„Oswiu“ – Versionsunterschied
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'''Oswiu''' (auch '''Osuiu; Oswio; Osweo; Oswi; Ossu; Osguid'''; * um 612;<ref name="he3-12" /> † [[15. Februar]] [[670]]) war von 642 bis 670 König des [[Angelsachsen|angelsächsischen]] Königreiches [[Bernicia]]. Von 651 bis zu seinem Tod war er Oberkönig [[Deira]]s.<ref name="enc502">Simon Keynes: ''Kings of the Northumbrians''. In: Lapidge et al. (Hrsg.): ''The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England''. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 502–505.</ref> Auch in [[Mercia]] konnte er sich von 655 bis 658 als Herrscher durchsetzen.<ref name="enc505">Simon Keynes: ''Kings of the Mercians''. In: Lapidge et al. (Hrsg.): ''The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England''. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 505–508.</ref> Im Eintrag des Jahres 827 (829) des A-Manuskripts der [[Angelsächsische Chronik|Angelsächsischen Chronik]], der wiederum auf Angaben in [[Beda Venerabilis|Bedas]] ''[[Historia ecclesiastica gentis Anglorum]]'' beruht, wird er als siebter [[Bretwalda]] bezeichnet.<ref>Angelsächsische Chronik zum Jahr 827</ref> |
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'''Oswiu''' (* um [[612]], † [[15. Februar]] [[670]]) regierte ab [[642]] als König von [[Bernicia]] und war von [[654]] bis [[670]] König von [[Northumbria]]. Zugleich trug er den Titel eines [[Bretwalda]]. |
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== Leben == |
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Oswiu war der Sohn von König [[Aethelfrith]] und damit (Halb-)Bruder des Heiligen [[Oswald (Northumbria)|Oswald]], dem er 642 nach der [[Schlacht von Maserfield]] als König nachfolgte, allerdings setzte sich Oswiu zunächst nur in Bernicia durch, während in [[Deira]] [[Oswine]] die Herrschaft übernahm, der ein Verwandter des frühren Königs [[Edwin (Northumbria)|Edwin]] war. Um seinen Anspruch auf Deira Oswine gegenüber zu stärken, heiratet er Eanfled, eine Tochter Edwins. [[651]] sorgt er dafür, dass Oswine in Gilling ermordet wird, doch kann Oswiu selbst die Herrschaft über Deira erst einige Jahre später gewinnen. Er vereinigt beide Reiche wieder zum Königreich Northumbria, indem Deira künftig nur noch ein Unterkönigreich darstellte. |
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Durch weitere Heiratsbündnisse suchte er seine Stellung in der [[Heptarchie]] zu festigen: Seine Tochter Eahfled gab er [[Peada]] von [[Mercia]] zur Frau, eine weitere Tochter, Osthryth, ging an den dritten Sohn König [[Penda]]s von Mercia, Aethelred. Dennoch kam es zwischen Oswiu und Penda [[655]] zum Krieg, indem Oswiu zwar zunächst bis nach Schottland zurückgedrängt wurde, den er dann aber durch die [[Schlacht von Winwaed]], in der Penda fiel, für sich entscheiden konnte. Damit fiel der nördliche Teil von Mercia an Northumbria, während der Süden an Peada ging. Oswius Sohn Ecgbert, der von Mercia als Geisel gehalten worden war, kommt frei. Nach Peadas Tod [[656]] versuchte Oswiu, die Kontrolle über ganz Mercia zu erlangen, wurde aber durch eine mercianische Rebellion unter [[Wulfhere]], einem Bruder Peadas, vertrieben, ohne dass dies seine Stellung als mächtigster Herrscher in England wesentlich erschüttert hätte. [[660]] verheiratete Oswiu seinen Sohn [[Ecgfrith]] mit Aethelthryth, der Tochter des Königs [[Anna (East Anglia)|Anna]] von [[East Anglia]], sodass auch sein Einfluss im Südosten der Insel wuchs. Auch über die [[Pikten]] scheint er eine gewisse Oberherrschaft besessen zu haben. |
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=== Familie === |
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Von besonderer Bedeutung für seine Machtstellung war sein Verhältnis zur Kirche. So gründete er um 650 das Kloster [[Melrose]] und [[657]] das von [[Whitby]], wo er den früheren König Edwin beisetzen und als Heiligen verehren lässt. Außerdem unterstützt die Bischöfe von [[Lindisfarne]], Aidan und Finan. [[653]] hatte er König [[Sigeberht II. von Essex]] zur Taufe bewegen können. Während Oswius Sohn Ealhfrith, den sein Vater als Regent für Deira einsetzte (und 664 wieder absetzte), der Tradition der keltischen Kirche anhing, deren Riten Northumbria bis dahin folgte, hatte die Königin Hilda eher Sympathien für die katholische Tradition, was nach dem Bericht [[Beda Venerabilis|Bedas]] angeblich sogar soweit führte, dass innerhalb des königlichen Haushalts Ostern zu unterschiedlichen Zeitpunkten gefeiert wurde. Um diesen Zustand zu beenden, berief Oswiu [[664]] die [[Synode von Whitby]] ein, die sich für den katholischen Ritus entschied; die Anhänger der iro-schottischen Tradition gingen daraufhin nach Schottland. Der northumbrische Bischof Wilfred kann somit einen Sieg verzeichnen, er verlegt seinen Bischofssitz von Lindisfarne nach York. |
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Oswiu war der Sohn von König [[Æthelfrith (Northumbria)|Æthelfrith]] aus der Königsdynastie von Bernicia. Æthelfrith bekräftigte seinen Herrschaftsanspruch auf Deira durch die Heirat mit Acha aus dem deirischen Königshaus, die vermutlich Oswius Mutter wurde.<ref name="enc349">Philip Holdsworth: ''Oswiu''. In: Lapidge et al. (Hrsg.): ''The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England''. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 349.</ref> |
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Oswiu war dreimal verheiratet. Seine erste Frau oder Konkubine<ref name="ha9">{{Literatur |Autor=Martin Grimmer |Titel=The Exogamous Marriages of Oswiu of Northumbria |Sammelwerk=The Heroic Age |Nummer=9 |Datum=2006-10 |Sprache=en |Online=http://www.heroicage.org/issues/9/grimmer.html |Abruf=2011-11-07}}</ref> während seines Exils (616–634) war Fina, die Tochter des Iren Colman Rimid.<ref name="rolli6">David W. Rollason: ''Northumbria, 500–1100: Creation and Destruction of a Kingdom''. Cambridge University Press, 2003, ISBN 978-0-521-81335-8, S. 6–7.</ref> Aus dieser nach Beda illegitimen Beziehung ging der Sohn [[Aldfrith]] (auch ''Fland Fina'' oder ''Flann Fina mac Ossu''<ref>J. M. P. Calise: ''Pictish Sourcebook: Documents of Medieval Legend and Dark Age History''. ABC-CLIO/Greenwood, 2002, ISBN 978-0-313-32295-2, S. 177.</ref>) hervor.<ref name="michelle" /> Eine zweite Ehe ging er wohl zwischen 634 und 643<ref name="ha9" /> mit Rhianmellt aus [[Rheged]], einer Tochter des Royth, ein.<ref name="babs76">Barbara Yorke: ''Kings and Kingdoms of early Anglo-Saxon England''. Routledge, London / New York 2002, ISBN 978-0-415-16639-3, S. 76.</ref> Seine Kinder [[Ealhfrith (Deira)|Ealhfrith]] und Ealhflæd scheinen aus einer der beiden ersten Ehen zu entstammen, da Ealhflæd bereits um das Jahr 653 mit [[Peada]], dem König der [[Mercia|Mittelangeln]], verheiratet wurde, und Ealhfrith sicherlich erwachsen war, als er 655 Unterkönig in Deira wurde.<ref name="nic234">Nicholas J. Higham: ''The convert kings: power and religious affiliation in early Anglo-Saxon England'', Manchester University Press, 1997, ISBN 978-0-7190-4828-9, S. 234.</ref> Da sie, im Gegensatz zu Aldfrith, nicht als illegitim bezeichnet wurden, werden sie oftmals als Kinder Oswius mit Rhianmellt angesehen.<ref name="ha9" /> Schließlich heiratete er um 643 seine Cousine [[Eanflæd]]<ref name="enc349" /> mit der er mehrere Kinder hatte: Den Sohn [[Ecgfrith (Northumbria)|Ecgfrith]] (* um 645),<ref name="enc18" /> die Töchter Ælfflæd (* um 654, Äbtissin von Whitby)<ref name="he3-24" /> und [[Osthryth]]<ref>Bertram Colgrave: ''The Earliest Life of Gregory the Great'', Cambridge University Press, 1985, ISBN 978-0-521-31384-1, S. 42.</ref> und vermutlich auch seinen Sohn [[Ælfwine (Deira)|Ælfwine]] (* um 661).<ref name="he4,21">Beda: ''HE 4,21''</ref> |
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Oswiu stirbt 670 und wird in Whitby begraben. Sein Nachfolger wird sein Sohn [[Ecgfrith]] |
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=== Jugend und Exil in Schottland === |
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[[Datei:British seventh century kingdoms.png|mini|Königreiche und Herrschaften im Britannien des 7. Jahrhunderts]] |
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Um 616 gelang dem Thronerben von Deira, [[Edwin (Northumbria)|Edwin]], den Æthelfrith ins Exil getrieben hatte, mit Hilfe von König [[Rædwald]] von [[East Anglia]] die Eroberung Northumbrias durch die Schlacht am Fluss Idle, in der Æthelfrith ums Leben kam. Nunmehr schickte Edwin seinerseits die Söhne Æthelfriths als Thronrivalen ins Exil.<ref name="nic77">Nicholas J. Higham: ''An English Empire: Bede, the Britons, and the Early Anglo-Saxon Kings'', Manchester University Press, 1995, ISBN 978-0-7190-4423-6, S. 77–80.</ref> [[Oswald (Northumbria)|Oswald]], Oswiu, Æbbe und möglicherweise weitere Geschwister gingen zu König [[Eochaid I.|Eochaid Bude]] (608–629) ins irisch-schottische Reich [[Dalriada]]. Sein Halbbruder [[Eanfrith (Bernicia)|Eanfrith]] zog mit anderen Geschwistern zu den [[Pikten]]. Oswiu pflegt bis zu seinem Tod enge Kontakte mit den nördlichen Nachbarn.<ref name="michelle">Michelle Ziegler: {{Webarchiv |url=http://www.mun.ca/mst/heroicage/issues/2/ha2pen.htm |text=''The Politics of Exile in Early Northumbria'' |wayback=20110110054848}} (Memorial University of Newfoundland)</ref> Während ihres Exils nahmen Oswald und vermutlich auch seine Brüder an Feldzügen Dalriadas in Irland teil. Oswius Sohn [[Aldfrith]], der von 685 bis 705 König von Northumbria war, entstammte der Ehe mit Fina, einer Tochter des Colman Rimid aus der irischen Dynastie der [[Uí Néill]].<ref name="michelle" /> Beda bezeichnet ihn als illegitimen Nachkommen.<ref name="enc349" /> |
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Im Jahr 633 verbündeten sich die Könige [[Cadwallon ap Cadfan]] von [[Gwynedd]] und [[Penda]] von [[Mercia]] und rebellierten gegen König Edwin von Northumbria. Gemeinsam vernichteten sie das northumbrische Heer am 12. Oktober 633 in der [[Schlacht von Hatfield Chase]] bei [[Doncaster]]. Edwin fiel im Kampf.<ref name="enc163">Philip Holdsworth: ''Edwin, King of Northumbria''. In: Lapidge et al. (Hrsg.): ''The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England''. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 163–164.</ref> Unmittelbare Folge der Niederlage war die erneute Teilung Northumbrias: Während sich im südlichen Deira Osric halten konnte, fiel das nördliche Bernicia an [[Eanfrith (Bernicia)|Eanfrith]], den aus dem Exil zurückgekehrten Halbbruder Oswalds, und damit an die dortige alte Dynastie zurück.<ref name="enc163" /> Beide Könige fielen innerhalb eines Jahres im Kampf gegen Cadwallon, der plündernd durch Northumbria zog.<ref name="he3-1">Beda: ''HE 3,1''</ref> |
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{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Oswald (Northumbria)|Oswald]]|NACHFOLGER=[[Ecgfrith]]|AMT=[[Liste der Könige von Bernicia|König von Bernicia]]|ZEIT=[[642]]-[[670]]}} |
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=== Rückkehr === |
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{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Oswald (Northumbria)|Oswald]]|NACHFOLGER=[[Oswine]]|AMT=[[Liste der Könige von Deira|König von Deira]]|ZEIT=[[642]]-[[644]]}} |
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Noch im Jahr 634 kehrte Oswald, vermutlich mit seinem Bruder Oswiu, aus dem Exil zurück und besiegte Cadwallon in der [[Schlacht von Heavenfield]] bei [[Hexham]]. Der Sieg wurde vom zahlenmäßig unterlegenen christlichen Heer Oswalds als [[Gottesurteil]] angesehen. Cadwallon kam in der Schlacht ums Leben.<ref name="he3-1" /> Wahrscheinlich war es dieser Sieg, der zumindest im Norden Englands zu seiner Anerkennung als Bretwalda führte. Möglicherweise wurde er bei der Machtübernahme von [[Domnall Brecc]], dem König der Pikten, und Gartnait mac Uuid, dem Herrscher von [[Gwynedd]], unterstützt. Oswald sicherte sich auch den Thron von Deira und trieb dessen Thronerben [[Oswine]] nach [[Königreich Wessex|Wessex]] ins Exil.<ref name="michelle" /> Damit waren die beiden Reiche Bernicia und Deira – er stammte von beiden Königshäusern ab –<ref name="enc347">Philip Holdsworth: ''Oswald, king of Northumbria''. In: Lapidge et al. (Hrsg.): ''The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England''. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 347–348.</ref> wieder zu Northumbria vereinigt.<ref name="he3-1" /> |
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=== Herrschaft === |
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{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Alchfrith]]|NACHFOLGER=[[Aelfwine]]|AMT=[[Liste der Könige von Deira|König von Deira]]|ZEIT=[[664]]-[[670]]}} |
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==== Thronfolge ==== |
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Im Jahr 642 griff Oswald Penda von Mercia, der mit dem britischen [[Königreich Powys]] verbündet war, an.<ref name="michelle" /> Er fiel am 5. August in der [[Schlacht von Maserfield]] (wohl bei [[Oswestry]]), in der Nähe der walisischen Grenze.<ref>Angelsächsische Chronik zum Jahr 642</ref> Unmittelbare Folge der Niederlage war die erneute Teilung von Northumbria: Im nördlichen Bernicia trat Oswalds Bruder Oswiu die Thronfolge an, während im südlichen Deira mit [[Oswine]], einem Sohn von Oswalds Vorgänger [[Osric (Deira)|Osric]], die dortige alte Dynastie noch einmal auf den Thron gelangte.<ref name="enc502" /> Nach anderer Auffassung herrschte Oswiu zwischen 642 und 644 zunächst in Bernicia und Deira, wurde dann aber von Oswine aus Deira verdrängt.<ref name="babs78">Barbara Yorke: ''Kings and Kingdoms of early Anglo-Saxon England''. Routledge, London / New York 2002, ISBN 978-0-415-16639-3, S. 78–80.</ref> Andere Historiker ziehen diese Vorstellung zumindest in Betracht.<ref name="nic223">Nicholas J. Higham: ''The convert kings: power and religious affiliation in early Anglo-Saxon England'', Manchester University Press, 1997, ISBN 978-0-7190-4828-9, S. 223–231.</ref> Im Jahr 643 unternahm Oswiu einen Vorstoß nach Südosten und barg Oswalds sterbliche Reste: Den Kopf brachte er ins [[Lindisfarne (Kloster)|Kloster Lindisfarne]], während Arme und Hände in der Hauptstadt [[Bamburgh]] beigesetzt wurden.<ref name="he3-12">Beda: ''HE 3,12''</ref> |
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==== Einigung Northumbrias ==== |
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{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Peada]]|NACHFOLGER=[[Wulfhere]]|AMT=[[Mercia|König von Mercien]]|ZEIT=[[656]]-[[659]]}} |
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Oswius Herrschaft war durch Angriffe Pendas, Oswines (642/643–651), seines Neffen [[Æthelwald (Deira)|Æthelwald]] (um 651–um 655) und seines Sohnes [[Ealhfrith (Deira)|Ealhfrith]] (655–664) immer wieder bedroht.<ref name="enc349" /> Oswiu, der mütterlicherseits wohl selbst dem deirischen Königshaus entstammte, bestritt Oswines Herrschaftsansprüche auf Deira. Um seine Ansprüche zu stärken, heiratete er um 643 seine Cousine [[Eanflæd]], eine Tochter [[Edwin (Northumbria)|Edwins]] und Enkelin [[Ælle (Deira)|Ælles]].<ref name="enc349" /> Die Rivalität zwischen Oswiu und Oswine verstärkte sich noch, als Oswine versuchte, den northumbrischen Bischof [[Aidan von Lindisfarne|Aidan]] auf seine Seite zu ziehen. Auch militärisch rüstete Oswine auf.<ref name="nic223" /> |
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651 brach der Konflikt mit Oswine offen aus. Oswiu überfiel Deira. Bei ''Uilfarasdun'' standen sich die Heere gegenüber als Oswine die feindliche Übermacht erkannte und sein Heer auflöste.<ref name="he3-14">Beda: ''HE 3,14''</ref> Oswine suchte Zuflucht bei einem seiner Gefolgsleute in ''Ingethlingum'' (Gilling im Distrikt [[Ryedale]]). Doch der verriet ihn an Oswiu, der Oswine am 20. August 651 ermorden ließ. Dieser Frevel empörte das ganze Land und machte Oswine zum Märtyrer. Oswius Frau [[Eanflæd]], eine Verwandte von Oswine, veranlasste ihn in Gilling ein Sühnekloster zu errichten, das bald zu einer bekannten Pilgerstätte wurde.<ref name="bbkl">{{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629232329/http://www.bautz.de/bbkl/o/oswin_v_d.shtml |autor=Karl Schnith|artikel=Oswin von Deira|band=6|spalten=1331-1332}}</ref> Oswius ehrgeiziger Plan ging nicht auf, denn die Herrschaft über Deira ging zunächst an seinen Neffen [[Æthelwald (Deira)|Æthelwald]] (um 651–um 655), der zunächst wohl als sein Unterkönig regierte, sich aber bald, wahrscheinlich von Penda unterstützt, unabhängig machte.<ref name="babs78" /> |
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[[Kategorie:Mann]] |
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[[Kategorie:Angelsächsischer König]] |
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==== Heiratspolitik ==== |
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[[Kategorie:Geboren 612]] |
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Die Rivalität zwischen Oswiu und Penda, die beide eine Hegemonie anstrebten, wuchs immer weiter an. Penda versuchte sich militärisch Geltung zu verschaffen, während Oswiu offenen Konflikten eher abgeneigt schien und einen subtileren Weg einschlug.<ref name="nic240">Nicholas J. Higham: ''The convert kings: power and religious affiliation in early Anglo-Saxon England'', Manchester University Press, 1997, ISBN 978-0-7190-4828-9, S. 240.</ref> Seine Probleme mit Mercia versuchte Oswiu durch Heiratspolitik zu lösen: Seinen Sohn Ealhfrith, den späteren Unterkönig in Deira (655–664), verheiratete er mit Cyneburg, der Tochter des Königs Penda von Mercia.<ref name="he3-21">Beda: ''HE 3,21''</ref> Um das Jahr 653 verheiratete Oswiu seine Tochter Ealhflæd mit [[Peada]], dem König der [[Mercia|Mittelangeln]] und Sohn Pendas.<ref name="enc349" /> Voraussetzung für die Ehe war Peadas [[Konversion (Religion)|Konversion]] zum Christentum.<ref name="he3-21" /> Auch [[Sigeberht II. von Essex]] wurde um 653 von Oswiu zum Christentum bekehrt und mit seinen Begleitern, wie zuvor schon Peada,<ref name="he3-21" /> durch Bischof [[Finan von Lindisfarne]] in ''Ad Murum'' (östlich von [[Hexham]]) getauft.<ref name="he3-22">Beda: ''HE 3,22''</ref> Die Missionare [[Cedd]], Adda, Betti und [[Diuma]] wurden den Königen zur Bekehrung ihrer Reiche mitgegeben.<ref name="he3-21" /> |
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==== Schlacht von Winwaed ==== |
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Trotz der verwandtschaftlichen Verbindung durch die Heiratspolitik kam es zwischen Oswiu und Penda 655 zum Krieg: Penda und [[Æthelhere]], der ''subregulus'' (Unterkönig) von [[Königreich East Anglia|East Anglia]], fielen plündernd in Bernicia ein und drängten Oswiu zunächst bis nach Schottland zurück.<ref name="ric33">Richard Hoggett: ''The Archaeology of the East Anglian Conversion'' (Anglo-Saxon Studies), Boydell & Brewer, 2010, ISBN 978-1-84383-595-0, S. 33.</ref> Oswiu versprach hohe Tributzahlungen, wenn Penda das Land verlasse, doch jener lehnte ab. Oswiu und sein Sohn Ealhfrith stellten sich Penda mit deutlich geringeren Truppen entgegen.<ref name="he3-24">Beda: ''HE 3,24''</ref> Auch Oswius Neffe [[Æthelwald (Deira)|Æthelwald]] (651–655) von Deira und der walisische König [[Cadfael ap Cynfeddw]] von [[Gwynedd]] waren Verbündete von Mercia, verließen aber das Heer offenbar vor der entscheidenden [[Schlacht von Winwaed]] bei ''Loidis'' ([[Leeds]]) am 15. November. In dieser Schlacht fielen sowohl Penda als auch Æthelhere.<ref name="he3-24" /> Vermutlich wollte Æthelwald durch dieses Manöver die Gunst Oswius zurückgewinnen, doch setzte dieser ihn offenbar ab. Æthelwald verschwand darauf aus den Quellen.<ref name="babs78" /> |
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Oswius Sohn Ecgbert, der von Mercia als Geisel gehalten worden war, kam frei.<ref name="he3-24" /> Oswiu vereinigte Bernicia und Deira wieder zum Königreich Northumbria, indem Deira künftig nur noch ein Unterkönigreich darstellte, welches von seinem Sohn Ealhfrith als ''subregulus'' regiert wurde.<ref name="enc502" /> Der nördliche Teil von Mercia fiel an Northumbria, während der südlich des [[Trent (Fluss)|Trent]] gelegene Teil an seinen Schwiegersohn Peada, der als ''subregulus'' Oswius herrschte, ging.<ref name="ric33" /> Diuma wurde zum ersten Bischof der Mittelangeln und Mercias ernannt.<ref name="he3-24" /> Als Dank für diesen Sieg gab Oswiu seine einjährige Tochter Ælfflæd, die spätere Äbtissin von Whitby, als Nonne in das Kloster ''Heruteu'' ([[Hartlepool]]), mit dessen Äbtissin [[Hilda von Whitby]] er weitläufig verwandt bzw. verschwägert war. Das Kloster stattete er großzügig mit Ländereien aus.<ref name="he3-24" /> |
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==== Bretwalda ==== |
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[[Datei:Whitby Abbey 05.jpg|mini|Ruine von Whitby Abbey]] |
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Beda beschreibt Oswiu in dieser Zeit als Herrscher über „alle südlichen Provinzen“.<ref name="he3-24" /> Auch Teile der [[Pikten]] und [[Skoten]] sollen Oswiu tributpflichtig gewesen sein.<ref name="he2-5">Beda: ''HE 2,5''</ref> Es gibt keine Beweise für diesen überragenden Einfluss, doch stand Oswiu in den späten 650er Jahre offenbar auf dem Höhepunkt seiner Macht. Im Norden reichte sie sicherlich bis zum [[Firth of Forth]].<ref name="enc349" /> Er gründete um 657 das Kloster von [[Whitby]]<ref name="he3-24" /> Peada regierte nur wenige Monate und wurde zu Ostern 656 auf Betreiben seiner eigenen Königin ermordet.<ref name="he3-24" /> Daraufhin herrschte Oswiu selbst über Mercia, bis im Jahr 658 die mercischen [[Ealdorman|Ealdormen]] Immin, Eafa und Eadberht gegen ihn revoltierten und mit [[Wulfhere]] den jüngsten Sohn Pendas zum König Mercias erhoben.<ref name="enc349" /> 660 verheiratete Oswiu seinen Sohn [[Ecgfrith (Northumbria)|Ecgfrith]] mit [[Æthelthryth]], der Tochter des Königs [[Anna (East Anglia)|Anna]] von [[East Anglia]], so dass auch sein Einfluss im Südosten der Insel wuchs.<ref name="enc18">R. C. Love: ''Æthelthryth''. In: Michael Lapidge et al. (Hrsg.): ''The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England''. Wiley-Blackwell, 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 18.</ref> |
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Oswiu stand in der iro-schottischen Tradition, während Ealhfrith<ref name="he3-25">Beda: ''HE 3,25''</ref> und Eanflæd dem [[römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen]] Ritus folgten, der vermutlich auch im Kloster Gilling beachtet wurde.<ref name="odnb">{{OxfordDNB |Autor=Alan Thacker |Lemma=Eanflaed |ID=8392 |Band= |SeiteVon= |Stand=}}</ref> Das führte nach dem Bericht Bedas angeblich sogar so weit, dass innerhalb des königlichen Haushalts Ostern zu unterschiedlichen Zeitpunkten gefeiert wurde. Um diesen Zustand zu beenden, berief Oswiu 664 die [[Synode von Whitby]] ein, die sich für den katholischen Ritus entschied. Die Anhänger der iro-schottischen Tradition gingen daraufhin nach Schottland. Der northumbrische Bischof [[Wilfrid]] konnte somit einen Sieg verzeichnen. Er verlegte seinen Bischofssitz von Lindisfarne nach York.<ref name="he3-25" /> |
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Ealhfrith (655–664), Oswius Sohn aus einer früheren Ehe, scheint versucht zu haben Deira von der Vorherrschaft Oswius zu lösen.<ref name="enc349" /> Um 664 verschwand er aus den Quellen und Ecgfrith (664–670), wahrscheinlich ein Sohn Eanflæds,<ref name="odnb" /> trat an dessen Stelle als Unterkönig in Deira.<ref name="enc502" /> Oswiu und König [[Ecgberht I. (Kent)|Ecgberht]] von [[Königreich Kent|Kent]] wählten gemeinsam um 666 Wigheard als Nachfolger von Erzbischof [[Deusdedit von Canterbury]] aus und sandten ihn nach Rom. Dieser starb jedoch in Rom, bevor er von [[Papst]] [[Vitalian]], mit dem Oswiu im Briefwechsel stand, ordiniert wurde.<ref>Beda: ''HE 3,29''</ref> |
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==== Tod und Nachfolge ==== |
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Oswiu starb am 15. Februar 670 an einer Krankheit<ref name="he4-5">Beda: ''HE 4,5''</ref> und wurde in der ''St. Peter’s Church'' des Klosters [[Whitby Abbey]] bestattet, in das seine Witwe Eanflæd als Nonne eintrat.<ref name="he3-24" /> Sein Sohn Ecgfrith wurde Nachfolger als Oberkönig Northumbrias, während sein anderer Sohn [[Ælfwine (Deira)|Ælfwine]] als ''subregulus'' in Deira herrschte.<ref name="enc502" /> |
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== Quellen == |
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* [[Beda Venerabilis]]: [[Historia ecclesiastica gentis Anglorum]], [http://www.fordham.edu/halsall/basis/bede-book2.html Online] im [[Internet History Sourcebooks Project|Medieval Sourcebook]] (englisch) |
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* anonym: [[Angelsächsische Chronik]], [http://www.gutenberg.org/cache/epub/657/pg657.html Online] im [[Project Gutenberg]] (englisch) |
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* [[Symeon von Durham]]: ''Historia ecclesiae Dunelmensis.'' (Geschichte der Kirche von Durham) |
|||
* [[Æddi Stephanus]]: ''Life of Wilfrid''. In D. H. Farmer (Hrsg.); J. H. Webb (Übers.): ''The Age of Bede.'' Penguin, London 1998, ISBN 0-14-044727-X. |
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== Literatur == |
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* Lapidge et al. (Hrsg.): ''The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England''. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1. |
|||
* D. P. Kirby: ''The Earliest English Kings''. Routledge, 2000, ISBN 978-0-415-24211-0. |
|||
* Nicholas J. Higham: ''The convert kings: power and religious affiliation in early Anglo-Saxon England''. Manchester University Press, 1997, ISBN 978-0-7190-4828-9. |
|||
* David W. Rollason: ''Northumbria, 500–1100: Creation and Destruction of a Kingdom''. Cambridge University Press, 2003, ISBN 978-0-521-81335-8. |
|||
* [[Barbara Yorke]]: ''Kings and Kingdoms of early Anglo-Saxon England''. Routledge, London / New York 2002, ISBN 978-0-415-16639-3; [http://www.cultorweb.com/eBooks/Storia/Kings%20and%20Kingdoms%20of%20Early%20Anglo-Saxon%20England.pdf cultorweb.com] (PDF; 6,2 MB). |
|||
* Nicholas J. Higham: ''An English Empire: Bede, the Britons, and the Early Anglo-Saxon Kings''. Manchester University Press, 1995, ISBN 978-0-7190-4423-6. |
|||
* {{Literatur |
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|Autor=Martin Grimmer |
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|Titel=The Exogamous Marriages of Oswiu of Northumbria |
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|Sammelwerk=The Heroic Age |
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|Nummer=9 |
|||
|Datum=2006-10 |
|||
|Sprache=en |
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|Online=http://www.heroicage.org/issues/9/grimmer.html |
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|Abruf=2011-11-07}} |
|||
* {{Literatur |
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|Autor=Michelle Ziegler |
|||
|Titel=Oswald and the Irish |
|||
|Sammelwerk=The Heroic Age |
|||
|Nummer=4 |
|||
|Datum=2001 |
|||
|Online=http://www.heroicage.org/issues/4/ziegler.html |
|||
|Abruf=2011-11-07}} |
|||
== Weblinks == |
|||
* [http://fmg.ac/Projects/MedLands/ENGLAND,%20AngloSaxon%20&%20Danish%20Kings.htm#OswiuNorthumbriadied670B Oswiu] in Foundation for Medieval Genealogy |
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Aktuelle Version vom 23. September 2024, 16:42 Uhr
Oswiu (auch Osuiu; Oswio; Osweo; Oswi; Ossu; Osguid; * um 612;[1] † 15. Februar 670) war von 642 bis 670 König des angelsächsischen Königreiches Bernicia. Von 651 bis zu seinem Tod war er Oberkönig Deiras.[2] Auch in Mercia konnte er sich von 655 bis 658 als Herrscher durchsetzen.[3] Im Eintrag des Jahres 827 (829) des A-Manuskripts der Angelsächsischen Chronik, der wiederum auf Angaben in Bedas Historia ecclesiastica gentis Anglorum beruht, wird er als siebter Bretwalda bezeichnet.[4]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oswiu war der Sohn von König Æthelfrith aus der Königsdynastie von Bernicia. Æthelfrith bekräftigte seinen Herrschaftsanspruch auf Deira durch die Heirat mit Acha aus dem deirischen Königshaus, die vermutlich Oswius Mutter wurde.[5]
Oswiu war dreimal verheiratet. Seine erste Frau oder Konkubine[6] während seines Exils (616–634) war Fina, die Tochter des Iren Colman Rimid.[7] Aus dieser nach Beda illegitimen Beziehung ging der Sohn Aldfrith (auch Fland Fina oder Flann Fina mac Ossu[8]) hervor.[9] Eine zweite Ehe ging er wohl zwischen 634 und 643[6] mit Rhianmellt aus Rheged, einer Tochter des Royth, ein.[10] Seine Kinder Ealhfrith und Ealhflæd scheinen aus einer der beiden ersten Ehen zu entstammen, da Ealhflæd bereits um das Jahr 653 mit Peada, dem König der Mittelangeln, verheiratet wurde, und Ealhfrith sicherlich erwachsen war, als er 655 Unterkönig in Deira wurde.[11] Da sie, im Gegensatz zu Aldfrith, nicht als illegitim bezeichnet wurden, werden sie oftmals als Kinder Oswius mit Rhianmellt angesehen.[6] Schließlich heiratete er um 643 seine Cousine Eanflæd[5] mit der er mehrere Kinder hatte: Den Sohn Ecgfrith (* um 645),[12] die Töchter Ælfflæd (* um 654, Äbtissin von Whitby)[13] und Osthryth[14] und vermutlich auch seinen Sohn Ælfwine (* um 661).[15]
Jugend und Exil in Schottland
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Um 616 gelang dem Thronerben von Deira, Edwin, den Æthelfrith ins Exil getrieben hatte, mit Hilfe von König Rædwald von East Anglia die Eroberung Northumbrias durch die Schlacht am Fluss Idle, in der Æthelfrith ums Leben kam. Nunmehr schickte Edwin seinerseits die Söhne Æthelfriths als Thronrivalen ins Exil.[16] Oswald, Oswiu, Æbbe und möglicherweise weitere Geschwister gingen zu König Eochaid Bude (608–629) ins irisch-schottische Reich Dalriada. Sein Halbbruder Eanfrith zog mit anderen Geschwistern zu den Pikten. Oswiu pflegt bis zu seinem Tod enge Kontakte mit den nördlichen Nachbarn.[9] Während ihres Exils nahmen Oswald und vermutlich auch seine Brüder an Feldzügen Dalriadas in Irland teil. Oswius Sohn Aldfrith, der von 685 bis 705 König von Northumbria war, entstammte der Ehe mit Fina, einer Tochter des Colman Rimid aus der irischen Dynastie der Uí Néill.[9] Beda bezeichnet ihn als illegitimen Nachkommen.[5]
Im Jahr 633 verbündeten sich die Könige Cadwallon ap Cadfan von Gwynedd und Penda von Mercia und rebellierten gegen König Edwin von Northumbria. Gemeinsam vernichteten sie das northumbrische Heer am 12. Oktober 633 in der Schlacht von Hatfield Chase bei Doncaster. Edwin fiel im Kampf.[17] Unmittelbare Folge der Niederlage war die erneute Teilung Northumbrias: Während sich im südlichen Deira Osric halten konnte, fiel das nördliche Bernicia an Eanfrith, den aus dem Exil zurückgekehrten Halbbruder Oswalds, und damit an die dortige alte Dynastie zurück.[17] Beide Könige fielen innerhalb eines Jahres im Kampf gegen Cadwallon, der plündernd durch Northumbria zog.[18]
Rückkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noch im Jahr 634 kehrte Oswald, vermutlich mit seinem Bruder Oswiu, aus dem Exil zurück und besiegte Cadwallon in der Schlacht von Heavenfield bei Hexham. Der Sieg wurde vom zahlenmäßig unterlegenen christlichen Heer Oswalds als Gottesurteil angesehen. Cadwallon kam in der Schlacht ums Leben.[18] Wahrscheinlich war es dieser Sieg, der zumindest im Norden Englands zu seiner Anerkennung als Bretwalda führte. Möglicherweise wurde er bei der Machtübernahme von Domnall Brecc, dem König der Pikten, und Gartnait mac Uuid, dem Herrscher von Gwynedd, unterstützt. Oswald sicherte sich auch den Thron von Deira und trieb dessen Thronerben Oswine nach Wessex ins Exil.[9] Damit waren die beiden Reiche Bernicia und Deira – er stammte von beiden Königshäusern ab –[19] wieder zu Northumbria vereinigt.[18]
Herrschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thronfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 642 griff Oswald Penda von Mercia, der mit dem britischen Königreich Powys verbündet war, an.[9] Er fiel am 5. August in der Schlacht von Maserfield (wohl bei Oswestry), in der Nähe der walisischen Grenze.[20] Unmittelbare Folge der Niederlage war die erneute Teilung von Northumbria: Im nördlichen Bernicia trat Oswalds Bruder Oswiu die Thronfolge an, während im südlichen Deira mit Oswine, einem Sohn von Oswalds Vorgänger Osric, die dortige alte Dynastie noch einmal auf den Thron gelangte.[2] Nach anderer Auffassung herrschte Oswiu zwischen 642 und 644 zunächst in Bernicia und Deira, wurde dann aber von Oswine aus Deira verdrängt.[21] Andere Historiker ziehen diese Vorstellung zumindest in Betracht.[22] Im Jahr 643 unternahm Oswiu einen Vorstoß nach Südosten und barg Oswalds sterbliche Reste: Den Kopf brachte er ins Kloster Lindisfarne, während Arme und Hände in der Hauptstadt Bamburgh beigesetzt wurden.[1]
Einigung Northumbrias
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oswius Herrschaft war durch Angriffe Pendas, Oswines (642/643–651), seines Neffen Æthelwald (um 651–um 655) und seines Sohnes Ealhfrith (655–664) immer wieder bedroht.[5] Oswiu, der mütterlicherseits wohl selbst dem deirischen Königshaus entstammte, bestritt Oswines Herrschaftsansprüche auf Deira. Um seine Ansprüche zu stärken, heiratete er um 643 seine Cousine Eanflæd, eine Tochter Edwins und Enkelin Ælles.[5] Die Rivalität zwischen Oswiu und Oswine verstärkte sich noch, als Oswine versuchte, den northumbrischen Bischof Aidan auf seine Seite zu ziehen. Auch militärisch rüstete Oswine auf.[22]
651 brach der Konflikt mit Oswine offen aus. Oswiu überfiel Deira. Bei Uilfarasdun standen sich die Heere gegenüber als Oswine die feindliche Übermacht erkannte und sein Heer auflöste.[23] Oswine suchte Zuflucht bei einem seiner Gefolgsleute in Ingethlingum (Gilling im Distrikt Ryedale). Doch der verriet ihn an Oswiu, der Oswine am 20. August 651 ermorden ließ. Dieser Frevel empörte das ganze Land und machte Oswine zum Märtyrer. Oswius Frau Eanflæd, eine Verwandte von Oswine, veranlasste ihn in Gilling ein Sühnekloster zu errichten, das bald zu einer bekannten Pilgerstätte wurde.[24] Oswius ehrgeiziger Plan ging nicht auf, denn die Herrschaft über Deira ging zunächst an seinen Neffen Æthelwald (um 651–um 655), der zunächst wohl als sein Unterkönig regierte, sich aber bald, wahrscheinlich von Penda unterstützt, unabhängig machte.[21]
Heiratspolitik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rivalität zwischen Oswiu und Penda, die beide eine Hegemonie anstrebten, wuchs immer weiter an. Penda versuchte sich militärisch Geltung zu verschaffen, während Oswiu offenen Konflikten eher abgeneigt schien und einen subtileren Weg einschlug.[25] Seine Probleme mit Mercia versuchte Oswiu durch Heiratspolitik zu lösen: Seinen Sohn Ealhfrith, den späteren Unterkönig in Deira (655–664), verheiratete er mit Cyneburg, der Tochter des Königs Penda von Mercia.[26] Um das Jahr 653 verheiratete Oswiu seine Tochter Ealhflæd mit Peada, dem König der Mittelangeln und Sohn Pendas.[5] Voraussetzung für die Ehe war Peadas Konversion zum Christentum.[26] Auch Sigeberht II. von Essex wurde um 653 von Oswiu zum Christentum bekehrt und mit seinen Begleitern, wie zuvor schon Peada,[26] durch Bischof Finan von Lindisfarne in Ad Murum (östlich von Hexham) getauft.[27] Die Missionare Cedd, Adda, Betti und Diuma wurden den Königen zur Bekehrung ihrer Reiche mitgegeben.[26]
Schlacht von Winwaed
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trotz der verwandtschaftlichen Verbindung durch die Heiratspolitik kam es zwischen Oswiu und Penda 655 zum Krieg: Penda und Æthelhere, der subregulus (Unterkönig) von East Anglia, fielen plündernd in Bernicia ein und drängten Oswiu zunächst bis nach Schottland zurück.[28] Oswiu versprach hohe Tributzahlungen, wenn Penda das Land verlasse, doch jener lehnte ab. Oswiu und sein Sohn Ealhfrith stellten sich Penda mit deutlich geringeren Truppen entgegen.[13] Auch Oswius Neffe Æthelwald (651–655) von Deira und der walisische König Cadfael ap Cynfeddw von Gwynedd waren Verbündete von Mercia, verließen aber das Heer offenbar vor der entscheidenden Schlacht von Winwaed bei Loidis (Leeds) am 15. November. In dieser Schlacht fielen sowohl Penda als auch Æthelhere.[13] Vermutlich wollte Æthelwald durch dieses Manöver die Gunst Oswius zurückgewinnen, doch setzte dieser ihn offenbar ab. Æthelwald verschwand darauf aus den Quellen.[21]
Oswius Sohn Ecgbert, der von Mercia als Geisel gehalten worden war, kam frei.[13] Oswiu vereinigte Bernicia und Deira wieder zum Königreich Northumbria, indem Deira künftig nur noch ein Unterkönigreich darstellte, welches von seinem Sohn Ealhfrith als subregulus regiert wurde.[2] Der nördliche Teil von Mercia fiel an Northumbria, während der südlich des Trent gelegene Teil an seinen Schwiegersohn Peada, der als subregulus Oswius herrschte, ging.[28] Diuma wurde zum ersten Bischof der Mittelangeln und Mercias ernannt.[13] Als Dank für diesen Sieg gab Oswiu seine einjährige Tochter Ælfflæd, die spätere Äbtissin von Whitby, als Nonne in das Kloster Heruteu (Hartlepool), mit dessen Äbtissin Hilda von Whitby er weitläufig verwandt bzw. verschwägert war. Das Kloster stattete er großzügig mit Ländereien aus.[13]
Bretwalda
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Beda beschreibt Oswiu in dieser Zeit als Herrscher über „alle südlichen Provinzen“.[13] Auch Teile der Pikten und Skoten sollen Oswiu tributpflichtig gewesen sein.[29] Es gibt keine Beweise für diesen überragenden Einfluss, doch stand Oswiu in den späten 650er Jahre offenbar auf dem Höhepunkt seiner Macht. Im Norden reichte sie sicherlich bis zum Firth of Forth.[5] Er gründete um 657 das Kloster von Whitby[13] Peada regierte nur wenige Monate und wurde zu Ostern 656 auf Betreiben seiner eigenen Königin ermordet.[13] Daraufhin herrschte Oswiu selbst über Mercia, bis im Jahr 658 die mercischen Ealdormen Immin, Eafa und Eadberht gegen ihn revoltierten und mit Wulfhere den jüngsten Sohn Pendas zum König Mercias erhoben.[5] 660 verheiratete Oswiu seinen Sohn Ecgfrith mit Æthelthryth, der Tochter des Königs Anna von East Anglia, so dass auch sein Einfluss im Südosten der Insel wuchs.[12]
Oswiu stand in der iro-schottischen Tradition, während Ealhfrith[30] und Eanflæd dem römisch-katholischen Ritus folgten, der vermutlich auch im Kloster Gilling beachtet wurde.[31] Das führte nach dem Bericht Bedas angeblich sogar so weit, dass innerhalb des königlichen Haushalts Ostern zu unterschiedlichen Zeitpunkten gefeiert wurde. Um diesen Zustand zu beenden, berief Oswiu 664 die Synode von Whitby ein, die sich für den katholischen Ritus entschied. Die Anhänger der iro-schottischen Tradition gingen daraufhin nach Schottland. Der northumbrische Bischof Wilfrid konnte somit einen Sieg verzeichnen. Er verlegte seinen Bischofssitz von Lindisfarne nach York.[30]
Ealhfrith (655–664), Oswius Sohn aus einer früheren Ehe, scheint versucht zu haben Deira von der Vorherrschaft Oswius zu lösen.[5] Um 664 verschwand er aus den Quellen und Ecgfrith (664–670), wahrscheinlich ein Sohn Eanflæds,[31] trat an dessen Stelle als Unterkönig in Deira.[2] Oswiu und König Ecgberht von Kent wählten gemeinsam um 666 Wigheard als Nachfolger von Erzbischof Deusdedit von Canterbury aus und sandten ihn nach Rom. Dieser starb jedoch in Rom, bevor er von Papst Vitalian, mit dem Oswiu im Briefwechsel stand, ordiniert wurde.[32]
Tod und Nachfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oswiu starb am 15. Februar 670 an einer Krankheit[33] und wurde in der St. Peter’s Church des Klosters Whitby Abbey bestattet, in das seine Witwe Eanflæd als Nonne eintrat.[13] Sein Sohn Ecgfrith wurde Nachfolger als Oberkönig Northumbrias, während sein anderer Sohn Ælfwine als subregulus in Deira herrschte.[2]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beda Venerabilis: Historia ecclesiastica gentis Anglorum, Online im Medieval Sourcebook (englisch)
- anonym: Angelsächsische Chronik, Online im Project Gutenberg (englisch)
- Symeon von Durham: Historia ecclesiae Dunelmensis. (Geschichte der Kirche von Durham)
- Æddi Stephanus: Life of Wilfrid. In D. H. Farmer (Hrsg.); J. H. Webb (Übers.): The Age of Bede. Penguin, London 1998, ISBN 0-14-044727-X.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1.
- D. P. Kirby: The Earliest English Kings. Routledge, 2000, ISBN 978-0-415-24211-0.
- Nicholas J. Higham: The convert kings: power and religious affiliation in early Anglo-Saxon England. Manchester University Press, 1997, ISBN 978-0-7190-4828-9.
- David W. Rollason: Northumbria, 500–1100: Creation and Destruction of a Kingdom. Cambridge University Press, 2003, ISBN 978-0-521-81335-8.
- Barbara Yorke: Kings and Kingdoms of early Anglo-Saxon England. Routledge, London / New York 2002, ISBN 978-0-415-16639-3; cultorweb.com (PDF; 6,2 MB).
- Nicholas J. Higham: An English Empire: Bede, the Britons, and the Early Anglo-Saxon Kings. Manchester University Press, 1995, ISBN 978-0-7190-4423-6.
- Martin Grimmer: The Exogamous Marriages of Oswiu of Northumbria. In: The Heroic Age. Nr. 9, Oktober 2006 (englisch, heroicage.org [abgerufen am 7. November 2011]).
- Michelle Ziegler: Oswald and the Irish. In: The Heroic Age. Nr. 4, 2001 (heroicage.org [abgerufen am 7. November 2011]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oswiu in Foundation for Medieval Genealogy
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Beda: HE 3,12
- ↑ a b c d e Simon Keynes: Kings of the Northumbrians. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 502–505.
- ↑ Simon Keynes: Kings of the Mercians. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 505–508.
- ↑ Angelsächsische Chronik zum Jahr 827
- ↑ a b c d e f g h i Philip Holdsworth: Oswiu. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 349.
- ↑ a b c Martin Grimmer: The Exogamous Marriages of Oswiu of Northumbria. In: The Heroic Age. Nr. 9, Oktober 2006 (englisch, heroicage.org [abgerufen am 7. November 2011]).
- ↑ David W. Rollason: Northumbria, 500–1100: Creation and Destruction of a Kingdom. Cambridge University Press, 2003, ISBN 978-0-521-81335-8, S. 6–7.
- ↑ J. M. P. Calise: Pictish Sourcebook: Documents of Medieval Legend and Dark Age History. ABC-CLIO/Greenwood, 2002, ISBN 978-0-313-32295-2, S. 177.
- ↑ a b c d e Michelle Ziegler: The Politics of Exile in Early Northumbria ( vom 10. Januar 2011 im Internet Archive) (Memorial University of Newfoundland)
- ↑ Barbara Yorke: Kings and Kingdoms of early Anglo-Saxon England. Routledge, London / New York 2002, ISBN 978-0-415-16639-3, S. 76.
- ↑ Nicholas J. Higham: The convert kings: power and religious affiliation in early Anglo-Saxon England, Manchester University Press, 1997, ISBN 978-0-7190-4828-9, S. 234.
- ↑ a b R. C. Love: Æthelthryth. In: Michael Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 18.
- ↑ a b c d e f g h i j Beda: HE 3,24
- ↑ Bertram Colgrave: The Earliest Life of Gregory the Great, Cambridge University Press, 1985, ISBN 978-0-521-31384-1, S. 42.
- ↑ Beda: HE 4,21
- ↑ Nicholas J. Higham: An English Empire: Bede, the Britons, and the Early Anglo-Saxon Kings, Manchester University Press, 1995, ISBN 978-0-7190-4423-6, S. 77–80.
- ↑ a b Philip Holdsworth: Edwin, King of Northumbria. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 163–164.
- ↑ a b c Beda: HE 3,1
- ↑ Philip Holdsworth: Oswald, king of Northumbria. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 347–348.
- ↑ Angelsächsische Chronik zum Jahr 642
- ↑ a b c Barbara Yorke: Kings and Kingdoms of early Anglo-Saxon England. Routledge, London / New York 2002, ISBN 978-0-415-16639-3, S. 78–80.
- ↑ a b Nicholas J. Higham: The convert kings: power and religious affiliation in early Anglo-Saxon England, Manchester University Press, 1997, ISBN 978-0-7190-4828-9, S. 223–231.
- ↑ Beda: HE 3,14
- ↑ Karl Schnith: Oswin von Deira. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 1331–1332 .
- ↑ Nicholas J. Higham: The convert kings: power and religious affiliation in early Anglo-Saxon England, Manchester University Press, 1997, ISBN 978-0-7190-4828-9, S. 240.
- ↑ a b c d Beda: HE 3,21
- ↑ Beda: HE 3,22
- ↑ a b Richard Hoggett: The Archaeology of the East Anglian Conversion (Anglo-Saxon Studies), Boydell & Brewer, 2010, ISBN 978-1-84383-595-0, S. 33.
- ↑ Beda: HE 2,5
- ↑ a b Beda: HE 3,25
- ↑ a b Alan Thacker: Eanflaed. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X; doi:10.1093/ref:odnb/8392 (Lizenz erforderlich), Stand: 2004.
- ↑ Beda: HE 3,29
- ↑ Beda: HE 4,5
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Oswald | König von Bernicia 642–670 | Ecgfrith |
Oswine | König von Deira 651–670 als Oberkönig über Æthelwald (651–655), Ealhfrith (655–664) und Ecgfrith (664–670) | Ecgfrith als Oberkönig über Ælfwine (670–679) |
Penda | König von Mercia 655–658 als Oberkönig über Peada (in Südmercia 655–656) | Wulfhere |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Oswiu |
ALTERNATIVNAMEN | Osuiu; Oswio; Osweo; Oswi; Ossu; Osguid |
KURZBESCHREIBUNG | König von Northumbria |
GEBURTSDATUM | um 612 |
STERBEDATUM | 15. Februar 670 |