„RS-232“ – Versionsunterschied
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[[Datei:DB-25.svg|mini|[[D-Sub|DB]]-25-Verbinder, wie vom RS-232-Standard empfohlen]] |
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Die heute bekannte '''EIA-232-Schnittstelle''' wurde in den frühen 60ziger von einem Standartisierungskommitee (heute als [[EIA]] oder Electronic Industries Association bekannt) |
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[[Datei:Serielle schnittstelle.jpg|mini|9-poliger D-Sub-Stecker]] |
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eingeführt (1969 als '''RS-232''' wie '''R'''ecommended '''S'''tandard 232). |
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[[Datei:RS-232.jpeg|mini|9-polige D-Sub-Buchse]] |
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Zum damaligen Zeitpunkt wurden über Telefonleitungen mittels [[Modem]] [[Großrechner|Mainframes]] mit [[Terminal|Text-Terminals]] ''Punkt zu Punkt'' verbunden. |
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[[Datei:SerialPort ATX.jpg|mini|Der COM-Port am [[Personal Computer|PC]] ist eine RS-232-Schnittstelle und nach dem [[PC System Design Guide|PC-99]]-Standard blaugrün markiert.]] |
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EIA-232 definiert die Verbindung zwischen dem '''Terminal''' ('''DTE''' data terminal equipment) und dem '''Modem''' ('''DCE''' data communication equipment), was Timing, Spannungspegel, Protokoll und Stecker betrifft. Allgemein sind die Parameter unter [[Serielle Datenübertragung]] erläutert. Weitere Übertragungsstandarts wie RS422 RS485 etc. findet man unter der Rubrik [[Serielle Schnittstelle]]. |
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'''RS-232''' ('''R'''ecommended '''S'''tandard 232) ist ein [[Standard]] für eine [[serielle Schnittstelle]], der in den frühen 1960er Jahren vom US-amerikanischen Standardisierungs[[gremium]] [[Electronic Industries Association]] (EIA) erarbeitet wurde und bis in die 2010er Jahre häufig bei [[Computer]]n vorhanden war. |
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== Anwendung == |
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[[Großrechner|Mainframes]] und [[Terminal (Computer)|Text-Terminals]] wurden bis in die frühen [[1990er]]-Jahre unter Zuhilfenahme von [[Modem]]s durch [[Punkt-zu-Punkt-Verbindung]]en über die [[Telefonleitung]] zusammengeschlossen. Die Datenübertragung zwischen den beiden Systemen erfolgte [[Serielle Datenübertragung|seriell]]. Durch den ursprünglichen Verwendungszweck bedingt, weist die Schnittstelle einige Asymmetrien bei der Definition der Steuerleitungen auf, die bei den später üblich gewordenen Anwendungen in völlig anderen Bereichen zu Verschaltungsproblemen führen können. |
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=== Aktuelle Verwendung === |
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==Übersicht== |
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[[Datei:IFA 2012 Yamaha RX-A2020 rear.jpg|mini|Rückseite eines [[Heimkino]]-[[AV-Receiver]]s von [[Yamaha Corporation|Yamaha]] aus dem Jahr 2012 – rechts oben ist eine RS-232-Schnittstelle, über die das Gerät zum Teil ferngesteuert werden kann.<ref>[https://www.rticorp.com/yamaha-receiver-rx-v.html Yamaha Receiver RX-V Driver 1.0.] RTI Home Automation Systems {{" |Text=This driver is for the Yamaha RX-V Series of receivers connected to the XP processor via RS-232 |Sprache=en}}</ref>]] |
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[[Datei:Four-port serial card with an octopus cable.jpg|mini|[[PCIe]]-Steckkarte mit vier RS-232-Schnittstellen]] |
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Weltweit werden immer weniger Geräte mit RS-232-Schnittstelle produziert. Beispiele sind Service- und Konfigurationsanschlüsse bei Geräten wie z. B. [[Router]], [[Switch (Netzwerktechnik)|Switches]], Speichersysteme, Laborgeräte und [[POS-Terminal|Point-Of-Sale-Terminals]]. Alternative serielle Schnittstellen bieten zuverlässigere und schnellere Verbindungsmöglichkeiten. Nur noch wenige PCs werden mit einem COM-Port ausgeliefert, [[Notebook]]hersteller bieten diese Ausstattungsoption nahezu gar nicht mehr an. Um Geräte, die eine RS-232-Schnittstelle besitzen, mit Computern ohne diese betreiben und programmieren zu können, gibt es Konverter von [[Universal Serial Bus|USB]] auf RS-232. Auch [[Steckkarte]]n mit RS-232-Schnittstellen für PCs werden angeboten. |
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Viele aktuelle Geräte mit RS-232 nutzen nur drei Adern bzw. Pins (RX, TX, GND), verzichten also auf die Handshake- und Steuerleitungen. Wegen der niedrigen Datenrate, der vergleichsweise geringen Anforderungen an die Verkabelung und des hohen, toleranten Signalpegels ist die RS-232 auch weiterhin verbreitet, wenn es um Störsicherheit und lange Signalverbindungen geht. Sie wird jedoch in dieser Hinsicht von Twisted-pair-Netzwerkkabelverbindungen mit Transformator („Ethernet“) sowie vom [[RS-485]]-Standard übertroffen. |
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*Eine EIA-232 Verbindung stellt eine serielle Datenübertragung dar, das heißt [[Bit]]s werden nacheinander auf einer Leitung übertragen, im Gegensatz zur [[Parallele_Schnittstelle|parallelen Datenübertragung]]. Die serial-parallel-Wandlung geschieht über einen sog. [[UART]]. |
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Zur Potentialtrennung sowie zur Erhöhung der Störsicherheit werden optische Zwischenstecker angeboten, die ihre Betriebsspannung aus den Signalpegeln beziehen, also keine eigene Stromversorgung benötigen. |
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* EIA-232 ist eine '''Spannungsschnittstelle''' (im Gegensatz zur [[Stromschnittstelle]]. D.h. verschiedene Spannungspegel stellen die Information dar. Die Datenleitungen (TxD und RxD) sind invertiert, d.h. der Spannungsbereich für die logische Eins geht von -3 Volt bis -12 Volt und die logische Null wird durch Spannungen zwischen +3 und +12 Volt abgebildet. Die Abbildung der logischen Null als positive Spannung und der logischen Eins als negative Spannung nennt man [[negative Logik]]. |
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== ANSI-Norm == |
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* Die Datenübertragung erfolgt '''asynchron''', also erst wenn ein Ereignis z.B. Tastendruck auf dem Terminal eintrifft wird etwas übertragen. Um den Empfänger mit den Sender zu synchronisieren wird die asynchrone Übertragung mit einem [[Startbit]] eingeleitet. Da es keine Taktleitung gibt, die die Übertragung synchronisiert und die Daten unverändert wie sie sind ([[Non Return to Zero|NRZ-codiert]]), also ohne synchronisierungs-Informationen übertragen werden, muss auf beiden Seiten der Übertragungs-Strecke dieselbe Übertragungsgeschwindigkeit (in [[Baud]]) eingestellt sein. Am Ende des gesendeten Zeichens wird mit einem Stopbit eine Zwangspause eingelegt um erneut ein Startbit erkennen zu können. |
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Die aktuelle amerikanische Version heißt offiziell (ANSI EIA/) [[Telecommunications Industry Association|TIA]]-232-F, ist vom Oktober 1997 und enthält Ergänzungen und Bestätigungen bis 2012 (Stand März 2023).<ref>{{Internetquelle |url=https://global.ihs.com/doc_detail.cfm?&csf=TIA&item_s_key=00125234&item_key_date=870024&input_doc_number=232&input_doc_title=&org_code=TIA |titel=TIA-232 Revision F, October 1997 |titelerg=Includes all amendments and changes through Reaffirmation Notice |datum=2012-12 |hrsg=TIA |sprache=en |abruf=2023-03-10}}</ref> Die in den USA und Europa übliche Bezeichnung ist '''RS-232'''. Zur Frage der korrekten Bezeichnung siehe den Abschnitt ''Kennzeichnung von Standards'' bei [[Electronic Industries Alliance#Standards|EIA – Electronic Industries Alliance]]. |
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TIA/EIA-232-F und die vorherige Revision E nehmen für sich in Anspruch jeweils zur Veröffentlichung vollständig auf die folgende Standards abgestimmt zu sein: |
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*Als Steckverbindung wurden nach der ursprünglichen Norm 25-polige [[D-Sub|Sub-D]] '''Stecker''' für '''DTE''' und ''Buchsen'' für ''DCE'' benutzt. Da viele der 25 Leitungen reine Drucker- bzw. Terminal-Steuerleitungen aus der elektromechanischen Ära sind, die für die meisten Verbindungen mit moderneren Peripheriegeräten nicht benötigt werden, haben sich heute 9-polige Sub-D-Stecker und Buchsen etabliert, die beim ersten [[IBM PC]] ursprünglich als reine Notlösung zum Platzsparen eingeführt worden waren; damals ging es darum, den Stecker zusammen mit einer ebenfalls verkleinerten [[Centronics-Schnittstelle]] auf ''einer'' Steckkarte unterzubringen. |
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:[[V.24]] - Definition der Signale |
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*Zur Vermeidung von Datenverlusten muß der Empfänger die Datenübertragung anhalten können, wenn keine weiteren Daten mehr verarbeitet werden können. Dieses sogenannte [[Handshake]] kann auf zwei Arten realisiert werden, entweder softwareseitig über bestimmte Steuercodes oder über spezielle Leitungen. |
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:[[V.28]] - Elektrische Eigenschaften |
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:[[ISO 2110]] - 25-poliger Steckverbinder für V.24 und V.28 |
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== Definition == |
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*Beim [[Software-Protokoll|Software-Handshake]] sendet der Empfänger zur Steuerung des Datenflusses spezielle Zeichen an den Sender (Xon = dez. 17 und Xoff = dez. 19). Entsprechend werden wür die Datenübertragung lediglich 3 Leitungen (RxD, TxD und Gnd) benötigt. Im jeweiligen Stecker müssen dann RTS mit CTS gebrückt werden und DTR mit DSR und DCD. Andernfalls wartet die Hardware weil die Handshakeleitungunen nicht richtig bedient werden. |
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[[Datei:RS-232 POTS DTE DCE.svg|mini|Prinzipskizze zur Verbindung zweier PCs mittels [[Modem]] über das Telefonnetz:<br /> '''RS-232'''-Verbindungen werden hier jeweils zwischen PC und Modem eingesetzt]] |
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[[Datei:Datenuebertragung.JPG|mini|hochkant=2|Verbindung zweier Datenstationen (Beschriftung in deutscher Terminologie)]] |
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RS-232 definiert die Verbindung zwischen dem ''Terminal'' ([[Datenendeinrichtung]] (DEE), {{enS|data terminal equipment}} (DTE)) und dem ''Modem'' ([[Datenübertragungseinrichtung]] (DÜE), {{enS|data communication equipment}} (DCE)), was Timing und Spannungspegel betrifft. Als Steckverbinder wurden 25-polige [[D-Sub|D-Sub-Verbinder]] empfohlen (nicht vorgeschrieben). Das Übertragungsprotokoll ist nicht Bestandteil des Standards. Allgemein sind die Parameter unter [[Serielle Datenübertragung]] erläutert. |
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*Beim [[Hardware-Protokoll|Hardware-Handshake]] steuert Der RxD-Empfänger über Steuer-Leitungen die Handshake-Eingänge CTS, DSR und DCD des TxD-Senders mit seinem Handshake-Ausgängen RTS -> CTR und DTR -> DSR & DCD. Ein Minimal-Interface mit Hardware-Handshake besteht demzufolge aus 5 Leitungen (TxD, RxD, Gnd, RTS und CTS). |
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Weitere Übertragungsstandards wie [[EIA-422|RS-422]], [[RS-485]] sind in dem Artikel [[Serielle Schnittstelle]] zu finden. |
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*Bei den Steuerleitungen (DCD, DTR, DSR, RTS, CTS und RI) wird der aktive Zustand durch einen Spannungspegel zwischen +3 Volt und +12 Volt dargstellt, der inaktive Zustand durch Spannungen zwischen -3 und -12 Volt. |
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* Die Übertragung erfolgt in Datenwörtern ([[Byte]]s). Ein Wort besteht dabei je nach Konfiguration aus fünf bis neun [[Bit]]s und kodiert ein einzelnes Zeichen, z. B. einen Buchstaben. Meistens erfolgt die Kodierung gemäß [[American Standard Code for Information Interchange|ASCII]]. Häufig kommen auch ASCII-[[Steuerzeichen]] für die Ansteuerung eines Terminals (z. B. [[VT100]]) zum Einsatz, die Kodierung ist jedoch nicht Teil des RS-232-Standards. Üblich ist, sieben bzw. acht Datenbits zu übertragen. Jedoch ist beispielsweise auch (nach Anpassung der Signalpegel) die Verarbeitung des 5-bit-[[Fernschreiber#Übertragungsverfahren|Fernschreib]]-Codes möglich. |
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* Eine RS-232-Verbindung arbeitet ''(bit-)seriell'' mit je einer Datenleitung für beide Übertragungsrichtungen. Das heißt, die Bits werden nacheinander auf einer Leitung übertragen, im Gegensatz zur [[Parallele Schnittstelle|parallelen Datenübertragung]]. Die dafür nötige Seriell-Parallel-Wandlung geschieht meistens in sogenannten [[UART]]s (entweder als integriertes Modul in einem Mikrocontroller oder als Einzelbaustein). |
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* Obwohl es zahllose andere serielle Schnittstellenarten gibt, wird RS-232 traditionell „serielle Schnittstelle“ genannt, weil sie früher speziell im PC-Bereich die einzig übliche war. |
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* Die Datenübertragung erfolgt ''asynchron'', es existiert also kein gemeinsamer [[Taktsignal|Takt]]. Jeder Teilnehmer kann bei freier Leitung, zu jedem beliebigen Zeitpunkt, vollständige [[Datenwort|Datenwörter]] übertragen. Die Synchronisation in der Übertragung erfolgt durch den Empfänger als sogenannte Wortsynchronisation, also am Anfang durch die [[Signalflanke]] des [[Startbit]]s.<br /> Die Synchronisation des Empfängers geschieht mit dem Start der Übertragung auf der Datenleitung, da das Stoppbit bzw. der Ruhezustand auf der Leitung den inversen Pegel zum Startbit aufweist. Der Empfänger synchronisiert sich so in die Mitte der einzelnen Datenbits und tastet die folgenden Bits des Datenwortes mit seiner eigenen [[Bitrate]] ab.<br /> Damit das funktioniert, dürfen die Bitraten von Sender und Empfänger nur um einige Prozent voneinander abweichen. Jedes übertragene Wort muss somit von einem Startbit (logischer Wert 0) eingeleitet und mit mindestens einem Stoppbit (logischer Wert 1) abgeschlossen werden. Das Stoppbit ist kein Bit im eigentlichen Sinne, sondern bezeichnet die Mindestlänge der Pause bzw. des Ruhezustands. Daher können zwischen zwei Wörtern beliebig viele Stoppbits vorliegen, auch nichtganzzahlige Werte wie 1,5 Stoppbits. Damit ist gemeint, dass die Mindestdauer der Pause der Zeitdauer von 1,5-Bit-Zellen entspricht. Der Grund liegt darin, dass manche UARTs zwischen dem Empfang zweier Wörter eine etwas längere Pause von mehr als einer Bit-Zelle benötigen.<br /> Zwischen Start- und Stoppbit(s) werden die eigentlichen Nutzdaten (Datenbits) über die Taktzeit unverändert ([[Non Return to Zero|NRZ-codiert]]) übertragen. |
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{{Anker|Pegel}} |
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[[Datei:RS232 Oscilloscope Trace K-7E1.svg|mini|hochkant=1.5|Beispielhafter Spannungsverlauf bei serieller Übertragung des Zeichens „K“ (0x4b) mit einem UART und den zulässigen Spannungsbereichen]] |
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* RS-232 ist eine ''Spannungsschnittstelle'' (im Gegensatz z. B. zu einer [[Stromschnittstelle]]). Die binären Zustände werden durch verschiedene elektrische Spannungspegel realisiert.<br /> Für die Datenleitungen (TxD und RxD) wird eine [[negative Logik]] verwendet, wobei eine Spannung zwischen −3 V und −15 V (ANSI/EIA/TIA-232-F-1997) eine logische Eins und eine Spannung zwischen +3 V und +15 V eine logische Null darstellt. Signalpegel zwischen −3 V und +3 V gelten als undefiniert.<br /> Bei den Steuerleitungen (DCD, DTR, DSR, RTS, CTS und RI) wird der aktive Zustand durch eine Spannung zwischen +3 V und +15 V dargestellt, der inaktive Zustand durch eine Spannung zwischen −3 V und −15 V. Zu beachten ist jedoch, dass die hier angegebenen (und mehrheitlich benutzten) Bezeichnungen für die Steuerleitungen im Original-Standard so nicht vorkommen. Dort sind lediglich gewisse Schaltungen beschrieben, die diesen Bezeichnungen zwar zugeordnet werden können, im Standard aber anders benannt sind.<br /> Die oben angegebenen Spannungen beziehen sich auf die Empfänger (Eingänge). Bei den Sendern (Ausgänge) muss die Spannung mindestens +5 V bzw. −5 V an einer Last von 3 bis 7 kΩ betragen, um genügend Störabstand zu gewährleisten. Üblich ist die Verwendung von +12 V und −12 V. |
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* Der ursprüngliche Standard empfahl die Verwendung von 25-poligen Steckverbindern, die zwei unabhängige Datenkanäle (jeweils mit Sende- und Empfangsleitungen) ermöglichten. Mit der Einführung der PCs verbreitete sich die heute meist verwendete Variante mit 9-poligen Verbindern. |
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* Als ''Steckverbindung'' wurden nach der ursprünglichen Norm 25-polige ''[[D-Sub]]-Stecker'' für ''DTE'' und ''-Buchsen'' für ''DCE'' benutzt. Da viele der 25 Leitungen reine Drucker- bzw. Terminal-Steuerleitungen aus der elektromechanischen Ära sind, die für die meisten Verbindungen mit moderneren Peripheriegeräten nicht benötigt werden, haben sich heute 9-polige D-Sub-Stecker und -Buchsen etabliert, welche häufig DB-9 (oder korrekter [[DE-9]]) genannt werden. Diese waren beim [[IBM PC/AT]] ursprünglich als Notlösung zum Platzsparen eingeführt worden (damals ging es darum, den Stecker zusammen mit einer ebenfalls verkleinerten [[Centronics-Schnittstelle]] auf ''einer'' Steckkarte unterzubringen<ref>[[:Datei:Compaq 000521-001 hard disk controller-9831.jpg|Bild]] einer ähnlichen Steckkarte von Compaq mit Druckeranschluss und seriellem Port auf dem [[Slotblech]]</ref>). Der 9-polige Stecker ist daher auch nicht in der RS-232-Norm zu finden, sondern im Standard [[EIA/TIA-574]]. Für die RS-232-Datenübertragung werden selten auch noch andere Konnektoren benutzt, wie z. B. [[Mini-DIN]], Modular 8P8C (unkorrekterweise oft als RJ-45 bezeichnet, spezifiziert in [[EIA/TIA 561]]) oder komplett firmenspezifische. |
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* Zur Vermeidung von Datenverlusten muss der Empfänger die Datenübertragung anhalten können, wenn keine weiteren Daten mehr verarbeitet werden können. Dieser sogenannte [[Handshake]] kann auf zwei Arten realisiert werden, entweder softwareseitig über bestimmte Steuercodes oder über spezielle Leitungen (Hardware-Handshake). |
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** Beim [[Software-Protokoll|Software-Handshake]] sendet der Empfänger zur Steuerung des Datenflusses spezielle Zeichen an den Sender. Entsprechend werden für die Datenübertragung lediglich drei Leitungen (RxD, TxD und GND) benötigt. Diese Art Handshake ist aber nur möglich, wenn die beiden Steuercodes in den Nutzdaten nicht vorkommen. Beim meist verwendeten Xon/Xoff-Protokoll sendet der Empfänger zur Steuerung des Datenflusses spezielle Zeichen an den Sender (Xon = 11h und Xoff = 13h). |
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** Beim [[Hardware-Protokoll|Hardware-Handshake]] signalisieren sich die beiden Geräte über zusätzliche Steuer- und Meldeleitungen ihren jeweiligen Status. Ein Minimal-Interface mit Hardware-Handshake besteht beispielsweise aus fünf Leitungen (TxD, RxD, GND, RTS und CTS). |
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* Grundsätzlich ist eine [[Duplex (Nachrichtentechnik)|Vollduplex-Verbindung]] möglich, da für Sendung und Empfang getrennte Datenleitungen zur Verfügung stehen. |
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* Spezielle Bitraten oder Paritätsverfahren sind im Standard nicht festgelegt. |
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Der Standard legt keine Bitraten fest, obwohl erwähnt wird, dass er für [[Datenübertragungsrate|Übertragungsraten]] bis 20 kbit/s gedacht ist. Übliche [[UART]]s, die in Verbindung mit der RS-232 verwendet werden, unterstützen Übertragungsraten von 115,2 kbit/s und mehr. Um ein definiertes Übertragungsverhalten zu erreichen, schreibt die Norm eine maximale Flankensteilheit am Sender und eine (von der Bitrate abhängige) minimale Flankensteilheit im Übergangsbereich −3 V…+3 V am Empfänger vor. |
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Manche Computer (wie der [[Amiga]]) akzeptieren als Eingang auch +5 V für Low und 0 V für High, deshalb reicht schon ein einfacher Inverter. |
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==Timing== |
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[[Bild:RS-232 timing.png|400px|thumb|right|EIA-232 Timing]] |
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== Leitungslänge und Übertragungsrate == |
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Das Timingdiagramm zeigt ein Beispiel wie ein Zeichen übertagen werden kann. Zunächst liegt der Ruhepegel an. Der Ruhezustand der Übertragungsleitung, der auch mit '''Mark''' bezeichnet wird, entspricht dem Pegel einer '''logischen 1'''. Als ersten wird ein '''Startbit logisch 0''' ('''Space''') gesendet um Empfänger mit Sender zu synchronisieren. Die Länge der jeweiligen Bits hängt von der Baudrate ab. |
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[[Datei:Transmission line equivalent circuit - Lossless.svg|mini|Ersatzschaltbild Kabel (längshomogene Leitung)]] |
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{| class="wikitable float-right" style="text-align:center;" |
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{| cellpadding="3" align="left" cellspacing="0" rules="all" style="background: #ffffff; margin: 0em 1em; border: 2px solid #aaa;" |
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|colspan="4" align="center" | ''' übliche Baudraten ''' |
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|- |
|- |
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|+ Maximalwerte |
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| Baud || Bit/s |
|||
! Übertragungsrate<br /> (bit/s) !! Länge<br /> (m) |
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|- |
|- |
||
| |
| {{0|00}}2400 || 900 |
||
|- |
|- |
||
| |
| {{0|00}}4800 || 300 |
||
|- |
|- |
||
| |
| {{0|00}}9600 || 152 |
||
|- |
|- |
||
| |
| {{0}}19200 || {{0}}15 |
||
|- |
|- |
||
| |
| {{0}}57600 || {{0|00}}5 |
||
|- |
|- |
||
| 115200 || {{0|00}}< 2{{0|< }} |
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| 9.600 || 104 µs |
|||
|- |
|||
| 19.200 || 52µs |
|||
|- |
|||
| 38.400 || 26 µs |
|||
|- |
|||
| 57.600 || 17 µs |
|||
|- |
|||
| 115.200 || 8,68 µs |
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|} |
|} |
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Da die Signalqualität mit zunehmender Leitungslänge abnimmt, ist die Leitungslänge begrenzt. |
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Darauf folgen 5-8 Datenbits (Nutzdaten). Angefangen wird mit den LSB (lowest significant bit) und beendet mit MSB (most significant bit). In diesem Beispiel wurden 8 Datenbits gesendet. |
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Nun folgt evtl. ein [[Parity]]-Bit, welches zur Erkennung von Übertragungsfehlern dient. Das Paritätsbit bewirkt, daß bei gerader ("EVEN") Parität immer eine gerade bzw. bei ungerader ("ODD") Parität eine ungerade Anzahl von "1"-Bits übertragen wird. Es gibt also die Möglichkeiten '''E''' wie even parity oder '''O''' wie odd parity oder kein Parity-Bit entsprechend '''N''' wie non parity. |
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Abgeschlossen wird die Übertragung mit ein oder zwei Stoppbits logisch "1". Die folgende Ruhezeit ist undefiniert und kann zwischen 0 und unendlich liegen (hier im Beispiel ein halbes Bit lang). |
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Da alle möglichen Variationen in den Standards festgelegt sind, müssen bei beiden Geräten, die an der Kommunikation beteiligt sind, alle Parameter gleich eingestellt sein, bevor eine erfolgreiche Kommunikation zustande kommen kann. |
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Ein begrenzender Faktor ist die Laufzeit des Signals. Da eine RS-232-Schnittstelle am Leitungsende nicht mit ihrem [[Wellenwiderstand]] abgeschlossen werden kann (zu große Verlustleistung), gibt es unweigerlich Leitungsreflexionen. |
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Heutzutage hat sich für diese Einstellungen ein "üblicher Standard" herauskristallisiert, der von vielen Geräten benutzt wird. |
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Mit zunehmender Übertragungsrate und Kabellänge stören die Reflexionen immer mehr die Datenübertragung. |
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Die Norm verlangt, dass die Flankensteilheit am Sender den Wert 30 V/µs nicht überschreiten darf, womit die Auswirkungen der Reflexionen begrenzt werden. Empfängerseitig wird durch einen [[Schmitt-Trigger]] wieder ein Rechtecksignal mit sehr hoher Flankensteilheit hergestellt. |
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Ein weiterer Aspekt ist, dass die Signalübertragung nicht [[Symmetrische Signalübertragung|differentiell]], sondern [[Asymmetrische Signalübertragung|asymmetrisch]] (''single-ended ''bzw.'' unbalanced'') erfolgt. Das zu übertragende Signal beinhaltet einen Gleichspannungsanteil und ist deshalb relativ empfindlich auf [[Gleichtaktstörung]]en. Solche Störungen können z. B. durch induktive Einkopplung in die Schleife RxD-GND entstehen. Weil sich alle Signale auf das gleiche GND-Signal beziehen, kann ein Strom auf der TxD-Leitung einen Spannungsabfall auf der GND-Leitung erzeugen, welcher zu einer Potentialverschiebung zwischen den beiden Kommunikationspartnern führt und beispielsweise auf der RxD-Leitung gesehen wird und Störungen verursacht. |
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Diese "üblichen" Einstellungen sind: 8 Datenbits, kein Parity, 1 Stoppbit, |
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was oft als 8N1 abgekürzt wird. Entsprechend werden bei 115.200 Baud ca. 11kByte übertragen. |
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Laut ursprünglichem Standard ist eine Kabelkapazität von max. 2500 pF zulässig, was bei Standardkabeln einer Kabellänge von max. 15 m (50 [[Fuß (Einheit)|Fuß]]) entspricht. Mit Kabeln, welche eine besonders niedrige Kapazität aufweisen (beispielsweise UTP CAT-5 Kabel mit 55 pF/m), lassen sich konform zur Definition 45 m erreichen. Die nebenstehende Tabelle gibt Erfahrungswerte von [[Texas Instruments]] wieder. |
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Da meistens keine Binärübertagung erfolgt, sondern eine ASCII-Übertragung z.B. [[VT100|VT100 Terminal]] sind die ersten 32 Bitkombinationen zur Terminal Steuerung vorbehalten. |
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Die Probleme der gegenseitigen Beeinflussung über GND, fehlender [[Abschlusswiderstand]] etc. lassen sich durch eine differentielle Übertragung wie bei [[EIA-485|RS-485]], [[Low Voltage Differential Signaling|LVDS]] etc. beheben. |
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== Verkabelung und Stecker == |
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==Leitungslänge & Übertragungsrate== |
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[[Datei:CAN Connecteur.svg|mini|Pinbelegung des [[D-Sub|DE-9-Steckers]] (9-polig, ''male''), von vorne gesehen. Beschriftet sind die Lötpins auf der Rückseite des Steckers.]] |
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[[Datei:DE-9 Female.svg|mini|Pinbelegung der DE-9-Buchse (9-polig, ''female''), wie sie normalerweise am DCE vorhanden ist]] |
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[[Datei:DB-25_male.svg|mini|'male' Anschluss an einem DTE]] |
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[[Datei:DB-25.svg|mini|'female' Anschluss an einem DCE]] |
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[[Datei:Rj45plug-8p8c.png|mini|8P8C Stecker wie er bei 'Konsolenkabeln' verwendet wird]] |
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Der Standard selber definiert 25-polige [[DB-25]] Steckverbinder als normale Verbinder und eine 26-polige Steckverbindung als Alternative. In der Praxis haben sich über die Jahrzehnte besonders im PC-Bereich [[DE-9]] Steckverbindungen (oft auch als DB9 bezeichnet) durchgesetzt, die nicht im Standard beschrieben sind. |
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Ein DB-25 Kabel für RS-232 DTE-DCE Verbindungen, auch wenn normalerweise nicht voll belegt, ist wesentlich unhandlicher gegenüber DE-9. Bei DE-9 Verbindungen werden häufig nicht einmal alle vorhandenen Signale genutzt. Für noch kompaktere Anschlüsse findet man 8P8C Modular-Stecker (ungenau auch als RJ45 bezeichnet), zum Beispiel beim Konsolen-Management-Ports von [[Router]]n. |
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{| cellpadding="3" align="right" cellspacing="0" rules="all" style="background: #ffffff; margin: 0em 1em; border: 2px solid #aaa;" |
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|colspan="4" align="center" | ''' maximal Werte''' |
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|- |
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| max. Baud || max. Länge |
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|- |
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| 2.400 || 900 m |
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|- |
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| 4.800 || 300 m |
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|- |
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| 9.600 || 152 m |
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|- |
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| 19.200 || 15 m |
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|} |
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=== 1:1 oder Nullmodem Verbindung === |
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Da wegen Spannungsübertragung die Spannung am Empfänger mit zumehmender Länge einer Leitung (wegen des größer werdenden elektrischen Kabel-Widerstandes und KabelKapazität) immer kleiner wird, ist die Leitungslänge begrenzt. |
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Laut unsprünglichem Standart ist eine max. Kabellänge von 15 m entsprechend 50 Fuß entsprechend einer Kabelkapazität von 2500 pF definiert. |
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Mit entsprechenden Kabel, welche eine besonders niedrige Kapazität aufweisen beispielsweise UTP CAT-5 Kabel mit einer Kapazität von 55 pF/m lassen sich dann konform der Definition 45 m erreichen. |
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Ein weiterer begrenzender Faktor ist die Laufzeit des Signals. Da eine EIA-232 Schnittstelle am Ende der Leitung nicht mit einem [[Wellenwiderstand]] abgeschlossen werden kann (zu große Verlustleistung), gibt es unweigerlich eine Leitungsreflektion. |
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Mit zunehmender Übertragungsrate und Kabellänge stören die Reflexionen immer mehr die Datenübertragung. Die folgende Tabelle gibt Erfahrungswerte von Texas Instruments wieder. |
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Um zwei Geräte über die serielle Schnittstelle zu verbinden, müssen die „hörenden“ Leitungen des einen Gerätes mit den „sprechenden“ der anderen Seite verbunden werden. Bei Terminals bzw. Rechnern ''(DTE / data terminal equipment)'' sind „sprechende“ Leitungen TxD, RTS und DTR, „hörende“ Leitungen sind RxD, CTS, DSR, DCD und RI. Bei Modems ''(DCE– data circuit-terminating equipment)'' ist es genau umgekehrt; es gibt die vom Terminal „gesprochenen“ Signale an die Gegenseite weiter und muss daher auf diese „hören“, andersherum werden die von der Gegenseite „gehörten“ Signale zum Terminal „weitergesagt“. |
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[[Bild:RS485 Leitung.jpg|200px|thumb|right|Kabel Ersatzschaltbild]] |
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* Handelt es sich um eine Verbindung von Terminal bzw. Rechner ''(DTE)'' (meistens mit Stecker) zu einem Modem ''(DCE)'' (meistens mit Buchse), ist ein 1:1-Kabel nötig. |
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Ein weiterer Aspekt ist das die Übertragung der Spannungspegel '''unbalanced''' ist. Das bedeutet das für alle Leitungen, egal ob Daten oder Handshake das gleiche Gnd-Kabel verwendet wird. |
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* Handelt es sich dagegen um eine Verbindung zweier Geräte gleichen Typs (z. B. zweier PCs), so sind die Leitungen zu kreuzen. Ein solches Kabel nennt man ''[[Nullmodem-Kabel]]'', da kein Modem (also '0 Modems') eingesetzt wird. Aufgrund des unsymmetrisch definierten Satzes von Steuersignalen und deren zum Teil recht freizügiger Verwendung gibt es jedoch nicht DAS gekreuzte Kabel schlechthin, das immer passt. Jedoch hat sich ein Standard durchgesetzt, der allgemein als Nullmodemkabel bezeichnet wird und in aller Regel funktioniert. In Extremfällen kann aber z. B. ein Kabelende, das für den Anschluss an ein DTE-Gerät ausgelegt ist, evtl. an einem DCE-Gerät einen Kurzschluss verursachen (der im Normalfall laut V.28-Spezifikation keinen Hardware-Schaden nach sich ziehen darf, aber in der Praxis bereits vorgekommen ist). |
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Somit kann ein Strom auf der Txd-Leitung einen Spannungsabfall auf der Gnd-Leitung erzeugen, welcher zu einer Potentialverschiebung zwischen den beiden Komunikationspartnern führt und beispielsweise auf der Rxd-Leitung gesehen wird bzw. Störungen verursacht. |
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* Durch einen ''[[Loopback]]''-Stecker bzw. -Buchse wird das serielle Sendesignal eines Gerätes direkt zum Empfangsteil desselben Gerätes geführt. Anwendung findet ein solches ''loopback device'' u. a. bei der Entwicklung von Kommunikationsprogrammen oder zum Testen der Hardware. Falls auch die Steuerleitungen „geloopt“ werden, ist auch hier zu beachten, dass je nach Typ des Gerätes (DTE oder DCE) die Steuersignale DCD und RI jeweils beide entweder Eingang oder Ausgang sind und kein eindeutig definiertes „Gegenüber“ haben. Sie müssen daher geeignet verschaltet werden, damit keine Kurzschlüsse zwischen Ausgängen oder undefinierte Eingangspegel entstehen. |
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Die Probleme der gegenseitigen Beinflussung über Gnd, fehlender Abschlußwiderstand etc. läßt sich nur über eine differentielle Übertragung wie bei RS-485, LVDS, etc. beheben. |
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=== Praktische Identifizierung von Anschlussbelegungen === |
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Die praktische Identifizierung von DTE- und DCE-Geräten ist durch Messung des Ruhepegels möglich (Spannung zwischen GND und TxD bzw. RxD, unterschiedliche Belegung 9- und 25-poliger Kabel beachten). Manche modernen Geräte erkennen unbeschaltete Anschlüsse und schalten zwecks Energieeinsparung die Ausgangstreiber ab. In diesem Fall muss den vermutlichen Ausgängen durch einen geeigneten Widerstand zwischen Signalanschluss und GND ein angeschlossenes Gegenüber vorgegaukelt werden. |
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{| class="wikitable" |
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|- |
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! Messung<br /> zwischen |
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! DTE |
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! DCE |
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|- |
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| GND und TxD |
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| −3 … −15 V |
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| ca. 0 V |
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|- |
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| GND und RxD |
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| ca. 0 V |
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| −3 … −15 V |
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|} |
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== |
=== Signale und Pinbelegung === |
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Die Namen und Beschreibungen der wichtigsten Signalleitungen orientieren sich an der ursprünglichen Verwendung der Schnittstelle. Mit „Gegenstelle“ ist in dieser Tabelle nicht die ''Gegenseite'' (beim klassischen Verwendungszweck diejenige am anderen Ende der Telefonleitung) gemeint, sondern der ''lokale Partner'' des DTE (also im klassischen Fall ein DCE (Modem)). Die Leitungsbezeichnungen sind sowohl bei DTE (PC) als auch bei DCE (Modem) die gleichen und aus der Sicht des DTE formuliert, aber die Eigenschaft des Anschlusses (Eingang bzw. Ausgang) ist jeweils unterschiedlich. |
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{| class="wikitable sortable" |
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[[Bild:Rs232_buchse_9pol.png|150px|thumb|right|Pinbelegung des EIA-232 Steckers (9-pol.)]] |
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|- |
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! rowspan="2" | Abkürzung |
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[[Bild:Serielle schnittstelle.jpg|100px|thumb|right|EIA-232 Stecker, neunpolig]] |
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! rowspan="2" | Name |
|||
! rowspan="2" | Beschreibung |
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Um zwei Rechner über die serielle Schnittstelle zu verbinden, müssen die "hörenden" mit den "sprechenden" Leitungen verbunden werden, d.h. TxD muss mit RxD und CTS mit RTS verbunden werden. |
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! colspan="3" | Pin-Nr. |
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! colspan="2" | Richtung beim |
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*Handelt es sich bei der Verbindung um ein Terminal (DTE data terminal equipment) mit Stecker und ein Modem (DCE data communication equipment) mit Buchse, ist ein 1:1 Kabel möglich. |
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|- style="line-height:120%" |
|||
* Handelt es sich jedoch um zwei gleiche Geräte z.B. 2 PCs, so sind die Leitungen zu Kreuzen. Ein solches Kabel nennt man ein [[Nullmodem-Kabel]]. |
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! DB-25 |
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! DE-9 |
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Die wichtigsten Signalleitungen, ihre Namen und Bedeutungen (am 25-pol. und 9-pol. Anschluss) |
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! [[RJ-Steckverbindung|Modular<br>8P8C]] |
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! DTE<br>(PC) |
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{| width="80%" border="1" align="center" cellpadding="2" cellspacing="0" |
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! DCE<br>(Modem) |
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! Abkürzung |
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|- |
|||
! Name |
|||
| || Common Ground |
|||
! Beschreibung |
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| Gemeinsame Abschirm[[Masse (Elektronik)|masse]] (nicht Datenmasse) |
|||
! Pin-Nr.<br>25-pol. |
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| 1 || — || — || — || — |
|||
! Pin-Nr.<br> 9-pol. |
|||
|- |
|||
! Input/Output (vom PC aus gesehen) |
|||
| TxD, TX, TD || Transmit Data |
|||
|----- |
|||
| Leitung für ausgehende (von DTE gesendete) Daten ([[negative Logik]]). |
|||
| || Common Ground |
|||
| 2 || 3 ||6 |
|||
| Gemeinsame Abschirmmasse (nicht Datenmasse) |
|||
| |
| Ausgang || Eingang |
||
| |
|- |
||
| RxD, RX, RD || Receive Data || Leitung für eingehende (von DTE zu empfangende) Daten (negative Logik). |
|||
| TxD || Transmit Data |
|||
| 3 || 2 || 5 || Eingang || Ausgang |
|||
| Leitung für ausgehende (gesendete) Daten. |
|||
|- |
|||
| Pin 2 || Pin 3 || Out |
|||
|----- |
|||
| RxD || Receive Data || Leitung für den Empfang von Daten. |
|||
| Pin 3 || Pin 2 || In |
|||
|----- |
|||
| RTS || Request to Send |
| RTS || Request to Send |
||
| |
| „Sendeanforderung“; ein [[Logikpegel|High-Pegel]] an diesem Ausgang signalisiert, dass DCE Daten senden soll |
||
| |
| 4 || 7 || 8 || Ausgang || Eingang |
||
| |
|- |
||
| RTR || Ready to Receive |
|||
| „Empfangsstatus“; ein [[Logikpegel|High-Pegel]] an diesem Ausgang signalisiert der Gegenstelle, dass DTE bereit ist, Daten zu empfangen |
|||
| 4 || 7 || 8 || Ausgang || Eingang |
|||
|- |
|||
| CTS || Clear to Send |
| CTS || Clear to Send |
||
| |
| „Sendeerlaubnis“; Ein High-Pegel an diesem Eingang ist ein Signal der Gegenstelle, dass sie Daten von DTE entgegennehmen kann |
||
| |
| 5 || 8 || 7 || Eingang || Ausgang |
||
| |
|- |
||
| DSR || |
| DSR || Data Set Ready |
||
| Ein |
| Ein High-Pegel an diesem Eingang ist ein Signal der Gegenstelle, dass sie im Prinzip einsatzbereit ist (aber nicht notwendigerweise auch empfangsbereit, siehe CTS) |
||
| |
| 6 || 6 || 1 || Eingang || Ausgang |
||
| |
|- |
||
| GND || Ground |
| GND || Ground |
||
| Signalmasse. Die Signalspannungen werden gegen diese Leitung gemessen. |
| Signalmasse. Die Signalspannungen werden gegen diese Leitung gemessen. |
||
| |
| 7 || 5 || 4 || — || — |
||
| |
|- |
||
| DCD || Data Carrier |
| DCD, CD, RLSD || (Data) Carrier Detect |
||
| |
| Mit einem High-Pegel an diesem Eingang signalisiert die Gegenstelle, dass sie einlaufende Daten auf der Leitung erkennt (dem Namen nach ist das die [[Träger (Nachrichtentechnik)|Modulationsträger]]-Erkennung) und an DTE weitergeben möchte |
||
| |
| 8 || 1 || 2 || Eingang || Ausgang |
||
| |
|- |
||
| DTR || Data Terminal Ready |
| DTR || {{nowrap|Data Terminal Ready}} |
||
| |
| Mit einem High-Pegel an diesem Ausgang signalisiert DTE seine Betriebsbereitschaft an die Gegenstelle. Damit kann die Gegenstelle, z. B. ein Modem, aktiviert oder auch zurückgesetzt werden. Üblicherweise antwortet die Gegenstelle mit einem High-Pegel auf DSR |
||
| |
| 20 || 4 || 3 || Ausgang || Eingang |
||
| |
|- |
||
| RI || Ring Indicator |
| RI || Ring Indicator |
||
| |
| Ein High-Pegel an diesem Eingang signalisiert dem DTE-Gerät, dass ein Anruf ankommt, d. h., dass jemand eine [[Datenverbindung]] aufbauen will („ring“ ist englisch für „klingeln“; besonders bei Telefonen und im übertragenen Sinne auch bei Modems). Siehe auch ''[[Rufspannung]]''. |
||
| |
| 22 || 9 || — || Eingang || Ausgang |
||
|} |
|} |
||
== |
== RTS, CTS und RTR == |
||
Ursprünglich wurde RTS/CTS für [[Halbduplex]]-[[Modem]]s (wie das [[Bell 202-Modem|Bell 202]]) entwickelt. Solche Modems schalten ihren Transmitter ab, wenn er nicht benötigt wird; sie müssen ein Synchronisationssignal schicken, wenn der Transmitter wieder eingeschaltet wird. Will der Rechner (DTE) Daten senden, so wird das über RTS signalisiert. Hat das Modem (DCE) sich mit dem entfernten Modem synchronisiert, wird dies über CTS signalisiert. Solche Modems werden nicht mehr benutzt. Da nur Synchronisation in eine Richtung erlaubt ist<!--oder eher "… in eine Richtung erlaubt wird"?-->, ist das Verfahren asymmetrisch. |
|||
Ein symmetrisches Verfahren, das [[Datenflusssteuerung|Flusskontrolle]] in beide Richtungen erlaubt, wurde in den späten 1980er Jahren entwickelt. Die Bedeutung des RTS-Signals wurde neu definiert, so dass es angibt, ob der DTE bereit ist, Daten vom DCE zu empfangen. Analog signalisiert CTS, ob der DCE bereit ist, Daten vom DTE zu empfangen. Diese neue Definition ist auch unter dem Namen „RTR“ (Ready To Receive) bekannt (siehe [[Comité Consultatif International Télégraphique et Téléphonique|CCITT]] V.24 circuit 133 und TIA-232-E). Wenn von RTS/CTS-Flusskontrolle gesprochen wird, ist oft RTR/CTS-Flusskontrolle gemeint. |
|||
V.28 der ITU standard (1972) welcher alle Funktionen der Schaltkreise des RS-232 interface def. |
|||
EIA-232 enthält. die elekt. signal def. von V.28, control signale von V.25 und |
|||
Stecker und Pin Belegung def. in ISO 2110. |
|||
== Weitere Standards == |
|||
V.24 An ITU standard (1964) def. alle Funkt. RS-232 interface, aber nicht Stecker oder Belegung, welche in ISO 2110 def. sind. |
|||
* [[V.24]]: Der [[ITU-T|ITU-Standard]] (1964) definiert über 50 Schnittstellenleitungen. Die RS-232-Schnittstelle benutzt davon 22. |
|||
* [[V.28]]: Der ITU-Standard (1972) beschreibt elektrische Eigenschaften einer Schnittstelle, die sehr oft zusammen mit der [[V.24]] benutzt wird. |
|||
EIA-232 enthält. die elekt. signal def. von V.24, elect. Char. von V.28 |
|||
* DIN 66020-1: Die durch das Deutsche-Institut-für-Normung weitgehend übernommene V.24. |
|||
aber nicht Stecker oder Belegung, welche in ISO 2110 def. sind. |
|||
* [[International Organization for Standardization|ISO]] 2110: Definition der Mechanik eines Steckverbinders. |
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== Siehe auch == |
|||
Sie entspricht einer V.24/V.28/ISO-2110-Schnittstelle hinsichtlich Signalsemantik, Elektrik und Steckerbelegung. |
|||
* [[TTY-Schnittstelle]] |
|||
* [[Modbus]] |
|||
== Literatur == |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=Burkhard Kainka |
|||
|Titel=Messen, Steuern, Regeln über die RS 232-Schnittstelle |
|||
|Auflage=7. |
|||
|Verlag=Franzis Verlag |
|||
|Datum=1997 |
|||
|ISBN=3-7723-6058-0 |
|||
|Kommentar=mit CD-ROM}} |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=Joe Campbell |
|||
|Titel=V 24 / RS-232 Kommunikation. (6313 736) |
|||
|Auflage=4. |
|||
|Verlag=Sybex-Verlag |
|||
|Datum=1984 |
|||
|ISBN=3-88745-075-2}} |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=Gerhard Schnell und Bernhard Wiedemann |
|||
|Titel=Bussysteme in der Automatisierungs- und Prozesstechnik |
|||
|Auflage=7. |
|||
|Verlag=Vieweg + Teubner Verlag |
|||
|Datum=2008 |
|||
|ISBN=978-3-8348-0425-9}} |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat}} |
|||
*[http://www.pci-card.com/schnittstellen.html versch. Schnittstellen] |
|||
* {{Internetquelle |url=https://www.lammertbies.nl/comm/cable/rs-232 |titel=Diverse RS-232-Steckerbelegungen und Kabel |werk=lammertbies.nl |sprache=en |abruf=2025-02-11 |abruf-verborgen=ja}} |
|||
*[http://www.fbi.fh-darmstadt.de/~komar/HProg-Seriell.pdf Serielle, asynchrone Kommunikation über die RS232C/V.24-Schnittstelle von der FH Darmstadt (PDF-Datei)] |
|||
* {{Internetquelle |url=https://www.adontec.com/ainfo/rs232de.pdf |titel=UART-Programmierung RS-232/V.24 |werk=adontec.com |format=PDF; 148 kB |abruf=2025-02-11 |abruf-verborgen=ja}} |
|||
*[http://byterunner.com/16550.html UART 16550 prog] |
|||
* {{Internetquelle |url=https://www.sprut.de/electronic/interfaces/rs232/rs232.htm |titel=Einführung in RS-232 |werk=sprut.de |abruf=2025-02-11 |abruf-verborgen=ja}} |
|||
*[http://www.lammertbies.nl/comm/cable/RS-232.html#pins div. Steckerbel. und Kabel] |
|||
* {{Internetquelle |url=http://www.hsg-kl.de/faecher/inf/netze/material/bitfuerbit.html |titel=Die serielle Schnittstelle – Grundlagen |werk=hsg-kl.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20230921230930/http://www.hsg-kl.de/faecher/inf/netze/material/bitfuerbit.html |archiv-datum=2023-09-21 |abruf=2025-02-11 |abruf-verborgen=ja}} |
|||
*[http://jamesthornton.com/freebsd/articles/serial-uart/ UART 16550 & history] |
|||
* {{Internetquelle |url=https://www.wut.de/e-8wwww-16-apde-000.php |titel=RS232-Schnittstelle – Hintergrundinformationen |werk=wut.de |abruf=2025-02-11 |abruf-verborgen=ja}} |
|||
*[http://www.camiresearch.com/Data_Com_Basics/RS232_standard.html div. Verkabelungen] |
|||
*[http://www.rs485.com/rs485spec.html Vergleich RS485, RS422, RS232 AND RS423] |
|||
*[http://www.arcelect.com/rs232.htm alle Steckerbelegungne] |
|||
*[http://www.camiresearch.com/Data_Com_Basics/RS232_standard.html#anchor1155222 RS232} |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
''Siehe auch:'' [[Hardware-Protokoll]], [[Software-Protokoll]], [[Serielle Schnittstelle|RS-422 RS-485 LVDS USB etc.]] |
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<references responsive /> |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4178567-8}} |
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[[Kategorie:Bussystem]] |
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[[Kategorie:Normung]] |
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[[Kategorie:Protokoll (Hardware)]] |
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{{SORTIERUNG:Rs0232}} |
|||
[[en:RS-232]] |
|||
[[Kategorie:Schnittstelle (Hardware)]] |
|||
[[es:RS-232]] |
|||
[[Kategorie:Peripheriebus (extern)]] |
|||
[[fr:RS-232]] |
|||
[[Kategorie:Modemtechnik]] |
|||
[[ja:RS-232C]] |
|||
[[Kategorie:Abkürzung]] |
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[[pl:Port szeregowy]] |
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[[pt:RS-232]] |
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[[ru:RS-232]] |
|||
[[sv:RS-232]] |
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[[zh:RS-232]] |
Aktuelle Version vom 18. Juli 2025, 00:12 Uhr




RS-232 (Recommended Standard 232) ist ein Standard für eine serielle Schnittstelle, der in den frühen 1960er Jahren vom US-amerikanischen Standardisierungsgremium Electronic Industries Association (EIA) erarbeitet wurde und bis in die 2010er Jahre häufig bei Computern vorhanden war.
Anwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mainframes und Text-Terminals wurden bis in die frühen 1990er-Jahre unter Zuhilfenahme von Modems durch Punkt-zu-Punkt-Verbindungen über die Telefonleitung zusammengeschlossen. Die Datenübertragung zwischen den beiden Systemen erfolgte seriell. Durch den ursprünglichen Verwendungszweck bedingt, weist die Schnittstelle einige Asymmetrien bei der Definition der Steuerleitungen auf, die bei den später üblich gewordenen Anwendungen in völlig anderen Bereichen zu Verschaltungsproblemen führen können.
Aktuelle Verwendung
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Weltweit werden immer weniger Geräte mit RS-232-Schnittstelle produziert. Beispiele sind Service- und Konfigurationsanschlüsse bei Geräten wie z. B. Router, Switches, Speichersysteme, Laborgeräte und Point-Of-Sale-Terminals. Alternative serielle Schnittstellen bieten zuverlässigere und schnellere Verbindungsmöglichkeiten. Nur noch wenige PCs werden mit einem COM-Port ausgeliefert, Notebookhersteller bieten diese Ausstattungsoption nahezu gar nicht mehr an. Um Geräte, die eine RS-232-Schnittstelle besitzen, mit Computern ohne diese betreiben und programmieren zu können, gibt es Konverter von USB auf RS-232. Auch Steckkarten mit RS-232-Schnittstellen für PCs werden angeboten.
Viele aktuelle Geräte mit RS-232 nutzen nur drei Adern bzw. Pins (RX, TX, GND), verzichten also auf die Handshake- und Steuerleitungen. Wegen der niedrigen Datenrate, der vergleichsweise geringen Anforderungen an die Verkabelung und des hohen, toleranten Signalpegels ist die RS-232 auch weiterhin verbreitet, wenn es um Störsicherheit und lange Signalverbindungen geht. Sie wird jedoch in dieser Hinsicht von Twisted-pair-Netzwerkkabelverbindungen mit Transformator („Ethernet“) sowie vom RS-485-Standard übertroffen.
Zur Potentialtrennung sowie zur Erhöhung der Störsicherheit werden optische Zwischenstecker angeboten, die ihre Betriebsspannung aus den Signalpegeln beziehen, also keine eigene Stromversorgung benötigen.
ANSI-Norm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die aktuelle amerikanische Version heißt offiziell (ANSI EIA/) TIA-232-F, ist vom Oktober 1997 und enthält Ergänzungen und Bestätigungen bis 2012 (Stand März 2023).[2] Die in den USA und Europa übliche Bezeichnung ist RS-232. Zur Frage der korrekten Bezeichnung siehe den Abschnitt Kennzeichnung von Standards bei EIA – Electronic Industries Alliance.
TIA/EIA-232-F und die vorherige Revision E nehmen für sich in Anspruch jeweils zur Veröffentlichung vollständig auf die folgende Standards abgestimmt zu sein:
- V.24 - Definition der Signale
- V.28 - Elektrische Eigenschaften
- ISO 2110 - 25-poliger Steckverbinder für V.24 und V.28
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
RS-232-Verbindungen werden hier jeweils zwischen PC und Modem eingesetzt
RS-232 definiert die Verbindung zwischen dem Terminal (Datenendeinrichtung (DEE), englisch data terminal equipment (DTE)) und dem Modem (Datenübertragungseinrichtung (DÜE), englisch data communication equipment (DCE)), was Timing und Spannungspegel betrifft. Als Steckverbinder wurden 25-polige D-Sub-Verbinder empfohlen (nicht vorgeschrieben). Das Übertragungsprotokoll ist nicht Bestandteil des Standards. Allgemein sind die Parameter unter Serielle Datenübertragung erläutert.
Weitere Übertragungsstandards wie RS-422, RS-485 sind in dem Artikel Serielle Schnittstelle zu finden.
- Die Übertragung erfolgt in Datenwörtern (Bytes). Ein Wort besteht dabei je nach Konfiguration aus fünf bis neun Bits und kodiert ein einzelnes Zeichen, z. B. einen Buchstaben. Meistens erfolgt die Kodierung gemäß ASCII. Häufig kommen auch ASCII-Steuerzeichen für die Ansteuerung eines Terminals (z. B. VT100) zum Einsatz, die Kodierung ist jedoch nicht Teil des RS-232-Standards. Üblich ist, sieben bzw. acht Datenbits zu übertragen. Jedoch ist beispielsweise auch (nach Anpassung der Signalpegel) die Verarbeitung des 5-bit-Fernschreib-Codes möglich.
- Eine RS-232-Verbindung arbeitet (bit-)seriell mit je einer Datenleitung für beide Übertragungsrichtungen. Das heißt, die Bits werden nacheinander auf einer Leitung übertragen, im Gegensatz zur parallelen Datenübertragung. Die dafür nötige Seriell-Parallel-Wandlung geschieht meistens in sogenannten UARTs (entweder als integriertes Modul in einem Mikrocontroller oder als Einzelbaustein).
- Obwohl es zahllose andere serielle Schnittstellenarten gibt, wird RS-232 traditionell „serielle Schnittstelle“ genannt, weil sie früher speziell im PC-Bereich die einzig übliche war.
- Die Datenübertragung erfolgt asynchron, es existiert also kein gemeinsamer Takt. Jeder Teilnehmer kann bei freier Leitung, zu jedem beliebigen Zeitpunkt, vollständige Datenwörter übertragen. Die Synchronisation in der Übertragung erfolgt durch den Empfänger als sogenannte Wortsynchronisation, also am Anfang durch die Signalflanke des Startbits.
Die Synchronisation des Empfängers geschieht mit dem Start der Übertragung auf der Datenleitung, da das Stoppbit bzw. der Ruhezustand auf der Leitung den inversen Pegel zum Startbit aufweist. Der Empfänger synchronisiert sich so in die Mitte der einzelnen Datenbits und tastet die folgenden Bits des Datenwortes mit seiner eigenen Bitrate ab.
Damit das funktioniert, dürfen die Bitraten von Sender und Empfänger nur um einige Prozent voneinander abweichen. Jedes übertragene Wort muss somit von einem Startbit (logischer Wert 0) eingeleitet und mit mindestens einem Stoppbit (logischer Wert 1) abgeschlossen werden. Das Stoppbit ist kein Bit im eigentlichen Sinne, sondern bezeichnet die Mindestlänge der Pause bzw. des Ruhezustands. Daher können zwischen zwei Wörtern beliebig viele Stoppbits vorliegen, auch nichtganzzahlige Werte wie 1,5 Stoppbits. Damit ist gemeint, dass die Mindestdauer der Pause der Zeitdauer von 1,5-Bit-Zellen entspricht. Der Grund liegt darin, dass manche UARTs zwischen dem Empfang zweier Wörter eine etwas längere Pause von mehr als einer Bit-Zelle benötigen.
Zwischen Start- und Stoppbit(s) werden die eigentlichen Nutzdaten (Datenbits) über die Taktzeit unverändert (NRZ-codiert) übertragen.

- RS-232 ist eine Spannungsschnittstelle (im Gegensatz z. B. zu einer Stromschnittstelle). Die binären Zustände werden durch verschiedene elektrische Spannungspegel realisiert.
Für die Datenleitungen (TxD und RxD) wird eine negative Logik verwendet, wobei eine Spannung zwischen −3 V und −15 V (ANSI/EIA/TIA-232-F-1997) eine logische Eins und eine Spannung zwischen +3 V und +15 V eine logische Null darstellt. Signalpegel zwischen −3 V und +3 V gelten als undefiniert.
Bei den Steuerleitungen (DCD, DTR, DSR, RTS, CTS und RI) wird der aktive Zustand durch eine Spannung zwischen +3 V und +15 V dargestellt, der inaktive Zustand durch eine Spannung zwischen −3 V und −15 V. Zu beachten ist jedoch, dass die hier angegebenen (und mehrheitlich benutzten) Bezeichnungen für die Steuerleitungen im Original-Standard so nicht vorkommen. Dort sind lediglich gewisse Schaltungen beschrieben, die diesen Bezeichnungen zwar zugeordnet werden können, im Standard aber anders benannt sind.
Die oben angegebenen Spannungen beziehen sich auf die Empfänger (Eingänge). Bei den Sendern (Ausgänge) muss die Spannung mindestens +5 V bzw. −5 V an einer Last von 3 bis 7 kΩ betragen, um genügend Störabstand zu gewährleisten. Üblich ist die Verwendung von +12 V und −12 V. - Der ursprüngliche Standard empfahl die Verwendung von 25-poligen Steckverbindern, die zwei unabhängige Datenkanäle (jeweils mit Sende- und Empfangsleitungen) ermöglichten. Mit der Einführung der PCs verbreitete sich die heute meist verwendete Variante mit 9-poligen Verbindern.
- Als Steckverbindung wurden nach der ursprünglichen Norm 25-polige D-Sub-Stecker für DTE und -Buchsen für DCE benutzt. Da viele der 25 Leitungen reine Drucker- bzw. Terminal-Steuerleitungen aus der elektromechanischen Ära sind, die für die meisten Verbindungen mit moderneren Peripheriegeräten nicht benötigt werden, haben sich heute 9-polige D-Sub-Stecker und -Buchsen etabliert, welche häufig DB-9 (oder korrekter DE-9) genannt werden. Diese waren beim IBM PC/AT ursprünglich als Notlösung zum Platzsparen eingeführt worden (damals ging es darum, den Stecker zusammen mit einer ebenfalls verkleinerten Centronics-Schnittstelle auf einer Steckkarte unterzubringen[3]). Der 9-polige Stecker ist daher auch nicht in der RS-232-Norm zu finden, sondern im Standard EIA/TIA-574. Für die RS-232-Datenübertragung werden selten auch noch andere Konnektoren benutzt, wie z. B. Mini-DIN, Modular 8P8C (unkorrekterweise oft als RJ-45 bezeichnet, spezifiziert in EIA/TIA 561) oder komplett firmenspezifische.
- Zur Vermeidung von Datenverlusten muss der Empfänger die Datenübertragung anhalten können, wenn keine weiteren Daten mehr verarbeitet werden können. Dieser sogenannte Handshake kann auf zwei Arten realisiert werden, entweder softwareseitig über bestimmte Steuercodes oder über spezielle Leitungen (Hardware-Handshake).
- Beim Software-Handshake sendet der Empfänger zur Steuerung des Datenflusses spezielle Zeichen an den Sender. Entsprechend werden für die Datenübertragung lediglich drei Leitungen (RxD, TxD und GND) benötigt. Diese Art Handshake ist aber nur möglich, wenn die beiden Steuercodes in den Nutzdaten nicht vorkommen. Beim meist verwendeten Xon/Xoff-Protokoll sendet der Empfänger zur Steuerung des Datenflusses spezielle Zeichen an den Sender (Xon = 11h und Xoff = 13h).
- Beim Hardware-Handshake signalisieren sich die beiden Geräte über zusätzliche Steuer- und Meldeleitungen ihren jeweiligen Status. Ein Minimal-Interface mit Hardware-Handshake besteht beispielsweise aus fünf Leitungen (TxD, RxD, GND, RTS und CTS).
- Grundsätzlich ist eine Vollduplex-Verbindung möglich, da für Sendung und Empfang getrennte Datenleitungen zur Verfügung stehen.
- Spezielle Bitraten oder Paritätsverfahren sind im Standard nicht festgelegt.
Der Standard legt keine Bitraten fest, obwohl erwähnt wird, dass er für Übertragungsraten bis 20 kbit/s gedacht ist. Übliche UARTs, die in Verbindung mit der RS-232 verwendet werden, unterstützen Übertragungsraten von 115,2 kbit/s und mehr. Um ein definiertes Übertragungsverhalten zu erreichen, schreibt die Norm eine maximale Flankensteilheit am Sender und eine (von der Bitrate abhängige) minimale Flankensteilheit im Übergangsbereich −3 V…+3 V am Empfänger vor.
Manche Computer (wie der Amiga) akzeptieren als Eingang auch +5 V für Low und 0 V für High, deshalb reicht schon ein einfacher Inverter.
Leitungslänge und Übertragungsrate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Übertragungsrate (bit/s) |
Länge (m) |
---|---|
2400 | 900 |
4800 | 300 |
9600 | 152 |
19200 | 15 |
57600 | 5 |
115200 | < 2 |
Da die Signalqualität mit zunehmender Leitungslänge abnimmt, ist die Leitungslänge begrenzt.
Ein begrenzender Faktor ist die Laufzeit des Signals. Da eine RS-232-Schnittstelle am Leitungsende nicht mit ihrem Wellenwiderstand abgeschlossen werden kann (zu große Verlustleistung), gibt es unweigerlich Leitungsreflexionen. Mit zunehmender Übertragungsrate und Kabellänge stören die Reflexionen immer mehr die Datenübertragung. Die Norm verlangt, dass die Flankensteilheit am Sender den Wert 30 V/µs nicht überschreiten darf, womit die Auswirkungen der Reflexionen begrenzt werden. Empfängerseitig wird durch einen Schmitt-Trigger wieder ein Rechtecksignal mit sehr hoher Flankensteilheit hergestellt.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die Signalübertragung nicht differentiell, sondern asymmetrisch (single-ended bzw. unbalanced) erfolgt. Das zu übertragende Signal beinhaltet einen Gleichspannungsanteil und ist deshalb relativ empfindlich auf Gleichtaktstörungen. Solche Störungen können z. B. durch induktive Einkopplung in die Schleife RxD-GND entstehen. Weil sich alle Signale auf das gleiche GND-Signal beziehen, kann ein Strom auf der TxD-Leitung einen Spannungsabfall auf der GND-Leitung erzeugen, welcher zu einer Potentialverschiebung zwischen den beiden Kommunikationspartnern führt und beispielsweise auf der RxD-Leitung gesehen wird und Störungen verursacht.
Laut ursprünglichem Standard ist eine Kabelkapazität von max. 2500 pF zulässig, was bei Standardkabeln einer Kabellänge von max. 15 m (50 Fuß) entspricht. Mit Kabeln, welche eine besonders niedrige Kapazität aufweisen (beispielsweise UTP CAT-5 Kabel mit 55 pF/m), lassen sich konform zur Definition 45 m erreichen. Die nebenstehende Tabelle gibt Erfahrungswerte von Texas Instruments wieder.
Die Probleme der gegenseitigen Beeinflussung über GND, fehlender Abschlusswiderstand etc. lassen sich durch eine differentielle Übertragung wie bei RS-485, LVDS etc. beheben.
Verkabelung und Stecker
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Der Standard selber definiert 25-polige DB-25 Steckverbinder als normale Verbinder und eine 26-polige Steckverbindung als Alternative. In der Praxis haben sich über die Jahrzehnte besonders im PC-Bereich DE-9 Steckverbindungen (oft auch als DB9 bezeichnet) durchgesetzt, die nicht im Standard beschrieben sind.
Ein DB-25 Kabel für RS-232 DTE-DCE Verbindungen, auch wenn normalerweise nicht voll belegt, ist wesentlich unhandlicher gegenüber DE-9. Bei DE-9 Verbindungen werden häufig nicht einmal alle vorhandenen Signale genutzt. Für noch kompaktere Anschlüsse findet man 8P8C Modular-Stecker (ungenau auch als RJ45 bezeichnet), zum Beispiel beim Konsolen-Management-Ports von Routern.
1:1 oder Nullmodem Verbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um zwei Geräte über die serielle Schnittstelle zu verbinden, müssen die „hörenden“ Leitungen des einen Gerätes mit den „sprechenden“ der anderen Seite verbunden werden. Bei Terminals bzw. Rechnern (DTE / data terminal equipment) sind „sprechende“ Leitungen TxD, RTS und DTR, „hörende“ Leitungen sind RxD, CTS, DSR, DCD und RI. Bei Modems (DCE– data circuit-terminating equipment) ist es genau umgekehrt; es gibt die vom Terminal „gesprochenen“ Signale an die Gegenseite weiter und muss daher auf diese „hören“, andersherum werden die von der Gegenseite „gehörten“ Signale zum Terminal „weitergesagt“.
- Handelt es sich um eine Verbindung von Terminal bzw. Rechner (DTE) (meistens mit Stecker) zu einem Modem (DCE) (meistens mit Buchse), ist ein 1:1-Kabel nötig.
- Handelt es sich dagegen um eine Verbindung zweier Geräte gleichen Typs (z. B. zweier PCs), so sind die Leitungen zu kreuzen. Ein solches Kabel nennt man Nullmodem-Kabel, da kein Modem (also '0 Modems') eingesetzt wird. Aufgrund des unsymmetrisch definierten Satzes von Steuersignalen und deren zum Teil recht freizügiger Verwendung gibt es jedoch nicht DAS gekreuzte Kabel schlechthin, das immer passt. Jedoch hat sich ein Standard durchgesetzt, der allgemein als Nullmodemkabel bezeichnet wird und in aller Regel funktioniert. In Extremfällen kann aber z. B. ein Kabelende, das für den Anschluss an ein DTE-Gerät ausgelegt ist, evtl. an einem DCE-Gerät einen Kurzschluss verursachen (der im Normalfall laut V.28-Spezifikation keinen Hardware-Schaden nach sich ziehen darf, aber in der Praxis bereits vorgekommen ist).
- Durch einen Loopback-Stecker bzw. -Buchse wird das serielle Sendesignal eines Gerätes direkt zum Empfangsteil desselben Gerätes geführt. Anwendung findet ein solches loopback device u. a. bei der Entwicklung von Kommunikationsprogrammen oder zum Testen der Hardware. Falls auch die Steuerleitungen „geloopt“ werden, ist auch hier zu beachten, dass je nach Typ des Gerätes (DTE oder DCE) die Steuersignale DCD und RI jeweils beide entweder Eingang oder Ausgang sind und kein eindeutig definiertes „Gegenüber“ haben. Sie müssen daher geeignet verschaltet werden, damit keine Kurzschlüsse zwischen Ausgängen oder undefinierte Eingangspegel entstehen.
Praktische Identifizierung von Anschlussbelegungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die praktische Identifizierung von DTE- und DCE-Geräten ist durch Messung des Ruhepegels möglich (Spannung zwischen GND und TxD bzw. RxD, unterschiedliche Belegung 9- und 25-poliger Kabel beachten). Manche modernen Geräte erkennen unbeschaltete Anschlüsse und schalten zwecks Energieeinsparung die Ausgangstreiber ab. In diesem Fall muss den vermutlichen Ausgängen durch einen geeigneten Widerstand zwischen Signalanschluss und GND ein angeschlossenes Gegenüber vorgegaukelt werden.
Messung zwischen |
DTE | DCE |
---|---|---|
GND und TxD | −3 … −15 V | ca. 0 V |
GND und RxD | ca. 0 V | −3 … −15 V |
Signale und Pinbelegung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Namen und Beschreibungen der wichtigsten Signalleitungen orientieren sich an der ursprünglichen Verwendung der Schnittstelle. Mit „Gegenstelle“ ist in dieser Tabelle nicht die Gegenseite (beim klassischen Verwendungszweck diejenige am anderen Ende der Telefonleitung) gemeint, sondern der lokale Partner des DTE (also im klassischen Fall ein DCE (Modem)). Die Leitungsbezeichnungen sind sowohl bei DTE (PC) als auch bei DCE (Modem) die gleichen und aus der Sicht des DTE formuliert, aber die Eigenschaft des Anschlusses (Eingang bzw. Ausgang) ist jeweils unterschiedlich.
Abkürzung | Name | Beschreibung | Pin-Nr. | Richtung beim | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DB-25 | DE-9 | Modular 8P8C |
DTE (PC) |
DCE (Modem) | |||
Common Ground | Gemeinsame Abschirmmasse (nicht Datenmasse) | 1 | — | — | — | — | |
TxD, TX, TD | Transmit Data | Leitung für ausgehende (von DTE gesendete) Daten (negative Logik). | 2 | 3 | 6 | Ausgang | Eingang |
RxD, RX, RD | Receive Data | Leitung für eingehende (von DTE zu empfangende) Daten (negative Logik). | 3 | 2 | 5 | Eingang | Ausgang |
RTS | Request to Send | „Sendeanforderung“; ein High-Pegel an diesem Ausgang signalisiert, dass DCE Daten senden soll | 4 | 7 | 8 | Ausgang | Eingang |
RTR | Ready to Receive | „Empfangsstatus“; ein High-Pegel an diesem Ausgang signalisiert der Gegenstelle, dass DTE bereit ist, Daten zu empfangen | 4 | 7 | 8 | Ausgang | Eingang |
CTS | Clear to Send | „Sendeerlaubnis“; Ein High-Pegel an diesem Eingang ist ein Signal der Gegenstelle, dass sie Daten von DTE entgegennehmen kann | 5 | 8 | 7 | Eingang | Ausgang |
DSR | Data Set Ready | Ein High-Pegel an diesem Eingang ist ein Signal der Gegenstelle, dass sie im Prinzip einsatzbereit ist (aber nicht notwendigerweise auch empfangsbereit, siehe CTS) | 6 | 6 | 1 | Eingang | Ausgang |
GND | Ground | Signalmasse. Die Signalspannungen werden gegen diese Leitung gemessen. | 7 | 5 | 4 | — | — |
DCD, CD, RLSD | (Data) Carrier Detect | Mit einem High-Pegel an diesem Eingang signalisiert die Gegenstelle, dass sie einlaufende Daten auf der Leitung erkennt (dem Namen nach ist das die Modulationsträger-Erkennung) und an DTE weitergeben möchte | 8 | 1 | 2 | Eingang | Ausgang |
DTR | Data Terminal Ready | Mit einem High-Pegel an diesem Ausgang signalisiert DTE seine Betriebsbereitschaft an die Gegenstelle. Damit kann die Gegenstelle, z. B. ein Modem, aktiviert oder auch zurückgesetzt werden. Üblicherweise antwortet die Gegenstelle mit einem High-Pegel auf DSR | 20 | 4 | 3 | Ausgang | Eingang |
RI | Ring Indicator | Ein High-Pegel an diesem Eingang signalisiert dem DTE-Gerät, dass ein Anruf ankommt, d. h., dass jemand eine Datenverbindung aufbauen will („ring“ ist englisch für „klingeln“; besonders bei Telefonen und im übertragenen Sinne auch bei Modems). Siehe auch Rufspannung. | 22 | 9 | — | Eingang | Ausgang |
RTS, CTS und RTR
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich wurde RTS/CTS für Halbduplex-Modems (wie das Bell 202) entwickelt. Solche Modems schalten ihren Transmitter ab, wenn er nicht benötigt wird; sie müssen ein Synchronisationssignal schicken, wenn der Transmitter wieder eingeschaltet wird. Will der Rechner (DTE) Daten senden, so wird das über RTS signalisiert. Hat das Modem (DCE) sich mit dem entfernten Modem synchronisiert, wird dies über CTS signalisiert. Solche Modems werden nicht mehr benutzt. Da nur Synchronisation in eine Richtung erlaubt ist, ist das Verfahren asymmetrisch.
Ein symmetrisches Verfahren, das Flusskontrolle in beide Richtungen erlaubt, wurde in den späten 1980er Jahren entwickelt. Die Bedeutung des RTS-Signals wurde neu definiert, so dass es angibt, ob der DTE bereit ist, Daten vom DCE zu empfangen. Analog signalisiert CTS, ob der DCE bereit ist, Daten vom DTE zu empfangen. Diese neue Definition ist auch unter dem Namen „RTR“ (Ready To Receive) bekannt (siehe CCITT V.24 circuit 133 und TIA-232-E). Wenn von RTS/CTS-Flusskontrolle gesprochen wird, ist oft RTR/CTS-Flusskontrolle gemeint.
Weitere Standards
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- V.24: Der ITU-Standard (1964) definiert über 50 Schnittstellenleitungen. Die RS-232-Schnittstelle benutzt davon 22.
- V.28: Der ITU-Standard (1972) beschreibt elektrische Eigenschaften einer Schnittstelle, die sehr oft zusammen mit der V.24 benutzt wird.
- DIN 66020-1: Die durch das Deutsche-Institut-für-Normung weitgehend übernommene V.24.
- ISO 2110: Definition der Mechanik eines Steckverbinders.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burkhard Kainka: Messen, Steuern, Regeln über die RS 232-Schnittstelle. 7. Auflage. Franzis Verlag, 1997, ISBN 3-7723-6058-0 (mit CD-ROM).
- Joe Campbell: V 24 / RS-232 Kommunikation. (6313 736). 4. Auflage. Sybex-Verlag, 1984, ISBN 3-88745-075-2.
- Gerhard Schnell und Bernhard Wiedemann: Bussysteme in der Automatisierungs- und Prozesstechnik. 7. Auflage. Vieweg + Teubner Verlag, 2008, ISBN 978-3-8348-0425-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Diverse RS-232-Steckerbelegungen und Kabel. In: lammertbies.nl. (englisch).
- UART-Programmierung RS-232/V.24. (PDF; 148 kB) In: adontec.com.
- Einführung in RS-232. In: sprut.de.
- Die serielle Schnittstelle – Grundlagen. In: hsg-kl.de. Archiviert vom am 21. September 2023 .
- RS232-Schnittstelle – Hintergrundinformationen. In: wut.de.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Yamaha Receiver RX-V Driver 1.0. RTI Home Automation Systems “This driver is for the Yamaha RX-V Series of receivers connected to the XP processor via RS-232”
- ↑ TIA-232 Revision F, October 1997. Includes all amendments and changes through Reaffirmation Notice. TIA, Dezember 2012, abgerufen am 10. März 2023 (englisch).
- ↑ Bild einer ähnlichen Steckkarte von Compaq mit Druckeranschluss und seriellem Port auf dem Slotblech