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„Huy (Höhenzug)“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Gebirgsgruppe
Der bis zu 314 m hohe '''Huy''' oder auch: '''Huywald''' ist ein kleiner [[Mittelgebirge|Mittelgebirg]]szug im südwestlichen [[Sachsen-Anhalt]] im [[Landkreis Halberstadt]], etwa 10 km nordwestlich von [[Halberstadt]] und westlich von [[Schwanebeck (bei Oschersleben)]]. Er besteht vornehmlich aus [[Buntsandstein]] und [[Muschelkalk]]. In Richtung Norden und Nordwesten fällt das Gelände zum [[Großes Bruch|Großen Bruch]] hin ab. Nach Osten geht diese kleine Bergwelt in die [[Magdeburger Börde]] über, im Süden und Südwesten schließt sich das [[Harzvorland]] und danach der [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]] an.
|NAME= Huy
|KARTE= Fallstein-Huy-Karte.png
|KARTENBESCHREIBUNG= Huy (mittig) mit [[Großer Fallstein|Großem Fallstein]] (''Fallstein''; links) und [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]] (unten)
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|BILDBESCHREIBUNG= Blick aus Richtung [[Gläserner Mönch]] in den [[Thekenberge]]n<br />vorbei an [[Halberstadt]] zum Huy im Hintergrund
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[[Datei:Stromatolites Huy 01.jpg|miniatur|[[Fossil]]e [[Stromatolith]]en des [[Unterer Buntsandstein|Unteren Buntsandsteins]] bei [[Gewerkschaft Wilhelmshall zu Anderbeck|Wilhelmshall]] im Huy]]


Der '''Huy''' ([{{IPA|hyː}}] ''„Hüh“,'' von [[althochdeutsch]] für ''Höhe'', auch '''Huywald''') zwischen [[Dardesheim]] und [[Schwanebeck]] im [[Landkreis Harz]] in [[Sachsen-Anhalt]] ist ein bis {{Höhe|314.8|DE-NHN|link=true}}{{GeoQuelle|DE-ST|SAV}} hoher [[Höhenzug]] im nördlichen [[Harzvorland]].
Der höchste Berg, der 314 m hohe [[Buchenberg (Huy)|Buchenberg]], befindet sich etwa 3 km südwestlich von [[Dingelstedt am Huy]], ein Ortsteil von [[Huy]].


== Geographie ==
Auf dem Huywald liegt das ehemalige [[Kloster]] der [[Benediktiner]] [[Huysburg]] sowie die [[Danielshöhle]].
=== Lage ===
Der Huy liegt im Nordteil des Landkreises Harz, etwa 10&nbsp;km nordwestlich von [[Halberstadt]] zwischen [[Dardesheim]] im Westen und [[Schwanebeck]] im Osten, überwiegend im Gebiet der gleichnamigen Gemeinde [[Huy (Gemeinde)|Huy]]; kleine südliche Teile liegen im Stadtgebiet von Halberstadt. Die Ortschaften, wie [[Badersleben]], [[Anderbeck]], [[Dingelstedt am Huy|Dingelstedt]] und [[Eilenstedt]] (nördlich; zu Huy) sowie [[Sargstedt]], [[Aspenstedt]] und [[Athenstedt]] (südlich; zu Halberstadt) liegen mit Ausnahme von [[Huy-Neinstedt]], [[Gewerkschaft Wilhelmshall zu Anderbeck|Wilhelmshall]], [[Mönchhai]] und [[Röderhof (Huy)|Röderhof]] (alle zu Huy) rings um den Höhenzug, reichen aber teils bis auf seine Hanglagen. Der Huy erstreckt sich in Ost-West-Richtung auf rund 12&nbsp;km Länge und in Nord-Süd-Richtung über etwa 3&nbsp;km Breite. Die höchste der [[Huy (Höhenzug)#Erhebungen|Erhebungen im Huy]] ist der [[Buchenberg (Huy)|Buchenberg]].


In Richtung Norden und Nordwesten fällt das Gelände zum [[Großes Bruch|Großen Bruch]] hin ab. Nach Osten geht der Huy in die [[Magdeburger Börde]] über und nach Süden und Südwesten leitet die Landschaft des Harzvorlandes zum [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]] über.
[[Kategorie:Deutsches Mittelgebirge]]

[[Kategorie:Geographie (Sachsen-Anhalt)]]
=== Naturräumliche Zuordnung ===
Der Huy gehört in der [[Naturraum|naturräumlichen]] Haupteinheitengruppe [[Nördliches Harzvorland]] (Nr.&nbsp;51), in der Haupteinheit [[Harzrandmulde]] (510), in der Untereinheit [[Harzburger Harzvorland]] (510<sub>1</sub>) und dessen Teilgebiet ''Huy'' (510<sub>1</sub>.5) zum Naturraum ''Huyberg'' (510<sub>1</sub>.51).

=== Erhebungen ===
Zum Huy und seinen Ausläufern gehören diese Erhebungen, Nebenkuppen und Hangsporne (usw.) – sortiert nach Höhe in [[Meter]] (m) über [[Normalhöhennull]] (NHN; {{GeoQuelle|DE-ST|SAV}}):
* ''[[Buchenberg (Huy)|Buchenberg]]'' (314,8 m), zwischen [[Huy-Neinstedt]] und [[Aspenstedt]]
* Erhebung nahe der [[Huysburg]] (307,9 m), südlich von [[Röderhof (Huy)|Röderhof]]
* ''Vorberg'' (306,2 m), nordnordwestlich von [[Sargstedt]]
* ''Hardelsberg'' (304,3 m), südsüdöstlich von Huy-Neinstedt
* ''Steinberg'' (303,1 m), nördlich von Sargstedt
* ''Paulsberg'' (302,5 m), nordwestlich von Sargstedt
* ''Spechtsberg'' (302,5 m), nordnordöstlich von Sargstedt
* ''Teufelskanzel'' (ca. 300 m), nordnordöstlich von Sargstedt
* ''Kleiner Münchenberg'' (276,0 m), nordöstlich von [[Athenstedt]]
* ''Vorberg'' (274,2 m), nordwestlich von Aspenstedt
* ''Herrenberg'' (261,8 m), zwischen [[Dingelstedt am Huy|Dingelstedt]] und Aspenstedt
* ''Schalksberg'' (258,7 m), direkt südlich von Röderhof
* ''Himmelreichsberg'' (253,7 m), nordwestlich von Athenstedt
* ''Lindhorn'' (252,7 m), zwischen Dingelstedt und Huy-Neinstedt
* ''Kleiberg'' (252,2 m), direkt nördlich von Aspenstedt
<!-- * ''Vogelsberg'' (252,2 m), ???lich von ??? -->
* ''Paulskopf'' (248,1 m), südlich von [[Eilenstedt]]
* ''Westerburger Berg'' (241,2 m), südsüdöstlich von Dingelstedt
* ''Wahrberg'' (ca. 235 m), direkt nördlich von Aspenstedt
<!-- * ''Steinberg'' (222,5 m), ???lich von ??? -->

== Geologie und Landschaft ==
[[File:Muschelkalk Huy 2014-06.jpg|thumb|Muschelkalk im Huy]]

Der Huy besteht vornehmlich aus [[Buntsandstein]] und [[Muschelkalk]]. Teilweise wird er als [[Schmalsattel]] bezeichnet<ref name="FJKrüger" />, teilweise als [[Breitsattel]].<ref name="GPatzelt" /> Der auf dem Höhenzug befindliche Huywald ist einer der größten fast reinen [[Buchen]]<nowiki />wälder Mitteleuropas.

== Geschichte ==
{{Belege fehlen|Siehe auf der Diskussionsseite den Abschnitt „[[Diskussion:Huy (Höhenzug)#Belege zu Geschichte|Belege zu Geschichte]]“.}}
Der Huy wird 997 als ''Hui'' in einer Ottonenurkunde erwähnt.

Im Huy wurde 1080 das Benediktinerkloster [[Huysburg]] gegründet, 1804 säkularisiert und im Jahr 1972 wiedergegründet.

[[File:Wilhelmshall Huy 2014-06.jpg|thumb|Wilhelmshall]]

Zwischen 1882 und 1887 wurden mehrere Bohrungen im Huy rund fünf Kilometer von Anderbeck durchgeführt. Dabei wurden große Vorkommen an [[Kalisalz]]en und [[Steinsalz]] in geringer Tiefe gefunden. Dies führte zur Gründung der [[Gewerkschaft Wilhelmshall zu Anderbeck]], die hier bis 1926 Salze abbaute und einen zwischenzeitlichen Aufschwung in der Huy-Region auslöste. Vor allem zum Abtransport der Kalisalze entstand auch die [[Bahnstrecke Jerxheim–Dedeleben–Nienhagen]] mit einer 1891 errichteten Anschlussbahn von Anderbeck zu den Kalibergwerken. Die Bahnstrecke, die auch ''Huybahn'' genannt wurde, führte am östlichen und nördlichen Huyrand entlang. Ihr letzter Abschnitt Dedeleben–Nienhagen wurde 2001 stillgelegt.

In der Nähe von Schwanebeck wurde 1897 ein [[Zementwerk]] errichtet, das einen Kalksteinbruch im Huy nutzte und ebenfalls an die Bahnstrecke angeschlossen wurde.

Bei Steinbrucharbeiten wurden im Jahr 1910 eiszeitliche [[Gletschertopf|Gletschertöpfe]] entdeckt.

Seit 1934 befand sich im Huy in einem der stillgelegten Kalischächte die ''Heeres-Munitionsanstalt Dingelstedt b Halberstadt''. 1944 arbeiteten in der [[Munitionsanstalt]] bis zu 600 Angestellte und [[Zwangsarbeiter]]. Bei zwei Explosionen am 21. September 1944 gab es 59 Tote. Von 1957 bis 1961 wurde eine Wiederinbetriebnahme der Kaliförderung erörtert, schließlich aber verworfen. Bis 1962 wurden die unterirdischen Anlagen geräumt. 1978 war die Flutung der Schächte abgeschlossen.

== Schutzgebiete ==
Im Huy liegt das Naturschutzgebiet [[Herrenberg und Vorberg im Huy]] ([[Common Database on Designated Areas|CDDA]]-Nr.&nbsp;163648; 1961 ausgewiesen; 2,43&nbsp;[[Quadratkilometer|km²]] groß). Nahezu der gesamte Höhenzug mit seinen Randlagen ist als [[Landschaftsschutzgebiet]] ''Huy'' (CDDA-Nr.&nbsp;163648; 1997; 54,92&nbsp;km²) ausgewiesen. Auf Großteilen der Landschaft befindet sich das zweiteilige [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat]]-Gebiet ''[[Huy nördlich Halberstadt]]'' (FFH-Nr.&nbsp;4031-301; 20,05&nbsp;km²), das flächenmäßig deckungsgleich mit dem [[Vogelschutzgebiet]] ''Huy nördlich Halberstadt'' (VSG-Nr.&nbsp;4031-301; 20,05&nbsp;km²) ist.{{GeoQuelle|DE|BFN-Karten}}

== Tourismus ==
[[File:Huy (Saxony-Anhalt), the Daneils Cave.jpg|thumb|Die Daneilshöhle]]

Im Huy befinden sich die [[Daneilshöhle]], die Huysburg, die [[Paulkopfswarte]] und die [[Sargstedter Warte]]. Heute wird der Huy häufig zum Wandern, Radfahren und Reiten genutzt.

== Verkehr ==
Der Huy liegt direkt im „Winkel“ zwischen der westlich verlaufenden [[Bundesstraße 244]] (zwischen [[Helmstedt]] und [[Wernigerode]]) und der südlich verlaufenden [[Bundesstraße 79]] (zwischen [[Wolfenbüttel]] und [[Halberstadt]]). Durch den Höhenzug oder knapp vorbei an diesem führen die [[Straße der Romanik]] und die [[Deutsche Alleenstraße]]. Nördlich vorbei am Huy verlief früher, durch [[Badersleben]], [[Anderbeck]], [[Dingelstedt am Huy|Dingelstedt]] und [[Eilenstedt]], die [[Bahnstrecke Jerxheim–Nienhagen]], von der in Eilenstedt Anschluss an die Feldbahn [[Strube-Bahn]] bestand.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="FJKrüger">[[Fritz J. Krüger]] (Hrsg.): ''Wanderungen in die Erdgeschichte, Band&nbsp;19, Braunschweiger Land'', S.&nbsp;54. Verlag Dr.&nbsp;Friedrich Pfeil, München, 2006, ISBN 3-89937-066-X</ref>
<ref name="GPatzelt">[[Gerald Patzelt]]: ''Sammlung geologischer Führer, Band&nbsp;96, Nördliches Harzvorland (Subherzyn), östlicher Teil''. Gebrüder Bornträger, Berlin, 2003, ISBN 3-443-15079-9.</ref>
</references>

[[Kategorie:Huy (Gemeinde)]]
[[Kategorie:Geographie (Landkreis Harz)]]
[[Kategorie:Landschaftsschutzgebiet in Sachsen-Anhalt]]

Aktuelle Version vom 27. November 2023, 23:52 Uhr

Huy

Huy (mittig) mit Großem Fallstein (Fallstein; links) und Harz (unten)
Huy (mittig) mit Großem Fallstein (Fallstein; links) und Harz (unten)

Huy (mittig) mit Großem Fallstein (Fallstein; links) und Harz (unten)

Blick aus Richtung Gläserner Mönch in den Thekenbergen vorbei an Halberstadt zum Huy im Hintergrund
Blick aus Richtung Gläserner Mönch in den Thekenbergen
vorbei an Halberstadt zum Huy im Hintergrund

Blick aus Richtung Gläserner Mönch in den Thekenbergen
vorbei an Halberstadt zum Huy im Hintergrund

Höchster Gipfel Buchenberg (314,8 m ü. NHN)
Lage zwischen Dardesheim und Schwanebeck; Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt (Deutschland)
Teil des Nördlichen Harzvorlandes
Koordinaten 51° 57′ N, 10° 56′ OKoordinaten: 51° 57′ N, 10° 56′ O
Gestein Buntsandstein und Muschelkalk
Fossile Stromatolithen des Unteren Buntsandsteins bei Wilhelmshall im Huy

Der Huy ([hyː] „Hüh“, von althochdeutsch für Höhe, auch Huywald) zwischen Dardesheim und Schwanebeck im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt ist ein bis 314,8 m ü. NHN[1] hoher Höhenzug im nördlichen Harzvorland.

Der Huy liegt im Nordteil des Landkreises Harz, etwa 10 km nordwestlich von Halberstadt zwischen Dardesheim im Westen und Schwanebeck im Osten, überwiegend im Gebiet der gleichnamigen Gemeinde Huy; kleine südliche Teile liegen im Stadtgebiet von Halberstadt. Die Ortschaften, wie Badersleben, Anderbeck, Dingelstedt und Eilenstedt (nördlich; zu Huy) sowie Sargstedt, Aspenstedt und Athenstedt (südlich; zu Halberstadt) liegen mit Ausnahme von Huy-Neinstedt, Wilhelmshall, Mönchhai und Röderhof (alle zu Huy) rings um den Höhenzug, reichen aber teils bis auf seine Hanglagen. Der Huy erstreckt sich in Ost-West-Richtung auf rund 12 km Länge und in Nord-Süd-Richtung über etwa 3 km Breite. Die höchste der Erhebungen im Huy ist der Buchenberg.

In Richtung Norden und Nordwesten fällt das Gelände zum Großen Bruch hin ab. Nach Osten geht der Huy in die Magdeburger Börde über und nach Süden und Südwesten leitet die Landschaft des Harzvorlandes zum Harz über.

Naturräumliche Zuordnung

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Der Huy gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Nördliches Harzvorland (Nr. 51), in der Haupteinheit Harzrandmulde (510), in der Untereinheit Harzburger Harzvorland (5101) und dessen Teilgebiet Huy (5101.5) zum Naturraum Huyberg (5101.51).

Zum Huy und seinen Ausläufern gehören diese Erhebungen, Nebenkuppen und Hangsporne (usw.) – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN; [1]):

  • Buchenberg (314,8 m), zwischen Huy-Neinstedt und Aspenstedt
  • Erhebung nahe der Huysburg (307,9 m), südlich von Röderhof
  • Vorberg (306,2 m), nordnordwestlich von Sargstedt
  • Hardelsberg (304,3 m), südsüdöstlich von Huy-Neinstedt
  • Steinberg (303,1 m), nördlich von Sargstedt
  • Paulsberg (302,5 m), nordwestlich von Sargstedt
  • Spechtsberg (302,5 m), nordnordöstlich von Sargstedt
  • Teufelskanzel (ca. 300 m), nordnordöstlich von Sargstedt
  • Kleiner Münchenberg (276,0 m), nordöstlich von Athenstedt
  • Vorberg (274,2 m), nordwestlich von Aspenstedt
  • Herrenberg (261,8 m), zwischen Dingelstedt und Aspenstedt
  • Schalksberg (258,7 m), direkt südlich von Röderhof
  • Himmelreichsberg (253,7 m), nordwestlich von Athenstedt
  • Lindhorn (252,7 m), zwischen Dingelstedt und Huy-Neinstedt
  • Kleiberg (252,2 m), direkt nördlich von Aspenstedt
  • Paulskopf (248,1 m), südlich von Eilenstedt
  • Westerburger Berg (241,2 m), südsüdöstlich von Dingelstedt
  • Wahrberg (ca. 235 m), direkt nördlich von Aspenstedt

Geologie und Landschaft

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Muschelkalk im Huy

Der Huy besteht vornehmlich aus Buntsandstein und Muschelkalk. Teilweise wird er als Schmalsattel bezeichnet[2], teilweise als Breitsattel.[3] Der auf dem Höhenzug befindliche Huywald ist einer der größten fast reinen Buchenwälder Mitteleuropas.

Der Huy wird 997 als Hui in einer Ottonenurkunde erwähnt.

Im Huy wurde 1080 das Benediktinerkloster Huysburg gegründet, 1804 säkularisiert und im Jahr 1972 wiedergegründet.

Wilhelmshall

Zwischen 1882 und 1887 wurden mehrere Bohrungen im Huy rund fünf Kilometer von Anderbeck durchgeführt. Dabei wurden große Vorkommen an Kalisalzen und Steinsalz in geringer Tiefe gefunden. Dies führte zur Gründung der Gewerkschaft Wilhelmshall zu Anderbeck, die hier bis 1926 Salze abbaute und einen zwischenzeitlichen Aufschwung in der Huy-Region auslöste. Vor allem zum Abtransport der Kalisalze entstand auch die Bahnstrecke Jerxheim–Dedeleben–Nienhagen mit einer 1891 errichteten Anschlussbahn von Anderbeck zu den Kalibergwerken. Die Bahnstrecke, die auch Huybahn genannt wurde, führte am östlichen und nördlichen Huyrand entlang. Ihr letzter Abschnitt Dedeleben–Nienhagen wurde 2001 stillgelegt.

In der Nähe von Schwanebeck wurde 1897 ein Zementwerk errichtet, das einen Kalksteinbruch im Huy nutzte und ebenfalls an die Bahnstrecke angeschlossen wurde.

Bei Steinbrucharbeiten wurden im Jahr 1910 eiszeitliche Gletschertöpfe entdeckt.

Seit 1934 befand sich im Huy in einem der stillgelegten Kalischächte die Heeres-Munitionsanstalt Dingelstedt b Halberstadt. 1944 arbeiteten in der Munitionsanstalt bis zu 600 Angestellte und Zwangsarbeiter. Bei zwei Explosionen am 21. September 1944 gab es 59 Tote. Von 1957 bis 1961 wurde eine Wiederinbetriebnahme der Kaliförderung erörtert, schließlich aber verworfen. Bis 1962 wurden die unterirdischen Anlagen geräumt. 1978 war die Flutung der Schächte abgeschlossen.

Im Huy liegt das Naturschutzgebiet Herrenberg und Vorberg im Huy (CDDA-Nr. 163648; 1961 ausgewiesen; 2,43 km² groß). Nahezu der gesamte Höhenzug mit seinen Randlagen ist als Landschaftsschutzgebiet Huy (CDDA-Nr. 163648; 1997; 54,92 km²) ausgewiesen. Auf Großteilen der Landschaft befindet sich das zweiteilige Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Huy nördlich Halberstadt (FFH-Nr. 4031-301; 20,05 km²), das flächenmäßig deckungsgleich mit dem Vogelschutzgebiet Huy nördlich Halberstadt (VSG-Nr. 4031-301; 20,05 km²) ist.[4]

Die Daneilshöhle

Im Huy befinden sich die Daneilshöhle, die Huysburg, die Paulkopfswarte und die Sargstedter Warte. Heute wird der Huy häufig zum Wandern, Radfahren und Reiten genutzt.

Der Huy liegt direkt im „Winkel“ zwischen der westlich verlaufenden Bundesstraße 244 (zwischen Helmstedt und Wernigerode) und der südlich verlaufenden Bundesstraße 79 (zwischen Wolfenbüttel und Halberstadt). Durch den Höhenzug oder knapp vorbei an diesem führen die Straße der Romanik und die Deutsche Alleenstraße. Nördlich vorbei am Huy verlief früher, durch Badersleben, Anderbeck, Dingelstedt und Eilenstedt, die Bahnstrecke Jerxheim–Nienhagen, von der in Eilenstedt Anschluss an die Feldbahn Strube-Bahn bestand.

Commons: Huy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  2. Fritz J. Krüger (Hrsg.): Wanderungen in die Erdgeschichte, Band 19, Braunschweiger Land, S. 54. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, 2006, ISBN 3-89937-066-X
  3. Gerald Patzelt: Sammlung geologischer Führer, Band 96, Nördliches Harzvorland (Subherzyn), östlicher Teil. Gebrüder Bornträger, Berlin, 2003, ISBN 3-443-15079-9.
  4. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)