„Matija Gubec“ – Versionsunterschied
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[[Datei:MatijaGubec c MiloradPavlek05.jpg|200px|mini|Matija Gubec, Monumentaldenkmal von [[Antun Augustinčić]] (1973) in [[Gornja Stubica]], Kroatien]] |
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'''Matija Gubec''', genannt ''Gubec-Beg'', richtiger Name ''Ambroz Gubec'' (* [[1538]] in Hižakovac (Vrhovac) - Region Stubica in [[Kroatien]], † [[15. Februar]] [[1573]] in [[Zagreb]]) war Anführer eines [[Kroatisch-slowenischer Bauernaufstand|Bauernaufstands]] "Seljačka buna" in [[Kroatien]] und wurde dadurch zum Nationalhelden. |
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'''Matija Gubec''' ({{huS|Gubecz Máté}}, {{deS|Matthias Gubecz}}; * [[1538]] in [[Hižakovac]] ([[Vrhovac (Ozalj)|Vrhovac]]) bei [[Ozalj]] als ''Ambroz Gubec''; † [[15. Februar]] [[1573]] in [[Zagreb]]), genannt ''Gubec-[[Bey (Titel)|Beg]]'', war der Anführer des [[Kroatisch-slowenischer Bauernaufstand|kroatisch-slowenischen Bauernaufstands]] von 1573 („[[Windisch (Slowenisch)|Windischer]] Bauernaufstand“), des wichtigsten [[Sozialgeschichte|sozialgeschichtlichen]] Ereignisses [[Hrvatsko Zagorje|dieser Region]].<ref>{{Literatur |Autor=[[Srećko Matko Džaja]] |Hrsg=Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen |Titel=Hrvatsko Zagorje |Sammelwerk=Lexikon zur Geschichte Südosteuropas |Verlag=Böhlau |Ort=Wien |Datum=2004 |Seiten=757 |Online={{Google Buch | BuchID=XbHTiPCTTj8C | Seite=757 | Hervorhebung=kroatisch-slowenischer bauernaufstand}}}}</ref> Gubec wird von den [[Kroaten]] als [[Nationalheld]] verehrt. |
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Seine ersten namentlichen Erwähnungen finden sich im Stubicer Kirchenregister aus dem Jahre 1556 und 1560, sowie im [[Urbar (Verzeichnis)|Urbar]] von Stubica aus dem Jahre 1567 wieder. |
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== Erste Hinweise == |
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Der Name "Matija" erschien den Überlieferungen nach das erste Mal schätzungsweise dreißig Jahre nach dem Bauernaufstand und nach dem Tode von Matija Gubec, vermutlich in Anlehnung an den ''guten [[König]] Matija'' ([[Matijaš Korvin]] aus dem [[15. Jahrhundert]]) Kroatisch-Ungarischer König (regierte von 1458 1490), durch den [[Historiker]] M.[[Istvanffy]] erwähnt. |
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Seine ersten namentlichen Erwähnungen finden sich im [[Kirchenregister]] von [[Stubica]] aus den Jahren 1556 und 1560, sowie im [[Urbar (Verzeichnis)|Urbar]] von Stubica aus dem Jahre 1567. |
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Nach den Überlieferungen wurde der Name „Matija“ etwa dreißig Jahre nach dem Bauernaufstand und dem Tode von Matija Gubec das erste Mal erwähnt. Dies geschah durch den ungarischen [[Historiker]] [[Miklós Istvanffy]] vermutlich in Anlehnung an den kroatisch-ungarische König [[Matthias Corvinus]], den „guten König Matthias“, der von 1458 bis 1490 regierte. |
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Matija Gubec führte den Bauernaufstand (Seljačka buna) von 1572 bis 1573 in Stubica (Kroatien) gegen die damalig herrschenden Gutsherren und Grafen an. Den Anlass zum [[Aufstand]] bot ein neues [[Gesetz]], welches die Bewegungsfreiheit der Bauern stark eingeschränkte und die freie Wanderschaft verbot. Die Knechte und Bauern konnten die Unterdrückung und Knechtschaft des Gutsherren Franje Tahija, Gutsherr von Susedgrad nicht weiter erleiden. |
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== Bauernaufstand == |
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Durch die Dörfer des Kroatischen "Zagorje" (Zagorje bedeutet wörtlich übersetzt, "hinter dem Gebirge", womit der Zagreb vorgelagerte Gebirgszug "Medvednica" gemeinst ist), hügelige grüne Region Nördlich von Zagreb, ritten junge Burschen, Bauern, Knechte und dem Volk Wohlgesinnte, und trugen als Zeichen zum Aufstand eine "Hahnenfeder" im Hut. |
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[[Datei:Spomenik seljačkoj buni 1573..JPG|mini|200px|Denkmal des Bauernaufstands (Gornja Stubica, Kroatien)]] |
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Matija Gubec führte von 1572 bis 1573 den Bauernaufstand ([[Kroatische Sprache|kroatisch]] ''Seljačka buna'') in Stubica (Kroatien) gegen die damals herrschenden Gutsherren und Grafen an. Den Anlass zum [[Aufstand]] bot ein neues [[Gesetz]], welches die Bewegungsfreiheit der Bauern stark einschränkte und die freie Wanderschaft verbot. Die Knechte und Bauern wollten die Unterdrückung und Ausbeutung durch [[Franjo Tahi]], dem Gutsherrn von [[Susedgrad]], nicht weiter erleiden. |
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So formierte sich innerhalb kurzer Zeit eine Bauernarmee, welche die herrschende Obrigkeit aufschrecken ließ, und [[Ban]] Juraj Drašković ein Heer zur Niederschlagung des Bauernaufstandes entsandte. |
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So ritten denn Junge Burschen, Bauern, Knechte und dem Volk Wohlgesinnte durch die Dörfer des Kroatischen „Zagorje“ (Zagorje bedeutet wörtlich übersetzt, „hinter dem Gebirge“, womit der Zagreb vorgelagerte Gebirgszug „[[Medvednica]]“ gemeint ist, eine hügelige, grüne Region nördlich von Zagreb) und trugen als Zeichen zum Aufstand eine „Hahnenfeder“ im Hut. Innerhalb kürzester Zeit formierte sich eine Bauernarmee, welche die herrschende Obrigkeit aufschrecken ließ. Deshalb entsandte [[Ban]] [[Juraj Drašković von Trakošćan|Juraj Drašković]] ein Heer zur Niederschlagung dieses Bauernaufstandes. |
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[[1572]] brach ein offener und bewaffneter Aufstand der Susedgrader Bauern gegen die damaligen Gutsherren und Grafen aus, bei welchem auch der damailge König nicht zu vermitteln wusste, obwohl dieser den Bauern sein Schutzrecht ausgesprochen hatte. Die [[Unruhe]]n griffen auch auf die Stajrischen (heute [[Österreich]]) und Kranjer (Slovenijen) Bauern über, die Macht der regionalen Gutsherren schienen in ernsthafter [[Gefahr]]. 1572 verabschiedete das [[Zagreb]]er [[Parlament]] eine Resolution, in welcher die aufständischen Bauern und Matija Gubec des [[Hochverrat]]s bezichtigt wurden. |
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1572 brach ein offener und bewaffneter Aufstand der Susedgrader Bauern gegen die damaligen Gutsherren und Grafen aus, bei welchem auch der damalige König nicht zu vermitteln wusste, obwohl dieser den Bauern sein Schutzrecht ausgesprochen hatte. Die [[Aufstand|Unruhen]] griffen auch auf die steirischen (heute: [[Steiermark]]/[[Österreich]]) und [[Krain]]er (heute: [[Slowenien]]) Bauern über und die Macht der regionalen Gutsherren schienen in ernsthafter [[Gefahr]]. Das [[Zagreb]]er [[Parlament]] verabschiedete 1572 eine [[Erklärung]], in welcher Matija Gubec und die aufständischen Bauern des [[Hochverrat]]s bezichtigt wurden. In den damaligen Berichten wurde Ambroz Gubec, genannt Matija Gubec-Beg aus der Region [[Krapina]] ([[Hrvatska]] – Kroatien), schon als Anführer der aufständischen Bauern genannt. |
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Nachdem die Bauern in einer Rede von Matija Gubec-Beg aufgefordert wurden, wie Männer ehrenhaft zu kämpfen oder unterzugehen (da se ponesu kao muževi, slavno pobijediti ili propasti), siegte die von [[Ilija Gregorić]] geführte Bauernarmee bei [[Donja Stubica]] gegen die von [[Gašpar Alapić]] befehligten königstreuen Truppen binnen weniger Stunden. |
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Nach damaligen Berichten führte die aufständischen Bauern, Ambroz Gubec genannt Matija Gubec-Beg aus der Region Krapina (Hrvatska - Kroatien) an. |
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Die einfach bewaffneten Bauerntruppen wurden jedoch bei [[Krško|Gurkfeld]] in der [[Unterkrain (Slowenien)|Unterkrain]] (heute: [[Slowenien]]) durch eine zweite, eigentlich für den Kampf gegen die [[Osmanisches Reich|Osmanen]] gegründete Söldnerarmee von [[Haramija]] aufgerieben und anschließend bei [[Kerestinec]] durch das bantreue Heer des Juraj Drašković vernichtend geschlagen. Es heißt, dass mehr als 6000 Bauern im Kampf gefallen waren, doch die Mehrzahl wurde nach der Niederschlagung des Aufstandes durch Folter und Mord von den Schergen des Zagreber Ban Juraj Drašković getötet. Bei dieser Niederlage geriet auch Matija Gubec lebend in die Hände seiner Gegner. |
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Nachdem die Bauern durch Matija Gubec-Beg in einer Rede aufgefordert wurden, wie Männer ehrenhaft zu kämpfen oder unter zu gehen (da se ponesu kao muževi, slavno pobijediti ili propasti) |
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besiegte dann bei Donja Stubica die Bauernarmee, geführt von Ilija Gregorić gegen die von Gašpar Alapić angeführten königstreuen Truppen binnen weniger Stunden. |
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== Tod == |
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Die einfach bewaffneten Bauerntruppen wurden aber bei Krško (im heutigen Slowenien) durch eine zweite Armee von [[Haramija]] (Söldnerarmee, gegründet für den Kampf gegen die Osmanen) aufgerieben, und anschließend bei Kerestinec (heute Kroatien) durch das Bantreuen Heer, vernichtend geschlagen, Matija Gubec verhaftet. |
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[[Datei:Oton Ivekovic, Smaknuce Matije Gupca (na trgu ispred crkve sv. Marka u Zagrebu).jpg|200px|mini|Hinrichtung des Matija Gubec ([[Historisierend]]es Gemälde von [[Oton Iveković]], 1921)]] |
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Am 15. Februar 1573 wurde Matija Gubec-Beg in aller Öffentlichkeit auf dem Platz des [[Markus (Evangelist)|Heiligen Marko]] ([[Markov Trg]]) in [[Zagreb]] unter Folter mit glühenden Zangen und durch Aufsetzen einer glühenden Krone grausam hingerichtet und noch anschließend [[Vierteilung|gevierteilt]]. Seit dieser Zeit wird er als Nationalheld und Bauernkönig verehrt, da er sein Leben uneigennützig für das Recht und die Freiheit der kroatischen Bauern eingesetzt hatte. |
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== Legende == |
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Es heißt dass mehr als 6000 Bauern im Kampf, die Mehrzahl aber nach der Niederschlagung durch Folter und Mord zu Tode gekommen waren. |
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Nach dem Tod von Matije Gubec-Beg sprach man im Hrvatsko Zagorje noch lange davon, dass dieser gar nicht gestorben sei und sich zwei Berge schützend über ihn und seine Armee beugen. So sitze Matija Gubec nun mit all seinen Mannen im Bergesinneren an einem steinernen Tisch, an dem reichlich Wein für alle ausgeschenkt werde. Dort winde sich auch der Bart des Helden langsam um diesen Tisch, bis schließlich nach der neunten Umrundung der Berg sich wohl öffnen und Matija Gubec dann an der Spitze seiner Armee wieder auferstehen werde. |
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== Rezeption == |
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Matija Gubec-Beg wurde am 15. Februar 1573 in einer öffentlichen Schauhinrichtung auf dem Platz des heiligen Marko (Markov trg) in [[Zagreb]] unter Folter mit glühenden Zangen und durch Aufsetzen einer glühenden Krone grausam hingerichtet, und anschließend [[Vierteilung|gevierteilt]]. |
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Die 1975 uraufgeführte Rock-Oper ''Gubec-beg'' von [[Ivica Krajač]] und [[Karlo Metikoš]] handelt von Matija Gubec. |
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<!--== Quellen == |
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== Literatur == |
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== Literatur == |
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Matija Gubec-Beg wird seit dieser Zeit als [[Nationalheld]] und Bauernkönig verehrt, da er sein Leben uneigennützig für die Freiheit der Bauern und in [[Anerkennung]] deren Rechte eingesetzt, und verwirkt hat. |
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* Manfred Stoy: ''[http://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=916 Gubec, Matija]'' in: ''Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas''. Bd. 2. München 1976, S. 100 f. |
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== Weblinks == |
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'''Der Legende nach''' |
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{{Commonscat}} |
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*{{IMDb|tt0070663|Seljacka buna 1573}} (Verfilmung mit dem deutschen Titel ''Bauenaufstand anno domini 1573'') |
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*[http://www.historicum.net/fileadmin/sxw/Lehren_Lernen/Schulze/Der_Windische_Bauernaufstand_von_1573.pdf Winfried Schulze (Berlin): ''Der Windische Bauernaufstand von 1573''] (PDF; 5,5 MB) |
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*[http://croatia.hr/de-DE/Aktivitaten-und-Attraktionen/Veranstaltungen/Event/Stadt/Donja-Stubica/Kultur/Bauernaufstand-Kampf-bei-Stubica?ZXZcMzU5 Jubiläum des Bauernaufstands von Matija Gubec in Gornja Stubica] |
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*[http://www.gornjastubica.com/o_gornjoj_stubici_njem.htm Mehr als 400 Jahre alte Linde des Matija Gubec] |
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== Einzelnachweise == |
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Sprach man im Hrvatsko zagorje noch lange nach dem Tode Matije Gubec-Beg davon, dass er nicht tod sei und dass sich über ihm und seiner Armee schützend zwei Berge gebäugt hätten. Gubec sitzt mit seinen Männern darinnen an einem steinernen Tisch, an welchem reichlich Wein ausgeschenkt wird. |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=121956660|LCCN=n88181237|VIAF=67336281}} |
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Sein Bart winde sich um den Steintisch, wenn er sich neun Mal darum gewunden habe, werde sich der Berg öffnen, und er wird an der Spitze seiner Armee wieder auferstehen. |
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{{SORTIERUNG:Gubec, Matija}} |
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[[Bild:matija_gubec_pogibija.jpg|right|Zeitgenössiches Gemälde von O. Ivekovic]] |
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[[Kategorie:Revolutionär]] |
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[[Kategorie:Person (kroatische Geschichte)]] |
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[[Kategorie:Historische Person (Südosteuropa)]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1573]] |
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{{Personendaten |
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'''Gedicht von MIROSLAV KRLEŽA, "Balada Petrice Kerempuha"''' |
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|NAME=Gubec, Matija |
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|ALTERNATIVNAMEN=Gubec-Beg; Gubec, Ambroz (wirklicher Name); Gubecz, Máté (ungarisch) |
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:Karv, ta slana, kmetska |
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|KURZBESCHREIBUNG=Anführer eines Bauernaufstands „Seljačka buna“ |
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:stubičanska karv, |
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|GEBURTSDATUM=1538 |
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:ta čarna, čerlena, |
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|GEBURTSORT=[[Hižakovac]] (Vrhovac), [[Kroatien]] |
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:vonjhava, gosta karv, |
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|STERBEDATUM=15. Februar 1573 |
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:zakaj curi ta gluha, masna, slepa, |
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:strahotno mlačna karv? |
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:Kmična, gliboka, čemerna, kam, zakaj kaple kri? |
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:Zakaj smo se stali? |
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:Kaj drugo nisme znali... |
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:kaj drugo nisme mogli! |
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:a kaj sme mogli? |
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:Kerv neda mi zaspati... |
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:Kerv nemre spati ni zaspati nigdar, |
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:kak čmela žge i peče. |
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:Kak z četrnje za čebrom čeber |
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:hahar nam z droba kervi bednje vleče... |
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:Kerv teče kak voda, kak cesta, |
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:kak melin klopoče, teče, |
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:mi gremo za njom, za glasom kervi naše |
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:Megla v megli... Megleni glasi v tami... |
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:Kervavi akordi vu stubičke drami... |
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[[Kategorie:Revolution|Gubec, Matija Gubec]] |
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[[Kategorie:Militärperson (Kroatien)]] |
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[[Kategorie:Kroatische Geschichte|Matija Gubec]] |
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[[Kategorie:Kroate|Gubec, Matija Gubec]] |
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[[Kategorie:Mann|Gubec, Matija Gubec]] |
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[[Kategorie:Mann|Gubec, Matija Gubec]] |
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[[Kategorie:Mann|Gubec, Matija Gubec]] |
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Aktuelle Version vom 6. April 2025, 12:26 Uhr

Matija Gubec (ungarisch Gubecz Máté, deutsch Matthias Gubecz; * 1538 in Hižakovac (Vrhovac) bei Ozalj als Ambroz Gubec; † 15. Februar 1573 in Zagreb), genannt Gubec-Beg, war der Anführer des kroatisch-slowenischen Bauernaufstands von 1573 („Windischer Bauernaufstand“), des wichtigsten sozialgeschichtlichen Ereignisses dieser Region.[1] Gubec wird von den Kroaten als Nationalheld verehrt.
Erste Hinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine ersten namentlichen Erwähnungen finden sich im Kirchenregister von Stubica aus den Jahren 1556 und 1560, sowie im Urbar von Stubica aus dem Jahre 1567.
Nach den Überlieferungen wurde der Name „Matija“ etwa dreißig Jahre nach dem Bauernaufstand und dem Tode von Matija Gubec das erste Mal erwähnt. Dies geschah durch den ungarischen Historiker Miklós Istvanffy vermutlich in Anlehnung an den kroatisch-ungarische König Matthias Corvinus, den „guten König Matthias“, der von 1458 bis 1490 regierte.
Bauernaufstand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Matija Gubec führte von 1572 bis 1573 den Bauernaufstand (kroatisch Seljačka buna) in Stubica (Kroatien) gegen die damals herrschenden Gutsherren und Grafen an. Den Anlass zum Aufstand bot ein neues Gesetz, welches die Bewegungsfreiheit der Bauern stark einschränkte und die freie Wanderschaft verbot. Die Knechte und Bauern wollten die Unterdrückung und Ausbeutung durch Franjo Tahi, dem Gutsherrn von Susedgrad, nicht weiter erleiden.
So ritten denn Junge Burschen, Bauern, Knechte und dem Volk Wohlgesinnte durch die Dörfer des Kroatischen „Zagorje“ (Zagorje bedeutet wörtlich übersetzt, „hinter dem Gebirge“, womit der Zagreb vorgelagerte Gebirgszug „Medvednica“ gemeint ist, eine hügelige, grüne Region nördlich von Zagreb) und trugen als Zeichen zum Aufstand eine „Hahnenfeder“ im Hut. Innerhalb kürzester Zeit formierte sich eine Bauernarmee, welche die herrschende Obrigkeit aufschrecken ließ. Deshalb entsandte Ban Juraj Drašković ein Heer zur Niederschlagung dieses Bauernaufstandes. 1572 brach ein offener und bewaffneter Aufstand der Susedgrader Bauern gegen die damaligen Gutsherren und Grafen aus, bei welchem auch der damalige König nicht zu vermitteln wusste, obwohl dieser den Bauern sein Schutzrecht ausgesprochen hatte. Die Unruhen griffen auch auf die steirischen (heute: Steiermark/Österreich) und Krainer (heute: Slowenien) Bauern über und die Macht der regionalen Gutsherren schienen in ernsthafter Gefahr. Das Zagreber Parlament verabschiedete 1572 eine Erklärung, in welcher Matija Gubec und die aufständischen Bauern des Hochverrats bezichtigt wurden. In den damaligen Berichten wurde Ambroz Gubec, genannt Matija Gubec-Beg aus der Region Krapina (Hrvatska – Kroatien), schon als Anführer der aufständischen Bauern genannt.
Nachdem die Bauern in einer Rede von Matija Gubec-Beg aufgefordert wurden, wie Männer ehrenhaft zu kämpfen oder unterzugehen (da se ponesu kao muževi, slavno pobijediti ili propasti), siegte die von Ilija Gregorić geführte Bauernarmee bei Donja Stubica gegen die von Gašpar Alapić befehligten königstreuen Truppen binnen weniger Stunden.
Die einfach bewaffneten Bauerntruppen wurden jedoch bei Gurkfeld in der Unterkrain (heute: Slowenien) durch eine zweite, eigentlich für den Kampf gegen die Osmanen gegründete Söldnerarmee von Haramija aufgerieben und anschließend bei Kerestinec durch das bantreue Heer des Juraj Drašković vernichtend geschlagen. Es heißt, dass mehr als 6000 Bauern im Kampf gefallen waren, doch die Mehrzahl wurde nach der Niederschlagung des Aufstandes durch Folter und Mord von den Schergen des Zagreber Ban Juraj Drašković getötet. Bei dieser Niederlage geriet auch Matija Gubec lebend in die Hände seiner Gegner.
Tod
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 15. Februar 1573 wurde Matija Gubec-Beg in aller Öffentlichkeit auf dem Platz des Heiligen Marko (Markov Trg) in Zagreb unter Folter mit glühenden Zangen und durch Aufsetzen einer glühenden Krone grausam hingerichtet und noch anschließend gevierteilt. Seit dieser Zeit wird er als Nationalheld und Bauernkönig verehrt, da er sein Leben uneigennützig für das Recht und die Freiheit der kroatischen Bauern eingesetzt hatte.
Legende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Tod von Matije Gubec-Beg sprach man im Hrvatsko Zagorje noch lange davon, dass dieser gar nicht gestorben sei und sich zwei Berge schützend über ihn und seine Armee beugen. So sitze Matija Gubec nun mit all seinen Mannen im Bergesinneren an einem steinernen Tisch, an dem reichlich Wein für alle ausgeschenkt werde. Dort winde sich auch der Bart des Helden langsam um diesen Tisch, bis schließlich nach der neunten Umrundung der Berg sich wohl öffnen und Matija Gubec dann an der Spitze seiner Armee wieder auferstehen werde.
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 1975 uraufgeführte Rock-Oper Gubec-beg von Ivica Krajač und Karlo Metikoš handelt von Matija Gubec.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Stoy: Gubec, Matija in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 2. München 1976, S. 100 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seljacka buna 1573 bei IMDb (Verfilmung mit dem deutschen Titel Bauenaufstand anno domini 1573)
- Winfried Schulze (Berlin): Der Windische Bauernaufstand von 1573 (PDF; 5,5 MB)
- Jubiläum des Bauernaufstands von Matija Gubec in Gornja Stubica
- Mehr als 400 Jahre alte Linde des Matija Gubec
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Srećko Matko Džaja: Hrvatsko Zagorje. In: Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Böhlau, Wien 2004, S. 757 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Personendaten | |
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NAME | Gubec, Matija |
ALTERNATIVNAMEN | Gubec-Beg; Gubec, Ambroz (wirklicher Name); Gubecz, Máté (ungarisch) |
KURZBESCHREIBUNG | Anführer eines Bauernaufstands „Seljačka buna“ |
GEBURTSDATUM | 1538 |
GEBURTSORT | Hižakovac (Vrhovac), Kroatien |
STERBEDATUM | 15. Februar 1573 |
STERBEORT | Zagreb |