„Büttel (Elbe)“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
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|Name = Büttel |
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! Wappen |
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|Wappen = kein |
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! Karte |
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|Breitengrad = 53/54/01/N |
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|- style="background: #ffffff;" align="center" |
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|Längengrad = 09/13/38/E |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen_fehlt.jpg|140px|Wappen fehlt]]<br /><small>[[Wikipedia:Wappen|Hilfe zu Wappen]]<br /><!--[http://www.ngw.nl/int/dld/h/hogsdorf.htm Wappenabbildung<br />auf ngw.nl]</small> Optional: link auf Stadt-Wappenseite im Internet oder ähnliches anhängen. Wappen nur mit Genehmigung der Gemeinde einfügen, siehe Hinweise unter dem Link "Wikipedia:Wappen"! --> |
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|Lageplan = Buettel in IZ.png |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Karte Büttel Schleswig-Holstein.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Büttel hervorgehoben]] |
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|Bundesland = Schleswig-Holstein |
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|Kreis = Steinburg |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|Amt = Wilstermarsch |
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|Höhe = 1 |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Schleswig-Holstein]] |
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|PLZ = 25572 |
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|Vorwahl = 04858 |
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| [[Landkreis]]: || [[Kreis Steinburg|Steinburg]] |
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|Gemeindeschlüssel = 01061020 |
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|Adresse-Verband = Kohlmarkt 25<br />25554 Wilster |
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| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate|53_53_60_N_9_13_60_E|53° 53' n. Br.<br />9° 13' ö. L.}} |
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|Website = [https://www.wilster.de/amt-stadt-und-gemeinden/ueber-uns/ueber-die-gemeinden/buettel www.wilster.de] |
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|Bürgermeister = Romain Weckel |
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| [[Fläche]]: || 11,08 [[Quadratkilometer|km²]] |
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|Partei = |
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| [[Höhe]]: || 1 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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'''Büttel''' ([[niederdeutsch]]: ''Büddel'') ist eine Gemeinde im [[Kreis Steinburg]] in [[Schleswig-Holstein]]. |
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| [[Einwohner]]: || 47 <small>''(31. Dezember 2003)''</small> |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 4 Einwohner je km² |
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| [[Postleitzahl]]en: || 25572 |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 04858 |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || IZ |
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 01 0 61 020<!-- |
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| Gemeindegliederung: || [[Ortsteil]]e --> |
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| Adresse der<br />Amtsverwaltung: || [[Amt Wilstermarsch]]<br />Kohlmarkt 25<br />25554 Wilster |
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| Offizielle Website: || <small>[http://www.wilstermarsch.de http://www.wilstermarsch.de]</small> |
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| E-Mail-Adresse: || <small>[mailto:amt@wilstermarsch.de amt@wilstermarsch.de]</small> |
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! colspan="2" | Politik |
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| [[Bürgermeister]]: || Richard Schmidt <!--([[PARTEI]])--> |
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== Geografie und Verkehr == |
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Die amtsangehörige Gemeinde '''Büttel''' liegt im Kreis [[Kreis Steinburg|Steinburg]] in Schleswig-Holstein. |
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=== Geografische Lage === |
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Das Gemeindegebiet von Büttel (Elbe) erstreckt sich östlich direkt angrenzend von Brunsbüttel am Ufer der [[Unterelbe]] im Naturraum [[Wilstermarsch]]. Der Elbdeich verläuft hier etwas landeinwärts (nördlicher) und gibt ein [[Vorland]] im Uferbereich frei, welches als [[Retention (Wasserwirtschaft)|Retention]]­sfläche für Hochwasserstände im Ästuar dienlich ist. Es steht unter Naturschutz und wird im Volksmund „Außendeich“ oder niederdeutsch „Butendiek“ genannt. Hier befindet sich mit der „Bösch“ eine Erhöhung, die früher als Lotsenstation diente. Der ehemals ''Burg-Kudensee-Kanal'' (auch [[Bütteler Kanal]]) genannte Wasserlauf verläuft etwa in Nord-Süd-Richtung durch die Gemarkung, ist heute aber für die Schifffahrt mit heutigen Schiffsabmessungen deutlich zu eng. Sein direkter Zugang zur Elbe ist heute verschlossen. Es erinnert nur noch das alte [[Schleuse]]ngebäude an den einstigen Handelshafen, der einen direkten Zugang zur [[Elbe]] hatte. |
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=== Ortsteile === |
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Die Gemeinde Büttel gliedert sich siedlungsstatistisch in die Ortsteile des namenstiftenden [[Dorf]]es und die Häusersiedlungen ''Kuhlen'' und ''Nordbüttel''.<ref>{{Literatur |Hrsg=Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein |Titel=Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987 |Datum=1992 |Seiten=111 |Online=https://www.statistischebibliothek.de/mir/servlets/MCRFileNodeServlet/SHAusgabe_derivate_00000136/1226-12-1987.pdf#page=111 |Format=PDF |KBytes=10500 |Abruf=2025-02-17}}</ref> |
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=== Nachbargemeinden === |
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==Geografie und Verkehr== |
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Angrenzende Gemeindegebiete von Büttel sind:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.openstreetmap.org/relation/448012 |titel=Relation: Büttel (448012) bei OpenStreetMap |abruf=2020-11-22}}</ref> |
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'''Büttel''' liegt etwa 7 km östlich von [[Brunsbüttel]]. Der ''Burg-Kudensee-Kanal'' fliesst durch die Gemeinde. Die [[Bundesstraße 5]] verläuft durch die Gemeinde. ''Büttel'' hat ein Hafen mit Zugang zur [[Elbe]]. |
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{{Nachbargemeinden |
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|NORD=[[Kudensee]] |
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|OST=[[Sankt Margarethen (Holstein)|Sankt Margarethen]] |
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|SUED=[[Krummendeich]] (Kreis Stade) |
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|WEST=[[Brunsbüttel]]<br />(Kreis Dithmarschen) |
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=== Geologie === |
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<!--==Geschichte==--> |
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Das Gemeindegebiet ist auf [[Marschland]] gebettet, welches Bestandteil der [[Flussmarsch]] im Bereich des historischen [[Elbe-Urstromtal]]s ist. |
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== Geschichte == |
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Büttel wurde erstmals 1318 erwähnt, die Siedlung stammt aber wohl schon aus der [[Fränkisches Reich|Frankenzeit]]. Bei einem Gefecht, das sich der holsteinische Graf [[Gerhard III. (Holstein-Rendsburg)|Gerhard III.]] im Jahr 1331 mit dem dänischen König lieferte, hat ein Bütteler Bürger Gerhard das Leben gerettet, woraufhin dieser den Ort Büttel von der Steuerpflicht befreite. |
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In Karten des 17. und 18. Jahrhunderts erscheint der Ort auch als Dickbüttel oder Dieckbüttel. |
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==Wirtschaft== |
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Die Gemeinde wandelt sich von einem Landwirtschaftlich geprägten Ort, zu einem mit Industriellen und Gewerblichen Ansiedlungen. |
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Im Jahr 1765 wurde der Kanal nach Kudensee fertiggestellt. Er diente vor allem dem Transport von [[Torf]], der in Büttel auf Elbschiffe umgeladen wurde. Mit dem Bau des [[Nord-Ostsee-Kanal]]s wurde der Hafen von Büttel aber schnell vom benachbarten Brunsbüttel überflügelt. Dem Ausbau des Brunsbütteler Ostermoors zum Standort der Chemieindustrie mussten bis 1979 750 Bütteler Einwohner weichen, die umgesiedelt wurden. Von über 200 Gebäuden stehen heute in Büttel nur noch 17. |
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== Politik == |
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Da die Gemeinde weniger als 70 Einwohner hat, hat sie eine Gemeindeversammlung anstelle einer Gemeindevertretung; dieser gehören alle Bürger der Gemeinde an. |
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== Natur == |
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Der Außendeich war in den Jahren 1965 bis 1975 geprägt durch Wiesen mit Kühen. Kiebitze hatten ihre Gelege dort, die von den Kühen nicht zertreten wurden. Störche waren ebenso anzutreffen wie viele (Mehl-)Schwalben, die an den Häusern unter den Dachüberständen ihre Nester hatten. Die Gräben am Deichfuß im Außendeich waren braun von den Wasserflöhen darin. Stichlinge zu Hunderten, Kaulquappen, Sumpfdotterblumen, Sauerampfer wie auch vereinzelt Eidechsen boten eine Vielfalt, wie sie seit etwa 1980 nicht mehr anzutreffen ist. Die Gräben beherbergen jetzt nur noch Braunalgen, die in den überdüngten Gräben überleben konnten. |
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Die Gemeinde hat eine Gemeindeversammlung, anstelle einer Gemeindevertretung, dieser gehören alle Einwohner der Gemeinde an. Dies gilt nach §54 der schleswig-holsteinischen Gemeindeordnung für alle Gemeinden mit weniger als 70 Einwohnern. |
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Um etwa 1970 wurde durch Aufspülung der westliche Teil des Außendeiches (nicht der Deich, sondern das Land) erhöht. In der Elbe wurde im Sommer gebadet, entweder direkt im kälteren Stromwasser oder bei Flut direkt hinter der Böschung aus Granitsteinen und einer Palisadenwand. Dort befindliches flaches, von der Sonneneinstrahlung erwärmtes Wasser war Lieblingsbadestelle der Kinder und ebenso Aufenthaltsort junger kleiner Fische. |
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Südlich des Elbdeiches liegt im Gemeindegebiet ein Teil des europäischen [[Natura 2000|NATURA 2000]]-Schutzgebietes [[FFH-Gebiet Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzende Flächen]]. Es umfasst neben den Marschflächen auch den Strom der Elbe bis zur Landesgrenze mit [[Niedersachsen]] in der Strommitte.<ref>{{Internetquelle |url=https://danord.gdi-sh.de/viewer/resources/apps/Anonym/index.html?lang=de&vm=2D&s=15625&r=0&c=514807.5704872326%2C5971770.38816077&l=%7EWMS_SH_AIII_US%28-3%7Bt%3A0%7D%2C-4%7Bt%3A0%7D%2C-5%7Bt%3A0%7D%2C-6%7Bt%3A0%7D%2C-8%7Bt%3A0%7D%29%2CGRP_verwaltung%2CGRP_atkis%2C%7EATKIS_KG%28-Kreise%2C-Aemter%29%2C-GRP_ATKIS_GG%2C%7EAGSD_PloenWaerme%28%7E268%7Bt%3A15%7D%2C%7E365%7Bt%3A15%7D%29%2CGRP_umwelt%2CWMS_uwat_nat%28natura_2000%2C-egv%29#/ |titel=FFH-Gebiet Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzende Flächen in der Gemeinde Büttel |werk=DigitalerAtlasNord |hrsg=Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein |abruf=2022-10-25}}</ref> |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== {{Anker|Windpark}} Allgemeine Wirtschaftsstruktur === |
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[[Datei:Stromrichterstation Buttel 25112012 4.JPG|mini|Stromrichterstation Büttel]] |
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[[Datei:Repower 5M.jpg|mini|Die Gondel einer der fünf Windkraftanlagen]] |
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Die Gemeinde wandelte sich von einem landwirtschaftlich geprägten Ort zu einem mit industriellen und gewerblichen Ansiedlungen. |
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Nördlich von Büttel befindet sich am [[Umspannwerk Büttel]] eine Stromrichterstation, an der die von den in Bau befindlichen [[Offshore-Windpark]]s kommenden [[Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung|HGÜ]]-Leitungen [[HelWin 1]] und [[SylWin 1]] enden und die Einspeisung in das 380-kV-[[Verbundnetz]] erfolgt. |
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Auf der Gemarkung der Gemeinde wurden 13 [[Windkraftanlage]]n errichtet. Der ''[[Windpark]] Büttel-Holstendamm'' besteht aus fünf Windkraftanlagen vom Typ ''[[Senvion#5M126|REpower 5M]]'' mit jeweils 5 MW Nennleistung, 126 m Rotordurchmesser und 117 m Nabenhöhe. Die Anlagen wurden vor Ort in einer demontierbaren Montagehalle endgefertigt, um aufwändige Transporte der 400 Tonnen schweren Maschinenhäuser zu vermeiden. Ursprünglich sollte der Windpark vom Errichter REpower direkt betrieben werden, später übernahm der Investor [[Allianz SE]] den Betrieb.<ref>[https://www.allianz.com/de/presse/newsdossiers/klima_und_energie/news_2007-12-03.html]{{Toter Link |url=https://www.allianz.com/de/presse/newsdossiers/klima_und_energie/news_2007-12-03.html |date=2018-04 |archivebot=2018-04-03 04:30:43 InternetArchiveBot}}</ref> |
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Eine weitere Windkraftanlage vom Typ ''REpower 5M'', die der Prototyp dieser Anlagen war und die noch drei Meter höher ist als die in Büttel-Holstendamm, befindet sich im nahegelegenen [[Brunsbüttel]]. |
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Auf der Gemarkung der Gemeinde Büttel befinden sich auch mehrere große Photovoltaik-Anlagen. Mit einer Gesamtleistung von etwa 87 MWh hat Büttel damit deutschlandweit die größte Pro-Kopf-Leistung durch Photovoltaik. |
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=== Verkehr === |
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Durch den nördlichen [[Außenbereich]] der Gemeinde führt im [[Motorisierter Individualverkehr|Motorisierten Individualverkehr]] die Trasse der [[Bundesstraße 5]] im Abschnitt zwischen [[Brunsbüttel]] und [[Itzehoe]]. Die Anschlussstelle ''Brunsbüttel Süd'' am Beginn der östlichen Brückenrampe zur [[Hochbrücke Brunsbüttel]] liegt am Nordwestlichen Rand im Gemeindegebiet. Die [[Dorf]]­lage der Gemeinde, diese befindet sich als [[Straßendorf]] am Elbdeich, wird dagegen über die Anschlussstelle ''Sankt Margarethen'' und die dort in südlicher Richtung anschließende [[Bundesstraße 431]] und weiter die [[Kreis Steinburg|Steinburger]] ''Kreisstraße 63'' erreicht. |
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Am nördlichen Rand des Gemeindegebiets kreuzt unterhalb der Hochbrücke der zuvor grob in [[Verkehrswegebündelung|Parallellage]] mit der Bundesstraße 5 von [[Wilster]] aus verlaufende [[Marschbahn]][[Abzweigstelle|abzweiger]] als Bahntrasse im [[Güterverkehr]]. Auf dieser Strecke fand bis 27. Mai 1988 auch noch Personenverkehr statt. Heute dient sie dem Zubringerverkehr für die örtlich ansässigen Betriebe in den gemeindlichen Industriegebieten von Brunsbüttel und Büttel. |
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== Persönlichkeiten == |
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* [[Max Gehlsen]] (1881–1930), Maler und Musiker |
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* [[Elfriede Kaun]] (1914–2008), Leichtathletin |
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== Bilder == |
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Schleswig-Holstein, Büttel, Ehrenmal NIK 9627.JPG|[[Liste der Ehrenmale im Kreis Steinburg|Ehrenmal]] in Büttel |
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== Literatur == |
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* {{Literatur |
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|Autor=Wiebke Schweer et al |
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|Titel=Büttel. Firmenansiedlungen willkommen |
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|Sammelwerk=Schleswig-Holstein-Topographie |
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|Band=Band 2: ''Boren - Ellerau'' |
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|Verlag=Flying-Kiwi-Verl. Junge |
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|Ort=Flensburg |
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|Datum=2002 |
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|ISBN=3-926055-68-5 |
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|Seiten=204–206}} |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* [https://www.wilster.de/amt-stadt-und-gemeinden/ueber-uns/ueber-die-gemeinden/buettel Gemeinde Büttel beim Amt Wilstermarsch] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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<!--==Weblinks== --> |
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<!--*[http://www.GEMEINDE.de/ Gemeinde Büttel] --> |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Steinburg}} |
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Steinburg}} |
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[[Kategorie:Ort in Schleswig-Holstein]] |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4231058-1}} |
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{{SORTIERUNG:Buttel Elbe}} |
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[[Kategorie:Ort im Kreis Steinburg]] |
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[[Kategorie:Ort an der Elbe]] |
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[[Kategorie:Ersterwähnung 1318]] |
Aktuelle Version vom 23. Februar 2025, 13:11 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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? |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 54′ N, 9° 14′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Steinburg | |
Amt: | Wilstermarsch | |
Höhe: | 1 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,08 km2 | |
Einwohner: | 24 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 2 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25572 | |
Vorwahl: | 04858 | |
Kfz-Kennzeichen: | IZ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 61 020 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kohlmarkt 25 25554 Wilster | |
Website: | www.wilster.de | |
Bürgermeister: | Romain Weckel | |
Lage der Gemeinde Büttel im Kreis Steinburg | ||
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Büttel (niederdeutsch: Büddel) ist eine Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein.
Geografie und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet von Büttel (Elbe) erstreckt sich östlich direkt angrenzend von Brunsbüttel am Ufer der Unterelbe im Naturraum Wilstermarsch. Der Elbdeich verläuft hier etwas landeinwärts (nördlicher) und gibt ein Vorland im Uferbereich frei, welches als Retentionsfläche für Hochwasserstände im Ästuar dienlich ist. Es steht unter Naturschutz und wird im Volksmund „Außendeich“ oder niederdeutsch „Butendiek“ genannt. Hier befindet sich mit der „Bösch“ eine Erhöhung, die früher als Lotsenstation diente. Der ehemals Burg-Kudensee-Kanal (auch Bütteler Kanal) genannte Wasserlauf verläuft etwa in Nord-Süd-Richtung durch die Gemarkung, ist heute aber für die Schifffahrt mit heutigen Schiffsabmessungen deutlich zu eng. Sein direkter Zugang zur Elbe ist heute verschlossen. Es erinnert nur noch das alte Schleusengebäude an den einstigen Handelshafen, der einen direkten Zugang zur Elbe hatte.
Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Büttel gliedert sich siedlungsstatistisch in die Ortsteile des namenstiftenden Dorfes und die Häusersiedlungen Kuhlen und Nordbüttel.[2]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Angrenzende Gemeindegebiete von Büttel sind:[3]
Kudensee | ||
Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) |
![]() |
Sankt Margarethen |
Krummendeich (Kreis Stade) |
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet ist auf Marschland gebettet, welches Bestandteil der Flussmarsch im Bereich des historischen Elbe-Urstromtals ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Büttel wurde erstmals 1318 erwähnt, die Siedlung stammt aber wohl schon aus der Frankenzeit. Bei einem Gefecht, das sich der holsteinische Graf Gerhard III. im Jahr 1331 mit dem dänischen König lieferte, hat ein Bütteler Bürger Gerhard das Leben gerettet, woraufhin dieser den Ort Büttel von der Steuerpflicht befreite.
In Karten des 17. und 18. Jahrhunderts erscheint der Ort auch als Dickbüttel oder Dieckbüttel.
Im Jahr 1765 wurde der Kanal nach Kudensee fertiggestellt. Er diente vor allem dem Transport von Torf, der in Büttel auf Elbschiffe umgeladen wurde. Mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals wurde der Hafen von Büttel aber schnell vom benachbarten Brunsbüttel überflügelt. Dem Ausbau des Brunsbütteler Ostermoors zum Standort der Chemieindustrie mussten bis 1979 750 Bütteler Einwohner weichen, die umgesiedelt wurden. Von über 200 Gebäuden stehen heute in Büttel nur noch 17.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Gemeinde weniger als 70 Einwohner hat, hat sie eine Gemeindeversammlung anstelle einer Gemeindevertretung; dieser gehören alle Bürger der Gemeinde an.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Außendeich war in den Jahren 1965 bis 1975 geprägt durch Wiesen mit Kühen. Kiebitze hatten ihre Gelege dort, die von den Kühen nicht zertreten wurden. Störche waren ebenso anzutreffen wie viele (Mehl-)Schwalben, die an den Häusern unter den Dachüberständen ihre Nester hatten. Die Gräben am Deichfuß im Außendeich waren braun von den Wasserflöhen darin. Stichlinge zu Hunderten, Kaulquappen, Sumpfdotterblumen, Sauerampfer wie auch vereinzelt Eidechsen boten eine Vielfalt, wie sie seit etwa 1980 nicht mehr anzutreffen ist. Die Gräben beherbergen jetzt nur noch Braunalgen, die in den überdüngten Gräben überleben konnten.
Um etwa 1970 wurde durch Aufspülung der westliche Teil des Außendeiches (nicht der Deich, sondern das Land) erhöht. In der Elbe wurde im Sommer gebadet, entweder direkt im kälteren Stromwasser oder bei Flut direkt hinter der Böschung aus Granitsteinen und einer Palisadenwand. Dort befindliches flaches, von der Sonneneinstrahlung erwärmtes Wasser war Lieblingsbadestelle der Kinder und ebenso Aufenthaltsort junger kleiner Fische.
Südlich des Elbdeiches liegt im Gemeindegebiet ein Teil des europäischen NATURA 2000-Schutzgebietes FFH-Gebiet Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzende Flächen. Es umfasst neben den Marschflächen auch den Strom der Elbe bis zur Landesgrenze mit Niedersachsen in der Strommitte.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemeine Wirtschaftsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde wandelte sich von einem landwirtschaftlich geprägten Ort zu einem mit industriellen und gewerblichen Ansiedlungen.
Nördlich von Büttel befindet sich am Umspannwerk Büttel eine Stromrichterstation, an der die von den in Bau befindlichen Offshore-Windparks kommenden HGÜ-Leitungen HelWin 1 und SylWin 1 enden und die Einspeisung in das 380-kV-Verbundnetz erfolgt.
Auf der Gemarkung der Gemeinde wurden 13 Windkraftanlagen errichtet. Der Windpark Büttel-Holstendamm besteht aus fünf Windkraftanlagen vom Typ REpower 5M mit jeweils 5 MW Nennleistung, 126 m Rotordurchmesser und 117 m Nabenhöhe. Die Anlagen wurden vor Ort in einer demontierbaren Montagehalle endgefertigt, um aufwändige Transporte der 400 Tonnen schweren Maschinenhäuser zu vermeiden. Ursprünglich sollte der Windpark vom Errichter REpower direkt betrieben werden, später übernahm der Investor Allianz SE den Betrieb.[5]
Eine weitere Windkraftanlage vom Typ REpower 5M, die der Prototyp dieser Anlagen war und die noch drei Meter höher ist als die in Büttel-Holstendamm, befindet sich im nahegelegenen Brunsbüttel.
Auf der Gemarkung der Gemeinde Büttel befinden sich auch mehrere große Photovoltaik-Anlagen. Mit einer Gesamtleistung von etwa 87 MWh hat Büttel damit deutschlandweit die größte Pro-Kopf-Leistung durch Photovoltaik.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den nördlichen Außenbereich der Gemeinde führt im Motorisierten Individualverkehr die Trasse der Bundesstraße 5 im Abschnitt zwischen Brunsbüttel und Itzehoe. Die Anschlussstelle Brunsbüttel Süd am Beginn der östlichen Brückenrampe zur Hochbrücke Brunsbüttel liegt am Nordwestlichen Rand im Gemeindegebiet. Die Dorflage der Gemeinde, diese befindet sich als Straßendorf am Elbdeich, wird dagegen über die Anschlussstelle Sankt Margarethen und die dort in südlicher Richtung anschließende Bundesstraße 431 und weiter die Steinburger Kreisstraße 63 erreicht.
Am nördlichen Rand des Gemeindegebiets kreuzt unterhalb der Hochbrücke der zuvor grob in Parallellage mit der Bundesstraße 5 von Wilster aus verlaufende Marschbahnabzweiger als Bahntrasse im Güterverkehr. Auf dieser Strecke fand bis 27. Mai 1988 auch noch Personenverkehr statt. Heute dient sie dem Zubringerverkehr für die örtlich ansässigen Betriebe in den gemeindlichen Industriegebieten von Brunsbüttel und Büttel.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max Gehlsen (1881–1930), Maler und Musiker
- Elfriede Kaun (1914–2008), Leichtathletin
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Ehrenmal in Büttel
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wiebke Schweer et al: Büttel. Firmenansiedlungen willkommen. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Band 2: Boren - Ellerau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2002, ISBN 3-926055-68-5, S. 204–206.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2024 (XLSX-Datei); (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. 1992, S. 111 (statistischebibliothek.de [PDF; 10,5 MB; abgerufen am 17. Februar 2025]).
- ↑ Relation: Büttel (448012) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ FFH-Gebiet Schleswig-Holsteinisches Elbästuar und angrenzende Flächen in der Gemeinde Büttel. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ [1] (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.