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„Pielach“ – Versionsunterschied

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Die '''Pielach''' ist ein Fluss im südwestlichen [[Niederösterreich]], dem [[Mostviertel]], und durchquert das nach ihr benannte Pielachtal.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.pielachtal.mostviertel.at/das-pielachtal-1 |titel=Über das Pielachtal |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-05-16 |sprache=}}</ref> Er fließt Richtung Norden in die [[Donau]].


== Geographie ==
Die '''Pielach''' ist ein Fluss im südwestlichen [[Niederösterreich]], der Richtung Norden fließt und in die [[Donau]] mündet.
=== Lauf und Landschaft ===
Die Pielach entspringt nördlich von [[Annaberg (Niederösterreich)|Annaberg]] in einer Höhe von {{Höhe|976|AT|link=true}} und durchquert zuerst die [[Türnitzer Alpen]] und führt westlich von [[Sankt Pölten]] in das [[Alpenvorland]] und mündet östlich von [[Melk]] in einer Höhe von etwa {{Höhe|200|AT}} in die Donau. Das Pielachtal ist eines der zentralen Flusstäler des [[Mostviertel]]s und liegt eingebettet zwischen dem [[Traisen (Fluss)|Traisental]] im Osten, dem [[Erlauf (Fluss)|Erlauftal]] im Süden, sowie dem [[Melk (Fluss)|Melktal]] im Westen. Ihr Einzugsgebiet beträgt etwa 590&nbsp;km². Auf ihrem Weg vom [[Quellgebiet|Ursprung]] zur [[Mündung (Gewässer)|Mündung]] in die Donau legt die Pielach eine Strecke von knapp 70&nbsp;km zurück.


Die Landschaft ist geprägt von Hügeln, breiten Tälern und historischer Kulturlandschaft. Die landwirtschaftliche Nutzung und Landschaftspflege hat zur heutigen, für das Mostviertel so typischen Kulturlandschaft beigetragen: weite Flächen, Streuobst-Bäume, kleinere Waldabschnitte und die [[Kornelkirsche|Dirndln (auch Kornelkirsche genannt)]]. Das Pielachtal ist nicht nur wegen der Kirschsorte als Dirndltal bekannt, sondern auch aufgrund der Tradition des [[Dirndl]]-Tragens junger Damen (umgangssprachlich ebenfalls „[[Mädchen|Dirndl]]“ genannt).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pielachtal.mostviertel.at/ein-kurzes-portraet |titel=Ein kurzes Porträt - Das Tal der Dirndln |abruf=2019-05-16 |sprache=}}</ref>
Er entspringt nördlich von [[Annaberg]] in einer Höhe von 976 m [[Normalnull|NN]] und durchquert zuerst die nördlichen Kalkalpenund kommt westlich von [[Sankt Pölten]] in das [[Alpenvorland]] und mündet bei [[Melk]] in die Donau. Dabei legt er eine Strecke von 70 km zurück. Bei [[Hofstetten]] hat er eine durchschnittliche Wassermenge von 5,1 m³/sek <small>(im Jahr 2000)</small>.


Die wichtigsten Zuflüsse, die in die Pielach münden, sind vom Ursprung zur Mündung: der [[Schwarzenbach (Pielach)|Schwarzenbach]], der [[Nattersbach]], der [[Weißenbach (Pielach)|Weißenbach]], der Loichbach, der Soisbach, der [[Deutschbach (Pielach)|Deutschbach]], der [[Kremnitzbach]] und die [[Sierning (Pielach)|Sierning]] (Einmündung in Haunoldstein). Die Pielach speist unter anderem das [[Naturbad|Naturfreibad]] „Pielachtaler Sehnsucht“ in [[Hofstetten-Grünau]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.mostviertel.at/a-pielachtaler-sehnsucht |titel=Mostviertel / Pielachtaler Naturfreibad |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-05-16 |sprache=}}</ref>
Bedeutendere Orte sind [[Kirchberg an der Pielach]], [[Ober-Grafendorf]], [[Prinzersdorf]] und [[Loosdorf (Niederösterreich)|Loosdorf]]. Durch das Tal der Pielach führt auch die Trasse der [[Mariazellerbahn]].


Bedeutendere Orte sind [[Schwarzenbach an der Pielach]], [[Frankenfels]], [[Kirchberg an der Pielach|Kirchberg]], [[Rabenstein an der Pielach|Rabenstein]], [[Hofstetten-Grünau]], [[Weinburg (Niederösterreich)|Weinburg]], [[Ober-Grafendorf]], [[Prinzersdorf]] und [[Loosdorf]]. Zwischen Frankenfels und Ober-Grafendorf folgt die Trasse der [[Mariazeller Bahn]] dem Flussverlauf.

=== Zuflüsse ===
Von der Quelle zur Mündung. Auswahl.

* [[Weißenbachl (Pielach)|Weißenbachl]], von rechts in [[Schwarzenbach an der Pielach]]
* [[Schwarzenbach (Pielach)|Schwarzenbach]], von links in Schwarzenbach an der Pielach
* [[Nattersbach]], von links vor der Haltestelle Schwarzenbach an der Pielach
* [[Weißenbach (Pielach)|Weißenbach]], von links unter der [[Burg Weißenburg (Pielachtal)|Ruine Weißenburg]]
* [[Loichbach]], von rechts bei [[Loich]]-Dobersnigg
* [[Schwerbach (Pielach)|Schwerbach]], von links in [[Kirchberg an der Pielach]]-Schwerbach
* [[Marbach (Pielach)|Marbach]], von links in Kirchberg an der Pielach-Marbach
* [[Soisbach]], von rechts in Kirchberg an der Pielach
* [[Tradigistbach]], von rechts nach Kirchberg an der Pielach
* Innerreitbach, von links
* [[Königsbach (Pielach)|Königsbach]], von links gegenüber [[Rabenstein an der Pielach]]
* [[Deutschbach (Pielach)|Deutschbach]], von rechts nach Rabenstein an der Pielach
* [[Plambach (Pielach)|Plambach]], von rechts nach [[Hofstetten-Grünau]]-Mainburg
* [[Grünsbach (Pielach)|Grünsbach]], von links vor Hofstetten
* [[Aigelsbach (Pielach)|Aigelsbach]], von rechts bei Hofstetten-Grünau-Kammerhof
* [[Grubbach (Pielach)|Grubbach]], von rechts bei Ober-Grafendorf-[[Rennersdorf (Gemeinde Ober-Grafendorf)|Rennersdorf]]
* [[Krickelbach]], von rechts gegenüber [[Ober-Grafendorf]]
* Halterleitenbach, von rechts bei [[Gerersdorf (Niederösterreich)|Gerersdorf]]-Völlersdorf
* [[Weitendorfer Bach]], von rechts in [[Prinzersdorf]]-Uttendorf in den rechten Teilungslauf Salauer Mühlbach
* [[Kremnitzbach]], von rechts bei [[Hafnerbach]]-Pfaffing in den rechten Teilungslauf Salauer Mühlbach
* [[Hafnerbach (Pielach)|Hafnerbach]] oder Zenobach, von rechts bei Hafnerbach
* [[Sierning (Pielach)|Sierning]], von links bei [[Haunoldstein]]-Eibelsau
* [[Mauerbach (Pielach)|Mauerbach]], von rechts nach [[Dunkelsteinerwald (Gemeinde)|Dunkelsteinerwald]]-[[Neuhofen (Gemeinde Dunkelsteinerwald)|Neuhofen]]
* [[Marktbach (Pielach)|Marktbach]], von links in [[Loosdorf]]
* [[Roggenbach (Pielach)|Roggenbach]], von links bei [[Schollach (Niederösterreich)|Schollach]]-Roggendorf

== Hydrologie ==
Bei [[Hofstetten-Grünau|Hofstetten]] hat der Fluss eine durchschnittliche Abflussmenge von 6,5 m³/s. Am 15. September 2024 bei [[Hochwasser]] betrug der höchste jemals im Beobachtungszeitraum seit 1951 gemessene Abfluss 386 m³/s.

== Name ==
Während der [[Römisches Reich|Römerzeit]] trug die Pielach den Namen ''Namaris''. Historiker gehen davon aus, dass dieser Name fast unverändert aus dem [[Kelten|Keltischen]] übernommen worden war.<ref>Trischler (1959), S. 17</ref>
Die ''Pielach'' wird als ''Bielaha'' erstmals in einer Schenkung [[Karl der Große|Karls des Großen]] an das [[Kloster Niederaltaich]] im Jahr 811 erwähnt. ''Bielaha'' setzt sich aus dem [[slawische Sprachen|altslawischen]] ''bela'', das bedeutet ''die Weiße'', und dem bayerischen ''aha'' für ''[[Ache]]'' zusammen.

== Ökologie ==
[[Datei:NSG Pielach2.jpg|mini|Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au]]
Die Pielach zählt zu den saubersten Flüssen Österreichs. Durch ihre naturnahe Uferstruktur liegt die Pielach über den gesamten Verlauf im ''[[Natura 2000]]''-Gebiet (Europaschutzgebiete: FFH-Gebiet ''[[Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse]]'' und Vogelschutzgebiet ''[[Vogelschutzgebiet Pielachtal|Pielachtal]]'') und ist sehr fischreich. So lebt auch der bis zu 1,5 Meter groß werdende [[Huchen]] dank Besatz in diesem Gewässer. Der artenreiche Fischbestand ist die Nahrungsgrundlage für einige Wasservögel wie z.&nbsp;B. [[Eisvogel]], [[Schwarzstorch]] und [[Gänsesäger]]. Rund 100 Vogelarten existieren entlang des Flusstals. Ein vegetarischer Wasserbewohner ist unter anderem auch der aus den Donauauen eingewanderte [[Biber]].

== Wirtschaftliche Nutzung ==
Früher wurden an den von der Pielach abgezweigten Mühlbächen viele [[Wasserrad|Wasserräder]] von Mühlen und Fabriken betrieben. Heute dient die ''Pielach'' einigen Kleinkraftwerken zur [[Stromerzeugung]].

== Literatur ==
* Roman Josef Hödl: ''Das untere Pielachthal, ein Beispiel eines epigenetischen Durchbruchthales.'' Wien, 1901. In: Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des k. k. Staatsgymnasiums im VIII. Bezirke Wiens (Wissenschaftliche Beilage zu dem LI. Jahresbericht) {{ULBDD|urn:nbn:de:hbz:061:1-411296}}
* Franz Trischler: ''Heimatkundliche Beiträge zur Verleihung des Obergrafendorfer Marktwappens im Jahre 1959.'' Preßvereins-Druckerei St. Pölten, 1959.
* Hans-Peter Nachtnebel: ''Fluss-Studie Pielach.'' Amt der NÖ Landesregierung, Wien 1984.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [https://www.noe.gv.at/wasserstand/#/de/Messstellen/Details/207852/Wasserstand/3Tage Pegelstand] bei [[Hofstetten-Grünau|Hofstetten]]

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Gewässer im Bezirk Sankt Pölten-Land]]
[[Kategorie:Gewässer im Bezirk Melk]]
[[Kategorie:Fluss in Europa]]
[[Kategorie:Fluss in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Fluss in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Fluss in den Türnitzer Alpen]]

Aktuelle Version vom 21. September 2024, 18:26 Uhr

Pielach
Pielachwehr zwischen den Gemeinden Kirchberg und Loich (Ortsteil Dobersnigg)

Pielachwehr zwischen den Gemeinden Kirchberg und Loich (Ortsteil Dobersnigg)

Daten
Lage Mostviertel, Niederösterreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Donau → Schwarzes Meer
Quelle nördlich von Annaberg
47° 53′ 57″ N, 15° 20′ 6″ O
Quellhöhe 976 m ü. A.
Mündung östlich von Melk in die DonauKoordinaten: 48° 14′ 30″ N, 15° 20′ 53″ O
48° 14′ 30″ N, 15° 20′ 53″ O
Mündungshöhe 200 m ü. A.
Höhenunterschied 776 m
Sohlgefälle 11 ‰
Länge 70 km
Einzugsgebiet 593,1 km²[1]
Abfluss am Pegel Hofstetten (Bad)[2]
AEo: 289,5 km²
Lage: 35,45 km oberhalb der Mündung
NNQ (16.11.1983)
MNQ 1951–2011
MQ 1951–2011
Mq 1951–2011
MHQ 1951–2011
HHQ (15.09.2024)
140 l/s
1,82 m³/s
6,48 m³/s
22,4 l/(s km²)
121 m³/s
386 m³/s
Abfluss an der Mündung MQ
8,4 m³/s
Das Pielachtal im Bereich Rabenstein an der Pielach

Die Pielach ist ein Fluss im südwestlichen Niederösterreich, dem Mostviertel, und durchquert das nach ihr benannte Pielachtal.[3] Er fließt Richtung Norden in die Donau.

Lauf und Landschaft

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Die Pielach entspringt nördlich von Annaberg in einer Höhe von 976 m ü. A. und durchquert zuerst die Türnitzer Alpen und führt westlich von Sankt Pölten in das Alpenvorland und mündet östlich von Melk in einer Höhe von etwa 200 m ü. A. in die Donau. Das Pielachtal ist eines der zentralen Flusstäler des Mostviertels und liegt eingebettet zwischen dem Traisental im Osten, dem Erlauftal im Süden, sowie dem Melktal im Westen. Ihr Einzugsgebiet beträgt etwa 590 km². Auf ihrem Weg vom Ursprung zur Mündung in die Donau legt die Pielach eine Strecke von knapp 70 km zurück.

Die Landschaft ist geprägt von Hügeln, breiten Tälern und historischer Kulturlandschaft. Die landwirtschaftliche Nutzung und Landschaftspflege hat zur heutigen, für das Mostviertel so typischen Kulturlandschaft beigetragen: weite Flächen, Streuobst-Bäume, kleinere Waldabschnitte und die Dirndln (auch Kornelkirsche genannt). Das Pielachtal ist nicht nur wegen der Kirschsorte als Dirndltal bekannt, sondern auch aufgrund der Tradition des Dirndl-Tragens junger Damen (umgangssprachlich ebenfalls „Dirndl“ genannt).[4]

Die wichtigsten Zuflüsse, die in die Pielach münden, sind vom Ursprung zur Mündung: der Schwarzenbach, der Nattersbach, der Weißenbach, der Loichbach, der Soisbach, der Deutschbach, der Kremnitzbach und die Sierning (Einmündung in Haunoldstein). Die Pielach speist unter anderem das Naturfreibad „Pielachtaler Sehnsucht“ in Hofstetten-Grünau.[5]

Bedeutendere Orte sind Schwarzenbach an der Pielach, Frankenfels, Kirchberg, Rabenstein, Hofstetten-Grünau, Weinburg, Ober-Grafendorf, Prinzersdorf und Loosdorf. Zwischen Frankenfels und Ober-Grafendorf folgt die Trasse der Mariazeller Bahn dem Flussverlauf.

Von der Quelle zur Mündung. Auswahl.

Bei Hofstetten hat der Fluss eine durchschnittliche Abflussmenge von 6,5 m³/s. Am 15. September 2024 bei Hochwasser betrug der höchste jemals im Beobachtungszeitraum seit 1951 gemessene Abfluss 386 m³/s.

Während der Römerzeit trug die Pielach den Namen Namaris. Historiker gehen davon aus, dass dieser Name fast unverändert aus dem Keltischen übernommen worden war.[6] Die Pielach wird als Bielaha erstmals in einer Schenkung Karls des Großen an das Kloster Niederaltaich im Jahr 811 erwähnt. Bielaha setzt sich aus dem altslawischen bela, das bedeutet die Weiße, und dem bayerischen aha für Ache zusammen.

Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au

Die Pielach zählt zu den saubersten Flüssen Österreichs. Durch ihre naturnahe Uferstruktur liegt die Pielach über den gesamten Verlauf im Natura 2000-Gebiet (Europaschutzgebiete: FFH-Gebiet Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse und Vogelschutzgebiet Pielachtal) und ist sehr fischreich. So lebt auch der bis zu 1,5 Meter groß werdende Huchen dank Besatz in diesem Gewässer. Der artenreiche Fischbestand ist die Nahrungsgrundlage für einige Wasservögel wie z. B. Eisvogel, Schwarzstorch und Gänsesäger. Rund 100 Vogelarten existieren entlang des Flusstals. Ein vegetarischer Wasserbewohner ist unter anderem auch der aus den Donauauen eingewanderte Biber.

Wirtschaftliche Nutzung

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Früher wurden an den von der Pielach abgezweigten Mühlbächen viele Wasserräder von Mühlen und Fabriken betrieben. Heute dient die Pielach einigen Kleinkraftwerken zur Stromerzeugung.

  • Roman Josef Hödl: Das untere Pielachthal, ein Beispiel eines epigenetischen Durchbruchthales. Wien, 1901. In: Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des k. k. Staatsgymnasiums im VIII. Bezirke Wiens (Wissenschaftliche Beilage zu dem LI. Jahresbericht) Digitalisat
  • Franz Trischler: Heimatkundliche Beiträge zur Verleihung des Obergrafendorfer Marktwappens im Jahre 1959. Preßvereins-Druckerei St. Pölten, 1959.
  • Hans-Peter Nachtnebel: Fluss-Studie Pielach. Amt der NÖ Landesregierung, Wien 1984.
Commons: Pielach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. BMLFUW (Hrsg.): Flächenverzeichnis der Flussgebiete: Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha. In: Beiträge zur Hydrografie Österreichs Heft 62, Wien 2014, S. 55. PDF-Download, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  2. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. OG 225 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,9 MB])
  3. Über das Pielachtal. Abgerufen am 16. Mai 2019.
  4. Ein kurzes Porträt - Das Tal der Dirndln. Abgerufen am 16. Mai 2019.
  5. Mostviertel / Pielachtaler Naturfreibad. Abgerufen am 16. Mai 2019.
  6. Trischler (1959), S. 17