„Panhard“ – Versionsunterschied
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'''Panhard''' |
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gilt als weltweit älteste Automobilmarke. Die ersten Panhard-Fahrzeuge wurden als [[Panhard & Levassor]]-Fahrzeug 1890 in der Avenue d´Ivry in Paris gebaut. Das Automobil besaß einen Zentralmotor von [[Daimler]]. Die Erbauer Réné Panhard und Èmile Levassor entwickleten 1891 als erste einen Wagen mit vorn eingebauten Motor. Der Antrieb erfolgte per Kette auf die Hinterachse. |
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[[Datei:Panhard General Defense Logo.svg|mini|Logo der Panhard General Defense]] |
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In den folgenden Jahren vor dem [[1. Weltkrieg]] wurden Luxusfahrzeuge gebaut. Diese Produktion wurde in der Zeit bis zum [[2. Weltkrieg]] fortgeführt. Typisch waren die ventillosen Schiebermotoren. Schon früh wurde die Produktion von Panzerfahrzeugen aufgenommen. Diese wurde bis heute fortgeführt. |
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[[Datei:Panhard Dyna.jpg|mini|Panhard Dyna X]] |
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Nach dem [[2. Weltkrieg]] wurden außerdem neben Lastwagen kleine, aber technisch interessante Automobile mit luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor gebaut. Nachdem die französische Firma [[Citroen]] Panhard 1955 zu einem Anteil von 25% übernommen hatte, erfolgte später die Fusion der beiden Fimen. Im Jahre 1967 wurde das letzte Panhard-Automobil gebaut. |
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[[Datei:1964 Panhard 24 CT.jpg|mini|Panhard 24 CT (1964)]] |
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[[Datei:Panhard Prototyp.jpg|mini|Panhard Prototyp Panavia im [[Cité de l’Automobile – Musée National – Collection Schlumpf]]]] |
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[[Datei:Panhard-Panzer Panhard 178.jpg|mini|Panhard-Radpanzer [[Panhard 178]]]] |
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'''Panhard''' ist der Markenname des französischen Autoherstellers ''[[Panhard & Levassor]]'' für Kleinwagen, [[Lastkraftwagen]] und Panzerfahrzeuge nach dem Zweiten Weltkrieg. Panhard & Levassor begann 1891 als erstes Unternehmen der Welt mit der Herstellung und dem Verkauf von serienmäßig produzierten Fahrzeugen. Der Bau ziviler Automobile wurde 1967 nach der Fusion mit [[Citroën]] eingestellt. |
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Die zwischen den beiden Weltkriegen begonnene Produktion von Panzerfahrzeugen gibt es noch heute. Dieser Geschäftsbereich wurde 2005 von [[Auverland]] und 2012 von [[Arquus|Renault Trucks Defense]] übernommen.<ref>Michel Cabirol: [http://www.latribune.fr/entreprises-finance/industrie/aeronautique-defense/20121025trib000727148/defense-panhard-renforce-renault-trucks-defense.html Défense : Panhard renforce Renault Trucks Défense], in: ''La Tribune'' vom 25. Oktober 2012.</ref> |
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Der [[Panhardstab]] – ein an [[Starrachse]]n verwendeter [[Querlenker]] – wurde von diesem Autohersteller erfunden. |
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== Markengeschichte == |
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Panhard hatte sich nach 1945 vollkommen von den Luxusfahrzeugen mit [[Schiebermotor]]en abgewandt. Stattdessen entwickelte das Unternehmen mit dem Ingenieur [[Jean-Albert Grégoire]] ein ganz neues Konzept. Neben [[Lastkraftwagen|Lastwagen]] wurden kleine, aber technisch interessante Automobile gefertigt, unter anderem mit der ersten in Serie hergestellten Pkw-[[Karosserie]] aus [[Aluminium]]. Markant war auch der luftgekühlte [[Viertaktmotor|Viertakt]]-[[Boxermotor]], dessen Motorleistung mit bis zu 60 PS für einen [[Zweizylindermotor|Zweizylinder]]-PKW außergewöhnlich groß war. |
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Ein Meilenstein in der Geschichte von Panhard war deren Auftritt in Langstreckenrennen wie die 24 Stunden von [[Le Mans]]. Panhard setzte nicht auf den Gesamtsieg, sondern verfolgte den Gewinn der speziellen Auszeichnung für Fahrzeuge, die mit dem geringsten Verbrauch möglichst viele Runden fahren konnten. Panhard gewann diese Auszeichnung zwischen 1950 und 1964 zehn Mal<ref>[http://www.zwischengas.com/de/SZ/zubehoer/Mes-annees-Panhard-Buchbesprechung-.html ''Mes années Panhard (Buchbesprechung)''] Buchbesprechung über Panhard auf [[Zwischengas (Website)|''zwischengas.com'']] (zuletzt aufgerufen 24. August 2016)</ref>. |
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Nachdem [[Citroën]] 1955 Panhard zu 25 % übernommen hatte, erfolgte später die vollständige Übernahme. Im Jahre 1967 wurde das letzte zivile Panhard-Automobil gebaut. Die vor dem Krieg aufgenommene Produktion von [[Panzer]]fahrzeugen wird bis heute fortgeführt, etwa mit dem [[Véhicule Blindé Léger]]. Von 1986 bis zum Verkauf von Panhard an [[Auverland]] im Jahr 2004 wurden nunmehr gepanzerte Fahrzeuge gebaut. |
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Von 1950 bis 1953 stellte das deutsche Unternehmen [[Dyna Automobil-Import und -Export]] in geringer Stückzahl den [[Dyna-Veritas]] auf Basis eines Panhard-Fahrzeugs her. |
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== Pkw-Modelle der Nachkriegszeit == |
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Der '''Panhard Dyna X''' war 1945 das erste Nachkriegsmodell, mit dem die Marke Panhard eingeführt wurde, und der bis 1954 im Fertigungsprogramm war. |
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=== Modelle mit Panhard-Technik === |
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|[[Dyna-Veritas]]||1950–1953 |
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|[[Automobiles L. Rosengart|Rosengart]] Scarlette||1952 |
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|[[DB HBR5]]||1954–1961 |
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|[[Deutsch-Bonnet|DB]] Le Mans||1959–1962 |
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|[[Sera SA|Sera-Panhard]]||1959–1961 |
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== Panzerfahrzeuge == |
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|[[Véhicule Blindé Léger|Panhard VBL]]||späte 1980er |
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|[[Panhard CRAB]]||2012 |
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== Weblinks == |
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* [http://www.austroclassic.at/index.php?option=com_content&task=view&id=1494&Itemid=46 Unternehmensgeschichte von Panhard auf austroclassic.com] (abgerufen am 6. April 2013) |
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|Navigationsleiste Französische Automobilmarken ab 1945 |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Ehemaliger Pkw-Hersteller (Frankreich)]] |
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[[Kategorie:Unternehmensgründung 1891]] |
Aktuelle Version vom 29. Januar 2025, 15:22 Uhr






Panhard ist der Markenname des französischen Autoherstellers Panhard & Levassor für Kleinwagen, Lastkraftwagen und Panzerfahrzeuge nach dem Zweiten Weltkrieg. Panhard & Levassor begann 1891 als erstes Unternehmen der Welt mit der Herstellung und dem Verkauf von serienmäßig produzierten Fahrzeugen. Der Bau ziviler Automobile wurde 1967 nach der Fusion mit Citroën eingestellt.
Die zwischen den beiden Weltkriegen begonnene Produktion von Panzerfahrzeugen gibt es noch heute. Dieser Geschäftsbereich wurde 2005 von Auverland und 2012 von Renault Trucks Defense übernommen.[1]
Der Panhardstab – ein an Starrachsen verwendeter Querlenker – wurde von diesem Autohersteller erfunden.
Markengeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Panhard hatte sich nach 1945 vollkommen von den Luxusfahrzeugen mit Schiebermotoren abgewandt. Stattdessen entwickelte das Unternehmen mit dem Ingenieur Jean-Albert Grégoire ein ganz neues Konzept. Neben Lastwagen wurden kleine, aber technisch interessante Automobile gefertigt, unter anderem mit der ersten in Serie hergestellten Pkw-Karosserie aus Aluminium. Markant war auch der luftgekühlte Viertakt-Boxermotor, dessen Motorleistung mit bis zu 60 PS für einen Zweizylinder-PKW außergewöhnlich groß war.
Ein Meilenstein in der Geschichte von Panhard war deren Auftritt in Langstreckenrennen wie die 24 Stunden von Le Mans. Panhard setzte nicht auf den Gesamtsieg, sondern verfolgte den Gewinn der speziellen Auszeichnung für Fahrzeuge, die mit dem geringsten Verbrauch möglichst viele Runden fahren konnten. Panhard gewann diese Auszeichnung zwischen 1950 und 1964 zehn Mal[2].
Nachdem Citroën 1955 Panhard zu 25 % übernommen hatte, erfolgte später die vollständige Übernahme. Im Jahre 1967 wurde das letzte zivile Panhard-Automobil gebaut. Die vor dem Krieg aufgenommene Produktion von Panzerfahrzeugen wird bis heute fortgeführt, etwa mit dem Véhicule Blindé Léger. Von 1986 bis zum Verkauf von Panhard an Auverland im Jahr 2004 wurden nunmehr gepanzerte Fahrzeuge gebaut.
Von 1950 bis 1953 stellte das deutsche Unternehmen Dyna Automobil-Import und -Export in geringer Stückzahl den Dyna-Veritas auf Basis eines Panhard-Fahrzeugs her.
Pkw-Modelle der Nachkriegszeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Panhard Dyna X war 1945 das erste Nachkriegsmodell, mit dem die Marke Panhard eingeführt wurde, und der bis 1954 im Fertigungsprogramm war.
Eigene Modelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Typ | Bauzeitraum |
---|---|
Panhard Dyna X | 1945–1954 |
Panhard Junior | 1951–1956 |
Panhard Dyna Z | 1953–1959 |
Panhard PL 17 | 1959–1965 |
Panhard CD | 1962–1965 |
Panhard 24 | 1963–1967 |
Modelle mit Panhard-Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Typ | Bauzeitraum |
---|---|
Dyna-Veritas | 1950–1953 |
Rosengart Scarlette | 1952 |
DB HBR5 | 1954–1961 |
DB Le Mans | 1959–1962 |
Sera-Panhard | 1959–1961 |
Panzerfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Typ | Entwicklungsjahr |
---|---|
Panhard 178 | 1931 |
Panhard 201 (nur Prototyp) | 1940 |
Panhard EBR | 1946 |
Panhard AML | 1959 |
Panhard M3 VTT | 1969 |
Panhard VCR | 1979 |
Panhard VBL | späte 1980er |
Panhard CRAB | 2012 |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unternehmensgeschichte von Panhard auf austroclassic.com (abgerufen am 6. April 2013)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michel Cabirol: Défense : Panhard renforce Renault Trucks Défense, in: La Tribune vom 25. Oktober 2012.
- ↑ Mes années Panhard (Buchbesprechung) Buchbesprechung über Panhard auf zwischengas.com (zuletzt aufgerufen 24. August 2016)