„Hugo der Schwarze“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
vorangestellter Genitiv |
||
(62 dazwischenliegende Versionen von 46 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Hugo der Schwarze''' (''Hugues le Noir'') ( |
'''Hugo der Schwarze''' (''Hugues le Noir'') († [[17. Dezember]] [[952]]) aus der Familie der [[Buviniden]] war ab 923 [[Herzog von Burgund]] sowie ab 936 [[Graf von Provence|Graf der Provence]]. Er war der jüngste Sohn des Herzogs [[Richard der Gerichtsherr|Richard des Gerichtsherrn]] († 921) und der Adelheid von [[Grafschaft Auxerre|Auxerre]] († 929) und Bruder des Königs [[Rudolf von Burgund|Rudolf von Frankreich]] († 936). |
||
Hugo der Schwarze nahm 922 zusammen mit seinem Bruder an der Revolte der [[Robertiner]] gegen König [[Karl III. (Frankreich)|Karl III. den Einfältigen]] teil. Er folgte seinem Bruder als Herzog von Burgund, als dieser 923 zum [[König von Frankreich]] gewählt wurde. Nach dem Tod des Bruders (936) verweigerte Hugo dem neuen König, [[Ludwig IV. (Frankreich)|Ludwig IV. dem Überseeischen]], zunächst die Anerkennung. Der König entriss Hugo [[Langres]], während sich zugleich [[Hugo der Große|Hugo Magnus]] der Städte [[Sens]] und [[Auxerre]] bemächtigte, womit Hugo der Schwarze fast die Hälfte seines Besitzes verlor. Hugo der Schwarze wurde in der Nähe von [[Nette-Seen]] inhaftiert, nach einem Jahr jedoch wieder freigesetzt. Er versöhnte sich 937 mit dem König, nachdem dieser mit Hugo Magnus gebrochen hatte, und ging 938 und 939 mit ihm ein formelles Bündnis gegen Hugo Magnus und [[Heribert II. (Vermandois)|Heribert II. von Vermandois]] ein. 940 musste die Allianz aber vor dem Eingreifen des ostfränkischen Königs und nachmaligen Kaisers [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] kapitulieren, der zugunsten von Hugo Magnus interveniert hatte.<ref>{{Literatur |Autor=Rosamond McKitterick |Titel=The New Cambridge medieval history. |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge [England] |Kommentar=1995-2005 |ISBN=0-521-36291-1}}</ref> |
|||
Er war der jüngste Sohn des Herzogs [[Richard Justiciarius]] und der Adelheid von [[Auxerre]] und Bruder des Königs [[Rudolf von Burgund|Rudolf]] von [[Frankreich]]. Er folgte seinem Bruder als Herzog von Burgund, als dieser zum König von Frankreich gewählt wurde. |
|||
König Ludwig IV. war 943 gezwungen, Hugo Magnus die burgundische Herzogsgewalt zu übertragen. Hugo der Schwarze konnte sich in seinem restlichen Besitz aber weiterhin als Markgraf (''marchio'') behaupten. Dadurch kam es aber zwischen Hugo dem Schwarzen und dem König zu einem erneuten Bruch, in dem Herzog [[Konrad der Rote]] von Lothringen bei einem Treffen an der [[Marne (Fluss)|Marne]] 950 zu vermitteln versuchte. |
|||
Da er die Autorität des Herzogs von [[Franzien]], [[Hugo der Große]], nicht anerkannte, führte dieser einen Feldzug gegen ihn, durch den der Burgunder gezwungen wurde, diesem die Grafschaft [[Sens]] abzutreten. |
|||
Hugo der Schwarze war nicht verheiratet. Sein Erbe teilte er unter seinen beiden Schwägern auf. Er überließ [[Liétald II. (Mâcon)|Liétald]] die Gebiete östlich der [[Saône]], aus denen die Grafschaft Burgund (Franche-Comté) hervorging. Die restlichen Gebiete, die sich um [[Autun]], [[Troyes]] und [[Chalon-sur-Saône]] konzentrierten, einschließlich das damit verbundene burgundische Prinzipat übertrug er an [[Giselbert (Burgund)|Giselbert]], der allerdings Hugo Magnus als Lehnsherren anerkennen musste. |
|||
Hugo der Schwarze stand fortan auf Seiten des [[Karolinger]]s [[Ludwig IV. (Frankreich)|Ludwig IV.]], als dieser versuchte, die Macht Hugos des Großen zu brechen, und musste [[940]] unterwerfen, als Kaiser [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] in Verbindung mit Hugo dem Großen und [[Heribert II. (Vermandois)|Heribert II.]] von [[Vermandois]] in die französische Politik eingriff. |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{Folgenleiste multi |
|||
{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Rudolf von Burgund|Rudolf II.]]|NACHFOLGER=[[Hugo der Große|Hugo II.]]|AMT=[[Liste der Herrscher von Burgund|Herzog von Burgund]]|ZEIT=[[923]]-[[952]]}} |
|||
|VORGÄNGER=[[Rudolf von Burgund|Rudolf]] |
|||
|NACHFOLGER=[[Hugo der Große]] |
|||
|AMT=[[Liste der Herrscher von Burgund|Herzog von Burgund]] |
|||
|ZEIT=923–952 |
|||
|VORGÄNGER2=[[Rudolf von Burgund|Rudolf]] |
|||
|NACHFOLGER2=[[Hugo der Große]] |
|||
|AMT2=[[Grafschaft Sens|Graf von Sens]] |
|||
|ZEIT2=923–936/40 |
|||
|VORGÄNGER3=[[Boso I. (Provence)|Boso I.]] |
|||
|NACHFOLGER3=[[Boso II. (Provence)|Boso II.]] |
|||
|AMT3=[[Liste der Grafen und Markgrafen der Provence|Graf der Provence]] |
|||
|ZEIT3=936–948}} |
|||
{{SORTIERUNG:Hugo Der Schwarze}} |
|||
⚫ | |||
[[Kategorie:Graf (Auxerre)]] |
|||
[[Kategorie:Graf (Provence)]] |
|||
[[Kategorie:Graf (Sens)]] |
|||
[[Kategorie:Geboren im 9. oder 10. Jahrhundert]] |
|||
[[Kategorie:Gestorben 952]] |
|||
[[Kategorie:Buvinide]] |
|||
[[Kategorie:Mann]] |
[[Kategorie:Mann]] |
||
⚫ | |||
{{Personendaten |
|||
[[en:Hugh of Burgundy]] |
|||
|NAME=Hugo der Schwarze |
|||
[[fr:Hugues le Noir]] |
|||
|ALTERNATIVNAMEN= |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=Herzog von Burgund, Graf und Markgraf von Provence |
|||
|GEBURTSDATUM=9. Jahrhundert oder 10. Jahrhundert |
|||
|GEBURTSORT= |
|||
|STERBEDATUM=17. Dezember 952 |
|||
|STERBEORT= |
|||
}} |
Aktuelle Version vom 28. Mai 2025, 16:51 Uhr
Hugo der Schwarze (Hugues le Noir) († 17. Dezember 952) aus der Familie der Buviniden war ab 923 Herzog von Burgund sowie ab 936 Graf der Provence. Er war der jüngste Sohn des Herzogs Richard des Gerichtsherrn († 921) und der Adelheid von Auxerre († 929) und Bruder des Königs Rudolf von Frankreich († 936).
Hugo der Schwarze nahm 922 zusammen mit seinem Bruder an der Revolte der Robertiner gegen König Karl III. den Einfältigen teil. Er folgte seinem Bruder als Herzog von Burgund, als dieser 923 zum König von Frankreich gewählt wurde. Nach dem Tod des Bruders (936) verweigerte Hugo dem neuen König, Ludwig IV. dem Überseeischen, zunächst die Anerkennung. Der König entriss Hugo Langres, während sich zugleich Hugo Magnus der Städte Sens und Auxerre bemächtigte, womit Hugo der Schwarze fast die Hälfte seines Besitzes verlor. Hugo der Schwarze wurde in der Nähe von Nette-Seen inhaftiert, nach einem Jahr jedoch wieder freigesetzt. Er versöhnte sich 937 mit dem König, nachdem dieser mit Hugo Magnus gebrochen hatte, und ging 938 und 939 mit ihm ein formelles Bündnis gegen Hugo Magnus und Heribert II. von Vermandois ein. 940 musste die Allianz aber vor dem Eingreifen des ostfränkischen Königs und nachmaligen Kaisers Otto I. kapitulieren, der zugunsten von Hugo Magnus interveniert hatte.[1]
König Ludwig IV. war 943 gezwungen, Hugo Magnus die burgundische Herzogsgewalt zu übertragen. Hugo der Schwarze konnte sich in seinem restlichen Besitz aber weiterhin als Markgraf (marchio) behaupten. Dadurch kam es aber zwischen Hugo dem Schwarzen und dem König zu einem erneuten Bruch, in dem Herzog Konrad der Rote von Lothringen bei einem Treffen an der Marne 950 zu vermitteln versuchte.
Hugo der Schwarze war nicht verheiratet. Sein Erbe teilte er unter seinen beiden Schwägern auf. Er überließ Liétald die Gebiete östlich der Saône, aus denen die Grafschaft Burgund (Franche-Comté) hervorging. Die restlichen Gebiete, die sich um Autun, Troyes und Chalon-sur-Saône konzentrierten, einschließlich das damit verbundene burgundische Prinzipat übertrug er an Giselbert, der allerdings Hugo Magnus als Lehnsherren anerkennen musste.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rosamond McKitterick: The New Cambridge medieval history. Cambridge University Press, Cambridge [England], ISBN 0-521-36291-1 (1995-2005).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Rudolf | Herzog von Burgund 923–952 | Hugo der Große |
Rudolf | Graf von Sens 923–936/40 | Hugo der Große |
Boso I. | Graf der Provence 936–948 | Boso II. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hugo der Schwarze |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Burgund, Graf und Markgraf von Provence |
GEBURTSDATUM | 9. Jahrhundert oder 10. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 17. Dezember 952 |