„Operation Oluja“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Militärischer Konflikt |
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Die '''Militäroperation "Oluja"''' (kroat. Sturm) war eine militärische Gegenoffensive, bei der die kroatische Polizei und Armee innerhalb etwa 72 Stunden das seit 1992 von serbischen [[Freischärler]]n besetzte Drittel [[Kroatien]]s zurückeroberte. |
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|KONFLIKT= Militäroperation Oluja |
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|TEILVON= [[Kroatienkrieg]] |
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|BILD= Map 49 - Croatia - Operation Oluja, 4-8 August 1995.jpg |
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|BILDBREITE= |
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|BESCHREIBUNG= Verlauf der ''Operation Oluja'' |
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|DATUM= 4. August |
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|DATUMBIS= 7. August 1995 |
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|ORT= Republik [[Kroatien]] |
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|GEBIETE= |
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|AUSGANG= Sieg Kroatiens und die Niederlage der serbischen [[Freischärler]]truppen und Eroberung der [[Republik Serbische Krajina]] durch die [[Kroatische Streitkräfte|kroatischen Streitkräfte]] |
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|FOLGEN= Wiedereingliederung des Gebietes in das [[Staatsgebiet]] Kroatiens und Beendigung des [[Kroatienkrieg]]es |
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|FRIEDENSSCHLUSS= |
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|KONTRAHENT1= {{HRV}}<br /> [[Datei:Flag of Bosnia and Herzegovina (1992-1998).svg|20px]] [[Republik Bosnien und Herzegowina|Bosnien und Herzegowina]] |
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|KONTRAHENT2= [[Datei:State Flag of Serbian Krajina (1991).svg|20px]] [[Republik Serbische Krajina]]<br /> [[Datei:Flag of Republika Srpska.svg|20px]] [[Republika Srpska]]<br /> [[Datei:Flag of AP Western Bosnia (1993-1995).svg|20px]] [[Autonome Provinz Westbosnien|AP Westbosnien]] |
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|BEFEHLSHABER1= [[Zvonimir Červenko]] |
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|BEFEHLSHABER2= [[Mile Mrkšić]] |
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|TRUPPENSTÄRKE1= 180.000 Soldaten<br />280 Panzer<br />200 Schützenpanzer<br />800 Geschütze<br />120 Raketenwerfer<br />24 MiG-21 Kampfflugzeuge<br />38 Mi-8 Hubschrauber<br />12 Mi-24D<br />Hubschrauber |
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|TRUPPENSTÄRKE2= 40.000 Soldaten<br />200 Panzer<br />350 Geschütze<br />20–25 Raketenwerfer<br />12 Kampfflugzeuge [[Soko Galeb|Galeb]] und [[Soko J-21 Jastreb|Jastreb]] |
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|VERLUSTE1= |
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|VERLUSTE2= |
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|ZIVILVERLUSTE= unbekannte Zahl an Zivilisten |
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|NOTIZEN= |
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Die '''Operation Oluja''' („Sturm“, {{hrS|Operacija Oluja}}) war eine Großoffensive im [[Kroatienkrieg]] während der [[Jugoslawienkriege]], bei der [[Kroatische Streitkräfte|kroatische Armee-]] und Polizeieinheiten im August 1995 innerhalb von 85 Stunden<ref name=":1">{{Internetquelle |werk=Deutsche Welle (www.dw.com) |url=https://www.dw.com/de/zehn-jahre-nach-ende-des-kroatien-krieges-erinnerung-an-die-entscheidende-offensive/a-1668573-1 |titel=Zehn Jahre nach Ende des Kroatien-Krieges: Erinnerung an die entscheidende Offensive |datum= 2005-08-04 |abruf=2018-08-27}}</ref> den Hauptteil der 1991 von den Krajina-Serben besetzten Gebiete zurückeroberten. |
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Die Oluja begann am 4. August, endete am 7. August [[1995]] und stellte die territoriale Einheit des international und völkerrechtlich anerkannten Staates [[Kroatien]] her. |
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Durch den militärischen Sieg über die serbischen paramilitärischen Truppen in der Krajina wurde der [[Kroatienkrieg]] beendet.<ref name=":1" /> |
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== Bedeutung der Oluja für die Beendigung des Bosnienkrieges == |
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Unmittelbar nach Beendigung der Oluja wurde gemeinsam mit bosnischen Regierungstruppen die im [[Abkommen von Split]] zwischen der bosnischen und kroatischen Regierung vereinbarte [[Militäroperation Maestral]] begonnen. Das von Serben kontrollierte Territorium in [[Bosnien-Herzegowina]] schrumpfte innerhalb weniger Tage von 70% auf etwa 47%. Die Operation Maestral wurde auf massiven Druck der internationalen Gemeinschaft gestoppt. |
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Nach mehrjährigen erfolglosen Verhandlungen, und zuletzt der Ablehnung des [[Z4-Plan]]s bei Friedensverhandlungen in Genf durch Anführer der [[Krajina-Serben]], erfolgten die ersten Angriffe der kroatischen Armee in den [[Republik Serbische Krajina#Bestehen 1991–1995|UNPA Sektoren Süd und Nord]]. |
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Der [[Vertrag von Dayton]] war eine indirekte Folge der Oluja. |
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Die Offensive begann am 4. und endete am 7. August 1995. Die Kampfhandlungen erstreckten sich entlang einer [[Kriegsfront|Frontlänge]] von 630 km und auf einer Gesamtfläche von 10.500 Quadratkilometern, die 18,4 Prozent der Gesamtfläche [[Kroatien]]s betraf. |
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== Vorgeschichte == |
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Der 5. August ist in [[Kroatien]] als ''[[Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit]]'' ein [[Nationalfeiertag]]. |
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Im den Jahren 1991 bis 1992 vertrieben die militärisch von der [[JNA]] unterstützten und von [[Belgrad]] finanzierten serbischen [[Freischärler]] etwa 170.000 [[Kroaten]], ermordeten etwa 8.000 kroatische Zivilisten in den besetzten Teilen Kroatiens und errichteten eine selbst ernannte „Republik Serbische Krajina“. Allein etwa 1000 Kroaten wurden während des Mandates der [[UNPROFOR]] ermordet. |
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== Hintergrund == |
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Auch im Jahr [[1995]] war an eine Rückkehr der vertriebenen Kroaten nicht zu denken. Als die serbische Führung unmittelbar vor der Oluja auch der Friedensplan der G 6 abwies, die den Serben weitgehende Autonomie bot, fiel die Entscheidung der kroatischen Regierung zum militärischen Handeln. |
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{{Hauptartikel|Kroatienkrieg#Kriegsverlauf ab Ende 1994}} |
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Anfang 1995 wurde der [[Z4-Plan]], ein Vorschlag über eine friedliche Wiedereingliederung der [[Republika Srpska Krajina]] in den kroatischen Staat unter Garantien weit reichender Autonomie nahe der Souveränität, vorgelegt. Von den Krajina-Serben wurde dies abgelehnt und stattdessen eine Vereinigung mit der [[Republika Srpska]] auf bosnischem Gebiet und [[Serbien]] angestrebt.<ref name=":1" /> In der Folge wuchs die Bereitschaft westlicher Staaten, die kroatische Seite bei der Rückeroberung ihres Staatsgebietes zu unterstützen. Im Mai 1995 startete die [[Militäroperation Blitz]] ''(Bljesak)'', mit der ein serbisch kontrollierter Teil Westslawoniens zurückgewonnen wurde. Als Vergeltung befahl der damalige Präsident der Republika Srpska Krajina, [[Milan Martić]], Raketenangriffe mit [[Streubombe]]n gegen [[Zagreb]] ([[Raketenbeschuss auf Zagreb]]), [[Sisak]] und [[Karlovac]], wobei sieben Zivilisten getötet und 176 verwundet wurden. |
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Am 17. Juni 1995 haben serbische Truppen unter dem Kommando von [[Ratko Mladić]] die [[UN-Schutzzone]] in [[Srebrenica]] erobert daraufhin etwa 8000 bosnische Zivilisten ermordet ([[Massaker von Srebrenica]])und etwa 30.000 Bewohner vertrieben. Srebrenica war jedoch nicht die einzige [[Enklave]] (UNO-Schutzzone) in der zigtausende bosnische Moslems und Kroaten möglicherweise kurz davor standen, möglicherweise das gleiche Schicksal zu erleiden. |
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Vor der Operation Oluja fiel am 9. Juli 1995 die [[UN-Schutzzone]] [[Srebrenica]] in Ost-Bosnien, in der nach der Eroberung durch die Truppen von General [[Ratko Mladić]] Frauen und Kinder von den Männern ab 12 Jahren getrennt wurden, die Männer daraufhin deportiert und bis zu 8000 durch Massenerschießungen ermordet und in den umliegenden Wäldern in Massengräbern vergraben wurden. Dieses [[Massaker von Srebrenica]] war das größte Kriegsverbrechen in Europa seit Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]]. |
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Wenige Tage nach der Einnahme von Srebrenica wurde eine weitere [[UN-Schutzzone]] [[Zepa|Žepa]] von bosnischen Serben erobert und die Bewohner vertrieben. |
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In Bosnien waren nach dem Fall von Srebrenica und [[Žepa]] außer [[Sarajevo]] noch [[Bihać]] und [[Goražde]] als [[UN-Schutzzone]] verblieben. |
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Die [[Vojska Republike Srpske]] („Armee der Republika Srpska“) begann kurz vor der Operation Oluja eine massive [[Militäroperation]] auf die Stadt Bihać, die seit fast drei Jahren belagert wurde. Etwa 70 Prozent [[Bosnien-Herzegowina]]s waren zu jener Zeit unter serbischer Kontrolle. Die seit Monaten belagerte und ausgehungerte Stadt war geschwächt, da die ohnehin nur leicht und unzureichend bewaffneten Verteidiger und die Bevölkerung nahezu vollständig von Hilfslieferungen und Nachschub abgeschnitten waren. |
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Die Großoffensive der Serben gegen die Enklave Bihać, eine weitere UNO-„Sicherheitszone“ hatte bereits begonnen: Karadžić und Mladić zogen weitere serbische Kräfte zusammen, um Bihać einzunehmen. Etwa 70 % [[Bosnien-Herzegowina]]s waren zu jener Zeit noch unter serbischer Kontrolle. |
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Der bosnische Kommandant der |
Der bosnische Kommandant der Verteidigung von Bihać, [[Atif Dudaković]], appellierte an die kroatische Regierung, mit der Operation Oluja so schnell wie möglich zu beginnen, um den Fall der Stadt zu verhindern.<ref>[http://www.alois-mock-europastiftung.at/pdf/Arbeit_Draschtak.pdf Raphael Draschtak: Militärische Handlungsschemata bis 1995] (PDF; 2,3 MB), Seite 293.</ref> Heute liegen Informationen vor, dass auch die USA und die NATO Kroatien politisch unterstützten und ebenso forderten, die Operation schnellstmöglich zu beginnen. Mit der Operation Oluja wurde auch die serbische Belagerung von Bihać beendet und ganz Westbosnien durch die darauf folgende [[Militäroperation Maestral|Operation Maestral]] zurückerobert. |
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Die kroatische Armee hatte in der [[Operation Sommer '95]] Ende Juli 1995 weitere Gebiete in Südbosnien erobert und damit den südlichen Teil der unter serbischen Herrschaft stehenden Krajina von drei Seiten umzingelt. Daraufhin erklärte bei den Verhandlungen über den Z4-Plan in Genf am 3. August 1995 der Ministerpräsident der ''[[Serbische Republik Krajina|Serbischen Republik Krajina]]'', [[Milan Babić]], gegenüber [[Peter W. Galbraith]], dem US-Botschafter in Kroatien, dass er den Z4-Plan annehmen würde.<ref name="NYTBonner1">Raymond Bonner: [http://www.nytimes.com/1995/08/04/world/serbs-said-to-agree-to-pact-with-croatia.html ''Serbs Said to Agree to Pact With Croatia''], [[The New York Times]] vom 4. August 1995 (englisch), abgerufen am 18. November 2012.</ref> Diese Erklärung wurde von Kroatien nicht akzeptiert, auch weil [[Milan Martić|Martić]] sich geweigert hatte, den Plan überhaupt entgegenzunehmen. |
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Nach der Oluja wurde [[Bihać]] aus dem serbischen Würgegriff befreit. |
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Die Operation Oluja, ihre Bedeutung, Durchführung und Effekte werden sehr kontrovers diskutiert und analysiert. Seitens der Kroaten und Bosniaken gilt diese Operation als Befreiungsschlag und Ende des Krieges. Auf serbischer Seite gilt die Operation Oluja nicht nur als größte militärische Niederlage im Jugoslawienkrieg, sondern auch als ein Synonym für Vertreibung und ihrerseits erlittene Kriegsverbrechen und Verwüstungen. |
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== Kriegsverbrechen == |
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[[Datei:Martic-order1995.jpg|mini|Beschluss zur Evakuierung der serbischen Bevölkerung aus den Gebieten der [[Republik Serbische Krajina|RSK]] durch den Verteidigungsrat der Republik Serbische Krajina (gezeichnet durch [[Milan Martić]]) vom 4. August 1995. Nach Auffassung des ICTY hatte der Beschluss zur Evakuierung wenig bis keinen Einfluss auf den Exodus der Serben, da sich die Bevölkerung zum Zeitpunkt des Evakuierungsbeschlusses bereits auf der Flucht befand.<ref name="icty" /> ]] |
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Während der Oluja kam es auch zu Verbrechen an der serbischen Zivilbevölkerung. Das Tribunal in Den Haag spricht von 150 ermordeten Serben. Laut [[ICTY]]-Anklage soll General [[Ante Gotovina]] dafür verantwortlich sein. |
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[[Datei:Krajina Army Territorial Division.JPG|mini|Landkarte mit der territorialen Aufteilung der [[Armee der Republik Serbische Krajina]] (SVK), 1995]] |
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== Die Operation == |
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Inwiefern es sich um individuelle [[Vergeltung]]sakte zurückkehrender Kroaten oder um so genannte "[[Kollateralschäden]]" handelt, ist bisher noch nicht abschließend geklärt. |
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Die Operation begann in den frühen Morgenstunden des 4. August 1995. In der gleichen Zeit wurde über Radio und Fernsehen landesweit eine Botschaft des kroatischen Präsidenten [[Franjo Tuđman]] ausgestrahlt. Diese richtete sich einerseits an die serbischen Paramilitärs und forderte diese zur Aufgabe auf sowie andererseits an die serbische Zivilbevölkerung, der volle Bürgerrechte zugestanden wurden. |
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Die kroatischen Kräfte griffen die Militärs der RSK gleichzeitig an 30 taktisch bedeutsamen Punkten in den Zonen Bjelovar, Karlovac, Gospić und Split an. Serbische Radaranlagen wurden durch Luftunterstützung der [[NATO]] zerstört<ref>{{Webarchiv |url=http://www.nato.int/docu/comm/1997/970708/infopres/e-bpfy.htm |text=NATO press info 4. Juli 1997 |wayback=20081114182106}}</ref>. Die kroatische Armee brach an den verschiedenen Punkten zwischen 5 und 15 Kilometer tief in das Kriegsgebiet ein, eroberte schnell ''Sveti Rok'' und umzingelte die Stadt [[Knin]]. Zur Unterstützung der kroatischen Truppen wurde auch Artillerie eingesetzt. Im Gegenzug griffen serbische Kräfte zivile Ziele in Sisak, Šibenik, Gospić und Ogulin an. |
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Nahezu die gesamte serbische Bevölkerung floh bereits vor Eintreffen der kroatischen Armee, laut der Anklageschrift des ICTY insgesamt zwischen 150.000 und 200.000 Personen. Darunter sollen sich nach offiziellen kroatischen Angaben etwa ca. 100.000 schwer bewaffnete Freischärler befunden haben. |
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Am zweiten Tag der Aktion verbreitete sich gegen Mittag die Nachricht, dass die kroatischen Truppen in die Stadt Knin einmarschiert waren. Ebenso wurden zahlreiche weitere Städte erobert. Serbische Zivilisten wurden aus dem Gebiet evakuiert und flohen zusammen mit Teilen des Militärs über die Ortschaft Srb nach [[Bosnien und Herzegowina]]. Die Zahl der Flüchtlinge wird, einschließlich 40.000 serbischer Paramilitärs, auf bis zu 200.000 beziffert.<ref>{{Literatur |Titel=International – Gefährliches Gedenken: Kroatien zelebriert die «Operation Sturm» |Sammelwerk=Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) |Datum=2015-08-04 |Online=https://www.srf.ch/news/international/gefaehrliches-gedenken-kroatien-zelebriert-die-operation-sturm |Abruf=2018-08-27}}</ref> Die serbischen Kräfte aus Bosnien und Ostslawonien beschossen anschließend Ziele in [[Županja]], [[Vinkovci]] und [[Osijek]]. Auch die dalmatinische Hafenstadt [[Dubrovnik]] wurde beschossen. |
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Am 11. August veröffentlichte das kroatische Verteidigungsministerium, dass auf der kroatischen Seite während dieser Polizei- und Militäroperation 174 Soldaten gefallen sind und 1430 Soldaten verwundet wurden. |
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Am dritten Tag sammelten sich an der kroatisch-bosnisch-herzegowinischen Grenze die kroatische Armee, die [[Hrvatsko vijeće obrane|HVO]] und das 5. Korps der [[Armija Republike Bosne i Hercegovine|bosnischen Armee]] und befreiten die belagerte bosnische Stadt [[Bihać]]. Die wesentlichen serbischen Paramilitärs in Kroatien wurden zu diesem Zeitpunkt entweder eingekesselt oder standen kurz vor der Zerschlagung. |
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Im April 1999 veröffentlichte das kroatische Helsinki-Komitee für Menschenrechte einen Bericht, wonach die kroatische Armee mindestens 410 serbische Zivilisten erschossen und 22000 serbische Häuser niedergebrannt oder vermint hat. |
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Am vierten und letzten Tag der Aktion waren alle Ortschaften in dem Kriegsgebiet im Wesentlichen erobert. Serbische Flugzeuge aus dem bosnischen [[Banja Luka]] griffen verschiedene kroatische Städte an, wobei zwei Menschen getötet und elf verwundet wurden. Zwei serbische Flugzeuge wurden während des Beschusses der Ortschaften Mačkovac und Savski Bok abgeschossen. Um 18 Uhr meldete der kroatische Verteidigungsminister, [[Gojko Šušak]], dass die Operation Oluja nach militärischen Gesichtspunkten beendet wurde.<ref>[http://www.hr/hrvatska/povijest/domovinski/oluja www.hr: Geschichte]</ref> |
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== Militärisches Kräfteverhältnis == |
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Die Militäroperation Sturm führte durch die fast vollständige Rückeroberung der durch die selbsternannte [[Republik Serbische Krajina]] besetzten Gebiete Kroatiens (damals rund 32 % des Staatsgebietes von Kroatien) zum Ende des Krieges in Kroatien und ermöglichte die Wiederherstellung wichtiger Verkehrsverbindungen sowie die Rückkehr von über 170.000 [[Kroaten]], die von der [[Jugoslawische Volksarmee|JNA]] im Jahr 1991 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden oder geflohen waren. |
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=== Kroatische Truppen === |
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== Folgen und Kriegsverbrechen == |
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'''Kroatische Armee:''' |
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=== Folgen === |
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* 200,000 Soldaten |
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Die Operation Oluja (Sturm) gilt nicht nur als entscheidender und vernichtender Schlag gegen die Republik Serbische Krajina, sondern auch als Kehrtwende im Bosnienkrieg, da durch die Operation Oluja die monatelange Belagerung der Stadt [[Bihać]] beendet wurde. Nach der Eroberung der gesamten Krajina sowie der Zerschlagung des Belagerungsringes um Bihać wurde somit ganz West-Bosnien zurückerobert und die Armee der RSK und Paramilitärs militärisch und moralisch stark geschwächt. |
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* 350 Panzer |
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* 3000 Geschütze |
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* 45–50 Raketenwerfer |
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* 18 MiG-21 Kampfflugzeuge |
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* 38 Mi-8 Hubschrauber |
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* 12 Mi-24D Hubschrauber |
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Unmittelbar nach Beendigung der Operation Oluja wurde gemeinsam mit bosnischen Regierungstruppen die im [[Abkommen von Split]] zwischen der bosnischen und der kroatischen Regierung vereinbarte [[Militäroperation Maestral]] (Nordwestwind) begonnen. Das von Serben kontrollierte Territorium in Bosnien und Herzegowina schrumpfte von 70 % auf etwa 49 %, durch die deutliche militärische Übermacht der nun gemeinsam koordiniert vorrückenden kroatischen und bosnischen Streitkräfte mit Hilfe westlicher Staaten und deren Waffen und der HVO (Hrvatsko Vijeće Obrane, Kroatischer Verteidigungsrat in Bosnien). Die Operation Maestral wurde auf massiven Druck der internationalen Gemeinschaft nach nur wenigen Tagen gestoppt, da man eine Ausweitung des Krieges und ein Hineinziehen Serbiens befürchtete. |
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Die Operation Maestral wird trotz ihres vorzeitigen Stopps als sehr großer militärischer Erfolg gewertet, da dadurch nicht nur große Teile Bosniens befreit wurden, sondern in erster Linie durch die Niederlagen der serbischen Kräfte durch die Operationen Oluja und Maestral der militärische und politische Druck auf Belgrad derart verstärkt wurde, dass dieses eine Gefahr der völligen Niederlage in Bosnien sah und somit zur Unterzeichnung des [[Friedensabkommen von Dayton|Friedensabkommens von Dayton]] gezwungen wurde, was letztendlich zum Ende des Krieges auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens führte. |
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=== Serbische Truppen === |
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=== Ermöglichung der Rückkehr der vertriebenen Kroaten === |
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* ca. 100,000 Soldaten |
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Bereits zu Beginn des Kroatienkrieges war nahezu die gesamte kroatische und andere nicht-serbische Bevölkerung von serbischen Freischärlern und der [[Jugoslawische Volksarmee|Jugoslawischen Volksarmee]] vertrieben worden. Im Mai 1995 lebten im von der kroatischen Regierung kontrollierten Gebiet 210.592 Personen, die aus der sogenannten „[[Republik Serbische Krajina]]“ vertrieben worden waren. Davon stammten 83.683 aus dem Nordosten Kroatiens ([[Slawonien]]) und 126.909 aus jenen Gebieten, die später durch die Operationen „Bljesak“ und „Oluja“ zurückerobert wurden.<ref>{{Webarchiv|url=http://zakon.poslovna.hr/public/izvjesce-vlade-republike-hrvatske-o-dosadasnjem-tijekupovratka-i-zbrinjavanju-prognanika,-izbjeglica-i-raseljenih-osoba/16265/zakoni.aspx |wayback=20161030223039 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2022-12-24 01:20:22 InternetArchiveBot }}, IZVJEŠĆE VLADE REPUBLIKE HRVATSKE O DOSADAŠNJEM TIJEKU POVRATKA I ZBRINJAVANJU PROGNANIKA, IZBJEGLICA I RASELJENIH OSOBA</ref> |
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* 500 Panzer |
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* 450 Geschütze |
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* 60-70 Raketenwerfer |
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=== Kriegsverbrechen === |
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200.000 Serben<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Reinhold Vetter |Titel=Nationalismus im Osten Europas: Was Kaczyński und Orbán mit Le Pen und Wilders verbindet |Verlag=Ch. Links Verlag |Datum=2017 |ISBN=978-3-86284-393-0}}, Seite 124</ref> flohen vor den anrückenden kroatischen Kräften vor und während der Operation in Richtung [[Bosnien und Herzegowina|Bosnien]] und [[Serbien]].<ref name=":0" /> Nur ein Teil der geflüchteten serbischen Bevölkerung kehrte nach Kroatien zurück.<ref>{{Internetquelle |url=https://osteuropa.lpb-bw.de/4755.html |titel=Kroatien – Geschichte |hrsg=[[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] |datum=2017 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171021000622/https://osteuropa.lpb-bw.de/4755.html |archiv-datum=2017-10-21 |abruf=2017-10-21}}</ref> |
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[http://www.hrt.hr/arhiv/oluja/indexeng.html HRT, Englisch] |
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Unter den Verbleibenden kam es im Anschluss an die Operation zur Tötung von einigen hundert<ref name=":0" />, nach serbischen Angaben 700–1200, serbischen Zivilisten. Nach einem Bericht des kroatischen [[Internationale Helsinki-Föderation für Menschenrechte|Helsinki-Komitees]] kamen während und nach der Offensive insgesamt 400–800 Serben durch marodierende kroatische Truppen ums Leben.<ref name="Kaser">Karl Kaser: ''Das ethnische „engineering“.'' In: Dunja Melčić (Hrsg.): ''Der Jugoslawien-Krieg. Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen.'' VS Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-33219-2, S. 401–414, hier: S. 408.</ref> |
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== Siehe auch == |
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Serbischen Quellen zufolge galten jedoch 2005 noch 2669 Personen als vermisst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print-welt/article686931/Gedenken-am-zehnten-Jahrestag-von-Kroatiens-Operation-Sturm.html |titel=Die Welt: ''Gedenken am zehnten Jahrestag von Kroatiens „Operation Sturm“'' |abruf=2012-11-21}}</ref> Laut der Strafverfolgung des [[Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien|ICTY]] wurden 324 Zivilisten und Soldaten getötet und rund 90.000 Serben gewaltsam vertrieben, mit dem Ziele eine Rückkehr unmöglich zu machen.<ref>{{Literatur |Titel=UN war crimes court frees Croatian generals |Sammelwerk=ABC News |Datum=2012-11-16 |Online=https://www.abc.net.au/news/2012-11-16/un-war-crimes-court-frees-croatian-generals/4377178 |Abruf=2023-11-05}}</ref> |
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Während der Operationen Oluja und Maestral kam es zu Rache- und Vergeltungsaktionen sowie Übergriffen auf die serbische Zivilbevölkerung. Das Tribunal in Den Haag spricht von Mord, Plünderungen, Brandschatzungen, Zerstörungen, unmenschlicher Behandlung, Demütigung, Verfolgung ethnischer Gruppen, ethnischer Säuberung sowie anderen unmenschlichen Handlungen, im Sinne von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. |
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Laut dem ''Jahresbericht 1996'' von [[Amnesty International]] wurden die meisten außerhalb von Kampfhandlungen getöteten Serben Opfer von Brandschatzungen, Misshandlungen, Racheakten oder außergesetzlichen Hinrichtungen. Dies wurde von einem Untersuchungsteam der UNO festgestellt. |
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==== Kriegsverbrechertribunal ==== |
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Gegen den Kommandanten des Sektors Süd, [[Ante Gotovina]], wurde im Jahr 2001 vor dem [[ICTY|Haager Kriegsverbrechertribunal]] Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen erhoben.<ref name="ICTY case">[http://www.icty.org/x/cases/gotovina/cis/en/cis_gotovina_al_en.pdf ''ICTY Case Information Sheet''] (PDF, 145 kB, englisch), abgerufen am 21. November 2012.</ref> Am 8. Dezember 2005 wurde er auf den [[Kanarische Inseln|Kanarischen Inseln]] festgenommen und der Fall zusammen mit dem des Befehlshabers der Sonderpolizei des kroatischen Innenministeriums, [[Mladen Markač]], und dem des Kommandeurs der Garnison Knin, [[Ivan Čermak]], verhandelt.<ref name="ICTY case" /> |
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Am 15. April 2011 wurde Gotovina in erster Instanz zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt.<ref name="icty">icty.org: ''[http://www.icty.org/x/cases/gotovina/tjug/en/110415_summary.pdf Judgement Summary for Gotovina et al.] (PDF; 88 kB)'', Zugriff am 15. April 2011</ref> Dabei wurde er folgender Verbrechen für schuldig befunden:<ref name="icty" /> |
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* Verfolgung als ein [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] |
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* Deportation als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit |
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* Plünderung von öffentlichem und privatem Eigentum als Verletzung der [[Kriegsvölkerrecht|Gesetze oder Gebräuche des Krieges]] |
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* mutwillige Zerstörung als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges |
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* Mord als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit |
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* Mord als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges |
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* inhumanes Handeln als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit |
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* grausame Behandlung als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges |
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Auch den mitangeklagten Ex-General Mladen Markač sprach das Gericht schuldig: Er bekam 18 Jahre Haft. General Ivan Čermak wurde dagegen freigesprochen.<ref>[http://orf.at/stories/2053300/ ORF: 24 Jahre Haft für kroatischen Ex-General Gotovina]</ref> |
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Bei der Urteilsverkündung gegen Gotovina wurde auch der damalige Präsident von Kroatien, [[Franjo Tuđman|Tuđman]], erwähnt. Einer der Richter betonte: ''„Der damalige Präsident Franjo Tuđman war der Hauptführer dieser kriminellen Vereinigung“'' und ''„Er wollte die Entvölkerung der Krajina“''. |
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Gegen das Urteil wurde am 16. Mai 2011 Berufung eingelegt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.thenewage.co.za/18034-1020-53-ExCroat_generals_lawyers_move_to_appeal_war_crimes_verdicts |text=Ex-Croat generals lawyers move to appeal war crimes verdicts |wayback=20111109004451}} vom 16. Mai 2011</ref> Am 16. November 2012 wurden Gotovina und Markač von allen Anklagepunkten freigesprochen und aus der Haft entlassen.<ref>[http://orf.at/stories/2151393/2151378/ ''Kein „verbrecherisches Unternehmen“''], [[ORF|orf.at]] vom 16. November 2012, abgerufen am 16. November 2012.</ref> Die Berufungskammer beschloss einstimmig, dass die Einschätzung der Vorinstanz, Artillerietreffer mehr als 200 Meter entfernt von einem als [[Ziel (Militär)#Legitimes militärisches Ziel|legitim betrachteten Ziel]] als Beweis für gesetzwidrige Angriffe auf die Städte in der Krajina anzusehen, nicht zutreffe. Mit 3:2-Mehrheitsentscheidung wurde festgestellt, dass die Beweise nicht ausreichten, um den von Gotovina und Markač befohlenen Beschuss der Städte als rechtswidrig anzusehen. Da die Verurteilung wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Vertreibung von Serben aus der Krajina auf der Unrechtmäßigkeit der Artillerieangriffe basiere und die Erstinstanz eine direkte Verwicklung in die Diskriminierungspolitik Kroatiens nicht festgestellt habe, sei auch dieser Schuldspruch aufzuheben.<ref>[http://www.icty.org/sid/11145 ''Appeals Chamber Acquits and Orders Release of Ante Gotovina and Mladen Markač''], Presseerklärung des Internationalen Strafgerichtshofes vom 16. November 2012, abgerufen am 16. November 2012.</ref><ref>[http://www.icty.org/x/cases/gotovina/acjug/en/121116_summary.pdf ''Zusammenfassung des Berufungsurteils''] (PDF, 107 kB, englisch)</ref><ref>[http://www.icty.org/x/cases/gotovina/acjug/en/121116_judgement.pdf ''Ausführliches Berufungsurteil''] (PDF, 1 MB, englisch)</ref> |
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== Sonstige Informationen == |
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Laut [[Verteidigungsministerium (Kroatien)|kroatischem Verteidigungsministerium]] wurden auf kroatischer Seite während dieser Operation 174 Soldaten getötet und 1430 Soldaten verwundet. |
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Bis 2002 waren nach Angaben des [[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen|UNHCR]] rund 100.000 kroatische Serben zurückgekehrt.<ref name="Kaser" /> |
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== Weblinks == |
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* Mark Danner: [http://www.markdanner.com/articles/show/50 ''Operation Storm'']. The New York Review of Books, 22. Oktober 1998. |
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== Einzelnachweise == |
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*[[Balkankonflikt]] am Ende des [[20. Jahrhundert]]s |
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<references /> |
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*[[Jugoslawienkrieg]] |
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*[[Krajina-Serben]] |
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*[[Geschichte Kroatiens]] |
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*[[Liste von Kriegen]] |
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*[[Liste von Schlachten]] |
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{{SORTIERUNG:Oluja, Militaroperation}} |
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2025, 01:56 Uhr
Militäroperation Oluja | |||||||||||||||||
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Teil von: Kroatienkrieg | |||||||||||||||||
![]() Verlauf der Operation Oluja | |||||||||||||||||
Datum | 4. August bis 7. August 1995 | ||||||||||||||||
Ort | Republik Kroatien | ||||||||||||||||
Ausgang | Sieg Kroatiens und die Niederlage der serbischen Freischärlertruppen und Eroberung der Republik Serbische Krajina durch die kroatischen Streitkräfte | ||||||||||||||||
Folgen | Wiedereingliederung des Gebietes in das Staatsgebiet Kroatiens und Beendigung des Kroatienkrieges | ||||||||||||||||
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Die Operation Oluja („Sturm“, kroatisch Operacija Oluja) war eine Großoffensive im Kroatienkrieg während der Jugoslawienkriege, bei der kroatische Armee- und Polizeieinheiten im August 1995 innerhalb von 85 Stunden[1] den Hauptteil der 1991 von den Krajina-Serben besetzten Gebiete zurückeroberten.
Durch den militärischen Sieg über die serbischen paramilitärischen Truppen in der Krajina wurde der Kroatienkrieg beendet.[1]
Nach mehrjährigen erfolglosen Verhandlungen, und zuletzt der Ablehnung des Z4-Plans bei Friedensverhandlungen in Genf durch Anführer der Krajina-Serben, erfolgten die ersten Angriffe der kroatischen Armee in den UNPA Sektoren Süd und Nord.
Die Offensive begann am 4. und endete am 7. August 1995. Die Kampfhandlungen erstreckten sich entlang einer Frontlänge von 630 km und auf einer Gesamtfläche von 10.500 Quadratkilometern, die 18,4 Prozent der Gesamtfläche Kroatiens betraf.
Der 5. August ist in Kroatien als Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit ein Nationalfeiertag.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang 1995 wurde der Z4-Plan, ein Vorschlag über eine friedliche Wiedereingliederung der Republika Srpska Krajina in den kroatischen Staat unter Garantien weit reichender Autonomie nahe der Souveränität, vorgelegt. Von den Krajina-Serben wurde dies abgelehnt und stattdessen eine Vereinigung mit der Republika Srpska auf bosnischem Gebiet und Serbien angestrebt.[1] In der Folge wuchs die Bereitschaft westlicher Staaten, die kroatische Seite bei der Rückeroberung ihres Staatsgebietes zu unterstützen. Im Mai 1995 startete die Militäroperation Blitz (Bljesak), mit der ein serbisch kontrollierter Teil Westslawoniens zurückgewonnen wurde. Als Vergeltung befahl der damalige Präsident der Republika Srpska Krajina, Milan Martić, Raketenangriffe mit Streubomben gegen Zagreb (Raketenbeschuss auf Zagreb), Sisak und Karlovac, wobei sieben Zivilisten getötet und 176 verwundet wurden.
Vor der Operation Oluja fiel am 9. Juli 1995 die UN-Schutzzone Srebrenica in Ost-Bosnien, in der nach der Eroberung durch die Truppen von General Ratko Mladić Frauen und Kinder von den Männern ab 12 Jahren getrennt wurden, die Männer daraufhin deportiert und bis zu 8000 durch Massenerschießungen ermordet und in den umliegenden Wäldern in Massengräbern vergraben wurden. Dieses Massaker von Srebrenica war das größte Kriegsverbrechen in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. In Bosnien waren nach dem Fall von Srebrenica und Žepa außer Sarajevo noch Bihać und Goražde als UN-Schutzzone verblieben.
Die Vojska Republike Srpske („Armee der Republika Srpska“) begann kurz vor der Operation Oluja eine massive Militäroperation auf die Stadt Bihać, die seit fast drei Jahren belagert wurde. Etwa 70 Prozent Bosnien-Herzegowinas waren zu jener Zeit unter serbischer Kontrolle. Die seit Monaten belagerte und ausgehungerte Stadt war geschwächt, da die ohnehin nur leicht und unzureichend bewaffneten Verteidiger und die Bevölkerung nahezu vollständig von Hilfslieferungen und Nachschub abgeschnitten waren.
Der bosnische Kommandant der Verteidigung von Bihać, Atif Dudaković, appellierte an die kroatische Regierung, mit der Operation Oluja so schnell wie möglich zu beginnen, um den Fall der Stadt zu verhindern.[2] Heute liegen Informationen vor, dass auch die USA und die NATO Kroatien politisch unterstützten und ebenso forderten, die Operation schnellstmöglich zu beginnen. Mit der Operation Oluja wurde auch die serbische Belagerung von Bihać beendet und ganz Westbosnien durch die darauf folgende Operation Maestral zurückerobert.
Die kroatische Armee hatte in der Operation Sommer '95 Ende Juli 1995 weitere Gebiete in Südbosnien erobert und damit den südlichen Teil der unter serbischen Herrschaft stehenden Krajina von drei Seiten umzingelt. Daraufhin erklärte bei den Verhandlungen über den Z4-Plan in Genf am 3. August 1995 der Ministerpräsident der Serbischen Republik Krajina, Milan Babić, gegenüber Peter W. Galbraith, dem US-Botschafter in Kroatien, dass er den Z4-Plan annehmen würde.[3] Diese Erklärung wurde von Kroatien nicht akzeptiert, auch weil Martić sich geweigert hatte, den Plan überhaupt entgegenzunehmen.
Die Operation Oluja, ihre Bedeutung, Durchführung und Effekte werden sehr kontrovers diskutiert und analysiert. Seitens der Kroaten und Bosniaken gilt diese Operation als Befreiungsschlag und Ende des Krieges. Auf serbischer Seite gilt die Operation Oluja nicht nur als größte militärische Niederlage im Jugoslawienkrieg, sondern auch als ein Synonym für Vertreibung und ihrerseits erlittene Kriegsverbrechen und Verwüstungen.

Die Operation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Operation begann in den frühen Morgenstunden des 4. August 1995. In der gleichen Zeit wurde über Radio und Fernsehen landesweit eine Botschaft des kroatischen Präsidenten Franjo Tuđman ausgestrahlt. Diese richtete sich einerseits an die serbischen Paramilitärs und forderte diese zur Aufgabe auf sowie andererseits an die serbische Zivilbevölkerung, der volle Bürgerrechte zugestanden wurden.
Die kroatischen Kräfte griffen die Militärs der RSK gleichzeitig an 30 taktisch bedeutsamen Punkten in den Zonen Bjelovar, Karlovac, Gospić und Split an. Serbische Radaranlagen wurden durch Luftunterstützung der NATO zerstört[5]. Die kroatische Armee brach an den verschiedenen Punkten zwischen 5 und 15 Kilometer tief in das Kriegsgebiet ein, eroberte schnell Sveti Rok und umzingelte die Stadt Knin. Zur Unterstützung der kroatischen Truppen wurde auch Artillerie eingesetzt. Im Gegenzug griffen serbische Kräfte zivile Ziele in Sisak, Šibenik, Gospić und Ogulin an.
Am zweiten Tag der Aktion verbreitete sich gegen Mittag die Nachricht, dass die kroatischen Truppen in die Stadt Knin einmarschiert waren. Ebenso wurden zahlreiche weitere Städte erobert. Serbische Zivilisten wurden aus dem Gebiet evakuiert und flohen zusammen mit Teilen des Militärs über die Ortschaft Srb nach Bosnien und Herzegowina. Die Zahl der Flüchtlinge wird, einschließlich 40.000 serbischer Paramilitärs, auf bis zu 200.000 beziffert.[6] Die serbischen Kräfte aus Bosnien und Ostslawonien beschossen anschließend Ziele in Županja, Vinkovci und Osijek. Auch die dalmatinische Hafenstadt Dubrovnik wurde beschossen.
Am dritten Tag sammelten sich an der kroatisch-bosnisch-herzegowinischen Grenze die kroatische Armee, die HVO und das 5. Korps der bosnischen Armee und befreiten die belagerte bosnische Stadt Bihać. Die wesentlichen serbischen Paramilitärs in Kroatien wurden zu diesem Zeitpunkt entweder eingekesselt oder standen kurz vor der Zerschlagung.
Am vierten und letzten Tag der Aktion waren alle Ortschaften in dem Kriegsgebiet im Wesentlichen erobert. Serbische Flugzeuge aus dem bosnischen Banja Luka griffen verschiedene kroatische Städte an, wobei zwei Menschen getötet und elf verwundet wurden. Zwei serbische Flugzeuge wurden während des Beschusses der Ortschaften Mačkovac und Savski Bok abgeschossen. Um 18 Uhr meldete der kroatische Verteidigungsminister, Gojko Šušak, dass die Operation Oluja nach militärischen Gesichtspunkten beendet wurde.[7]
Die Militäroperation Sturm führte durch die fast vollständige Rückeroberung der durch die selbsternannte Republik Serbische Krajina besetzten Gebiete Kroatiens (damals rund 32 % des Staatsgebietes von Kroatien) zum Ende des Krieges in Kroatien und ermöglichte die Wiederherstellung wichtiger Verkehrsverbindungen sowie die Rückkehr von über 170.000 Kroaten, die von der JNA im Jahr 1991 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden oder geflohen waren.
Folgen und Kriegsverbrechen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Operation Oluja (Sturm) gilt nicht nur als entscheidender und vernichtender Schlag gegen die Republik Serbische Krajina, sondern auch als Kehrtwende im Bosnienkrieg, da durch die Operation Oluja die monatelange Belagerung der Stadt Bihać beendet wurde. Nach der Eroberung der gesamten Krajina sowie der Zerschlagung des Belagerungsringes um Bihać wurde somit ganz West-Bosnien zurückerobert und die Armee der RSK und Paramilitärs militärisch und moralisch stark geschwächt.
Unmittelbar nach Beendigung der Operation Oluja wurde gemeinsam mit bosnischen Regierungstruppen die im Abkommen von Split zwischen der bosnischen und der kroatischen Regierung vereinbarte Militäroperation Maestral (Nordwestwind) begonnen. Das von Serben kontrollierte Territorium in Bosnien und Herzegowina schrumpfte von 70 % auf etwa 49 %, durch die deutliche militärische Übermacht der nun gemeinsam koordiniert vorrückenden kroatischen und bosnischen Streitkräfte mit Hilfe westlicher Staaten und deren Waffen und der HVO (Hrvatsko Vijeće Obrane, Kroatischer Verteidigungsrat in Bosnien). Die Operation Maestral wurde auf massiven Druck der internationalen Gemeinschaft nach nur wenigen Tagen gestoppt, da man eine Ausweitung des Krieges und ein Hineinziehen Serbiens befürchtete.
Die Operation Maestral wird trotz ihres vorzeitigen Stopps als sehr großer militärischer Erfolg gewertet, da dadurch nicht nur große Teile Bosniens befreit wurden, sondern in erster Linie durch die Niederlagen der serbischen Kräfte durch die Operationen Oluja und Maestral der militärische und politische Druck auf Belgrad derart verstärkt wurde, dass dieses eine Gefahr der völligen Niederlage in Bosnien sah und somit zur Unterzeichnung des Friedensabkommens von Dayton gezwungen wurde, was letztendlich zum Ende des Krieges auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens führte.
Ermöglichung der Rückkehr der vertriebenen Kroaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits zu Beginn des Kroatienkrieges war nahezu die gesamte kroatische und andere nicht-serbische Bevölkerung von serbischen Freischärlern und der Jugoslawischen Volksarmee vertrieben worden. Im Mai 1995 lebten im von der kroatischen Regierung kontrollierten Gebiet 210.592 Personen, die aus der sogenannten „Republik Serbische Krajina“ vertrieben worden waren. Davon stammten 83.683 aus dem Nordosten Kroatiens (Slawonien) und 126.909 aus jenen Gebieten, die später durch die Operationen „Bljesak“ und „Oluja“ zurückerobert wurden.[8]
Kriegsverbrechen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]200.000 Serben[9] flohen vor den anrückenden kroatischen Kräften vor und während der Operation in Richtung Bosnien und Serbien.[9] Nur ein Teil der geflüchteten serbischen Bevölkerung kehrte nach Kroatien zurück.[10]
Unter den Verbleibenden kam es im Anschluss an die Operation zur Tötung von einigen hundert[9], nach serbischen Angaben 700–1200, serbischen Zivilisten. Nach einem Bericht des kroatischen Helsinki-Komitees kamen während und nach der Offensive insgesamt 400–800 Serben durch marodierende kroatische Truppen ums Leben.[11] Serbischen Quellen zufolge galten jedoch 2005 noch 2669 Personen als vermisst.[12] Laut der Strafverfolgung des ICTY wurden 324 Zivilisten und Soldaten getötet und rund 90.000 Serben gewaltsam vertrieben, mit dem Ziele eine Rückkehr unmöglich zu machen.[13]
Während der Operationen Oluja und Maestral kam es zu Rache- und Vergeltungsaktionen sowie Übergriffen auf die serbische Zivilbevölkerung. Das Tribunal in Den Haag spricht von Mord, Plünderungen, Brandschatzungen, Zerstörungen, unmenschlicher Behandlung, Demütigung, Verfolgung ethnischer Gruppen, ethnischer Säuberung sowie anderen unmenschlichen Handlungen, im Sinne von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Laut dem Jahresbericht 1996 von Amnesty International wurden die meisten außerhalb von Kampfhandlungen getöteten Serben Opfer von Brandschatzungen, Misshandlungen, Racheakten oder außergesetzlichen Hinrichtungen. Dies wurde von einem Untersuchungsteam der UNO festgestellt.
Kriegsverbrechertribunal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegen den Kommandanten des Sektors Süd, Ante Gotovina, wurde im Jahr 2001 vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen erhoben.[14] Am 8. Dezember 2005 wurde er auf den Kanarischen Inseln festgenommen und der Fall zusammen mit dem des Befehlshabers der Sonderpolizei des kroatischen Innenministeriums, Mladen Markač, und dem des Kommandeurs der Garnison Knin, Ivan Čermak, verhandelt.[14] Am 15. April 2011 wurde Gotovina in erster Instanz zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt.[4] Dabei wurde er folgender Verbrechen für schuldig befunden:[4]
- Verfolgung als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
- Deportation als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
- Plünderung von öffentlichem und privatem Eigentum als Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
- mutwillige Zerstörung als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
- Mord als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
- Mord als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
- inhumanes Handeln als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
- grausame Behandlung als eine Verletzung der Gesetze oder Gebräuche des Krieges
Auch den mitangeklagten Ex-General Mladen Markač sprach das Gericht schuldig: Er bekam 18 Jahre Haft. General Ivan Čermak wurde dagegen freigesprochen.[15]
Bei der Urteilsverkündung gegen Gotovina wurde auch der damalige Präsident von Kroatien, Tuđman, erwähnt. Einer der Richter betonte: „Der damalige Präsident Franjo Tuđman war der Hauptführer dieser kriminellen Vereinigung“ und „Er wollte die Entvölkerung der Krajina“.
Gegen das Urteil wurde am 16. Mai 2011 Berufung eingelegt.[16] Am 16. November 2012 wurden Gotovina und Markač von allen Anklagepunkten freigesprochen und aus der Haft entlassen.[17] Die Berufungskammer beschloss einstimmig, dass die Einschätzung der Vorinstanz, Artillerietreffer mehr als 200 Meter entfernt von einem als legitim betrachteten Ziel als Beweis für gesetzwidrige Angriffe auf die Städte in der Krajina anzusehen, nicht zutreffe. Mit 3:2-Mehrheitsentscheidung wurde festgestellt, dass die Beweise nicht ausreichten, um den von Gotovina und Markač befohlenen Beschuss der Städte als rechtswidrig anzusehen. Da die Verurteilung wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Vertreibung von Serben aus der Krajina auf der Unrechtmäßigkeit der Artillerieangriffe basiere und die Erstinstanz eine direkte Verwicklung in die Diskriminierungspolitik Kroatiens nicht festgestellt habe, sei auch dieser Schuldspruch aufzuheben.[18][19][20]
Sonstige Informationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut kroatischem Verteidigungsministerium wurden auf kroatischer Seite während dieser Operation 174 Soldaten getötet und 1430 Soldaten verwundet.
Bis 2002 waren nach Angaben des UNHCR rund 100.000 kroatische Serben zurückgekehrt.[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mark Danner: Operation Storm. The New York Review of Books, 22. Oktober 1998.
- 10 Jahre Kriegsende in Kroatien: Gespaltene Meinungen in Zagreb und Belgrad. In: Deutsche Welle. 4. August 2005, abgerufen am 1. September 2021 (deutsch).
- Zehn Jahre nach Ende des Kroatien-Krieges: Erinnerung an die entscheidende Offensive. In: Deutsche Welle. 4. August 2005, abgerufen am 1. September 2021 (deutsch).
- Veronika Seyr: Mittagsjournal vom 11. August 1995: Vertreibung von Kroaten. In: Österreichische Mediathek. ORF, 11. August 1995, abgerufen am 7. August 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Zehn Jahre nach Ende des Kroatien-Krieges: Erinnerung an die entscheidende Offensive. In: Deutsche Welle (www.dw.com). 4. August 2005, abgerufen am 27. August 2018.
- ↑ Raphael Draschtak: Militärische Handlungsschemata bis 1995 (PDF; 2,3 MB), Seite 293.
- ↑ Raymond Bonner: Serbs Said to Agree to Pact With Croatia, The New York Times vom 4. August 1995 (englisch), abgerufen am 18. November 2012.
- ↑ a b c icty.org: Judgement Summary for Gotovina et al. (PDF; 88 kB), Zugriff am 15. April 2011
- ↑ NATO press info 4. Juli 1997 ( vom 14. November 2008 im Internet Archive)
- ↑ International – Gefährliches Gedenken: Kroatien zelebriert die «Operation Sturm». In: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). 4. August 2015 (srf.ch [abgerufen am 27. August 2018]).
- ↑ www.hr: Geschichte
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 30. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , IZVJEŠĆE VLADE REPUBLIKE HRVATSKE O DOSADAŠNJEM TIJEKU POVRATKA I ZBRINJAVANJU PROGNANIKA, IZBJEGLICA I RASELJENIH OSOBA
- ↑ a b c Reinhold Vetter: Nationalismus im Osten Europas: Was Kaczyński und Orbán mit Le Pen und Wilders verbindet. Ch. Links Verlag, 2017, ISBN 978-3-86284-393-0. , Seite 124
- ↑ Kroatien – Geschichte. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Oktober 2017; abgerufen am 21. Oktober 2017.
- ↑ a b Karl Kaser: Das ethnische „engineering“. In: Dunja Melčić (Hrsg.): Der Jugoslawien-Krieg. Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen. VS Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-33219-2, S. 401–414, hier: S. 408.
- ↑ Die Welt: Gedenken am zehnten Jahrestag von Kroatiens „Operation Sturm“. Abgerufen am 21. November 2012.
- ↑ UN war crimes court frees Croatian generals. In: ABC News. 16. November 2012 (net.au [abgerufen am 5. November 2023]).
- ↑ a b ICTY Case Information Sheet (PDF, 145 kB, englisch), abgerufen am 21. November 2012.
- ↑ ORF: 24 Jahre Haft für kroatischen Ex-General Gotovina
- ↑ Ex-Croat generals lawyers move to appeal war crimes verdicts ( vom 9. November 2011 im Internet Archive) vom 16. Mai 2011
- ↑ Kein „verbrecherisches Unternehmen“, orf.at vom 16. November 2012, abgerufen am 16. November 2012.
- ↑ Appeals Chamber Acquits and Orders Release of Ante Gotovina and Mladen Markač, Presseerklärung des Internationalen Strafgerichtshofes vom 16. November 2012, abgerufen am 16. November 2012.
- ↑ Zusammenfassung des Berufungsurteils (PDF, 107 kB, englisch)
- ↑ Ausführliches Berufungsurteil (PDF, 1 MB, englisch)