„Warangal“ – Versionsunterschied
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'''Warangal''' ist mit 528.570 Einwohnern (nach der Volkszählung von 2001) die viertgrößte Stadt im [[Indien|indischen]] Bundesstaat [[Andhra Pradesh]]. |
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|Bundesstaat= [[Telangana]] |
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|Distrikt= [[Warangal (Distrikt)|Warangal]] |
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|Höhe= 270 |
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|Einwohner= 704570 |
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|Bild1_Beschreibung=<small>Warangal – Stadt, Fort und Umgebung</small> |
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'''Warangal''' ([[Telugu]]: వరంగల్; auch ''Varangal'') ist eine Distriktshauptstadt im [[Indien|indischen]] Bundesstaat [[Telangana]] mit etwa 700.000 Einwohnern; seit dem 18. August 1994 besitzt die Stadt den Status einer ''Municipal Corporation''. |
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Warangal liegt im Südosten des indischen Subkontinents, im nördlichen Binnenland von Andhra Pradesh. Es befindet sich in der auf dem [[Dekkan|Dekkanplateau]] gelegenen Region [[Telangana]] und liegt etwa 150 km nordöstlich der Staatshauptstadt [[Hyderabad (Indien)|Hyderabad]]. |
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Das lokale Klima ist [[Tropen|tropisch]], d. h. es ist den größten Teil des Jahres über heiß mit reichlichen Niederschlägen. Die Tagesdurchschnittstemperaturen erreichen in der Region Telangana in den Monaten April bis Juni ihr Maximum mit Werten zwischen 30° C und 36° C. Allerdings können im Mai Höchstwerte von deutlich über 40° C erreicht werden. Am kühlsten ist es im Dezember und Januar mit durchschnittlich 20 bis 24° C. Warangal liegt im Einflussbereich des [[Monsun]]. |
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Die Großstadt Warangal liegt im Bundesstaat [[Telangana]] im Südosten des indischen Subkontinents in einer Höhe von ca. {{Höhe|270}}.<ref>[http://elevationmap.net/18-8-158-kareemabad-rd-laxmi-nagar-kareemabad-warangal-telangana-506002-india?latlngs=(17.96626619003455,79.59445840549324) ''Warangal – Karte mit Höhenangaben'']</ref> Die Millionenstadt [[Hyderabad (Indien)|Hyderabad]] liegt etwa 150 km südwestlich. Das Klima ist [[Tropen|tropisch]]. Die Tagestemperaturen können im Mai bis zu 40 °C erreichen; Regen (ca. 975 mm/Jahr) fällt hauptsächlich in der sommerlichen [[Monsun]]zeit.<ref>[https://de.climate-data.org/location/968182/ ''Warangal – Klimatabellen'']</ref> |
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== Bevölkerung == |
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Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und regelmäßig veröffentlicht; für Warangal liegen jedoch auch ältere Zahlen vor.<ref>[http://www.citypopulation.de/php/india-telangana.php?adm2id=2809 ''Warangal – Census 1991–2011'']</ref> Der Bevölkerungszuwachs der letzten Jahrzehnte ist im Wesentlichen auf die anhaltende Zuwanderung von Familien aus dem Umland zurückzuführen. |
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Warangal bestand bereits im [[8. Jahrhundert]]; es trug damals den Namen ''Orukal''. Schon mindestens dem 11. Jahrhundert stellte die Stadt ein wichtiges Zentrum auf dem Dekkan dar und soll bereits um das Jahr [[1300]] etwa 100.000 Einwohner gehabt haben. Im 12. bis 14. Jahrhundert war Warangal die Hauptstadt eines durch die Kakatiya-Dynastie regierten hinduistischen Königreiches. Aus dieser Ära sind noch verschiedene Monumente erhalten. Nach dem Niedergang der Kakatiyas fiel Warangal im Jahr [[1366]] dem muslimischen Bahmani-Sultanat zu. |
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| align=left | '''Jahr''' || '''1901''' || '''1951''' || '''1991''' || '''2001''' || '''2011''' |
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| align=left|'''Einwohner''' || 31.186 || 133.130 || 447.657 || 558.162 || 704.570 |
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Knapp 83,5 % der Einwohner sind [[Hindus]], knapp 14,5 % sind [[Moslems]] und gut 1,5 % sind [[Christentum in Indien|Christen]]; andere Religionen wie [[Jainismus|Jains]], [[Sikhs]] etc. bilden zahlenmäßig kleine Minderheiten. Der männliche und der weibliche Bevölkerungsanteil sind annähernd gleich hoch.<ref>[http://www.census2011.co.in/census/city/398-warangal.html ''Warangal – Census 2011'']</ref> Man spricht hauptsächlich [[Telugu]]. |
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== Wirtschaft und Verkehr == |
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Die Landwirtschaft bildet traditionell die Grundlage des Lebens in der Stadt, die einen der größten Getreidemärkte Asiens beherbergt. Die Großstadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Umschlagplatz für Agrarprodukte wie Getreide und [[Ölsaat]]en. Die lokalen Betriebe produzieren u. a. Teppiche, Decken und Seidenerzeugnisse. Mit dem ''National Institute of Technology, Warangal'', der ''Kakateeya University'' und dem ''Kakatiya Medical College'' besitzt Warangal drei wichtige Hochschulen. |
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Warangal ist Hauptstadt des gleichnamigen, 12.846 km² großen Distriktes in dem etwa drei Millionen leben. |
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== Geschichte == |
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==Wirtschaft und Verkehr== |
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Warangal bestand bereits im 8. Jahrhundert; es trug damals den Namen ''Orukal''. Schon seit dem 11. Jahrhundert stellte die Stadt ein wichtiges Zentrum im Osten Indiens dar und soll bereits um das Jahr 1300 etwa 100.000 Einwohner gehabt haben. Im 12. bis 14. Jahrhundert war Warangal die Hauptstadt eines durch die [[Kakatiya-Dynastie]] regierten [[hinduistisch]]en Königreiches; aus dieser Ära sind noch verschiedene Monumente erhalten. Im Jahr 1309 belagerte [[Ala ud-Din Khalji]], der [[Sultanat von Delhi|Sultan von Delhi]], monatelang vergeblich das Fort. In der Phase des Niedergangs der Kakatiyas fiel Warangal im Jahr 1366 dem [[Islam in Indien|muslimischen]] [[Bahmani-Sultanat]] zu. Ihnen folgten ab dem frühen 16. Jahrhundert die Herrscher der Qutb-Shahi-Dynastie, die ihre Hauptstadt zunächst in [[Golkonda]], später dann in [[Hyderabad (Indien)|Hyderabad]] hatte. Im Jahr 1687 eroberte [[Aurangzeb]] (reg. 1658–1707) die Region und gliederte sie als Provinz ''(subah)'' dem [[Mogulreich]] an. Unter den [[Britisch-Indien|Briten]] blieben der im Jahr 1724 mit Unterstützung der [[Marathen]] gegründete [[Hyderabad (Staat)|Fürstenstaat Hyderabad]] und die jeweils herrschenden [[Nizam]]s weitgehend autonom. |
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Die Großstadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Umschlagplatz für Agrarprodukte wie Getreide und [[Ölsaat|Ölsaaten]]. Die lokalen Betriebe produzieren u. a. Teppiche, Decken und Seidenerzeugnisse. |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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[[Datei:Warangal Fort17.ae.jpg|mini|hochkant=1.1|Ruinen im Warangal-Fort]] |
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Die Mehrheit der Bewohner Warangals spricht [[Telugu]], eine [[Dravidische Sprachen|dravidische Sprache]] und bekennt sich zum [[Hinduismus]]. |
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Die Stadt selbst hat keinerlei Sehenswürdigkeiten von historischer oder kultureller Bedeutung. |
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Mit dem ''National Institute of Technology, Warangal'', der ''Kakateeya University'' und dem ''Kakatiya Medical College'' besitzt Warangal zwei wichtige Hochschulen. |
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;Umgebung |
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* Hauptattraktion ist das ca. 3 km südöstlich von Warangal gelegene und vom Kakatiya-König Ganapati Deva und seiner Tochter Rudramma Devi in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute Fort mit seinen Tempelruinen und 4-Pfeiler-Toren ''([[torana]]s)''.<ref>[http://www.indiatravelogue.com/dest/anp/anp5.html ''Warangal-Fort – Sehenswürdigkeiten'']</ref> |
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* Der 1000-Pfeiler-Tempel in der Nachbarstadt [[Hanamkonda]] wurde im Jahr 1163 im [[Chalukya]]-Stil erbaut; seine drei [[Cella]]e ''([[garbhagriha]]s)'' sind den Hindu-Gottheiten [[Shiva]], [[Vishnu]] und [[Surya]] geweiht. |
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* Auf einem Hügel am Ufer eines künstlich angelegten Sees zwischen Hanamkonda und Warangal steht der Bhadrakali-Tempel mit einer überlebensgroßen (ca. 2,70 m) schwarzen Steinfigur der Göttin [[Kali (Göttin)|Kali]]. |
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== Persönlichkeiten == |
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==Weblink== |
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* [[George Bullock (Militär)|George Bullock]] (1851–1926), britischer Offizier der British Army |
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*[http://www.indiatravelogue.com/dest/anp/anp5.html ''India Travelogue: Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Geschichte Warangals (Englisch)''] |
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== Weblinks == |
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* [http://www.south-india-tour-package.com/south-indian-cities/andhra-pradesh-cities/warangal.html ''Warangal und Umgebung – Infoseite für Touristen''] (englisch) |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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{{Navigationsleiste Municipal Corporations in Telangana}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4364281-0|LCCN=n81054100|VIAF=137215512}} |
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[[Kategorie:Ort in Telangana]] |
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[[Kategorie:Municipal Corporation in Telangana]] |
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Aktuelle Version vom 29. Dezember 2021, 21:43 Uhr
Warangal | ||
---|---|---|
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Staat: | ![]() | |
Bundesstaat: | Telangana | |
Distrikt: | Warangal | |
Subdistrikt: | Warangal | |
Lage: | 17° 59′ N, 79° 37′ O | |
Höhe: | 270 m | |
Fläche: | 129,82 km² | |
Einwohner: | 704.570 (2011)[1] | |
Bevölkerungs- dichte: |
5427 Ew./km² | |
Website: | Warangal | |
![]() |
Warangal (Telugu: వరంగల్; auch Varangal) ist eine Distriktshauptstadt im indischen Bundesstaat Telangana mit etwa 700.000 Einwohnern; seit dem 18. August 1994 besitzt die Stadt den Status einer Municipal Corporation.
Lage und Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Großstadt Warangal liegt im Bundesstaat Telangana im Südosten des indischen Subkontinents in einer Höhe von ca. 270 m.[2] Die Millionenstadt Hyderabad liegt etwa 150 km südwestlich. Das Klima ist tropisch. Die Tagestemperaturen können im Mai bis zu 40 °C erreichen; Regen (ca. 975 mm/Jahr) fällt hauptsächlich in der sommerlichen Monsunzeit.[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und regelmäßig veröffentlicht; für Warangal liegen jedoch auch ältere Zahlen vor.[4] Der Bevölkerungszuwachs der letzten Jahrzehnte ist im Wesentlichen auf die anhaltende Zuwanderung von Familien aus dem Umland zurückzuführen.
Jahr | 1901 | 1951 | 1991 | 2001 | 2011 |
Einwohner | 31.186 | 133.130 | 447.657 | 558.162 | 704.570 |
Knapp 83,5 % der Einwohner sind Hindus, knapp 14,5 % sind Moslems und gut 1,5 % sind Christen; andere Religionen wie Jains, Sikhs etc. bilden zahlenmäßig kleine Minderheiten. Der männliche und der weibliche Bevölkerungsanteil sind annähernd gleich hoch.[5] Man spricht hauptsächlich Telugu.
Wirtschaft und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landwirtschaft bildet traditionell die Grundlage des Lebens in der Stadt, die einen der größten Getreidemärkte Asiens beherbergt. Die Großstadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Umschlagplatz für Agrarprodukte wie Getreide und Ölsaaten. Die lokalen Betriebe produzieren u. a. Teppiche, Decken und Seidenerzeugnisse. Mit dem National Institute of Technology, Warangal, der Kakateeya University und dem Kakatiya Medical College besitzt Warangal drei wichtige Hochschulen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Warangal bestand bereits im 8. Jahrhundert; es trug damals den Namen Orukal. Schon seit dem 11. Jahrhundert stellte die Stadt ein wichtiges Zentrum im Osten Indiens dar und soll bereits um das Jahr 1300 etwa 100.000 Einwohner gehabt haben. Im 12. bis 14. Jahrhundert war Warangal die Hauptstadt eines durch die Kakatiya-Dynastie regierten hinduistischen Königreiches; aus dieser Ära sind noch verschiedene Monumente erhalten. Im Jahr 1309 belagerte Ala ud-Din Khalji, der Sultan von Delhi, monatelang vergeblich das Fort. In der Phase des Niedergangs der Kakatiyas fiel Warangal im Jahr 1366 dem muslimischen Bahmani-Sultanat zu. Ihnen folgten ab dem frühen 16. Jahrhundert die Herrscher der Qutb-Shahi-Dynastie, die ihre Hauptstadt zunächst in Golkonda, später dann in Hyderabad hatte. Im Jahr 1687 eroberte Aurangzeb (reg. 1658–1707) die Region und gliederte sie als Provinz (subah) dem Mogulreich an. Unter den Briten blieben der im Jahr 1724 mit Unterstützung der Marathen gegründete Fürstenstaat Hyderabad und die jeweils herrschenden Nizams weitgehend autonom.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt selbst hat keinerlei Sehenswürdigkeiten von historischer oder kultureller Bedeutung.
- Umgebung
- Hauptattraktion ist das ca. 3 km südöstlich von Warangal gelegene und vom Kakatiya-König Ganapati Deva und seiner Tochter Rudramma Devi in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute Fort mit seinen Tempelruinen und 4-Pfeiler-Toren (toranas).[6]
- Der 1000-Pfeiler-Tempel in der Nachbarstadt Hanamkonda wurde im Jahr 1163 im Chalukya-Stil erbaut; seine drei Cellae (garbhagrihas) sind den Hindu-Gottheiten Shiva, Vishnu und Surya geweiht.
- Auf einem Hügel am Ufer eines künstlich angelegten Sees zwischen Hanamkonda und Warangal steht der Bhadrakali-Tempel mit einer überlebensgroßen (ca. 2,70 m) schwarzen Steinfigur der Göttin Kali.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- George Bullock (1851–1926), britischer Offizier der British Army