. Vielleicht täte er’s, wenn alle freien Völker der Welt ihn darum bäten, aber die Notwendigkeit würde er nicht begreifen. Und gäbe man ihm den Ring, würde er ihn bald vergessen oder, höchstwahrscheinlich, wegwerfen. Solche Dinge haften nicht in seinem Sinn. Er wäre ein höchst unzuverlässiger Hüter; und das allein ist Antwort genug.“ Im Original: "No, not willingly. He might do so, if all the free folk of the world begged him, but he would not understand the need. And if he were given the Ring, he would soon forget it, or most likely throw it away. Such things have no hold on his mind. He would be a most unsafe guardian; and that alone is answer enough."</ref>
An den Küsten Beleriands, nahe den Mündungen des Sirions, warteten sie lange auf Ulmo, dessen Aufruf, sie nach Aman zu bringen, die Teleri verpasst hatten. Während dieser Zeit freundeten sie sich mit Osse und Uinen an, und Osse lehrte sie viel über die Meere und die Musik. Durch ihn lernten sie die Meere lieben.


Bombadil ist nicht nur rätselhaft, sondern scheint geradezu „aus einer anderen Welt“ zu stammen. Er passt nicht in die sonst sauber in Kategorien eingeteilte Welt des ''Herrn der Ringe'' und lässt sich beispielsweise keinem der von Tolkien erfundenen Völker zuordnen. Daher rührt auch sein elbischer Beiname, ''der Vaterlose''. Tatsächlich wurde Bombadil unabhängig vom Mittelerde-Stoff erfunden: Inspiriert von einer Puppe seines Sohns Michael schrieb Tolkien bereits Anfang der 1930er Jahre ein Gedicht über Tom Bombadil, das 1934 im ''Oxford Magazine'' veröffentlicht wurde.<ref>[[Humphrey Carpenter]]: ''J. R. R. Tolkien. Eine Biographie.'' 2. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 2001, S.&nbsp;186; Tolkien, ''Briefe.'' S.&nbsp;254.</ref>
Als Ulmo kam, um die Teleri nach Aman zu bringen, war Osse traurig, und er überredete einige zu bleiben. Die Falathrim, die Elben von den Falas, dessen Fürst Círdan war, und die engsten Verwandten und Freunde Elwes entsprachen seiner Bitte.


Später war Bombadil als Hauptfigur eines möglichen Nachfolgers des 1937 erschienenen Kinderbuchs ''Der Hobbit'' im Gespräch. Tolkien verstand Bombadil zu diesem Zeitpunkt als „Geist der (verschwindenden) Landschaft von [[Oxfordshire|Oxford]]- und [[Berkshire]]“.<ref>Carpenter: ''J. R. R. Tolkien.'' S. 210–212, und Tolkien, ''Briefe.'' Nr.&nbsp;19, S.&nbsp;37–39, Zitat S.&nbsp;39 (an [[Stanley Unwin]], 16. Dezember 1937).</ref> Dies lässt darauf schließen, dass Bombadil bewusst nicht in die Mittelerde-Mythologie passt und einen grundlegend anderen Ursprung hat. Stattdessen scheint Tolkien die Absicht gehabt zu haben, in der Figur des Tom Bombadil und seiner Freundin Goldbeere die Eigenarten und die Schönheit der ihm vertrauten Landschaften zu beschreiben.
Als die restlichen Teleri von Ulmo auf einer Insel an die Bucht von Eldamar gebracht wurden, erhörten die Teleri die Stimme von Osse, der ihnen folgte, und baten Ulmo, ihre Reise zu beenden. Dort wurden sie sesshaft, und ihre Insel wurde Tol Eressea genannt.


Auch soll Bombadil Tolkiens Vorstellungen zufolge gewissermaßen eine Metapher für die „reine (echte) Naturwissenschaft“ sein: Er interessiert sich nur für das Wissen, nicht für das, was man eventuell damit machen und erreichen kann.<ref name="Brief 153" />
====Vanyar====


Nach einer anderen Deutung ist Bombadil die Verkörperung immerwährender, oft mit Hochrufen verbundener Freude, und somit einer besseren Welt. Seine Ehe mit Goldbeere steht für den Wert von Freundschaft. Er habe den Hobbit-Gefährten gezeigt, wie sie ihren Frohsinn veredeln konnten, so dass er ihnen auf ihrer schwierigen Reise erhalten blieb. Bombadils Bedeutung ist laut Robert B. Chapman-Morales in der Vergangenheit von Kritikern oft unterschätzt worden, obwohl die hohe Wertschätzung, die Gandalf für ihn ausdrückt, auf seine Wichtigkeit als Figur hinweist.<ref>{{Literatur |Autor=Robert B. Chapman-Morales |Titel=Fearless Joy: Tom Bombadil’s Function in The Lord of the Rings |Sammelwerk=[[Mythlore]] |Band=38 |Nummer=2 (136, Frühjahr/Sommer) |Datum=2020-05-15 |ISSN=0146-9339 |Seiten=59–78; hier: S. 76&nbsp;f. |Sprache=en |Online=[https://dc.swosu.edu/mythlore/vol38/iss2/5/ dc.swosu.edu] |JSTOR=26910126}}</ref>
die 'Blond-Elben'; so genannt aufgrund ihrer goldenen Haarpracht.


Einer Hypothese zufolge soll Bombadil, der sich als ''Iarwain Ben Adar'', „der Älteste und Vaterlose“ zu erkennen gibt, ein [[#Maiar|Maia]] gewesen sein. Tolkien selbst hat ihr jedoch widersprochen und auf die Frage nach Bombadils Herkunft geantwortet:
Sie waren die erste Schar der Elben, die von Beleriand aus nach Aman aufbrachen und wurden von Ingwe angeführt.
{{Zitat
|Text=Und ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines (absichtsgemäß).
|Autor=J. R. R. Tolkien
|Quelle=Tolkien: ''Briefe.'' Nr. 144, S. 230–239, hier S. 231 (an [[Naomi Mitchison]], 25. April 1954).}}


In einem anderen Brief heißt es:
Die Vanyar waren diejenigen der Elben, die als erste das Licht erblickten und am meisten der drei Elbenstämme daran hingen. Deshalb konnte [[Feanor]] sie auch nicht vom Auszug aus Valinor überzeugen. Sie waren die Lieblinge von [[#Manw.C3.AB|Manwe]] und blieben im Westen.


{{Zitat
Ein einziges Mal nur zogen sie in den Krieg, als sie Seite an Seite mit den Valar am Ende des 1. Zeitalters zur großen Schlacht gegen [[Morgoth]] auszogen und diesen besiegten.
|Text=Ich glaube nicht, dass man über Tom philosophieren müsste und dass er dadurch besser wird.
|ref=<ref name="Brief 153" />}}


Tolkien widmete der Figur mit ''[[Die Abenteuer des Tom Bombadil]]'' 1962 einen eigenen kleinen Gedichtband.
====Noldor====


=== Trolle ===
Die Noldor sind ein Volk von Elben aus Tolkiens fiktiver Welt Mittelerde. Sie sind jener Teil der Eldar, die aus Aman nach Mittelerde zurückkehrten, um die Silmaril von Morgoth zurückzuerobern.


'''[[Troll (Mythologie)|Trolle]]''' werden von Melkor bei dem Versuch erschaffen, Ents nachzuahmen. Sie sind sehr große und starke, aber einfältige Wesen. Ihre Sprache ist primitiv; ein Beispiel erlauscht [[#Bilbo Beutlin|Bilbo Beutlin]], als seine Gefährten auf ihrer Reise zum [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Erebor|Erebor]] von den drei Trollen Bill, Bert und Tom gefangen werden. Die stärksten Trolle sind die Steintrolle, sie werden aber im Licht der Sonne zu Stein. Manche von ihnen haben mehrere Köpfe. Die von [[#Sauron|Sauron]] gezüchteten Höhlentrolle und Bergtrolle haben Schuppen und vertragen daher das Sonnenlicht. Als vierte Trollart sind die sogenannten Olog-hai bekannt, die im Ringkrieg eingesetzt werden. Die Olog-hai sind intelligent und vertragen das Sonnenlicht besser als alle anderen Trollarten.
Der dabei geleistete Blutschwur verhinderte ihre Rückkehr. Erst zum Ende des Dritten Zeitalters wurde ihnen diese erlaubt.


== Weblinks ==
=== Wolfswesen ===
==== Huan ====


'''Huan''' ist ein aus [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Valinor|Valinor]] stammender Hund, den der [[#Noldor|Noldor]] Celegorm von [[#Orome|Orome]] als Geschenk erhält. Huan versteht die Sprache all dessen, was Stimme hat. Ihm selbst ist es jedoch in seinem Leben nur dreimal gegeben, selbst zu sprechen: Je einmal um Beren sowie Lúthien Rat zu geben sowie ein letztes Mal, um sich von Beren zu verabschieden. Im [[Leithian-Lied]] wird geschildert, wie Huan [[#Lúthien Tinúviel|Lúthien]] und [[#Beren|Beren]] hilft, in die Feste Thangorodrim einzudringen, um [[#Melkor|Morgoth]] einen [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmarilli|Silmaril]] zu entwenden. Er besiegt den tollwütig gewordenen Wolf [[#Carcharoth|Carcharoth]], stirbt aber an den schweren Verletzungen, die er in diesem Kampf erleidet.
''Für detaillierte Informationen über J.R.R. Tolkien und seine fiktive Welt Mittelerde siehe:''

[http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de Ardapedia - Die offene Tolkien-Enzyklopädie]
==== Warge ====
* [http://www.elenarda.de/Inhalt/Essays%20und%20Aufsaetze.htm Elenarda - Essays über einzelne Figuren]

* [http://www.glyphweb.com/arda/ Encyclopedia of Arda - englischsprachiges, sehr umfangreiches Nachschlagewerk]
'''Warge''' sind große Wölfe, die von [[#Sauron|Sauron]] und [[#Saruman|Saruman]] unter anderem als Reittiere für Orks eingesetzt werden. Erstmals werden sie im ''[[Der Hobbit|Hobbit]]'' erwähnt, als sie [[#Bilbo Beutlin|Bilbo]] und die Zwerge am Fuße des [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Nebelgebirge|Nebelgebirges]] überfallen. Im Gegensatz zu normalen Wölfen besitzen Warge auch die Fähigkeit zu sprechen.<ref>{{Literatur |Autor=J. R. R. Tolkien |Titel=Der kleine Hobbit |Auflage=12. |Verlag=dtv |Ort=München |Datum=2004 |ISBN=3-423-08559-2 |Kapitel=Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer |Seiten=116, 117 |Originaltitel=The Hobbit or There and Back Again |Originalsprache=en |Übersetzer=Walter Scherf}}</ref>

In ''[[Der Herr der Ringe#Inhalt|Der Herr der Ringe: Die Gefährten]]'' wird die Gemeinschaft des Ringes an den Hängen des [[Caradhras]] von Wargen angegriffen.

Das Wort leitet sich vom altnordischen ''vargr'' ab, was sowohl „Wolf“ als auch „Geächteter“ bedeuten kann.<ref>Tom Shippey: ''J. R. R. Tolkien, Autor des Jahrhunderts.'' Klett-Cotta, 2002, ISBN 3-608-93432-4.</ref>

==== Werwölfe ====
Bei den '''Werwölfen''', die insbesondere im [[Das Silmarillion|Silmarillion]] vorkommen, handelt es sich um große, intelligente Wölfe. Anders als [[Werwolf|Werwölfe]] außerhalb von Tolkiens Welt verwandeln sie sich jedoch nicht in Menschen oder umgekehrt.
Werwölfe sind keine [[#Warge|Warge]]. Gandalf erwähnt bei der Aufzählung von Saurons Dienern „Warge und Werwölfe“ (''Die Gefährten'': „Viele Begegnungen“). Beide Arten werden durch das elbische Wort „gaur“ beschrieben. Dieses leitet Tolkien in seiner fiktiven [[Etymologie]] von der Wurzel „ngwaw“ („heulen“) ab und unterstreicht damit die Gemeinsamkeiten dieser Wolfswesen. Eine explizite spezifische Abgrenzung findet dagegen nicht statt.

==== Draugluin ====
'''Draugluin''', „Blauer Wolf“ ist der Fürst und Stammvater der Werwölfe von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Angband|Angband]]. Er wird von [[#Huan|Huan]] auf ''Tol-in-Gaurhoth'' „Insel der Werwölfe“ getötet, als er versucht, [[#Lúthien Tinúviel|Luthien]] am Betreten der Insel [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Tol Sirion|Tol Sirion]] zu hindern.

==== Carcharoth ====
'''Carcharoth''', „Feuerrachen“, stärkster der Wölfe [[#Melkor|Morgoths]], Wächter vor Thangorodrim. Ob Carcharoth ein Maia war, ist nicht sicher. Als [[#Beren|Beren]] und [[#Lúthien Tinúviel|Lúthien]] einen [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmarilli|Silmaril]] aus der Krone von Morgoth stehlen und sie aus Thangorodrim flüchten, erwacht Carcharoth zu früh aus dem Schlaf, in den ihn Lúthien durch ihren Zaubergesang gewiegt hatte, und beißt Beren im Kampf die Hand, in der er den gestohlenen Silmaril hält, ab. Von den Schmerzen des sich nun in seinem Magen befindlichen Silmaril, dem Gefäß des reinen ursprünglichen Lichts, das alles Dunkle und Böse versengt, in Raserei getrieben, rennt er los und tötet alle Geschöpfe, die ihm begegnen. Er findet sein Ende durch den Hund [[#Huan|Huan]], den Begleiter Beren und Lúthiens, der bei dem Kampf ebenfalls tödlich verwundet wird.

=== Mûmakil (Olifanten) ===
'''Mûmakil''', von den [[Hobbit]]s „Olifanten“ genannt, sind elefantenähnliche Wesen. Sie werden als viel größer als gewöhnliche Elefanten beschrieben, sind mit Stoßzähnen ausgestattet und einer "dreifachen Haut", an der Pfeile abprallen. Sie werden von den [[#Haradrim|Haradrim]] als Lastentiere und im Krieg eingesetzt. Im Ringkrieg wurden Mûmakil sowohl in Ithilien als auch bei der Belagerung von [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Tirith|Minas Tirith]] eingesetzt. Sie spielten eine wichtige Rolle bei der Schlacht auf den Pelennor-Feldern, da sie einem direkten Angriff der Reiterei Rohans widerstanden.

Es gehört zu den größten Wünschen von Sam, einmal im Leben einen Olifanten zu sehen, den er nur aus einem Gedicht kennt. Es lautet wörtlich übersetzt:
{{Zitat
|Text='''Olifant:''' Grau wie eine Maus, groß wie ein Haus, Schnauze wie Schlange, Erde bebt bange, zieh ich durchs Gras; Baum bricht wie Glas. Hörner im Maul schüttle ich faul mein Ohrenpaar. Jahr um Jahr zieh ich dahin, leg mich nie hin. Olifant bin ich benannt, größter im Land, riesig und alt meine Gestalt, sahst du mich hie, vergisst du nie. Sahst du mich nicht, glaubst du auch nicht, dass es mich gibt: Doch als ehrlicher Olifant bleib ich bekannt.
|Autor=J. R. R. Tolkien
|Quelle=Der Herr der Ringe
|ref=<ref>Der Herr der Ringe: Buch 4, Kapitel 3 – ''Das Schwarze Tor ist versperrt'' oder ''Die Abenteuern des Tom Bombadil'' – Aus der deutschen Fassung von Margaret Carroux.</ref>}}
Dieser Wunsch wird während seiner Reise nach Mordor, die er als Frodos Gefährte unternimmt, erfüllt.

=== Spinnenwesen ===

'''Spinnen''' sind in Mittelerde sehr verbreitet. In Nan Dungortheb in [[Beleriand]] machen sie Beren das Leben schwer. Im Düsterwald werden [[#Thorin Eichenschild|Thorin]] und seine Gefährten von sprechenden Riesenspinnen gefangen und von [[#Bilbo Beutlin|Bilbo]] aus ihren Netzen befreit. Entgegen einem populären Gerücht, Tolkien habe Spinnen in seinen Geschichten verwendet, weil er in seiner Jugend selbst von einer gebissen worden sei, tat er dies eher deswegen, weil sein Sohn Angst vor ihnen hatte.

Namentlich bekannt sind nur zwei besonders große Spinnenwesen, Ungoliant und Kankra (Shelob).

==== Ungoliant ====

'''Ungoliant''' ist ein Wesen, das im Ersten Zeitalter aus der Äußeren Leere nach Arda herabsteigt. Sie nimmt dort die Gestalt einer gewaltigen, weiblichen Spinne an und schließt einen Pakt mit [[#Melkor|Melkor]], der ihr verspricht, als Gegenleistung für ihre Dienste ihren schier unendlichen Hunger zu stillen. Melkor nutzt die Fähigkeit von Ungoliant, Licht zu verschlingen und einen Schleier der Dunkelheit um sich zu weben, um unbemerkt die Zwei Bäume (''Telperion und Laurelin'') der [[Valar]] zu zerstören und die [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Die Silmarilli|Silmaril]] in seine Gewalt zu bringen. Als Ungoliant jedoch ihre Belohnung einfordert und Melkor ihr die Silmarilli verweigert, greift sie ihn an und besiegt ihn beinahe. Er entkommt nur, weil er durch einen ohrenbetäubenden Schrei seine [[#Balrogs|Balrogs]] zu Hilfe rufen kann. Ungoliant flüchtet ins Tal ''Nan Dungortheb''. Dort paart sie sich mit anderen spinnenartigen Wesen und bringt zahlreiche Abkömmlinge hervor, darunter auch [[#Kankra|Kankra]]. Das genaue Schicksal Ungoliants ist ungewiss, es wird jedoch angedeutet, dass sie sich schließlich in ihrem unendlichen Hunger selbst verschlingt.

==== Kankra ====
'''Kankra''' (im Original ''Shelob'') ist eine Tochter [[#Ungoliant|Ungoliants]], vermutlich aus der Brut der Spinnen von Nan Dungortheb. Kankra entkommt dem Untergang von [[Beleriand]] am Ende des Ersten Zeitalters und ihre Brut breitet sich im Ephel Dúath sowie dem [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Düsterwald|Düsterwald]] aus. Kankra hat ein großes Nest in [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Minas Ithil|Cirith Ungol]], ernährt sich dort viele Jahre lang von Menschen, [[Ork]]s und [[#Elben|Elben]]. Sie ist nicht mit [[#Sauron|Sauron]] im Bunde, sondern dient nur sich selbst. Er nutzt sie jedoch als Wache, um jeden daran zu hindern, [[Regionen und Orte in Tolkiens Welt#Mordor|Mordor]] auf diesem Wege zu betreten.

Um das Jahr 3000 D.&nbsp;Z. fängt sie [[#Gollum / Sméagol|Gollum]], lässt ihn aber wieder frei – unter der Bedingung, dass er ihr Nahrung beschaffe. Im Jahre 3019 führt Gollum [[#Frodo Beutlin|Frodo]] und [[#Samweis Gamdschie (Sam)|Sam]] auf dem Weg zum Schicksalsberg zu ''Kankras Lauer'', in der Hoffnung, Kankra werde Frodo töten, so dass er den [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Der Eine Ring|Einen Ring]] erbeuten könne. Kankra betäubt Frodo, wird aber von Sam mit der [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Galadriels Phiole|Phiole Galadriels]] [[Blendung (Überbelichtung)|geblendet]] und mit dem Schwert [[Gegenstände in Tolkiens Welt#Stich|Stich]] schwer verwundet. Über Kankras weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Tolkien setzte den Namen Shelob aus den Wörtern ''She'' und ''Lob'' zusammen, was sinngemäß übersetzt „weibliche Spinne“ bedeutet.<ref>In einem Brief an seinen Sohn Christopher (Briefe, Nr. 70; S. 110) schreibt Tolkien: „Findest Du, dass ''Shelob'' [Kankra] ein guter Name für ein ungeheures Spinnenwesen ist? Natürlich ist das bloß »She + lob« (= Spinne), aber zusammengeschrieben wirkt es doch recht widerlich.“</ref> Für die deutsche Übersetzung wurde das deutsche Wort [[Weberknechte|Kanker]] (Spinnentier, Weberknecht) benutzt und mit der Endung auf A abgerundet, um der femininen Vorlage des Originals gerecht zu werden.

== Trivia ==
2024 wurden zwei erstmals wissenschaftlich beschriebene Schneckenarten aus Brasilien nach [[Éowyn]] und [[Meriadoc Brandybock]] benannt: ''Idiopyrgus eowynae'' und ''Idiopyrgus meriadoci''.<ref>Rodrigo Brincalepe Salvador und Maria Elina Bichuette: ''Idiopyrgus Pilsbry, 1911 (Gastropoda, Tomichiidae): a relict genus radiating into subterranean environments.'' In: ''Zoosystematics and Evolution.'' Band 100, Nr. 4, 2024, S. 1543–1556, [[doi:10.3897/zse.100.136428]].</ref>

== Siehe auch ==
* [[Europäische Geschichte und Mythologie in Tolkiens Welt]]

== Literatur ==
;Primärliteratur
* J. R. R. Tolkien: ''Briefe.'' Herausgegeben von [[Humphrey Carpenter]]. Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN 3-608-93650-5.
* J. R. R. Tolkien: ''Der Herr der Ringe.'' Aus dem Englischen übersetzt von [[Wolfgang Krege]]. 3 Bände, Klett-Cotta, Stuttgart 2000.
* J. R. R. Tolkien: ''Der Herr der Ringe. Anhänge und Register.'' Klett-Cotta, Stuttgart 2000.
* J. R. R. Tolkien: ''Das Buch der Verschollenen Geschichten.'' Herausgegeben und mit Kommentaren versehen von [[Christopher Tolkien]]. 11. Auflage. 2 Bände. Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-93061-2.
* J. R. R. Tolkien: ''Das Silmarillion.'' Herausgegeben von Christopher Tolkien. Aus dem Englischen übersetzt von [[Wolfgang Krege]]. Klett-Cotta, Stuttgart 2002.

;Sekundärliteratur
* [[Humphrey Carpenter]]: ''J. R. R. Tolkien. Eine Biographie''. 2. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2001, ISBN 3-608-93431-6.
* [[Thomas Alan Shippey|Tom Shippey]]: ''J. R. R. Tolkien. Autor des Jahrhunderts''. Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-93432-4.
* Robert Foster: ''Das Große Mittelerde Lexikon.'' Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Middle-earth characters|Figuren in Tolkiens Welt}}
* [http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de/index.php/Namensliste Liste von Figuren in Tolkiens Welt] (nach Rassen sortiert)
* [http://lotrproject.com/ Liste von Figuren in Tolkiens Welt] (englisch; alphabetisch sortiert, jedoch auch nach Werken oder Rassen sortierbar; Zielartikel jeweils mit interaktivem Stammbaum verlinkt)
* [http://www.glyphweb.com/arda/ Encyclopedia of Arda] (englischsprachiges, sehr umfangreiches Nachschlagewerk)
* [http://www.tolkienwelt.de/mittelerde_figuren.html Auswahl der wichtigsten Charaktere] und [http://www.tolkienwelt.de/mittelerde/voelker-und-rassen.html Übersicht über die Rassen in Tolkiens Welt]
* [http://www.mittelerde-portal.de/ Mittelerde-Portal] (u. a. mit einem [http://www.mittelerde-portal.de/index.php?action=personen kleinen Personenlexikon])
* [http://www.der-fuchsbau.com/tolkien/familytree/stammbaum.htm Stammbaum der Elben und Menschen]
* [http://engine.rodovid.org/wk/Special:Tree/1314 Stammbäume der Hobbits]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Fantasy-Literatur]]
<references />
[[Kategorie:Literarische Figur|!Figuren aus Mittelerde]]
[[Kategorie:Mittelerde]]


[[Kategorie:Fantasyliteratur]]
[[en:List of Middle-earth characters]]
[[Kategorie:Figur in Tolkiens Welt| ]]
[[fr:Personnages de la Terre du Milieu]]
[[Kategorie:Liste (fiktive Figuren)|Tolkien]]
[[ja:&#12494;&#12523;&#12489;&#12540;&#12523;]]
[[pl:Noldorowie]]
[[pt:Noldor]]
[[zh:&#35582;&#22810;&#26063;]]

Aktuelle Version vom 11. Juni 2025, 19:09 Uhr

Tolkiens Welt

Figuren in Tolkiens Welt gibt einen Überblick über die in der von J. R. R. Tolkien (1892–1973) erdachten Fantasiewelt Arda existierenden Personen und Lebewesen. Diese leben überwiegend auf dem fiktiven Kontinent Mittelerde, dem Handlungsort der Romane Der Hobbit (1937) und Der Herr der Ringe (1954/55). Tolkien war ein englischer Schriftsteller und Sprachwissenschaftler und schuf in seinen Werken eine komplexe Welt mit detaillierter Geschichte und eigenen Sprachen, Völkern, Mythen und Sagen. Diese Welt ist von einer Vielzahl von Menschen, Elben, Hobbits und anderen fiktiven Wesen bewohnt. Auch die Figuren der erst nach seinem Tode veröffentlichten Bücher und Schriften, wie Das Silmarillion (1977) und die Nachrichten aus Mittelerde (1980), werden hier teilweise beschrieben.

Tolkien gilt als einer der Begründer der modernen Fantasy-Literatur, die er maßgeblich geprägt hat.

Einige der fiktiven Orte auf Arda – insbesondere auf dem Kontinent Mittelerde – sind so bekannt, dass sie zum Allgemeingut der Populärkultur gehören. In den verschiedenen Sprachen und Schriften in Tolkiens Welt existieren für viele Örtlichkeiten unterschiedliche Namen und Bezeichnungen.

Die folgende Aufzählung bezieht sich ausschließlich auf die Romane und Schriften Tolkiens. Die jeweils dreiteiligen Verfilmungen der Romane Der Hobbit und Der Herr der Ringe (siehe Der Hobbit und Der Herr der Ringe) stellen manche Zusammenhänge anders dar.

Die Schreibweise der Eigennamen und einiger anderer Zusammenhänge richtet sich bei Abweichungen zwischen den beiden deutschen Übersetzungen des Herrn der Ringe nach der älteren von Margaret Carroux, da diese noch in Zusammenarbeit mit Tolkien entstand. Die Unterschiede zur Übersetzung Wolfgang Kreges sind in manchen Fällen mit angegeben.

Verkürzte Angaben zu den Zeitaltern:

  • E.Z. = Erstes Zeitalter
  • Z.Z. = Zweites Zeitalter
  • D.Z. = Drittes Zeitalter
  • V.Z. = Viertes Zeitalter
  • A.Z. = Auenland-Zeitrechnung

Es gibt in Tolkiens Welt mehrere von ihm selbst entwickelte Sprachen, so beispielsweise die zwei Elbensprachen Quenya und Sindarin, die am häufigsten angewendet werden. Auf dieser Seite sind Bezeichnungen aus beiden Sprachen vorhanden. So entstammen alle Namen der Valar und Valiër dem Quenya, der „Hochsprache“, ebenso die der meisten Maiar, die den „Frühen Zeitaltern“ dieser Welt entstammen, die im Silmarillion beschrieben werden. Die übrigen Namen entstammen überwiegend dem Sindarin, der von den Elben im Dritten Zeitalter gesprochenen „Umgangssprache“. Zur Verdeutlichung wird bei Abweichungen stellenweise ein (S.) für Sindarin oder ein (Q.) für Quenya angegeben.

Eru Ilúvatar, „der Eine, der Allvater“, ist in J. R. R. Tolkiens fiktiver Romanwelt über Mittelerde der Schöpfergott. Das Silmarillion beschreibt seine Existenz vor der Welt mit folgenden Worten:

„Eru war da, der Eine, der in Arda Ilúvatar heißt; und er schuf erstens die Ainur, die Heiligen, Sprösslinge seiner Gedanken; und sie waren bei ihm, bevor irgend anderes erschaffen war …“

J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion[1]

In der Ainulindale wird über die Erschaffung der Welt durch Eru berichtet, wobei ihm jedoch die Ainur zur Seite stehen und aktiv eingreifen. Tolkien wählte für seine Schöpfung einen ungewöhnlichen Weg, denn seine Welt entsteht aus dem Gesang oder der Musik der Ainur, denen Eru sein großes Thema vorgibt. Daraus entsteht „Ea, die Welt, die ist“.

Eru wird in Mittelerde nicht in Gotteshäusern, Kirchen oder Tempeln verehrt. Lediglich auf der untergegangenen Insel Númenor gab es auf dem höchsten Berg, dem Meneltarma, eine Kultstätte für ihn. Sein Aufenthaltsort wird als „außerhalb der Welt“ beschrieben, daher ist er für die Bewohner Mittelerdes nicht direkt anrufbar. Lediglich sein Statthalter auf Mittelerde Manwe ist in der Lage, ihn anzusprechen. Dies ist nur in Extremsituationen notwendig, beispielsweise als die Heere Númenors versuchen, in Valinor zu landen.

Die Ainur (Q., Singular Ainu) sind die aus dem Geiste Eru Ilúvatars erschaffenen Heiligen, die irgendwo zwischen christlichen Engeln und heidnischen Göttern einzuordnen sind. In den frühesten Versionen der Mythologie schließen sie wie die heidnischen Götter untereinander Ehen und haben Kinder, die wiederum Ainur sind; davon rückte Tolkien aber später zugunsten einer direkten Erschaffung aller Ainur durch Ilúvatar ab. Sie sangen die Große Musik, die der Ursprung Eas, der Welt, die ist, war. Die Geschichte dieses Liedes wird in der Ainulindale erzählt. Einigen der Ainur erlaubt Ilúvatar, diese neu entstandene Welt Ea zu betreten. Dafür müssen sie, ebenso wie diese Welt, eine physische Gestalt annehmen. Diese Ainur werden als Valar bezeichnet, was man auch als die Auserwählten oder die Verwalter übersetzen kann. Ihnen stehen wiederum einige Helfer zur Seite, die man Maiar, die Schönen nennt. Sie werden auch als die geringeren Valar bezeichnet.

Die Valar (Q., Singular Vala), „die Mächte der Welt“, sind jene Angehörige der Ainur, die sich auf die neu entstandene Welt begeben, um sie auf die Ankunft der „Kinder Ilúvatars“ (Menschen und Elben) vorzubereiten. Diese Welt wird später Arda genannt, die bewohnbare Erde. Man kann sich die Valar als inkarnierte (körperlich sichtbare) Götter vorstellen. Wurden sie in frühen Versionen als „Götter“ beschrieben, so rückte Tolkien später von dieser Vision ab und benannte sie fortan als „Mächte“.

Acht der Valar, die Aratar („die Erhabenen“), sind besonders mächtig: Manwe, Varda, Ulmo, Aule, Yavanna, Nienna, Orome und Mandos. Sie erschufen und regieren die Elemente Luft, Licht, Wasser, Erde sowie Natur, Hoffnung und Schicksal. Die Legende über diese mächtigen Geschöpfe jener Welt wird in der Valaquenta erzählt. Sie sind im Allgemeinen nicht wahrnehmbar, außer sie „tragen“ einen sichtbaren Körper, den sie aber nicht benötigen. Sie können auch andere Formen annehmen als die menschliche oder elbische Gestalt.

Die Aufgabe der Valar ist es, Arda ihre endgültige Form zu geben, so wie sie gemäß Ilúvatars Vorgabe und dem heiligen Gesang werden soll. Melkor, der mächtigste unter ihnen, lehnt sich jedoch gegen diese Vorgaben auf und versucht, die Welt nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten und sie sich zu eigen zu machen, unter Missachtung von allem und jedem. Daher wird er schon bald aus dem Kreise der Valar ausgeschlossen, die ebendieses verhindern wollen.

Manwe Súlimo wird der Herr des Westens genannt. Er ist der edelste und höchste der Valar. Weil er die Vorhaben Ilúvatars am besten versteht, wird er dessen oberster Verwalter. Er ist der Fürst der Valar, mächtigster Gegenspieler seines Bruders Melkor und kann mit dem jeweiligen Göttervater Odin sowie Zeus verglichen werden. Sein Beiname Súlimo bedeutet so viel wie „Herr der Winde“ oder „Windbringer“.

Manwe regiert in Valinor, dem „Land der Valar“, einem Gebiet im äußersten Westen von Arda – vergleichbar mit mythischen Orten, die von heiligen Wesen bevölkert werden, beispielsweise Avalon oder Valaskjalf. In seinen zeitlosen Hallen auf dem Taniquetil („Hoher weißer Gipfel“), dem höchsten aller Berge, regiert der „ältere König“ zusammen mit seiner Königin im Namen von Eru über die Welt.

Manwe ist der Herr über die Luftschichten und die Winde. Seine Gemahlin ist Varda, die von den Elben Mittelerdes auch Elbereth („die Sternenkönigin“) genannt wird. Zu Manwes Untergebenen zählen die großen Adler, die er als Boten benutzt, um Kundschaft aus dem weit entfernten Mittelerde zu beziehen.

Varda Elentári ist die mächtigste der weiblichen Valar, die Valiër genannt werden. Sie wird als überirdische Schönheit beschrieben, in deren Antlitz noch das Licht Ilúvatars lebt. Licht ist zugleich ihr Machtmittel.

Varda ist diejenige, die von den Elben am meisten verehrt und geliebt wird, denn sie entfachte die Sterne, in deren Schein die Elben am See Cuiviénen erwachten. Ihr elbischer Ehrenname Elbereth bedeutet „Sternenkönigin“. Ein weiterer Name ist Tintalle, „die Entfacherin“. Von allen Valar fürchtet Melkor sie am meisten, denn sie erkannte ihn einst durch alle Masken hindurch als das, was er war. Deswegen kann allein das Aussprechen des Namens Elbereth die Diener des Melkor verletzen, wie sich im Kampf der Hobbits mit den Nazgûl an der Wetterspitze erweist.

Ulmo Vaiaro ist der Herr der Gewässer, Seen und Meere. Wie das Wasser „fließt sein Geist durch alle Adern der Welt“. Ulmo ist ein Freund der Elben und Menschen. Im Rat der Valar nimmt er einige Male Partei für sie und tritt so als Gegenspieler von Mandos auf. Aus Liebe zu den „Kindern Ilúvatars“ ist er der einzige Vala, der während der Ereignisse des Silmarillions direkten Kontakt mit den Menschen und den Elben in Mittelerde hat. Er ist in der Lage, Inseln aus dem Meer zu erheben sowie über das Meer fahren zu lassen, um zwei Völker zu vereinen. Er wohnt in einem großen Palast auf dem Meeresboden im großen Außenmeer.

Ulmo kann als Gegenstück Tolkiens zum Poseidon der Antike gesehen werden. Seine wichtigsten Helfer sind die Maiar Osse und Uinen, von denen der eine ein aufbrausendes, stürmisches Wesen und die andere sanft und ruhig ist. Die Aktivitäten beider erklären den ambivalenten Charakter des Meeres.

Ulmo tritt im Silmarillion relativ häufig auf. Eine besondere Rolle spielt er in der Geschichte von der Ankunft Tuors in Gondolin.

Aule Talka Marda ist der Meister der Materie, der Künste und des Wissens. Seine größten Werke sind die Zwei Leuchten der Valar (Ormal: „Goldlicht“, die Leuchte des Südens und Illuin: „Silberlicht“, die Leuchte des Nordens), die Gefäße für Sonne und Mond. Ebenfalls sein Werk sind die Sieben Väter der Zwerge, die von ihm heimlich erschaffen werden. Das kann er jedoch nicht vor Eru Ilúvatar verbergen, denn auch das geschieht nach seinen Vorgaben. Da nach Erus Plan aber zuerst seine eigenen Geschöpfe, die Erstgeborenen Elben auf die Erde kommen sollen, legt er die Zwerge zum Schlafen unter die Erde, bis die Zeit reif ist, sie zum Leben zu erwecken.

Aule ähnelt dem griechischen Götterschmied Hephaistos, seine Arbeit geht aber über das Herstellen von Waffen und Gegenständen hinaus. Er schmiedet die Gestalt der Erde selbst sowie die ihrer Berge und Länder, zudem erfindet er neue Dinge. Er ist Patron und Meister aller Handwerker und Gestalter. Sowohl Sauron als auch Saruman und Feanor gehörten einst zu seinen Lehrlingen.

Trotz seiner Kunstfertigkeit ist Aule bescheiden, Besitz oder Herrschaft kümmern ihn nicht. Seine Gemahlin ist Yavanna, die Herrin der Erde, Erschafferin der Tiere, Pflanzen und Ents, zudem Beschützerin von allem Lebendigen, das die Erde bevölkert. Mit ihr bewohnt er das Zentrum von Valinor.

Yavanna Kementári ist die Partnerin von Aule und die ältere Schwester von Vána, der Ewigjungen. Sie wird als hochgewachsen wie eine Zypresse beschrieben und soll stets grüne Gewänder tragen. Sie pflanzt die Samen aller Pflanzen von Arda. Ihr größtes Werk ist jedoch, dass sie die zwei Bäume des Lichts entstehen ließ (Telperion und Laurelin), die mehr als 14.000 Jahre lang die Länder von Valinor erhellen. Sie ist sehr bestürzt, als Aule die Zwerge erschafft, und bittet Eru um Hüter für alle Pflanzen (Olvar). Daraufhin erschafft Eru die Ents – die Baumhirten, die Yavanna durch ihren Beitrag zur Musik der Ainur entworfen hat und die das willkürliche Verletzen der Natur verhindern sollen.

Orome Tar Aldaron ist der große Jäger unter den Valar. Er ist Gemahl der Vána, der jüngeren Schwester Yavannas, und Bruder der Nessa, der Gattin des Tulkas. Bis in den fernen Osten Mittelerdes trägt ihn sein Ross Nahar auf seinen Jagdritten. Dort bläst er oft auf seiner Jagd nach Melkors Geschöpfen das große Horn Valaróma. Nach Valinor geht er nur ungern, denn er liebt die waldreichen, dunklen Länder von Mittelerde.

Orome entdeckt bei einem seiner Ausritte die neu erwachten Elben und führt sie nach Valinor, welches auch Aman, „das Segensreich“, genannt wird.

Irmo Olofantur ist der Herr der Träume und Wünsche und lebt in den Gärten von Lórien; mit dem Namen seines Wohnorts wird auch er meist betitelt. Er und sein Bruder Námo werden auch die Feanturi, die „Herren der Geister“, genannt, denn in den Gärten Irmos finden müde Geister und Seelen Ruhe und Erholung. Verheiratet ist er mit der Valië Estë. Irmos Schwester ist Nienna, welche das Leid aller beklagt. Zu seinen Vertrauten zählt auch der Maia Olórin, der in Mittelerde als Zauberer Gandalf bekannt ist.

Estë, die Heilerin, ist die Gemahlin von Irmo und lebt mit ihm in den Gärten Lóriens in Valinor. Sie hat die Gabe, Mitleid, Geduld und Weisheit zu lehren. Jenen, die in die Gärten kommen, hilft sie, sich von ihren Wunden und ihrer Müdigkeit zu erholen (wie Míriel nach der Geburt ihres Sohnes Feanor, wenngleich sie diese nicht zu heilen vermochte). Tagsüber jedoch schläft sie am See Lórellin in Lórien. Sie trägt graue Gewänder und schenkt den Leidenden lindernden Schlaf.

Namo Vefantur ist der Richter über die Toten; Namos Gemahlin ist Vaire, die Weberin. Seine Schwester ist Nienna. Oft wird auch er – wie sein jüngerer Bruder Irmo – nach seinem Wohnsitz benannt: Mandos. Dieser befindet sich im Nordwesten Valinors am Rande des Außenmeers. Dieser Ort entspricht in seiner Funktion dem antiken Totenreich, hier warten die toten Elben auf ihre Wiedergeburt und Menschen auf ihre Reise außerhalb der Welt.

In seinen Hallen versammelt er die toten Elben und Menschen in getrennten Sälen. Unter Umständen können die Elben von dort nach Mittelerde zurückkehren und wiedergeboren werden. Tolkiens Aussagen hierzu sind jedoch widersprüchlich. Es ist nicht klar, ob und wie lange auch die Seelen der verstorbenen Menschen hier Station machen; jedenfalls bleiben diese anders als die Elben nicht hier, sondern besteigen das Schiff Mornië und verlassen die Welt. Als die Valar gegen Melkor in den Krieg ziehen und ihn in seiner Festung Utumno überwältigen, kerkern sie ihn für lange Zeit in dem unterirdischen Verlies von Mandos ein.

Namo ist der Schicksalsrichter der Valar, Hüter der Todeshäuser und spricht die Urteile nur auf Manwes Anordnungen, weil dieser Ilúvatars Absichten am besten versteht. Er hat einen unbeugsamen und leidenschaftslosen Charakter und führt seine Aufgaben zielgerichtet aus. Nur ein einziges Mal lässt Namo sich in Mandos von seinen Gefühlen leiten und zeigt Mitleid: Als Lúthien vor ihm singt und um Berens Rückkehr ins Leben bittet.

Nienna Qualme-Tári, die Mitleidige (auch Fui Nienna oder Hescil genannt), Schwester von Mandos und Lórien, ist die Herrin des Mitleids und der Trauer. Sie beweint das weltliche Leid, um es zu überwinden. Olórin (Gandalf) gehörte zu ihren Schülern; sie lehrte ihn Mitleid und Geduld. Oft zieht es sie in die Hallen von Mandos, wo sie den dort Wartenden Mut zuspricht. Ihre Heimat sind die Hallen weit im Westen, durch deren Fenster sie durch die Mauern der Welt blickt. Ihre Jahreszeit ist der Winter.

Vána Tári Líre, „Königin der Lieder“, die ewig Junge Schönheit, wird auch als Meril-i-Turinqui („Blumenkönigin“) oder Erinti Calainis („Herrin des Frühlings“) bezeichnet. Vána ist die Herrin über alle Blumen und Vögel, die sie zum Blühen bzw. Singen bringt. Sie ist Oromes Gattin und die jüngere Schwester Yavannas. Ihre Jahreszeit ist der Frühling, „Calainis“. Sie rief: „I-cal antúlien, i-cal antúlien!“ („Das Licht ist zurückgekehrt“), nachdem durch ihre Träne ein Schössling des zerstörten Baumes Laurelin zu sprießen begann und eine goldene, leuchtende Frucht hervorgebracht hatte, aus der später die Sonne entstand.

Vaire Serinde ist die Weberin des Schicksals. Sie ist die Gemahlin von Námo (Mandos), dem Schicksalsrichter der Valar.

„…, die alles, was je in der Zeit gewesen ist, in ihre Stoffe wirkt; und die Hallen von Mandos, die immer weiter werden, indem die Zeiten vergehen, sind mit ihren gewebten Geschichten behangen.“

J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion[2]

Tulkas Poldórea, der auch Astaldo („der Starke“) heißt, ist mit Oromes Schwester Nessa verheiratet. Er ist der letzte der Valar, der nach Arda kommt – vor allem, um dort mit seiner außerordentlichen Körperkraft den anderen im Kampf gegen Melkor beizustehen. Er bricht das Tor von Melkors Festung Angamando, später bekannt als Angband („Eisenhölle“), auf.

Seine liebsten Beschäftigungen sind das Ringen, Kämpfen und Kräftemessen. Er kämpft mit bloßen Fäusten und ist schneller und stärker als alle anderen Geschöpfe Ardas. „Nichts taugt er im Rate“, heißt es über ihn, denn er hat nichts für Politik und Denkereien übrig. Er wird daher als beherzt, aber nicht sehr intelligent beschrieben und soll einen roten Bart tragen. Außerdem lacht er immerzu, auch während seines Kampfes mit Melkor.

Nessa Tári-Laisi („Königin des Frühlings“) ist die jugendliche Tänzerin. Sie wird auch Acairis („die Braut“), Indis („gute Seele“), Helinyetille („Augen des Seelenfriedens“) oder Melesta („die Liebliche“) genannt. Sie ist Oromes Schwester und Gattin von Tulkas, den sie auf der Insel Almaren heiratete. Nessa erfreut sich am Tanz auf den grünen Wiesen Valinors und wird häufig mit Hirschen in Verbindung gebracht, die ihr auf ihren Reisen durch die Wildnis folgen. Auch ihre Jahreszeit ist der Frühling. Nessa weist gewisse Ähnlichkeit mit der antiken Artemis auf.

Melkor war ursprünglich gleichen Ranges mit Manwe und dennoch der mächtigste der Valar bis zu seiner Verbannung. Er wandte sich sehr früh gegen das Werk Ilúvatars – aus seinem Wunsch heraus, eigene Schöpfungen hervorzubringen und über sie zu herrschen. Als einer der Ainur ließ er Missklänge in die Große Schöpfungsmusik (Ainulindale) einfließen und legte damit den Keim für die dunklen Seiten von Mittelerde. Als Herr über Hitze und Kälte benutzte er seine Kräfte nicht, um die Welt zu gestalten, sondern in dem Versuch, sie sich untertan zu machen. Als ihm dies wegen des Widerstands der anderen Valar nicht gelang, verbitterte er und versuchte fortan, die Werke der anderen zu zerstören oder zu verderben. Seitdem wurde er von den Eldar nicht mehr zu den Valar gezählt und auch von der Liste der Aratar entfernt. Von den Elben wird er Morgoth („der schwarze Feind der Welt“), Bauglir („der Unterdrücker“) oder Tar Morion („der Schwarze König“) genannt. Melkor ist auch unter den Namen Yelur („der Eiseskälte bringt“) sowie Velco („Feuerträger“) bekannt.

Auf Arda zerstörte er häufig die Werke der anderen Valar und züchtete viele der üblen Wesen, mit denen Elben, Zwerge und Menschen in den folgenden Zeitaltern konfrontiert werden. Melkor verlor dadurch die Fähigkeit, Neues zu erschaffen, sodass er nur noch bisher Bestehendes nachahmen und verfälschen konnte. Viele Maiar, Elben und Menschen werden von ihm verführt oder in seine Knechtschaft gezwungen.

Zum Ende des Ersten Zeitalters wird Melkor nach dem Krieg des Zorns von den Valar angekettet in die Zeitlose Leere verbannt. In Mittelerde bleiben aber viele seiner Diener und Geschöpfe zurück, die weiter seinen Willen ausführen. Zu ihnen gehört auch der Maia Sauron.

Melkor weist Parallelen zu den gefallenen Engeln des Christentums, insbesondere Luzifer (Satan), auf. Er verkörpert „das Böse durch Selbstsucht“ in dieser Welt. In einer Prophezeiung heißt es, dass Melkor am Ende aller Tage zurückkehren und vermutlich in der Dagor Dagorath endgültig vernichtet wird.

Die Maiar (Q., Singular Maia) sind wie die Valar von Eru Ilúvatar geschaffene Wesen. Sie werden auch als die geringeren Valar bezeichnet. Manchmal werden sie auch als Diener oder Kinder der Valar bezeichnet. Man kann sie sich ähnlich wie christliche Engel oder heidnische Geisterwesen vorstellen, die jedoch eine körperliche Erscheinung annehmen können. Die Maiar sind stets einem Vala zugeordnet, dem sie dienen und den sie unterstützen.

Maiar des Silmarillion

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  • Eonwe „der Adlermann“ ist einer der mächtigsten der Maiar. Er ist der Bannerträger und Herold Manwes und führte das Heer der Valar beim Sturm auf die Festung Melkors, am Ende des Ersten Zeitalters von Mittelerde an. Es heißt, dass niemand so gut mit Waffen umgehen konnte wie er. Er wird auch Fionwe Úrion „der Sohn der Glutsonne“ genannt und ähnelt dem griechischen Götterboten Hermes oder dem römischen Mercurius. Eonwe wird in der früheren Mythologie als der erste Sohn Manwes und Vardas bezeichnet und ist auch unter dem Namen Ramandor, „Geflügelter Bruder“, bekannt.
  • Ilmare „die Himmelsmaid“ oder „himmlische Schönheit“ ist eine Zofe der Sternenkönigin Vardas und gilt als die mächtigste der weiblichen Maiar.
  • Falman Osse „der tosende Wellenmacher“ ist ein Begleiter Ulmos. Ihm unterstehen die küstennahen Gewässer rund um Mittelerde, die er oft zu hohen Wellen auftürmt, denn seine Lust ist der Sturm und er lacht inmitten der brüllenden Wogen. Hieran merkt man auch, dass Melkor einst versuchte, ihn in seinem eigenen Sinne zu beeinflussen.
  • Uinen, „die Wasserpflanze“ ist eine Begleiterin Ulmos, doch ihr Einflussbereich sind besonders die Pflanzen des Meeres. Sie wird oft von Meerjungfrauen begleitet und daher Ui Oartista „Herrin der Meeresbewohner“ genannt. Sie ist die Gemahlin von Osse und liebt alle Geschöpfe, die in den salzigen Fluten leben. Uinen wird auch von den Seefahrern angerufen, denn sie vermag es, die tosenden Wellen von Osse zu zähmen. Daher benannte sich die Gilde der Wagemutigen von Númenor nach ihr Uinendili „Uinenfreunde“.
  • Salmar „der Harfenspieler“ gehört ebenfalls zu den Gefährten Ulmos. Er ist der Sänger und Poet des Meeres und Zwillingsbruder von Omar Amillo „fröhliche Stimme“. Amillo ist der Dichter und Sänger des Landes. Auch diese beiden Maiar wurden zunächst als Söhne von Manwe und Varda angelegt. – Der Name Amillo wird von J. R. R. Tolkien als elbische Umsetzung für Hilarius genannt, sein Bruder hieß Hillary.
  • Arien „die Sonnenlichtumstrahlte“ ist ein weiblicher Feuergeist. Sie lenkt seit der Erschaffung von Sonne und Mond das Sonnenschiff über den Himmel. Zuvor soll sie eine Gärtnerin der Valie Vána gewesen sein, und die leuchtenden Bäume in Aman gewässert haben.
  • Tilion „der Schillernde“ ist der Fährmann des Mondes. Er wird auch Uole Cúvion oder Uole Rinsilion „Fluter des Mondes“ genannt. Er folgt mit dem Mondschiff auf einer unsteten Bahn dem Sonnenschiff, da er versucht, seine Geliebte Arien zu erreichen, welche seine Liebe jedoch nie erwidert.
  • Melian (S.) „die Liebesgabe“ spielt in der Geschichte Mittelerdes eine besondere Rolle, denn sie betört den Elbenmann Elwe Singollo „Sternwesen mit dem Graumantel“ und vermählt sich mit diesem. Sie gründen gemeinsam das Königreich von Doriath „Land des Zaunes“ in Beleriand, und sie wählt ein Leben in körperlicher Gestalt an Elwes Seite. Dies ist die einzige bekannte Verbindung zwischen einer Maia und einem Elb. Melian ist die Mutter von Lúthien Tinúviel. Melian ist auch eine Seherin, die über das Schicksal Húrins und Morwens sowie ihrer Kinder Túrin Turambar und Nienor Bescheid weiß und versucht, dieses, das von Melkor beeinflusst wird, zu mildern. Sie gibt die Gabe der Voraussicht an die Nachfahren Lúthiens mehr oder weniger stark weiter, so z. B. auch an Elrond. Melian legt einen Bann um das Reich Doriath, bekannt als Melians Gürtel, um es vor bösen Kräften zu schützen. Diesen Schutz kann nur durchdringen, wer Melians Erlaubnis hat oder wer vom Schicksal dazu bestimmt ist. Solange der Gürtel Melians wirkt, gelingt es nur Beren und Carcharoth, ihn zu durchdringen. Auch Túrin, Sohn von Húrin und Morwen, gelangt nach Doriath und wird von Thingol als Ziehsohn aufgenommen, bis er nach einem schicksalhaften Unglück von dort wegläuft. Nach der Ermordung Elu Thingols durch Zwerge aus Nogrod verlässt Melian Doriath in tiefer Trauer und kehrt nach Valinor zurück. Der Banngürtel verliert seine Macht und das Land Doriath steht seinen Feinden, beispielsweise den Zwergen, wieder offen, die es plündern.
  • Mairon „der Bewundernswerte“ bzw. „der Schöne“, auch Tar Mairon „Unfehlbarer/Ausgezeichneter König“ (King Excellent), wie er sich selbst in Númenor heißen ließ, ist der Name Saurons, ehe dieser von Melkor verführt und für seine Zwecke missbraucht wurde. Zuvor unterstand er dem Vala Aule, welcher über Metalle und Elemente gebietet. Eine seltenere Übersetzung von Mairon ist „precious“, Schatz, womit der von ihm geschaffene Eine Ring vom Großteil seiner Träger betitelt worden ist.
  • Gothmog (S.) „Hassfeind“ ist der Herr der mächtigen Dämonen, den sogenannten Balrogs, denen er selbst angehört. In einer verworfenen Version des Legendariums soll er ein Sohn Melkors und der Orkfrau Fluithuin „Gifthauch“ gewesen sein.
  • Thuringwethil (S.) „die rätselhafte Verhüllte“, ist eine Fledermausfrau, die in den Diensten Melkors steht. Ob sie zu den Maiar gezählt werden kann, ist nicht geklärt, da sie zumeist als „Vampir“ identifiziert wird; die Natur von Vampiren wird durch Tolkien aber nicht weiter erläutert.

Balrogs (S.) oder Valaraukar (Q.) sind „mächtige Dämonen“, Maiar niedrigeren Ranges. In der Hierarchie innerhalb der Diener Melkors wird den Balrogs viel Macht über niedere Geschöpfe wie Orks und Trolle zugesprochen. Tolkien selbst beschreibt sie im Silmarillion folgendermaßen:

„Und in Utumno scharte er [Melkor] seine Dämonen um sich, jene Wesen, die sich von Anfang an, schon in den Tagen seines Glanzes, ihm angeschlossen hatten, und fast so verrucht wie er selbst waren: Im Herzen waren sie von Feuer, doch in einen Mantel von Finsternis gehüllt, und Entsetzen ging ihnen voraus; sie hatten Peitschen von Flammen. Balrogs wurden sie in späteren Tagen in Mittelerde genannt.“

J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion[3]

Im Ersten Zeitalter gehören sie zu den gefürchtetsten Dienern Melkors. Der einzige namentlich erwähnte Balrog ist Gothmog, der Anführer der Balrogs und Feldherr von Angband. Er tötet unter anderem Feanor und Fingon und wird schließlich in der Schlacht um Gondolin von dem Elbenhauptmann Ecthelion vernichtet, der in diesem Kampf ebenfalls sein Leben verliert. Die meisten Balrogs gehen in der Schlacht, die zum Fall von Angband führt, zugrunde. Einer kleinen Schar gelingt es jedoch zu entkommen, indem sie sich „an den Wurzeln der Erde“ verbergen. Einer von ihnen flüchtet sich in die tiefsten Abgründe des Nebelgebirges. Als die Zwerge in den Minen von Moria immer tiefer graben, wecken sie diesen Balrog. Er erschlägt viele der Zwerge, unter ihnen auch König Durin VI. Sie fliehen und nennen den Balrog daraufhin „Durins Fluch“. Mit diesem Balrog kämpft Gandalf der Graue, als er mit der Gemeinschaft des Ringes die Minen von Moria durchquert. Er wird von dem Balrog, den er Flamme von Udun („Udûn“=Hölle) nennt, in den Abgrund gerissen.

Die Frage, ob Balrogs Flügel haben, ist unter Tolkien-Fans umstritten. Anknüpfungspunkt für die Diskussion sind vor allem zwei Sätze aus dem Herrn der Ringe.

„Der Balrog blieb wieder stehen und schaute ihn [Gandalf] an, und der Schatten um ihn reckte sich wie zwei riesige Flügel.“

„Langsam ging er weiter auf der Brücke, und plötzlich richtete er sich zu seiner ganzen Größe auf, und seine Flügel erstreckten sich von Wand zu Wand […].“

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe[4]

Interpretiert man die zweite Passage wörtlich, ist klar, dass der Balrog Flügel hat. Versteht man sie dagegen eher metaphorisch und bezieht die Aussage auf den ersten Satz, dann sind die „Flügel“ Ausformungen des – vom Balrog erschaffenen – Schattens.

Sauron, „der Abscheuliche“, ist ursprünglich ein Maia namens Mairon, der im Dienste von Aule steht. Er wird von Melkor (Morgoth) verführt, den er bewundert und zugleich fürchtet, und wird einer seiner mächtigsten Diener, ohne jedoch die Macht und das Temperament seines großen Vorbilds zu besitzen. Bei Melkors Verbannung in die Äußere Leere am Ende des Ersten Zeitalters entkommt Sauron und beginnt, in Mittelerde seine eigenen Ränke zu schmieden. Saurons Ziel ist die Alleinherrschaft über Mittelerde. Er erbaut im Lande Mordor die mächtige Festung Barad-dûr. Von den Elben wird ihm der Sindarinname Gorthaur gegeben, was „Der Grausame“ oder „Schrecklicher Atem“ bedeutet.

Im Zweiten Zeitalter schmeichelt Sauron sich bei den Elben als Annatar, „Herr der Geschenke“, ein. Weitere Namen Saurons sind Aulendil, „Freund Aules“, und Artano, „Hochschmied“. Unter seiner Anleitung fertigt Celebrimbor zunächst sechzehn Ringe der Macht, erst später die drei Elbenringe ohne unmittelbare Beteiligung Saurons, wenn auch mit den von ihm erworbenen Kenntnissen. Jedoch erforscht Sauron auch die Geheimnisse der Elben und schmiedet heimlich den Einen Ring, den Meisterring, auf den er einen Großteil seiner Macht überträgt, um die anderen Ringe zu beherrschen. Die drei Träger der Elbenringe, Círdan, Gil-galad und Galadriel durchschauen ihn und halten daher die Drei Ringe der Elben vor ihm verborgen.

Sauron beginnt einen Krieg gegen die Elben von Eriador, unterwirft sich aber schließlich scheinbar den mächtigen Menschen von Númenor. Durch eine List gelingt es ihm, den König von Númenor, Ar-Pharazôn, gegen die Valar aufzuhetzen. Im Jahr 3319 des zweiten Zeitalters greift Ar-Pharazôn mit seiner gesamten Flotte Valinor, die Insel der Götter an, woraufhin Ilúvatar die Wandlung der Welt vollzieht. Beim damit verbundenen Untergang Númenors kann Sauron entkommen, verliert jedoch für immer seine ansprechende Gestalt, in der es ihm gelang, Elben und Menschen zu verführen. Als Geist fährt er zurück nach Mittelerde, wo er sich erst später wieder eine neue Gestalt geben kann.

Sauron kehrt nach Mordor zurück und baut gegen Ende des Zweiten Zeitalters ein neues, gewaltiges Heer auf. Er wird durch den Letzten Bund der freien Völker Mittelerdes, angeführt von Ereinion Gil-galad, dem Hohen König der Elben von Mittelerde, und Elendil, dem König der westlichen Menschen, im Jahr 3441 besiegt. Elendils Sohn Isildur schneidet ihm den Finger ab, an dem der Eine Ring steckt. Damit ist Saurons Macht gebrochen und das zweite Zeitalter endet. Da Saurons Lebenskraft im Ring gebunden ist, den Isildur nicht vernichtet, kann Sauron dennoch als geschwächtes und körperloses Wesen in langen Jahren beginnen, seine Macht von Neuem aufzubauen. Zunächst errichtet er die Festung Dol Guldur im Eryn Lasgalen, dem „Grünwald“, der daraufhin bald Taur-nu-fuin, „Wald der Furcht“, oder „Düsterwald“ genannt wird. Als die Mitglieder des Weißen Rates Dol Guldur angreifen, wird Sauron vertrieben und flieht zurück nach Mordor. Dort lässt er seine Festung Barad-dûr, den Dunklen Turm, wieder aufbauen. Er beginnt bald darauf mit der Suche nach dem Einen Ring, denn dieser ist durch Bilbo wieder an der Erdoberfläche aufgetaucht und „ruft“ nach ihm.

Durch die Vernichtung des Einen Ringes in den Feuergluten des Schicksalsberges (Orodruin, Amon Amarth), in denen er geschmiedet wurde, wird am Ende der Ringkriege auch Saurons Schicksal endgültig besiegelt; Barad-dûr stürzt ein, Saurons Einfluss auf die „bösen“ Kreaturen erlischt, und auch die Macht der drei Elbenringe vergeht mit ihm. Damit endet das Dritte Zeitalter.

Die Istari (Q., Singular Istar), „Diejenigen, die wissen“, werden von den Menschen Mittelerdes als Zauberer oder Magier bezeichnet. Sie sind Maiar, und als erster von ihnen kommt Saruman der Weiße nach Mittelerde. Ihm folgen die zwei blauen Zauberer Pallando und Alatar nach, von denen nur überliefert ist, dass sie in den Osten von Mittelerde gehen, wo sich ihre Spur verliert. Dann kommt Radagast der Braune und zuletzt Gandalf der Graue. Saruman der Weiße, welcher der Älteste unter ihnen ist und als erster die Gestade Mittelerdes betritt, ist auch lange Zeit ihr Anführer und hat den Vorsitz im Weißen Rat inne.

Sie erscheinen in menschlicher Gestalt als ältere Männer, jedoch kraftvoll, und besitzen die Fähigkeit, mit Tieren und Vögeln Zwiesprache zu halten. Sie sind sehr weise und vermögen vieles durch Geist und Hand zu bewirken.

Um das Jahr 1000 D. Z., während Sauron allmählich wieder erstarkt, erscheinen sie im Westen Mittelerdes. Sie werden von den Valar geschickt, um die Völker Mittelerdes im Kampf gegen Sauron zu beraten und zu unterstützen, haben jedoch nicht die Erlaubnis, einzugreifen oder anderen ihren Willen aufzuzwingen. Die wirkliche Anzahl der Mitglieder des Heren Istarion „Orden der Zauberer“ ist unbekannt, namentlich erwähnt werden fünf:

  • Gandalf der Graue, so wird berichtet, handelt stets besonnen und vorausschauend, was ihn zu einem guten Ratgeber macht. Man sagt aber auch, dass bei seinem Erscheinen meist Ungemach bevorstand. Das liegt aber wohl daran, dass er stets dort auftaucht, wo sein Rat am nötigsten gebraucht wird. Er gilt auch als besonders wachsam und vermag es, seine wahren Absichten gut zu verbergen. Gandalf wird als der weiseste unter den Maiar bezeichnet.[5]
  • Saruman der Weiße ist besonders für seine Beredsamkeit bekannt, sodass er andere Personen durch seine Worte und den Klang seiner Stimme nach seinen Wünschen beeinflussen kann.
  • Radagast der Braune (S.) gilt als Freund der Tiere, besonders aber der Vögel, was ihm den Namen Aiwendil „Vogelfreund“ einbrachte.
  • Alatar (Q.) versucht wahrscheinlich, Sauron besonders durch den Einsatz von Licht zu bekämpfen, zumindest weist sein Name darauf hin, der „der Strahlende“ bedeutet.
  • Pallando (Q.) unternimmt dagegen wohl weite Reisen in den Osten der Welt, eventuell, um dort Verbündete zu finden.

Saruman oder Curunír Glan (S.) „Mann der schlauen Pläne“ oder „der Geschickte“ ist ursprünglich der Oberste des Ordens der Zauberer und Vorsitzender des Weißen Rates. Er ist sehr bewandert in der Kunde von den Großen Ringen und erforscht lange ihre Geschichte. Außerdem versteht er sich auf die Herstellung von vielen technischen und chemischen Erzeugnissen. Ein Beispiel ist die Substanz, mit der er bei Helms Klamm eine Bresche in die Mauer sprengen lässt. Zu seinem Gefolge gehörten die Bilwissmenschen, auch als Menschen mit Bilwissgesicht bezeichnet, die aus einer Kreuzung aus Orks mit Menschen entstanden waren. Diese waren keine Uruk-hai (Kreuzung aus Elb und Ork), sondern menschenähnliche hellhäutige Halb-Orks.[6]

Als Wohnort wählt er sich den Turm Orthanc „Hohe Gabelspitze“ in Isengart. Dieser wird als schlanker Turm aus einem schwarzen und unzerbrechlichen Stein beschrieben, der oben in spitzen Zinnen ausläuft, von denen aus Saruman nachts die Sterne beobachtet.

Während Saruman zunächst die treibende Kraft im Kampf gegen Sauron ist, wird er später von der Gier nach der Macht des Ringes und von Saurons Beeinflussungen durch den Palantír vom Orthanc zum Verrat an den freien Völkern Mittelerdes verführt. Indem er sich mit Sauron verbündet, verliert er seinen Platz im Weißen Rat, und Gandalf, der zuvor schon den engsten Kontakt zu den Führern der Hochelben, Elrond und Galadriel, hat, wird nun zum Anführer des Widerstandes gegen Sauron. In dieser Zeit wachsen Sarumans Stolz und seine Macht. So schmiedet er sich selbst einen Ring und nennt sich Saruman der Vielfarbige. Er hintergeht während des Ringkrieges Gandalf und hält ihn für einige Zeit auf der Zinne des Orthanc gefangen. Er stellt eine riesige Armee aus Uruk-hai, Orks und den Menschen aus Dunland auf, die er gegen Rohan in den Krieg schickt. Sein inzwischen zur Festung ausgebauter Wohnsitz Isengart wird jedoch von den Ents erobert und – bis auf den Turm Orthanc – zerstört. Er selbst wird im Turm eingesperrt.

Nach Saurons Niederlage und der Zerstörung des Einen Ringes wird Saruman freigelassen. Er bleibt aber dem Bösen treu und bringt das Auenland unter seine Herrschaft. Er lässt sich im Auenland gemeinhin Scharrer (in Kreges Übersetzung: Scharker; im engl. Original Sharkey) nennen, offenbar eine Abwandlung des Orknamens sharkù „alter Mann“. Dort kommt er durch die Hand seines Dieners Gríma Schlangenzunge ums Leben. Die Umstände seines Todes (sein Leichnam „verweht im Wind“ ähnlich wie Saurons Geist nach dem endgültigen Fall von Barad-dûr) zeigen sein Wesen als Maia.

Nach Sarumans Tod wird der Orthanc gründlich durchsucht. Unter den gefundenen Gegenständen sind viele Dinge von Wert, wie Erbstücke von Eorl und weitere Stücke aus Grabhügeln, die Saruman sich wohl angeeignet hat. Unter den zwei wertvollsten Gegenständen, die gefunden werden, ist eine Kapsel, die an einer dünnen Kette befestigt ist. Die Kapsel enthält weder einen Brief noch einen anderen Hinweis, doch es steht außer Frage, dass Isildur sie früher einmal um den Hals getragen und in ihr den Einen Ring aufbewahrt hat. Das zweite Schmuckstück ist der Elendilmir, der weiße Stein aus elbischem Kristall, der sich auf einem Stirnreif aus Mithril befindet. Er ist von Silmarien und Elendil gekommen und ist das Zeichen königlicher Herrschaft im Nördlichen Königreich.

Gandalf, „Stab-Elb“, ist eine der Hauptfiguren in den Romanen Der Herr der Ringe und Der Hobbit. Er ist ein Maia in der Gestalt eines alten Mannes mit langem Bart und grauen (später weißen) Haaren. Er trägt ein legendäres elbisches Schwert namens Glamdring („Lärmhammer“ oder „Feindhammer“), das er während der Reise mit Bilbo in der Höhle der Trolle findet, und einen Zauberstab, der als großer Wanderstab beschrieben wird. Bei den Hobbits ist er vor allem für seine spektakulären Feuerwerke bekannt, die bei Festen sehr beliebt sind.

In verschiedenen Gegenden Mittelerdes bzw. bei den unterschiedlichen Völkern ist er unter vielen unterschiedlichen Namen bekannt:

  • Gandalf Graurock, Sturmkrähe, Láthspell (in Rohan, Letzteres besonders von Grima Schlangenzunge, weil dieser ihn als Verkünder schlechter Nachrichten betrachtet, bei den Hobbits einfach nur Gandalf. Später auch Gandalf der Weiße genannt)
  • Mithrandir, Grauer Pilger, Graurock oder einfach nur Wanderer, ist sein Sindarinname bei den Elben und auch teilweise in Gondor.
  • Tharkûn (bei den Zwergen, ein Wort aus ihrer eigenen Sprache, dem Khuzdul, welches wohl ebenfalls Stabmann oder Mächtiger Ratgeber bedeutet)
  • Incánus (im Süden, besonders von den Menschen aus Harad, die ihm nicht vertrauen, es bedeutet wahrscheinlich so viel wie Einflüsterer ähnlich dem Rohirrischen Láthspell)
  • Olórin ist sein Name in Aman, bevor er als einer der fünf Istari nach Mittelerde geschickt wird, wobei er von Manwe persönlich ausgewählt wird.

Gandalf begleitet im Jahre 2941 des Dritten Zeitalters Bilbo und die 13 Zwerge auf ihrem Abenteuer, auf dem sie den Schatz und die Mine der Zwerge im Erebor (Sindarin für „Einsamer Berg“) vom Drachen Smaug zurückerobern wollen. Diesen ist dabei die wahre Absicht Gandalfs allerdings nicht bekannt, die hinter dieser Reise steckt. Gandalf befürchtet nämlich, dass der wiedererstarkende Sauron sich Smaugs bemächtigen könnte, um die „Freien Völker“ anzugreifen, ähnlich, wie Melkor es im Ersten Zeitalter mit den Drachen macht.

Gandalf verlässt allerdings vorzeitig diese Reisegruppe, weil er etwas „zu erledigen“ hat. Auch diese Angelegenheit ist vielen nicht bekannt, aber er wird zu einer Beratung des Weißen Rates gerufen, auf der die Erstürmung Dol Guldurs beschlossen wird, wo sich Sauron zu dieser Zeit noch aufhält. Von dort kehrt er erst zurück, als der Erebor zurückerobert und der Drache vernichtet ist. Erst im Jahr 3018, nachdem Gollum von Aragorn gefangen genommen und von Gandalf verhört worden ist, erkennt dieser, dass der Ring, den Bilbo auf dieser Reise gefunden hat und an seinem 111. Geburtstag an Frodo weitergibt, der Eine Ring Saurons ist, und rät dazu, ihn zunächst zu Elrond nach Bruchtal zu bringen, wo letztendlich beschlossen wird, den Ring nach Mordor zu tragen, um ihn dort in den Feuern des Orod Ruin (Sindarin für „Feuerberg“) zu zerstören, an dem einzigen Ort, wo dies möglich ist, denn hier ist er auch erschaffen worden.

Gandalf der Graue stürzt gegen Ende des ersten Bandes von Der Herr der Ringe in den Minen von Moria in einen Abgrund, als er mit einem Balrog kämpft. Letztlich besiegt Gandalf den Balrog, muss dafür aber mit seinem Leben bezahlen. Nach seinem Tod wird er jedoch von Mandos als „Gandalf der Weiße“ zurückgeschickt, um seinen Kampf gegen Sauron zu Ende zu führen.

Als Gandalf der Weiße nimmt er die Saruman zugedachte Rolle unter den Istari ein und verstößt Saruman aus dem Orden. Von da an nimmt er eine weit aktivere Rolle im Kampf um Mittelerde ein und tritt als Weißer Reiter im Kampf um Rohan und Minas Tirith in Erscheinung. Er ist die treibende Kraft im Widerstandskampf gegen Sauron.

Am Ende des Herrn der Ringe zieht er mit vielen Elben und den Trägern des Einen Ringes, Bilbo und Frodo, zu den Grauen Anfurten, dem Hafen der Elben in Lindon, und betritt ein Schiff, um mit ihnen nach Valinor zu segeln. Dabei trägt er offen Narya, den Ring des Feuers, einen der drei Elbenringe, den er bei seiner Ankunft in Mittelerde von Círdan erhalten hat. Mit diesem Schiff verlassen alle drei Elbenringe und ihre Träger Mittelerde für immer.

Der Name Gandalf (altnordisch Gandálfr) stammt aus der älteren Edda und wird im Götterlied Völuspá sowie in Gylfaginning aus der Snorra-Edda genannt. In beiden Quellen ist es der Name eines Zwergs.

Die Figur Gandalfs ist durch das Bild Der Berggeist von Josef Madlener inspiriert worden. Es zeigt einen alten Mann mit langem, grauem Bart, rotem Mantel und grünem Hut in einer Waldszene. Tolkien selbst bestätigte diese Quelle, indem er auf einen Postkartendruck des Gemäldes „origin of Gandalf“ schrieb.[7]

Radagast (S.) der Braune ist ein Freund aller Tiere, besonders aber der Vögel und wird daher auch oft Aiwendil (Q.) („Vogelfreund“) genannt. Von den Valar wurde er als einer der Istari nach Mittelerde entsandt. Er unterstützt Saruman auf dessen Bitte, indem er ihm seine Freunde, die Vögel, für Spionagezwecke zur Verfügung stellt, die Saruman aber für seine eigenen Pläne nutzt. Radagast lebt lange Zeit in Rhosgobel, einem recht finsteren Ort im südlichen Düsterwald. Dort kümmert er sich um den Wald und alle Tiere. Er wird von Saruman als Bote zu Gandalf geschickt, so dass dieser zu ihm kommt und dort im Orthanc festgesetzt wird.

Alatar und Pallando
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Ob Alatar (Q.) und Pallando (Q.) die Ithryn Luin (S.), die „blauen Zauberer“, im Osten bleiben, um dort weiter ihre Ziele zu verfolgen, um derentwillen sie ausgesandt worden sind, ob sie zugrunde gehen oder von Sauron versklavt und seine Diener werden, ist nicht bekannt. Doch keine dieser Möglichkeiten kann ausgeschlossen werden, denn auch die Istari, versehen mit Körpern aus Mittelerde, können ebenso wie Elben und Menschen von ihren Zielen abtrünnig werden, Böses tun und über dem Streben nach Macht vergessen, das Gute zu verwirklichen – wie es ja auch bei Saruman geschieht.

J. R. R. Tolkien selbst verfolgte verschiedene Theorien über die Taten der Blauen Zauberer. So vermutet er in einem seiner Briefe, dass sie scheitern. Eine andere Theorie besagt, dass sie Geheimkulte gründen, die Saurons Sturz überdauern. In The Peoples of Middle-earth schätzt Tolkien in seinen letzten Schriften, dass die Ithryn Luin im Osten diejenigen Stämme und Völker unterstützen, die es wagen, sich gegen Saurons Herrschaft aufzulehnen, und somit großen Einfluss auf die Geschichte der freien Völker haben, die ansonsten durch die schiere Übermacht an Feinden überrannt worden wären.

Die Stämme der Elben
 
 
 
 
 
 
Quendi (Elben)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eldar
 
 
 
Avari
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vanyar
 
Noldor
 
Teleri
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nandor
 
Sindar

Die Elben, auch die Erstgeborenen genannt (ursprünglicher Name Quendi Q. „die mit Stimme reden“), werden von Ilúvatar geschaffen. Sie kommen vor den Menschen in die Welt und besitzen das Vorrecht der Unsterblichkeit, welche sich allerdings nur auf den Verfall durch natürliche Alterung bezieht. Sie sind jedoch „an die Kreise der Welt gebunden“. Es ist ihnen bestimmt, in Aman, den Unsterblichen Landen, zu leben. Viele verlassen über die Zeitalter Mittelerde von den Grauen Anfurten aus, um nach Aman zu segeln. Elben erliegen keinen Krankheiten. Wenn sie sterben, wandeln ihre Seelen in Mandos Hallen im äußersten Westen der Welt, wo sie auf das Ende der Zeit und das Kommen Ilúvatars warten.

Eine wichtige Untergruppe der Elben sind die Eldar (Q.), das Volk der Sterne, die sich nach ihrem Erwachen bei Cuiviénen im Osten Mittelerdes zu Beginn des Ersten Zeitalters der Großen Wanderung nach Westen in die Unsterblichen Lande anschließen. Ihnen stehen die Avari gegenüber, die „Widerstrebenden“ oder die „Ablehnenden“, die im Osten Mittelerdes bleiben und denen in Tolkiens Werk keine wesentliche Rolle zukommt. Die Gruppe der Eldar umfasst drei Stämme, die Vanyar (Q.), die Noldor (Q.) und die Teleri (Q.). Von den Teleri trennen sich unterwegs zwei Gruppen ab: die Nandor östlich des Nebelgebirges und die Sindar in Beleriand (S.). Die meisten Noldor kehren später unter der Führung von Feanor (S.) nach Mittelerde zurück.

Als gefürchtete Krieger und begabte Künstler bestimmen die Eldar über viele Jahrhunderte das Schicksal von Mittelerde. Gegen Ende des Dritten Zeitalters, zur Zeit des Ringkrieges, sind sie weniger mächtig, leben in ihren Reichen zurückgezogen und sind des Lebens in Mittelerde überdrüssig. Zu Beginn des Vierten Zeitalters, nach dem Ende des Ringkrieges, segeln die meisten von ihnen endgültig nach Aman, unter ihnen auch die Träger der drei Elbenringe.

Obwohl Tolkien bei der Erschaffung seiner Elben einige Anleihen bei bereits existierenden mythologischen Bezügen nahm, sind seine Elben doch als eigenständiges Konzept zu erkennen. Sie sind mächtiger und vor allem älter als in der vorher existierenden Mythologie (siehe Elfen) und erscheinen in vielerlei Hinsicht als überlegene Wesen. Dieses Konzept wurde später in vielen Fantasy-Romanen und Rollenspielen aufgegriffen, als die Bezeichnung Elb oder Elfe zur Bezeichnung ähnlicher Wesen auch in verschiedene Fantasy-Welten außerhalb des Tolkienschen Universums übernommen wurde.

Die drei Völker der Eldar

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Die Vanyar (Q.) „die Hellen“ werden aufgrund ihrer goldenen Haarpracht und ihres besonders anmutigen Äußeren so genannt.

Die Vanya-Elben werden als besonders hübsch, feinfühlig, künstlerisch und musikalisch begabt beschrieben und werden auch Inwiër (Inwes Volk = Volk des Ersten) genannt, sie gingen alle gemeinsam mit diesem nach Aman und wurden von den Avari, die dem Aufruf Oromes nicht folgten, auch Oareldi „die Entschwundenen“ oder „die über das Meer fuhren“ genannt.

Sie sind die erste Schar der Elben, die von Beleriand aus nach Aman aufbricht. Sie werden von Ingwe Ingweron (dem Ersten der Ersten oder Fürst aller Erstgeborenen) angeführt.

Die Vanyar sind diejenigen unter den Eldar, die als erste das Licht der zwei Bäume erblicken und von den drei Elbenvölkern am meisten daran hängen. Deshalb kann Feanor sie auch nicht vom Auszug aus Valinor (Aman) überzeugen. Sie sind die Lieblinge von Manwe.

Sie ziehen nur ein einziges Mal in den Krieg, als sie am Ende des Ersten Zeitalters unter Eonwe gemeinsam mit den Valar zum Krieg des Zorns gegen Melkor ausziehen und diesen besiegen.

Die Noldor (Q.) „die Weisen“ oder „die Gelehrten“ sind besonders für ihre Geschicklichkeit und ihre Freude am Schaffen bekannt – sie stehen von allen Elben Aulë und den Zwergen am nächsten. Ihr erster Anführer und späterer Hochkönig ist Finwe, welcher sie vom See des Erwachens (Cuivienen) nach Aman führte.

Finwe hatte einen Sohn (Feanor) mit seiner ersten Frau Míriel und später zwei weitere Söhne (Fingolfin und Finarfin) mit der Vanyarelbin Indis. Als sein erstgeborener Sohn aufgrund des Halbbruderzwistes zwischen Feanor und Fingolfin nach Formenos verbannt wurde, folgt ihm Finwe dorthin. Er war der erste getötete Elb im Segensreich Aman, der bei dem Überfall Melkors auf Formenos erschlagen wurde, als er die Edelsteine Feanors beschützen wollte. Anschließend wird Feanor Anführer der Noldor.

Der daraufhin geleistete Blutschwur Feanors und seiner Söhne und der brutale Raubüberfall auf den Hafen Alqualonde „Schwanenhafen“, bei dem viele Teleri-Elben erschlagen werden, weil sie ihnen ihre Schiffe nicht geben wollten (bekannt als der Sippenmord), führt schließlich zur Verbannung der Noldor durch die Valar. Dieser Bannspruch, auch Mandos Fluch genannt, verbietet ihnen für immer die Rückkehr nach Aman. Feanor führt sein Volk beim Auszug aus Aman an, um die von Melkor gestohlenen Silmarilli zurückzuerobern. Die Noldor verbrennen nach der Überfahrt alle gestohlenen Schiffe, gründen in Mittelerde Königreiche und bekämpfen jahrhundertelang Melkor und seine Heere, ohne ihn je besiegen zu können.

Erst zum Ende des Ersten Zeitalters, nach der Verbannung Melkors und dem Verschwinden der Silmaril, wird ihnen ihr Eid vergeben und die Rückkehr nach Aman erlaubt. Die meisten der Noldor verlassen daraufhin Mittelerde. Galadriel bleibt als Einzige der Noldorfürsten, die in die Verbannung gingen, zurück und gründet ein Reich im Wald von Lórien.[8]

Die Teleri (Q.), „die Letzten“, sind neben den Vanyar und den Noldor die dritte und größte Schar der Eldar auf der Wanderung von Cuiviénen nach Valinor (Aman). Sie werden von Elwe und Olwe angeführt, nachdem diese mit Ingwe und Finwe aus Aman zurückgekehrt sind.

Auf der langen Wanderung verirren sich viele der Teleri und sind sich uneinig. So zerbricht diese große Schar. Einige gehen in die Wälder von Mittelerde oder verweilen an den Küsten. Andere bleiben lange am Fluss Anduin. Doch viele fürchten sich vor diesem dunklen Ort, und Lenwe „der Verweigerer“ oder „Umkehrer“, ein Untertan von Olwe, führt diese, die Nandor, nach Süden. Schließlich erreicht Elwe mit seinen Teleri nach der Überquerung der Ered Luin „Blaue Berge“ die östlichen Gebiete von Beleriand und sie verweilen für eine Zeit am Fluss Gelion. Olwe, der mit ihnen kommt, wird nach Elwes Verschwinden König dieser Schar und setzt die Wanderung fort. Elwe trifft dort die Maia Melian und verliebt sich in sie, so dass er nicht zu seinem Volk zurückkehrt.

An den Küsten Beleriands, nahe den Mündungen des Sirions, warten die Teleri lange auf Ulmo, dessen Aufruf, sie nach Aman zu bringen, sie verpasst haben. Während dieser Zeit freunden sie sich mit Osse und Uinen an. Osse lehrt sie viel über die Meere und die Musik. Durch ihn lernen sie die Meere lieben.

Als Ulmo schließlich kommt, um die Teleri nach Aman zu bringen, ist Osse traurig und überredet einige zu bleiben. Die Falathrim, die Elben von den Falas „Küstenstreifen“, deren Fürst Círdan ist, und die engsten Verwandten und Freunde Elwes entsprechen seiner Bitte.

Als die restlichen Teleri von Ulmo auf einer Insel an die Bucht von Eldamar gebracht werden, erhören die Teleri die Stimme von Osse, der ihnen folgt, und bitten Ulmo, ihre Reise zu beenden. Daher verankert Ulmo die Insel vor der Küste von Aman und die Teleri werden dort sesshaft. Ihre Insel wird Tol Eressea „Einsame Insel“ genannt.

Die Teleri bauen als einzige der Eldar Schiffe und befahren mit ihnen das Meer, das sie lieben. Als die Noldor aufbrechen, um Melkor nach Mittelerde zu verfolgen, verweigern ihnen die Teleri ihre Unterstützung. Daher kommt es zum Sippenmord von Alqualonde, in dem die Noldor viele der Teleri erschlagen, um sich der für die Überfahrt nach Mittelerde benötigten Schiffe zu bemächtigen.

Calaquendi (Q.), „Lichtelben“, nennt man diejenigen Elben, die zur Zeit der Zwei Bäume nach Valinor kommen und deren Licht noch mit eigenen Augen sehen. Dazu gehören alle Vanyar, die meisten Noldor und große Teile der Teleri. Sie bilden ein Gegenstück zu den Moriquendi (Q.) „Dunkelelben“ und werden auch Amanyar (Q.) genannt, was „Amanelben“ oder „die Gesegneten“ bedeutet.

Finwe ist im Zeitalter der Bäume der oberste Fürst der Noldor. Mit seiner ersten Gemahlin Míriel Serinde zeugt er seinen Sohn Feanor. Nach dem Tode Míriels heiratet er Indis von den Vanyar, die ihm zwei Söhne namens Fingolfin und Finarfin schenkt. Fingolfin ist der Vater der Hohen Könige der Noldor Fingon und Turgon und von Aredhel-ar-Feiniel, der weißen Dame der Noldor. Der jüngere Finarfin heiratet Earwen von Alqualonde, eine Teleri und Verwandte von Elu Thingol. Ihre Kinder sind Finrod Felagund, Orodreth, Angrod, Aegnor und die jüngste und einzige Tochter Galadriel.

Finwe wird von Melkor (Q.) erschlagen, als dieser in die Festung Formenos eindringt und Feanors Silmaril, zusammen mit einer Vielzahl von anderen Edelsteinen, stiehlt.

Feanor, geboren im Zeitalter der Bäume, ist der älteste Sohn Finwes und das einzige Kind von Finwe und Míriel Serinde, da sie kurz nach seiner Geburt an Erschöpfung stirbt, nach eigener Aussage ist ihre ganze Kraft in Feanor geflossen. Sein eigentlicher Name ist Curufinwe, „Geschickter Finwe“, doch wird er stets mit dem Namen gerufen, den ihm seine Mutter gibt: Feanáro (Q.), „Feuergeist“.

Feanor ist der ältere Halbbruder Fingolfins und Finarfins. Er ist der Gemahl von Nerdanel und Vater von Maedhros, Maglor, Celegorm, Caranthir, Curufin, Amrod und Amras. Er gilt als der geschickteste der Noldor. Er ist ein Schüler des Vala Aule und Erfinder der feanórischen Schrift. Seine Kunst zeigt sich besonders bei der Schaffung der Silmaril und der Palantíri. Allerdings ist seine zunehmende Besessenheit von den Silmarilli, zusammen mit den Einflüsterungen Melkors, auch der Grund für die Rebellion der Noldor gegen die Valar, die letztlich zur Verbannung der Noldor führt und vielen von ihnen den Tod bringt. Feanor selbst fällt bereits kurz nach der Ankunft der Noldor in Mittelerde in der Dagor-nuin-Giliath, „der Schlacht unter den Sternen“, in Mithrim, niedergestreckt von Gothmog, dem Herrn der Balrogs. Als einziger Elb in der Geschichte Tolkiens zerfällt sein Körper durch sein inneres Feuer zu Asche, was den Bezug zu seinem Mutternamen herstellt.

Laut einer Vision von Mandos wird Feanor Mandos Hallen erst zu der Dagor Dagorath, der letzten Schlacht, verlassen und die Silmarilli zurückerringen und sie Yavanna überlassen.

Fingolfin ist ein Fürst der Noldor, der im Zeitalter der Bäume in Valinor geboren wird. Als Sohn von Finwe und Indis (einer Vanya) ist er Halbbruder von Feanor und der ältere Bruder Finarfins. Er führt die zweite Schar der Noldor an, als sie Valinor verlassen. Er wird Hoher König der Noldor, nachdem sein Sohn Fingon Maedhros, einen Sohn Feanors aus der Gefangenschaft des Dunklen Herrschers Morgoth befreit, und Maedhros zum Dank auf die Ehre der Königswürde verzichtet. Neben Fingon sind Turgon und Aredhel-ar-Feiniel, die weiße Dame der Noldor, Fingolfins Kinder. Außerdem entspringen Gil-galad, Elrond und Elros seiner Linie.

Nach der Tragödie der Dagor Bragollach (der vierten Schlacht des Ersten Zeitalters) fordert er in seiner Verzweiflung Morgoth zu einem Zweikampf heraus. Er fügt Morgoth sieben Wunden zu, wird schließlich aber doch niedergeworfen und getötet, wobei er Morgoth sein Schwert in den Fuß rammt. Der große Adler Thorondor trägt seinen Leichnam nach Gondolin, bevor er geschändet werden kann. Fingolfin wird in den Umzingelnden Bergen von seinem Sohn Turgon unter einer weißen Pyramide begraben.

Fingon ist ein Fürst der Noldor, der im Zeitalter der Bäume in Valinor geboren wird. Er ist der älteste Sohn von Fingolfin und Bruder von Turgon und Aredhel. In Valinor verbindet ihn eine enge Freundschaft mit Maedhros, bevor Morgoth Zwietracht zwischen die Noldor bringt. Nach Maedhros Gefangennahme durch Morgoth, macht sich Fingon alleine auf, um seinen einstigen Freund zu suchen. Er findet Maedhros angekettet an einer Felswand der Thangorodrim und kann ihn nur befreien indem er ihm die rechte Hand abtrennt. Diese Tat heilt den Zwist zwischen den Häusern der Noldor und bringt Fingon den Beinamen „der Kühne“ ein.[9]

Er herrscht mit seinem Vater gemeinsam in Hithlum. Nach Fingolfins Tod in der Dagor Bragollach folgt er seinem Vater als Hoher König der Noldor nach. In der Nirnaeth Arnoediad, der Schlacht der ungezählten Tränen, befehligt Fingon das westliche Heer. Im Verlauf der Schlacht wird er von Balrogs umzingelt und von Gothmog, dem Fürst der Balrogs erschlagen.

Turgon ist ein Fürst der Noldor, der im Zeitalter der Bäume in Valinor geboren wird. Seine Frau Elenwe kommt beim Auszug der Noldor aus Valinor beim Übergang über die Helcaraxe ums Leben. Turgon wird daraufhin ein besonders unnachgiebiger Gegner Feanors und seiner Söhne. Diese haben den gefährlichen Übergang erzwungen, indem sie einen Teil der Noldor ohne Schiffe zurückgelassen haben.

Turgon gründet an der Westküste Beleriands in Vinyamar „Neue Heimat“ ein Königreich. Durch die Ratschläge Ulmos aber findet er das verborgene Tal von Tumladen und gründet dort die Stadt Gondolin, die sich später als letzte Zuflucht der Elben und letztes Reich der Noldor in Beleriand erweisen wird. Seine Tochter Idril Celebrindal verliebt sich in den Menschen Tuor. Aus dieser Verbindung geht Earendil hervor und damit auch Elrond und Elros.

Gondolin wird von Maeglin, der Turgons Gesetze missachtete, an Morgoth verraten und von dessen Armee angegriffen und vernichtet. Turgon stirbt bei der Verteidigung seiner Stadt.

Turgon gehörte das Schwert Glamdring, das im Hobbit und im Herrn der Ringe von Gandalf getragen wird. Wie es in den Troll-Schatz gelangte, der weit entfernt nach Tausenden von Jahren von Gandalf und Bilbo entdeckt wird, ist ungeklärt.

Finrod Felagund

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Finrod Felagund ist der älteste Sohn Finarfins und Earwens. Er wird auch „der Treue“ oder „der Freund der Menschen“ genannt. So folgt er, gegen seine Überzeugung, aus Treue zu seinem Volk, seinem Verwandten Feanor nach dessen verhängnisvollem Eid zurück nach Mittelerde. Finrod ist der erste, der den Menschen aus dem Volk Beors des Alten in Beleriand begegnet und sich mit ihnen anfreundet. Barahir, der spätere Anführer dieses Volkes rettet Finrod in der „Schlacht des jähen Feuers“, worauf der Elbenfürst ihm einen Treueeid leistet und ihm als Zeichen seines Versprechens einen Ring aushändigt, durch den Barahir und seine Nachfahren ihn um Hilfe ersuchen können. Dieser Ring wird später, unter der Bezeichnung Barahirs Ring ein Erbstück der Könige von Arnor und dient noch mindestens zwei weitere Male als Hilfszusage oder Zeichen eines Treueschwurs. Einmal gibt ihn Arvedui, der letzte König von Arnor den Schneemenschen, weil sie ihm geholfen haben. Nur so wurde er erhalten, denn Arvedui ertrank kurz darauf in der Eisbucht von Forochel.[10] Ein anderes Mal überreichte Aragorn ihn Arwen zur Verlobung.

In Mittelerde errichtet Finrod auf der Sirioninsel einen hohen Wachturm, der Minas Tirith genannt wird, und gründet das Reich Nargothrond. Er bezieht eine Höhle in einer unzugänglichen Schlucht des reißenden Flusses Narog. Daher erhält er auch den Beinamen Felagund, was sich von der zwergischen Bezeichnung Felakgundu („Höhlenschleifer“) ableitet und im Sindarin „Höhlenfürst“ bedeutet. Erst Jahre später muss Finrod seinen Eid einlösen, als Beren, der Sohn Barahirs, ihn um Mithilfe bei der Suche nach den Silmarilli bittet. Er rettet Beren auf der Insel Tol Sirion, die zu jener Zeit den Namen Tol-in-Gaurhoth („Insel der Werwölfe“) trägt, das Leben. Der Herr der Insel, Thû, lässt einen Gefolgsmann Berens nach dem anderen töten, bis nur noch Beren und Felagund zurückbleiben. Da sendet Thû einen Werwolf um Beren zu töten, doch Finrod wirft sich dazwischen. Finrod stirbt aber selbst in diesem Kampf mit dem Werwolf. So erfüllt Finrod Felagund, der Edelste und Geliebteste aus dem Geschlecht Finwes, seinen Eid gegenüber den Menschen, und es heißt:

„Felagunds Leichnam begruben sie [Beren und Lúthien] auf dem höchsten Hügel seiner Insel, die nun wieder rein war; und das grüne Grab, wo Finrod, Finarfins Sohn, ruhte, der schönste aller Elbenprinzen, blieb unangetastet, bis das Land verwandelt und zerbrochen wurde und in vernichtenden Meeren unterging. Finrod aber wandelt mit Finarfin, seinem Vater, unter den Bäumen von Eldamar.“

J. R. R. Tolkien: Das Sillmarillion[11]

Die Valar nahmen ihn also nicht nur wieder in Valinor auf, sondern gewährten ihm sogar eine Wiedergeburt.

Finrods Name wird beispielsweise in der Narn i Chîn Húrin erwähnt und Tolkien widmete ihm ein eigenes Kapitel: die Athrabeth Finrod ah Andreth (die Debatte zwischen Finrod und Andreth), in der er mit der Menschenfrau Andreth über die unterschiedlichen Schicksale der Elben und der sterblichen Menschen philosophiert. Andreth ist eine „Weise Frau“, die Wissen über die Menschen und deren Schicksal besitzt. Sie ist die Tochter Belemirs, des Sohnes von Boron, dem Enkel Beors des Alten.

Galadriel und Celeborn

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Galadriel und Celeborn tauchen hauptsächlich im Herrn der Ringe auf, Galadriel ist jedoch auch für die Handlung im Silmarillion wichtig. Die beiden sind ein Elbenpaar, das seit dem Ersten Zeitalter von Mittelerde zusammenlebt. Im Herrn der Ringe sind die beiden schließlich Herrscher von Lórien, einem wundersamen Elbenreich westlich des Anduinflusses, das hauptsächlich von Wald- aber auch Sindarelben bewohnt wird.

Die mächtige Galadriel stammt aus einem der höchsten Fürstenhäuser der Elben: Sie ist die Tochter des Noldor-Fürsten Finarfin und damit ein Enkelkind Finwes, eines der ersten Hochkönige der Elben. Ihre Großmutter ist Indis von den Vanyar, ihre Mutter ist Earwen, die Tochter des Teleri-Fürsten Olwe von Alqualonde. Sie wird noch im Zeitalter der Bäume geboren und ist daher im Herrn der Ringe eine der ältesten noch lebenden Elben in Mittelerde und die einzige, die mit den Noldor ins Exil nach Mittelerde ging. Ihr Name Galadriel (Quenya Alátariel) bedeutet etwa „Strahlenbekränzte Maid“ und bezieht sich auf ihr goldfarbenes Haar. Den Namen erhält sie von Celeborn als Zeichen seiner Liebe. Von ihrem Vater wird sie Artanis „Edle Maid“ und von ihrer Mutter Nerwen „Mann-Mädchen“ genannt, wohl aufgrund ihrer physischen und psychischen Größe und Stärke.

Galadriel wird als eine Art Seherin beschrieben. Ihre Macht besteht darin, anderen „ins Herz zu blicken“ und dabei sogar solche Absichten zu entdecken, über die ihr Gegenüber sich selbst noch gar nicht im Klaren ist, wobei sie aber das Gesehene mit Barmherzigkeit und Verständnis beurteilt. Auch zeichnet sie sich stets durch große Weisheit und vor allem Voraussicht aus – so misstraut sie Feanor, der später großes Leid über alle Elben bringen wird, von Anfang an und warnt die Elben vor ihm. Sie misstraut auch dem verkleideten Sauron, als dieser sich unter dem Namen Annatar in Eregion einschleicht. Sie versucht, die anderen Elben vor ihm zu warnen, kann aber nicht verhindern, dass schließlich die Ringe der Macht nach seiner Anleitung geschmiedet werden. Mit Saruman, Gandalf und Elrond gründet sie im Dritten Zeitalter den Weißen Rat und beteiligt sich als wichtige Verbündete am Kampf gegen Sauron.

Im Dritten Zeitalter ist sie die Trägerin des Elbenringes Nenya, des Ringes aus Adamant. Durch seine Macht wird das Reich Lórien stärker und schöner. Im Ringkrieg kämpfen Galadriel und Celeborn gegen die Feinde in Dol Guldur, Saurons Festung im südlichen Düsterwald, und besiegen sie schließlich.

Nach der Vernichtung des Einen Ringes verliert auch der Ring Nenya seine Macht, und Galadriels Kräfte nehmen ab. Letztlich geht Galadriel zu den Grauen Anfurten, um Mittelerde zu verlassen und in den Westen zu segeln, wo sie geboren wurde. Der Überlieferung zufolge folgt Celeborn ihr nicht, sondern geht zu Beginn des Vierten Zeitalters nach Bruchtal, da er seines Reiches müde ist. Es ist nicht bekannt, ob er schließlich übers Meer fährt.

Celeborn tritt als weniger mächtig und weniger weise als seine Frau auf und wirkt daher schwächer.[12] Seine Herkunft ist innerhalb von Tolkiens Werk nicht klar eingeordnet. Innerhalb des Silmarillion ist er ein Edler aus Doriath und ein Verwandter von König Thingol. Tatsächlich scheint Tolkien sich damit aber nicht sicher gewesen zu sein: Nach einer anderen Überlieferung bzw. einer früheren Konzeption ist Celeborn ein Waldelb, und Galadriel trifft ihn nicht schon im Ersten Zeitalter, sondern erst im Zweiten. Eine dritte Überlieferung besagt, dass Celeborn ein Teleri ist und Galadriel schon in Aman kennengelernt hat. Christopher Tolkien schreibt zum Galadriel-Celeborn-Problem:

„Kein Abschnitt in der Geschichte Mittelerdes ist reicher an Problemen als die Geschichte von Galadriel und Celeborn, und es muss zugegeben werden, dass es in ihr schwerwiegende Widersprüche „begründet in den Überlieferungen“ gibt; oder, um die Sache von einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten, dass die Rolle und die Bedeutung Galadriels nur langsam zu Tage treten und ihre Geschichte fortlaufenden Umformungen unterworfen war.“[13]

In Tolkiens Welt gibt es zwei Elben mit dem Namen Glorfindel („der Goldhaarige“): Der Erste ist ein Noldo, der beim Fall von Gondolin im Kampf mit einem Balrog, der die Flüchtlinge um Tuor und Idril angreift, zusammen mit diesem in den Tod stürzt. Der Zweite unterstützt als Heerführer Elronds die Menschen von Arthedain, indem er den Hexenkönig von Angmar, den Obersten der Nazgûl, vertreibt. Er ist ein Mitglied des „weißen Rates“. Im Herrn der Ringe wird Glorfindel durch Elrond ausgesandt, um Aragorn und die Hobbits zu suchen. Er findet sie vor der Furt des Bruinen. Sein Pferd Asfaloth trägt den verletzten Frodo, verfolgt von den Nazgûl, über die Furt nach Bruchtal.

Das Auftreten zweier Noldor mit demselben Namen scheint ein Widerspruch im Werk Tolkiens zu sein, denn Elbennamen werden eigentlich nie doppelt vergeben. Demnach müssten beide ein und dieselbe Person sein. Ein Hinweis aus einem Brief Tolkiens deutet darauf hin, dass es sich tatsächlich um dieselbe Person handelt, die von den Valar auf eigenen Wunsch im Dritten Zeitalter nach Mittelerde zurückgeschickt wird.

Elu Thingol oder Elwe Singollo (Q.), „Graumantel“, gehört zu den ersten Elben, die am See von Cuiviénen erwachen. Bei dem Zug der Elben in den Westen wird er als Bote der Teleri nach Valinor gebracht. Nach seiner Rückkehr nach Mittelerde trifft er auf die Maia Melian und verliebt sich in sie. Mit ihr gründet er in Beleriand das Reich Doriath, welches Melian zum Schutz mit einem Zauberbann umgibt, bekannt als Melians Gürtel. Thingol und Melian bekommen eine Tochter, Lúthien Tinúviel.

Thingol wird gegen Ende des Ersten Zeitalters von Zwergen getötet, die ihm das Nauglamír und damit einen der Silmaril stehlen.

Obwohl Thingol ein König der Sindar ist, also eines Stammes der Moriquendi (Dunkelelben), wird er selbst zu den Calaquendi (Lichtelben) gezählt, da er Valinor zur Zeit der zwei Bäume betreten hat. Er wird als einer der mächtigsten Elbenfürsten angesehen.

Lúthien Tinúviel

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Grab Tolkiens und seiner Frau

Lúthien Tinúviel („Zauberhafte Tochter des Sternendunkels“) ist die Tochter des Elbenkönigs Thingol und der Maia Melian. Sie lebt im Ersten Zeitalter Mittelerdes und ist von außerordentlicher Schönheit und bekannt für ihre betörende Stimme.

Große Bedeutung erfährt sie durch ihre Beteiligung an der Wiederbeschaffung eines der Silmaril, den sie gemeinsam mit dem Menschen Beren aus der Krone des dunklen Vala Morgoth zurückerobert. Wegen ihrer Liebe zu Beren, von dem sie den Beinamen Tinúviel „Nachtigall“ (wörtlich eigentlich Abendstern oder Tochter des Sternenlichts) erhält, verzichtet sie auf ihre Unsterblichkeit.

Ihr einziger Sohn Dior („der Erbe“), der erste Halbelb, heiratet Nimloth („Schneeblume“ oder „Wasserlilie“), mit der er eine Tochter Elwing („Sternenglanz“) bekommt. Diese ist die Mutter von Elrond („Sternenkuppel“ oder auch „Sternendach“, „Sternengewölbe“) und Elros („Sternenstaub“).

Die Geschichte von Lúthien und Beren wird sowohl in dem Vers-Epos The Lay of Leithian als auch im Silmarillion ausführlich beschrieben. Einiges spricht dafür, dass J. R. R. Tolkien in der Figur der Lúthien seine Frau Edith Mary und in der Erzählung ihrer Liebe zu Beren ihre gemeinsame Liebe beschrieben hat. Auf dem Grabstein der Eheleute Tolkien steht unter ihrem Namen Luthien und unter seinem Namen Beren.

Celebrimbor, „Silberne Faust“ oder „Silberhand“, ist der Sohn von Curufin und damit ein Enkel Feanors. Celebrimbor selbst ist von den Künsten fast ebenso besessen wie die Zwerge und bald ist er der erste Künstler Eregions, der zu den Zwergen von Khazad-dûm eine enge Beziehung pflegt und unter denen Narvi sein bester Freund ist. Auch fertigt er mit Narvis Hilfe gemeinsam das West-Tor Morias an, wie man in Der Herr der Ringe: Die Gefährten erfährt. Die Worte, die Gandalf liest, sind: „Im Narvi hain echant. Celebrimbor o Eregion teithant i thiw hin“, welche übersetzt bedeuten: „Ich Narvi machte sie. Celebrimbor von Hulsten zeichnete diese Buchstaben.“ Er überlebt seinen Vater und schmiedet später in Eregion unter Anleitung des verkleideten Sauron 19 Ringe der Macht, drei davon im Geheimen. Nachdem Sauron den Einen Ring, der alle anderen Ringe beherrscht, geschmiedet hat, führt er einen Krieg gegen die freien Völker Mittelerdes, in dessen Verlauf Eregion verwüstet und Celebrimbor getötet wird. Bevor er jedoch Celebrimbor tötet, lässt er ihn einer Folter unterwerfen, um zu erfahren, wo sich die sieben Ringe der Zwerge und die drei Elbenringe befinden. Doch von Celebrimbor erfährt er nicht, wo die drei Elbenringe versteckt werden, und er lässt ihn töten. Denn nach Celebrimbors Meinung sind weder die Sieben noch die Neun so wertvoll wie die drei Elbenringe, die allein von Celebrimbor geschaffen sind, und nicht wie die anderen Ringe mit Saurons Hilfe.

Die Figur Celebrimbor kommt vor allem in den Büchern Das Silmarillion und Nachrichten aus Mittelerde vor.

Gil-galad, „Strahlenstern“, wird im Silmarillion als Sohn Fingons und Enkel Fingolfins beschrieben. Sein richtiger Name ist Ereinion „Sprössling der Könige“. Den Namen Gil-galad erhält er wegen seiner strahlenden Rüstung.

Nach dem Tode Turgons wird er der Hohe König der in Mittelerde zurückgebliebenen Noldor. Nach dem Untergang Beleriands zieht er mit Galadriel, Celeborn, Cirdan und den anderen verbliebenen Eldar nach Osten und gründet die Reiche Forlindon und Harlindon. Gil-galad erkennt frühzeitig das Erstarken Saurons im Zweiten Zeitalter, kann aber die Eroberung Eregions im Jahr 1697 nicht verhindern. Nur dank der Hilfe der Númenórer gelingt es Gil-galad, die Grauen Anfurten zu verteidigen. Von ihm erhalten Círdan und Elrond die Ringe Narya und Vilya. Nach der Landung Elendils in Mittelerde schließen beide das Letzte Bündnis von Elben und Menschen, um Sauron zu besiegen. Gil-galad fällt schließlich bei der Belagerung von Barad-dûr, ohne einen Erben zu hinterlassen. Es gibt ein elbisches Gedicht über diesen letzten Hochkönig der Elben.

„Gil-galad war ein Elbenfürst, die Harfe klagt im Liede noch:
Von Berg und Meer umfriedet lag sein Reich im Glanz und ohne Joch.
Sein Schwert war lang, sein Speer war kühn, weithin sein Helm aus Silber schien;
Und silbern spiegelte sein Schild der Sterne tausendfaches Bild.
Doch lange schon ritt er davon, weiß keiner, wo der Ritter blieb;
Sein Stern versank in Düsternis in Mordors finsterem Verlies.“

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe[14]

Gil-galads berühmter Speer heißt Aeglos.

Nach späteren Angaben von Christopher Tolkien beruht die Darstellung von Gil-galads Abstammung im Silmarillion auf einer flüchtigen Idee Tolkiens, während andere Varianten bereits weiter entwickelt waren. So gab es auch die Varianten, dass Gil-galad ein Nachfahre Finarfins oder Feanors war.

Die Moriquendi (Q.), „Dunkelelben“, sind diejenigen Elben, die nicht zur Zeit der zwei Bäume nach Valinor kommen, sondern auf der großen Wanderung umkehren oder gar nicht erst aufbrechen – im Gegensatz zu Calaquendi (Q.), den „Lichtelben“, die nach Aman ins Licht gingen. Sie setzen sich aus Telerielben, Noldorelben und Avari zusammen. Der Name stammt aus der Zeit, als Mittelerde vor der Erschaffung von Sonne und Mond in Dunkelheit lag. Sie werden auch Úmaneldi (Q.), Úmanyar (Q.) oder Alamanyar (Q.) genannt, was „Nicht-Aman-Elben“ heißt.

Beleg, „der Mächtige“, genannt Cúthalion, „Langbogen“, ist Hauptmann der Grenzwache von Doriath, dem Reich König Thingols. Er hilft den Haladin um 459 E. Z., eine Armee Orks in Brethil zu vernichten und ist neben Mablung der einzige Elb von Doriath, der in der Nirnaeth Arnoediad kämpft. Er ist ein guter Freund Túrin Turambars und begleitet diesen auf vielen Abenteuern. Auch während der Zeit, da Túrin geächtet ist, bleibt Beleg stets sein Freund und Beschützer. Túrin ist jedoch auch sein Verhängnis, da dieser Beleg – nachdem er von ihm aus der Gefangenschaft der Orks befreit wurde – aus Versehen mit dessen eigenem Schwert Anglachel ersticht. Belegs Bogen Belthroding wird mit ihm begraben.

Círdan der Schiffbauer ist aus dem Volk der Teleri. Er ist wahrscheinlich der älteste in Mittelerde lebende Elb, der in Tolkiens Werken erwähnt wird. Er kommt im Ersten Zeitalter zusammen mit den Teleri-Fürsten Elwe und Olwe nach Beleriand. Dort bricht er die große Wanderung nach Valinor ab und lässt sich stattdessen mit seinem Volk in der Küstenregion (der Falas) nordwestlich der Sirionmündung nieder. Nach dem Untergang Beleriands gründet er am Golf von Lhûn, der nunmehr den äußersten Westen von Mittelerde bildet, die Grauen Anfurten. Von dort aus machen sich die verbliebenen Hochelben auf die Reise über das trennende Meer nach Valinor. Die Anfurten sind im Dritten Zeitalter neben Bruchtal und Lothlórien die letzten Zufluchtsstätten, in denen noch Hochelben leben. Círdan blieb auch im Vierten Zeitalter in Mittelerde und half mit seinen Schiffen und seiner Weisheit. Irgendwann spät im Vierten Zeitalter setzte er mit dem letzten weißen Schiff Richtung Valinor die Segel.

Círdan ist viele Jahre lang der Hüter des großen Elbenringes Narya, des Rings des Feuers. Er übergibt den Ring Gandalf, als dieser im Dritten Zeitalter nach Mittelerde kommt, denn er sieht voraus, dass ein schwerer Weg vor Gandalf liegt.

Círdan war sehr groß und zudem ist er (neben Mahtan[15]) der einzige Elb, der als bärtig beschrieben wird.

Legolas „Grünblatt“, wörtlich „grünes Laub“ ist der Sohn von Thranduil, dem Elbenkönig des Düsterwaldes, und Enkel von Oropher. Er ist der einzige Elb unter den neun Gefährten, die von Bruchtal aus aufbrechen, um den Einen Ring nach Mordor zu bringen, damit er im Feuer des Schicksalsberges zerstört werden kann. Im Verlauf des Ringkrieges wird er zu einem engen Freund des Zwergs Gimli. Gemeinsam verlassen die beiden nach Aragorns Tod Mittelerde, indem sie zusammen zur Fahrt über das Meer nach Westen aufbrechen – der wohl einzige Fall, in dem jemals einem Zwerg diese sonst nur Elben vorbehaltene Gunst gewährt wird. Auch in der Erzählung von Tuor und dem Fall von Gondolin gibt es einen Elben, der Legolas oder Grünblatt genannt wird. Er gehörte der Elbenschar vom „Haus des Baumes“ an und konnte besonders gut hören oder in der Dunkelheit sehen. Er führte Tuor und die Flüchtlinge zur Adlerspalte.

Thranduil ist König der Waldelben des Düsterwaldes. Er ist der Sohn von Oropher, der 3434 Z. Z. in der Schlacht von Dagorlad fällt, und Vater von Legolas. Er nimmt die Zwerge um Thorin Eichenschild gefangen, als sie auf ihrer Reise zum Erebor sein Königreich durchqueren.

Obwohl er über ein Volk von Waldelben herrscht, ist Thranduil ein Sindar-Elb, der schon vor der Errichtung von Saurons Festung Barad-dûr aus Lindon gekommen ist.

Halbelben haben sowohl elbische als auch menschliche Vorfahren. Ihnen ist es freigestellt zu wählen, ob sie dem Volk der Menschen oder dem der Elben angehören wollen. Es gibt nur wenige Zeugnisse solcher Verbindungen in der Geschichte Mittelerdes. Lúthien Tinúviel und Beren, deren Sohn Dior der erste aller Halbelben war. Idril Celebrindal und Tuor, die Eltern von Earendil. Eine Verbindung zwischen Nimrodels Begleiterin und einem Vorfahren der Fürsten aus Dol Amroth sowie eine nicht zustande gekommene Verbindung zwischen der Menschenfrau Andreth und dem Elbenfürsten Aegnor.

Earendil und Elwing

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Der Halbelb Earendil der Seefahrer, auch der „Strahlende“ und der „Gesegnete“ genannt, ist der Sohn von Tuor und Idril und Ehemann von Elwing (S.). Mit sieben Jahren entkommt Earendil (Q.) mit seinen Eltern dem Fall Gondolins und wächst fortan an den Mündungen des Sirion auf. Später fährt Earendil mit seiner Frau und dem von Beren und Lúthien zurückgewonnenen Silmaril auf dem Schiff Vingilot (Q.) nach Aman und bittet dort die Valar, den Bewohnern Mittelerdes in ihrem aussichtslosen Kampf gegen Melkor (Morgoth) zu helfen. Er ist der erste lebende Mensch, der jemals Valinor betritt, ohne mit dem Tod bestraft zu werden. Aufgrund seiner Abstammung aus beiden Geschlechtern ist er sowohl ein Fürsprecher der Elben als auch der Menschen. Auf seine Bitte hin ziehen die Valar gegen Morgoth in den Krieg des Zorns, in dessen Verlauf Beleriand in den Fluten des Meeres versinkt. Damit endet das Erste Zeitalter.

Earendil ist wie seine Frau Elwing Halbelb. Elwing trifft nach ihrer Ankunft in Aman für beide die Entscheidung, fortan zu den Elben gezählt zu werden; die Entscheidung über ihr Schicksal wird auch ihren beiden Söhnen anheimgestellt. Dies bedeutet, dass Elwing und Earendil die Rückkehr nach Mittelerde verwehrt ist. Mit seinem Schiff Vingilot und dem Silmaril auf der Stirn wird Earendil als Stern an den Himmel erhoben, wo er abends und morgens erscheint, als ein Zeichen der Hoffnung, für alle, die das Böse bedrängt. Earendil und sein Schiff tauchen in der letzten Schlacht der Valar gegen Morgoth erstmals als gleißend heller Stern am Himmel auf, die Adler um sich geschart. In seiner neuen Rolle kehrt er hier ein letztes Mal nach Mittelerde zurück, um in der Großen Schlacht mitzukämpfen. Er erschlägt Ancalagon den Schwarzen, den Größten von Morgoths Drachen. Dessen Sturz zerstört die Türme von Thangorodrim, was als ein wesentlicher Grund für den Untergang Beleriands angegeben wird.

Die Anrufung Earendils (Aiya Earendil, Elenion Ancalima (Q.) [Heil Earendil, hellster aller Sterne]) ruft bei Feinden der Freien Völker Angst und Schrecken hervor und stärkt die Herzen der Elben und Menschen.

Der Name bedeutet in der von J. R. R. Tolkien entwickelten Sprache Quenya „Meeresfreund“. Tatsächlich ist er nach Angaben Tolkiens vom Angelsächsischen éarendel abgeleitet und wurde von ihm in das Elbische umgewandelt. Zum ersten Mal stieß Tolkien auf diesen Namen in dem angelsächsischen Werk Christ:

“Eala Earendel engla beorhtast ofer middangeard monnum sended”

„Heil dir Earendel, strahlendster Engel, über Mittelerde den Menschen gesandt“

Der Halbelb Elrond „Sterngewölbe“, geboren 532 E. Z. an den Mündungen des Sirion als Sohn von Earendil und Elwing, ist eine der zentralen Figuren in der Zeit des Herrn der Ringe. Wie sein Zwillingsbruder Elros (und alle Halbelben) wird er vor die Wahl gestellt, ob er Elb oder Mensch sein will. Er entscheidet sich für Ersteres – im Gegensatz zu seinem Bruder, der mit den Menschen auf die Insel Númenor zieht und erster König der Númenórer wird. In den Unruhen um Eregion im Zweiten Zeitalter zieht sich Elrond in ein Tal im Nebelgebirge zurück und gründet dort 1697 Bruchtal (Imladris). Um diese Zeit übergibt ihm Gil-galad Vilya, den blauen Ring, den Ring der Luft, und ernennt ihn zu seinem Herold und Vize-Regenten von Eriador.

Im Jahre 109 des Dritten Zeitalters heiratet er Galadriels Tochter Celebrían „Silber-bekränzte“. Ihre gemeinsamen Kinder sind Elladan, Elrohir und Arwen. Celebrían wird Mitte des Dritten Zeitalters, als sie gemeinsam mit ihren Söhnen auf dem Weg nach Lothlórien zu ihrer Mutter das Nebelgebirge überqueren will, von Orks überfallen, verschleppt und schwer gefoltert. Es gelingt ihren Söhnen zwar, sie zu befreien und zurück nach Imladris (Bruchtal) zu bringen, wo Elrond ihre körperlichen Wunden heilt, aber sie behält einen seelischen Schaden zurück, den er nicht zu lindern vermag, daher begibt sie sich ein Jahr nach dem Überfall zu den Grauen Anfurten und besteigt ein Schiff, das in den Westen segelt.

Elrond hilft Thorin Eichenschild, indem er ihm die geheime Mondrunenbotschaft auf der Karte des Einsamen Berges vorliest. Zudem beherbergt er Thorin und seine Zwergenschar sowie Bilbo Beutlin in seinem Haus. Gemeinsam mit Galadriel, Gandalf und Saruman gründet er den „Weißen Rat“. Mit Saruman und Galadriel vertreibt er im Jahre 2941 D.Z. den Geist Saurons aus seiner Festung Dol Guldur im Süden des Düsterwaldes.

In seinem Haus in Bruchtal heilt Elrond Frodo von der Stichwunde, die ihm der Hexenkönig auf der Wetterspitze zufügt. Er leitet kurze Zeit darauf den Rat von Elrond, in dem Vertreter der Menschen, Zwerge, Elben und Hobbits entscheiden, was mit dem Ring der Macht geschehen soll.

Er entsendet einige Dúnedain aus Eriador und seine Söhne Elladan und Elrohir, um Aragorn im Kampf an der Seite Rohans und Gondors zu unterstützen. Nach dem Ende des Ringkrieges verlässt er zusammen mit Galadriel, mehreren anderen Elben, Gandalf, Bilbo und Frodo Mittelerde in Richtung Valinor (Aman).

Elladan und Elrohir

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Elladan „Sternenmensch“ und Elrohir „Sternenritter“ sind die Söhne Elronds und Celebríans und somit Arwens Brüder. Die beiden Halbelben werden im Jahr 130 D. Z. geboren und werden als einander so ähnlich beschrieben, dass nur wenige sie auseinanderhalten können. Dies (sowie das gemeinsame Geburtsjahr) legt die Vermutung nahe, dass es sich um Zwillinge handelt. Als ihre Mutter Celebrían von den Orks gefangen und gefoltert wird, brechen Elladan und Elrohir ins Nebelgebirge auf und befreien sie; Celebrían verlässt bald darauf über die Grauen Anfurten Mittelerde und segelt nach Valinor (Aman). Seitdem hegen die beiden einen tiefen Hass gegen alle Orks und bekämpfen sie, wo immer es möglich ist. Im Ringkrieg kämpfen sie und eine Schar Waldläufer in der Schlacht auf dem Pelennor an der Seite Aragorns. Im Vierten Zeitalter bleiben Elladan und Elrohir in Bruchtal, obwohl Elrond in den Westen segelt.

Arwen „königliche Maid“ oder „Edelfrau“, geboren im Jahr 241 D. Z., ist die Tochter Elronds und Celebríans und die Enkelin von Galadriel. Man nennt sie auch Undómiel („Tochter der Abenddämmerung“; auch als „Abendstern“ übersetzt).

Als Halbelbin kann sie sich zwischen dem (unsterblichen) Leben als Elbin und einem menschlichen, sterblichen Schicksal entscheiden. Als sie sich in den sterblichen Aragorn, den Thronerben von Arnor und Gondor, verliebt, wählt sie den Weg ihrer Vorfahrin Lúthien Tinúviel und entscheidet sich für ein sterbliches Leben – sehr zur Trauer ihres Vaters, der mit den übriggebliebenen Elben in die Unsterblichen Lande segelt.

Am Ende des Ringkrieges heiratet sie Aragorn und schenkt ihm einen Sohn namens Eldarion sowie mehrere Töchter. Nach Aragorns Tod in hohem Alter geht sie nach Lórien, wo sie ein Jahr später stirbt. Ihr Grab liegt auf dem Hügel Cerin Amroth, dort, wo sie sich einst mit Aragorn verlobte.

Die Menschen treten mit dem Aufgehen der Sonne in die Welt. Sie sind im Gegensatz zu den Elben sterblich und haben auch gegenüber den Zwergen ein kurzes Leben. Die Sterblichkeit, das Schicksal, die Welt zu verlassen, während die Elben an Arda gebunden bleiben, bis die Welt endet, wird von Ilúvatar als Gabe verliehen, obwohl dies von den Menschen nicht immer als solche verstanden wird. Bald bevölkern sie den Osten Mittelerdes. Dort werden sie jedoch von bösen Mächten bedroht und einige Stämme fliehen in den Norden und Westen, wo sie die Reiche der Noldor und Sindar erreichen. Sie werden Atani oder in der Sindarin-Form Edain genannt, was „das zweite Volk“ oder die „Nachkommer“ bedeutet. Ursprünglich bedeutet Atan jedoch einfach „Mensch“.

Anders als die Elben, deren Existenz und Schicksal an das Mittelerdes gebunden ist und die deshalb nach ihrem Tod in Mandos’ Hallen auf das Ende Ardas warten, sind die Menschen nicht an Mittelerde gebunden. Das Ziel ihrer Existenz ist jedoch weder Valar noch Elben bekannt. Mit dieser offenen Lösung wollte Tolkien, selbst gläubiger Christ, offenbar seine Mythologie widerspruchsfrei gegenüber der christlichen Theologie halten.[16]

Als Edain bezeichnen die Elben ursprünglich nur jene Mitglieder der drei Häuser der Menschen, die als erste nach Beleriand kommen. Dieses sind das Haus Beors des Alten, die Vorfahren von Barahir und Beren, das Haus Haldad, das später nach dessen Tochter das Haus Haleth genannt wird, und das Haus Marach, später Haus Hador, von dem Hador Lórindol, der Vorfahr von Húrin und Túrin sowie von Huor und Tuor, abstammt. Das Wort Edain bedeutet einfach nur „Menschen“ und wird später auf alle Menschen angewandt. Insgesamt gibt es neun sogenannte Väter der Menschen.

Beren Erchamion „Der Wagemutige Einhänder“, auch Camlost „der mit der leeren Hand“ genannt, ist ein berühmter Held des Ersten Zeitalters, Sohn des menschlichen Helden Barahir und seiner Frau Emeldir. Er ist der erste Mensch, der mit Lúthien Tinúviel eine Elbin zur Frau gewinnt. Dazu muss er auf Geheiß des Brautvaters, des Elbenkönigs Thingol, eine zunächst unlösbar scheinende Aufgabe erfüllen: die Beschaffung eines Silmarils aus der Krone von Morgoth, der nicht mehr zu den Valar gezählt wurde. Beren versammelt einige Gefährten um sich – darunter der Elbenherrscher Finrod Felagund, der den Menschen mehr zugetan ist als Thingol – und zieht los, wird aber von Sauron gefangen genommen. Erst Lúthien schafft es mit der Hilfe von Huan, einem Jagdhund aus Valinor, ihren Geliebten zu befreien – seine Gefährten, einschließlich Finrods, kommen dagegen ums Leben. Beren und Lúthien ziehen mit Huan nach Angband und überwinden den Wolf Carcharoth, der den Eingang bewacht. Anschließend betört Lúthien den finsteren Herrscher Morgoth mit Hilfe ihrer Schönheit und singt ihn in den Schlaf. Mit dem Messer Angrist schneidet Beren dem Dunklen Herrscher einen Silmaril aus der Krone. Bei der anschließenden Flucht wird Beren von Carcharoth die Hand abgebissen, in der er den Silmaril hält. Beren und Lúthien kehren nach Doriath zurück, wo Thingol in eine Heirat einwilligt. Beren wird wenig später auf der Jagd nach Carcharoth tödlich verletzt. Im Sterben übergibt er den Stein aus dem Bauch des toten Wolfs an Thingol und erfüllt so seine Aufgabe. Lúthien trauert so sehr um ihn, dass sie kurze Zeit später stirbt. Ein trauriges Ende der Geschichte, wäre nicht Mandos, der beiden eine zweite Chance gibt: Er schenkt ihnen ein zweites Leben in Mittelerde. So kehren sie zurück und leben glücklich auf der Insel Tol Galen. Beide sind jedoch in ihrem zweiten Leben sterblich.

Auf dem Grabstein von J. R. R. Tolkien und seiner Frau Edith befinden sich die Inschriften Beren und Lúthien.

Tuor wird während des Ersten Zeitalters in Hithlum im Norden von Beleriand als Sohn von Huor und Rían geboren. In der Nirnaeth Arnoediad, der Schlacht der Ungezählten Tränen, stirbt sein Vater. Tuor wächst daher bei seinem Ziehvater Annael unter den Grauelben (Sindar) auf. Die Geschichte Von Tuor und dem Fall von Gondolin beschreibt, wie er in Vinyamar Ulmo trifft, der ihm aufträgt, zu Turgon ins verborgene Königreich Gondolin zu gehen. Mit Hilfe des Elben Voronwe gelangt er dorthin und warnt Turgon vor dem Ende seines Königreichs.

Er heiratet später Turgons Tochter Idril Celebrindal. Beim Angriff auf Gondolin, das vollständig zerstört wird, fliehen sie mit den wenigen Überlebenden zu den Sirionmündungen. Ihr Sohn ist Earendil der Seefahrer, Vater von Elros und Elrond.

Als Tuor das Alter spürt, kommt seine Sehnsucht nach den Weiten des Meeres wieder auf und er erbaut das große Schiff Earráme „Meeresschwinge“, das ihn und Idril Celebrindal nach Valinor trägt.

Túrin Turambar, der im Ersten Zeitalter geboren wird, ist der Sohn von Húrin Thalion, König von Dor-lómin, und dessen Frau Morwen. Sein Vater Húrin wird in der Schlacht der Ungezählten Tränen (Nirnaeth Arnoediad) gefangen genommen. Weil er dem Willen Morgoths trotzt, verflucht dieser Húrins Familie.

Als Húrin aus der Nirnaeth nicht zurückkehrt, schickt Morwen Túrin nach Doriath zu König Thingol, um sein Leben vor den Ostlingen zu retten, die Dor-lómin bald darauf besetzen. Dort wird Túrin aufgezogen und in Ehren gehalten. Nach Streitigkeiten, bei denen ein am Hofe lebender Elb den Tod findet, flieht Túrin aus Doriath, weil er nicht mit einem gerechten Urteil Thingols rechnet. Er wird der Anführer einer Bande von Gesetzlosen und nennt sich Neithan „der Gekränkte“ – der erste von vielen Decknamen Túrins. Thingol sendet Túrins Freund Beleg aus, um Túrin zu finden und zurückzuholen, aber als er ihn endlich gefunden hat, weigert Túrin sich zurückzukehren. Er und seine Männer nehmen den Kleinzwerg Mîm gefangen, beziehen in dessen Höhlen Quartier und säubern in den nächsten Jahren zusammen mit Beleg die Gegend von Orks. Túrin nennt sich nun Gorthol „Schreckenshelm“ nach dem Drachenhelm von Dor-lómin, einem Erbstück seiner Familie, den er dabei trägt. Später wird er von Mîm verraten und von Orks gefangen genommen. Er wird von Beleg und Gwindor gerettet, erschlägt dabei aber Beleg, den er für einen Ork hält. Mit Gwindor geht Túrin nach Nargothrond, wo er sich Agarwaen, Umarths Sohn „der Blutbefleckte, Sohn des Unglücks“ nennt. Er wird zu einem großen Krieger Nargothronds und zum Vertrauten König Orodreths; Túrin und Orodreths Tochter Finduilas verloben sich. Von den Elben in Nargothrond wird Túrin Mormegil „Schwarzes Schwert“ genannt, nach seinem Schwert Gurthang, das eine schwarze Klinge hat und bei dem es sich um das neu geschmiedete Schwert Belegs, Anglachel, handelt. Er bewegt Orodreth dazu, wieder offen Krieg gegen Morgoth zu führen; durch diesen unweisen Ratschlag besiegelt er Nargothronds Schicksal.

Túrin kämpft tapfer in der Schlacht von Tumhalad, doch als er ins zerstörte Nargothrond zurückkehrt, fällt er unter den Bann des Drachen Glaurung. Darum folgt er nicht der von Orks verschleppten Finduilas (die daher getötet wird), sondern geht nach Dor-lómin, um seine Mutter und seine Schwester zu suchen. Als er sie dort nicht findet und erkennt, dass er getäuscht worden ist, tötet er im Zorn viele Ostlinge; aus Furcht vor deren Rache tötet sich eine Verwandte Túrins. Mehrere Jahre lebt Túrin danach verborgen bei den Menschen in den Wäldern Brethils. Er nennt sich mit bitterer Ironie Turambar „Meister des Schicksals“. Im Jahre 500 heiratet er das Mädchen Níniel, das er in den Wäldern aufgelesen hat. Er weiß nicht, dass es sich dabei in Wirklichkeit um seine Schwester Nienor handelt, die er noch nie gesehen hat und die durch Glaurung ihr Gedächtnis verloren hat. Im folgenden Jahr, Nienor ist inzwischen von ihrem Bruder schwanger, bedroht Glaurung Brethil, und Túrin tötet ihn. Doch die Tücke des sterbenden Drachen bringt Túrin dazu, Brandir zu erschlagen, den Anführer der Menschen von Brethil. Nach dem Tod des Drachen erkennt Nienor ihren Mann als ihren Bruder und stürzt sich in den Fluss Teiglin. Túrin stürzt sich daraufhin in sein eigenes Schwert, das dabei zerbricht. Über seinem Grab wird der Stein der Unglücklichen errichtet. Damit hat sich Morgoths Fluch erfüllt. An einer Stelle in Tolkiens unveröffentlichten Texten findet sich der Hinweis, dass Túrin in der letzten Schlacht am Ende der Welt Morgoth töten wird, da er von allen am meisten unter ihm erlitten hat.

Túrin ist in Tolkiens Erzählungen ein tatsächlich „tragischer Held“, nachdem er mehrere Male tragisch verstrickt eigene Freunde erschlägt oder in den Tod treibt und seine eigene Schwester heiratet. Seine Geschichte zeigt Ähnlichkeiten mit der des griechischen Ödipus, aber auch mit Kullervo aus der Kalevala, aus der Tolkien viele Inspirationen bezog, und mit der Siegfried-Sage.

Zu den Númenórern gehören alle, die einst von den Valar gesegnet wurden, welche ihnen die Insel Númenor schenkten, die sie eigens aus den Tiefen des Meeres erhoben. Die Insel lag westlich von Mittelerde und wird daher auch Westernis genannt. Die Númenórer sind mit einem langen Leben gesegnet.

Als Sauron die Númenórer zum Krieg gegen die Valar und die Elben aufstachelte, führte das zum Untergang der Insel Númenor. Die meisten Überlebenden waren jene, die sich treu zu den Valar verhielten und daher die „Getreuen“ genannt wurden. Sie gründeten in Mittelerde die Königreiche Arnor und Gondor. Eine andere Gruppe blieb Sauron treu und wurde auch als „dunkle“ oder „schwarze“ Númenórer bezeichnet.

Elros (Q.) „Sternengischt“ (* 532 E. Z.; † 442 Z. Z.) ist der Sohn von Earendil und Elwing und Zwillingsbruder Elronds. Er ist einer der Halbelben. Er wird in Arvernien geboren. Beim Überfall auf die Sirion-Mündungen wird er von Feanors Söhnen gefangen genommen. Diese Tat bereut Maglor aber und gibt den Gefangenen wieder die Freiheit.

Als Halbelb kann er zwischen einem menschlichen und einem elbischen Leben wählen. Am Ende des Ersten Zeitalters entscheidet er sich dafür, zu den Menschen gezählt zu werden, und wird unter dem Namen Tar-Minyatur erster König von Númenor, das er 410 Jahre lang regiert. Während seiner Regentschaft erbaut er unter anderem den Turm und die Zitadelle von Armenelos.

Ar-Pharazôn „der Strahlende“ ist der letzte, mächtigste und stolzeste König des Inselreichs Númenor. Im Jahr 3255 Z. Z. nimmt er nach dem Tod Tar-Palantirs dessen Tochter zur Frau – gegen ihren Willen und gegen das Gesetz Númenors – und erlangt so die Macht. Als Sauron für sich den Titel des Königs der Menschen beansprucht, sammelt Ar-Pharazôn das Heer Númenors und segelt mit seiner Flotte nach Mittelerde, um Sauron zu unterwerfen. Die Macht der Númenórer zu dieser Zeit ist so groß, dass Sauron sich selbst auf seine stärksten Diener nicht mehr verlassen kann. Da er somit das gegnerische Heer im Kampf nicht besiegen kann, unterwirft er sich und willigt ein, als Gefangener nach Númenor zu gehen. Dort gewinnt er schon bald das Vertrauen des Königs und seiner Räte. Unter Saurons Einfluss wird Ar-Pharazôn zum mächtigsten Tyrannen, den die Welt seit Morgoth gesehen hat. In seinem Wahn und seiner Angst vor dem Tod stellt er sich letztlich sogar gegen die Valar und versucht, ihnen das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entreißen. Er führt eine gewaltige Armee nach Aman, um die Valar zu bekriegen. Als er jedoch seinen Fuß auf Aman setzt, führt er damit den Untergang Númenors herbei. Ar-Pharazôn und seine Soldaten werden unter zusammenstürzenden Bergen begraben und vernichtet. Númenor wird vom Meer verschlungen und nur wenige entkommen dem Untergang, darunter Elendil und seine Söhne Isildur und Anárion.

Als Ar-Pharazôn gegen Aman zieht, legen die Valar das einzige Mal in der Geschichte die Herrschaft über Arda nieder.

Elendil (Q.) „Elbenfreund“, welcher auch der Lange und der Getreue genannt wird, ist ein Númenorer, der nach dem Untergang Númenors nach Mittelerde kommt und das Nördliche Königreich Arnor gründet, während seine Söhne Isildur und Anárion im Süden Gondor gründen. Sein Vater ist Amandil „Freund Amans“, der letzte Herr von Andúnië und Führer der Getreuen von Númenor, also derer, die sich der Elben- und Valar-feindlichen Haltung des Königs widersetzen.

Elendils Macht beruht auf dem Wissen und den Schätzen, die er aus Númenor retten kann, seiner Freundschaft zu Gil-galad, dem letzten Hohen König der Noldor von Lindon und seinen Gefolgsleuten, den Dúnedain „West-Menschen“ oder Elendeli „Elbenfreunde“, die schon in Mittelerde leben oder mit ihm von Númenor geflohen sind. Seine Hauptstadt ist Annúminas „Turm des Westens“, die er am Ufer des Nenuial „Abendrot-See“ erbaut.

›Et Earello Endorenna utúlien. Sinome maruvan ar Hildinyar tenn’ Ambar-metta.‹

„Aus dem Großen Meer bin ich nach Mittelerde gekommen. An diesem Ort wollen ich und meine Erben bleiben bis zum Ende der Welt.“

Elendil der Lange: Dies sind der Überlieferung nach Elendils Worte, als er nach der Zerstörung Númenors mit seinen vier Schiffen in Lindon ankommt.[17]

Elendil wird auch der Lange genannt, weil er selbst unter den hochgewachsenen Númenórern erstaunlich groß ist (angeblich misst er zwei Meter vierzig). Trotz dieser Hünengestalt ist er eher ein Gelehrter als ein Krieger. Die Akallabêth (Die Versunkene), die Geschichte über Númenor, soll zu großen Teilen sein Werk sein. Den Untergang Númenors bedauert er zeitlebens und mit Hilfe seiner Palantíri schaut er oft über das Meer nach Westen.

Erst in seinen letzten Jahren gewinnt er auch kriegerischen Ruhm. Sauron greift Gondor, das Reich von Elendils Söhnen, an und erobert Minas Ithil (das später zu Minas Morgul wird). Elendil und Gil-galad schließen das Letzte Bündnis zwischen Elben und Menschen und führen ein mächtiges Heer nach Süden, um Gondor beizustehen. Auf der Dagorlad tragen sie den Sieg davon und ziehen anschließend gegen Barad-dûr, Saurons dunkle Festung. Nach siebenjähriger Belagerung kommt es zum entscheidenden Kampf mit Sauron. Dabei werden Elendil und Gil-galad getötet, aber auch Sauron wird besiegt. Elendils Sohn Isildur schneidet ihm mit dem abgebrochenen Heftstück von Narsil, dem Schwert Elendils, das bei seinem Tod unter ihm zerbricht, den Einen Ring von der Hand.

Elendil wird am Berg der Ehrfurcht bestattet. Sein Grab wird auf Befehl von Isildur geheim gehalten, der die Anweisung und die Kenntnis vom Grab an seinen Nachfolger Meneldil weitergibt, und von diesem weiter in die nachfolgenden Generationen von Herrschern Gondors. Das Grab gilt als Mittelpunkt des Königreichs des Südens. Dort schenkt Cirion den Rohirrim das Land, welches sie Calenardhon nennen, und Eorl leistet den Eid auf immerwährende Freundschaft mit dem Volk Gondors.

Isildur (Q.) ist Elendils Sohn. Er flieht zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Anárion im Jahre 3319 Z. Z. aus dem untergehenden Númenor. Die Brüder werden die ersten Könige Gondors. Isildur regiert in Minas Ithil, bis dieses im Jahre 3429 von Sauron eingenommen wird. In der Schlacht von Dagorlad im Jahr 3434 Z. Z. gelingt es Isildur, den Einen Ring vom Finger Saurons zu schneiden und ihn damit zu besiegen. Er verfällt aber der Macht des Ringes und weigert sich, ihn zu zerstören. Wenige Jahre später gerät er bei den Schwertelfeldern in einen Hinterhalt und wird von Orks erschossen, als ihm der Ring bei seinem Fluchtversuch über den Fluss Anduin vom Finger rutscht und ihn damit wieder sichtbar werden lässt.

Anárion (Q.) „Sohn der Sonne“ (* 3219 Z. Z.; † 3440 Z. Z.) ist ein Sohn Elendils des Langen und der Bruder Isildurs.

Nach dem Untergang Númenors landet Anárion mit Isildur im Süden von Mittelerde, wo sie das Königreich Gondor gründen, welches sie gemeinsam von Osgiliath aus regieren. Anárion gründet Minas Arnor, das spätere Minas Tirith.

Schon bald wird Gondor von Sauron attackiert. Als Minas Ithil von Saurons Truppen eingenommen wird, flieht Isildur nach Arnor. Bei der Einnahme von Minas Ithil geht der dort verwahrte Palantir verloren und gelangt so in Saurons Besitz.

Anárion bleibt in seinem Königreich und verteidigt es erfolgreich gegen Saurons Angriffe, bis Isildur, Elendil und Gil-galad mit den Heeren des Letzten Bündnisses Gondor erreichen. Anárion schließt sich dem Bündnis an und wird während der Belagerung Barad-dûrs von einem herabfallenden Stein erschlagen.

Sein Sohn Meneldil folgt ihm auf den Thron Gondors.

Saurons Mund war einer der schwarzen Númenórer. Er stammte von den Nachfahren der Númenórer in den Kolonien der Haradwaith ab und trat in Saurons Dienste, als der dunkle Turm wieder mächtiger wurde. Seinen Namen hatte er vergessen. Im Dienste Saurons wurde er ein mächtiger Hexenmeister, der sein Leben durch schwarze Magie beträchtlich verlängerte, trotzdem blieb er ein sterblicher Mensch und war kein Nazgûl oder Untoter anderer Art. Er galt als grausam und verschlagen und wurde aufgrund seines bösen Willens und seines Scharfsinns nicht nur der Statthalter des Turms von Barad-dûr, sondern galt als der ranghöchste von Saurons menschlichen Dienern. Er starb vermutlich beim Untergang Saurons oder in der folgenden Schlacht.[18]

Im Film Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Extended Version) schlägt Aragorn ihm vor der Schlacht am schwarzen Tor den Kopf ab.

Die Dúnedain „Menschen des Westens“ sind die Edain, die zu Beginn des Zweiten Zeitalters nach Númenor auswandern, einer Insel, die ihnen von den Valar als Lohn für ihre Unterstützung im Kampf gegen Melkor geschenkt wurde. Nur wenige von ihnen entkommen jedoch dem Untergang Númenors, den sie selbst herbeigeführt haben. Dies sind die Getreuen, die dem Elbenfreund Elendil folgen und die sogenannten schwarzen Númenórer, die sich später von diesen abwenden und eigene Ziele verfolgen. Die Getreuen gründen die zwei Königreiche Arnor und Gondor, während die schwarzen Númenórer sich in Umbar ansiedeln. Die Dúnedain werden wie die Königreiche in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Dúnedain des Nordens, auch als Waldläufer bekannt, zu denen zur Zeit des Ringkrieges auch Aragorn gehört, und die Dúnedain von Gondor, deren Hauptmann Faramir ist.

Die Dúnedain sind anderen Menschen nicht nur geistig und körperlich weit überlegen, sie haben auch eine viel höhere Lebenserwartung als die Menschen, deren Vorfahren nicht auf Númenor weilten. Sie können jedoch ebenso wie diese dem Bösen verfallen, wie man es von den schwarzen Númenórern sagt.

Arvedui (* 1864 D. Z.; † 1975 D. Z.) ist seit 1964 D. Z. der letzte König von Arthedain. Im Jahr 1944 D. Z. erhob er Anspruch auf die Krone von Gondor. Er war mit Fíriel, der Tochter Ondohers, dem König von Gondor, verheiratet. Ondoher und seine beiden Söhne waren zudem kurz zuvor im Kampf gefallen. Der Rat von Gondor wies jedoch den Anspruch zurück. Am Ende des Dritten Zeitalters erhob Aragorn als Nachfahre Arveduis und Fíriels erneut Anspruch auf Gondor.

In Arveduis Regierungszeit beginnt der Hexenkönig von Angmar erneut damit Arnor anzugreifen. Die wichtigsten Festungen Arnors, der Amon Sûl und Fornost, welche beide Aufbewahrungsorte eines Palantir sind, fallen. Arvedui kann jedoch mit den Palantiri nach Norden in die Forodwaith fliehen und wird von den Lossoth aufgenommen. Círdan, der von Arveduis Sohn Aranarth von seiner Lage erfahren hatte, sendet ihm ein Schiff nach Norden. Trotz Warnungen der Lossoth besteigt Arvedui das Schiff und geht mit diesem und den zwei Palantiri in der Eisbucht von Forochel unter.

Sein Sohn Aranarth nahm die Krone Arthedains nicht an, sondern wurde der erste Stammesführer der Dunedain.

Aragorn II. Elessar (* 1. März 2931 D. Z.; † 1. März 120 V. Z.), Sohn Arathorns II., ist ein Anführer der Dúnedain in Eriador und ein Nachfahre von Isildur. Er ist der Erbe der Königswürde von Gondor und Arnor.

Als Aragorn zwei Jahre alt ist, wird sein Vater Arathorn im Kampf gegen Orks durch einen Pfeil getötet. Aragorn und seine Mutter Gilraen kommen nach Bruchtal, wo Elrond die Rolle eines Vaters für Aragorn übernimmt. Um ihn vor dem Feind zu schützen, der nach dem Erben Isildurs sucht, wird seine wahre Identität verschleiert und er wird nur noch Estel „Hoffnung“ genannt. Erst als Aragorn 20 Jahre alt wird, nennt Elrond ihm seinen richtigen Namen und eröffnet ihm seine Bestimmung.

In Bruchtal begegnet Aragorn kurz darauf zum ersten Mal Elronds Tochter Arwen Undómiel und verliebt sich in sie. Elrond sagt Aragorn jedoch, dass er Arwen an keinen Geringeren als den König von Arnor und Gondor geben würde. Aragorn verlässt Bruchtal und bereist viele Gegenden Mittelerdes, um sich auf seine schwere Aufgabe vorzubereiten. In dieser Zeit wird er ein Freund Gandalfs. Während seiner gefährlichen Reisen und in seiner oft langen Abwesenheit lässt er das Auenland durch die Dúnedain bewachen.

Unter dem Namen Thorongil dient Aragorn unter anderem Ecthelion, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors, als Heerführer. Durch strategisches Geschick vernichtet er nahezu die gesamte Flotte der Korsaren von Umbar und verdient sich dadurch großen Ruhm in Gondor. Er verlässt den Hof von Gondor, als Denethor an die Macht kommt, der zu ahnen scheint, wer der mysteriöse Feldherr wirklich ist.

Nachdem er von Gandalf erfahren hat, dass der Eine Ring gefunden worden ist, spürt er Gollum auf, als dieser aus Mordor zurückkehrt. Während Gandalf von Saruman aufgehalten wird, trifft die Gemeinschaft der Hobbits um Frodo in Bree auf Aragorn. Er offenbart sich ihnen unter dem Namen Streicher (im Original strider) und führt sie durch die Sümpfe und über die Berge nach Bruchtal, wo er an Elronds Rat teilnimmt und anschließend als einer der Neun Gefährten mit Frodo und dem Ring nach Süden aufbricht. Nach Gandalfs Sturz in Moria führt er die Gemeinschaft des Ringes bis zu deren Zerfall in Parth Galen. Im folgenden Ringkrieg übernimmt er nach der siegreichen Schlacht auf dem Pelennor den Oberbefehl des Heers des Westens im letzten Kampf gegen Sauron.

Nach Ende des Ringkrieges wird er unter dem Namen Elessar „Elbenstein“ zum König des wiedervereinten Königreiches von Arnor und Gondor gekrönt. Er heiratet Arwen, die für ihn ihre Unsterblichkeit aufgibt. Sie schenkt ihm einen Sohn, Eldarion „Elbensohn“, sowie mehrere Töchter.

Sein Königsname Elessar wurde ihm von Galadriel geweissagt. Die Menschen von Minas Tirith gaben ihm diesen Namen nach der Schlacht auf dem Pelennor aufgrund seiner Smaragdbrosche. Als Namen seiner Dynastie erwählte er Telcontar, was das Quenyaäquivalent für Streicher, seinen Namen in Bree, ist.

Im Rahmen der Neuordnung des neuen vereinten Königreichs von Gondor und Arnor wird auch der Orthanc wieder in Besitz genommen, wo künftig wieder der dort von Saruman benutzte Palantir aufbewahrt werden soll. Bei der Durchsuchung des Turms werden zahlreiche von Saruman und Grima gestohlene Wertgegenstände entdeckt. In einer verborgenen Kammer findet man zudem zwei Gegenstände, die Saruman offenbar auf der Suche nach dem Einen Ring entdeckt hat: die Kapsel, in der Isildur einst den Einen Ring um den Hals trug, sowie den Elendilmir, einen weißen Stein aus elbischem Kristall auf einem Stirnreif aus Mithril, den Isildur als Zeichen der Königswürde des Nördlichen Königreichs trug.

Aragorns Schwert Andúril ist aus den Bruchstücken des legendären Narsil geschmiedet, Elendils Schwert, das bei seinem Tod am Ende des Zweiten Zeitalters unter ihm zerbricht und mit dessen abgebrochener Klinge Isildur den Ring vom Finger Saurons schneidet.

Aragorn stirbt schließlich nach 120 Jahren Herrschaft über das Vereinigte Königreich eines natürlichen Todes. Es kann mit Recht gesagt werden, dass in ihm der Adel der alten Númenórer wiedererstarkt war, denn er hatte seit Jahrtausenden eine der längsten Lebensspannen aller Menschen. Er war zudem sehr weise und wusste um viele Dinge in Mittelerde, sicher auch ein Resultat seiner langen Wanderungen. Er besaß weiterhin die Gabe der Hellsicht. Während seiner Herrschaft erblühte das Königreich und wurde so groß und stark wie nie zuvor.

Weitere Namen:

  • Dúnadan (S.) „Mensch des Westens“; wegen seiner Abstammung von den Númenórern.
  • Estel (S., Q.) „Hoffnung“; der Name, den er von Elrond bekam, als er bei ihm aufwuchs.
  • Elessar (Q.) „Elbenstein“ unter diesem Namen würde er König von Arnor und Gondor.
  • Telcontar (Q.) „Streicher“, der Name, den er für seine Dynastie wählt. Tar Elessar Telcontar (Q.) „König Elbenstein, der Schreiter“, wohl auch, weil es ein langer Weg war, bis er sein Ziel erreichte.
  • Thorongil (S.) „Sternenadler“ ist ein Deckname, den er zum Andenken an seinen Vater Arathorn (S.) „Königsadler“ wählt und unter dem er in jungen Jahren sowohl König Thengel von Rohan, als auch Ecthelion II, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors dient.
  • Envinyatar (Q.) „der Erneuerer“, ein Name, den er in den Häusern der Heilung erhält, weil er es vermag, Menschen nur mit Hilfe seiner Hände und dem Königskraut Athelas von Verletzungen und dem Schwarzen Hauch zu heilen.

Menschen aus Gondor

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Denethor II., Sohn Ecthelions II., ist der 26. Truchsess (Statthalter) von Gondor. Er lebt von 2930 bis zum 15. März 3019 D. Z. Im Jahre 2976 hat er Finduilas, die Schwester Fürst Imrahils aus Dol Amroth geheiratet, die ihm zwei Söhne schenkt. Diese beiden Söhne Boromir und Faramir spielen im Herrn der Ringe eine tragende Rolle.

Denethor wird als kühn und tapfer, aber auch weitsichtig und klug geschildert. Nach Gandalfs Aussagen fließt in seinen Adern fast reines, númenórisches Blut – wie auch bei seinem Sohn Faramir, nicht dagegen bei Boromir. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2984 liegt ihm vor allem das Wohlergehen Gondors am Herzen, aber ebenso sehr der Machterhalt für ihn und seinen Sohn Boromir, als nächstem Truchsess. Doch schon bald darauf stirbt seine geliebte Frau Finduillas an einer unheilbaren Sehnsucht nach dem Meer, an dem sie geboren wurde, welches sie aber nicht besuchen darf, da Denethor um ihre Sicherheit besorgt ist, denn die Küste wird zu dieser Zeit besonders stark von den Korsaren aus Umbar heimgesucht. Nicht zuletzt durch diesen Verlust ist Denethor zur Zeit des Ringkrieges ein harter und teilweise verzweifelter Mann, der keine Schwäche duldet.

Wahrscheinlich erfährt er durch den Palantír von Minas Tirith, der dabei vermutlich von Sauron beeinflusst wird, von Aragorn, dem Erben Isildurs und Thronanwärter, den er bereits Jahre zuvor unter dem Namen Thorongil kennengelernt hatte, als dieser unter seinem Vater Ecthelion diente, und dessen Stärke und Ausstrahlung er somit nur zu gut kennt.

Der Tod Boromirs, von dem er zunächst durch das geborstene Horn von Gondor erfährt, erschüttert ihn zutiefst, da er seinem jüngeren Sohn Faramir nicht die Führungsqualitäten seines Bruders zutraut und befürchtet, dass dieser nicht in der Lage sein wird, sich Aragorn entgegenzustellen, wodurch die Herrschaft ihres Hauses in Gondor endet.

So will er lieber sterben, als Gondors Niederlage mit anzusehen oder die Rückkehr eines rechtmäßigen Königsanwärters zu akzeptieren. Daher versucht er, sich und seinen schwer verwundeten Sohn Faramir auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen, weil für ihn eine Unterwerfung niemals in Frage kommt. Während Faramir gerettet wird, stirbt der wahnsinnig gewordene Denethor im Feuer.

Boromir wird im Jahr 2978 D. Z. als ältester Sohn Denethors II. (Truchsess von Gondor) und dessen Frau Finduilas von Dol Amroth geboren. Boromir wird als stolzer und hochgewachsener Mensch beschrieben, der sich vor allem im Kampf durch Mut, Kraft und Geschicklichkeit auszeichnet. Nach einem prophetischen Traum, den auch sein jüngerer Bruder Faramir träumt, reist er nach Bruchtal, um sich den Traum deuten zu lassen.

Als ältester Sohn und Erbe des Truchsessen trägt er das Horn von Gondor. Er begleitet die Gemeinschaft des Ringes bis zu den Rauros-Fällen. Dort kommt es zu einem Streit zwischen ihm und Frodo Beutlin, bei dem er versucht, den Ring gewaltsam an sich zu nehmen. Er ist mehr und mehr vom Ring besessen, den er nicht als Gefahr, sondern vielmehr als mächtige Waffe sieht, die man nicht vernichten darf. Seine Tat hat den Bruch der Gemeinschaft zur Folge. Frodo trennt sich von der Gemeinschaft, indem er sich mit dem Ring unsichtbar macht und flieht. Boromir erkennt zu spät seine Verblendung. Er versucht, seinen Fehler wiedergutzumachen, und wird durch eine Vielzahl von Orkpfeilen getötet, als er Merry und Pippin vergeblich gegen eine Übermacht von Orks und Uruk-hai verteidigt.

Boromir wird von den verbliebenen Gefährten Aragorn, Legolas und Gimli zusammen mit seinen Waffen und dem Horn von Gondor in einem Boot bestattet. Sein jüngerer Bruder Faramir sieht das Bestattungsboot später auf dem Anduin gen Süden treiben. Das Horn wird, in zwei Teile zerborsten, ans Ufer geschwemmt und zu seinem Vater Denethor gebracht, der daraufhin in tiefe Trauer fällt.

Faramir ist der zweite Sohn von Denethor II., Truchsess (Statthalter) von Gondor und Finduilas von Dol Amroth, er lebt vom Jahr 2983 D. Z. bis zum Jahr 83 V. Z. Als er fünf Jahre alt ist, stirbt seine Mutter, was zur Folge hat, dass sich sein Vater Denethor sehr verschließt und all seine Liebe scheinbar seinem älteren Sohn Boromir schenkt. Davon erfährt auch Gandalf (Mithrandir), der sich daraufhin zeitweise um Faramir kümmert und ihn in den Geschichten und Liedern Mittelerdes unterweist. Diese Verbindung wird von Denethor nicht besonders gern gesehen, da er Gandalf nicht vertraut und denkt, dass sein Sohn dadurch verweichlicht würde. Daher muss Faramir bereits mit zehn Jahren in den Wachdienst des Palastes eintreten.

Im Ringkrieg ist Faramir zunächst Hauptmann der Waldläufer von Ithilien und gilt als einer der besten menschlichen Bogenschützen seiner Zeit. Nach dem Tod seines geliebten älteren Bruders Boromir, um den er sehr trauert, wird er an dessen Stelle Heerführer von Gondor. Im Gegensatz zu seinem Bruder kann er, als ihm Frodo begegnet, der Versuchung widerstehen, den Ring an sich nehmen zu wollen. Als Denethor II. vom Tode Boromirs erfährt, wünscht er sich, Faramir wäre stattdessen gestorben, wohl auch, weil er selbst es war, der Boromir nach Imladris entsandte und nicht Faramir, der ihn darum gebeten hatte, selbst dorthin gehen zu dürfen. Er schickt Faramir in die aussichtslose Schlacht um Osgiliath, in der er von einem vergifteten Pfeil der Südländer (Haradrim) schwer verletzt wird.

Sein Vater ist über die scheinbar tödliche Verwundung Faramirs so bestürzt, dass er beschließt, sich selbst und Faramir zu verbrennen. Während Faramir mit Beregonds und Pippins Hilfe von Gandalf gerettet wird, stirbt Denethor auf seinem eigenen Scheiterhaufen. Faramir wird dadurch zum neuen Truchsess von Gondor, ist aber weder ansprechbar noch handlungsfähig. Erst als Aragorn nach der Schlacht auf dem Pelennor heimlich zu den Häusern der Heilung kommt und Faramir durch die „Hände eines Königs“ ins Leben zurückruft, beginnt er zu genesen.

Während seiner Genesung begegnet Faramir Éowyn und verliebt sich in sie. Sie heiraten am 10. August 3019 nach dem Ende des Ringkrieges. Als Aragorn König von Arnor und Gondor wird, ernennt er Faramir zum Statthalter Gondors und Fürsten von Ithilien.

Beregond ist ein Angehöriger der Stadtwache von Minas Tirith zur Zeit des Ringkrieges. Er ist der Vater von Bergil, einem Jungen, mit dem Pippin einige Zeit in Minas Tirith verbringt. Als Denethor sich zusammen mit seinem Sohn Faramir verbrennen will, wird Beregond von Pippin alarmiert. Daraufhin verlässt er seinen Posten und kämpft sich zur Grabstätte der Statthalter durch. Dabei muss er die Wache töten. Anschließend kämpft er gegen Denethors Helfer, um Faramir zu retten. Schließlich gelingt es Gandalf, Faramir zu retten. Aragorn spricht nach seiner Krönung ein Urteil über Beregond: Aufgrund seiner Tapferkeit und seiner Liebe zu Faramir soll er nicht bestraft werden. Doch muss er aus der Wache der Stadt ausscheiden, um der Weißen Schar zugeteilt zu werden, der Wache des neuen Statthalters Faramir. Als ihr Hauptmann soll er in Ehren und Frieden Faramir dienen, für den er so viel gewagt hat.

Cirion ist herrschender Truchsess in Gondor zwischen 2489 und 2567 D.Z. und schließt nach der Schlacht auf der Ebene von Celebrant 2510 D.Z. das immerwährende Bündnis mit Eorl, dem Anführer der Rohirrim. In Erfüllung dieses Schwurs führt König Theoden sein Heer 509 Jahre später zur Schlacht auf dem Pelennor. Cirion gilt als kluger und weiser Herrscher, da er durch die Schenkung der durch die ständigen Kriege ohnehin weitgehend entvölkerten später so genannten Riddermark sein eigenes Reich an der Nordgrenze stabilisierte. Allerdings legt er mit diesem Bund gleichzeitig den Grundstein für die immerwährenden Konflikte zwischen den zugewanderten Rohirrim und den Resten der ursprünglichen Bevölkerung, die ebenfalls Anspruch auf das Gebiet erheben, was letztlich dazu führt, dass Teile davon sich Saruman bei seinem Krieg gegen die Nordländer anschließen.

Menschen aus Thal

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Girion war Fürst von Thal und der umliegenden Ländereien bis zum Jahr 2770 D.Z., als der Drache Smaug den Einsamen Berg angriff und zuvor die Stadt Thal zerstörte. Girion starb bei dem Versuch, Smaug zu töten und seine Stadt zu retten. Nach dem Überfall des Drachen verließen die Überlebenden die zerstörte Stadt, der Großteil von ihnen ließ sich in der nahegelegenen Seestadt Esgaroth nieder.

Bard (auch Bard der Bogenschütze genannt) wächst als Nachkomme Girions, des letzten Königs von Thal, in der Seestadt Esgaroth auf. Als versierter Bogenschütze ist er Mitglied der Stadtwache des Bürgermeisters. Diesem ist er aufgrund seiner allgemeinen Beliebtheit als möglicher Aufwiegler und Volksheld ein Dorn im Auge. Als der Drache Smaug im Jahre 2941 D.Z. die Seestadt angreift und nahezu vollständig zerstört, wird dieser von Bard mit einem schwarzen Pfeil getötet. Danach führt er die Überlebenden nach Thal und ist Anführer der Menschen in der Schlacht der fünf Heere. Nach der Schlacht wird Bard König des neu gegründeten Königreiches von Thal. Nach seinem Tod im Jahre 2977 D.Z. folgt sein Sohn Bain ihm auf den Thron.

Bain ist der Sohn des Drachentöters Bard und wird nach dem Tod seines Vaters im Jahre 2977 D.Z. neuer König von Thal. Nach seinem Tod wird sein Sohn Brand König von Thal.

Die Rohirrim sind ein Reitervolk, das im Lande Rohan nordwestlich von Gondor lebt. Sie selbst nennen sich Eorlingas („Söhne Eorls“). Von ihren Feinden, den Dunländern, werden sie als Forgoil („Flachsköpfe“) bezeichnet.

Die Rohirrim sind Nachkommen der Éothéod und entfernt stammesverwandt mit den Dúnedain. Das von ihnen bewohnte Gebiet gehörte ursprünglich den Dunländern und wurde den Rohirrim einst von Gondor zum Dank für erwiesene Kriegsdienste gegen die Wagenfahrer gegeben. Dies erklärt den Rachedurst der Dunländer, die Saruman für seine Zwecke einzuspannen weiß. Die Rohirrim leben in Rohan in kleinen verstreuten Dörfern und betreiben neben anderen ländlichen Gewerben vor allem die Pferdezucht. Ihre Pferde gelten als die besten von ganz Mittelerde; selbst bei den Rappen der Schwarzen Reiter handelt es sich um aus Rohan gestohlene Pferde.

Die meisten der Rohirrim sind hochgewachsen, haben lange blonde Haare und blaue Augen. Sie verstehen nicht viel von den Künsten, Handwerken und Wissenschaften, die in Gondor gepflegt werden. Gefürchtet sind die Éored (Schwadronen) ihrer Reiterei, die mit grimmigen Stabreim-Gesängen in die Schlacht ziehen.

Die meisten Rohirrim beherrschen Westron. Unter sich gebrauchten sie aber eine altertümliche Sprache, die mit dem Adûnaïschen verwandt ist.

Die Beschreibung ihrer Kultur und insbesondere ihrer Hauptstadt Edoras mit der Goldenen Halle Meduseld erinnert an die angelsächsische Kultur des 9. und 10. Jahrhunderts (mit einer erhöhten Bedeutung des Pferdes) und ähnelt insbesondere den Beschreibungen der Beowulfsage, in der Beowulfs Halle ebenfalls den Namen Meduseld trägt. Die Sprache der Rohirrim ist der zu dieser Zeit vorherrschenden angelsächsischen Sprache nachgebildet und beinahe mit ihr identisch.

Eorl „der Junge“

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Eorl, Sohn des Léod, lebt vom Jahre 2485 D. Z. bis ins Jahr 2545 D. Z. und ist Fürst der nördlichen Menschen, die sich selbst die Éothéod nennen. Im Jahr 2510 D. Z. greifen Menschen aus dem Osten, die Balchoth, das Reich von Gondor an, während Orks zur selben Zeit vom Nebelgebirge aus angreifen. Gondors Statthalter Cirion bittet die Éothéod um Hilfe. Unverzüglich zieht Eorl seine Truppen zusammen und reitet zur Schlacht auf dem Feld von Celebrant. Seinem Reiterheer gelingt es, die Orks und Ostmenschen über den Fluss Limklar zurückzudrängen. Zum Dank und als Gegenleistung für Eorls Eid unverbrüchlicher Treue schenkt Gondors Statthalter Eorl die Provinz Calenardhon. Dieses Land wird in Gondor fortan als Rohan („Pferdeland“) bezeichnet, seine Bewohner als Rohirrim. Die Éothéod nennen ihr neu gewonnenes Reich die Riddermark, Eorl wird dort der erste König. Er nimmt sich die Altburg in der Ostfold als Hauptstadt.

Den Beinamen der Junge erhält er, weil er bis zu seinem Tod blondes Haar und rote Wangen hat. Zudem besteigt er den Thron seines Vaters bereits im Alter von sechzehn Jahren. Léod ist bei einem Sturz von einem Wildpferd gestorben und Eorl schwört, seinen Vater zu rächen. Er findet das Pferd, nennt es Felaróf und nimmt ihm zur Strafe für den Tod seines Vaters die Freiheit. Aus Felaróf entwickeln sich die Mearas, die Pferde des Königs. Eorl ist neben seinem Pferd im ersten Grabhügel der ersten Linie begraben.

Helm „Hammerhand“

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Helm „Hammerhand“, Sohn des Gram, lebt vom Jahre 2691 D. Z. bis ins Jahr 2759 D. Z. und ist von 2741 D. Z. bis zu seinem Tod der neunte König der Mark. Im Jahr 2758 wird Rohan gleichzeitig von eindringenden Ostlingen und von Dunländern aus dem Westen attackiert. Gondor kann keine Hilfe entsenden. Rohan wird überrannt, die Bevölkerung flieht in die Berge. Helm wird in Edoras belagert, das letztendlich eingenommen wird. Helms Sohn Haleth fällt bei der Verteidigung der Hauptstadt, sein Vater flieht mit seinem Sohn Háma und allen aus seinem Volk, die der Versklavung entgangen sind, nach Helms Klamm. Ein langer Winter folgt und in Rohan bricht eine Hungersnot aus. Bei einem Versuch, Nahrung zu erbeuten, stirbt Háma, Helms letzter Sohn.

Der König verlässt mehrere Male die Burg, um sich in das Lager seiner Feinde zu schleichen, die ihn belagern, und tötet viele von ihnen. Einige Dunländer behaupten, er sei unverwundbar. Eines Nachts kehrt er jedoch nicht wieder zurück.

Währenddessen schart Fréaláf, der Neffe des Königs, einige Männer um sich. Von Dunharg aus überfällt er Edoras und tötet Wulf, den Anführer der Dunländer. Durch die einsetzende Schneeschmelze verwandelt sich das Entwassertal in einen Sumpf, in dem die Feinde zugrunde gehen. Auch Gondor entsendet nun Truppen nach Rohan, und 2759 D. Z. sind alle Feinde vertrieben. Da kein direkter Nachkomme Helms mehr lebt, wird sein Neffe Fréaláf zum König ernannt. Mit ihm beginnt die zweite Linie von Königen der Mark.

Théoden (vom altenglischen þéoden „Fürst“), Thengels Sohn, aus dem Geschlecht von Eorl, (* 2948; † 3019 D. Z.) ist der 17. König von Rohan. Mit seiner Frau Elfhild hat er einen Sohn, seinen Thronerben Théodred. Nachdem Théodens Schwester Théodwyn kurz nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes Éomund stirbt, nimmt Théoden deren Kinder Éomer und Éowyn in die Goldene Halle Meduseld auf, so dass sie an seinem Hof in Edoras aufwachsen.

Gegen Ende des Dritten Zeitalters wird Théoden von seinem Ratgeber Gríma verraten, der im Auftrag des Zauberers Saruman handelt. Unter diesem Einfluss wird er massiv geschwächt und hört nur noch auf Grímas Einflüsterungen. In dieser Zeit stirbt sein Sohn Théodred bei Gefechten mit Truppen Sarumans an den Furten des Isen. Théoden wird schließlich von Gandalf geheilt und verbannt den verräterischen Gríma aus seinem Reich.

Danach erlangt er seine frühere Willensstärke zurück und führt die Rohirrim in den Krieg gegen Saruman. Dessen Armee aus Orks und Uruk-hai belagert den König und seine Reiter in Helms Klamm, wird aber besiegt. Théoden kommt dann, aus alter Bündnistreue, dem Truchsess von Gondor zu Hilfe, als Saurons Armeen die Stadt Minas Tirith belagern. Vor den Mauern der Stadt, in der Schlacht auf dem Pelennor, stirbt Théoden im Kampf mit dem Fürsten der Nazgûl, als sein Pferd Schneemähne, von einem Pfeil getroffen, stürzt und ihn unter sich begräbt. Er wird in Gondor aufgebahrt und in Rohan an der Seite seiner Vorfahren bestattet.

Thronfolger und 18. König von Rohan ist sein Neffe Éomer.

Éomer („Pferde-Berühmt“, vom altenglischen éoh „Pferd“), Sohn Éomunds und Théodwyns, der Schwester Théodens, lebt vom Jahr 2991 D. Z. bis ins Jahr 63 V. Z. Éomund wird im Jahr 3002 von Orks getötet, auch Théodwyn stirbt bald danach. So werden ihre Kinder Éomer und Éowyn in König Théodens Haus aufgezogen. Zur Zeit des Ringkrieges ist Éomer 3. Marschall der Riddermark.

Saruman beeinflusst König Théoden mit Hilfe seines Spions Gríma, eines Ratgebers des Königs. Erst durch Gandalf wird Grímas Verrat aufgedeckt und Grima verjagt. Théoden ernennt Éomer daraufhin zum ersten Marschall der Riddermark und macht ihn damit zu seinem Erben und Thronfolger, nachdem sein Sohn kurz vorher im Kampf gefallen ist.

Éomer kämpft in der Schlacht von Helms Klamm und auf dem Pelennor und zieht mit Aragorn und den Heerführern des Westens als Anführer der Reiter von Rohan in die letzte Schlacht am Schwarzen Tor von Mordor.

Nach dem Tod Théodens auf dem Schlachtfeld vor Minas Tirith wird Éomer König von Rohan. Er heiratet Lothíriel aus Dol Amroth. Vor seinem Tod ruft er noch einmal Meriadoc Brandybock zu sich. Er stirbt schließlich im Alter von 93 Jahren.

Éowyn („Freude an Pferden“, vom altenglischen éoh „Pferd“; wyn „Freude“; * 2995 D. Z.) ist die Tochter von Éomund, Marschall der Mark, und König Théodens Schwester Théodwyn. Als sie ein kleines Kind ist, kommt ihr Vater während eines Ork-Angriffes ums Leben, ihre Mutter stirbt an der Trauer um ihren gefallenen Mann. König Théoden von Rohan nimmt sie und ihren älteren Bruder Éomer mit nach Rohan, wo sie unter seiner Obhut aufwachsen. Als Schildmaid von Rohan lernt sie neben den höfischen Tugenden auch zu kämpfen. Mit enormem Mut und Klugheit begabt, leidet sie darunter, als Frau nur auf „Heim und Herd“ festgelegt zu werden. Lange pflegt sie den gebrechlichen König, der unter den Einflüsterungen von Gríma zunehmend verfällt.

Sie begegnet Aragorn und verliebt sich unglücklich in ihn. Als aber dieser ihr sagt, dass es nur ein Schatten und Gedanke sei, den sie liebt, stirbt ihre Hoffnung. Als ihr Onkel Théoden, der von Gandalf geheilt wird, nach der Schlacht um Helms Klamm mit seinen Männern in den Krieg gegen Mordor zieht, verkleidet sie sich als Mann und nennt sich Dernhelm, um mitzukämpfen. In der großen Schlacht um Minas Tirith besiegt sie mit Merry den Hexenkönig von Angmar, den obersten der Nazgûl. Diesem war prophezeit worden, dass er „durch keines Mannes Hand würde fallen können“. Danach fällt sie in einen todesähnlichen Schlaf, von dem sie Aragorn heilt, wodurch dieser seinen Anspruch auf die Königswürde beweist. Sie trifft dann in Gondors Häusern der Heilung Faramir, den Truchsess von Gondor und späteren Fürsten von Ithilien, den sie nach dem Ringkrieg heiratet.

Gríma „Schlangenzunge“

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Gríma, Gálmóds Sohn († 3019 D. Z.), ist der engste Ratgeber König Théodens von Rohan. Unter dem Einfluss Sarumans schwächt er seinen König und verhindert, dass dieser den bevorstehenden Krieg und die Bedrohung aus Sarumans Festung Isengart wahrnimmt. Außerdem stellt er Éowyn, der Nichte des Königs, nach und ist maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Bruder Éomer aus Meduseld, der Goldenen Halle von Rohan, verbannt wird.

Etwa zu der Zeit, als Frodo aus Beutelsend aufbricht, um das Auenland zu verlassen, wird Gríma auf dem Weg nach Isengart von einigen Nazgûl unter Führung des Hexenkönigs abgefangen. Er rettet sein Leben, indem er Saruman an die Nazgûl verrät und steht fortan, ohne Wissen Sarumans, in deren Diensten. Damit wird er zum doppelten Verräter und trägt zum Untergang Sarumans bei. Von Saruman wird er trotz der für ihn geleisteten Dienste wie ein Sklave behandelt. Als Berater des Königs hält er sich meist in Edoras auf. Nachdem Théoden durch Gandalf geheilt wird, verbannt Théoden Gríma, der daraufhin zu Saruman nach Isengart flieht.

Als Saruman nach Ende des Ringkrieges von Baumbart freigelassen wird, folgt Gríma ihm und unterstützt ihn dabei, die Hobbits im Auenland zu tyrannisieren. Als die Hobbits unter der Führung von Frodo Beutlin Saruman besiegen und des Landes verweisen, ersticht Gríma Saruman schließlich aus Hass und Verzweiflung und wird selbst von Hobbit-Bogenschützen erschossen.[19]

Die Dunländer besiedeln zunächst Teilgebiete Gondors und werden nach und nach von dessen Bewohnern verdrängt. Es ist wahrscheinlich, dass auch jene Krieger einst zu diesem Volk gehörten, die Gondor im Krieg des Letzten Bündnisses ihre Unterstützung verweigerten und von Isildur mit einem Fluch belegt wurden. Man nennt diese auch die Armee der Toten, die sich in den Ered Nimrais („Weiße Berge“) verbarg. Die Menschen von Dunlad („Westebene“ oder „Dunkelland“), einem Gebiet westlich des Hithaeglir („Nebelgebirge“) zwischen Glanduin („Grenzfluss“) und Angren/Isen („Eiserner“) in Enedwaith („Mittelland“) schlossen sich Saruman auf seinem Feldzug gegen Rohan an, weil er ihnen diese Länder als Lohn versprach.

Die Haradrim (Westron für „Südländer“) sind wilde und als kriegerisch beschriebene Menschen aus Harad, einem großen Bereich im südlichen Mittelerde. Im Zweiten Zeitalter leisten einige der Haradrim Númenor Tribut, doch im Dritten Zeitalter stehen sie unter dem Einfluss Saurons und sind eine ständige Bedrohung für Gondors südliche Grenzen. Einige der Haradrim werden von schwarzen Númenórern regiert.

Die Haradrim sind im Allgemeinen groß und dunkelhäutig, mit schwarzem Haar und dunklen Augen. Die Bewohner von Fern-Harad werden als schwarzhäutig beschrieben, mit weißen Augen und roten Zungen, wie Halbtrolle. Sie tragen scharlachrote Kleidung und Goldschmuck. Einige Stämme der Haradrim bemalen ihre Körper.

In der Schlacht führen sie Krummschwerter und alle möglichen anderen Waffen und sind wegen ihrer Kriegs-Olifanten gefürchtet. Von den Hobbits werden sie als „Schwärzlinge“ bezeichnet, wobei die Erzählungen von den Olifanten als Legende angesehen werden.

Die schwersten Angriffe der Haradrim auf Gondor finden in den Jahren 1014–1050 D. Z. über Umbar statt. Besonders erwähnt werden außerdem:

  • 1944: Die Menschen von Nah-Harad verbünden sich mit den Wagenfahrern (Balchoth) und den Bewohnern von Khand (Variags)
  • 2885: Sie werden in der Schlacht am Poros-Übergang geschlagen
  • 3019: Die Haradrim kämpfen während des Ringkriegs in der Schlacht auf dem Pelennor und in Ithilien

Als Ostlinge werden alle Bewohner der östlichen Gebiete Mittelerdes bezeichnet, die im Westen des Kontinents kaum bekannt sind – das heißt jener Gebiete, denen Tolkien weniger Aufmerksamkeit schenkte. Über das weite Ostgebiet, in dem offenbar vor allem Menschen und nur wenige Elben und Zwerge leben, gibt es nur wenige Informationen. Die Einwohner sind Nachfahren jener Menschen, die während der Großen Wanderung keinen Kontakt mit den Elben aufgenommen haben. Die größten Ostländer sind Rhûn und Khand. Einst von den Menschen des Westens verdrängt, gibt Sauron ihnen die Chance, sich zu rächen. Sie stellen sich als Söldner unter seinen Kriegsdienst und dienen so dem dunklen Herrscher in den Schlachten gegen die freien Völker Mittelerdes.

Im Dritten Zeitalter tauchen sie als kriegerische Angreifer vor Gondor auf und unterstützen Saurons Armee in der Schlacht auf dem Pelennor. Namentlich bekannt sind vor allem zwei Völker der Ostlinge, die Wagenfahrer und die Balchoth. Die Wagenfahrer benutzen im Kampf charakteristische Streitwagen, nach denen sie benannt sind. Die Balchoth (S.) „Grausame Horde“ aus Rhôvanion werden – wie alle Ostlinge – schließlich im Ringkrieg am Ende des Dritten Zeitalters vernichtend geschlagen.

Menschen aus Bree

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Diese Menschen leben in Bree, dem größten Ort des Breelandes, das gemeinsam von Menschen und Hobbits bewohnt wird. Sie kommen im Zweiten Zeitalter aus den östlichen Gebieten auf der Flucht vor Sauron und den Ostlingen und werden sesshaft. In Der Herr der Ringe spielt ein Wirt aus Bree eine wichtige Rolle, der etwas vergessliche, aber liebenswürdige Gerstenmann Butterblume (bzw. Butterblüm, im Original Barliman Butterbur). Er übergibt Frodo mit erheblicher Verspätung den Brief von Gandalf, in dem dieser die Hobbits anweist, nicht auf ihn zu warten, sondern mit Aragorn weiterzuziehen. Auch Saruman hat Mittelsmänner in Bree, die zum Beispiel die Abreise von Merry, Pippin, Sam, Frodo und Aragorn beobachten und Saruman darüber informieren. Ein Beispiel dafür ist Lutz Farning.

Nazgûl (Ringgeister)

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Die Nazgûl (aus nazg „Ring“ und gûl „Geist“ in der schwarzen Sprache Mordors; daher auch Ringgeister genannt) trugen als Könige der Menschen die Neun Ringe der Macht, die Sauron ihnen gegeben hat. Sie wurden dadurch nahezu unsterblich, verfielen jedoch nach und nach der Macht des Einen Rings und wurden zu Geistern und zu Sklaven Saurons. Von den Elben werden sie Úlairi (Quenya) genannt. Sie sind auch als Schwarze Reiter oder Die Neun bekannt.

Die Waffe der Ringgeister ist vor allem der lähmende Schrecken, den ihr bloßes Auftreten verursacht. Beim Kontakt mit Lebenden tragen sie schwarze Mäntel mit Kapuzen und schwarze Stiefel, um ihre Unsichtbarkeit zu verbergen. Als Waffen benutzen sie auch verhexte Klingen, wie die Morgul-Klinge, mit welcher der Hexenkönig Frodo auf der Wetterspitze verletzt. Das Sonnenlicht kann sie schwächen. Herkömmliche Waffen prallen an ihnen ab, mit bestimmten Klingen elbischer und númenórischer Herkunft können sie jedoch verletzt oder getötet werden.

Ihre Sinneseindrücke sind bei Tageslicht stark beeinträchtigt. Sie mögen es nicht, bei Tage umzugehen. Aragorn sagt über sie: „Sie sehen die Welt des Lichtes nicht so wie wir […] Unsere Gestalten werfen in ihrem Geist Schatten, die nur die Mittagssonne zerstört; aber in der Dunkelheit nehmen sie viele Zeichen und Formen wahr, die uns verborgen bleiben. Und zu jeder Zeit riechen sie das Blut von lebenden Wesen, begehren und hassen es.“

Als das Letzte Bündnis gegen Ende des Zweiten Zeitalters Sauron besiegt, versagt den Ringgeistern der Mut. Ihr Meister ist nach dieser Niederlage und dem Verlust des Einen Rings stark geschwächt, und auch die Nazgûl halten sich verborgen.

Ihr Sitz ist die Stadt Minas Morgul, die sie im Jahre 2002 D. Z. erobern. Von dort aus bereiten sie Saurons Rückkehr vor und treten im Jahre 2251 erstmals wieder in Erscheinung. Sie suchen als Schwarze Reiter nach dem Auenland.

Die beiden wichtigsten Nazgûl sind der Hexenkönig (häufig der Hexenkönig von Angmar genannt), der eine eiserne Krone trägt, und Khamûl, welcher einen besonders guten Geruchssinn hat. Der Hexenkönig wird in der Schlacht auf dem Pelennor von Éowyn, der Prinzessin von Rohan, und dem Hobbit Meriadoc nach einem Stich in die Achillessehne getötet. So erfüllt sich die Prophezeiung des Elben Glorfindel, er werde von keines Mannes Hand sterben. Khamûl kommt mit den anderen Nazgûl nach der Zerstörung des Einen Rings am Schicksalsberg um und ist der einzige der Ringgeister, dem von Tolkien selbst (neben Beschreibungen wie Der Hauptmann Saurons, Der Schatten des Ostens oder Der Schwarze Ostling) ein eigener Name gegeben wird: Im Herrn der Ringe noch namenlos, wird er in den Nachrichten aus Mittelerde explizit Khamûl genannt. Alle anderen kursierenden Namen sind nicht-kanonische Erfindungen der Firma Iron Crown Enterprises, den Herausgebern des Mittelerde-Rollenspielsystems MERS.

Wasa oder Drúedain (Drú-Menschen)

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Die Wasa sind ein kleines Menschenvolk, das im Dritten Zeitalter im Drúadan-Wald an den Nordhängen des Weißen Gebirges (zwischen Amon Dîn und Nardol) lebt. Sie sind kaum größer als 1,20 m, nicht gerade schön und von ungeschlachtem Körperbau, mit runden Gesichtern, platten Nasen, dunklen Augen und breiten Mündern. Sie sind sehr stark und erst ihr schallendes und ansteckendes Lachen vermittelt die Gewissheit, dass die Drúedain keine Orks sind (die von ihnen abgrundtief gehasst werden). Sie sprechen eine eigentümliche, uralte Sprache, verwenden aber keine Schriftzeichen. Sie sind sehr geschickt darin, täuschend lebensechte Holz- und Steinfiguren von sich anzufertigen. Sie besitzen zumindest mathematische Grundkenntnisse, rechnen aber in einem umständlichen 20er-System. Sie wohnen in Höhlen und misstrauen den „Leuten aus den Steinhäusern“.

Der eigentliche Name der Drúedain ist Rog (Plural Rogin), der aus der Sprache der Rohirrim kommt.

Bei ihren Nachbarvölkern sind sie nicht besonders beliebt. Ihnen wird nachgesagt, sie verstünden sich auf dunkle Zauberkunst und schössen mit Giftpfeilen aus dem Hinterhalt. Bei den Rohirrim gelten die Drúedain als Wilde und werden von ihnen teilweise wie Tiere gejagt. Ghan-Buri-Ghan ist einer ihrer Anführer. Vor der Schlacht auf dem Pelennor hilft er den Rohirrim: Er führt sie auf einem versteckten Pfad durch die Berge und vermeidet so die Begegnung mit dem feindlichen Heer, das sie am Erreichen der Stadt Minas Tirith hindern soll. Zum Dank wird ihnen nach dem Ende des Ringkrieges ihr Wohngebiet auf immer als Heimat zugesichert und sie sind vor weiteren Nachstellungen geschützt.

Beorn ist ein Charakter aus dem Hobbit. Er ist ein stämmiger und sehr kräftiger Mensch, der die Fähigkeit besitzt, sich in einen Bären zu verwandeln. Gandalf erklärt Bilbo und den Zwergen, er sei ein Hautwechsler: „Manchmal ist er ein mächtiger schwarzer Bär, manchmal ist er ein großer starker, schwarzhaariger Mensch mit gewaltigen Armen und einem langen Bart.“ Im Kampf verhält er sich wie ein Berserker. Zusammen mit seinem Sohn Grimbeorn begründet er das Volk der Beorninger, die insbesondere als gute Bäcker und für ihre hervorragenden Honigkuchen bekannt sind.

Mit der Figur Beorns und deren Namen erlaubt sich Tolkien einige „Scherze“: Der Name Beorn stammt aus dem Altenglischen – dort bedeutete das Wort ursprünglich einfach „Bär“, bis die Bedeutung sich einige Jahrhunderte später zu „Krieger“ verändert hatte. Beorns Fähigkeit, sich in einen Bären zu verwandeln, erinnert also vermutlich an die linguistische Entwicklung des Wortes. Eine weitere Spitzfindigkeit ist die Darstellung Beorns als Vegetarier, der sich hauptsächlich von Honig ernährt. Dies hat ebenfalls einen linguistischen Hintergrund: Das altenglische Wort béo heißt übersetzt „Biene“. Auch die Ähnlichkeit des Wortes zum Helden des von Tolkien oft untersuchten und gelesenen altenglischen Gedichts Beowulf ist unverkennbar.[20]

Die Bärtierchen-Art Beorn leggi wurde nach dieser Figur benannt.

J. R. R. Tolkien griff bei der Gestaltung seiner Zwerge viel stärker als bei Elben auf bestehende Mythen und Stereotype zurück. So ist die Idee von kleinwüchsigen, handwerklich geschickten, bärtigen Bergleuten, die eine große Faszination für Gold und Edelsteine haben, auch in anderen und älteren literarischen Zusammenhängen zu finden. Zahlreiche von Tolkiens Zwergennamen stammen wie auch der Name Gandalf aus der altnordischen Tradition, genauer aus dem Dvergatal, der Zwergenerzählung in der Völuspá, einem Teil der Älteren Edda.

Innerhalb von Tolkiens Welt wurden die Zwerge vom Vala Aule noch vor dem Erwachen der Elben und Menschen entworfen. Aule war ungeduldig und wollte nicht auf das Erscheinen der von Ilúvatar geschaffenen Rassen warten, um Schüler für seine Kunst zu bekommen. Er formte daher im Geheimen die sieben Urväter der Zwerge, war aber unfähig, ihnen eigenes Leben und Seelen zu geben. Erst nachdem Ilúvatar erkannte, dass Aule bereit war, seine Werke zu opfern, adoptierte er die Zwerge als seine eigenen Kinder und hauchte ihnen einen eigenen Willen ein. Sie durften aber erst nach den Erstgeborenen, den Elben, die Welt erblicken. Deshalb legte Aule die Zwerge unter der Erde schlafen und weckte sie erst nach dem Erscheinen der ersten Elben wieder auf. Zwerge (Naugrim oder Nornwaith) leben erheblich länger als Menschen. Zudem zeichnen sie sich durch ihre hohe Ausdauer aus, so dass sie trotz Last, Beschwerlichkeit des Weges und weiten Märschen nur langsam ermüden. Es wird behauptet, dass Zwerge nach ihrem Tod wieder zu Stein werden und dass manche ihrer Vorväter, vor allem Durin, immer wieder geboren werden. Zwerge haben einen prachtvollen Bartwuchs, eine geringe Körpergröße – allerdings mindestens 1,20 m – und eine stämmige bis untersetzte Statur.

Aule erdachte die Zwerge als stark und unnachgiebig, damit sie Melkor widerstehen konnten. Zwar gelang es Sauron, sie mit den Ringen der Macht zu verführen, er konnte aber ihre Geister aufgrund ihrer von Aule gegebenen Widerstandskraft nicht beherrschen. Überhaupt haben Zwerge so gut wie nie bewusst Melkor oder Sauron gedient und diese immer nach Möglichkeit, besonders wenn ihre Eigeninteressen gefährdet waren, bekämpft, doch beschreibt Tolkien in Der Hobbit auch bösartige Zwerge, die sich mit Orks verbündeten. Auf den Umstand der Interessenwahrung und der zwergischen Sturheit (vor allem in Bezug auf Gold und andere Schätze) sind auch die teilweise entstandenen Zwiste zwischen Zwergen und anderen freien Völkern, vor allem den Elben, zurückzuführen, da sich die Zwerge auch bei ihnen nicht scheuten, teils gewaltsam ihre materiellen Interessen und Rechte geltend zu machen.

Während die Elben in Mittelerde glaubten, dass die Zwerge nach ihrem Tode wieder in die Erde zurückkehren und zu Stein werden würden, glaubten die Zwerge selbst dies keineswegs. Sie sagten vielmehr, dass Aule, den sie selbst Mahal nennen, sie in einer gesonderten Halle in Mandos versammeln ließe, um ihm in der Letzten Schlacht zu dienen und um Aule zu helfen, Arda danach wieder aufzubauen. Sie berichteten auch, dass die sieben Väter der Zwerge in ihrem eigenen Geschlecht immer wieder zum Leben erwachen und denselben Namen tragen werden. Von diesen Vätern war Durin der berühmteste, welcher der Stammvater der Zwerge von Khazad-dûm war, die von allen Zwergen dem Volk der Elben am freundlichsten gesinnt waren.[21]

Obwohl die Zwerge lieber unter ihresgleichen bleiben, treiben sie doch regen Handel mit anderen Völkern, so etwa den Menschen von Thal und Esgaroth, und benutzen dafür ihre Handelsrouten. Ihre richtigen Namen sind allerdings wie ihre eigene Sprache geheim, weshalb sie diese niemals Angehörigen eines anderen Volks verraten und sie nicht einmal auf ihren Grabsteinen vermerkt sind. Die in Tolkiens Welt öffentlich verwendeten Namen entsprachen in ihrer Form denen der nördlichen Menschen, wie auch die Zwerge nach außen hin die Sprache der jeweils benachbarten Völker verwendeten.

Die einzige Zwergenfrau, die namentlich in Der Herr der Ringe genannt wird, ist Dís, Tochter Thráins II. Gimli erklärt, es gebe nur wenig Zwergenfrauen, wahrscheinlich nicht mehr als ein Drittel des ganzen Volks der Zwerge. Sie seien, außer in großer Not, selten unterwegs und wären den Zwergenmännern hinsichtlich etwa einer ebenfalls vorhandenen gewissen Ausprägung zum Bartwuchs und einer tieferen Stimmlage so ähnlich, dass das Gerücht entstand, es gebe gar keine Zwergenfrauen und sie wüchsen aus Stein. Die Reproduktionsrate unter den Zwergen scheint durch die geringe Population von weiblichen Zwergen und einer latenten gegenseitigen Bindungsunwilligkeit überaus klein zu sein.

Die üblichen Waffen der Zwerge sind Äxte und Beile aller Arten, mitunter zusammen mit einem Schild geführt. Teilweise werden aber auch Schwerter und andere übliche Kriegswaffen eingesetzt; so verwendet z. B. Thorin sogar ein Elbenschwert, das aus Gondolin stammt. Sie rüsten sich meist mit verstärkten Kettenrüstungen und Helmen. Zudem werden mitunter große Kriegsmasken eingesetzt, um den Feind zusätzlich in Furcht zu versetzen. Auch waren die Masken in der Nirnaeth Arnoediad gegen den Drachen Glaurung von Bedeutung, weil sie seinem Feuer standhielten. Eine besondere übergreifende Wichtigkeit erlangten die Zwerge in alter Zeit und andeutungsweise wieder nach dem Ringkrieg durch die Gewinnung und Verarbeitung von Mithril-Metall in den Minen von Moria. Dies ist das härteste bekannte Metall in Mittelerde und hochbegehrt, da es neben der Widerstandskraft zudem nur eine geringe Masse aufweist und darum leichter zu tragen ist.

Durin war der Älteste der Sieben Väter der Zwerge, er erwachte unter dem Berg Gundabad. Von dort wanderte er an der Ostseite des Nebelgebirges bis zu dem Spiegelsee (Kheled-zâram), in diesem erblickte er eine Krone aus Sternen über seinem Kopf, er sah das als gutes Zeichen und ließ sich in Azanulbizar „Schattenbachtal“ nieder, wo später Khazad-dûm „Zwergenschacht“ entstand. Durin wurde auch der Unsterbliche genannt, weil er sehr lange lebte und sein Geschlecht bis in die Tage des Vierten Zeitalters nie erlosch. Außerdem wurde fünfmal ein Erbe geboren, der seinem Stammvater so ähnlich sah, dass auch er Durin genannt wurde. Der letzte dieser Reihe, Durin VI., wurde 1980 D. Z. in Khazad-dûm, der Mine von Moria, von einem Balrog erschlagen. Diesen hatten die Zwerge geweckt, als sie in ihrer Gier nach Mithril („Wahrsilber“ oder „Moria-Silber“) zu tief gruben. Durin wurde in vielen Liedern und Gedichten der Zwerge besungen. Eines trägt den Titel „Die Welt war schön zu Durins Zeit“. Hier folgt ein kleiner Ausschnitt:

„Die Welt war jung, die Berge grün, als fleckenlos der Mond noch schien,
Nicht Berg noch Tal, nicht Strom noch Land war da zu Durins Zeit benannt.
Er gab den Dingen Nam und Stand, trank ersten Trunk vom Quellenrand
Und sah im Spiegel Widerschein von Sternen, Gold und Edelstein,
Sah sich zu Haupte eine Kron aufblinken und verschatten schon.

Sein Grab liegt unter Schatten da in Khazad-dûm in Moria
Die Sterne glitzern wunderlich im Spiegelsee die Krone blich,
Tief ist der See, der sie begräbt, bis Durin sich vom Schlaf erhebt.“

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe[22]

Laut Christopher Tolkien kehrt die letzte Reinkarnation von Durin, Durin der Siebte, mit einem Großteil der Langbärte zurück nach Moria, und führt das einstmals größte Reich der Zwerge zu neuem Ruhm und Reichtum.

Thorin Eichenschild

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Thorin Eichenschild (* 2746; † 2941 D. Z.; englisch Thorin Oakenshield), Sohn des Thráin, ist als Thorin II. von 2850 D. Z. bis zu seinem Tode König der Zwerge aus dem Hause Durin. Den Beinamen Eichenschild erhält er, als er in einer Schlacht vor den Toren Morias seinen Schild verliert und die Schläge seiner Feinde mit einem Eichenast abwehrt.[23] Thorin ist einer der Protagonisten im Hobbit, in dem er sich mit zwölf anderen Zwergen, Bilbo Beutlin und Gandalf aufmacht, das Königreich unter dem Berg (Sindarin Erebor) zurückzugewinnen, das der Drache Smaug den Zwergen geraubt hat. Thorin Eichenschild stirbt in der Schlacht der Fünf Heere, als Elben, Menschen und Zwerge gemeinsam gegen Orks und Warge aus dem Nebelgebirge kämpfen. Bei dem Versuch, Bolg, den Anführer der Orks, zu töten, erleidet er tödliche Wunden.

Sein Grab liegt unter dem Einsamen Berg. Er wird begraben mit dem Arkenstein auf der Brust, dem Schatz seines Hauses. Auf seinem Grab liegt das in Gondolin geschmiedete Schwert Orcrist, das er auf seiner Reise zum Erebor in einer Trollhöhle gefunden hat und dessen Klinge blau schimmert, wenn sich Orks in der Nähe befinden. Auf diese Weise können die Zwerge seither nicht mehr von Orks überrascht werden.

Von Thorins zwölf Begleitern bei der Reise zum Erebor entstammen auch Fíli, Kíli, Dori, Nori, Ori, Óin, Glóin, Balin und Dwalin dem Haus Durin. Seine entfernteren Verwandten Bombur, Bifur und Bofur stammen von den Zwergen aus Moria ab.[24]

Dain II. Eisenfuß (* 2767; † 3019 D.Z.), Sohn des Nain, Vetter Thorin Eichenschilds, war zur Zeit der Erzählung des „Hobbits“ der Fürst der Eisenberge. Weil er dem Berg Erebor am Nächsten wohnte und über ein stattliches Heer verfügte, bat Thorin den Raben Roac, zu ihm zu fliegen und Unterstützung zu schicken. Daraufhin kam der Zwergenkönig selbst mit fünfhundert seiner besten Krieger, um seinem Vetter beizustehen. Bevor es aber zum Konflikt zwischen Zwergen, Menschen und Elben kommen konnte, erreichten die Orks und die Warge das Schlachtfeld und die Schlacht der Fünf Heere begann. Nachdem Thorin auf dem Schlachtfeld gefallen war, wurde Dain der König unter dem Berg vom Erebor.

Glóin (* 2783 D. Z.; † 15 V. Z.) ist ein Zwerg aus Durins Sippe. Er ist der Sohn von Gróin (* 2671 D. Z.;† 2923 D. Z.) und Vater von Gimli (* 2879). Nach der Schlacht von Anazulbizar, in der der Orkkönig Azog getötet wird, begleitet er Thrain und Thorin auf ihren Wanderungen. Später wird er ein Mitglied in Thorins Gruppe, als sie ausziehen, um den Drachen Smaug zu töten und den Zwergenschatz zurückzuerobern. Nach der Tötung von Smaug nimmt Glóin seinen Wohnsitz in Erebor, wo wieder Frieden herrscht. Im Jahr 2989 ging Balin mit seinem Bruder Óin und einigen anderen Zwergen nach Moria. Als er 30 Jahre nichts von ihnen gehört hat, ging er mit seinem Sohn Gimli im Jahr 3019 D. Z. nach Bruchtal, um Elrond im Auftrag der Zwerge von Erebor um Rat zu fragen und an seinem Rat teilzunehmen.

Gimli (* 2879 D. Z.), Glóins Sohn, verbringt seine Jugend in den Ered Luin, den „Blauen Bergen“, im Nordwesten von Mittelerde. Sein Vater Glóin und dessen Bruder Óin gehören zu den 13 Zwergen, denen Bilbo Beutlin sich auf der Reise zum Erebor anschließt.

Gimli gehört als einziger Vertreter der Zwerge zur Gemeinschaft des Ringes um den Ringträger Frodo Beutlin. Er schließt gegen alle zwergische Gewohnheit enge Freundschaft mit dem Elben Legolas und erhält daher den Beinamen Elbenfreund.

Nach Saurons Sturz bringt Gimli einen Teil des Zwergenvolks von Erebor in den Süden und wird der Herr der Glitzernden Höhlen (Aglarond). Er und sein Volk vollbringen große Werke in Gondor und Rohan. In Minas Tirith ersetzen sie das durch den Hexenkönig zerstörte Tor durch ein neues, das sie aus Mithril und Stahl schmieden.

Gemeinsam mit Legolas verlässt Gimli im Jahr 120 V. Z. Mittelerde, um in Valinor zu leben – als einziger Zwerg, dem dieses besondere Vorrecht der Elben jemals gewährt wird.

Balin (* 2763 D. Z.; † 2994 D. Z.), Fundins Sohn, ist einer der Begleiter Thorin Eichenschilds auf dessen Reise zum Erebor. 2989 D. Z. bricht er mit einer größeren Zahl von Zwergen, darunter auch Óin und Ori, nach Moria auf, um die alte Zwergenfestung von den Orks zurückzuerobern. Nach anfänglichen Erfolgen nennt er sich Herr von Moria, wird jedoch fünf Jahre nach seiner Ankunft von einem Ork erschossen. Die neue Zwergenkolonie wird später vollständig vernichtet. Balins Grabkammer sowie Aufzeichnungen, aus denen sein Schicksal und das der Kolonie hervorgeht, findet die Gemeinschaft des Ringes, als sie Moria auf ihrem Weg von Bruchtal in den Süden durchquert.

Dwalin (* 2772 D. Z.; † 92 V. Z.), Fundins Sohn und Balins jüngster Bruder, begleitete Thorin Eichenschild auf der Reise zum Erebor. Nach der Schlacht der Fünf Heere lässt er sich im Erebor mitsamt seinem Anteil am Schatz nieder. Außerdem ist er mit Balin ein Gefährte Thráins, als dieser 2841 D. Z. erfolglos versucht den Erebor zurückzufordern. Nachdem Thráin am Rand des Düsterwaldes entführt wurde, kehren die beiden Zwerge ins Blaue Gebirge zurück.

Fíli (* 2859; † 2941 D. Z.) war der ältere Sohn der Zwergenfrau Dís und auch der Neffe von Thorin Eichenschild. Zusammen mit seinem Bruder Kíli war er einer jener Zwerge, die mit Thorin Eichenschild und Bilbo Beutlin zum Einsamen Berg zogen. Dort kämpfte Fíli mit den anderen Zwergen in der Schlacht der Fünf Heere. Als sein Onkel während der Schlacht tödlich verwundet wurde, versuchte er zusammen mit Kíli ihn mit seinem Leib zu verteidigen, beide fanden jedoch hierbei den Tod. Fíli war der zweitjüngste Zwerg der Gefährten von Bilbo Beutlin.

Kíli (* 2864; † 2941 D. Z.) war der jüngere Sohn der Zwergenfrau Dís und auch der Neffe von Thorin Eichenschild. Zusammen mit seinem Bruder Fíli war er einer jener Zwerge, die mit Thorin Eichenschild und Bilbo Beutlin zum Einsamen Berg zogen. Dort kämpfte Kíli mit den anderen Zwergen in der Schlacht der Fünf Heere. Als sein Onkel während der Schlacht tödlich verwundet wurde, versuchte er zusammen mit Fíli ihn mit seinem Leib zu verteidigen, beide fanden jedoch hierbei den Tod. Kíli war der jüngste Zwerg der Gefährten von Bilbo Beutlin.

Bilbo Beutlin (im englischen Original Bilbo Baggins; * 22. September 2890 D. Z.; 1290 nach Auenland-Zeitrechnung) ist ein „angesehener und achtbarer“ Hobbit und lebt unauffällig in Hobbingen – bis er im April 2941 „zu seiner eigenen bleibenden Verwunderung“ mit Gandalf, Thorin Eichenschild und weiteren 12 Zwergen zum Einsamen Berg Erebor aufbricht, um den Zwergenschatz vom Drachen Smaug zurückzuerobern. Dies führt zu einer gefahrvollen Reise über das Nebelgebirge, durch den Düsterwald bis nach Erebor, wo der Drache den Tod findet und die Schlacht der 5 Heere geschlagen wird, ehe Bilbo, von den Zwergen für seine Dienste reich belohnt, wieder in seine Heimat nach Hobbingen im Auenland zurückkehrt.

Auf dieser Reise findet er in einem Gang tief unter dem Nebelgebirge den Einen Ring, den Gollum dort verloren hat. Er besiegt Gollum im Rätselkampf und entkommt mit Hilfe des Ringes. Er nutzt die Fähigkeit des Ringes, seinen Träger unsichtbar zu machen, mehrmals während seiner Reise und trägt ihn auch im Auenland, ohne seine Herkunft und Bedeutung zu kennen. Als Ringträger altert er ungewöhnlich langsam und gilt unter Hobbits auch wegen seiner weiterhin gepflegten Kontakte zu Gandalf, den Zwergen und auch Elben als etwas verschroben.

An seinem „einundelfzigsten“ (111.) Geburtstag übergibt Bilbo auf Anraten und mit Unterstützung Gandalfs den Ring und sein gesamtes Eigentum an seinen Lieblingsneffen und Adoptivsohn Frodo Beutlin, der am selben Tag seinen 33. Geburtstag und damit seine Mündigkeit feiert. Bilbo macht sich mit drei Zwergen auf die Reise nach Bruchtal, wo er bei Elrond ein ruhiges Leben weitab vom Ring lebt und sich dem Verfassen von Gedichten und Liedern widmet.

Als Frodo sich viele Jahre später mit der „Gemeinschaft des Ringes“ auf den Weg macht, um den Einen Ring in den Feuern des Schicksalsberges zu vernichten, hat Bilbo nur die Rolle eines Chronisten.

Nach dem Ende des Ringkrieges begleitet er Frodo, Gandalf und viele Elben zu den Grauen Anfurten, um dort nach Valinor (den unsterblichen Landen) zu segeln. Zu dieser Zeit hat er bereits sein 132. Lebensjahr erreicht und ist damit (abgesehen von Gollum/Sméagol) der älteste Hobbit, der je in Mittelerde gelebt hat.

Bilbo Beutlin ist auch insofern eine zentrale Figur in Tolkiens Werk, als die Bücher Der Hobbit und Der Herr der Ringe vorgeblich Übersetzungen aus Bilbos Aufzeichnungen darstellen. In der Einleitung zum Herrn der Ringe beschreibt Tolkien ausgeklügelt, wie und von wem das Buch mehrmals abgeschrieben worden sei, bis es schließlich von ihm selbst ins Englische „übersetzt“ wurde. Auch die Aufzeichnungen der elbischen Mythologie und der Sagen des ersten und Zweiten Zeitalters wurden von Bilbo gesammelt und übersetzt.

Frodo Beutlin (im Original Frodo Baggins; * 22. September 2968 D. Z.) ist der Sohn von Drogo Beutlin und Primula Brandybock. Als er zwölf Jahre alt ist, kommen seine Eltern bei einem Bootsunfall ums Leben. Von da an lebt er bei seinem Onkel Bilbo Beutlin, der ihn später zu seinem Adoptivsohn und Erben macht. Als Bilbo an seinem hundertelften Geburtstag (gleichzeitig Frodos 33. Geburtstag) das Auenland wieder verlässt, hinterlässt er Frodo seinen Besitz und vertraut ihm auch seinen unsichtbar machenden Ring an, den er auf seiner Fahrt zum Erebor gefunden hat.

Siebzehn Jahre später erfährt Frodo zu seinem Entsetzen von Gandalf, dass es sich bei dem Ring um den Einen Ring von Sauron handelt. Gandalf erklärt ihm, dass der Ring vernichtet werden muss. Eine Weile später macht Frodo sich daher mit seinen Freunden Sam, Merry und Pippin auf den Weg nach Bruchtal, um den Ring vor den Ringgeistern (den sogenannten Nazgûl) in Sicherheit zu bringen. Frodo wird auf der Flucht vom Hexenkönig an der Wetterspitze an der linken Schulter verwundet, erreicht aber mit Hilfe von Aragorn und dem Elben Glorfindel gerade noch rechtzeitig Bruchtal, wo er von Elrond geheilt wird.

Später bricht er – nach der Entscheidung des Rates von Elrond – mit der Gemeinschaft des Ringes nach Mordor auf, um den Ring in die Feuer des Schicksalsberges zu werfen und so zu zerstören. Er trägt eine Kettenrüstung aus Mithril, die ihm mehrmals das Leben rettet. Das Kettenhemd hat ihm Bilbo geschenkt, der es seinerseits von Thorin Eichenschild geschenkt bekam. An den Rauros-Fällen trennt er sich vom Rest der Gemeinschaft, nachdem Boromir versucht hat, ihm den Ring gewaltsam abzunehmen. Zusammen mit Sam überquert er die Emyn Muil und die Totensümpfe und gelangt schließlich unter der Führung von Gollum bis nach Mordor. Sam und Frodo werden schließlich von Gollum verraten, der sie in die Falle der schrecklichen Spinne Kankra lockt. Nach einem Stich der Spinne wird der bewusstlose Frodo von Orks gefangen genommen und in den Turm von Cirith Ungol gebracht. Von dort rettet ihn Sam, der im Glauben, Frodo sei von der Spinne getötet worden, auch den Ring an sich genommen hat.

Der Ring wird für Frodo trotz der überraschenden Zähigkeit der Hobbits, die zuvor nur Gandalf vermutet hat, immer mehr zur unerträglichen Belastung. Trotz der unerschütterlichen Loyalität und Hilfe seines Gefährten Sam steht die Fahrt auf Messers Schneide, bis der Ring schließlich zum Schicksalsberg gelangt. Zuletzt ist Frodo so sehr von der Macht des Ringes beeinflusst, dass er nicht imstande ist, den Ring ins Feuer zu werfen, sondern ihn für sich selbst beansprucht. Gollum, selbst ein früherer Ringträger, der die Hobbits bis zuletzt verfolgt, nimmt ihm jedoch die Entscheidung ab, indem er ihm gierig den Ring-Finger abbeißt und im Freudentaumel über den wiedererlangten Ring in die Feuer des Schicksalsberges stürzt. Auf diese Weise endet der Ringkrieg mit Saurons Vernichtung. Frodo und Sam werden von den Adlern vom Schicksalsberg gerettet und zum siegreichen Heer des Westens unter Führung des künftigen Königs Aragorn gebracht, wo sie als Helden gefeiert werden.

Schließlich kehrt Frodo in das Auenland zurück. Dort befreit er mit seinen Freunden Pippin, Merry und Sam das Auenland aus der Gewalt Sarumans. Zwei Jahre später, noch immer belastet durch seine verschiedenen Verletzungen aus seinen Abenteuern, erhält Frodo zusammen mit Bilbo die Erlaubnis, mit den Elben und Gandalf von den Grauen Anfurten, dem letzten Hafen der Elben, in die unsterblichen Lande zu segeln.

Frodo wird von J. R. R. Tolkien als fiktiver Hauptautor des Herrn der Ringe geschildert (Metafiktion), da er Bilbos Aufzeichnungen und seine eigenen Erfahrungen zusammenfasst und niederschreibt. Nur die letzten Seiten des Buches sollen aus der Feder von Sam stammen.

Meriadoc Brandybock

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Meriadoc Brandybock (Merry; Original Brandybuck; in der Hobbitsprache Kalimac Brandagamba) ist ein Hobbit aus Bockland und ein guter Freund von Frodo Beutlin und Peregrin Tuk. Merry flieht zusammen mit Frodo, Pippin und Sam aus dem Auenland nach Bruchtal und gehört später zu den Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt werden, um den Einen Ring zu vernichten.

Zusammen mit Pippin wird Merry von Orks aus Isengart gefangen genommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbricht. Sie können fliehen und treffen im Wald von Fangorn auf die Ents; diese begleiten sie beim Angriff auf Isengart. Sie sind an dieser Stelle „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ bringt, denn sie bringen die Ents dazu, sich nach Isengart aufzumachen und Saruman zu stürzen.

Merry wird später zum Knappen von Théoden, König von Rohan, und kämpft mit Éowyn in der Schlacht auf dem Pelennor. Dort hilft er Éowyn, den Hexenkönig von Angmar, Anführer der Nazgûl, zu töten, indem er ihm sein Schwert in das Bein rammt und ihn so ablenkt.

Nach dem Ringkrieg wird er gemeinsam mit Pippin von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 V. Z. zum Ratsherrn des Nördlichen Königreichs ernannt und genießt bei den Hobbits einen ausgezeichneten Ruf.

Da Merry und Pippin im Fangorn den Enttrank kosten und durch seinen Zauber erheblich wachsen, sind sie mit mindestens 4 ½ Fuß (~ 1,37 m) die größten Hobbits in der Geschichte des Auenlands.

Peregrin Tuk (genannt Pippin; im Original Took) ist ein Hobbit aus Tukland. Er zählt Meriadoc Brandybock und Frodo Beutlin zu seinen besten Freunden. Er flieht mit Frodo, Merry und Sam nach Bruchtal und wird mit den drei anderen Mitglied der Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt werden, um den Einen Ring zu vernichten.

Pippin lässt während der Durchquerung von Moria aus Neugier einen Stein in einen Brunnen fallen und macht damit vermutlich die Feinde auf sich aufmerksam (Orks, Trolle und der Balrog von Moria), von denen die Gefährten später angegriffen werden. Er wird zusammen mit Merry von Orks gefangen genommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbricht. Sie können fliehen, als die Orks von Reitern aus Rohan angegriffen und vernichtet werden. Sie treffen in Fangorn auf die Ents und begleiten diese bei ihrem Angriff auf Isengart. Sie sind dabei „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ bringt, denn Saruman und seine Orks sind den Ents schon lange ein Dorn im Auge.

Pippin kann der Versuchung nicht widerstehen, heimlich in Sarumans Palantír zu sehen, den Grima aus dem Orthanc geworfen hat, und wird dabei von Sauron entdeckt. Er reitet mit Gandalf nach Minas Tirith und tritt in die Dienste des Truchsesses von Gondor, Denethor II.

Zu hohen Ehren gelangt Pippin, als er Thain des Auenlandes wird und gemeinsam mit Merry von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 V. Z. zum Ratsherrn des Nördlichen Königreichs ernannt wird. Er hat einen Sohn namens Faramir, der später Sams Tochter Goldlöckchen heiratet. Nach Peregrins und Meriadocs Tod werden ihre Totenbetten neben das Totenbett von Aragorn gestellt.

Pippins Name (Peregrin) ist vermutlich von dem lateinischen Wort peregrinus inspiriert worden, das „Fremder“ oder „Ausländer“ bedeutet, aber auch einen (unsteten) Wanderer oder Reisenden bezeichnen kann.

Samweis Gamdschie (Sam)

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Samweis „Sam“ Gamdschie (im Original Samwise Gamgee; in der Hobbitsprache Banazir Galbasi) ist Frodos Gärtner und später dessen ständiger Begleiter auf dem Weg zum Schicksalsberg. Ursprünglich von Gandalf als Frodos Begleiter nur auf seiner Reise nach Bruchtal vorgesehen, wird er vom Rat von Elrond zu einem Mitglied der Neun Gefährten bestimmt und folgt seinem Herrn durch Moria, Lorien und letztlich (als einziger der Gefährten) bis nach Mordor. Als humorvoller, mutiger und loyaler Freund und Diener für Frodo trägt er sehr viel zur Erfüllung der Aufgabe bei.

Sam fühlt sich auf eine besondere Art und Weise für Frodo verantwortlich und umsorgt ihn aufmerksam. So ist er der erste, der Boromir misstraut, und auch Gollum, der sie mehr oder weniger unfreiwillig auf einem Teil des Weges als Führer begleitet, ist ihm mehr als suspekt. Als Frodo von Gollum bei Kankras Lauer in einen Hinterhalt gelockt wird, kämpft Sam zunächst mit Gollum und kurz darauf mit Kankra, der riesigen Spinne, die seinen Herren vergiftet hat. In dem Glauben, der vom Spinnengift betäubte Frodo sei tot, nimmt Sam den Ring, das kleine Elbenschwert Stich und Galadriels Phiole, um die Aufgabe allein zu Ende zu führen. Als er erfährt, dass sein Herr nicht tot ist, rettet er ihn aus der Gefangenschaft der Orks, gibt ihm den Ring zurück und begleitet ihn aufopferungsvoll bis zum Schicksalsberg. Die Orks halten ihn wegen der Verletzungen, die er Kankra zugefügt hat, für einen großen Elbenkrieger.

Nach dem Ende des Ringkrieges und der Befreiung des Auenlandes heiratet er Rosie Hüttinger (im Original Rose Cotton – auch der Name Gamgee ist im Birminghamer Dialekt von Tolkiens Jugend ein Ausdruck für Baumwolle), die mit ihm 13 Kinder hat. Nachdem Frodo, Bilbo und Gandalf Mittelerde verlassen haben, wird Sam für sieben Wahlperioden Bürgermeister von Michelbinge und lebt viele Jahre hoch angesehen im Auenland. Erst nach dem Tod seiner Frau verlässt er Mittelerde und erhält als einer (wenn auch nur kurzzeitiger) der Ringträger die Erlaubnis, ebenfalls nach Valinor zu segeln. Samweis ist neben Bilbo und Gandalf die einzige handelnde Person, die freiwillig auf den Besitz des Einen Rings verzichtet hat.

Er wird von Tolkien neben Bilbo und Frodo als dritter und letzter der drei Autoren des Herrn der Ringe geschildert. Er habe den Schluss des Textes geschrieben, der als das Rote Buch der Westmark überliefert ist und von Tolkien als (fiktive) Grundlage für den Herrn der Ringe beschrieben wird.

Wie sich aus einem Beitrag auf der Special Extended DVD Edition der Verfilmung ergibt, soll die Beziehung des ergebenen und bis zum Ende loyalen Sam zu Frodo ihr Vorbild in der besonderen Beziehung englischer Batmen (deutsch „Offiziersburschen“) zu ihren Offizieren gehabt haben, die Tolkien aus eigener Kriegserfahrung gut kannte.[25]

Gollum / Sméagol

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Gollum (ursprünglich Sméagol) wird als Hobbit geboren und gehört der Familiengruppe vom Hobbitstamm der Starren an.[26]

Sméagols bester Freund und Cousin Déagol findet beim Angeln im Fluss Anduin (bei den Schwertelfeldern) einen schönen goldenen Ring, den Sméagol schon beim ersten Anblick sehr begehrt. Da es sein Geburtstag ist, verlangt er von Déagol, ihm den Ring zu schenken. Als dieser sich weigert, erwürgt Sméagol ihn und versteckt seine Leiche. Anschließend steckt sich Sméagol den Ring an den Finger und kehrt in sein Dorf zurück. Er bemerkt bald, dass er unsichtbar ist, wenn er den Ring trägt. Der Ring verändert aber auch sein Wesen: er wird mit der Zeit misstrauisch, heimtückisch und scharfsinnig für alles, was andere verletzen kann. Wenn Sméagol sichtbar ist, wird er daher von seinen Verwandten gemieden und herumgestoßen, wofür er sich wiederum mit Hilfe des Ringes rächt. Da er nach einiger Zeit nur noch Brabbel- und Gluckslaute von sich gibt, nennen ihn alle bald Gollum und verwünschen ihn. Schließlich wird er von seiner Großmutter, der Autoritätsperson des Dorfes, verstoßen.

Sméagol zieht gekränkt und verletzt davon, lebt von rohem Fisch und beginnt, seine Umwelt zu hassen. Nichts kann er mehr ertragen, auch die Sonne und den Mond hasst er. Er folgt einem Fluss bis zu seiner Quelle tief unter dem Nebelgebirge und lebt dort in Stollen und Höhlen, geschützt vor der Sonne, die er nun „gelbe Fratze“ nennt. Dort bleibt er fast 500 Jahre, denn der Ring verlängert sein Leben auf unnatürliche Weise. In dieser Zeit verdirbt der Ring seine Seele fast völlig und auch Gollums Körper verändert sich sichtlich. Gollum nennt den Ring nur noch „seinen Schatz“ oder sein „Geburtstagsgeschenk“ und wird im Laufe der Zeit zu einer gespaltenen Persönlichkeit. Er spricht mit seinem „Schatz“, und in seinen Selbstgesprächen bezeichnet er auch sich selbst als „mein Schatz“.

Der Hobbit Bilbo Beutlin, der während eines Kampfes mit einer Gruppe von Orks von seinen Kameraden getrennt worden ist und in den unterirdischen Höhlen des Nebelgebirges umherirrt, findet den Ring, den Gollum unbemerkt verloren hatte. Kurz darauf trifft Bilbo auf Gollum, der den Verlust noch nicht entdeckt hat. Sie beginnen einen Rätselwettstreit und Bilbo gewinnt mit der Frage „Was habe ich in meiner Tasche?“, deren Antwort Gollum nicht erraten kann. Mit Hilfe des Ringes entkommt er Gollum und kehrt zu seinen Gefährten zurück. Gollum vermutet jedoch zu Recht, dass es sich bei dem Gegenstand in Bilbos Tasche um den von ihm verlorenen Ring, seinen Schatz, handelt. Kurz bevor Bilbo, durch den Ring unsichtbar, entkommen kann, hat er die Möglichkeit, Gollum zu töten, empfindet aber Mitleid und springt stattdessen über ihn hinweg.

Viele Jahre später macht sich Gollum – aufgezehrt von der Sehnsucht nach „seinem Schatz“ – auf die Suche nach Bilbo, von dem er lediglich den Nachnamen „Beutlin“ und seine Heimat, das Auenland, kennt. Dabei gerät er nach Mordor, an dessen Grenzen er gefangen genommen, verhört und im dunklen Turm von Mordor, Barad-Dur, gefoltert wird. Auf diese Weise erfährt der Dunkle Herrscher Sauron, dass der Eine Ring wiedergefunden wurde und sich bei „Beutlin“ im Auenland befinde.

Daraufhin beginnt die Jagd nach dem Ringträger. Sauron sendet seine Nazgûl aus, um den Ring zurückzuholen. Gollum wird wieder freigelassen – glaubt jedoch, er sei aufgrund eigener Schläue entkommen. Später wird Gollum von Aragorn gefunden und gefangen genommen. Gandalf der Graue verhört ihn und übergibt ihn anschließend den Elben des Grünwalds zur Bewachung. Gollum kann aber mit Hilfe der Orks wieder fliehen und entkommt in die Minen von Moria. Dort stößt er auf die Gemeinschaft des Ringes und verfolgt sie heimlich durch ganz Moria, Lothlórien und später bis in die Emyn Muil. Dort schließlich wird er von Frodo und Sam, die sich inzwischen von der Gemeinschaft getrennt haben, überwältigt und schwört dem „Herrn des Schatzes“ (Frodo) ewige Treue. Auf Frodos Befehl führt er sie zunächst zum unüberwindbaren Morannon, dem Schwarzen Tor von Mordor, und schließlich über einen „geheimen“ Weg nach Mordor. Gollum lockt die Hobbits in das Lager der Riesenspinne Kankra am Pass von Cirith Ungol, um nach Frodos Tod den Ring wieder an sich nehmen zu können. Doch Frodo entkommt der Spinne, Gollum muss fliehen und folgt den beiden Hobbits heimlich auf ihrem weiteren Weg, getrieben von dem wahnsinnigen Bedürfnis, seinen Schatz zurückzuerobern. An den Schicksalsklüften im Orodruin kämpft er mit Frodo, um wieder an seinen Schatz zu gelangen. Er beißt Frodo den Finger ab und erbeutet den Ring. Doch dann stolpert er und stürzt mit dem Ring ins Feuer, wodurch dieser endgültig vernichtet und der Ringkrieg beendet wird.

Gollum ist eine der Hauptpersonen im Herrn der Ringe und in Der Hobbit und ein typisches Beispiel für Tolkiens Art, Personen zu beschreiben. Kein Wesen ist an sich böse, selbst der teuflische Melkor ist eine „gefallene“, ursprünglich gute Figur. Und selbst die, die „dem Schatten verfallen“, verdienen Gnade. Tolkien lässt Gandalf folgenden Satz sagen: „Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen“, als er Frodo auffordert, gnädig mit Gollum umzugehen. Ohne das Mitleid, das Frodo und zuvor Bilbo mit Gollum haben, wäre der Ring nie zerstört worden – denn Frodo erliegt zuletzt doch dem Einfluss des Ringes.

Die Figur des Gollum birgt Parallelen zum schwimmhäutigen Caliban in Shakespeares Der Sturm und zu Grendel in Beowulf, der dem Titelhelden als dunkles Selbst widerspiegelnd gegenübersteht.

Fredegar Bolger

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Fredegar Bolger, genannt „der Dicke“, ist einer der wenigen Hobbits, die von der Existenz des Rings wissen. Fredegar ist der Sohn von Odovacar Bolger und Rosamunda Tuk und damit ein Nachkomme des Alten Tuk. Er ist ein entfernter Vetter von Frodo und Pippin sowie später, nach dessen Heirat mit seiner Schwester Estella, Meriadocs Schwager.

Als Frodo, Sam, Merry und Pippin aufbrechen, um den Ring nach Bruchtal zu bringen, bleibt Fredegar in Krickloch zurück, um die Neuigkeiten des Aufbruchs der vier zu verzögern und um Gandalf bei dessen erwarteter Ankunft über ihren Aufbruch zu informieren. Er wird durch die Ankunft der Nazgûl in panische Angst versetzt und flieht unversehrt, ohne Gandalf getroffen zu haben. Fredegar wird von Frodo gebeten, ihn und die anderen in den Alten Wald zu begleiten, doch die Angst wegen der Geschichten über den Wald und seine Liebe zum Auenland veranlassen ihn zu bleiben. Obwohl Merry ihn mit dem Argument, dass der Alte Wald nichts gegen ein Treffen mit den Ringgeistern sei, zu überzeugen versucht, beharrt er darauf zu bleiben, weshalb die anderen schließlich ohne ihn die Reise fortsetzen.

Während Sarumans Herrschaft über das Auenland führt er eine Gruppe von Partisanen an, bevor er gefangen genommen wird.

Die Ents werden geschaffen, um die Pflanzen, insbesondere die Bäume, vor feindlichen Kreaturen zu beschützen, und erwachen gleichzeitig mit den Elben. Obwohl Ents über zwei Beine, zwei Arme und ein Gesicht verfügen, sehen sie Bäumen zum Verwechseln ähnlich. Ents verfügen über eine sehr lange Lebensspanne, die sich über mehrere Zeitalter erstrecken kann, und führen ein sehr geruhsames und langsames Leben. Im Herrn der Ringe kommen nur männliche Ents vor, da sie, wie es heißt, die Entfrauen verloren haben. Es gibt daher schon lange keine Entings (Ent-Kinder) mehr.

Viele Ents werden im Laufe der Zeitalter träge oder baumisch. Sie beginnen zu wurzeln und bewegen sich nur noch selten. Diese Ents werden Huorns genannt. Viele können sich noch bewegen und sprechen. Sie hassen Orks und alle baumfällenden Wesen (so auch Zwerge und Menschen). Es gibt andererseits auch Bäume, die gewissermaßen entisch werden, also Bäume, die denken können, sich von der Stelle bewegen und sich sogar mit den Ents verständigen können. Es ist unklar, ob auch diese entisch gewordenen Bäume zu den Huorns gezählt werden.

Baumbart, der älteste Ent und eines der ältesten Lebewesen in Mittelerde zur Zeit des Ringkriegs, ist der Hüter des Fangorn-Waldes, welcher in unmittelbarer Nachbarschaft zu Sarumans Wohnstätte Isengart liegt.

In einer Anmerkung zu einem Brief hat Tolkien die Entstehung der Ents erklärt.[27] Aus altenglischen Texten übernahm er den Namen sowie die Vorstellung von der Riesenhaftigkeit dieser Wesen – das Wort begegnet etwa in dem Gedicht The Wanderer in der Kombination „eald enta geweorc“ – „die alten Werke der Riesen“.[28] Die Tatsache, dass es sich um baumartige Wesen handelt, ist von einer Stelle in Shakespeares Macbeth inspiriert. Dort erfüllt sich die Prophezeiung, Macbeth werde nicht sterben, bevor der Wald von Birnam gegen ihn anrückt, indem sich die feindliche Armee mit Ästen und Blättern des Waldes tarnt.[29] In Tolkien löste dies „tiefe Enttäuschung“ und „Widerwillen gegen den kümmerlichen Sinn“ aus, mit dem Shakespeare den Wald schließlich doch nicht wirklich gegen Macbeths Festung anrücken ließ. Tolkien hatte, wie er schreibt, „Lust, eine Handlung zu erfinden, in der die Bäume wirklich in den Krieg zögen.“[27] Genau dies tat Tolkien im Herrn der Ringe: Hier treten die Ents als Krieger gegen Saruman auf, die dessen Festung, um den Orthanc herum, besetzen und zerstören.

Tolkien schreibt weiter: „Und dazwischen schlich sich ein Stückchen Erfahrung ein, der Unterschied zwischen der „männlichen“ und der „weiblichen“ Einstellung zu wilden Gewächsen, der Unterschied zwischen Liebe ohne Besitzanspruch und Gartenbau.“[27] In einem Briefentwurf stellt Tolkien außerdem Überlegungen zum Ursprung der Ents sowie zu ihrer Rolle in den Geschichten aus dem Silmarillion an. Demnach könnten sie ihren Ursprung in einer Bitte der Pflanzengöttin Yavanna haben, die, als sie sah, dass ihr Mann Aule aus Stein die Zwerge schaffen durfte, Eru um die Erlaubnis bat, Wesen zu schaffen, die aus lebendigen Stoffen gemacht seien. Tolkien umreißt auch ihre Rolle im Ersten Zeitalter: Sie unterstützten Beren gegen die Zwerge, die das Elbenreich Doriath geplündert und den Silmaril aus Thingols Krone an sich gebracht hatten „– und daraus erwuchs nicht gerade Freundschaft zwischen den Ents und den Zwergen“.[30]

Es gibt mehrere namentlich erwähnte Ents und Entfrauen.

  • Fangorn „Bartbaum“, der auch Baumbart genannt wird, sieht wohl einem flechtenbewachsenen Baum sehr ähnlich.
  • Finglas „Lockenblatt“ ist eventuell ein Korkenzieher-Haselstrauch oder ein Baum mit dünnen, langen Blättern.
  • Fimbrethil „Schlankbirke“ ist eine der Entfrauen.
  • Nimbrethil „Weißbirke“ ist ein weiterer möglicher Name einer Entfrau.
  • Fladrif „Borkenhaut“ oder „Flachborke“ gehört zu den Baumarten mit glatter Rinde, also Buche, Birke, Weide.
  • Bregalad „Flinkbaum“ ist ein noch junger Ent, der sich agiler als andere bewegt und schneller spricht. Flinkbaum erhielt seinen Namen, als er einem die Antwort auf eine Frage lieferte, bevor dieser seine Frage zu Ende ausgesprochen hatte. Er ähnelt äußerlich den Ebereschen.

Melkor versklavt im Ersten Zeitalter zahlreiche Dunkelelben. Er foltert sie lange und züchtet aus ihnen die Rasse der Orks (Sindarin Orch, Plural Yrch). Die Orks sind von Hass auf ihren Meister erfüllt, folgen ihm aber, weil sie ihn fürchten. Sie haben viele Feinde und werden sogar von ihren Verbündeten gemieden.

Eine lange und grimmige Feindschaft verbindet die Orks mit den Elben. Die Orks sind die einzigen Lebewesen, die von Elben unnachgiebig verfolgt und bekämpft werden.

Auch zwischen Orks und Zwergen kommt es zu langen Kriegen, die in der erbittert geführten Auseinandersetzung um die Zwergenstadt Moria unter dem Nebelgebirge gipfeln.

Sauron bedient sich in großem Umfang der Orks, die ihm aus Furcht dienen. Der größte Teil von ihnen lebt in Mordor, andere im Nebelgebirge, dort besonders in Moria, sowie in Isengart. Statt der Schwarzen Sprache Mordors sprechen die Orks eine eigene, einfacher strukturierte Sprache, die sich im Laufe der Zeitalter in zahlreiche regionale Dialekte aufspaltete, so dass sich Orks unterschiedlicher Stämme in der Zeit des Ringkriegs häufig in der Gemeinsamen Sprache verständigen.

Im Ringkrieg treten die unter Saurons Befehl und im Dienste Mordors stehenden Orks mit einem roten Auge auf ihren Schilden auf. Lediglich die Orks unter dem Kommando des Hexenmeisters aus Minas Morgul führen einen Mond als Symbol. Dagegen tragen die im Dienste Sarumans stehenden Orks als Abzeichen eine weiße Hand.

Sarumans militärische Stärke bei seinem Feldzug gegen Rohan beruht vor allem auf den Uruk-hai, welche im Gegensatz zu anderen Orks durch Tageslicht nicht geschwächt werden. Sie sind größer, stärker und ausdauernder als andere Orks und fühlen sich diesen überlegen. Im Herrn der Ringe kommt es zu offenem Streit zwischen den Uruk-hai aus Isengart und den Orks aus Mordor, die bei der Gefangennahme von Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk noch zusammenarbeiten. Die Orks aus Mordor haben den Auftrag, die Gefangenen nach Barad-dûr zu bringen, die Uruk-hai dagegen sollen sie nach Isengart zu Saruman bringen. Wegen dieser Meinungsverschiedenheit kommt es zum Kampf zwischen Uruk-hai und den Orks aus Mordor, wobei einige Orks getötet werden und die Uruk-hai die Oberhand behalten. Später werden die Orks von den Rohirrim unter der Führung von Éomer gestellt und vollständig vernichtet, wobei die Hobbits unbemerkt bleiben und in den Fangorn entkommen, wo sie auf Baumbart treffen.

Anführer der Uruk-hai, die von Saruman ausgesandt werden, um die Hobbits unter den Ringgefährten zu fangen und nach Isengart zu bringen. Als die Orks von den Rohirrim aufgerieben werden, wird Uglúk von Éomer im Zweikampf erschlagen.

Anführer der Orks aus Mordor, die Meriadoc und Peregrin nach Mordor bringen wollen, sich damit aber gegen die Uruk-hai nicht durchsetzen können. Während des Kampfs mit den Rohirrim versucht Grischnákh, mit den beiden Hobbits zu entkommen, wird dabei aber getötet.

Azog ist ein Orkhäuptling, der von Tolkien im Anhang A. III zum Herrn der Ringe erwähnt wird und eine wesentliche Rolle als Auslöser des Krieges zwischen den Zwergen und Orks 2790 bis 2799 spielt. Azog wird von Tolkien als „großer Ork mit einem riesigen, gepanzerten Kopf und dennoch behende und stark“ beschrieben. Er lässt dem Zwergenkönig Thrór, der mit dem Zwerg Nár nach Moria zurückgekehrt und allein dort hineingegangen war, den Kopf abschlagen, seinen Namen in die Stirn brennen und seinem Begleiter vor die Füße werfen. Diese nach Ansicht der Zwerge beleidigende Aktion führt neun Jahre später zur Schlacht im Schattenbachtal vor dem Osttor von Moria, in der Azog auch noch den Zwergenkönig Nain aus den Eisenbergen tötet, bevor er selbst von Dain II. Eisenfuß getötet wird. Azog ist Bolgs Vater.[31][32]

Bolg ist ein Orkhäuptling aus dem Nebelgebirge und Anführer des Orkheeres in der „Schlacht der Fünf Heere“ um den Erebor. Gemeinsam mit Orks und Wargen tötet er die Zwerge Thorin Eichenschild und die Brüder Fili und Kili. Er selbst wird kurz darauf von Beorn in Bärengestalt ergriffen und erschlagen.[33] Bolg ist der Sohn von Azog.

Die Drachen, die bei den Elben Urulóki „Feuerschlangen“ heißen, werden von Melkor im Ersten Zeitalter in den Kerkern von Angband zu Kriegszwecken erschaffen. Sie sind gefährliche Wesen und gelten als äußerst intelligent, aber auch als reizbar, eitel und stets hungrig. Außerdem suchen sie immer nach Schätzen, die sie nach Drachengewohnheit auf einem Berg stapeln und ihr Leben lang bewachen. Sie scheuen Licht und Wasser. Ihr Körper ist durch eisenharte Schuppen geschützt, nur ihr Bauch ist ungeschützt und verletzlich. Die ersten Drachen können nicht fliegen, doch erscheinen später auch geflügelte Drachen. Namentlich bekannte Drachen sind Glaurung, Ancalagon der Schwarze, Scatha und Smaug.

Smaug gehört sowohl zu den Urulóci „Feuerschlangen“ als auch zu den Rámalóci „geflügelte Drachenschlangen“. Im Jahre 2770 D. Z. vertreibt er die Zwerge aus ihrer Zwergenstadt im Einsamen Berg Erebor im Norden Mittelerdes. Er trägt den riesigen Schatz der Zwerge in der großen Halle des Berges zusammen und bewacht ihn von da an eifersüchtig. 2941 D. Z. beauftragt der Zwerg Thorin Eichenschild auf Drängen Gandalfs den Hobbit Bilbo Beutlin, der ihm von Gandalf als Meisterdieb angepriesen wird, damit, den Schatz von Smaug zurückzugewinnen. Bilbo schleicht sich, mit Hilfe des Ringes für Smaug nicht sichtbar, in die Halle und nimmt einen Gegenstand mit hinauf zu den Zwergen, um ihnen zu zeigen, dass er den Schatz gefunden hat. Dabei entdeckt Bilbo zufällig auch die einzige verletzbare Stelle des Drachen an dessen Unterseite. Als Smaug, welchem der Raub nicht entging, vermutet, dass die Menschen aus der nahegelegenen Stadt Esgaroth dahinter stecken, die auch Seestadt genannt wird, weil sie inmitten des Langen Sees liegt, greift er diese Stadt an und zerstört sie vollständig. Er wird von Bard dem Bogenschützen, der durch eine Drossel von der durch Bilbo entdeckten verwundbaren Stelle erfährt, mit einem Pfeil getroffen und stürzt tödlich verletzt in den See. Esgaroth wird später am Ufer des Sees neu aufgebaut, weil niemand mehr im See oberhalb von Smaugs Kadaver leben will. Die Geschichte seines Todes erinnert an die Siegfrieds des Drachentöters aus dem Nibelungenlied.

Zur Herkunft des Namens bemerkte Tolkien in einem Brief an den Herausgeber der britischen Zeitung The Observer, es handle sich um die „Vergangenheitsform des urgermanischen Verbs smugan, durch ein Loch drücken: ein schlechter Philologenwitz.“[34] Nach dem Drachen ist die Gattung Smaug der Gürtelschweife benannt.

Glaurung, der von Melkor im Ersten Zeitalter in den Verliesen Angbands gezüchtet wurde, wird im Silmarillion als der „Vater der Drachen“ bezeichnet. Er ist sprachbegabt und wird auch „Der große Wurm“ oder „Der Wurm Morgoths“ genannt. Glaurung war an der Dagor Bragollach, der „Schlacht des Jähen Feuers“, und der Nirnaeth Arnoediad, der „Schlacht der ungezählten Tränen“, sowie an der Eroberung Nargothronds beteiligt. Er legte im Auftrag Morgoths seinen Bann auf Húrins Sohn Túrin und seine Tochter Nienor, Túrin tötete ihn jedoch in Doriath beim Überqueren der Schlucht Cabed-en-Aras „Hirschsprung“. Bei seinem ersten Eingreifen in der Dagor Bragollach verwüstete er Ard-galen – eine bis dahin mit Gras bewachsene Ebene, die daraufhin Anfauglith „erstickender Staub“ genannt wurde. Da Glaurung zu dieser Zeit noch jung und sein Panzer noch nicht hart war, konnte er jedoch wieder nach Angband vertrieben werden. Etwa 200 Jahre später tötete er viele von Angbands Belagerern in der Nirnaeth Arnoediad; unter anderem den Zwergenfürst Azaghâl, den er unter sich begrub, der ihm aber mit letzter Kraft eine starke Wunde zufügte, sodass er sich zurückziehen musste. An der Eroberung Nargothronds, wo er Túrin antraf und seinen Bann auf ihn legte, war er maßgeblich beteiligt. Kurz bevor Glaurung in Doriath starb, sprach er zu Nienor, Túrins Schwester und Geliebter, und trieb sie in den Suizid. Als Túrin davon erfuhr, beging er ebenfalls Suizid, indem er sich in sein Schwert Gurthang stürzte.

Die Adler oder Großen Adler kommen in Tolkiens Welt an verschiedenen Stellen vor.

Diese Riesenadler sind mythische, intelligente und sprachbegabte Kreaturen. Sie sind die edelsten und größten aller Vögel, geschaffen von Manwe noch vor dem Erwachen der Kinder Ilúvatars. Sie sehen sich selbst als gleichwertig mit den Elbenfürsten an. Die bekanntesten Adler sind Thorondor (König der Adler), Gwaihir (der Windfürst), Landroval und Meneldor.

Im Ersten Zeitalter schützen sie Gondolin vor den Spähern Morgoths und wachen über Tuor, Idril und die Überlebenden Gondolins bei der Flucht aus der Stadt. Thorondor rettet, zusammen mit Fingon, Maedhros, als dieser an den Berg Thangorodrim angekettet ist. Im Krieg des Zorns ziehen sie gemeinsam mit Earendil gegen die geflügelten Drachen in die Schlacht.

Im Zweiten Zeitalter befindet sich zweitausend Jahre lang, von den Tagen des Elros bis in die Zeiten Tar-Ancalimons, Sohn des Tar-Atanamir, ein Adlerhorst auf der Turmspitze des Königspalasts in Armenelos, der Hauptstadt von Númenor. Die Adler leben von den Gaben des Königs.

Im Dritten Zeitalter helfen die Adler des Nebelgebirges Gandalf, Bilbo, Thorin Eichenschild und den Zwergen. Sie stehen in Gandalfs Schuld, weil dieser ihren Fürsten Gwaihir vor langer Zeit von einer Pfeilwunde geheilt hat. Auch in der Schlacht der Fünf Heere im Jahre 2941 D. Z. spielen sie eine wichtige Rolle und kommen den Elben, Menschen und Zwergen gegen die Orks und Warge zu Hilfe. Gwaihir befreit Gandalf aus seiner Gefangenschaft in Isengart, indem er ihn von den Zinnen des Orthanc trägt. Im Ringkrieg greifen die Adler in die Schlacht vor dem Morannon ein und greifen die Nazgûl auf ihren Geflügelten Schatten an. Nach der Zerstörung des Einen Ringes retten Gwaihir, Landroval und Meneldor Frodo und Sam von den brennenden Hängen des Orodruin.

Tom Bombadil, der von den Elben Iarwain ben-Adar, „der Älteste“ und „Vaterlose“ genannt wird, ist eines der größten Rätsel in Tolkiens Werken. Er ist ein uraltes Wesen, das schon in Mittelerde lebte, ehe die Elben erwachten. Seine Gemahlin ist Goldbeere, möglicherweise eine Maia, die Tochter der Wasserfrau, die alle Blumen, aber besonders Wasserlilien liebt. Er tritt in der Gestalt eines fröhlichen Mannes auf und soll etwas größer und dicklicher als ein Hobbit (60–120 cm), aber kleiner als ein Mensch (160–180 cm) sein. Ein alter, schäbiger Hut mit einem hohen Hutkopf und einer langen blauen Pfauenfeder sitzt auf seinem Kopf. Sein Mantel ist blau mit einem grünen Gürtel und er trägt eine ebenso grüne Lederhose und hohe, gelbe Stiefel. Toms Gesicht ist „rot wie ein reifer Apfel, aber zerknittert von hundert Lachfalten“; er hat blaue Augen und einen langen braunen Bart. Blau wird als seine Lieblingsfarbe genannt. Er kommt hin und wieder nach Bockland oder in das Ostviertel des Auenlandes, wo er Freunde, wie etwa den Bauern Maggot, besucht.

Im ersten Teil der Herr-der-Ringe-Trilogie rettet er Merry und Pippin aus den Fängen des Alten Weidenmanns, eines alten Baumes. Er lädt sie sowie Frodo und Sam in sein Haus auf einem Hügel in der Nähe des Flüsschens Weidenwinde ein. Dort werden sie fürstlich bewirtet und gut vorbereitet auf ihre weitere Reise geschickt. Als die Grabunholde in den Hügelgräbern das Leben der Hobbits bedrohen, rettet Tom Bombadil sie ein zweites Mal und begleitet sie bis zur Großen Oststraße. Er besitzt ein Pony namens Dickes Plumpel (im englischen Original Fatty Lumpkin). Zusammen mit seiner Gemahlin Goldbeere, die auch „Tochter des Flusses“ genannt wird, lebt er im „Alten Wald“, einem geheimnisvollen Ort voller bösartiger Bäume, die Bombadil aber problemlos kontrolliert. Er erscheint stets fröhlich und hilfsbereit, meist durch die Gegend springend und laut scheinbar sinnlose Lieder singend. Ein weiteres Charakteristikum Bombadils ist, dass er völlig frei sowohl von Furcht als auch von Verlangen nach Besitz oder Herrschaft ist.[35] Aus diesem Grund hat der Eine Ring keine Wirkung auf ihn. Bei Elronds Rat in Bruchtal schlägt ein Elb namens Erestor vor, den Ring Tom zu übergeben, doch Gandalf antwortet auf die Frage, ob Bombadil das tun würde: „Nein, nicht gern. Er täte es vielleicht, wenn alle freien Völker der Welt ihn darum bäten, aber er würde die Notwendigkeit nicht einsehen. Und wenn er den Ring erhielte, würde er ihn bald vergessen oder höchstwahrscheinlich wegwerfen. Derartige Dinge prägen sich seinem Sinn nicht ein. Er wäre ein zu unsicherer Hüter; und das allein ist Antwort genug.“[36]

Bombadil ist nicht nur rätselhaft, sondern scheint geradezu „aus einer anderen Welt“ zu stammen. Er passt nicht in die sonst sauber in Kategorien eingeteilte Welt des Herrn der Ringe und lässt sich beispielsweise keinem der von Tolkien erfundenen Völker zuordnen. Daher rührt auch sein elbischer Beiname, der Vaterlose. Tatsächlich wurde Bombadil unabhängig vom Mittelerde-Stoff erfunden: Inspiriert von einer Puppe seines Sohns Michael schrieb Tolkien bereits Anfang der 1930er Jahre ein Gedicht über Tom Bombadil, das 1934 im Oxford Magazine veröffentlicht wurde.[37]

Später war Bombadil als Hauptfigur eines möglichen Nachfolgers des 1937 erschienenen Kinderbuchs Der Hobbit im Gespräch. Tolkien verstand Bombadil zu diesem Zeitpunkt als „Geist der (verschwindenden) Landschaft von Oxford- und Berkshire“.[38] Dies lässt darauf schließen, dass Bombadil bewusst nicht in die Mittelerde-Mythologie passt und einen grundlegend anderen Ursprung hat. Stattdessen scheint Tolkien die Absicht gehabt zu haben, in der Figur des Tom Bombadil und seiner Freundin Goldbeere die Eigenarten und die Schönheit der ihm vertrauten Landschaften zu beschreiben.

Auch soll Bombadil Tolkiens Vorstellungen zufolge gewissermaßen eine Metapher für die „reine (echte) Naturwissenschaft“ sein: Er interessiert sich nur für das Wissen, nicht für das, was man eventuell damit machen und erreichen kann.[35]

Nach einer anderen Deutung ist Bombadil die Verkörperung immerwährender, oft mit Hochrufen verbundener Freude, und somit einer besseren Welt. Seine Ehe mit Goldbeere steht für den Wert von Freundschaft. Er habe den Hobbit-Gefährten gezeigt, wie sie ihren Frohsinn veredeln konnten, so dass er ihnen auf ihrer schwierigen Reise erhalten blieb. Bombadils Bedeutung ist laut Robert B. Chapman-Morales in der Vergangenheit von Kritikern oft unterschätzt worden, obwohl die hohe Wertschätzung, die Gandalf für ihn ausdrückt, auf seine Wichtigkeit als Figur hinweist.[39]

Einer Hypothese zufolge soll Bombadil, der sich als Iarwain Ben Adar, „der Älteste und Vaterlose“ zu erkennen gibt, ein Maia gewesen sein. Tolkien selbst hat ihr jedoch widersprochen und auf die Frage nach Bombadils Herkunft geantwortet:

„Und ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines (absichtsgemäß).“

J. R. R. Tolkien: Tolkien: Briefe. Nr. 144, S. 230–239, hier S. 231 (an Naomi Mitchison, 25. April 1954).

In einem anderen Brief heißt es:

„Ich glaube nicht, dass man über Tom philosophieren müsste und dass er dadurch besser wird.“[35]

Tolkien widmete der Figur mit Die Abenteuer des Tom Bombadil 1962 einen eigenen kleinen Gedichtband.

Trolle werden von Melkor bei dem Versuch erschaffen, Ents nachzuahmen. Sie sind sehr große und starke, aber einfältige Wesen. Ihre Sprache ist primitiv; ein Beispiel erlauscht Bilbo Beutlin, als seine Gefährten auf ihrer Reise zum Erebor von den drei Trollen Bill, Bert und Tom gefangen werden. Die stärksten Trolle sind die Steintrolle, sie werden aber im Licht der Sonne zu Stein. Manche von ihnen haben mehrere Köpfe. Die von Sauron gezüchteten Höhlentrolle und Bergtrolle haben Schuppen und vertragen daher das Sonnenlicht. Als vierte Trollart sind die sogenannten Olog-hai bekannt, die im Ringkrieg eingesetzt werden. Die Olog-hai sind intelligent und vertragen das Sonnenlicht besser als alle anderen Trollarten.

Huan ist ein aus Valinor stammender Hund, den der Noldor Celegorm von Orome als Geschenk erhält. Huan versteht die Sprache all dessen, was Stimme hat. Ihm selbst ist es jedoch in seinem Leben nur dreimal gegeben, selbst zu sprechen: Je einmal um Beren sowie Lúthien Rat zu geben sowie ein letztes Mal, um sich von Beren zu verabschieden. Im Leithian-Lied wird geschildert, wie Huan Lúthien und Beren hilft, in die Feste Thangorodrim einzudringen, um Morgoth einen Silmaril zu entwenden. Er besiegt den tollwütig gewordenen Wolf Carcharoth, stirbt aber an den schweren Verletzungen, die er in diesem Kampf erleidet.

Warge sind große Wölfe, die von Sauron und Saruman unter anderem als Reittiere für Orks eingesetzt werden. Erstmals werden sie im Hobbit erwähnt, als sie Bilbo und die Zwerge am Fuße des Nebelgebirges überfallen. Im Gegensatz zu normalen Wölfen besitzen Warge auch die Fähigkeit zu sprechen.[40]

In Der Herr der Ringe: Die Gefährten wird die Gemeinschaft des Ringes an den Hängen des Caradhras von Wargen angegriffen.

Das Wort leitet sich vom altnordischen vargr ab, was sowohl „Wolf“ als auch „Geächteter“ bedeuten kann.[41]

Bei den Werwölfen, die insbesondere im Silmarillion vorkommen, handelt es sich um große, intelligente Wölfe. Anders als Werwölfe außerhalb von Tolkiens Welt verwandeln sie sich jedoch nicht in Menschen oder umgekehrt. Werwölfe sind keine Warge. Gandalf erwähnt bei der Aufzählung von Saurons Dienern „Warge und Werwölfe“ (Die Gefährten: „Viele Begegnungen“). Beide Arten werden durch das elbische Wort „gaur“ beschrieben. Dieses leitet Tolkien in seiner fiktiven Etymologie von der Wurzel „ngwaw“ („heulen“) ab und unterstreicht damit die Gemeinsamkeiten dieser Wolfswesen. Eine explizite spezifische Abgrenzung findet dagegen nicht statt.

Draugluin, „Blauer Wolf“ ist der Fürst und Stammvater der Werwölfe von Angband. Er wird von Huan auf Tol-in-Gaurhoth „Insel der Werwölfe“ getötet, als er versucht, Luthien am Betreten der Insel Tol Sirion zu hindern.

Carcharoth, „Feuerrachen“, stärkster der Wölfe Morgoths, Wächter vor Thangorodrim. Ob Carcharoth ein Maia war, ist nicht sicher. Als Beren und Lúthien einen Silmaril aus der Krone von Morgoth stehlen und sie aus Thangorodrim flüchten, erwacht Carcharoth zu früh aus dem Schlaf, in den ihn Lúthien durch ihren Zaubergesang gewiegt hatte, und beißt Beren im Kampf die Hand, in der er den gestohlenen Silmaril hält, ab. Von den Schmerzen des sich nun in seinem Magen befindlichen Silmaril, dem Gefäß des reinen ursprünglichen Lichts, das alles Dunkle und Böse versengt, in Raserei getrieben, rennt er los und tötet alle Geschöpfe, die ihm begegnen. Er findet sein Ende durch den Hund Huan, den Begleiter Beren und Lúthiens, der bei dem Kampf ebenfalls tödlich verwundet wird.

Mûmakil (Olifanten)

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Mûmakil, von den Hobbits „Olifanten“ genannt, sind elefantenähnliche Wesen. Sie werden als viel größer als gewöhnliche Elefanten beschrieben, sind mit Stoßzähnen ausgestattet und einer "dreifachen Haut", an der Pfeile abprallen. Sie werden von den Haradrim als Lastentiere und im Krieg eingesetzt. Im Ringkrieg wurden Mûmakil sowohl in Ithilien als auch bei der Belagerung von Minas Tirith eingesetzt. Sie spielten eine wichtige Rolle bei der Schlacht auf den Pelennor-Feldern, da sie einem direkten Angriff der Reiterei Rohans widerstanden.

Es gehört zu den größten Wünschen von Sam, einmal im Leben einen Olifanten zu sehen, den er nur aus einem Gedicht kennt. Es lautet wörtlich übersetzt:

Olifant: Grau wie eine Maus, groß wie ein Haus, Schnauze wie Schlange, Erde bebt bange, zieh ich durchs Gras; Baum bricht wie Glas. Hörner im Maul schüttle ich faul mein Ohrenpaar. Jahr um Jahr zieh ich dahin, leg mich nie hin. Olifant bin ich benannt, größter im Land, riesig und alt meine Gestalt, sahst du mich hie, vergisst du nie. Sahst du mich nicht, glaubst du auch nicht, dass es mich gibt: Doch als ehrlicher Olifant bleib ich bekannt.“

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe[42]

Dieser Wunsch wird während seiner Reise nach Mordor, die er als Frodos Gefährte unternimmt, erfüllt.

Spinnen sind in Mittelerde sehr verbreitet. In Nan Dungortheb in Beleriand machen sie Beren das Leben schwer. Im Düsterwald werden Thorin und seine Gefährten von sprechenden Riesenspinnen gefangen und von Bilbo aus ihren Netzen befreit. Entgegen einem populären Gerücht, Tolkien habe Spinnen in seinen Geschichten verwendet, weil er in seiner Jugend selbst von einer gebissen worden sei, tat er dies eher deswegen, weil sein Sohn Angst vor ihnen hatte.

Namentlich bekannt sind nur zwei besonders große Spinnenwesen, Ungoliant und Kankra (Shelob).

Ungoliant ist ein Wesen, das im Ersten Zeitalter aus der Äußeren Leere nach Arda herabsteigt. Sie nimmt dort die Gestalt einer gewaltigen, weiblichen Spinne an und schließt einen Pakt mit Melkor, der ihr verspricht, als Gegenleistung für ihre Dienste ihren schier unendlichen Hunger zu stillen. Melkor nutzt die Fähigkeit von Ungoliant, Licht zu verschlingen und einen Schleier der Dunkelheit um sich zu weben, um unbemerkt die Zwei Bäume (Telperion und Laurelin) der Valar zu zerstören und die Silmaril in seine Gewalt zu bringen. Als Ungoliant jedoch ihre Belohnung einfordert und Melkor ihr die Silmarilli verweigert, greift sie ihn an und besiegt ihn beinahe. Er entkommt nur, weil er durch einen ohrenbetäubenden Schrei seine Balrogs zu Hilfe rufen kann. Ungoliant flüchtet ins Tal Nan Dungortheb. Dort paart sie sich mit anderen spinnenartigen Wesen und bringt zahlreiche Abkömmlinge hervor, darunter auch Kankra. Das genaue Schicksal Ungoliants ist ungewiss, es wird jedoch angedeutet, dass sie sich schließlich in ihrem unendlichen Hunger selbst verschlingt.

Kankra (im Original Shelob) ist eine Tochter Ungoliants, vermutlich aus der Brut der Spinnen von Nan Dungortheb. Kankra entkommt dem Untergang von Beleriand am Ende des Ersten Zeitalters und ihre Brut breitet sich im Ephel Dúath sowie dem Düsterwald aus. Kankra hat ein großes Nest in Cirith Ungol, ernährt sich dort viele Jahre lang von Menschen, Orks und Elben. Sie ist nicht mit Sauron im Bunde, sondern dient nur sich selbst. Er nutzt sie jedoch als Wache, um jeden daran zu hindern, Mordor auf diesem Wege zu betreten.

Um das Jahr 3000 D. Z. fängt sie Gollum, lässt ihn aber wieder frei – unter der Bedingung, dass er ihr Nahrung beschaffe. Im Jahre 3019 führt Gollum Frodo und Sam auf dem Weg zum Schicksalsberg zu Kankras Lauer, in der Hoffnung, Kankra werde Frodo töten, so dass er den Einen Ring erbeuten könne. Kankra betäubt Frodo, wird aber von Sam mit der Phiole Galadriels geblendet und mit dem Schwert Stich schwer verwundet. Über Kankras weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Tolkien setzte den Namen Shelob aus den Wörtern She und Lob zusammen, was sinngemäß übersetzt „weibliche Spinne“ bedeutet.[43] Für die deutsche Übersetzung wurde das deutsche Wort Kanker (Spinnentier, Weberknecht) benutzt und mit der Endung auf A abgerundet, um der femininen Vorlage des Originals gerecht zu werden.

2024 wurden zwei erstmals wissenschaftlich beschriebene Schneckenarten aus Brasilien nach Éowyn und Meriadoc Brandybock benannt: Idiopyrgus eowynae und Idiopyrgus meriadoci.[44]

Primärliteratur
  • J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter. Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN 3-608-93650-5.
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Krege. 3 Bände, Klett-Cotta, Stuttgart 2000.
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhänge und Register. Klett-Cotta, Stuttgart 2000.
  • J. R. R. Tolkien: Das Buch der Verschollenen Geschichten. Herausgegeben und mit Kommentaren versehen von Christopher Tolkien. 11. Auflage. 2 Bände. Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-93061-2.
  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 2002.
Sekundärliteratur
Commons: Figuren in Tolkiens Welt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Das Silmarillion: Die Musik der Ainur. S. 13.
  2. Das Silmarillion: Von den Valar. S. 27.
  3. Das Silmarillion: Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft. S. 59.
  4. Der Herr der Ringe: Die Gefährten. 2. Buch, Die Brücke von Khazad-dûm. in der Übersetzung von Margaret Carroux:
  5. Das Silmarillion: Von den Maiar. S. 35, (dort wird er als Olórin bezeichnet).
  6. Robert Foster: Das Große Mittelerde Lexikon. Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 323 und S. 700.
  7. Stadt Memmingen: Josef Madlener (Memento vom 12. Januar 2012 im Internet Archive) auf memmingen.de
  8. J. R. R. Tolkien (Autor) und Christopher Tolkien (Hrsg.): Das Silmarillion. 3. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN 3-608-95131-8, S. 281.
  9. J. R. R. Tolkien, Ted Nasmith: Das Silmarillion (= Hobbit-Presse). 13. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2024, ISBN 978-3-608-93829-6.
  10. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. – Anhänge – Das Nördliche Königreich und die Dúnedain.
  11. Das Sillmarillion: Von Beren und Lúthien. S. 236.
  12. Es gibt auch Stimmen, die seine Rolle im Herrn der Ringe anders interpretieren, so vertritt beispielsweise Marnie in einem Essay die These, Celeborn sei mit Galadriel auf eine Stufe zu setzen.
  13. Nachrichten aus Mittelerde. 2,IV – Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien. S. 307.
  14. Der Herr der Ringe: Ein Messer im Dunkeln. S. 215.
  15. Vinyar Tengwar Ausgabe #41, Juli 2000, The Shibboleth of Fëanor. S. 9.
  16. Damien Casey: The Gift of Iluvatar: Tolkien’s Theological Vision. In: Australian E-Journal of Theology. Band 2, Nr. 1, 2. Februar 2004 (aejt.com.au [PDF]).
  17. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Sechstes Buch, Kapitel fünf: Aragorns Krönung.
  18. Robert Foster: Das Große Mittelerdelexikon. Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 594.
  19. Robert Foster: Gríma. In: Das Große Mittelerde Lexikon. Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 304.
  20. Als Quelle für die linguistischen Hintergründe der Figur diente: Beorn auf glyphweb.com
  21. Das Silmarillion: Von Aule und Yavanna. S. 55.
  22. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Klett-Cotta, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-608-10851-4, Die Gefährten (books.google.de).
  23. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhänge. 5. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1985, ISBN 3-608-95149-0. S. 57 ff. Anhang A, III. Durins Volk.
  24. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Anhänge. 5. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1985, ISBN 3-608-95149-0. S. 69. Anhang A, III. Durins Volk.
  25. John Garth: Sam Gamgee and Tolkien’s batmen 2014 (johngarth.wordpress.com).
  26. Robert Foster: Das Große Mittelerdelexikon. Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 294.
  27. a b c J. R. R. Tolkien an W. H. Auden, 7. Juni 1955. In: Tolkien, Briefe, Nr. 163, S. 278–286, hier S. 279.
  28. The Wanderer. 87. Zu dieser linguistischen Inspiration siehe auch Tom Shippey, J. R. R. Tolkien. Autor des Jahrhunderts. Klett-Cotta, Stuttgart 2002, S. 132 f.
  29. William Shakespeare: Macbeth. Englisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Barbara Rojahn-Deyk, Reclam, Stuttgart 1996 (RUB 9870), S. 110/111 (Akt 4, Szene 1; Prophezeiung durch die Hexen); 150/151 (Akt 5, Szene 4; Tarnung der Angreifer mit Ästen aus dem Wald von Birnam).
  30. J. R. R. Tolkien an Eileen Elgar, September 1963. In: Tolkien, Briefe, Nr. 246, S. 425–437, hier S. 436 f.
  31. J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2006, ISBN 3-423-20845-7, S. 422/430.
  32. Robert Foster: Das Große Mittelerdelexikon. Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 81.
  33. Robert Foster: Das Große Mittelerdelexikon. Bastei Lübbe, Köln 2012, ISBN 978-3-404-20453-3, S. 108.
  34. Ulrike Killer (Hrsg.): Das Tolkien Lesebuch. Klett-Cotta und dtv, 2012, ISBN 978-3-423-21414-8, Über den Namen und die Herkunft seines merkwürdigen Helden, S. 116 (Neuausgabe).
  35. a b c Tolkien, Briefe, Nr. 153, S. 248–259, hier S. 254 (Entwurf vom September 1954).
  36. Zitat nach der alten Übersetzung von Margaret Carroux; nach der neuen Übersetzung von Wolfgang Krege: „Nein, dazu wäre er nicht bereit. Vielleicht täte er’s, wenn alle freien Völker der Welt ihn darum bäten, aber die Notwendigkeit würde er nicht begreifen. Und gäbe man ihm den Ring, würde er ihn bald vergessen oder, höchstwahrscheinlich, wegwerfen. Solche Dinge haften nicht in seinem Sinn. Er wäre ein höchst unzuverlässiger Hüter; und das allein ist Antwort genug.“ Im Original: "No, not willingly. He might do so, if all the free folk of the world begged him, but he would not understand the need. And if he were given the Ring, he would soon forget it, or most likely throw it away. Such things have no hold on his mind. He would be a most unsafe guardian; and that alone is answer enough."
  37. Humphrey Carpenter: J. R. R. Tolkien. Eine Biographie. 2. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 2001, S. 186; Tolkien, Briefe. S. 254.
  38. Carpenter: J. R. R. Tolkien. S. 210–212, und Tolkien, Briefe. Nr. 19, S. 37–39, Zitat S. 39 (an Stanley Unwin, 16. Dezember 1937).
  39. Robert B. Chapman-Morales: Fearless Joy: Tom Bombadil’s Function in The Lord of the Rings. In: Mythlore. Band 38, 2 (136, Frühjahr/Sommer), 15. Mai 2020, ISSN 0146-9339, S. 59–78; hier: S. 76 f., JSTOR:26910126 (englisch, dc.swosu.edu).
  40. J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. 12. Auflage. dtv, München 2004, ISBN 3-423-08559-2, Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer, S. 116, 117 (englisch: The Hobbit or There and Back Again. Übersetzt von Walter Scherf).
  41. Tom Shippey: J. R. R. Tolkien, Autor des Jahrhunderts. Klett-Cotta, 2002, ISBN 3-608-93432-4.
  42. Der Herr der Ringe: Buch 4, Kapitel 3 – Das Schwarze Tor ist versperrt oder Die Abenteuern des Tom Bombadil – Aus der deutschen Fassung von Margaret Carroux.
  43. In einem Brief an seinen Sohn Christopher (Briefe, Nr. 70; S. 110) schreibt Tolkien: „Findest Du, dass Shelob [Kankra] ein guter Name für ein ungeheures Spinnenwesen ist? Natürlich ist das bloß »She + lob« (= Spinne), aber zusammengeschrieben wirkt es doch recht widerlich.“
  44. Rodrigo Brincalepe Salvador und Maria Elina Bichuette: Idiopyrgus Pilsbry, 1911 (Gastropoda, Tomichiidae): a relict genus radiating into subterranean environments. In: Zoosystematics and Evolution. Band 100, Nr. 4, 2024, S. 1543–1556, doi:10.3897/zse.100.136428.