„Hollingstedt (Treene)“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
(293 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
|||
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
|||
|Name = Hollingstedt |
|||
! Wappen |
|||
|Wappen = DEU Hollingstedt (Treene) COA.svg |
|||
! Karte |
|||
|Breitengrad = 54/27//N |
|||
|- style="background: #ffffff;" align="center" |
|||
|Längengrad = 09/20//E |
|||
| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen_fehlt.jpg|140px|Wappen fehlt]]<br /><small>[[Wikipedia:Wappen|Hilfe zu Wappen]]<br />[http://www.ngw.nl/int/dld/h/images/hollings.jpg Wappenabbildung<br />auf ngw.nl]</small><!-- Optional: link auf Stadt-Wappenseite im Internet oder ähnliches anhängen. Wappen nur mit Genehmigung der Gemeinde einfügen, siehe Hinweise unter dem Link "Wikipedia:Wappen"! --> |
|||
|Lageplan = Hollingstedt in SL.PNG |
|||
| style="width: 145px;" | [[Bild:Karte_Hollingstedt_(Treene)_Schleswig-Holstein.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Hollingstedt hervorgehoben]] |
|||
|Bundesland = Schleswig-Holstein |
|||
|- |
|||
|Kreis = Schleswig-Flensburg |
|||
! colspan="2" | Basisdaten |
|||
|Amt = Arensharde |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
|Höhe = 4 |
|||
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Schleswig-Holstein]] |
|||
|PLZ = 24876 |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
|Vorwahl = 04627 |
|||
| [[Landkreis]]: || [[Kreis Schleswig-Flensburg|Schleswig-Flensburg]] |
|||
|Gemeindeschlüssel = 01059039 |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
|Adresse-Verband = Hauptstraße 41<br />24887 Silberstedt |
|||
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate|GG_MM_SS_N_GG_MM_SS_E|54° 27' n. Br.<br />9° 20' ö. L.}} |
|||
|Website = [https://www.hollingstedt.de/ www.hollingstedt.de] |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
|Bürgermeister = Petra Bülow |
|||
| [[Fläche]]: || 9,72 [[Quadratkilometer|km²]] |
|||
|Bürgermeistertitel = Bürgermeisterin |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
|Partei = CDU |
|||
| [[Höhe]]: || 4 m ü. [[Normalnull|NN]] |
|||
}} |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Einwohner]]: || 346 <small>''(31. Dezember 2003)''</small> |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 36 Einwohner je km² |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Postleitzahl]]en: || 24876 |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 04627 |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || SL |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 01 0 59 039<!-- |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| Gemeindegliederung: || [[Ortsteil]]e --> |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| Adresse der<br />Amtsverwaltung: || Amt Silberstedt<br />Hauptstr. 41<br />24887 Silberstedt |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| Offizielle Website: || [http://www.amt-silberstedt.de/ http://www.amt-silberstedt.de/] |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| E-Mail-Adresse: || <small>[mailto:amtsverwaltung@amt-silberstedt.de amtsverwaltung@amt-silberstedt.de]</small> |
|||
|- |
|||
! colspan="2" | Politik |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| [[Bürgermeister]]: || Holger Knutzen |
|||
|} |
|||
'''Hollingstedt''' ([[Niederdeutsche Sprache|niederdeutsch]]: ''Hornstedt'', [[Dänische Sprache|dänisch]]: ''Hollingsted'', [[Sønderjysk|jütländisch]]: ''Hollengstej'') ist eine Gemeinde im [[Kreis Schleswig-Flensburg]] in [[Schleswig-Holstein]]. Der an der [[Treene]] liegende Ort ist für seine Geschichte in der [[Wikingerzeit]] und die vielen [[Weißstorch|Störche]] bekannt: Ein [[Wikingerschiff]] und ein Storch sind Teile des Wappens. Friedrichsfeld liegt im Gemeindegebiet.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau - Holstenniendorf |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Flying-Kiwi-Verl. Junge |Ort=Flensburg |Datum=2004 |ISBN=978-3-926055-75-0 |Seiten=347 |Online=https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D972535683 |Abruf=2020-05-03}}</ref> |
|||
Die amtsangehörige Gemeinde '''Hollingstedt''' liegt an der [[Treene]] in Kreis [[Schleswig-Flensburg]] in Schleswig-Holstein. Der Ort ist für seine vielen Störche bekannt. |
|||
[[Datei:Danewerk.png|mini|hochkant=1.35|Lage des Danewerks östlich von Hollingstedt]] |
|||
==Geschichte== |
|||
[[Datei:DCP 1885v1.JPG|mini|Historische Karte von Hollingstedt]] |
|||
Der Ort, dessen Name aus dem Altdänischen stammt und Hügelstätte bedeutet, wurde im [[13. Jahrhundert]] erstmals erwähnt. Er war in der [[Wikinger]]zeit ein wichtiger Hafen und stellte für [[Haithabu]] den Nordseezugang dar. Zwischen den beiden Orten wurden die Waren über Land transportiert. Zwei Schiffsanleger aus der Wikingerzeit wurden bei archäologischen Grabungen entdeckt. Der Hollingstedter Hafen wurde offenbar sowohl von Wikingerschiffen nordischer Bauuart als auch von frühen [[Kogge]]n angefahren. Waren aus der Ostseeregion dürften vor allem Felle, Wachs und Honig gewesen sein, während Wein, Kleidung, Waffen und spatter auch Tuffstein aus anderen Regionen importiert wurden. |
|||
== Geografie == |
|||
Auch das [[Danewerk]], das die Dänen vor ihren südlichen Nachbarn schützen sollte, verlief von Hollingstedt nach Haithabu. |
|||
Hollingstedt befindet sich im Bereich der „Schleswiger Landenge“ zwischen [[Nordsee]] und [[Ostsee]]. Es gehörte zur historischen [[Harde|Verwaltungseinheit]] [[Arensharde]] im [[Amt Gottorf]].<ref>Dagmar Unverhau: ''Hollingstedt aus kartographiehistorischer Sicht.'' Wachholtz, Neumünster 1987, S. 113.</ref> Bereits 1231 verzeichnet das [[Waldemar-Erdbuch|Erdbuch]] von [[Waldemar II. (Dänemark)|Waldemar II.]] die Arensharde als ein Gebiet im [[Istathesyssel]]. |
|||
Das [[Kirchspiel]] schließt an das Ostufer der mittleren Treene an und breitet sich beiderseits in östlicher Richtung aus. Das Kirchendorf liegt auf einer [[Altmoräne]], die eine Sandzunge bis an die Treene geschoben hat. Dieser Sandausläufer machte die Besiedlung in einer Landschaft möglich, das fast nur von [[Moor]], [[Sumpf]] und Urwald umgeben war. |
|||
Die Kirche in Hollingstedt wurde aus [[Tuff]]stein errichtet, der aus der [[Eifel]] importiert wurde. Der Stein wurde früher über den Rhein und die Treene nach Hollingstedt gebracht und von dort aus weiter bis nach Dänemark geliefert. Heute liegt sie etwas abseits, bei archäologischen Grabungen fanden sich jedoch Reste einer Wikingersiedlung bei der Kirche. |
|||
Der Weg hinter der Kirche zum Gemeindehaus fällt in südlicher Richtung steil bergab. |
|||
Hollingstedt liegt am [[Ochsenweg]] und so hat auch Bischof [[Ansgar von Bremen|Ansgar]] auf einer Missionsreise [[849]] hier Halt gemacht. |
|||
Rund drei Weißstorchpaare brüten jährlich auf Betonmasten im Ort. Mitte der 1960er Jahre waren es noch 15 bis 19 Brutpaare.<ref>[http://www.gubrun.de/stoerche/storch1.html Bericht bei gubrun.de], abgerufen am 10. Juli 2016</ref> In Friedrichsfeld befindet sich ein weiteres besetztes Nest. |
|||
Im Schulhaus werden seit [[1965]] landeskundliche Materialien für den Unterricht gesammelt. Im Laufe der Zeit ist daraus eine einmalige Sammlung entstanden. Auch König [[Sven III. (Dänemark)|Sven III]] von Dänemark hat den Ort besucht, als er [[1153]] Schiffe in Hollingstedt zu Wasser ließ. daß Sven III. tatsächlich seine Flotte bei Hollingstedt zu Wasser ließ, ist zwar recht populär, jedoch nicht belegbar. Saxo Grammaticus beschreibt in seiner "Danmarkshistorie" lediglich einen Transport von Schleswig zur Eider. die Treene erwähnt er nicht explizit (14. Buch). Lediglich die topographische Lage Hollingstedts an der engsten Stelle der Schleswiger Landenge deutet auf einen Transport zur Eider über die Treene hin. Der Hamburger Historiker F. Frahm führte neben Hollingstedt noch die beiden östlich davon gelegenen Orte "Klein Rheide" und "Groß Rheide" als mögliche Schiffsländen an, jedoch kam der Ortsnamenskundler Laur 1960 zu dem Schluß, daß sich "Rheide" von "Ried" (Schilfrohr) ableiten lassen, nicht von "Reede". Ein weiterer berühmter Gast war Zar [[Peter der Große]], der [[1713]] in Hollingstedt übernachtet hat. |
|||
== Geschichte == |
|||
Der Ort wurde 1153 als ''Hugstaeth'', 1285 als ''Huglaestath'' und 1436/62 als ''Hollingstedte'' (aus der Kurzform des [[altnordisch]]en Hugleikr und stedt) erwähnt. Im 13. Jahrhundert tauchen auch die abweichenden Namen ''Hylingstada'' und ''Hylingstadir'' auf.<ref>Dagmar Unverhau: ''Hollingstedt aus kartographiehistorischer Sicht.'' Wachholtz, Neumünster 1987, S. 85.</ref> Im selben Jahrhundert wird der Ort in der [[Knýtlinga-Saga]] erwähnt. Der Name ist altdänischer Herkunft und wird in der Ortsnamensforschung als Hügelstätte gedeutet. |
|||
In der [[Jungsteinzeit]] haben hier um Hollingstedt Bauern gelebt. Dies ist durch den Fund einer Steinaxt der jungsteinzeitlichen [[Einzelgrabkultur]], einen spätneolithischen Flintdolch und mehrere Feuersteinwerkzeuge im heutigen Gemeindegebiet belegt. |
|||
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Schleswig-Flensburg}} |
|||
{{Geokoordinate|54_27_N_9_20_E_type:city(346)_region:DE-SH|54° 27' N, 9° 20' O}} |
|||
Im Jahre 449 sollen die [[Angeln (Volk)|Angeln]] in Hollingstedt ihre Schiffe bestiegen haben, um über die Nordsee nach Britannien zu segeln. Dazu gibt es eine alte Karte aus dem Jahre 1596, in dem Hollingstedt als Ausgangshafen für die Angeln genannt ist. |
|||
[[Kategorie:Ort in Schleswig-Holstein]] |
|||
Um 700 wurde der Krummwall des [[Danewerk]]s gebaut. Seit der Fertigstellung des Krummwalls war Hollingstedt der westliche Endpunkt des Danewerks. |
|||
Im Jahre 826 soll hier [[Ansgar (Erzbischof)|Ansgar]], der Apostel des Nordens, mit dem Wikingerkönig [[Harald Klak]], von Mainz kommend, an Land gegangen sein. |
|||
Durch Hollingstedt führte – von [[Oeversee]] aus dem Norden kommend und in [[Süderstapel]] an der [[Eider]] endend – der [[Stapelholmer Weg]]. |
|||
In West-Ost-Richtung gab es einen Handelsweg zum östlich verlaufenden [[Ochsenweg]] und weiter bis nach [[Haithabu]]. Die 18 Kilometer lange Strecke nach Haithabu wurde mit Ochsenkarren befahren. Ab Hollingstedt und ab Haithabu konnten Schiffe fahren. Somit verlief eine Fernhandelsroute zwischen Nordsee und Ostsee durch Hollingstedt. Trotz der Transporte der Frachten über Land war dieser Handelsweg vorteilhaft, weil er den gefährlichen Seeweg durch das [[Skagerrak]] ersparte.<ref>[https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-273387 ''Mittelalterlicher Nordseehafen Hollingstedt''] kuladig.de</ref> Der Hollingstedter Hafen wurde offenbar sowohl von Schiffen nordischer Bauart als auch von frühen [[Kogge]]n angefahren. |
|||
Bei Ausgrabungen in und um Hollingstedt wurden tausende von Scherben aus dem 6. bis 13. Jahrhundert gefunden, die einen regen Handelsverkehr bezeugen können. Weitere Bodenuntersuchungen und Grabungen am Ufer der Treene – in der Lahmenstraat – ergaben Belege für einen mittelalterlichen Hafen und Hinweise auf Bau und Reparatur von Schiffen. Ebenso wurde bei Ausgrabungen am Süderwiesenbach eine Verladestelle für rheinischen [[Tuff]] gefunden, der beim Bau vieler Kirchen an der Nordsee und in der Schleiregion sogar bis zur Ostsee benutzt wurde. |
|||
König [[Sven III. (Dänemark)|Sven III.]] von Dänemark besuchte im Jahr 1153 den Ort, als er Schiffe in Hollingstedt zu Wasser ließ. |
|||
Die Treene war bis zu ihrer Abdämmung bei [[Koldenbüttel]] im Jahre 1570 ein tidenabhängiges Gewässer: Der [[Tidenhub]] der Nordsee reichte über die Eider bis Hollingstedt und ermöglichte damit jeweils bei auflaufender Flut einen Schiffsverkehr. Nach dieser Abdämmung war ein Wasserverkehr nur noch mit kleineren Schiffen möglich. |
|||
Im Jahr 1713 übernachtete Zar [[Peter der Große]] in Hollingstedt. |
|||
In den Jahren von 1760 bis 1765 ließ [[Friedrich V. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich V]], König von Dänemark und Norwegen, in der nordöstlichen Gemarkung von Hollingstedt eine [[Moorkolonisierung|Moorkolonie]] anlegen, die Friedrichsfeld genannt wurde. Hier wurden damals Kolonisten aus dem süddeutschen Raum angesiedelt, um das Moorgebiet urbar zu machen. |
|||
Hollingstedt gehörte zur Gemeinde [[Friedrichsfeld (Kreis Schleswig-Flensburg)|Friedrichsfeld]], bis diese am 20. Januar 1873 aufgelöst wurde. Hollingstedt war eine der drei Nachfolgegemeinden.<ref>{{Literatur|Herausgeber=Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein|Titel=Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970|Jahr=1972|Verlag=Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein|Ort=Kiel|Seiten=237}}</ref> |
|||
Im Schulhaus werden seit 1965 landeskundliche Materialien für den Unterricht gesammelt. |
|||
== Politik == |
|||
=== Gemeindevertretung === |
|||
{{Wahldiagramm |
|||
|LAND = DE |
|||
|TITEL = [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2023|Gemeindewahl am 14. Mai 2023]]<ref>[https://www.wahlen-sh.de/grw/gemeindewahlen_gemeinde_010595993039.html wahlen-sh.de]</ref> |
|||
|TITEL2 = Wahlbeteiligung: 58,9 Prozent |
|||
|JAHRALT = 2018 |
|||
|JAHRNEU = 2023 |
|||
|PARTEI1 = CDU |
|||
|ERGEBNIS1 = 50.7 |
|||
|PARTEI2 = GfH |
|||
|ERGEBNIS2 = 49.3 |
|||
|FARBE2 = 7fffd4 |
|||
|ANMERKUNG2 = Gemeinsam für Hollingstedt |
|||
}} |
|||
Bei der [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2023|Kommunalwahl]] am 14. Mai 2023 wurden insgesamt elf Sitze vergeben. Von diesen erhielt die CDU sechs Sitze und Gemeinsam für Hollingstedt fünf Sitze. |
|||
=== Wappen === |
|||
[[Blasonierung]]: „In Gold ein blauer Schrägwellenbalken, begleitet oben von einem schreitenden Storch in natürlichen Farben, unten von einem schwarzen wikingerzeitlichen Schiff mit gerefftem roten Segel.“<ref>[{{SH-Wappenrolle|422|Gemeinde Hollingstedt, Kreis Schleswig-Flensburg|nurLink=1}} Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein]</ref> |
|||
[[Datei:Hollingstedt hof.jpg|mini|Traditionelles Haus in Hollingstedt]] |
|||
[[Datei:Hollingstedt treene.jpg|mini|Die Treene bei Hollingstedt, Blick nach Süden]] |
|||
== Wirtschaft == |
|||
Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. |
|||
== Kultur == |
|||
=== Vereine === |
|||
Neben einer Freiwilligen Feuerwehr und dem Sportverein gibt es in Hollingstedt auch einen Landfrauenverein, eine Schützengilde, einen Kirchenchor, einen Gospelchor sowie einen Jägerverein. |
|||
=== Feste === |
|||
Jedes Jahr Mitte August findet in Hollingstedt die Treenefete statt, die über 1000 Besucher hat. |
|||
=== Kirche === |
|||
Die Kirche [[St. Nikolai (Hollingstedt)|St. Nikolai]] ist ein Denkmal aus dem 12. Jahrhundert. Das Gebäude besteht aus Tuff, der aus der [[Eifel]] über [[Rhein]], Nordsee, Eider und Treene nach Hollingstedt gebracht wurde. Die Kirche steht knapp 100 Meter vom Ufer der Treene entfernt. Bei archäologischen Grabungen fanden sich in ihrer Nähe Reste einer Wikingersiedlung. |
|||
<gallery mode="packed" heights="240"> |
|||
Hllingstedt kirche seite.jpg|Tuffsteinkirche St. Nikolai |
|||
Hollingstedt glockenturm.jpg|[[Glockenstapel]] vor der Kirche |
|||
</gallery> |
|||
=== Museen === |
|||
[[Datei:Schulhausmuseum Hollingstedt.jpg|mini|Schulhausmuseum Hollingstedt]] |
|||
Das Museum Hollinghuus stellt die Geschichte der Gemeinde vor. |
|||
Das Schulhausmuseum befindet sich noch im Schulgebäude selbst und stellt die Entwicklung einer Dorfschule dar. Mittelpunkt der Sammlung ist dabei ein Schulzimmer auf dem Stand von 1876. |
|||
=== Kulturdenkmale === |
|||
In der [[Liste der Kulturdenkmale in Hollingstedt (Treene)]] stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale. |
|||
== Persönlichkeiten == |
|||
=== Söhne und Töchter der Gemeinde === |
|||
* [[Heinrich August Mau]] (1806–1850), evangelischer Theologe |
|||
* [[Erik Eggers]] (* 1968), Historiker, Sportjournalist und Autor |
|||
=== Personen mit Bezug zur Gemeinde === |
|||
* [[Helene Nissen]] (* 1996), Singer-Songwriterin der Soul-, Blues- und Popmusik |
|||
== Literatur == |
|||
* Klaus Brandt (Hrsg.): ''Hollingstedt an der Treene. Ein Flusshafen der Wikingerzeit und des Mittelalters für den Transitverkehr zwischen Nord- und Ostsee.'' Wachholtz, Neumünster 2012, ISBN 978-3-52901811-4. |
|||
* [[Alfred Ehrhardt]]: ''Zwischen Schlei und Eidermündung. Eine alte Welthandelsstraße des Nordens.'' Hamburgische Bücherei, Hamburg 1947. |
|||
* A. Th. Petersen: ''Beschreibung des Kirchspiels Hollingstedt. Nach authentischen Quellen bearbeitet.'' Schleswig 1890. |
|||
* Dagmar Unverhau: ''Hollingstedt aus kartographiehistorischer Sicht.'' Wachholtz, Neumünster 1987. |
|||
== Weblinks == |
|||
{{Commonscat|Hollingstedt|Hollingstedt}} |
|||
* [https://www.hollingstedt.de/ Gemeinde Hollingstedt] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{Naviblock |
|||
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Schleswig-Flensburg |
|||
|Navigationsleiste Gemeinden im Amt Arensharde |
|||
}} |
|||
{{Normdaten|TYP=g|GND=4196586-3|LCCN=n88181510|VIAF=129114403}} |
|||
[[Kategorie:Ort im Kreis Schleswig-Flensburg]] |
|||
[[Kategorie:Ort in Südschleswig]] |
[[Kategorie:Ort in Südschleswig]] |
||
[[Kategorie:Hollingstedt (Treene)| ]] |
Aktuelle Version vom 27. Mai 2025, 19:23 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 27′ N, 9° 20′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Arensharde | |
Höhe: | 4 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,51 km2 | |
Einwohner: | 1016 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24876 | |
Vorwahl: | 04627 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 039 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Hauptstraße 41 24887 Silberstedt | |
Website: | www.hollingstedt.de | |
Bürgermeisterin: | Petra Bülow (CDU) | |
Lage der Gemeinde Hollingstedt im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Hollingstedt (niederdeutsch: Hornstedt, dänisch: Hollingsted, jütländisch: Hollengstej) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Der an der Treene liegende Ort ist für seine Geschichte in der Wikingerzeit und die vielen Störche bekannt: Ein Wikingerschiff und ein Storch sind Teile des Wappens. Friedrichsfeld liegt im Gemeindegebiet.[2]

Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hollingstedt befindet sich im Bereich der „Schleswiger Landenge“ zwischen Nordsee und Ostsee. Es gehörte zur historischen Verwaltungseinheit Arensharde im Amt Gottorf.[3] Bereits 1231 verzeichnet das Erdbuch von Waldemar II. die Arensharde als ein Gebiet im Istathesyssel.
Das Kirchspiel schließt an das Ostufer der mittleren Treene an und breitet sich beiderseits in östlicher Richtung aus. Das Kirchendorf liegt auf einer Altmoräne, die eine Sandzunge bis an die Treene geschoben hat. Dieser Sandausläufer machte die Besiedlung in einer Landschaft möglich, das fast nur von Moor, Sumpf und Urwald umgeben war.
Der Weg hinter der Kirche zum Gemeindehaus fällt in südlicher Richtung steil bergab.
Rund drei Weißstorchpaare brüten jährlich auf Betonmasten im Ort. Mitte der 1960er Jahre waren es noch 15 bis 19 Brutpaare.[4] In Friedrichsfeld befindet sich ein weiteres besetztes Nest.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1153 als Hugstaeth, 1285 als Huglaestath und 1436/62 als Hollingstedte (aus der Kurzform des altnordischen Hugleikr und stedt) erwähnt. Im 13. Jahrhundert tauchen auch die abweichenden Namen Hylingstada und Hylingstadir auf.[5] Im selben Jahrhundert wird der Ort in der Knýtlinga-Saga erwähnt. Der Name ist altdänischer Herkunft und wird in der Ortsnamensforschung als Hügelstätte gedeutet.
In der Jungsteinzeit haben hier um Hollingstedt Bauern gelebt. Dies ist durch den Fund einer Steinaxt der jungsteinzeitlichen Einzelgrabkultur, einen spätneolithischen Flintdolch und mehrere Feuersteinwerkzeuge im heutigen Gemeindegebiet belegt.
Im Jahre 449 sollen die Angeln in Hollingstedt ihre Schiffe bestiegen haben, um über die Nordsee nach Britannien zu segeln. Dazu gibt es eine alte Karte aus dem Jahre 1596, in dem Hollingstedt als Ausgangshafen für die Angeln genannt ist.
Um 700 wurde der Krummwall des Danewerks gebaut. Seit der Fertigstellung des Krummwalls war Hollingstedt der westliche Endpunkt des Danewerks.
Im Jahre 826 soll hier Ansgar, der Apostel des Nordens, mit dem Wikingerkönig Harald Klak, von Mainz kommend, an Land gegangen sein.
Durch Hollingstedt führte – von Oeversee aus dem Norden kommend und in Süderstapel an der Eider endend – der Stapelholmer Weg.
In West-Ost-Richtung gab es einen Handelsweg zum östlich verlaufenden Ochsenweg und weiter bis nach Haithabu. Die 18 Kilometer lange Strecke nach Haithabu wurde mit Ochsenkarren befahren. Ab Hollingstedt und ab Haithabu konnten Schiffe fahren. Somit verlief eine Fernhandelsroute zwischen Nordsee und Ostsee durch Hollingstedt. Trotz der Transporte der Frachten über Land war dieser Handelsweg vorteilhaft, weil er den gefährlichen Seeweg durch das Skagerrak ersparte.[6] Der Hollingstedter Hafen wurde offenbar sowohl von Schiffen nordischer Bauart als auch von frühen Koggen angefahren.
Bei Ausgrabungen in und um Hollingstedt wurden tausende von Scherben aus dem 6. bis 13. Jahrhundert gefunden, die einen regen Handelsverkehr bezeugen können. Weitere Bodenuntersuchungen und Grabungen am Ufer der Treene – in der Lahmenstraat – ergaben Belege für einen mittelalterlichen Hafen und Hinweise auf Bau und Reparatur von Schiffen. Ebenso wurde bei Ausgrabungen am Süderwiesenbach eine Verladestelle für rheinischen Tuff gefunden, der beim Bau vieler Kirchen an der Nordsee und in der Schleiregion sogar bis zur Ostsee benutzt wurde.
König Sven III. von Dänemark besuchte im Jahr 1153 den Ort, als er Schiffe in Hollingstedt zu Wasser ließ.
Die Treene war bis zu ihrer Abdämmung bei Koldenbüttel im Jahre 1570 ein tidenabhängiges Gewässer: Der Tidenhub der Nordsee reichte über die Eider bis Hollingstedt und ermöglichte damit jeweils bei auflaufender Flut einen Schiffsverkehr. Nach dieser Abdämmung war ein Wasserverkehr nur noch mit kleineren Schiffen möglich.
Im Jahr 1713 übernachtete Zar Peter der Große in Hollingstedt.
In den Jahren von 1760 bis 1765 ließ Friedrich V, König von Dänemark und Norwegen, in der nordöstlichen Gemarkung von Hollingstedt eine Moorkolonie anlegen, die Friedrichsfeld genannt wurde. Hier wurden damals Kolonisten aus dem süddeutschen Raum angesiedelt, um das Moorgebiet urbar zu machen.
Hollingstedt gehörte zur Gemeinde Friedrichsfeld, bis diese am 20. Januar 1873 aufgelöst wurde. Hollingstedt war eine der drei Nachfolgegemeinden.[7]
Im Schulhaus werden seit 1965 landeskundliche Materialien für den Unterricht gesammelt.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt elf Sitze vergeben. Von diesen erhielt die CDU sechs Sitze und Gemeinsam für Hollingstedt fünf Sitze.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Gold ein blauer Schrägwellenbalken, begleitet oben von einem schreitenden Storch in natürlichen Farben, unten von einem schwarzen wikingerzeitlichen Schiff mit gerefftem roten Segel.“[9]


Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt.
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben einer Freiwilligen Feuerwehr und dem Sportverein gibt es in Hollingstedt auch einen Landfrauenverein, eine Schützengilde, einen Kirchenchor, einen Gospelchor sowie einen Jägerverein.
Feste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jedes Jahr Mitte August findet in Hollingstedt die Treenefete statt, die über 1000 Besucher hat.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche St. Nikolai ist ein Denkmal aus dem 12. Jahrhundert. Das Gebäude besteht aus Tuff, der aus der Eifel über Rhein, Nordsee, Eider und Treene nach Hollingstedt gebracht wurde. Die Kirche steht knapp 100 Meter vom Ufer der Treene entfernt. Bei archäologischen Grabungen fanden sich in ihrer Nähe Reste einer Wikingersiedlung.
-
Tuffsteinkirche St. Nikolai
-
Glockenstapel vor der Kirche
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Museum Hollinghuus stellt die Geschichte der Gemeinde vor.
Das Schulhausmuseum befindet sich noch im Schulgebäude selbst und stellt die Entwicklung einer Dorfschule dar. Mittelpunkt der Sammlung ist dabei ein Schulzimmer auf dem Stand von 1876.
Kulturdenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Kulturdenkmale in Hollingstedt (Treene) stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich August Mau (1806–1850), evangelischer Theologe
- Erik Eggers (* 1968), Historiker, Sportjournalist und Autor
Personen mit Bezug zur Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helene Nissen (* 1996), Singer-Songwriterin der Soul-, Blues- und Popmusik
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Brandt (Hrsg.): Hollingstedt an der Treene. Ein Flusshafen der Wikingerzeit und des Mittelalters für den Transitverkehr zwischen Nord- und Ostsee. Wachholtz, Neumünster 2012, ISBN 978-3-52901811-4.
- Alfred Ehrhardt: Zwischen Schlei und Eidermündung. Eine alte Welthandelsstraße des Nordens. Hamburgische Bücherei, Hamburg 1947.
- A. Th. Petersen: Beschreibung des Kirchspiels Hollingstedt. Nach authentischen Quellen bearbeitet. Schleswig 1890.
- Dagmar Unverhau: Hollingstedt aus kartographiehistorischer Sicht. Wachholtz, Neumünster 1987.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2024 (XLSX-Datei);(Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau - Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 347 (dnb.de [abgerufen am 3. Mai 2020]).
- ↑ Dagmar Unverhau: Hollingstedt aus kartographiehistorischer Sicht. Wachholtz, Neumünster 1987, S. 113.
- ↑ Bericht bei gubrun.de, abgerufen am 10. Juli 2016
- ↑ Dagmar Unverhau: Hollingstedt aus kartographiehistorischer Sicht. Wachholtz, Neumünster 1987, S. 85.
- ↑ Mittelalterlicher Nordseehafen Hollingstedt kuladig.de
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 237.
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein