Zum Inhalt springen

„Merdingen“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Gemäss offizieller Gemeindeseite
Markierungen: Visuelle Bearbeitung Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
 
(212 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
|Breitengrad = 48/01/04/N
! Luftbild
|Längengrad = 07/41/18/E
! Karte
|Lageplan = Merdingen in FR.svg
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"
|Bundesland = Baden-Württemberg
! align="center" | [[Bild:Merdingen_002.650.jpg|140px|Luftbild von Merdingen am Tuniberg aufgenommen bei einer Ballonfahrt]]<br />Luftbild von Merdingen am Tuniberg
|Regierungsbezirk = Freiburg
| [[Bild:Karte_Merdingen_in_Deutschland.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Merdingen hervorgehoben]]
|Landkreis = Breisgau-Hochschwarzwald
|-
|Höhe = 251
! colspan="2" | Basisdaten
|PLZ = 79291
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Vorwahl = 07668
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Baden-Württemberg]]
|Gemeindeschlüssel = 08315072
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Straße = Kirchgasse 2
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Freiburg|Freiburg]]
|Website = [http://www.merdingen.de/ www.merdingen.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Bürgermeister = Martin Rupp
| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald|Breisgau-Hochschwarzwald]]
|LOCODE = DE MTE
|- bgcolor="#FFFFFF"
}}
| [[Geografische Lage]]: || 48° 1' n. B.<br />7° 41' ö. L.
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Höhe]]: || 251 m ü. [[Normalnull|NN]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Fläche]]: || 14,39 [[Quadratkilometer|km²]]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Einwohner]]: || 2615 ''<small>(31. Dez. 2004)</small>''
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 174 Einwohner je km²
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Postleitzahl]]en: || 79291<!-- <br />(''alt:'' XXXX) -->
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 07668
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>FR</tt>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 08 3 15 072
<!-- |- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung: || XX [[Ortsteil]]e bzw.<br />[[Stadtbezirk]]e -->
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Kirchgasse 2<br />79291 Merdingen
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Offizielle Website: || [http://www.merdingen.de/ www.merdingen.de]
|- bgcolor="#FFFFFF"
| E-Mail-Adresse: || [mailto:gemeinde@merdingen.de gemeinde@merdingen.de]
|-
! colspan="2" | Politik
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bürgermeister]]: || Eckart Escher <!-- ([[Partei]]) -->
|}


'''Merdingen''' ist eine Weinbaugemeinde im [[Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald]] in [[Baden-Württemberg]].
'''Merdingen''' ist eine Weinbaugemeinde im [[Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald]] in [[Baden-Württemberg]].
== Geographie ==
=== Geographische Lage ===
Merdingen liegt an der westlichen Steilkante des [[Tuniberg]]s, eines flachen Bergrückens in der [[Oberrheinische Tiefebene|oberrheinischen Tiefebene]] in einer Höhe von 189 bis 292 Metern bei einem Mittel von 208 Metern. Ein ausgesprochen mildes Klima und fruchtbare [[Löß]]böden bieten günstige Bedingungen für den Anbau von Wein, Obst und Spargel.

=== Gemeindegliederung ===
In der Gemeinde Merdingen liegen das Dorf Merdingen und der Wohnplatz Kalkwerk sowie die [[Wüstung|abgegangenen Ortschaften]] Egelfingen, Feldhofen, Harthausen, Heringen (?) und Hinterhofen.<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg'' Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 78–79</ref>


== Geografie ==
=== Nachbargemeinden ===
Im Osten grenzt Merdingen an die Tuniberg-Ortschaften [[Waltershofen (Freiburg)|Waltershofen]] und [[Opfingen]] der Stadt [[Freiburg im Breisgau]], westlich der Gemeinde liegen [[Breisach]] und [[Ihringen]] sowie im Nordosten die Gemeinde [[Gottenheim]].
Merdingen liegt an der westlichen Steilkante des [[Tuniberg]]s, einem flachen Bergrücken in der oberrheinischen Ebene. Ein ausgesprochen mildes Klima und fruchtbare Lößböden bieten dem Anbau von Wein, Obst und Spargel hervoragende Bedingungen.
<!-- === Geografische Lage === -->
<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc -->
<!-- === Geologie === -->
<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === -->
<!-- === Nachbargemeinden === -->
<!-- === Stadtgliederung === -->
<!-- === Klima === -->
<!-- === Klima === -->


<!-- == Geschichte == -->
== Geschichte ==
[[Datei:Merdingen Cover (cropped).jpg|mini|hochkant|links|Pfarrkirche St. Remigius]]
<!-- === Religionen === -->
Merdingen war schon von den [[Kelten]] besiedelt. Darauf deuten u.&nbsp;a. Grabhügel im Schachenwald, eine Viereckschanze und zahlreiche Siedlungsplätze hin. Der Ort zählt mit zu den ältesten Siedlungen des Breisgaus. Ab dem 1. Jahrhundert nach Christus lebten hier [[Römer]] in [[Gutshof|Gutshöfen]] und betrieben Obst- und Gemüseanbau. Die Ansiedlung der Römer ist durch archäologisch gesicherte Reste eines römischen Badegebäudes nachgewiesen, welches nördlich von Merdingen in Richtung [[Wasenweiler]] zu besichtigen ist. Zudem sind auf Merdinger Gemarkung zahlreiche Fundstellen aus römischer Zeit nachgewiesen worden. Nach Luftbildaufnahmen führte eine Römerstraße westlich des Badegebäudes in Richtung Nordosten an Wasenweiler vorbei.[[Datei:Merdingen 002.650.jpg|mini|Luftbild von Merdingen|299x299px]]
<!-- === Eingemeindungen === -->
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->


Die Ortschaft Merdingen ist eine Gründung der [[Alemanne]]n im 5. oder 6. Jahrhundert. Weitere urkundliche Erwähnungen datieren auf die Jahre 1137 und 1154 im Rahmen einer Güterschenkung an das [[St. Peter (Hochschwarzwald)|Kloster St. Peter]] und im Jahre 1139 in einer [[Päpstliche Bulle|päpstlichen Bulle]] für das [[Fürstbistum Basel]]. Die Ortsherrschaft wechselte mehrmals. Bekannt ist, dass ab 1666 ein Drittel den [[Kageneck (Adelsgeschlecht)|Freiherren von Kageneck]] und ab 1716 nach dem Verkauf durch die [[Wessenberg (Adelsgeschlecht)|Freiherren von Wessenberg]] zwei Drittel der [[Deutschordens-Kommende Freiburg]] gehörten. Im 16. und 17.&nbsp;Jahrhundert wurde die Ortschaft mehrfach gebrandschatzt, da dieses Dorf zwischen [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]] und [[Breisach]] liegt und sich damit nicht den hier ausgetragenen Kriegen entziehen konnte.<ref name=":1">{{Internetquelle|url=https://www.alemannische-seiten.de/deutschland/merdingen.php|titel=Merdingen|werk=www.alemannische-seiten.de|zugriff=2016-05-31}}</ref>
== Politik ==

<!-- === Bürgermeister === -->
Der Ort wurde 1754 als „eines der größten Dörfer im Breisgau“ beschrieben. Die historischen Gebäude, Fachwerkbauten und der Marktbrunnen (Stockbrunnen) zeigen auch heute noch die gewerbliche und bäuerliche Vergangenheit. Der Stockbrunnen stammt aus dem Jahre 1739, er wurde allerdings später ein Stück hangauf verlagert und es entstand dadurch ein Platz außerhalb des Ortszentrums; an diesem Platz stehen ein spätgotisches Landgasthaus mit Erkertürmen und einer Hofeinfahrt aus dem 18. Jahrhundert, das barocke Gasthaus zur Sonne aus dem 17. Jahrhundert, das alte Schulhaus und noch eine weitere ehemalige Gastwirtschaft.<ref name=":1" /> Das Gasthaus zur Sonne ist auch das Geburtshaus des Barockbildhauers [[Johann Baptist Sellinger]]. Ein weiteres interessantes Haus, das zum Ortskern gehört, ist das Fachwerkhaus Saladin aus dem Jahre 1666.
== Politik ==
=== Bürgermeister ===
[[Datei:Ortseingangsschild Merdingen.jpg|mini|Merdinger Ortseingangsschild]]Der parteilose Martin Rupp ist seit 2014 Bürgermeister von Merdingen. Am 23. Januar 2022 wurde er im ersten Wahlgang mit 90,57 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
=== Gemeinderat ===
=== Gemeinderat ===
[[Datei:Merdingen 2304 jiw.jpg|mini|Rathaus und St. Remigius]]
Die [[Kommunalwahl]] am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
Die [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2024|Kommunalwahlen am 9. Juni 2024]] führte bei einer [[Wahlbeteiligung]] von 74,6 % (+ 3,6) zu folgendem Ergebnis:
{| cellpadding="5" style="background:#808040; border-spacing:1px;"
{| style="width:450px; background:#e3e3e3; border-spacing:1px; text-align:center" cellpadding="2"
|- align="right" bgcolor="#ffffff" |
|- bgcolor="#fadfad"
| align="left" | [[Freie Wähler|FWG]] || 40,6 % || -0,6 || 5 Sitze || &plusmn;0
| align="left" | Partei / Liste || Stimmenanteil || +/− || Sitze || +/−
|- align="right" bgcolor="#ffffff" |
|- bgcolor="#ffffff"
| align="left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 39,2 % || -6,4 || 5 Sitze || -1
| align="left" | [[Freie Wähler Landesverband Baden-Württemberg|Freie Bürgerliste]] || 40,5 % || - 0,8 || 5 || ± 0
|- align="right" bgcolor="#ffffff" |
|- bgcolor="#ffffff"
| align="left" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 20,1 % || +6,9 || 2 Sitze || +1
| align="left" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 26,4 % || - 3,6 || 3 || - 1
|- bgcolor="#ffffff"
| align="left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 33,2 % || + 4,5 || 4 || + 1
|}
|}
<small>+/−: Differenz zur vorigen Kommunalwahl 2019</small>
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Bürgermeister === -->=== Verwaltung ===
Merdingen gehört wie die Nachbargemeinde Ihringen der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Breisach am Rhein an.<!-- === Wappen === -->[[Datei:Merdingen 2325 jiw.jpg|mini| Der Stockbrunnen]]


=== Städtepartnerschaften ===
=== Wappen ===
[[Blasonierung]]: „In Gold (Gelb) eine blaubesamte rote Rose mit grünen Kelchblättern.“<ref>[https://www.merdingen.de/gemeinde+_+info/geschichte+_+tradition/wappen Wappenbeschreibung] im Internetauftritt der Gemeindeverwaltung Merdingen; abgerufen am 29. Juni 2023.</ref>
Die französische Partnergemeinde [[Sainte Croix en Plaine]] liegt 7 km südlich von Colmar im benachbarten Elsaß.


=== Gemeindepartnerschaften ===
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Die französische Partnergemeinde [[Sainte-Croix-en-Plaine]] liegt sieben Kilometer südlich von [[Colmar]] im benachbarten [[Elsass]].
<!-- === Theater === -->

<!-- === Museen === -->
<!-- === Musik === -->
== Verkehr ==
=== Radverkehr ===
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
An Merdingen vorbei verläuft als Landes-[[Radwanderweg|Radfernweg]] der Badische Weinradweg<ref>[https://www.schwarzwald-tourismus.info/erleben/radfahren/tourenrad-und-e-bike/fernradwege/badischer-weinradweg Badischer Weinradweg auf www.schwarzwald-tourismus.info]</ref>. Er führt von [[Grenzach-Wyhlen]] am Hochrhein nach [[Laudenbach (Bergstraße)|Laudenbach]] im Norden Baden-Württembergs. Ab [[Schallstadt]] gibt es zwei Varianten; eine davon verläuft über [[Munzingen]] am Tuniberg entlang über [[Niederrimsingen]] und an Merdingen vorbei nach [[Ihringen]]. Weiter verläuft sie über den Kaiserstuhl über [[Bickensohl]] und [[Oberrotweil]] nach [[Sasbach am Kaiserstuhl]].
=== Bauwerke ===

Sehenswert ist die Pfarrkirche St. Remigius mit Fresken und Altarblättern von [[Franz Joseph Spiegler]].
Im August 2024 wurde für den [[Radverkehr]] ein bis zum Tunibergsattel bestehender Radweg über den [[Tuniberg]] nach [[Waltershofen (Freiburg im Breisgau)|Waltershofen]] verlängert.<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Ehret |url=https://www.badische-zeitung.de/die-strasse-ueber-den-tuniberg-ist-wieder-offen |titel=Die Straße über den Tuniberg ist wieder offen |werk=Badische Zeitung |datum=2024-08-23 |abruf=2024-08-24}}</ref> Über den [[Radverkehr in Freiburg im Breisgau#FR 5: Mundenhof, Dietenbachpark, Engelbergerstraße|FR&nbsp;5]] besteht ein Anschluss in die Freiburger Innenstadt. Über den Tuniberg verläuft der ''Tuniberghöhenweg'' von [[Gottenheim]] nach [[Munzingen]] und Niederrimsingen. Der ''Kaiserstuhlradweg'' führt rund um den [[Kaiserstuhl (Gebirge)|Kaiserstuhl]] und verbindet Merdingen mit [[Ihringen]] und Gottenheim. Parallel zur Kreisstraße nach [[Gündlingen]] verläuft ein Radweg bis zum Gewerbegebiet Emletweg, wo der ''Breisgau-Radweg'' von [[Breisach am Rhein|Breisach]] nach [[Herbolzheim]] und der Europäische Radwanderweg von [[Radverkehr in Freiburg im Breisgau|Freiburg]] nach [[Colmar]] entlangführen.

== Sehenswürdigkeiten ==
Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die [[Liste der Kulturdenkmale in Merdingen]].

Sehenswert ist die von [[Johann Caspar Bagnato]] 1738–1741 errichtete spätbarocke [[St. Remigius (Merdingen)|Pfarrkirche St. Remigius]]. Sie wurde ausgestattet von [[Francesco Pozzi (Stuckateur)|Francesco Pozzi]] ([[Stuck]]), [[Joseph Anton Feuchtmayer]] (Altar und Kanzel) und [[Franz Joseph Spiegler]] ([[Fresko|Deckenfresken]] und Altarblätter). Über dem Hauptportal steht in einer Nische die überlebensgroße Skulptur einer „[[Immaculata]]“ von [[Johann Christian Wentzinger]], der Verwandtschaft in Merdingen hatte. Die Kirche wurde von der [[Denkmalstiftung Baden-Württemberg]] als ''„[[Denkmal des Monats (Baden-Württemberg)|Denkmal des Monats]] Juli 2006“'' ausgewählt. Auch das nebenstehende Pfarrhaus wurde von Bagnato entworfen und 1754 erbaut.<ref>Peter Gürth, Wandern für Wissbegierige 2, Freiburg 2009, ISBN 978-3-7930-9587-3, S. 51/52</ref>
<!-- === Parks === -->
<!-- === Parks === -->
<!-- === Naturdenkmäler === -->
<!-- === Naturdenkmäler === -->
Zeile 91: Zeile 76:
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->
<!-- == Wirtschaft und Infrastruktur == -->

<!-- == Wirtschaft und Infrastruktur == -->
<!-- === Verkehr === -->
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- === Ansässige Unternehmen === -->
<!-- === Medien === -->
<!-- === Medien === -->
Zeile 106: Zeile 89:
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;-->
<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;-->
<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== -->
<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== -->
* [[Anton Gillmann]] (1904–1967), Landwirt und Politiker (CDU), in Merdingen geboren.
Merdingen erlangte größere Aufmerksamkeit als der Radsportler [[Jan Ullrich]] für einige Zeit dort lebte.
* [[Hermann Brommer]] (1926–2012), Lehrer und Kunsthistoriker, unterrichtete von 1956 bis 1980 in Merdingen.

* [[Jan Ullrich]] (* 1973), deutscher Radrennfahrer, lebt in Merdingen (1994–2002; seit 2019); eine Straße wurde nach ihm benannt.
<!-- == Literatur == -->
[[Datei:Merdingen 2349 jiw.jpg|mini|hochkant=0.65|St. Wendelin auf dem Stockbrunnen]]


== Literatur ==
* Erik Roth: ''Die Gesamtanlage Ortskern Merdingen.'' In: ''Denkmalpflege in Baden-Württemberg,'' 25.&nbsp;Jg. 1996, Heft&nbsp;3, S.&nbsp;226&nbsp;ff. ([http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/article/view/13308/7120 PDF; 10,5&nbsp;MB])
<!-- == Sonstiges == -->
<!-- == Sonstiges == -->


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.merdingen.de/ Gemeinde Merdingen]
{{Commonscat|Merdingen|3=S}}
* [http://www.merdingen.de/ Gemeinde Merdingen]

*[http://www.deheim.de/orte/merdingen.htm Informationen und Bilder zu Merdingen]
== Einzelnachweise ==
*[http://www.tuniberg-breisgau.de/Seiten/merdingen.htm Luftbilder von Merdingen]
<references/>


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald}}

{{Geokoordinate|48_1_N_7_41_E_type:city(2615)_region:DE|48°&nbsp;1'&nbsp;N, 7°&nbsp;41'&nbsp;O}}
{{Normdaten|TYP=g|GND=4100834-0}}
[[Kategorie:Ort in Baden-Württemberg]]

[[Kategorie:Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald]]
[[Kategorie:Merdingen| ]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1137]]

Aktuelle Version vom 29. Mai 2025, 19:00 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Merdingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Merdingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 1′ N, 7° 41′ OKoordinaten: 48° 1′ N, 7° 41′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald
Höhe: 251 m ü. NHN
Fläche: 14,4 km2
Einwohner: 2660 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 185 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79291
Vorwahl: 07668
Kfz-Kennzeichen: FR, MÜL, NEU
Gemeindeschlüssel: 08 3 15 072
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchgasse 2
79291 Merdingen
Website: www.merdingen.de
Bürgermeister: Martin Rupp
Lage der Gemeinde Merdingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
KarteFrankreichLandkreis WaldshutLandkreis LörrachFreiburg im BreisgauLandkreis EmmendingenSchwarzwald-Baar-KreisLandkreis RottweilAu (Breisgau)AuggenBad KrozingenBadenweilerBallrechten-DottingenBötzingenBollschweilBreisach am RheinBreitnauBuchenbachBuggingenEbringenEhrenkirchenEichstetten am KaiserstuhlEisenbach (Hochschwarzwald)Eschbach (Markgräflerland)Feldberg (Schwarzwald)FriedenweilerGlottertalGottenheimGundelfingen (Breisgau)HartheimHeitersheimHeitersheimHeuweilerHinterzartenHorbenIhringenKirchzartenLenzkirchLöffingenMarch (Breisgau)MerdingenMerzhausenMüllheim im MarkgräflerlandMüllheim im MarkgräflerlandMünstertal/SchwarzwaldNeuenburg am RheinNeuenburg am RheinOberried (Breisgau)PfaffenweilerSt. Peter (Hochschwarzwald)St. MärgenSchallstadtSchluchsee (Gemeinde)Sölden (Schwarzwald)Staufen im BreisgauStegenSulzburgTitisee-NeustadtUmkirchVogtsburg im KaiserstuhlWittnau (Breisgau)
Karte

Merdingen ist eine Weinbaugemeinde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Merdingen liegt an der westlichen Steilkante des Tunibergs, eines flachen Bergrückens in der oberrheinischen Tiefebene in einer Höhe von 189 bis 292 Metern bei einem Mittel von 208 Metern. Ein ausgesprochen mildes Klima und fruchtbare Lößböden bieten günstige Bedingungen für den Anbau von Wein, Obst und Spargel.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde Merdingen liegen das Dorf Merdingen und der Wohnplatz Kalkwerk sowie die abgegangenen Ortschaften Egelfingen, Feldhofen, Harthausen, Heringen (?) und Hinterhofen.[2]

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Osten grenzt Merdingen an die Tuniberg-Ortschaften Waltershofen und Opfingen der Stadt Freiburg im Breisgau, westlich der Gemeinde liegen Breisach und Ihringen sowie im Nordosten die Gemeinde Gottenheim.

Pfarrkirche St. Remigius

Merdingen war schon von den Kelten besiedelt. Darauf deuten u. a. Grabhügel im Schachenwald, eine Viereckschanze und zahlreiche Siedlungsplätze hin. Der Ort zählt mit zu den ältesten Siedlungen des Breisgaus. Ab dem 1. Jahrhundert nach Christus lebten hier Römer in Gutshöfen und betrieben Obst- und Gemüseanbau. Die Ansiedlung der Römer ist durch archäologisch gesicherte Reste eines römischen Badegebäudes nachgewiesen, welches nördlich von Merdingen in Richtung Wasenweiler zu besichtigen ist. Zudem sind auf Merdinger Gemarkung zahlreiche Fundstellen aus römischer Zeit nachgewiesen worden. Nach Luftbildaufnahmen führte eine Römerstraße westlich des Badegebäudes in Richtung Nordosten an Wasenweiler vorbei.

Luftbild von Merdingen

Die Ortschaft Merdingen ist eine Gründung der Alemannen im 5. oder 6. Jahrhundert. Weitere urkundliche Erwähnungen datieren auf die Jahre 1137 und 1154 im Rahmen einer Güterschenkung an das Kloster St. Peter und im Jahre 1139 in einer päpstlichen Bulle für das Fürstbistum Basel. Die Ortsherrschaft wechselte mehrmals. Bekannt ist, dass ab 1666 ein Drittel den Freiherren von Kageneck und ab 1716 nach dem Verkauf durch die Freiherren von Wessenberg zwei Drittel der Deutschordens-Kommende Freiburg gehörten. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Ortschaft mehrfach gebrandschatzt, da dieses Dorf zwischen Freiburg und Breisach liegt und sich damit nicht den hier ausgetragenen Kriegen entziehen konnte.[3]

Der Ort wurde 1754 als „eines der größten Dörfer im Breisgau“ beschrieben. Die historischen Gebäude, Fachwerkbauten und der Marktbrunnen (Stockbrunnen) zeigen auch heute noch die gewerbliche und bäuerliche Vergangenheit. Der Stockbrunnen stammt aus dem Jahre 1739, er wurde allerdings später ein Stück hangauf verlagert und es entstand dadurch ein Platz außerhalb des Ortszentrums; an diesem Platz stehen ein spätgotisches Landgasthaus mit Erkertürmen und einer Hofeinfahrt aus dem 18. Jahrhundert, das barocke Gasthaus zur Sonne aus dem 17. Jahrhundert, das alte Schulhaus und noch eine weitere ehemalige Gastwirtschaft.[3] Das Gasthaus zur Sonne ist auch das Geburtshaus des Barockbildhauers Johann Baptist Sellinger. Ein weiteres interessantes Haus, das zum Ortskern gehört, ist das Fachwerkhaus Saladin aus dem Jahre 1666.

Merdinger Ortseingangsschild

Der parteilose Martin Rupp ist seit 2014 Bürgermeister von Merdingen. Am 23. Januar 2022 wurde er im ersten Wahlgang mit 90,57 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

Rathaus und St. Remigius

Die Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 74,6 % (+ 3,6) zu folgendem Ergebnis:

Partei / Liste Stimmenanteil +/− Sitze +/−
Freie Bürgerliste 40,5 % - 0,8 5 ± 0
SPD 26,4 % - 3,6 3 - 1
CDU 33,2 % + 4,5 4 + 1

+/−: Differenz zur vorigen Kommunalwahl 2019

Verwaltung

Merdingen gehört wie die Nachbargemeinde Ihringen der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Breisach am Rhein an.

Der Stockbrunnen

Blasonierung: „In Gold (Gelb) eine blaubesamte rote Rose mit grünen Kelchblättern.“[4]

Gemeindepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die französische Partnergemeinde Sainte-Croix-en-Plaine liegt sieben Kilometer südlich von Colmar im benachbarten Elsass.

An Merdingen vorbei verläuft als Landes-Radfernweg der Badische Weinradweg[5]. Er führt von Grenzach-Wyhlen am Hochrhein nach Laudenbach im Norden Baden-Württembergs. Ab Schallstadt gibt es zwei Varianten; eine davon verläuft über Munzingen am Tuniberg entlang über Niederrimsingen und an Merdingen vorbei nach Ihringen. Weiter verläuft sie über den Kaiserstuhl über Bickensohl und Oberrotweil nach Sasbach am Kaiserstuhl.

Im August 2024 wurde für den Radverkehr ein bis zum Tunibergsattel bestehender Radweg über den Tuniberg nach Waltershofen verlängert.[6] Über den FR 5 besteht ein Anschluss in die Freiburger Innenstadt. Über den Tuniberg verläuft der Tuniberghöhenweg von Gottenheim nach Munzingen und Niederrimsingen. Der Kaiserstuhlradweg führt rund um den Kaiserstuhl und verbindet Merdingen mit Ihringen und Gottenheim. Parallel zur Kreisstraße nach Gündlingen verläuft ein Radweg bis zum Gewerbegebiet Emletweg, wo der Breisgau-Radweg von Breisach nach Herbolzheim und der Europäische Radwanderweg von Freiburg nach Colmar entlangführen.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmale in Merdingen.

Sehenswert ist die von Johann Caspar Bagnato 1738–1741 errichtete spätbarocke Pfarrkirche St. Remigius. Sie wurde ausgestattet von Francesco Pozzi (Stuck), Joseph Anton Feuchtmayer (Altar und Kanzel) und Franz Joseph Spiegler (Deckenfresken und Altarblätter). Über dem Hauptportal steht in einer Nische die überlebensgroße Skulptur einer „Immaculata“ von Johann Christian Wentzinger, der Verwandtschaft in Merdingen hatte. Die Kirche wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg als Denkmal des Monats Juli 2006“ ausgewählt. Auch das nebenstehende Pfarrhaus wurde von Bagnato entworfen und 1754 erbaut.[7]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Anton Gillmann (1904–1967), Landwirt und Politiker (CDU), in Merdingen geboren.
  • Hermann Brommer (1926–2012), Lehrer und Kunsthistoriker, unterrichtete von 1956 bis 1980 in Merdingen.
  • Jan Ullrich (* 1973), deutscher Radrennfahrer, lebt in Merdingen (1994–2002; seit 2019); eine Straße wurde nach ihm benannt.
St. Wendelin auf dem Stockbrunnen
  • Erik Roth: Die Gesamtanlage Ortskern Merdingen. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 25. Jg. 1996, Heft 3, S. 226 ff. (PDF; 10,5 MB)
Commons: Merdingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 78–79
  3. a b Merdingen. In: www.alemannische-seiten.de. Abgerufen am 31. Mai 2016.
  4. Wappenbeschreibung im Internetauftritt der Gemeindeverwaltung Merdingen; abgerufen am 29. Juni 2023.
  5. Badischer Weinradweg auf www.schwarzwald-tourismus.info
  6. Sebastian Ehret: Die Straße über den Tuniberg ist wieder offen. In: Badische Zeitung. 23. August 2024, abgerufen am 24. August 2024.
  7. Peter Gürth, Wandern für Wissbegierige 2, Freiburg 2009, ISBN 978-3-7930-9587-3, S. 51/52