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„Skopje“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort in Nordmazedonien
<div style="position:relative;visibility:hidden">---Sidenote START---</div>
| NameLateinisch = Skopje
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" align="right" style="float:right; margin-left:15px;margin-bottom:15px;empty-cells:show; width:330px"
| NameKyrillisch = Скопје
! colspan="2" align="centmoner" bgcolor="#FFDEAD" | Basisdaten
| NameAlbanisch = Shkup/Shkupi
|----- bgcolor="#efefef"
| Bild = Душанов мост - panoramio.jpg
| valign="top" | [[Geografische Lage]]:
| Bildbeschreibung = Blick von Osten zur [[Steinbrücke (Skopje)|Steinbrücke]] über den [[Vardar]], dahinter das [[#Theater|Mazedonische Nationaltheater]], das Museum des Mazedonischen Kampfes und die [[#Sehenswürdigkeiten|Festung]] (2014)
| {{Koordinate|42_00_00_N_21_26_00_E_type:city(479019)|42° 00' n. Br.<br />21° 26' ö. L.}}
| Wappen = Coat of arms of Skopje.svg
|----- bgcolor="#efefef"
| Region = Skopje
| Fläche: || 225 km²
| Gemeinde = Skopje
|----- bgcolor="#efefef"
| Gliederung = [[#Stadtgliederung|10 Opštini]]
| Einwohner: || 474.019 <small>(31. Dezember 2003)</small>
| Breitengrad = 41/59/49/N
|----- bgcolor="#efefef"
| Längengrad = 21/25/59/E
| Bevölkerungsdichte: || 2.107 Einwohner/km²
| Fläche (Gemeinde) = 571.46
|----- bgcolor="#efefef"
| Einwohner (Gemeinde) = 526502
| Vorwahle(n): || (0)2
| EinwohnerStand = 2021<ref>{{Internetquelle |autor=Apostol Simovski, Tatjana Gjorgjievska |url=https://www.stat.gov.mk/publikacii/2022/POPIS_DZS_web_EN.pdf |titel=Census of population, households and dwellings in the Republic of North Macedonia, 2021 |werk=www.stat.gov.mk |hrsg=State Statistical Office |datum=2022 |format=PDF-Datei |sprache=en |abruf=2023-01-27 |kommentar=4&nbsp;MB}}</ref>
|----- bgcolor="#efefef"
| Höhe = 245
| KFZ-Kennzeichen: || SK
| Telefonvorwahl = 02
|----- bgcolor="#efefef"
| Postleitzahl = 1000–1141
| Webseite der Stadt: || [http://www.skopje.gov.mk/ www.skopje.gov.mk]<br>(mazedon., alban., engl.)
| Kfz-Kennzeichen = SK
| AnschriftOrt = 1000 Skopje
| AnschriftStraße = Bulevard Ilinden 82
| Bürgermeister = Danela Arsovska
| BürgermeisterStand = 2021<ref>{{Internetquelle |url=https://globalparliamentofmayors.org/welcome-to-mayor-danela-arsovska-skopje-macedonia-the-newest-member-of-the-gpm/ |titel=Welcome to Mayor Danela Arsovska (Skopje, Macedonia), the newest member of the GPM |datum=2022-12-01 |abruf=2023-01-27 |sprache=en |werk=Global Parliament of Mayors}}</ref>
| Bürgermeistertitel = Bürgermeisterin
| Partei = unabhängig
| Website = www.skopje.gov.mk
}}
'''Skopje''' ({{mkS|Скопје}}; {{sqS|Shkupi}}, indefinit ''Shkup'') ist die Hauptstadt [[Nordmazedonien]]s und mit über 520.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt des Landes. Über 28 % der Bevölkerung Nordmazedoniens leben in dieser Großstadt.

Bereits im antiken [[#Geschichte|Scupi]] am selben Ort des heutigen Skopje siedelten Menschen am [[Vardar]]. Mit seiner zwei Jahrtausende zurückreichende Besiedlungsgeschichte ist Skopje eine der ältesten noch bewohnten Städten [[Südosteuropa|Südosteuropas]].

Die Universitätsstadt ist Hauptort der [[#Stadtgliederung|gleichnamigen Großgemeinde]] wie auch Sitz der wichtigsten staatlichen Organe der drei Gewalten: des Verfassungsgerichts, des [[Parlament der Republik Nordmazedonien|Parlamentes]] und der [[Nordmazedonische Regierung|Regierung]]. Sie ist durch die größte [[Universität Skopje|Universität]] Nordmazedoniens und die 1946 gegründete [[Nationalbank der Republik Nordmazedonien|Nationalbank]] sowie die 1995 eröffnete ''Mazedonische Börse'' wichtiges wissenschaftliches und finanzielles Zentrum des Landes.

Skopje ist Erzbischofssitz der [[Mazedonisch-Orthodoxe Kirche|Mazedonisch-Orthodoxen Kirche]] und Sitz der [[Islamische Glaubensgemeinschaft der Republik Nordmazedonien|Islamischen Glaubensgemeinschaft Nordmazedoniens]] – eines [[Sunniten|sunnitischen]] [[Mufti|Großmuftiats]] – und bildet den religiösen Mittelpunkt des Balkanlandes.

Wegen des häufigen [[Smog]]s in den Wintermonaten gehört Skopje zu den Städten mit der größten [[Luftverschmutzung]] Europas.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.euronews.com/2023/01/27/skopje-in-nordmazedonien-erneut-unter-den-10-stadten-mit-der-grossten-luftverschmutzung-eu |titel=Skopje in Nordmazedonien erneut unter den 10 Städten mit der größten Luftverschmutzung Europas |abruf=2023-03-23 |werk=euronews.com |datum=2023-01-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.swr.de/wissen/umweltnews/skopje-eine-der-schlimmsten-smog-staedte-der-welt-100.html |titel=Skopje – eine der schlimmsten Smog-Städte der Welt |abruf=2023-03-23 |autor=Oliver von Soos |werk=swr.de |datum=2023-02-11}}</ref>

== Name ==
Von den Römern gegründet wurde der Ort {{laS|Scupi}} genannt. Daraus abgeleitet sind alle weiteren, später entstandenen Stadtbezeichnungen in den verschiedenen Sprachen: {{mkS|Скопје|Skopje}}, {{sqS|Shkupi}} bzw. ''{{lang|sq|Shkup}}'' (bestimmte bzw. unbestimmte Form), {{trS|Üsküp}}, [[Aromunische Sprache|aromunisch]] ''Scopia'', {{bgS|Скопие|Skopie}}, {{srS|Скопље|Skoplje}} und {{elS|Σκόπια|Skopia}}. In [[Osmanisches Reich|osmanischer Herrschaftszeit]] war auch die Form ''{{lang|ota-Latn|Üsküb}}'' gebräuchlich.

== Geographie ==
[[Datei:Philip II Arena 2017.jpg|mini|Der Vardar [[Mäander|mäandriert]] durch die Hauptstadt des Landes, wie hier beim Fußballstadion [[Toše-Proeski-Arena|Toše Proeski]] westlich der Innenstadt]]
=== Lage ===
Die geographische Lage des ''Makedonija-Platzes'' (früher [[Josip Broz Tito|Marschall-Tito]]-Platz) im Stadtzentrum ist 41°&nbsp;59′&nbsp;45" nördlicher Breite und 21°&nbsp;25′&nbsp;53" östlicher Länge. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets in Ost-West-Richtung beträgt rund 33 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung etwa 10 Kilometer. Die Stadt hat eine Fläche von 210 Quadratkilometern.<ref name="petrovski" />

Skopje liegt im Norden der Republik Nordmazedonien, etwa 18 Kilometer südlich der Grenze zum [[Kosovo]]. Von Westen nach Osten durchfließt der Fluss [[Vardar]] das Stadtgebiet, im Süden erhebt sich der [[Hausberg]] [[Vodno]]. Die Stadt gibt dem [[Becken (Geomorphologie)|Becken]] von Skopje seinen Namen, welches Skopje (10 %) und zahlreiche andere Gemeinden (90 %) umfasst. Zum Osten hin öffnet sich diese Hochlandschaft und geht in das breite und fruchtbare Tal des Vardar über, welches Nordmazedonien von Nordwesten nach Südosten durchzieht.

Die Entfernungen von Skopje zu den Hauptstädten der Nachbarländer Nordmazedoniens werden in der nachfolgenden Tabelle veranschaulicht.

{| class="wikitable"
|-
! Hauptstadt !! Land !! Entfernung<br />([[Luftlinie]]) !! Himmelsrichtung
|-
| [[Pristina]] || {{Kosovo}} || 75&nbsp;km || Norden
|-
| [[Belgrad]] || {{Serbien}} || 320&nbsp;km || Norden
|-
| [[Sofia]] || {{Bulgarien}} || 175&nbsp;km || Nordosten
|-
| [[Athen]] || {{Griechenland}} || 490&nbsp;km || Süden
|-
| [[Tirana]] || {{Albanien}} || 150&nbsp;km || Südwesten
|}
|}
'''Skopje'''/'''Скопје''' (albanisch ''Shkup'', türkisch ''Üsküb'', serbisch ''Skoplje'', lateinisch ''Scupi'') ist die Hauptstadt [[Mazedonien]]s und hat etwa 475.000 Einwohner. Die Stadt liegt am Fluss [[Vardar]].


=== Geologie ===
In Skopje befindet sich eine [[Universität]] [[Kyrill und Method|Sv. Kiril i Metodij]] und verschiedene andere [[Hochschule]]n, [[Theater]], Museen und Kultureinrichtungen. Außerdem ist Skopje [[Messe (Wirtschaft)|Messestadt]]. Die Stadt ist Sitz eines [[Mazedonisch-Orthodoxe Kirche|mazedonisch-orthodoxen]] [[Bischof]]s und eines [[Römisch-Katholische Kirche|katholischen]] Erzbischofs.
Nordmazedonien liegt in einer [[Seismologie|seismologisch]] äußerst aktiven Region zwischen der [[Eurasische Platte|Eurasischen]] und der [[Afrikanische Platte|Afrikanischen Platte]]. Die genaue Grenze ist unklar, da die Eurasische Platte in diesem Gebiet in mehrere kleinere Platten zerfällt. Hier ist vor allem die [[Apulische Platte]] zu nennen, die [[Italien]] und das [[Dinarisches Gebirge|Dinarische Gebirge]] umfasst.

Skopje liegt grob betrachtet in einer [[Geologie|geologischen]] Übergangszone zwischen dem [[Dinarisches Gebirge|Dinarischen Gebirge]] im Nordwesten und den [[Rhodopen]] im Osten. Dieser [[Tektonik|tektonische]] [[Graben (Geologie)|Graben]] wird [[Morava-Vardar-Furche]] genannt und ist von zahlreichen tektonischen Störungen und Aktivitäten geprägt, wovon unter anderem die drei Erdbeben in der Stadtgeschichte (518, 1515 und 1963) zeugen. Das von Gebirgen umringte Becken von Skopje hat eine Fläche von 2100&nbsp;km².<ref name="petrovski">{{Internetquelle |autor=Jakim T. Petrovski |url=http://www.meseisforum.net/1963_skopje.pdf |titel=Damaging Effects of July 26, 1963 Skopje Earthquake |hrsg=Institute of Earthquake Engineering and Engineering Seismology, University „Cyril and Methodius“, Skopje, Republic of Macedonia |abruf=2012-03-20 |format=PDF; 1,0&nbsp;MB |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100401004715/http://www.meseisforum.net/1963_skopje.pdf |archiv-datum=2010-04-01 |offline=ja }}</ref>

=== Gewässer ===
[[Datei:Skopje – Vardar River.jpg|mini|Der Vardar im Stadtzentrum von Skopje]]
Der beim 90 Kilometer entfernten [[Gostivar]] entspringende Fluss [[Vardar]] fließt durch die Stadt und wird im Sommer von Bade- und Schwimmgästen benützt. Zahlreiche [[Mäander]] und Brücken – darunter die bekannte [[Steinbrücke (Skopje)|Steinbrücke (''Kamen Most'')]] – prägen das Flussbild.

Neben dem Vardar gibt es noch weitere kleinere Flüsse, die allesamt in den Vardar münden. Zu den wichtigsten zählt die [[Treska]], die im Westen der Stadt (Bezirk [[Opština Gjorče Petrov|Gjorče Petrov]]) beim Krankenhaus ''Sveti Lazar'' in den Vardar mündet. In seinem Oberlauf wird der Fluss zum [[Matkasee]] gestaut, der als [[Liste der Seen in Mazedonien|neuntgrößter See Nordmazedoniens]] gilt. Mit seinen vielen Höhlen und den tiefen [[Matka-Canyon|Canyons]] zählt der See als Naturattraktion für Touristen.

Der [[Lepenac]] entspringt in der Nähe der kosovarischen Stadt [[Prizren]] und mündet nach 75 Kilometern im Stadtviertel ''Zlokučani'' im Westen der Stadt innerhalb des Bezirks [[Karpoš]] in den Vardar. Er ist der drittlängste Fluss in Skopje.<ref>{{Literatur |Titel=''Mala Prosvetina Enciklopedija'' |Hrsg=Prosveta |Auflage=Dritte |Datum=1985 |ISBN=86-07-00001-2}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jovan Đ. Marković |Titel=''Enciklopedijski geografski leksikon Jugoslavije'' |Hrsg=Svjetlost-Sarajevo |Datum=1990 |ISBN=86-01-02651-6}}</ref>

=== Stadtgliederung ===
Die [[Opština]] der Stadt Skopje gliedert sich seit der Reform des gesamten mazedonischen Verwaltungssystems von 2004 in zehn Stadtbezirke, die je einen eigenen Bürgermeister, einen Rat, ein Wappen, eine Flagge und über politische Kompetenzen verfügen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stat.gov.mk/KlasifikaciiNomenklaturi/SpisokOpstiniNM_ZaWEB1.xls |titel=Systematische Liste der Gemeinden und Ortschaften in der Republik Makedonien |hrsg=Statistisches Amt Mazedoniens |abruf=2012-03-16 |format=xls; 232&nbsp;kB |sprache=mk}}</ref> Ein besonderes Merkmal dieser Opštini ist, dass sie oft nicht nur Stadtteile von Skopje umfassen, sondern auch andere Ortschaften außerhalb des urbanen Raumes der Hauptstadt.

{| class="wikitable"
|- style="vertical-align:center; background-color:#F0E68C;"
! Nummer
! Gemeindename
! Fläche (km²)
! Einwohner<br />(Volkszählung 2002<ref name="VZ2002" />)
! Bevölkerungsdichte<br />(Einwohner/km²)
! class="unsortable" rowspan="12"| [[Datei:Stadtgemeinden Skopje nummeriert.png|280px|Die 10 Stadtbezirke]]
|-
| style="text-align:center" | 1
| [[Opština Aerodrom|Aerodrom]]
| style="text-align:right" | 21,85
| style="text-align:right" | 72.009
| style="text-align:right" | 3.295,61
|-
| style="text-align:center" | 2
| [[Opština Butel|Butel]]
| style="text-align:right" | 54,79
| style="text-align:right" | 36.154
| style="text-align:right" | 659,86
|-
| style="text-align:center" | 3
| [[Opština Čair|Čair]]
| style="text-align:right" | 3,52
| style="text-align:right" | 64.773
| style="text-align:right" | 18.401,42
|-
| style="text-align:center" | 4
| [[Opština Centar|Centar]]
| style="text-align:right" | 7,52
| style="text-align:right" | 45.412
| style="text-align:right" | 6.038,83
|-
| style="text-align:center" | 5
| [[Opština Gazi Baba|Gazi Baba]]
| style="text-align:right" | 110,86
| style="text-align:right" | 72.617
| style="text-align:right" | 655,03
|-
| style="text-align:center" | 6
| [[Opština Gjorče Petrov|Gjorče Petrov]]
| style="text-align:right" | 66,93
| style="text-align:right" | 41.634
| style="text-align:right" | 622,05
|-
| style="text-align:center" | 7
| [[Opština Karpoš|Karpoš]]
| style="text-align:right" | 35,21
| style="text-align:right" | 59.666
| style="text-align:right" | 1.694,58
|-
| style="text-align:center" | 8
| [[Opština Kisela Voda|Kisela Voda]]
| style="text-align:right" | 34,24
| style="text-align:right" | 57.236
| style="text-align:right" | 1.671,61
|-
| style="text-align:center" | 9
| [[Opština Saraj|Saraj]]
| style="text-align:right" | 229,06
| style="text-align:right" | 35.408
| style="text-align:right" | 154,58
|-
| style="text-align:center" | 10
| [[Opština Šuto Orizari|Šuto Orizari]]
| style="text-align:right" | 7,48
| style="text-align:right" | 22.017
| style="text-align:right" | 2.943,45
|-
| class="hintergrundfarbe5" style="text-align:center" | '''Insgesamt'''
| class="hintergrundfarbe5" | '''Stadt Skopje'''
| class="hintergrundfarbe5" style="text-align:right" | '''571,46'''
| class="hintergrundfarbe5" style="text-align:right" | '''506.926'''
| class="hintergrundfarbe5" style="text-align:right" | '''887,07'''
|}

=== Klima ===
In der Umgebung von Skopje herrscht meist ein Übergangsklima von [[Kontinentales Klima|kontinental]] zu [[Mediterranes Klima|mediterran]]. Die Winter sind niederschlagsreich und kalt, die Sommer niederschlagsarm und warm. Durch gestaute Hitze im ''Becken von Skopje'' ist es hier jedoch weitaus wärmer als im Rest des Landes. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 12,1 Grad Celsius und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge etwa 504 Millimeter.

Die wärmsten Monate sind der Juli und der August mit 22,3 Grad Celsius im Mittel, der kälteste der Januar mit durchschnittlich 0,2 Grad Celsius. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Mai mit 60 Millimeter im Mittel, der geringste im August und September mit 27 bzw. 36 Millimeter.

{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = http://www.geo.de/reisen/community/reisen/skopje/klima
| Überschrift =
| Ort = Skopje
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 5.4
| hmfeb = 8.6
| hmmär = 13.6
| hmapr = 18.8
| hmmai = 23.9
| hmjun = 27.5
| hmjul = 30.2
| hmaug = 30.3
| hmsep = 26.4
| hmokt = 20.0
| hmnov = 12.4
| hmdez = 7.1
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = -2.1
| lmfeb = -0.3
| lmmär = 2.9
| lmapr = 7.0
| lmmai = 11.3
| lmjun = 14.3
| lmjul = 16.1
| lmaug = 15.9
| lmsep = 12.7
| lmokt = 8.0
| lmnov = 3.7
| lmdez = -0.3
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan =
| avfeb =
| avmär =
| avapr =
| avmai =
| avjun =
| avjul =
| avaug =
| avsep =
| avokt =
| avnov =
| avdez =
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 42.8
| nbfeb = 40.4
| nbmär = 44.1
| nbapr = 48.4
| nbmai = 64.6
| nbjun = 55.6
| nbjul = 42.7
| nbaug = 36.3
| nbsep = 41.8
| nbokt = 47.9
| nbnov = 62.3
| nbdez = 54.4
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan =
| shfeb =
| shmär =
| shapr =
| shmai =
| shjun =
| shjul =
| shaug =
| shsep =
| shokt =
| shnov =
| shdez =
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.&nbsp;ä.) für den jeweiligen Monat in °C -->
| wtjan =
| wtfeb =
| wtmär =
| wtapr =
| wtmai =
| wtjun =
| wtjul =
| wtaug =
| wtsep =
| wtokt =
| wtnov =
| wtdez =
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 10.4
| rdfeb = 10.2
| rdmär = 11.2
| rdapr = 11.8
| rdmai = 12.6
| rdjun = 10.3
| rdjul = 7.3
| rdaug = 6.8
| rdsep = 6.9
| rdokt = 8.0
| rdnov = 10.7
| rddez = 11.6
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->
| lfjan =
| lffeb =
| lfmär =
| lfapr =
| lfmai =
| lfjun =
| lfjul =
| lfaug =
| lfsep =
| lfokt =
| lfnov =
| lfdez =
}}

== Bevölkerung ==
Skopje ist, bezogen auf Einwohner und Fläche, die größte Stadt Nordmazedoniens: Rund ein Drittel der Landesbevölkerung ist in der Stadt am Vardar wohnhaft. Verschiedene [[Ethnie]]n, Sprachen und Religionen kennzeichnen die Bevölkerungsstruktur.

Im Jahr 2002 war die letzte Volkszählung Nordmazedoniens, damals zählte die Gemeinde der Stadt Skopje 506.926 Einwohner. Etwa 2,52 Prozent davon oder 12.774 Personen waren [[Analphabetismus|Analphabeten]] und rund 28,46 Prozent beziehungsweise 144.271 Personen waren arbeitslos.<ref name="VZ2002">{{Internetquelle |url=http://www.stat.gov.mk/pdf/kniga_13.pdf |titel=Volkszählung 2002 |abruf=2012-03-05 |format=PDF; 394&nbsp;kB |sprache=mk und en}}</ref> Laut Fortschreibung des Statistischen Amtes hatte Skopje am 30. Juni 2015 bereits 544.086 Einwohner.<ref>Staatliches statistisches Büro: [http://www.stat.gov.mk/Publikacii/2.4.16.10.pdf ''Bevölkerung am 30.06.2015 nach Gemeinden.''] S. 14. Abgerufen am 24. August 2017.</ref>

=== Ethnien und Sprachen ===
Wie in großen Teilen des Landes leben auch in Skopje verschiedene Ethnien miteinander. Für 2002 bezeichneten sich von den 506.926 Einwohnern 338.358 (66,75 %) als [[Mazedonier (slawische Ethnie)|slawische Mazedonier]], 103.891 (20,49 %) als [[Albaner in Nordmazedonien|Albaner]], 23.475 (4,63 %) als [[Roma]], 14.298 (2,82 %) als [[Serben]], 8.595 (1,70 %) als [[Balkantürken#Nordmazedonien|Türken]], 7.585 (1,50 %) als [[Bosniaken]], 2.557 (0,50 %) als [[Aromunen]] und 8.167 (1,61 %) gaben eine andere Volksgruppe an.

Die Sprachen mit den meisten Muttersprachlern waren 2002 [[Mazedonische Sprache|Mazedonisch]], [[Albanische Sprache|Albanisch]], [[Romani]], [[Serbische Sprache|Serbisch]], [[Türkische Sprache|Türkisch]] und [[Bosnische Sprache|Bosnisch]].<ref name="VZ2002_2">{{Internetquelle |url=http://www.stat.gov.mk/publikacii/knigaX.pdf |titel=Volkszählung 2002, Bevölkerung nach Ethnie, Muttersprache und Religion |abruf=2017-11-05 |format=PDF; 2,19&nbsp;MB |sprache=mk und en}}</ref>

=== Religionen ===
Die Religionen mit den meisten Anhängern sind das [[Orthodoxes Christentum|Orthodoxe Christentum]] und der [[Islam]] [[Sunniten|sunnitischer]] Ausprägung. Daneben gibt es Minderheiten an [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]], [[Protestanten]], [[Reformierte]]n und auch wenige [[Judentum|Juden]]. Die orthodoxen Mazedonier sind größtenteils in der [[Mazedonisch-Orthodoxe Kirche|Mazedonisch-Orthodoxen Kirche]] organisiert, deren [[Metropolit]] in Skopje residiert, auch wenn sich der [[Erzbistum Ohrid|Bischofssitz]] nominell in [[Ohrid]] befindet. Ein Großteil der muslimischen Albaner gehört der ''Islamisch-Gläubigen Vereinigung in der Republik Mazedonien'' (alb. ''Bashkësia Fetare Islame në Republikën e Maqedonisë'') an. Der [[Mufti|Großmufti]] Nordmazedoniens hat seinen Sitz in der Hauptstadt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bim.org.mk/ |text=Islamisch-Gläubige Vereinigung in der Republik Mazedonien |wayback=20080709014024}}</ref>

=== Persönlichkeiten ===
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Skopje}}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Stadtgeschichte ===
==== Entstehung von Scupi ====
[[Datei:Akvadukt (19).JPG|mini|Der römische Aquädukt]]
[[Datei:Skupi 01.JPG|mini|Römische Gräber in Scupi]]
Die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Skopje wurden innerhalb der Festung Kale gefunden. Sie datieren aus der [[Jungsteinzeit]] und sind über 6000 Jahre alt. Die von Archäologen zu Tage gebrachte Siedlung ist von einem noch unbekannten Volk gegründet worden, das von der Jungsteinzeit bis zur [[Frühe Bronzezeit|Frühen Bronzezeit]] über einige Jahrhunderte in der Region lebte.<ref name="hos">{{Internetquelle |url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=46 |titel=A brief account of the history of Skopje |hrsg=skopje.gov.mk |abruf=2012-03-11 |sprache=en}}</ref>


Die ersten bekannten Siedler in der Umgebung von Skopje waren die [[Triballer]], die zu den [[Thraker]]n gehörten. Nach ihnen kamen die [[Paionien|Päonier]], doch im 3. Jahrhundert v.&nbsp;Chr. konnten die [[Dardaner (Volk)|Dardaner]], ein [[Illyrer|illyrischer]] Stamm, das Gebiet besetzen und sie gründeten ein großes Königreich, das von der ''Scupi'' genannten Siedlung über [[Niš|Naissus]] im Norden bis hin zu den [[Prokletije|Albanischen Alpen]] im Westen reichte. Die Dardaner erklärten im 2. Jahrhundert v.&nbsp;Chr. Scupi zu ihrer Hauptstadt und dehnten ihr Reich bis nach ''Bylazora'' (beim heutigen [[Veles (Mazedonien)|Veles]]) im Süden aus.<ref name="hos" />
'''Skopje''' wurde von den Römern gegründet und hieß ''Scupi'' . [[Scupi]] war die Hauptstadt der römischen Provinz [[Obermoesien]]. Im Jahre 518 wurde sie durch ein Erdbeben zerstört. Der Wiederaufbau geschah unter Kaiser [[Justinian]] als ''Iustiniana Prima''.


Die [[Römisches Reich|Römer]] eroberten im Zuge der [[Makedonisch-Römische Kriege|Makedonisch-Römischen Kriege]] 168 v.&nbsp;Chr. auch das Reich der Dardaner, doch jahrzehntelang konnten sie ihre Herrschaft in [[Makedonien]] und [[Illyrien]] nur spärlich durchsetzen. Der römische Kaiser [[Domitian]] (81 bis 96 n.&nbsp;Chr.) siedelte zu Beginn seiner Herrschaft Veteranen der Legionen [[Legio I Italica|I Italica]], [[Legio III Augusta|III Augusta]], [[Legio IV Macedonica|IV Macedonica]], [[Legio V Macedonica|V Macedonica]], [[Legio V Alaudae|V Alaudae]], [[Legio IIII Flavia Felix|IIII Flavia]] und [[Legio VII Claudia|VII Claudia]] in der einem Militärlager ähnelnden Siedlung Scupi an.<ref>{{Literatur |Autor=Miroslava Mirković |Titel=Einheimische Bevölkerung und römische Städte in der Provinz Obermösien |Hrsg=[[Hildegard Temporini]] |Sammelwerk=Politische Geschichte (Provinzen und Randvölker: Lateinischer Donau-Balkanraum) |WerkErg=Teil II |Band=Band 6 |Verlag=[[Verlag Walter de Gruyter|Walter de Gruyter & Co.]] |Ort=Berlin/New York |Datum=1977 |Reihe=[[Aufstieg und Niedergang der römischen Welt]] |ISBN=978-3-11-006735-4 |Seiten=831}}</ref> Der Ort erlangte 86 n.&nbsp;Chr. den Status einer ''[[Colonia (Rom)|Colonia]]'' und wurde auch ''Colonia Flavia Aelia Scupi'' genannt.<ref name="hos" />
Bis ins 13. Jahrhundert war Skopje abwechselnd [[Bulgarien|bulgarisch]] oder [[Byzanz|byzantinisch]]. Schließlich war sie im 14. Jahrhundert serbisch, bis sie 1392 von den [[Osmanisches Reich|Osmanen]] erobert wurde.


;Das römische Scupi
Ab 1913 Teil war Skopje Teil des Königreiches [[Serbien]] und kam auch nach dem 1. Weltkrieg 1918 mit [[Serbien]] zum späteren Vielvölkerstaat [[Jugoslawien]]. Dort war Skopje ab 1929 Verwaltungssitz der ''Vardarska banovina'' innerhalb Jugoslawiens.
Die archäologischen Ausgrabungsarbeiten in der antiken Stätte ''Scupi'' begannen zwischen den beiden Weltkriegen und förderten 1925 eine [[Alte Kirche|frühchristliche]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] zutage. Später folgte das wohl wichtigste Bauwerk, ein [[Theater der römischen Antike|römisches Theater]]. Das [[#Museen und Galerien|Stadtmuseum Skopje]] begann 1966 erstmals mit der [[Restaurierung]] verschiedener Ruinen. 2008 fanden Archäologen eine 1,7 Meter hohe [[Venus (Mythologie)|Venus]]-Statue. Insgesamt wurden bisher über 23.000 Objekte gefunden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.balkantravellers.com/en/read/article/671 |titel=Precious Third-Century Statue of Venus Uncovered in Macedonia |hrsg=balkantravellers.com |datum=2008-07-10 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120209143601/http://www.balkantravellers.com/en/read/article/671 |archiv-datum=2012-02-09 |abruf=2012-04-11 |sprache=en}}</ref>


Zu den ausgegrabenen Gebäuden von ''Scupi'' zählen der [[Aquädukt]], einige [[Thermen]], einzelne Stadthäuser und das Theater. Mit Ausnahme des Theaters, das verfallen ist, können alle Gebäude besichtigt werden. Der archäologische Fundplatz ''Scupi'' befindet sich etwa vier Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums auf der anderen Seite des Vardar.<ref>{{Internetquelle |url=http://users.stlcc.edu/mfuller/scupi.html |titel=Ruins of Scupi in the Republic of Macedonia |hrsg=St. Louis Community College |datum=2005-10-20 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.aqueductskopje.net/ |titel=Rehabilitation of the Roman aqueduct and environment in Skopje, Macedonia |werk=aqueductskopje.net |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100717142214/http://www.aqueductskopje.net/ |archiv-datum=2010-07-17 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref>
Im 2. Weltkrieg war die Stadt von 1941-1945 unter [[Bulgarien|bulgarischer]] Herrschaft und danach ab 1945 war sie Hauptstadt der Volksrepublik [[Mazedonien]] innerhalb Jugoslawiens.


==== Mittelalter ====
1963 zerstörte abermals ein schweres Erdbeben weite Teile der Stadt, so dass internationale Hilfe erforderlich wurde.
[[Datei:Church of St. Panteleimon (Nerezi).jpg|mini|Kirche des Hl. [[Pantaleon (Heiliger)|Pantalejmon]] aus dem Jahre 1164. Sie besitzt zahlreiche Fresken und gehört zu den bedeutendsten erhaltenen [[Byzantinisches Reich|byzantinischen]] Kunstwerken [[Komnenen|komnenischer]] Zeit.]]


Die nächsten Jahrhunderte waren für die kleine Stadt sehr wechselvoll. Im Jahr 518 zerstörte ein Erdbeben die gesamte Stadt; der oströmische Kaiser [[Justinian I.]] ließ sie jedoch wieder aufbauen. Es vergingen nicht einmal 100 Jahre, als im Winter 594/95 im Zuge der [[Landnahme der Slawen auf dem Balkan]] Stämme der [[Slawen]] die Stadt dem Erdboden gleichmachten. Das Mittelalter zwischen dem Einfall der Slawen bis zur Eroberung durch die Osmanen im 14. Jahrhundert war von blutigen Machtkämpfen zwischen regionalen Mächten, allen voran den [[Byzantinisches Reich|Byzantinern]] und [[Bulgaren]], geprägt. Im 9. Jahrhundert schlossen letztere die Stadt dem [[Geschichte Bulgariens#Erstes Bulgarisches Reich|Ersten Bulgarischen Reich]] an und konnten sich für einige Jahrzehnte behaupten. Durch die [[Christianisierung]] Bulgariens wurde sie zudem Bischofssitz. Zar [[Roman (Bulgarien)|Roman]] erklärte im Jahr 980 Skopje für kurze Zeit zur bulgarischen Hauptstadt und Sitz des bulgarischen [[Bulgarisch-orthodoxe Kirche|Patriarchen]]. Im Jahr 1004 kam es im Umland von Skopje zu einer [[Schlacht von Skopje|großen Schlacht]] zwischen Byzantinern und Bulgaren. Nach dem Fall des Ersten Bulgarischen Reiches 1018 eroberten die Byzantiner die Stadt und erklärten sie zum Hauptort des [[Thema (byzantinische Verwaltung)|byzantinischen Themas]] [[Bulgarien (byzantinisches Thema)|Bulgaria]]. Die Herrschaft von Byzanz währte allerdings nicht lange und führte zur Stärkung der lokalen [[Boljaren]]. Schon im 12. Jahrhundert konnten die Bulgaren, nach einem Aufstand Skopje zurückerobern und sie ihrem [[Zweites Bulgarenreich|Zweiten Reich]] angliedern. Der Boljar von Skopje, [[Konstantin Tich Assen]] wurde im bulgarischen Bürgerkrieg zum bulgarischen Zar ernannt und die Region um Skopje wurde in der Folge direkt den bulgarischen Zaren unterstellt.
Seit 1991 ist Skopje Hauptstadt der unabhängigen Republik [[Mazedonien]].


Im Jahr 1282 entriss der serbische [[Nemanjiden]]könig [[Stefan Uroš II. Milutin|Milutin]] die Stadt den Bulgaren. Skopje entwickelte sich zur neuen [[Residenzstadt]] der serbischen Herrscherdynastien. Am 16. April 1346 ließen sich König [[Stefan Uroš IV. Dušan]] und seine Ehegattin in Skopje vom [[Bulgarisch-orthodoxe Kirche|bulgarischen Patriarchen]] [[Simeon (Patriarch)|Simeon]] und vom [[Liste der Erzbischöfe von Ohrid|Erzbischof Nikolaj von Ohrid]] zum ''Zar bzw. Zarin der Serben'' krönen. Zudem erhob er das Oberhaupt der [[Serbisch-Orthodoxe Kirche|serbischen Kirche]] [[Liste der Serbisch-Orthodoxen Patriarchen|Joanikije II.]] zum ersten serbischen Patriarchen.<ref>{{Internetquelle |url=http://bg-patriarshia.bg/index.php?file=tarnovo_patriarchs.xml |titel=ТЪрновсқи патриарси. (''Tarnowoer Patriarchen.'') |hrsg=bg-patriarshia.bg |abruf=2012-03-05 |sprache=bg}}</ref>
== Politik ==


==== Osmanische Zeit ====
Bürgermeister von Skopje ist Trifun Kostovski (seit 2005).
[[Datei:Isak Bey Turbe Aladja Mosque Skopje.JPG|mini|Der Grabturm hinter der [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunten Moschee]], 15. Jh.]]
Am 19. Januar 1392 geriet Skopje für mehr als 500 Jahre unter [[Osmanisches Reich|osmanische]] Herrschaft.<ref>{{Internetquelle |url=http://makedonija.name/cities/skopje#b |titel=Skopje History |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref> Wie der jugoslawische Orientalist [[Hasan Kaleshi]] (* 1922 in [[Srbica (Nordmazedonien)|Srbica]]; † 1976) berichtet, hieß der erste osmanische in Skopje ansässige Markgraf ''Paşayiğit Bey'', welcher vielleicht um 1397 den ältesten islamischen Bau der Stadt, die [[Meddah-Baba-Moschee]] erbauen ließ.<ref>{{Internetquelle |autor=Naser Ramadani |url=http://www.zeriislam.com/artikulli.php?id=1181 |titel=Islami dhe arsimi fetar në Maqedoni. |hrsg=Zëri Islam |datum=2009-12-18 |abruf=2012-03-05 |sprache=sq}}</ref> Ihm folgte sein Adoptivsohn ''Ishak Bey'', der ein Hospiz (später in eine Freitagsmoschee umgewandelt, die als [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunte Moschee]] bekannt wurde) errichtete und weiters eine [[Madrasa]] (nicht erhalten) samt Bibliothek stiftete. Zum Unterhalt seiner gemeinschaftlichen Einrichtungen legte ''Ishak Bey'' in seiner [[Waqf|Wakfiye]] die Einkünfte von zwei [[Hamam]]s, 102 Läden und zwei [[Karawanserei|Hanen]] sowie die Erträge zweier Dörfer und von sieben Landkomplexen einschließlich Äcker und Gärten aus dem Umland fest. Er selbst wurde später im Hofe der Bunten Moschee begraben,<ref>{{Literatur |Autor=Hasan Kaleši (Hasan Kaleshi) |Titel=Najstariji vakufski dokumenti u Jugoslaviji na arapskom Jeziku |Ort=Priština |Datum=1972 |Seiten=333 |Kommentar=Einer der ersten Stifter im Gebiet des heutigen Jugoslawien war Ishak Bey, der zweite Statthalter von Skopje nach Paşayiğit Bey. Ishak Bey errichtete in Skopje eine Moschee, die die Aladža („Bunte“) Moschee genannt wird, zweifellos die älteste Moschee in Skopje nach der Meddah-Moschee, ein Vermächtnis des Paşayiğit Bey. Außer der Moschee erbaute Ishak Bey eine Medrese, die unter der türkischen Herrschaft eine der bekanntesten in Rumeli war. In der Moschee befand sich auch eine Bibliothek, was sich aus den gestifteten Büchern nach diesem Dokument [d.&nbsp;h. der Stiftungsurkunde] schließen lässt ... Im Bereich der Medrese befanden sich Wohnräume für die Studenten, weil der Gründer 'acht Dirhem pro Tag für die Studenten, die in der Medrese leben', gestiftet hat. In der wakfiye [Stiftungsurkunde] wird auch ein [[imaret]] (öffentliche Küche) erwähnt ... Zum Unterhalt der Moschee, der Medrese und des imarets, zur Bezahlung der verschiedenen Bediensteten und Diener, setzte Ishak Bey Einkommen aus folgenden Stiftungen fest: zwei Dörfer bei Skopje, zwei Hamame [Bäder] in Skopje, 102 Läden in Skopje, zwei Hane [Gasthöfe] in Skopje, sieben Landkomplexe einschließlich Äcker und Gärten, ein Haus als Wohnung für die Lehrer.}}</ref> allerdings nicht, wie oft vorgegeben, im hinter der Moschee befindlichen überkuppelten Grabturm, der aus stilistischen Gründen in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert werden muss.


Zur Mitte des 15. Jahrhunderts hatte Üskub 5145 steuerrechtlich erfasste Einwohner. Davon waren 3330 [[Muslim]]e, hauptsächlich aus Kleinasien stammende [[Balkantürken#Nordmazedonien|Türken]] und 1815 [[Christ]]en. Da für Besteuerungszwecke die ethnische Zugehörigkeit der Christen unbedeutend war, wurde sie nicht festgehalten. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass sie eine südslawische Sprache, Griechisch und/oder Albanisch sprachen. Der größere Teil der Bevölkerung war im [[Gewerbe]] tätig. Ein wirtschaftlicher Aufschwung trat in Skopje im 16. Jahrhundert ein. Er wurde begünstigt durch die Lage der Stadt am Knotenpunkt der Handelsrouten von [[Edirne]] nach [[Sarajevo|Saraybosna]] und von [[Thessaloniki|Selanik]] nach [[Belgrad]], durch das osmanische Protektorat über [[Dubrovnik]] und die Ankunft von [[Sephardim|sephardischen Juden]]. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt mehr als 10.000 Einwohner (7425 Muslime, 2735 Christen und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren.<ref>{{Literatur |Autor=Fikret Adanır |Titel=Skopje, eine Balkan-Hauptstadt. |Hrsg=[[Harald Heppner]] |Ort=Wien |Datum=1994 |Reihe=Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte - Funktion - Nationale Symbolkraft. |Seiten=149–170 |Kommentar=Hier S. 153–154: Skopje zählte um die Mitte des 15. Jahrhunderts 5.145 steuerrechtlich erfaßte Einwohner, davon 3.330 Muslime und 1.815 Christen. Die Muslime - hauptsächlich Türken - stammten aus Kleinasien; die Islamisierung der einheimischen Bevölkerung war bis zum 16. Jahrhundert unbedeutend. Um 1455 betrieben rund 40 Prozent der muslimischen und 14 Prozent der christlichen Haushalte ein Gewerbe. Der Aufschwung im Balkanhandel im 16. Jahrhundert, begünstigt durch das osmanische Protektorat über Dubrovnik ebenso wie die Ankunft von sephardischen Juden auf dem Balkan, kam auch Skopje zugute. Mit seinen mehr als 10.000 Einwohnern um die Mitte des 16. Jahrhunderts (2.735 Christen, 7.425 Muslime und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren, und mit seiner Lage am Knotenpunkt der Handelsrouten von Edirne nach Sarajevo und von Thessaloniki nach Belgrad. war Skopje dabei, ein Zentrum von überregionaler Bedeutung zu werden.}}</ref> Eine [[Synagoge]] wurde in Skopje erstmals 1361 errichtet.<ref>{{Internetquelle |autor=Albert Ramaj |url=http://albanisches-institut.ch/wp-content/uploads/2012/01/Juden-in-Albanien1.pdf |titel=Die Rettung der Juden in Albanien |werk=Albanisches Institut, St. Gallen |datum=2012-01-11 |abruf=2012-08-22 |kommentar=PDF-Datei, 73.6 KB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140408224756/http://albanisches-institut.ch/wp-content/uploads/2012/01/Juden-in-Albanien1.pdf |archiv-datum=2014-04-08 |offline=ja }}</ref> Um 1515 ereignete sich wieder ein schweres Erdbeben.
== Geographie ==


[[Datei:Skopje1594.gif|mini|Skopje im Jahre 1594]]
Skopje liegt am Fluss [[Vardar]] im Norden des Staates.
Eine für die hochosmanische Zeit (16./17. Jahrhundert) bedeutende ausführliche Beschreibung Skopjes, drei Jahrzehnte vor der [[Brand von Skopje|Inbrandsetzung Skopjes]] durch den [[Habsburger|habsburgischen]] General [[Giovanni Norberto Piccolomini]] im Jahre 1689, findet sich im „Reisebuch“ (''Seyahatnâme'') des osmanischen Reisenden [[Evliya Çelebi]]. Er beschrieb die Stadt als eine ''gewaltige Siedlung'', welche sich auf beiden Seiten des Vardars erstreckte. Über der Stadt lag die Zitadelle, mit etwa 100 Mannschaftshäusern, Vorratshäusern und Zeughäusern. Die etwa 1060 Steinhäuser prägten mit ihren roten Ziegeln das Stadtbild. Weiter gab es in dieser Zeit 9 Koranleseschulen, welche den Moscheen angeschlossen waren, 20 [[Derwisch]]klöster ([[Tekke]]), ein [[Mevlevi|Mewlewikloster]] und 70 Schulen (Mekteb).<ref>{{Literatur |Autor=[[Evliya Çelebi]] |Titel=''Reisebuch'' |Kommentar=Üsküb liegt links und rechts des Flusses Vardar [und ist] eine gewaltige Siedlung, die mit vielen tausend bemerkenswerten Steinbauten geziert ist. Sie hat siebzig Stadtviertel ... Im Innern der Zitadelle befinden sich etwa 100 Mannschaftshäuser, Vorratshäuser und Zeughäuser. Da sie sich aber im Innern des Landes befindet, hat sie nur wenige Geschütze. Die Stadt hat etwa 1060 hübsche Steinhäuser mit und ohne Obergeschoß, die von oben bis unten mit roten Ziegeln geschmückt und wohlgebaut sind ... Die kleinen und großen Gebäude und Bethäuser der Stadt umfassen 120 Gebetsnischen, jedoch nur in 15 von ihnen wird das Freitagsgebet abgehalten ... Es gibt 9 Koranleseschulen, doch besitzen sie keinen eigenen Lehrraum, sondern sind den Moscheen angeschlossen. In ihnen wird außer [dem] Auswendiglernen des Korantextes ... nichts anderes gelehrt, da die Leute dort des Auswendiglernens nicht allzu sehr beflissen sind. An 70 Orten gibt es Schulen (mekteb). In der Nähe von jeder Moschee ist eine Schule eingerichtet ... Es gibt über 20 Derwischklöster (tekje). Das Mewlewikloster ist eben errichtet und in Betrieb; früher war es das Haus des Pascha; durch Befehl des Melek Ahmed Pascha wurde es zum Sitze der Mewlewi. [Weiters gibt es] 110 Brunnen mit fließendem Wasser; 200 Sebilhane (große Brunnen) werden gezählt ... Die Bäder sind außerordentlich hübsch ... An sieben Orten gibt es kostenlose Gasthäuser (müsafirhane).}}</ref>
(Daher stammt auch der Name des Fußballvereins [[Vardar Skopje]].)


In Üsküb war im Jahre 1660 Evliya Zeuge des regen wirtschaftlichen Lebens in den über 2100 Kaufläden in den mehreren [[Basar]]en geworden. Zur Bevölkerungsstruktur vermerkt er, dass es in der Stadt neben den Muslimen auch Einwohner [[Armenier|armenischer]], [[Bulgaren|bulgarischer]], [[Serben|serbischer]] und [[Türkische Juden#Osmanisches Reich|jüdischer]] Herkunft gäbe, welche ihre eigenen Gotteshäuser besaßen. Auch eine Vielzahl von [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] lebte in der Stadt, welche jedoch ihren Gottesdienst in den serbischen Kirchen abgehalten haben sollen.<ref>{{Literatur |Autor=Evliya Çelebi |Titel=Balkantürkische Studien |TitelErg=Übersetzung aus dem Türkischen nach Herbert Duda |Ort=Wien |Datum=1949 |Seiten=19–38 |Kommentar=Die Stadt hat aus Stein erbaute und mit Gewölben und Kuppeln gezierte Markthallen und Bazare, in denen 2150 Kaufläden untergebracht sind. [Die] Gassen sind sauber gepflastert. Jeder Kaufstand ist mit Hyazinthen, Veilchen, Rosen, Narzissen, Basilienkraut, Flieder und Lilien geschmückt, die in Krügen oder Kästen stehen .. Bei heftiger Hitze ähneln die Bazare den Serdab (kühlen Sommerräumen) in Bagdad, denn die Bazare sind wie die in Sarajevo und Aleppo ganz und gar mit Bogengewölben erbaut ... Es gibt armenische, bulgarische, serbische und jüdische Gotteshäuser. Solche für die Franken, Madjaren und Deutschen gibt es nicht. Es gibt jedoch ziemlich viel Lateiner [d.&nbsp;h. Katholiken] da; diese halten dann den Gottesdienst auch in den serbischen Kirchen ab ... Die [muslimischen] Einwohner [Skopjes] sprechen meist rumelisch[-türkisch] und albanisch. Sie haben eine besondere Mundart. Sie gebrauchen dunkle und abgewandelte Ausdrucke. Sie sprechen aber mit einer besonderen Anmut ... Es ist wirklich eine saubere Stadt, denn alle Hauptwege sind gleichmäßig weiß gepflastert. Es gibt sehr viele Notabeln, Vornehme und Angesehene da. Sie ist ein Ort, wo Dichter wohnen, [und] wo man die Armen liebt; die Leute dort lieben Genuß und Lebensfreude, und Liebe und Leidenschaften gehören (auch dort) zum Besitz des liebeskranken Herzen.}}</ref>
== Persönlichkeiten ==


1656 wurde in Skopje ein [[Bistum Skopje|römisch-katholisches Erzbistum]] errichtet, dessen erster Metropolit [[Andrea Bogdani]] (1600–1683) wurde. Doch schon 1680 verlegte sein Neffe [[Pjetër Bogdani]] den Sitz nach [[Janjeva]] im Kosovo.<ref>{{Literatur | Autor=Peter Bartl | Titel=Geistliche Visitationsberichte als Quellen zur albanischen Volks- und Kirchengeschichte | TitelErg=Die Erzdiözese Skopje | Hrsg=[[Thede Kahl]], Izer Maksuti, [[Albert Ramaj]] | Sammelwerk=Die Albaner in der Republik Makedonien | WerkErg=Fakten, Analysen, Meinungen zur interethnischen Koexistenz | Verlag=[[LIT Verlag]] | Ort=Wien | Datum=2006 | Reihe=Wiener Osteuropa-Studien | BandReihe=23 | HrsgReihe=Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut | ISBN=3-7000-0584-9 | ISSN=0946-7246 | Seiten=22 | Online=[https://albanisches-institut.ch/die-albaner-in-der-republik-makedonien/ Inhaltsverzeichnis] | Abruf=2022-12-06}}</ref>
* Flavius Petrus Sabbatius Justinianus

* [[Justinian I.]], genannt "der Große" (*ca. 482 in Tauresium † 14. November 565 in Konstantinopel) war byzantinischer Kaiser von 527 bis 565.
Die Entwicklung Skopjes wurde abrupt unterbrochen, als im [[Großer Türkenkrieg|Großen Türkenkrieg]] (1683–1699) österreichische Truppen unter General [[Giovanni Norberto Piccolomini]] bis nach Mazedonien vordrangen. Am 25. Oktober 1689 nahm seine Armee die Stadt ohne große Kämpfe ein, weil die [[Osmanische Armee|osmanische Streitmacht]] und viele Einwohner den Ort verlassen hatten. Piccolomini befahl, Skopje niederzubrennen, was am 26. und 27. Oktober geschah. Angeblich sollte der Ausbreitung von [[Cholera]] vorgebeugt werden. [[Brand von Skopje|Der Brand]] zerstörte viele Häuser und Geschäfte. Das jüdische Viertel wurde am schlimmsten getroffen. Die meisten Wohnhäuser, zwei [[Synagoge]]n und die jüdische Schule wurden vom Feuer vernichtet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=46 |titel=A brief account of the history of Skopje |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref>
* [[Agnes Gonxha Bojaxhio|Mutter Teresa]] stammt aus Skopje

==== Spätosmanische Zeit ====
[[Datei:Sv. Bogorodica Skopje 02.jpg|mini|links|Die [[Muttergotteskirche (Skopje)|Muttergotteskirche]] (erbaut im frühen 19. Jahrhundert, Foto von 1935)]]
Die Stadt erholte sich nur langsam von dem Brand. Die auf diese Zerstörung im Jahre 1689 folgenden hundert Jahre der Geschichte Skopjes liegen weitgehend im Dunklen. Ein paar vereinzelte Quellen berichten von der Reparatur der Moschee Sultan Murads II., die 1712, also 23 Jahre nach dem Brand, unternommen wurde. Ein osmanischer Plan des Stadtteils um die genannte Moschee lässt erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt noch die meisten der dort befindlichen Gebäude zerstört waren. Reisende, die Üsküb gegen Ende des 18. oder Beginn des 19. Jahrhunderts besuchten, berichten übereinstimmend von etwa 5000 bis 6000 Einwohnern, gegenüber 40.000–60.000 Einwohnern vor dem Brand oder auch 1500 Häusern, die recht klein waren und schmutzige Straßen säumten.<ref>{{Literatur |Autor=Marlene Kurz |Titel=Das sicill aus Skopje. Kritische Edition und Kommentierung des einzigen vollständig erhaltenen Kadiamtsregisterbandes („sicill“) aus Üsküb (Skopje) |Verlag=Harrassowitz |Ort=Wiesbaden |Datum=2003 |ISBN=3-447-04722-4 |Seiten=51}}</ref>

Auch Skopje geriet im 19. Jahrhundert in die Wirren des Nationalismus auf dem Balkan. 1844 organisierten Albaner einen Aufstand gegen das Osmanische Reich. Sie protestierten gegen die als zu hoch empfundenen Steuern und die Politik der Zentralisierung. Nach der Zerschlagung des Aufstandes wurden viele albanische Einwohner inhaftiert oder nach [[Kleinasien]] verbannt.<ref>{{Literatur |Autor=Miranda Vickers |Titel=Shqiptarët - Një histori moderne |Verlag=Bota Shqiptare |Datum=2008 |ISBN=978-99956-11-68-2 |Kapitel=Vazhdimi i shpërbërjes së Perandorisë Osmane |Seiten=48 |Originaltitel=The Albanians - A Modern History |Originalsprache=en |Übersetzer=Xhevdet Shehu}}</ref>

Ein Aufschwung setzte im Laufe des 19. Jahrhunderts ein, nicht zuletzt durch den vom spätosmanischen Staat vorangetriebenen Bau von Eisenbahnverbindungen, verbunden mit dem Zuzug nichtmuslimischer Bevölkerung. Ab 1873 war Skopje durch eine Eisenbahnlinie entlang des Vardar verbunden mit Thessaloniki, 1888 auch mit den serbischen Bahnstrecken. So war die Stadt von nun an über Belgrad direkt mit [[Mitteleuropa]] verbunden. In den 1890er Jahren folgten Verbindungen nach [[Bitola]] und [[Istanbul]]. Skopje war Hauptort eines [[Sandschak (Osmanisches Reich)|Sandschaks]] und ab 1888 ([[Pristina]] ablösend) Hauptstadt der osmanischen Provinz ([[Vilâyet]]) Kosovo. In dieser Zeit wurde Skopje zur drittgrößten Stadt [[Makedonien]]s nach Thessaloniki und Bitola. So hatte Skopje um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert 30.000–40.000 Einwohner, primär eine Folge des Zuzugs slawischer Christen aus dem bäuerlichen Umland, die der Stadt erstmals seit dem 15. Jahrhundert erneut eine nichtmuslimische Bevölkerungsmehrheit bescherte.

Im [[Bulgarisch-griechischer Kirchenkampf|Kampf]] für eine vom griechisch geprägten [[Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel|ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel]] unabhängige bulgarische Kirche wurde in den 1830er Jahren mehrmals der griechische Bischof vertrieben und die Entsendung eines bulgarischen Bischofs gefordert. Der Konflikt spitze sich zu, als in dieser Zeit die bulgarische Gemeinde Skopjes die [[Muttergotteskirche (Skopje)|Muttergotteskirche]] und eine dazugehörige [[Klosterschule (Bulgarien)|Klosterschule]] (erbaut 1836/37) stiftete. Erstere wurde vom Baumeister [[Andreja Damjanov]]<!-- aus dem westmazedonischen Dorf [[Tresonče]]--> erbaut. Das Projekt hatten die mittlerweile gelockerten osmanischen Baugesetze ermöglicht, die einst den Neubau bzw. die Renovierung christlicher Kirchen eingeschränkt hatten. Um 1850 erfolgte die Umstellung der Schule nach dem [[Lancasterschule|Lancaster System]] und 1895 zur [[Bulgarische Pädagogische Schule (Skopje)|Bulgarischen Pädagogischen Schule]].<ref>{{Literatur |Autor=Васил Кънчов |Titel=Град Скопие. Бележки за неговото настояще и минало |Datum=1898}}</ref>

Gemäß dem vom Sultan [[Abdülaziz]] am 28. Februar 1870 erlassenen [[Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats]] wurde 1874 nach einem [[Plebiszit]] der slawischen Bevölkerung mit [[Dorotej von Skopje]] der erste bulgarische Bischof der [[Eparchie]] Skopje eingesetzt, der sich schließlich dem [[Bulgarisches Exarchat|Bulgarischen Exarchat]] unterstellte.<ref>Fikret Adanir: ''Skopje: Eine Balkan-Hauptstadt'' In: Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte - Funktion - Nationale Symbolkraft. Wien 1990, S. 149–169, hier: S. 159.</ref>

==== Das 20. Jahrhundert ====
[[Datei:Monument-skopjeearthquake.JPG|mini|Ein den über 1000 Opfern des Erdbebens von 1963 gewidmetes Monument]]
Zwei Jahre nach der [[Jungtürken#Jungtürkische Revolution 1908|Jungtürkischen Revolution]] führten die Jungtürken 1910 im ganzen Osmanischen Reich eine Volkszählung durch. Demnach war die [[Juden|jüdische]] Gemeinde mit 2.327 Personen vertreten.<ref>{{Literatur |Autor=Thede Kahl, Izer Maksuti, Albert Ramaj |Titel=Die Albaner in der Republik Makedonien |TitelErg=Fakten, Analysen, Meinungen zur interethnischen Koexistenz |Sammelwerk=Wiener Osteuropa Studien |Band=Band 23 |Verlag=Lit Verlag |Ort=Wien |Datum=2006 |ISBN=3-7000-0584-9 |Kapitel=Mutter Teresa von Kalkutta ist Gonxhe Bojaxhiu von Skopje |Seiten=46 |ISSN=0946-7246}}</ref>

[[Datei:Centarot na Skopje pred zemjotresot.jpg|mini|Ein Blick auf das Zentrum von Skopje vor dem Erdbeben von 1963.]]

Im August 1912 wurde Skopje von 30.000 albanischen Aufständischen eingenommen, die unter anderem von [[Isa Boletini]] angeführt wurden und gegen die Politik des Osmanischen Reiches vorgingen.<ref>{{Literatur |Autor=Miranda Vickers |Titel=Shqiptarët - Një histori moderne |Verlag=Bota Shqiptare |Datum=2008 |ISBN=978-99956-11-68-2 |Kapitel=''Lufta e Parë Ballkanike dhe themelimi i shtetit shqiptar'' |Seiten=110 |Originaltitel=The Albanians - A Modern History |Originalsprache=en |Übersetzer=Xhevdet Shehu}}</ref> In den [[Balkankriege]]n wurde Skopje am 25.&nbsp;Oktober 1912 durch die [[Serbien|serbischen Streitkräfte]] erobert und geriet unter die Herrschaft von Belgrad. Die serbischen Truppen richteten ein Blutbad in der Stadt an: Albanische und türkische Häuser wurden in Brand gesetzt, Menschen wurden geköpft und ihre Leichen in den Straßen aufgestapelt. Laut einem Bericht von [[Leo Trotzki]] wurden nicht nur Männer, sondern auch Hunderte von Kindern und Frauen lebendig in Brand gesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Miranda Vickers |Titel=Shqiptarët - Një histori moderne |Verlag=Bota Shqiptare |Datum=2008 |ISBN=978-99956-11-68-2 |Kapitel=''Lufta e Parë Ballkanike dhe themelimi i shtetit shqiptar'' |Seiten=113–114 |Originaltitel=The Albanians - A Modern History |Originalsprache=en |Übersetzer=Xhevdet Shehu}}</ref> Der römisch-katholische Erzbischof [[Lazër Mjeda]] schreibt, wie jede Nacht 20, 30 Leichen von Albanerinnen und Albanern in den Vardar geworfen wurden. Viele flüchteten in die neugegründete Türkei oder wurden von den serbischen Truppen zur Aussiedlung gezwungen.

Durch die neue Grenzziehung nach den Balkankriegen 1912 und 1913, als Bitola zur Grenzstadt mit Griechenland wurde, begann der Aufstieg Skopjes zum unumstrittenen Zentrum „Südserbiens“. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] wurde sie am 10. Oktober 1915 von bulgarischen Truppen eingenommen. Dabei zündeten die Serben bei ihrem Abzug den nördlichen Teil der Stadt an, was große Schäden an historischen Bauwerken verursachte.<ref>{{Literatur |Titel=Войната срещу Сърбия през 1915 година. Настъплението на Втора армия в Македония |Hrsg=Българската армия в Световната война 1915-1918 |Band=Band 3 |Ort=Sofia |Datum=1938 |Seiten=238}}</ref> Unter den Bulgaren begann der Bau der [[Bahnstrecke Skopje–Ohrid|Bahnstrecke Skopje–Tetovo–Gostivar-Kičevo-Ohrid]]. Erst 1918 wurde Skopje von Serbien zurückerobert und gehörte wie auch das ganze heutige Nordmazedonien danach zum [[Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen]], das 1929 in [[Königreich Jugoslawien]] umbenannt wurde und im gleichen Jahr Skopje zur Hauptstadt der neu errichteten [[Vardarska banovina]] (Banschaft Vardar) machte.

Am 7. April 1941, dem zweiten Tag des [[Balkanfeldzug (1941)#Zerschlagung Jugoslawiens|deutschen Angriffs auf Jugoslawien]] während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]], wurde Skopje von Verbänden des [[XXXX. Armeekorps (Wehrmacht)|XXXX. deutschen Armee-Korps]] besetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Hillgruber, Gerhard Hümmelchen |Titel=Chronik des Zweiten Weltkrieges: Kalendarium militärischer und politischer Ereignisse 1939–1945 |Verlag=Gondrom |Ort=Bindlach |Datum=1989 |ISBN=3-8112-0642-7 |Seiten=65–70 |Kapitel=April 1941}}</ref> In der anschließenden Besatzungszeit stellte Bulgarien von 1941 bis 1944 die Militärverwaltung in Skopje und stützte sich dabei auch auf Mitglieder der VMRO. So war der aus Skopje stammende [[Spiro Kitantschew]] in dieser Zeit der Bürgermeister dort. Am 2. August 1944 wurde die Stadt durch die kommunistische Partisanenbewegung zur Hauptstadt der neuen [[Sozialistische Republik Mazedonien|Sozialistischen Republik Mazedonien]] erklärt, die eine Teilrepublik des [[Kommunismus|kommunistischen]] [[Jugoslawien]]s stellte.

Das ethnisch-albanische Element der Stadt wurde durch einen jugoslawisch-türkischen Vertrag noch weiter geschwächt, als es ohnehin schon durch die Verbrechen und die Diskriminierungen Anfang des 20. Jahrhunderts war: Tausende muslimische Albaner (insbesondere aus Skopje) wurden als Türken klassifiziert und mussten ihre Heimat in Richtung Türkei verlassen. Gleichzeitig wurden vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg römisch-katholische und christlich-orthodoxe Albaner slawisiert und mazedonisiert. Die einst starke römisch-katholische Albanergemeinde ist dadurch auf ein paar Dutzend Familien heute geschrumpft.

[[Datei:SkopjeErdbeben.jpg|mini|Der ehemalige Bahnhof Skopje, nach dem Erdbeben am 26. Juli 1963, 5 Uhr 17]]
Um 5:17 Uhr des 26. Juli 1963 ereignete sich ein schweres [[Erdbeben]], das 1070 Todesopfer forderte. Rund 75 Prozent der Einwohner verloren ihr Obdach und 3300 Personen erlitten schwere Verletzungen. Nahezu die ganze Altstadt wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Erschütterungen konnten über das ganze Land und auch im angrenzenden Kosovo und Serbien gespürt werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über einer Milliarde [[US-Dollar]]. Mit internationaler Hilfe wurde Skopje in den nächsten Jahren wiederaufgebaut; der [[japan]]ische Architekt [[Kenzō Tange]] entwickelte für die Stadt am Vardar einen Masterplan.<ref>{{Literatur |Autor=Zoran V. Milutinović |Titel=Urbanistic Aspects of Post Earthquake Reconstruction and Renewal – Experiences of Skopje Following Earthquake of July 26, 1963. |TitelErg=International Earthquake Symposium Kocaeli |Datum=2007 |Online=[http://kocaeli2007.kocaeli.edu.tr/kocaeli2007/TAM_METIN_NUMARALI-SIRALI-PDF/645-649.pdf kocaeli2007.kocaeli.edu.tr] |Format=PDF |KBytes=260 |Abruf=2012-03-05}}</ref>

{{Zitat|Autor=Miodrag Hadži-Ristič und Dragoljub Jankovič|Quelle=Zitat eines Einwohners<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopje.diplo.de/Vertretung/skopje/de/Skopje_20Studentenseite/Seiten/Erdbeben.html |titel=Deutsche Botschaft Skopje |titelerg=Skopje '63 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090614032949/http://www.skopje.diplo.de/Vertretung/skopje/de/Skopje_20Studentenseite/Seiten/Erdbeben.html |archiv-datum=2009-06-14 |abruf=2012-03-17}}</ref>|Der Tag vor dem Erdbeben war ein ganz gewöhnlicher Tag: Schule, Kinderspiele und Abendessen mit meinen Eltern. Ich war acht Jahre alt. Meine Eltern gingen früh zur Arbeit. Das Erdbeben weckte mich auf. Als ich an meine Schwester dachte, lief ich schnell wieder die Treppen hoch. Meine einjährige Schwester war noch zu Hause. Ich rannte zurück, nahm sie und lief vor das Gebäude. Alle Nachbarn waren da. Sie trugen Pyjamas oder nur Unterhosen. Das Bild war schrecklich. Das Gebäude, in dem ich gewohnt hatte, war nicht mehr da. Es waren nur Reste. Man hörte Leute schreien, weinen und nach Namen rufen. Man hörte viele Namen. Ich habe meine Mutter verloren. Sie war eine von den 1000 Menschen, die ihr Leben verloren haben.}}

Im Oktober 1991 erklärte Mazedonien seine Unabhängigkeit von [[Jugoslawien]] und nannte sich fortan ''Republik Mazedonien'' bzw. ''Former Yugoslav Republic of Macedonia'' (FYRoM).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.strasbourg-europe.eu/macedonia/ |titel=North Macedonia {{!}} Strasbourg Europe |abruf=2025-03-08}}</ref> Skopje wurde somit zur Hauptstadt der unabhängigen ''Republik Mazedonien'', die seit 2019 amtlich ''Republik Nordmazedonien'' heißt. Während des [[Kosovokrieg]]s nahmen die Stadtbehörden Tausende von Flüchtlingen aus dem benachbarten Kosovo auf. Nur einige Kilometer nordöstlich von Skopje bei [[Aračinovo]] fanden während des [[Albanischer Aufstand in Mazedonien 2001|albanischen Aufstands 2001]] blutige Kämpfe zwischen der [[UÇK#Die Mazedonische UÇK|mazedonischen UÇK]] und der staatlichen Polizei statt. Anfang 2016 kam es zu einem [[Kreuz-Konflikt von Skopje 2016|Konflikt um die Errichtung eines überdimensionalen Kreuzes]] oberhalb der Stadt.

Bei den Kommunalwahlen am 31. Oktober 2021 setzte sich Danela Arsovska als konservative, parteilose Kandidatin – unterstützt von [[Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation – Demokratische Partei für Mazedonische Nationale Einheit|VMRO-DPMNE]] und der Koalition „Für die Erneuerung Mazedoniens“ – gegen den bis dahin amtierenden Bürgermeister Petre Shilegov ([[Sozialdemokratische Liga Mazedoniens|SDSM]]) durch. Zuletzt hatte Skopje 1948 eine Bürgermeisterin.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/europa/partner/skopje/wechsel-im-rathaus-von-skopje.php |titel=Wechsel im Rathaus von Skopje |werk=dresden.de |datum=2025-03-07 |sprache=de |abruf=2025-03-08}}</ref>

=== Einwohnerentwicklung ===
{| class="wikitable float-right"
! style="background:#efefef;"| &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; Jahr &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;
! style="background:#efefef;"| Einwohner
|-
| 1450 || align="right" | 5.000
|-
| 1550 || align="right" | 10.000
|-
| 1650 || align="right" | 40.–60.000
|-
| 1800 || align="right" | 5.–6.000
|-
| 1900 || align="right" | 30.–40.000
|-
| 1981 || align="right" | 408.143
|-
| 2002 || align="right" | 506.926
|}
[[Datei:Skopje SPOT 1114.jpg|mini|links|Satellitenaufnahme des Stadtgebietes (2004)]]
Die Stadt erlebte in ihrer Geschichte zwei wesentliche Bevölkerungsschübe. Das erste große Bevölkerungswachstum konnte in der osmanischen oder genauer in der hochosmanischen Zeit (17. Jahrhundert) verzeichnet werden. Zu diesen Jahrzehnten wuchs Skopje zu einer überregional wichtigen Handelsstadt mit 40.000 bis 60.000 Einwohnern heran. Der zweite Bevölkerungsschub setzte während der jugoslawischen Ära ein, als in der Stadt große Investitionen in Industrie und Infrastruktur vorgenommen wurden. Die blühende Wirtschaftsstadt zog viele Menschen aus ganz Nordmazedonien an, die auf der Suche nach Arbeit waren. In der letzten jugoslawischen Volkszählung von 1981 wurden für Skopje 408.143 Personen registriert. Seitdem hat die Stadtbevölkerung um etwa ein Viertel zugenommen. Bei der Volkszählung 2002 wurden 506.926 Einwohner erfasst.


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
Mit einer über 2000-jährigen Besiedlungsgeschichte weist Skopje eine Vielzahl an Bauwerken und Monumenten aus verschiedenen Epochen auf. Aus römischer Zeit blieb beispielsweise das [[Aquädukt]] der antiken Stadt Scupi erhalten. Im Mittelalter entstanden durch die Verbreitung des [[Christentum]]s auf dem [[Balkanhalbinsel|Balkan]] zahlreiche [[Byzantinisches Reich|byzantinische]] Kirchen und Klöster in der Umgebung wie auch in der Stadt. Auch die [[islamische Architektur]] hinterließ während der über 500 Jahre dauernden Herrschaft der Osmanen ihre Spuren in Form von [[Moschee]]n, Brücken, [[Hamam]]e, [[Karawanserei]]en, Bibliotheken und vor allem im [[Basar]]-Viertel, der Altstadt von Skopje. Mit dem Aufblühen des Nationalismus in [[Südosteuropa]] zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt am Vardar ein Zentrum der bulgarischen und albanischen Widerstandsbewegungen gegen das Sultanat am Bosporus. Bulgarische und albanische Geistliche konnten wieder im großen Stil orthodoxe und katholische Gotteshäuser erbauen.


[[Datei:KaleFortress-Skopje1.JPG|mini|Die Festung Kale hoch über der Stadt ist eines der [[Wahrzeichen]] Skopjes]]
* Skopsko Kale, Burg oberhalb der Stadt, erbaut während der Herrschaft von Czar Justinijan I.
* St.-Nikita-Kloster, 1370 erbaut
* Steinbrücke zur Altstadt aus dem VI Jahrhundert
* Daut Pascha Hammam (größte türkische Badeanlage auf dem [[Balkan]], heute Galerie)
* alter Bahnhof im Zentrum wurde 1963 bei einem Erdbeben teilweise zerstört und beinhaltet heute ein Museum


Die ''Festung Kale'' ({{mkS|Скопско кале}}, {{sqS|Kalaja e Shkupit}}) befindet sich auf einer Anhöhe westlich der Altstadt und auf der Nordseite des Vardar. Erste Spuren von menschlicher Besiedlung auf der Burg stammen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopskokale.com.mk/en/prehistory.php |titel=Prehistoric Kale |hrsg=skopskokale.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080407040801/http://www.skopskokale.com.mk/en/prehistory.php |archiv-datum=2008-04-07 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref> Unter dem bulgarischen Zaren [[Samuil (Bulgarien)|Samuil]] (10. Jahrhundert n. Chr.) stand auf dem Hügel erstmals eine befestigte Siedlung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopskokale.com.mk/en/mediaeval.php |titel=''Mediaeval Kale'' |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081121024138/http://www.skopskokale.com.mk/en/mediaeval.php |archiv-datum=2008-11-21 |abruf=2021-09-15}} auf skopskokale.com (englisch)</ref> 1391 wurde die Stadt mit der umliegenden Region von den [[Osmanisches Reich|Osmanen]] erobert. Durch die Kriegshandlungen wurden große Teile der Stadt, einschließlich der Festung, zerstört. Danach diente die Burg als Kaserne für die osmanischen Truppen. Die Festung wie auch Skopje verloren daraufhin ihre wirtschaftliche Bedeutung in der Region. Um 1700 wird die Burg wieder erneuert. Aus dieser Zeit stammen auch die heutige Außenmauer, Türme und Tore. Das Osttor war das bedeutendste; es führte direkt in den [[Basar]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopskokale.com.mk/en/turkish.php |titel=Kale in the turkish period |hrsg=skopskokale.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080407211434/http://www.skopskokale.com.mk/en/turkish.php |archiv-datum=2008-04-07 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref>
== Wirtschaft und Verkehr ==
Auch im 20. Jahrhundert diente die Festung als Kaserne für die Truppen des [[Königreich Jugoslawien|Königreichs Jugoslawien]]; es wurden zehn große Militärgebäude, Hauptquartiere und Baracken erbaut. 1951 zogen die Armeen ab und das Archäologische und Historische Museum übernahm die Direktion. Beim schweren Erdbeben von 1963 wurden all diese neuzeitlichen Gebäude größtenteils zerstört. Seitdem wurden zahlreiche archäologische Arbeiten auf der Festung durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopskokale.com.mk/en/modern.php |titel=At the end of World War I, in 1917-18 |hrsg=skopskokale.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120212055704/http://www.skopskokale.com.mk/en/modern.php |archiv-datum=2012-02-12 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref>


[[Datei:Puente de Piedra, Skopie, Macedonia, 2014-04-17, DD 36.JPG|mini|Die Steinbogenbrücke über den Vardar aus dem 15. Jh., »Kamen Most«]]
Skopje ist ein Verkehrsknotenpunkt und bildet den nördlichen Eingang zum [[Vardar]]tal, das eine Engstelle des wichtigen Verkehrskorridors von Mitteleuropa nach [[Thessaloniki]] ([[Griechenland]]) bildet.

In dem engen Tal verlaufen Bahn und Autobahn parallel. Zusätzlich befindet sich zur Zeit eine Eisenbahn von [[Sofia]] nach [[Tirana]] durch Skopje in Bau.
Die [[Steinbrücke (Skopje)|Steinbrücke]] über den Vardar ({{mkS|Камен мост|Kamen most}}, {{sqS|Ura e gurit}}) verband früher die Altstadt nördlich und südlich des Flusses. Heute ist die südliche Altstadt durch moderne Gebäude überbaut. Die Brücke wurde von 1421 bis 1433 durch osmanische Architekten im Auftrag von Sultan [[Murad II.]] erbaut, dabei wurden die Fundamente einer älteren Brücke aus dem 6. Jahrhundert benutzt.<ref>Informationstafel an der Brücke</ref> Die siebenbögige Brücke ist 213,85 Meter lang. Sie wurde 1555, im 18. und im 19. Jahrhundert sowie 1905 und 1994 renoviert. Neben der Festung ist sie ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, weswegen sie auch auf dem Stadtwappen abgebildet ist.<ref>{{Internetquelle |url=http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?id=s0005725 |titel=Steinbrücke Skopje (15. Jahrhundert) |hrsg=de.structurae.de |abruf=2012-03-05}}</ref>

Der ''Daut-Pascha-[[Hamam]]'' (Badehaus) befindet sich nordöstlich der Steinbrücke und wurde durch den [[Großwesir]] von [[Ostrumelien]], [[Daut Pascha]], von 1489 bis 1497 erbaut, wobei eine geschlechtergetrennte Nutzung vorgesehen war. Das Bauwerk besitzt 13 Kuppeln. Die zwei größten Kuppeln beherbergen die zwei Garderoben und einige Springbrunnen. Die kleineren Kuppeln bedecken die unterschiedlichen Baderäume. Heute ist im Gebäude die Nationale Kunstgalerie untergebracht, diese besitzt eine große Sammlung aus dem 18. und 19. Jahrhundert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Daut-Pasha-Hamam_29114v |titel=Ottoman Skopje Daut Pasha Hamam (today National Art Gallery) |hrsg=inyourpocket.com |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120220152003/http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Daut-Pasha-Hamam_29114v |archiv-datum=2012-02-20 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref>

Der ''Çifte-Hamam'' in der zentralen Altstadt wurde ebenfalls im 15. Jahrhundert erbaut. Das Badehaus wurde bis ins Jahr 1915 benutzt. Die jüdischen Bewohner der Stadt benutzten den Komplex ebenfalls für ihre rituellen Waschungen. Heute befindet sich darin eine zeitgenössische Kunstgalerie.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/cifte-hamam_29099v |titel=Ottoman Skopje Cifte Hamam |hrsg=inyourpocket.com |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100104194015/http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/cifte-hamam_29099v |archiv-datum=2010-01-04 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref>

Mit rund 70 [[Moschee]]n war Skopje ein bedeutendes [[islam]]isches Zentrum in der Region. Heute gibt es weit weniger als zur Zeit der Osmanen. Die ältesten islamischen Gotteshäuser stehen in der Altstadt. Zu den dort am besten erhaltenen zählen die [[Isa-Bey-Moschee (Skopje)|Isa-Bey-Moschee]] aus dem Jahr 1475, die [[Sultan-Murad-Moschee (Skopje)|Sultan-Murad-Moschee]] von 1436, die [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunte Moschee]] von 1438 und die [[Mustafa-Pascha-Moschee]] von 1492.

Wegen der strategisch wichtigen Lage war Skopje auch ein wichtiger Stützpunkt für Händler, Fahrende und Karawanen. Die heute am besten erhalten gebliebenen [[Karawanserei]]en ''Kapan Han'' (15. Jahrhundert), ''Kursumli Han'' (1550) und ''Suli Han'' (15. Jahrhundert) waren die größten osmanischen Gasthäuser der Stadt. Heute sind darin Restaurants und im Kapan Han das Basar-Museum untergebracht.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Kapan-Han_29113v |titel=Kapan Han |hrsg=inyourpocket.com |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120305071447/http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Kapan-Han_29113v |archiv-datum=2012-03-05 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Kursumli-Han_29103v |titel=Kursumli Han |hrsg=inyourpocket.com |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120220152032/http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Kursumli-Han_29103v |archiv-datum=2012-02-20 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Suli-Han_29100v |titel=Suli Han |hrsg=inyourpocket.com |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100104194005/http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/ottoman-skopje/Suli-Han_29100v |archiv-datum=2010-01-04 |abruf=2012-03-05 |sprache=en}}</ref>

Weitere osmanische Bauwerke sind der ''[[Uhrturm von Skopje|Uhrturm]]'' von 1566, der ''[[Besistan|Bezisten]]'' und der Basar am Nordrand der Altstadt sowie der gesamte historische Stadtkern.

Südwestlich von Skopje auf dem Gebirgskamm des Vodno im Dorf Nerezi steht die [[Kirche St. Panteleimon (Nerezi)|''Kirche des Hl. Panteleimon'']] ({{mkS|Црква Свети Пантелејмон}}) aus dem Jahre 1164. Sie besitzt zahlreiche Fresken und gehört zu den bedeutendsten erhaltenen byzantinischen Kunstwerken [[Komnenen|komnenischer]] Zeit.

Das ''St.-Nikita-Kloster'' ({{mkS|Манастир Свети Никита}}) wurde zwischen 1307 und 1308 vom serbischen König [[Stefan Uroš II. Milutin|Milutin]] erbaut. Es steht im Dorf Banjani, nordwestlich der Stadt.<ref>
{{Internetquelle |url=http://www.goruma.de/Laender/Europa/Mazedonien/Sehenswuerdigkeiten/index.html |titel=St.-Nikita-Kloster |hrsg=goruma.de |abruf=2012-03-05}}</ref>

[[Datei:Matka Canyon Skopje 3.jpg|mini|Der Matka-Canyon]]

Auch aus jüngerer Zeit stammen einige Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen die ''[[Muttergotteskirche (Skopje)|Muttergotteskirche]]'' von 1835, die ''[[Kliment-von-Ohrid-Kirche (Skopje)|Kliment-von-Ohrid-Kirche]]'' von 1990, der ''alte Bahnhof'' im Zentrum, der heute das Stadtmuseum beherbergt, sowie das ''[[Millenniumskreuz Skopje|Millenniumskreuz]]'' auf dem Berg Vodno. Auf den Hausberg von Skopje führt eine Gondelbahn, beliebt sind auch Wanderungen entweder bis zur Mittelstation oder bis auf den Gipfel.

Zu einer der Natursehenswürdigkeiten Skopjes gehört der [[Matka-Canyon]] ({{MkS|Кањон Матка}}), der sich 17 Kilometer südwestlich der nordmazedonischen Hauptstadt befindet. Mit einer Fläche von etwa 5000 [[Hektar]] und seiner Nähe zur Stadt ist der Matka Canyon eines der beliebtesten Outdoor-Reiseziele in Nordmazedonien und beherbergt mehrere [[Mittelalter|mittelalterliche]] [[Kloster|Klöster]]. Der [[Matkasee|Matka-See]] im gleichnamigen Canyon ist zudem der älteste künstliche See des Landes. Der Canyon ist zudem ein wichtiges alpines [[Klettern|Kletterzentrum]] in Nordmazedonien. [[Kajak]]fahren auf dem Treska-Fluss ist eine beliebte Aktivität, ebenso wie [[Bergwandern]], [[Angeln (Fischfang)|Angeln]], [[Jagd|Jagen]] und [[Schwimmen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/travel/2015/aug/13/top-10-canyons-gorges-europe-walking-hiking-trips |titel=Top 10 European canyons and gorges for walking and hiking trips |abruf=2022-11-16 |autor=Adam McCulloch |datum=2015-08-13 |werk=[[The Guardian]] |sprache=en}}</ref>

{{siehe auch|Museum für zeitgenössische Kunst Skopje}}
<gallery>
Skopje Clock Tower.JPG|Zu den Relikten aus osmanischer Zeit gehört der [[Uhrturm von Skopje]] (auch [[Sahat Kula]] genannt)
Skopje-St-Demetrius-church.jpg|Die St.-Demetrius-Kirche aus dem 18. Jahrhundert zählt zu den wenigen Kirchen aus der Zeit der osmanischen Herrschaft
Aladja Moschee01.JPG|Die [[Bunte Moschee (Skopje)|Bunte Moschee]] gehört zu den architektonisch herausragendsten Bauwerken aus osmanischer Ära
Isa bey mosque skopje 12.jpg|Das Innere der [[Isa-Bey-Moschee (Skopje)|Isa-Bey-Moschee]]
</gallery>

== Stadtbild ==
[[Datei:Buildings in Skopje.jpg|mini|Wohnblöcke aus jugoslawischer Zeit]]
[[Datei:Skopje čaršija.jpg|mini|Die Altstadt (maz. ''Stara Čaršija''; alb. ''Çarshia e Vjetër'')]]
=== Allgemeines ===
Skopje hat ein wechselvolles Stadtbild, das durch die ebenfalls wechselvolle Geschichte, durch die verschiedenen Religionen und ethnischen Gruppen sowie durch unterschiedliche soziale Verhältnisse geprägt ist.

Lange Zeit war die heutige Altstadt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Skopje. Osmanische Bürgerhäuser, enge Pflastersteingassen, Brunnen, Moscheen, Gasthäuser, Raststätten für Händler, Werkstätten, Badehäuser und [[Tekke]]n waren wichtige Bestandteile des Stadtbildes. Mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches zogen sich auch dessen Herrscher aus der Stadt zurück und für Skopje begann eine neue Zeit. Bis 1929 ''Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen'' genannt, ersetzte das [[Königreich Jugoslawien]] die Osmanen. Noch veränderte sich nicht viel am Aussehen der Stadt am Vardar. Erst während des wirtschaftlichen Wachstums nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|sozialistischen Regierung Jugoslawiens]] in Infrastruktur, Industrie und Kultur Mazedoniens und Skopjes investiert. Es entstanden weite neue Wohnflächen mit den typischen [[Plattenbau]]ten, große Industrieflächen, breite Straßen und Boulevards, viele Schulen und Krankenhäuser und auch das Eisenbahnnetz wurde ausgebaut. Zugleich wuchs die Bevölkerung und die Stadt breitete sich entlang des Vardars immer mehr nach Westen und Osten aus. Im Zuge dieses Baubooms wurden große Teile des historischen Stadtkerns überbaut, der langsam aus dem Stadtbild zu verschwinden begann. Heute führen mehrspurige Straßen um und durch die Altstadt. Der historische Kern am anderen Ufer des Vardars wurde fast völlig zerstört und durch Neubauten ersetzt. Im Osten der Stadt stehen heute viele Fabriken und Gewerbegebäude, die jedoch ihre wirtschaftliche Tätigkeit stark senken mussten und heute nicht mehr so wie zu jugoslawischer Zeit laufen. Im Norden jedoch, an der Hauptstraße nach [[Pristina]], wachsen seit den 1990er Jahren neue Unternehmen aus dem Boden und beschäftigen einen Teil der Einwohner. Im Stadtteil [[Opština Aerodrom|Aerodrom]] hinter dem Bahnhof stehen in der jugoslawischen Zeit erbaute Wohnsiedlungen mit mehrstöckigen Hochhäusern auf einer Fläche, die etwa so groß ist wie der Bezirk [[Opština Čair|Čair]].

=== Parks ===
[[Datei:Park (5159399934).jpg|mini|Der ''Skopski gradski park''. [[commons:Category:City Park (Skopje)|400 Fotos von Park, Zoo und Toše-Proeski-Arena in der Commons-Kategorie]]]]
Der Stadtpark (maz. ''Gradski Park'', alb. ''Parku i Qytetit'') liegt nordwestlich des Zentrums entlang des Vardars und erstreckt sich auf einer Fläche von 500 mal 600 Meter. Ganz in der Nähe stehen das [[Toše-Proeski-Arena|Fußballstadion]] und eine Sporthalle. Der Park beherbergt auch einen Zoo, einen Botanischen Garten und einen [[Bonsai]]-Garten. Künstliche Teiche und viele Kanäle im Grünen prägen das Aussehen des Parks. Auf einem Hügel nordöstlich der Altstadt befindet sich der 700.000 m² große [[Gazi Baba|Gazi-Baba]]-Park, der aus einem Wald und Fußwegen besteht. Der Gazi-Baba-Park ist das wichtigste Naherholungsgebiet der Stadtbewohner.<ref>Die Zahlen zu den Parkflächen stammen von [[Google Earth]].</ref>

=== Skopje 2014 ===
{{Hauptartikel|Skopje 2014}}
{{Veraltet|seit=2014}}
[[Datei:Skopje – Macedonia Square 1.jpg|mini|Der Platz Mazedoniens mit dem Reiterstandbild Alexanders des Großen]]

Die damalige Regierung unter Führung der konservativen Partei [[VMRO-DPMNE]] investierte seit ihrem Regierungsbeginn nach der [[Parlamentswahl in Mazedonien 2008|Parlamentswahl 2008]] in viele ethnisch-mazedonische kulturelle Einrichtungen. So wurde bis zum Jahr 2014 eine Vielzahl an Monumenten (mehrheitlich „ethnisch-mazedonische Helden“) und größtenteils [[Historismus|historisierenden]] Gebäuden errichtet. Neben einer 22 Meter hohen Statue [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]] und der größten mazedonisch-orthodoxen Kirche am Hauptplatz, sind auch neue Gebäude für das Außenministerium, das Mazedonische Staatsarchiv und weitere öffentliche Einrichtungen errichtet worden. Als die Bauarbeiten im Sommer 2010 begannen, erklärte das [[Mazedonisches Verfassungsgericht|Mazedonische Verfassungsgericht]] sie für illegal, da die Planungs- und Vergabeverfahren für viele Bauten nicht vorschriftsmäßig abgelaufen seien.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1277337250871/derStandardat-Reportage-Der-Identitaetsstifter-wird-zum-Spalter?seite=3 |titel=Der Identitätsstifter wird zum Spalter |hrsg=[[Der Standard]] |datum=2010-07-06 |abruf=2012-03-05}}</ref> Die Regierung unter [[Nikola Gruevski]] erklärte diesen Gerichtsentscheid jedoch für ungültig und ließ die Bauarbeiten fortführen. Ursprünglich waren Gesamtkosten von rund 80 Millionen Euro veranschlagt, Ende 2010 schätzte man die Kosten allerdings bereits auf 200 Millionen (das entspricht 2,68 Prozent des Bruttoinlandsprodukts). Kritiker meinen, das Geld könne besser investiert werden, zum Beispiel in die zum Teil veraltete Verkehrsinfrastruktur. Die muslimische Minderheit in der Stadt (rund ein Drittel der Einwohner), allen voran die albanische, sieht sich durch die Bauvorhaben diskriminiert, da mit ihren Steuergeldern der Bau der Kirche (und anderer Einrichtungen) mitfinanziert werden soll, während die Moscheen privat finanziert werden müssen. Die Regierung und ihre Sympathisanten sehen den Bau als identitätsstiftend, die Muslime und Gegner des Baus fühlen sich vom Staat ausgegrenzt.<ref>[[Ulf Brunnbauer]]: ''Zwischen Eigensinn und Realitätsflucht. „Skopje 2014“ als Bau an der Nation''. In: [[Renovabis]] (Hg.): ''Makedonien. Land am Rand der Mitte Europas''. Pustet, Regensburg 2015 (= Ost-West, Jg. 16, Heft 1), S. 26–35.</ref>
[[Datei:Triumphbogen "Makedonija".jpg|mini|Der Triumphbogen "Makedonija]]

Den Bau der teilweise nationalistisch geprägten Bauwerke und Monumente kritisierte auch das Nachbarland Griechenland. Dort erregte vor allem die imposante Alexanderstatue auf dem Hauptplatz die Gemüter (siehe hierzu [[Streit um den Namen Mazedonien]]). 2011 wurde der [[Triumphbogen]] ''Makedonija'' vollendet, der auf einem Motiv die gesamte Region [[Makedonien]] zeigt. Dies verursachte in Albanien Kopfschütteln, da die historische Region Makedonien auch einen Teil des albanischen Staatsgebietes miteinbezieht. Die albanische Regierung richtete an die mazedonische eine [[Demarche]].<ref>{{Internetquelle |url=http://lajme.shqiperia.com/lajme/artikull/iden/1047174996/titulli/8220Porta-Maqedonia8221-Tirana-note-proteste-Shkupit |titel=“Porta Maqedonia”, Tirana notë proteste Shkupit |hrsg=lajme.shqiperia.com |datum=2012-01-28 |abruf=2012-03-06 |sprache=sq}}</ref> Die Errichtung der Zar-[[Samuil (Bulgarien)|Samuil]]-Statue wiederum verschlechterte die Beziehungen zum östlichen Nachbar Bulgarien (die sich allerdings wieder normalisiert haben), der sich bisher zum Projekt Skopje 2014 noch nie geäußert hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.utrinski.com.mk/default.asp?ItemID=5F57794878C89A4693825CE2DAF0E89A |titel=...споменикот на цар Самоил, потег што во Софија се толкуваше како крадење на бугарската историја.. |hrsg=Utrinski Vestnik |datum=2011-08-23 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110827094731/http://www.utrinski.com.mk/default.asp?ItemID=5F57794878C89A4693825CE2DAF0E89A |archiv-datum=2011-08-27 |abruf=2012-03-05 |sprache=mk}}</ref> Der ehemalige Ministerpräsident [[Ljubčo Georgievski]] kritisierte 2012 das Projekt wegen des fehlenden Konzepts, der Verschwendung von Mitteln und nannte es eine „große Karikatur“, „historischen Kitsch“<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=izwgp0f8qtI&feature=related Interview mit Georgievski] im bulgarischen Fernsehsender TV7, nach einer Vorlesung an der [[Universität Sofia]], 10. Mai 2012</ref> und „mazedonisches Disneyland“.<ref>[http://world.actualno.com/news_385623.html поред него проектът "Скопие 2014" е превърнал македонската столица в "Дисниленд".]</ref>

Die Regierungspolitik der VMRO-DPMNE verschlechterte die innen- sowie auch außenpolitische Lage zusehends, so eskalierten auch Proteste von Albanern gegen die Errichtung einer neuen orthodoxen Kirche in der historischen Festung Kale und verschärften die innerethnischen Beziehungen weiter.<ref>{{Internetquelle |url=http://alsat-m.tv/lajme/vendi/50019.html |titel=Përleshje mes maqedonasve dhe shqiptarëve në Kala të Shkupit |hrsg=[[Alsat-M]] |datum=2011-02-13 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120525140812/http://alsat-m.tv/lajme/vendi/50019.html |archiv-datum=2012-05-25 |abruf=2012-03-05 |sprache=sq}}</ref>

== Kultur ==
Skopje ist kulturelles Zentrum Nordmazedoniens. Hier befinden sich die landesweit größten Museen, Opern, Theaterhäuser und andere kulturelle Einrichtungen. Lange Zeit und auch heute noch war die Stadt ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Religionen, die deutlich in verschiedener Weise ihre Spuren in der Stadt hinterlassen haben.

=== Museen und Galerien ===
[[Datei:Museum of Macedonia 11.jpg|mini|Das Museum von Mazedonien]]
[[Datei:Galería Nacional de Arte, Skopie, Macedonia, 2014-04-17, DD 46.jpg|mini|Der Çifte-Hamam, heute ist darin die Nationale Kunstgalerie untergebracht.]]
[[Datei:Skopje - Mutter Teresa Haus.jpg|mini|Das Mutter Teresa-Gedenkhaus steht an der Stelle ihrer Taufkirche.]]
In Skopje stehen zahlreiche Museen und Galerien, die zu den größten des Landes gehören. Das ''Museum der zeitgenössischen Kunst'' beherbergt die größte Kunstsammlung Nordmazedoniens und ist die wichtigste kulturelle Einrichtung der [[Zeitgenössische Kunst|Zeitgenössischen Kunst]]. Am 11.&nbsp;Februar 1964 durch einen Stadtratsbeschluss gegründet war das neue Museum Projektteil des neuen Masterplans der Stadt nach dem katastrophalen Erdbeben von 1963. 1970 zog das Museum in das heutige Gebäude ein, welches von [[Polen|polnischen]] Architekten entworfen worden war. Das sich nördlich der Festung Kale befindende Museum hat heute eine Sammlung von 1000 Exponaten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.msuskopje.org.mk/index.php |titel=Museum der zeitgenössischen Kunst |abruf=2012-03-08 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110719121026/http://www.msuskopje.org.mk/index.php |archiv-datum=2011-07-19 |offline=ja }}</ref>

Das Erdbeben 1963 zerstörte den alten Bahnhof der Stadt, der 1938 erbaut worden war, und an seiner Stelle befindet sich heute neben einer kleinen Kunstgalerie auch das ''Museum der Stadt Skopje'', das Objekte der ersten menschlichen Besiedlungen im 5. Jahrtausend v. Chr. bis heute zeigt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mgs.org.mk/ |titel=Stadtmuseum |abruf=2012-03-08}}</ref>

Die ''Nationale Kunstgalerie Mazedoniens'' ist im ehemaligen Daut-Pascha-[[Hamam]] untergebracht, der in der Altstadt steht. 1948 als Institution gegründet weist die Galerie heute eine Kunstsammlung seit dem 14. Jahrhundert auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nationalgallery.mk/ |titel=Nationale Kunstgalerie |abruf=2012-03-08 |sprache=en}}</ref>

Das ''Museum von Mazedonien'' ist eine staatliche Institution und entstand 1991 aus einer Fusion des Archäologischen, Historischen und Ethnologischen Museums, welche teilweise schon seit 1924 bestanden hatten. Auf etwa 6000 Quadratmetern Fläche sind Exponate ausgestellt, die seit der Antike datieren. Das Museum ist im Kursumli [[Karawanserei|Han]] eingerichtet, einem osmanischen Bau aus dem 16. Jahrhundert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.musmk.org.mk/ |titel=Добредојдовте во Музеј на Македонија |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120309111509/http://www.musmk.org.mk/ |archiv-datum=2012-03-09 |abruf=2012-03-07}}</ref>

Das ''[[Mutter Teresa]]-Gedenkhaus'' ist eine am 30. Januar 2009 eröffnete Gedenkstätte zu Ehren der Friedensnobelpreisträgerin und Humanistin Anjeza Gonxhe Bojaxhiu, bekannt als Mutter Teresa. Das Museum liegt in der Nähe des Zentralplatzes ''Makedonija'' und beherbergt verschiedene Objekte aus dem Leben der albanisch-katholischen Geistlichen in ihrem nachgebauten Geburtshaus. Vor dem Gebäude steht zudem eine lebensgroße Statue der Ordensschwester. An der Stelle des Gedenkhauses stand früher die Heiliges-Herz-Jesu-Kirche, in der die Seliggesprochene einen Tag nach ihrer Geburt am 27. August 1910 getauft worden war.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.memorialhouseofmotherteresa.org/index.php |titel=Mutter-Teresa-Gedenkhaus |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120309034413/http://www.memorialhouseofmotherteresa.org/index.php |archiv-datum=2012-03-09 |abruf=2012-03-08 |sprache=en}}</ref>

Das Naturwissenschaftliche Museum steht nordwestlich der Innenstadt am Vardar. Ihm angeschlossen sind der Zoologische und Botanische Garten sowie der Stadtpark. Das in den 1920er Jahren erbaute Museum besitzt eine Sammlung an 4000 Exponaten aus [[Mineralogie]], [[Paläontologie]], [[Botanik]] und [[Entomologie]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.exploringmacedonia.com/?ItemID=E48E6CB3D56D4542ACDFB96D4BEAB67E |titel=Museum of Natural Science |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110527125621/http://www.exploringmacedonia.com/?ItemID=E48E6CB3D56D4542ACDFB96D4BEAB67E |archiv-datum=2011-05-27 |abruf=2012-03-08 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.exploringmacedonia.com/default.asp?ItemID=674DD539732FCC4A9E849E03BBE2A9F2 |titel=Botanical Garden Skopje |hrsg=exploringmacedonia.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110527125621/http://www.exploringmacedonia.com/?ItemID=E48E6CB3D56D4542ACDFB96D4BEAB67E |archiv-datum=2011-05-27 |abruf=2012-03-07 |sprache=en}}</ref>

Das ''Naturhistorische Museum'' ist im Oktober 1926 gegründet worden und stellt auf 1700 Quadratmetern etwa 4000 Exponate aus. Mineralien, Steine, Fossilien, Pflanzen, Wirbellose, Insekten, Fische, Amphibien und Reptilien, Vögel und Säugetiere aus dem Gebiet Nordmazedoniens werden gesammelt, studiert und ausgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=http://members.vienna.at/shrew/skopje-museum.html |titel=Macedonian Museum of Natural History |hrsg=members.vienna.at |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120220172814/http://members.vienna.at/shrew/skopje-museum.html |archiv-datum=2012-02-20 |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

Im Erdgeschoss des im 15. Jahrhundert erbauten ''Suli Han'' ([[Karawanserei]]) in der Altstadt ist das Museum des alten [[Basar]]s untergebracht. Mit seiner Sammlung an Fotografien und Karten aus dieser Zeit zeigt es die Wichtigkeit Skopjes für regionale Händler. Auch Produkte aus Werkstätten und Manufakturen aus der osmanischen Zeit sind ausgestellt. Das Basar-Museum zeigt als einer der wenigen Fotos vom Erdbeben 1963.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/museums/Bazaar-Museum_29104v |titel=Bazaar Museum |hrsg=inyourpocket.com |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130110002533/http://www.inyourpocket.com/macedonia/skopje/sightseeing/museums/Bazaar-Museum_29104v |archiv-datum=2013-01-10 |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

Das Staatsarchiv Nordmazedoniens wurde am 1. April 1951 gegründet und hat eine große Archivsammlung, von der 15.000 Exemplare digitalisiert sind.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.unesco.org/webworld/jikji_nominations/macedonia.doc |titel=The State Archives of the Republic of Macedonia |hrsg=arhiv.gov.mk |abruf=2012-03-10 |format=DOC; 84&nbsp;kB |sprache=en}}</ref>

Am albanischen Nationalfeiertag, dem 28. November 2008, wurde im Stadtteil [[Opština Čair|Čair]] das [[UÇK#Die Mazedonische UÇK|UÇK]]-Freiheitsmuseum eröffnet. Es zeigt das Bestreben der albanischen Bevölkerung um Freiheit und Emanzipation von der Gründung der [[Liga von Prizren]] 1878 bis zur [[Albanischer Aufstand in Mazedonien 2001|innenpolitischen Krise Mazedoniens 2001]].<ref>{{Internetquelle |url=http://lajmpress.com/lajme/maqedoni/13144.html |titel=“Muzeu i Lirisë” afron Shkupin dhe Prekazin |hrsg=Lajm |datum=2012-03-09 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120609062118/http://lajmpress.com/lajme/maqedoni/13144.html |archiv-datum=2012-06-09 |abruf=2012-03-18 |sprache=sq}}</ref>

=== Theater ===
[[Datei:Makedonski Naroden Teatar 2013 50.JPG|mini|Saal des Nationaltheaters]]
Das Nationaltheater befindet sich gleich östlich der Steinbrücke Kamen Most am Vardar. Durch seinen [[Repertoiresystem|Repertoire-Betrieb]] ist das Theater der Mittelpunkt des nordmazedonischen Musiktheatergeschehens. Das erste aufgeführte Stück war [[Cavalleria rusticana]] am 9.&nbsp;Mai 1947.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.cee-musiktheater.at/partnerhaeuser/nationaltheaterskopje.php4 |titel=Nationaltheater |hrsg=cee-musiktheater.at |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140606232628/http://www.cee-musiktheater.at/partnerhaeuser/nationaltheaterskopje.php4 |archiv-datum=2014-06-06 |abruf=2012-03-08}}</ref>

=== Veranstaltungen ===
Verschiedene Anlässe haben in Skopje Tradition. Vor allem Musik- und Literaturfestivals zählen zu den größten kulturellen Ereignissen im Jahr.

Das 1979 erstmals ins Leben gerufene Kulturevent ''Skopje Summer Festival'' ist das bedeutendste und größte kulturelle Ereignis im Jahr. Künstler, Musiker, Entertainer und [[Performance (Kunst)|Performer]] zeigen während eines Monats im Sommer ihre Leistungen in Bereichen der Musik, Schönen Künste, Film, Theater und Multimedia-Performance. Veranstaltungsorte sind zahlreiche Einrichtungen und öffentliche Plätze.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopje.gov.mk/en/ShowAnnouncements.aspx?ItemID=59&mid=158&tabId=1&tabindex=0 |titel=Cultural Manifestation Skopje Summer 2009 Opened |hrsg=skopje.gov.mk |datum=2009-06-22 |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

Das ''Skopje Jazz Festival'' ist ein seit 1982 stattfindendes [[Jazz]]-Festival, das zum Europäischen Jazz-Netzwerk gehört. Neben Jazz werden auch [[Kubanische Musik]] und Experimentalmusik gespielt. Das Festival findet jährlich Anfang Oktober statt und erfreut sich immer großer Beliebtheit. Zu den bekanntesten aufgetretenen Musikern zählen [[Ray Charles]], [[Herbie Hancock]], [[John McLaughlin (Musiker)|John McLaughlin]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopjejazzfest.com.mk/ |titel=Skopje Jazz Festival |abruf=2012-03-07}}</ref>

Jährlich im Juli wird das ''Blues and Soul Festival'' abgehalten, wo verschiedene [[Blues]]- und [[Soul]]-Musiker aus Europa und Nordamerika teilnehmen. Austragungsorte sind meist Clubs und Pubs.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopjeonline.com.mk/default.aspx?mId=25 |titel=Kurze Beschreibung des Blues and Soul Festival |hrsg=skopjeonline.com.mk |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140803140814/http://www.skopjeonline.com.mk/default.aspx?mId=25 |archiv-datum=2014-08-03 | sprache=en |abruf=2014-08-03}}, Inhalt nicht abrufbar, festgestellt am 7. Oktober 2024</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.culture.in.mk/story.asp?id=24877&rub=55 |titel=Macedonian, American, and European Blues in Skopje |hrsg=culture.in.mk |datum=2008-07-01 |offline=1 |abruf=2012-03-10 |sprache=en |kommentar=Meldung aus der Zeitung [[Dnevnik (Skopje)|Dnevnik]]}}</ref>

Die ''May Opera Evenings'' sind Abende der klassischen Musik. [[Ballett]], [[Oper]] und [[Instrumentalkonzert]]e zählen zum Programm der seit 1972 im Nationaltheater stattfindenden Veranstaltung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.exploringmacedonia.com/?ItemID=30DB054B3D82B64BB80DC48378A51265 |titel=May Opera Evenings Skopje |hrsg=exploringmacedonia.com |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111020140057/http://www.exploringmacedonia.com/?ItemID=30DB054B3D82B64BB80DC48378A51265 |archiv-datum=2011-10-20 |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

Im Mai 1976 riefen junge Enthusiasten das ''Open Youth Theatre Festival'' ins Leben. Ihr Ziel war es, in Skopje ein Zentrum der jüngeren Theaterszene in [[Jugoslawien]] zu schaffen. Bald erreichten sie das auch, und das Open Youth Theatre wurde zum Ziel junger Menschen, die der Öffentlichkeit ihr Talent zeigen wollten. Alternative und experimentelle Theateraufführungen und auch [[Improvisationstheater]] werden von Regisseuren, Schauspielern und Musikern gezeigt.<ref name="wtd">{{Internetquelle |url=http://travel2macedonia.com.mk/destinations/skopje/what-to-do |titel=Skopje - What To Do |hrsg=travel2macedonia.com.mk |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

Das ''Linden-Festival'' gehört zu den größten und wichtigsten literarischen Veranstaltungen Mazedoniens. Durch den mazedonischen Schriftstellerverband im Jahr 1997 gegründet können nationale und internationale Autoren, Poeten und Schreiber am Festival teilnehmen. Austragungszeit ist der frühe Juni, wo in der Stadt die [[Linden (Gattung)|Lindenbäume]] blühen, nach denen das Kulturevent auch benannt ist. Ein Preis wird einem nationalen und ein anderer einem internationalen Poeten vergeben.<ref name="wtd" />

=== Sport ===
[[Datei:Skopje Marathon.JPG|mini|Start des ''Skopje Marathon'' im Jahr 2012]]
Als Hauptstadt ist Skopje das Zuhause vieler nationaler Sport-Teams und Vereine. Die Fußballklubs [[Vardar Skopje]] und [[Rabotnički Skopje]] spielen in der [[Prva Makedonska Liga]] und konnten mehrmals die Meisterschaft gewinnen. Das Fußballstadion [[Toše-Proeski-Arena|Toše Proeski]] steht nordwestlich der Innenstadt am Vardar gleich neben dem Stadtpark und ist mit fast 37.000 Sitzplätzen das größte Stadion des Landes. Die beiden Fußballklubs tragen ihre Heimspiele dort aus.

Die Handball-Teams [[Kometal Gjorče Petrov Skopje]] und [[RK Metalurg Skopje]] sind die bekanntesten im Land und konnten vielmals auch an internationalen Veranstaltungen teilnehmen, auch der [[RK Butel Skopje]] spielt in Skopje.

Das ''Boris Trajkovski Sports Center'' ist eine multifunktionale Sporthalle und wird für kleinere Sportereignisse benutzt, wie beispielsweise für Hand- und Basketballspiele. Es ist nach dem ehemaligen mazedonischen Präsidenten [[Boris Trajkovski]] benannt, der 2004 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. 2008 war es einer der zwei Austragungsorte der [[Handball-Europameisterschaft der Frauen 2008|Handball-Europameisterschaft der Frauen]]. Es hat eine Kapazität von 6000 bis 10.000 Sitzplätzen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ehf-euro.com/Boris-Trajkovski.861.0.html |titel=Boris Trajkovski Sports Hall |hrsg=ehf-euro.com |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110906155639/http://www.ehf-euro.com/Boris-Trajkovski.861.0.html |archiv-datum=2011-09-06 |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

Der ''Skopje Marathon'' findet alljährlich im Spätfrühling statt und erfreut sich immer großer Beliebtheit.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopjemarathon.com/ |titel=Skopje Marathon |abruf=2012-03-17}}</ref>

== Politik ==

=== Stadtrat und Bürgermeister ===
{{Veraltet|seit=2017|2=Stadtrat}}
Der Stadtrat von Skopje hat 45 Mitglieder. Für die Legislaturperiode 2009–2013 und 2013–2017 teilten und teilen sich die Räte unter den Parteien wie folgt auf:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=84 |titel=Mandate 2009 - 2013 |hrsg=skopje.gov.mk |abruf=2012-03-05 |sprache=en, mk und sq}}</ref><ref>[http://skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=199 Council of the City of Skopje – Mandate 2013-2017]</ref>

{| class="wikitable"
|-
! Partei !! Ausrichtung !! Sitze<br>2009–2013 || Sitze<br>2013–2017
|-
| [[VMRO-DPMNE]] || konservativ || align=center | 19 || align=center | 22
|-
| [[Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija|SDSM]] || sozialdemokratisch || align=center | 11 || align=center | 14
|-
| [[Bashkimi Demokratik për Integrim|BDI]] || albanisch || align=center | 5 || align=center | 5
|-
| [[Neue Demokratie (Mazedonien)|DR]] || albanisch || align=center | 3 || align=center | 1
|-
| [[Albanische Demokratische Partei|PDSA]] || albanisch || align=center | – || align=center | 3
|-
| [[Liste der politischen Parteien in Nordmazedonien|LDP]] || liberal-demokratisch || align=center | 3 ||
|-
| [[Liste der politischen Parteien in Nordmazedonien|VMRO-NP]] || national-konservativ || align=center | 2 ||
|-
| [[Liste der politischen Parteien in Nordmazedonien|STLS]] || kommunistisch || align=center | 1 ||
|-
| [[Liste der politischen Parteien in Nordmazedonien|GIKK]] || Initiative || align=center | 1 ||
|}

Bürgermeister der Stadt ist seit dem Jahr 2017 [[Petre Šilegov]] (SDSM).

{| align="right"
|valign=top|[[Datei:Coat of arms of Skopje.svg|mini|hochkant=0.55|Wappen von Skopje]] || [[Datei:Flag of Skopje, North Macedonia.svg|mini|hochkant=0.55|Flagge von Skopje]]
|}
=== Stadtsymbole ===
Das schildförmige Wappen von Skopje zeigt die Steinbogenbrücke Kamen Most, den Vardar, die Festung Kale und einen schneebedeckten Berg.<ref name="cs">{{Internetquelle |url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=34 |titel=City symbols |abruf=2012-03-05}}</ref>

Die Flagge von Skopje ist ein rotes, vertikales [[Banner (Fahne)|Banner]] im Verhältnis 1:2. Im oberen linken Viertel ist in goldgelb das Wappen platziert.<ref name="cs" />

=== Städtepartnerschaften ===
[[Datei:25 Jahre Nürnberg Skopje Denkmal 03.jpg|mini|rechts|2007 an [[Nürnberg]] überreichte Skulptur, als ''immerwährendes'' Zeichen des Dankes.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/international/skopje_home.html Amt für internationale Beziehungen - Skopje (Nordmazedonien)] auf nuernberg.de, abgerufen am 23. April 2019</ref>]]
Skopje pflegt seit 1961 insgesamt zwanzig [[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]].<ref name="Twins">{{Internetquelle |url=https://starportal.skopje.gov.mk/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=172 |titel=Официјален портал на Град Скопје - Збратимени градови |hrsg=Die Stadt Skopje |sprache=mk |abruf=2022-08-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopje.gov.mk/EN/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=69 |titel=Skopje Sister cities |hrsg=skopje.gov.mk |abruf=2017-03-09 |sprache=en}}</ref>
{| class="wikitable sortable"
|- class="hintergrundfarbe8"
|-
!Stadt!!Land!!seit
|-
|[[Belgrad]] [[Datei:Small Coat of Arms Belgrade.svg|15px]]||{{SRB}}||2012
|-
|[[Bradford]]||{{GBR}}||1961
|-
|[[Dijon]] [[Datei:Blason ville fr Dijon (Côte-d'Or).svg|15px]]||{{FRA}}||1961
|-
|[[Dresden]] [[Datei:Dresden Stadtwappen.svg|15px]]||{{DEU}}||1967
|-
|[[Ech Cheliff]]||{{DZA}}||1983
|-
|[[Istanbul]]||{{TUR}}||2003
|-
|[[Ljubljana]] [[Datei:Blason ville si Ljubljana (Slovénie).svg|15px]]||{{SLO}}||2007
|-
|[[Manisa]]||{{TUR}}||1985
|-
|[[Nanchang]]||{{PRC}}||1985
|-
|[[Nürnberg]] [[Datei:DEU Nürnberg COA (klein).svg|15px]]||{{DEU}}||1982
|-
|[[Pittsburgh]] [[Datei:Coat of arms of Pittsburgh, Pennsylvania.svg|15px]]||{{USA}}||2001
|-
|[[Podgorica]] [[Datei:Coat of Arms of Podgorica.svg|15px]]||{{MNE}}||2008
|-
|[[Roubaix]] [[Datei:Blason ville fr Roubaix (Nord).svg|15px]]||{{FRA}}||1973
|-
|[[Saragossa]] [[Datei:Escudo de Zaragoza.svg|15px]]||{{ESP}}||2008
|-
|[[Sarajevo]] [[Datei:Coat of arms of Sarajevo.svg|15px]]||{{BIH}}||2017
|-
|[[Sues|Suez]] [[Datei:Flag of Suez Governorate.svg|15px]]||{{EGY}}||1985
|-
|[[Tempe (Arizona)|Tempe]]||{{USA}}||1971
|-
|[[Tirana]] [[Datei:Stema e Bashkisë Tiranë.svg|15px]]||{{ALB}}||2016
|-
|[[Waremme]] [[Datei:Borgworm wapen.svg|15px]]||{{BEL}}||1974
|-
|[[Zagreb]] [[Datei:Coat of arms of Zagreb.svg|15px]]||{{HRV}}||2011
|-
|}

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft ===
[[Datei:EVN Skopje 02.jpg|mini|Der Hauptsitz der EVN]]
Skopje ist die Wirtschaftsmetropole Nordmazedoniens. Die führenden Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen sitzen in der Hauptstadt. Die [[Börse]] ''Macedonian Stock Exchange'' begann ihre Arbeit im Jahr 1996 und ist der größte Aktienindex des Landes. Insgesamt sind 30 Aktiengesellschaften registriert.<ref name="mse">{{Internetquelle |url=http://www.mse.org.mk/default.aspx |titel=Macedonian Stock Exchange |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref> Die Nationalbank Nordmazedoniens reguliert unter anderem den Kurs des [[Nordmazedonischer Denar|Denars]]. Sie hat ebenfalls ihren Sitz in der Hauptstadt. Im Jahr 2002 waren in der Stadt rund 64.000 Unternehmen ansässig. Die Arbeitslosigkeit betrug im gleichen Jahr 14,07 Prozent und lag damit tiefer als der landesweite Durchschnitt, der mit 19 Prozent beziffert wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopje.gov.mk/en/images/File/Strategijata%20za%20LER%20na%20angliski.pdf |titel=Strategy for Local Economic Development of the City of Skopje |abruf=2012-03-05 |format=PDF; 166&nbsp;kB |sprache=en}}</ref> Für Januar 2012 wurde die Arbeitslosenquote in Mazedonien mit 31,8 Prozent beziffert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tradingeconomics.com/macedonia/unemployment-rate |titel=Macedonia Unemployment Rate |werk=Trading Economics |abruf=2012-06-03 |sprache=en}}</ref> Die [[Arbeitslosigkeit]] ist aber vor allem in der Jugend sehr verbreitet; im Jahr 2011 waren im Land 52,5 Prozent der 15- bis 24-jährigen arbeitslos.<ref>{{Internetquelle |autor=Katica Djurovic |url=http://www.setimes.com/cocoon/setimes/xhtml/en_GB/features/setimes/features/2012/04/23/feature-04 |titel=Youth unemployment rates reaching epidemic proportions |werk=Southeast European Times |datum=2012-04-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120601000432/http://www.setimes.com/cocoon/setimes/xhtml/en_GB/features/setimes/features/2012/04/23/feature-04 |archiv-datum=2012-06-01 |abruf=2012-06-03 |sprache=en |kommentar=''... In Macedonia, the State Statistical Office says 52.5% of those between 15 and 24 were jobless. ...''}}</ref>

Der Großteil der Bevölkerung ist in den Dienstleistungen beschäftigt. Dazu gehören Banken (darunter [[Komercijalna banka]]<ref name="mse" />, [[Tutunska Banka]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nlbtb.com.mk/Default.aspx?lId=1 |titel=Tutunska Banka |abruf=2012-02-07}}</ref> und [[First Investment Bank]] (UNIBanka)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.unibank.com.mk/index.php?language=38 |titel=UNIBanka (First Investment Bank) |abruf=2012-03-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100513024851/http://www.unibank.com.mk/index.php?language=38 |archiv-datum=2010-05-13 |offline=ja }}</ref>), Versicherungen, Post ([[Makedonska Pošta]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mp.com.mk/ |titel=Makedonska Pošta |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130522095153/http://mp.com.mk/ |archiv-datum=2013-05-22 |abruf=2012-03-07}}</ref>), Telekommunikationsunternehmen ([[Telekom Makedonija]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.telekom.mk/mk/ |titel=Telekom Makedonija |abruf=2012-03-07}}</ref>) und Energieversorgungsgesellschaften ([[Energieversorgung Niederösterreich|EVN]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.evn.mk/ |titel=EVN Makedonija |abruf=2012-03-07}}</ref>).

Ein nicht kleiner Teil arbeitet zudem in der Industrie, die jedoch heute teils veraltet ist, da sie vor allem während der [[Sozialismus|sozialistischen]] Ära Jugoslawiens ausgebaut wurde. Davon zeugt das große Industriegebiet im Norden der Stadt, wo Fabriken zur Lebensmittelherstellung, Pharmazie ([[Alkaloid (Unternehmen)|Alkaloid]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.alkaloid.com.mk/ |titel=Alkaloid Skopje |abruf=2012-03-10}}</ref>) und aus vielen anderen Bereichen stehen. Die 1982 in Betrieb genommene Raffinerie der ehemaligen Aktiengesellschaft ''OKTA'' steht außerhalb der Stadt und ist die einzige Erdölraffinerie des Landes. OKTA ging 1999 in die griechische [[Hellenic Petroleum]] auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.summitreports.com/sak-maced-kras/macedonia/energy.htm |titel=Pipeline will boost production at refinery |hrsg=summitreports.com |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref> [[Makpetrol]] ist die größte Aktiengesellschaft im Bereich der Erdölproduktion und -verarbeitung.<ref name="mse" /> Auch die Schwer- und Metallindustrie nimmt einen bedeutenden Teil der Wirtschaft von Skopje ein. [[Makstil]] zählt zu den größten Stahlproduzenten des Landes.<ref name="mse" /> In der Bauindustrie ist die [[Granit AD]] das größte Unternehmen.<ref name="mse" />

Skopje ist [[Messe (Wirtschaft)|Messestadt]]. Mehrmals im Jahr finden Messen über Themen wie Verkauf, Einrichtungen, Handel, Weine, Finanzen, Tabak, Maschinen, Landwirtschaft, Energie, Elektronik, Industrie, Dienstleistungen, Technik, Erziehung, Bildung und vielem mehr statt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.biztradeshows.com/macedonia/skopje/ |titel=Daten zu den internationalen Messen in Skopje |hrsg=biztradeshows.com |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120311092158/http://www.biztradeshows.com/macedonia/skopje/ |archiv-datum=2012-03-11 |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

Seit einigen Jahren wird auch der Tourismus zu einem immer größeren Wirtschaftszweig. Die vielen Sehenswürdigkeiten, die abwechslungsreichen kulturellen Veranstaltungen, das rege Nachtleben, die Gastronomie und die Rolle als Hauptstadt eines südosteuropäischen Landes ziehen zahlreiche Touristen aus aller Welt an. Doch mit der Touristenhochburg [[Ohrid]] kann sich Skopje noch nicht vergleichen.

=== Medien ===
Für die Geschichte des [[Hörfunk]]es in Nordmazedonien spielt Skopje eine wichtige Rolle. Radio-Pioniere gründeten am 28. Dezember 1944, also mitten im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], den Sender ''Radio Skopje'', welcher lange Zeit auch der einzige im ganzen Land war. Die erste Radiosendung war eine Übertragung der zweiten Sitzung des [[Antifaschistischer Rat der Volksbefreiung Mazedoniens|ASNOM]], der höchsten legislativen Gewalt im neu entstandenen Staat. Auch die nordmazedonische Fernsehgeschichte ist eng mit der Hauptstadt Skopje verknüpft. Rund 20 Jahre nach ''Radio Skopje'' wurde am 14. Dezember 1964 die erste Fernsehsendung von ''Television Skopje'' ausgestrahlt. Der [[Makedonska Radio-Televizija|Mazedonische Rundfunk MRT]] wurde am gleichen Tag gegründet und war bis 1993 Teil des [[Hörfunk und Fernsehen in Jugoslawien|Jugoslawischen Rundfunks JRT]].

Mit der nach 1993 einsetzenden Demokratisierung wurden auch erste private Rundfunkgesellschaften gegründet. So wie der Fernsehsender A1 im Jahr 1993, der jedoch 2011 seine Arbeit wieder einstellte,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rts.rs/page/stories/ci/story/3/%D0%A0%D0%B5%D0%B3%D0%B8%D0%BE%D0%BD/933222/%D0%A3%D0%B3%D0%B0%D1%88%D0%B5%D0%BD%D0%B0+%D0%BC%D0%B0%D0%BA%D0%B5%D0%B4%D0%BE%D0%BD%D1%81%D0%BA%D0%B0+%D1%82%D0%B5%D0%BB%D0%B5%D0%B2%D0%B8%D0%B7%D0%B8%D1%98%D0%B0+%D0%901.html |titel=Угашена македонска телевизија А1 |hrsg=[[Radio-Televizija Srbije]] |datum=2011-07-31 |abruf=2012-03-18 |sprache=sr}}</ref> und weitere wie [[Sitel]] (1993),<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sitel.com.mk/ |titel=Sitel |abruf=2012-03-07}}</ref> [[Kanal 5 (Mazedonien)|Kanal 5]] (1998)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kanal5.com.mk/ |titel=Kanal 5 |abruf=2012-03-07}}</ref> und [[Alsat-M]] (2006).

Die ersten [[Zeitung]]en Mazedoniens erschienen in der Stadt am Vardar. Die älteste Tageszeitung, die den [[Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija|Sozialdemokraten]] nahesteht, ist [[Nova Makedonija]]. Danach folgte am 11. November 1963 [[Večer]], die [[VMRO-DPMNE|national-konservativ]] geprägt ist. [[Dnevnik (Skopje)|Dnevnik]], [[Vreme (Skopje)|Vreme]], [[Utrinski Vesnik]], [[Vest (Zeitung)|Vest]], [[Makedonija Denes]] und [[Spic]] sind unabhängige Tageszeitungen, [[Fakti]] und [[Koha (Zeitung)|Koha]] die unabhängigen Tageszeitungen der albanischen Minderheit.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pressonline.com.mk/ |titel=Press Online |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

=== Verkehr ===
[[Datei:MapSK-SKP.gif|mini|Straßenverkehrsanbindungen im Raum Skopje]]
Skopje ist ein Verkehrsknotenpunkt und bildet den nördlichen Eingang zum Vardartal, das eine Engstelle des wichtigen Verkehrskorridors von Mitteleuropa nach [[Thessaloniki]] in [[Griechenland]] bildet. In dem engen Tal verlaufen Bahn und [[Liste der Autobahnen in Nordmazedonien|Autobahn]] parallel. An dieser Engstelle, etwa 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums, befindet sich auch der größte [[Flughafen Skopje|Flughafen]] des Landes.

Die Autobahn [[Avtopat A4|A4]] verbindet Skopje mit der kosovarischen Hauptstadt [[Pristina]] und ist die wichtigste Route ins Nachbarland. Die [[Avtopat A2|A2]] führt von der Hauptstadt in die westlichen und südwestlichen Städte des Landes und verbindet bei [[Qafë Thana]] Nordmazedonien mit [[Albanien]]. Diese Strecke ist Teil des [[Paneuropäischer Verkehrskorridor VIII|Paneuropäischen Verkehrskorridors VIII]], der durch Nordmazedonien die bulgarischen ([[Schwarzes Meer]]) mit den albanischen Hafenstädten ([[Adriatisches Meer]]) verbindet. Skopje ist wichtige Kreuzung dieser [[Paneuropäische Verkehrskorridore|Paneuropäischen Verkehrskorridore]], da sich hier der genannte 8. Korridor mit dem [[Paneuropäischer Verkehrskorridor X|10. Korridor]] kreuzt. Dieser verbindet von [[Salzburg]] Mitteleuropa mit Griechenland bei [[Thessaloniki]].

2009 wurde die Umgehungsautobahn von Skopje eröffnet, die mit 27 Kilometern Länge die Innenstadt vom Transitverkehr entlastet. Sie führt von der Autobahnverzweigung bei [[Ilinden (Mazedonien)|Ilinden]] im Osten der Stadt nach Norden und endet beim Autobahnkreuz bei [[Kondovo]] im Westen der Stadt. Unterwegs verzweigt sie zudem mit der Autobahn A4. Die gesamte neue Umfahrung kostete der nordmazedonischen Regierung rund 135 Millionen [[Euro]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.vmacedonianews.com/2008/07/second-skopje-bypass-highway-to-be-put.html |titel=Second Skopje bypass highway to be put into operation |hrsg=Macedonian News |datum=2008-07-27 |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>
[[Datei:Skopje station platform.JPG|mini|Bahnhof]]
Skopje ist Sitz der nordmazedonischen Eisenbahngesellschaft [[Makedonski železnici|MŽ]], die hier auch ihren Hauptbahnhof betreibt. Es gab Verbindungen nach [[Belgrad]], [[Thessaloniki]], [[Fushë Kosova]] und [[Kočani]]. Im Fahrplanjahr 2024 existieren lediglich inländische Verbindungen. Die Züge fahren von Skopje nach Tabanovci, [[Kumanovo]], über [[Veles (Nordmazedonien)|Veles]] nach [[Gevgelija]] beziehungsweise nach [[Bitola]] und einmal täglich weiter nach Žabeni. Zudem gibt es Planungen einer Eisenbahnstrecke von [[Sofia]] nach [[Tirana]], die durch Skopje verlaufen soll. Der neue, nach dem Erdbeben 1963 erbaute [[Bahnhof Skopje]] befindet sich im Stadtteil Aerodrom, der östlich des Zentrums liegt.

Direkt beim Bahnhof gelegen befindet sich der Busbahnhof, von wo es regelmäßige lokale und internationale Busverbindungen in die Nachbarländer und nach Mitteleuropa gibt. Im Stadtverkehr dominieren seit 2011/12 auffällige rote [[Doppeldeckerbus]]se, die vom chinesischen Hersteller [[Yutong]] nach dem Vorbild des Londoner [[Routemaster]]-Busses konstruiert wurden. Es handelt sich dabei um eine Wiedereinführung, denn bereits um 1960 herum hatte es in Skopje eine Anzahl gebrauchter Londoner Doppeldecker gegeben.

Pläne einer Straßenbahn in Skopje werden nicht weiter verfolgt.<ref>[https://meta.mk/ekspertite-ѝ-porachuvaat-na-arsovska-vo-odnos-brt-sistemot-ne-brzajte-so-strateshki-odluki/ meta.mk vom 12. November 2021]</ref>

== Bildung und Forschung ==
[[Datei:FON-university.JPG|mini|[[FON Universität]]]]
[[Datei:Skopje - International Balkan University.jpg|mini|Internationale Balkan-Universität]]
=== Schulen ===
Skopje hat 21 Mittelschulen/Gymnasien, die über die ganze Stadt verteilt sind.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.skopje.gov.mk/SQ/DesktopDefault.aspx?tabindex=0&tabid=32 |titel=City of Skopje schools |hrsg=skopje.gov.mk |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

=== Universitäten und Hochschulen ===
Die [[Universität Skopje]] ist die größte [[Universität]] des Landes und hat etwa 50.000 Studenten. Sie ist nach [[Kyrill und Method]] benannt und wurde zwischen 1946 und 1949 gegründet. Eine weitere staatliche Hochschule ist die mit 500 Studenten weitaus kleinere [[Internationale Balkan-Universität]]. Daneben haben viele private Universitäten und Hochschulen ihren Sitz in der Hauptstadt. Darunter die erste private Hochschule Nordmazedoniens überhaupt, die [[FON Universität]]. Auch die [[University American College Skopje|University American College]], die [[New York University Skopje|New York University]] und die [[Orthodoxe Theologische Fakultät Skopje|Orthodoxe Theologische Fakultät]] zählen zu den größeren privaten Hochschulen in der Stadt und in Nordmazedonien.

=== Bibliotheken ===
Die National- und Universitätsbibliothek Nordmazedoniens steht in der Innenstadt südlich des historischen Stadtkerns gleich neben dem Nationaltheater und ist die größte [[Bibliothek]] des Landes.

Die Stadtbibliothek, benannt nach den Gebrüder Miladinovi, besitzt heute etwa 60.000 Bücher, Noten und Zeitschriften. Sie nahm ihre Arbeit am 15. November 1945 auf und befindet sich im Stadtteil Karpoš westlich des Zentrums an der Straße ''Ivan Agovski''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gbiblsk.edu.mk/ |titel=Stadtbibliothek Gebrüder Miladinovi |abruf=2012-03-10 |sprache=en}}</ref>

== Literatur ==
* Fikret Adanır: ''Skopje, eine Balkan-Hauptstadt.'' In: Harald Heppner (Hrsg.): ''Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte – Funktion – Nationale Symbolkraft.'' Wien 1994, S. 149–170.
* Divna Pencic, Ines Tolic, Biljana Stefanovska, Sonja Damcevska: ''Skopje. An Architectural Guide.'' Skopje 2009.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Wikivoyage}}
* [https://www.skopje.gov.mk/ Offizielle Website der Großgemeinde Skopje]


== Einzelnachweise ==
* [http://www.skopjeonline.com.mk/index.asp Skopje Online (private Homepage, englisch)]
<references responsive />


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Aktuelle Version vom 18. Mai 2025, 11:14 Uhr

Skopje
Скопје
Shkup/Shkupi

Blick von Osten zur Steinbrücke über den Vardar, dahinter das Mazedonische Nationaltheater, das Museum des Mazedonischen Kampfes und die Festung (2014)
Wappen von Skopje
Wappen von Skopje
Skopje (Nordmazedonien)
Skopje (Nordmazedonien)
Basisdaten
Staat: Nordmazedonien Nordmazedonien
Region: Skopje
Gemeinde: Skopje
Koordinaten: 42° 0′ N, 21° 26′ OKoordinaten: 41° 59′ 49″ N, 21° 25′ 59″ O
Höhe: 245 m. i. J.
Fläche (Gemeinde): 571,46 km²
Einwohner (Gemeinde): 526.502 (2021[1])
Bevölkerungsdichte: 921 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+389) 02
Postleitzahl: 1000–1141
Kfz-Kennzeichen: SK
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021[2])
Gliederung: 10 Opštini
Bürgermeisterin: Danela Arsovska (unabhängig)
Postanschrift: Bulevard Ilinden 82
1000 Skopje
Website:

Skopje (mazedonisch Скопје; albanisch Shkupi, indefinit Shkup) ist die Hauptstadt Nordmazedoniens und mit über 520.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt des Landes. Über 28 % der Bevölkerung Nordmazedoniens leben in dieser Großstadt.

Bereits im antiken Scupi am selben Ort des heutigen Skopje siedelten Menschen am Vardar. Mit seiner zwei Jahrtausende zurückreichende Besiedlungsgeschichte ist Skopje eine der ältesten noch bewohnten Städten Südosteuropas.

Die Universitätsstadt ist Hauptort der gleichnamigen Großgemeinde wie auch Sitz der wichtigsten staatlichen Organe der drei Gewalten: des Verfassungsgerichts, des Parlamentes und der Regierung. Sie ist durch die größte Universität Nordmazedoniens und die 1946 gegründete Nationalbank sowie die 1995 eröffnete Mazedonische Börse wichtiges wissenschaftliches und finanzielles Zentrum des Landes.

Skopje ist Erzbischofssitz der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche und Sitz der Islamischen Glaubensgemeinschaft Nordmazedoniens – eines sunnitischen Großmuftiats – und bildet den religiösen Mittelpunkt des Balkanlandes.

Wegen des häufigen Smogs in den Wintermonaten gehört Skopje zu den Städten mit der größten Luftverschmutzung Europas.[3][4]

Von den Römern gegründet wurde der Ort lateinisch Scupi genannt. Daraus abgeleitet sind alle weiteren, später entstandenen Stadtbezeichnungen in den verschiedenen Sprachen: mazedonisch Скопје Skopje, albanisch Shkupi bzw. Shkup (bestimmte bzw. unbestimmte Form), türkisch Üsküp, aromunisch Scopia, bulgarisch Скопие Skopie, serbisch Скопље Skoplje und griechisch Σκόπια Skopia. In osmanischer Herrschaftszeit war auch die Form Üsküb gebräuchlich.

Der Vardar mäandriert durch die Hauptstadt des Landes, wie hier beim Fußballstadion Toše Proeski westlich der Innenstadt

Die geographische Lage des Makedonija-Platzes (früher Marschall-Tito-Platz) im Stadtzentrum ist 41° 59′ 45" nördlicher Breite und 21° 25′ 53" östlicher Länge. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets in Ost-West-Richtung beträgt rund 33 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung etwa 10 Kilometer. Die Stadt hat eine Fläche von 210 Quadratkilometern.[5]

Skopje liegt im Norden der Republik Nordmazedonien, etwa 18 Kilometer südlich der Grenze zum Kosovo. Von Westen nach Osten durchfließt der Fluss Vardar das Stadtgebiet, im Süden erhebt sich der Hausberg Vodno. Die Stadt gibt dem Becken von Skopje seinen Namen, welches Skopje (10 %) und zahlreiche andere Gemeinden (90 %) umfasst. Zum Osten hin öffnet sich diese Hochlandschaft und geht in das breite und fruchtbare Tal des Vardar über, welches Nordmazedonien von Nordwesten nach Südosten durchzieht.

Die Entfernungen von Skopje zu den Hauptstädten der Nachbarländer Nordmazedoniens werden in der nachfolgenden Tabelle veranschaulicht.

Hauptstadt Land Entfernung
(Luftlinie)
Himmelsrichtung
Pristina Kosovo Kosovo 75 km Norden
Belgrad Serbien Serbien 320 km Norden
Sofia Bulgarien Bulgarien 175 km Nordosten
Athen Griechenland Griechenland 490 km Süden
Tirana Albanien Albanien 150 km Südwesten

Nordmazedonien liegt in einer seismologisch äußerst aktiven Region zwischen der Eurasischen und der Afrikanischen Platte. Die genaue Grenze ist unklar, da die Eurasische Platte in diesem Gebiet in mehrere kleinere Platten zerfällt. Hier ist vor allem die Apulische Platte zu nennen, die Italien und das Dinarische Gebirge umfasst.

Skopje liegt grob betrachtet in einer geologischen Übergangszone zwischen dem Dinarischen Gebirge im Nordwesten und den Rhodopen im Osten. Dieser tektonische Graben wird Morava-Vardar-Furche genannt und ist von zahlreichen tektonischen Störungen und Aktivitäten geprägt, wovon unter anderem die drei Erdbeben in der Stadtgeschichte (518, 1515 und 1963) zeugen. Das von Gebirgen umringte Becken von Skopje hat eine Fläche von 2100 km².[5]

Der Vardar im Stadtzentrum von Skopje

Der beim 90 Kilometer entfernten Gostivar entspringende Fluss Vardar fließt durch die Stadt und wird im Sommer von Bade- und Schwimmgästen benützt. Zahlreiche Mäander und Brücken – darunter die bekannte Steinbrücke (Kamen Most) – prägen das Flussbild.

Neben dem Vardar gibt es noch weitere kleinere Flüsse, die allesamt in den Vardar münden. Zu den wichtigsten zählt die Treska, die im Westen der Stadt (Bezirk Gjorče Petrov) beim Krankenhaus Sveti Lazar in den Vardar mündet. In seinem Oberlauf wird der Fluss zum Matkasee gestaut, der als neuntgrößter See Nordmazedoniens gilt. Mit seinen vielen Höhlen und den tiefen Canyons zählt der See als Naturattraktion für Touristen.

Der Lepenac entspringt in der Nähe der kosovarischen Stadt Prizren und mündet nach 75 Kilometern im Stadtviertel Zlokučani im Westen der Stadt innerhalb des Bezirks Karpoš in den Vardar. Er ist der drittlängste Fluss in Skopje.[6][7]

Stadtgliederung

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Die Opština der Stadt Skopje gliedert sich seit der Reform des gesamten mazedonischen Verwaltungssystems von 2004 in zehn Stadtbezirke, die je einen eigenen Bürgermeister, einen Rat, ein Wappen, eine Flagge und über politische Kompetenzen verfügen.[8] Ein besonderes Merkmal dieser Opštini ist, dass sie oft nicht nur Stadtteile von Skopje umfassen, sondern auch andere Ortschaften außerhalb des urbanen Raumes der Hauptstadt.

Nummer Gemeindename Fläche (km²) Einwohner
(Volkszählung 2002[9])
Bevölkerungsdichte
(Einwohner/km²)
Die 10 Stadtbezirke
1 Aerodrom 21,85 72.009 3.295,61
2 Butel 54,79 36.154 659,86
3 Čair 3,52 64.773 18.401,42
4 Centar 7,52 45.412 6.038,83
5 Gazi Baba 110,86 72.617 655,03
6 Gjorče Petrov 66,93 41.634 622,05
7 Karpoš 35,21 59.666 1.694,58
8 Kisela Voda 34,24 57.236 1.671,61
9 Saraj 229,06 35.408 154,58
10 Šuto Orizari 7,48 22.017 2.943,45
Insgesamt Stadt Skopje 571,46 506.926 887,07

In der Umgebung von Skopje herrscht meist ein Übergangsklima von kontinental zu mediterran. Die Winter sind niederschlagsreich und kalt, die Sommer niederschlagsarm und warm. Durch gestaute Hitze im Becken von Skopje ist es hier jedoch weitaus wärmer als im Rest des Landes. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 12,1 Grad Celsius und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge etwa 504 Millimeter.

Die wärmsten Monate sind der Juli und der August mit 22,3 Grad Celsius im Mittel, der kälteste der Januar mit durchschnittlich 0,2 Grad Celsius. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Mai mit 60 Millimeter im Mittel, der geringste im August und September mit 27 bzw. 36 Millimeter.

Skopje
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
43
 
5
-2
 
 
40
 
9
0
 
 
44
 
14
3
 
 
48
 
19
7
 
 
65
 
24
11
 
 
56
 
28
14
 
 
43
 
30
16
 
 
36
 
30
16
 
 
42
 
26
13
 
 
48
 
20
8
 
 
62
 
12
4
 
 
54
 
7
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: http://www.geo.de/reisen/community/reisen/skopje/klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Skopje
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 5,4 8,6 13,6 18,8 23,9 27,5 30,2 30,3 26,4 20,0 12,4 7,1 18,7
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,1 −0,3 2,9 7,0 11,3 14,3 16,1 15,9 12,7 8,0 3,7 −0,3 7,5
Niederschlag (mm) 42,8 40,4 44,1 48,4 64,6 55,6 42,7 36,3 41,8 47,9 62,3 54,4 Σ 581,3
Regentage (d) 10,4 10,2 11,2 11,8 12,6 10,3 7,3 6,8 6,9 8,0 10,7 11,6 Σ 117,8

Skopje ist, bezogen auf Einwohner und Fläche, die größte Stadt Nordmazedoniens: Rund ein Drittel der Landesbevölkerung ist in der Stadt am Vardar wohnhaft. Verschiedene Ethnien, Sprachen und Religionen kennzeichnen die Bevölkerungsstruktur.

Im Jahr 2002 war die letzte Volkszählung Nordmazedoniens, damals zählte die Gemeinde der Stadt Skopje 506.926 Einwohner. Etwa 2,52 Prozent davon oder 12.774 Personen waren Analphabeten und rund 28,46 Prozent beziehungsweise 144.271 Personen waren arbeitslos.[9] Laut Fortschreibung des Statistischen Amtes hatte Skopje am 30. Juni 2015 bereits 544.086 Einwohner.[10]

Ethnien und Sprachen

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Wie in großen Teilen des Landes leben auch in Skopje verschiedene Ethnien miteinander. Für 2002 bezeichneten sich von den 506.926 Einwohnern 338.358 (66,75 %) als slawische Mazedonier, 103.891 (20,49 %) als Albaner, 23.475 (4,63 %) als Roma, 14.298 (2,82 %) als Serben, 8.595 (1,70 %) als Türken, 7.585 (1,50 %) als Bosniaken, 2.557 (0,50 %) als Aromunen und 8.167 (1,61 %) gaben eine andere Volksgruppe an.

Die Sprachen mit den meisten Muttersprachlern waren 2002 Mazedonisch, Albanisch, Romani, Serbisch, Türkisch und Bosnisch.[11]

Die Religionen mit den meisten Anhängern sind das Orthodoxe Christentum und der Islam sunnitischer Ausprägung. Daneben gibt es Minderheiten an Katholiken, Protestanten, Reformierten und auch wenige Juden. Die orthodoxen Mazedonier sind größtenteils in der Mazedonisch-Orthodoxen Kirche organisiert, deren Metropolit in Skopje residiert, auch wenn sich der Bischofssitz nominell in Ohrid befindet. Ein Großteil der muslimischen Albaner gehört der Islamisch-Gläubigen Vereinigung in der Republik Mazedonien (alb. Bashkësia Fetare Islame në Republikën e Maqedonisë) an. Der Großmufti Nordmazedoniens hat seinen Sitz in der Hauptstadt.[12]

Persönlichkeiten

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Stadtgeschichte

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Entstehung von Scupi

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Der römische Aquädukt
Römische Gräber in Scupi

Die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Skopje wurden innerhalb der Festung Kale gefunden. Sie datieren aus der Jungsteinzeit und sind über 6000 Jahre alt. Die von Archäologen zu Tage gebrachte Siedlung ist von einem noch unbekannten Volk gegründet worden, das von der Jungsteinzeit bis zur Frühen Bronzezeit über einige Jahrhunderte in der Region lebte.[13]

Die ersten bekannten Siedler in der Umgebung von Skopje waren die Triballer, die zu den Thrakern gehörten. Nach ihnen kamen die Päonier, doch im 3. Jahrhundert v. Chr. konnten die Dardaner, ein illyrischer Stamm, das Gebiet besetzen und sie gründeten ein großes Königreich, das von der Scupi genannten Siedlung über Naissus im Norden bis hin zu den Albanischen Alpen im Westen reichte. Die Dardaner erklärten im 2. Jahrhundert v. Chr. Scupi zu ihrer Hauptstadt und dehnten ihr Reich bis nach Bylazora (beim heutigen Veles) im Süden aus.[13]

Die Römer eroberten im Zuge der Makedonisch-Römischen Kriege 168 v. Chr. auch das Reich der Dardaner, doch jahrzehntelang konnten sie ihre Herrschaft in Makedonien und Illyrien nur spärlich durchsetzen. Der römische Kaiser Domitian (81 bis 96 n. Chr.) siedelte zu Beginn seiner Herrschaft Veteranen der Legionen I Italica, III Augusta, IV Macedonica, V Macedonica, V Alaudae, IIII Flavia und VII Claudia in der einem Militärlager ähnelnden Siedlung Scupi an.[14] Der Ort erlangte 86 n. Chr. den Status einer Colonia und wurde auch Colonia Flavia Aelia Scupi genannt.[13]

Das römische Scupi

Die archäologischen Ausgrabungsarbeiten in der antiken Stätte Scupi begannen zwischen den beiden Weltkriegen und förderten 1925 eine frühchristliche Basilika zutage. Später folgte das wohl wichtigste Bauwerk, ein römisches Theater. Das Stadtmuseum Skopje begann 1966 erstmals mit der Restaurierung verschiedener Ruinen. 2008 fanden Archäologen eine 1,7 Meter hohe Venus-Statue. Insgesamt wurden bisher über 23.000 Objekte gefunden.[15]

Zu den ausgegrabenen Gebäuden von Scupi zählen der Aquädukt, einige Thermen, einzelne Stadthäuser und das Theater. Mit Ausnahme des Theaters, das verfallen ist, können alle Gebäude besichtigt werden. Der archäologische Fundplatz Scupi befindet sich etwa vier Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums auf der anderen Seite des Vardar.[16][17]

Kirche des Hl. Pantalejmon aus dem Jahre 1164. Sie besitzt zahlreiche Fresken und gehört zu den bedeutendsten erhaltenen byzantinischen Kunstwerken komnenischer Zeit.

Die nächsten Jahrhunderte waren für die kleine Stadt sehr wechselvoll. Im Jahr 518 zerstörte ein Erdbeben die gesamte Stadt; der oströmische Kaiser Justinian I. ließ sie jedoch wieder aufbauen. Es vergingen nicht einmal 100 Jahre, als im Winter 594/95 im Zuge der Landnahme der Slawen auf dem Balkan Stämme der Slawen die Stadt dem Erdboden gleichmachten. Das Mittelalter zwischen dem Einfall der Slawen bis zur Eroberung durch die Osmanen im 14. Jahrhundert war von blutigen Machtkämpfen zwischen regionalen Mächten, allen voran den Byzantinern und Bulgaren, geprägt. Im 9. Jahrhundert schlossen letztere die Stadt dem Ersten Bulgarischen Reich an und konnten sich für einige Jahrzehnte behaupten. Durch die Christianisierung Bulgariens wurde sie zudem Bischofssitz. Zar Roman erklärte im Jahr 980 Skopje für kurze Zeit zur bulgarischen Hauptstadt und Sitz des bulgarischen Patriarchen. Im Jahr 1004 kam es im Umland von Skopje zu einer großen Schlacht zwischen Byzantinern und Bulgaren. Nach dem Fall des Ersten Bulgarischen Reiches 1018 eroberten die Byzantiner die Stadt und erklärten sie zum Hauptort des byzantinischen Themas Bulgaria. Die Herrschaft von Byzanz währte allerdings nicht lange und führte zur Stärkung der lokalen Boljaren. Schon im 12. Jahrhundert konnten die Bulgaren, nach einem Aufstand Skopje zurückerobern und sie ihrem Zweiten Reich angliedern. Der Boljar von Skopje, Konstantin Tich Assen wurde im bulgarischen Bürgerkrieg zum bulgarischen Zar ernannt und die Region um Skopje wurde in der Folge direkt den bulgarischen Zaren unterstellt.

Im Jahr 1282 entriss der serbische Nemanjidenkönig Milutin die Stadt den Bulgaren. Skopje entwickelte sich zur neuen Residenzstadt der serbischen Herrscherdynastien. Am 16. April 1346 ließen sich König Stefan Uroš IV. Dušan und seine Ehegattin in Skopje vom bulgarischen Patriarchen Simeon und vom Erzbischof Nikolaj von Ohrid zum Zar bzw. Zarin der Serben krönen. Zudem erhob er das Oberhaupt der serbischen Kirche Joanikije II. zum ersten serbischen Patriarchen.[18]

Osmanische Zeit

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Der Grabturm hinter der Bunten Moschee, 15. Jh.

Am 19. Januar 1392 geriet Skopje für mehr als 500 Jahre unter osmanische Herrschaft.[19] Wie der jugoslawische Orientalist Hasan Kaleshi (* 1922 in Srbica; † 1976) berichtet, hieß der erste osmanische in Skopje ansässige Markgraf Paşayiğit Bey, welcher vielleicht um 1397 den ältesten islamischen Bau der Stadt, die Meddah-Baba-Moschee erbauen ließ.[20] Ihm folgte sein Adoptivsohn Ishak Bey, der ein Hospiz (später in eine Freitagsmoschee umgewandelt, die als Bunte Moschee bekannt wurde) errichtete und weiters eine Madrasa (nicht erhalten) samt Bibliothek stiftete. Zum Unterhalt seiner gemeinschaftlichen Einrichtungen legte Ishak Bey in seiner Wakfiye die Einkünfte von zwei Hamams, 102 Läden und zwei Hanen sowie die Erträge zweier Dörfer und von sieben Landkomplexen einschließlich Äcker und Gärten aus dem Umland fest. Er selbst wurde später im Hofe der Bunten Moschee begraben,[21] allerdings nicht, wie oft vorgegeben, im hinter der Moschee befindlichen überkuppelten Grabturm, der aus stilistischen Gründen in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts datiert werden muss.

Zur Mitte des 15. Jahrhunderts hatte Üskub 5145 steuerrechtlich erfasste Einwohner. Davon waren 3330 Muslime, hauptsächlich aus Kleinasien stammende Türken und 1815 Christen. Da für Besteuerungszwecke die ethnische Zugehörigkeit der Christen unbedeutend war, wurde sie nicht festgehalten. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass sie eine südslawische Sprache, Griechisch und/oder Albanisch sprachen. Der größere Teil der Bevölkerung war im Gewerbe tätig. Ein wirtschaftlicher Aufschwung trat in Skopje im 16. Jahrhundert ein. Er wurde begünstigt durch die Lage der Stadt am Knotenpunkt der Handelsrouten von Edirne nach Saraybosna und von Selanik nach Belgrad, durch das osmanische Protektorat über Dubrovnik und die Ankunft von sephardischen Juden. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt mehr als 10.000 Einwohner (7425 Muslime, 2735 Christen und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren.[22] Eine Synagoge wurde in Skopje erstmals 1361 errichtet.[23] Um 1515 ereignete sich wieder ein schweres Erdbeben.

Skopje im Jahre 1594

Eine für die hochosmanische Zeit (16./17. Jahrhundert) bedeutende ausführliche Beschreibung Skopjes, drei Jahrzehnte vor der Inbrandsetzung Skopjes durch den habsburgischen General Giovanni Norberto Piccolomini im Jahre 1689, findet sich im „Reisebuch“ (Seyahatnâme) des osmanischen Reisenden Evliya Çelebi. Er beschrieb die Stadt als eine gewaltige Siedlung, welche sich auf beiden Seiten des Vardars erstreckte. Über der Stadt lag die Zitadelle, mit etwa 100 Mannschaftshäusern, Vorratshäusern und Zeughäusern. Die etwa 1060 Steinhäuser prägten mit ihren roten Ziegeln das Stadtbild. Weiter gab es in dieser Zeit 9 Koranleseschulen, welche den Moscheen angeschlossen waren, 20 Derwischklöster (Tekke), ein Mewlewikloster und 70 Schulen (Mekteb).[24]

In Üsküb war im Jahre 1660 Evliya Zeuge des regen wirtschaftlichen Lebens in den über 2100 Kaufläden in den mehreren Basaren geworden. Zur Bevölkerungsstruktur vermerkt er, dass es in der Stadt neben den Muslimen auch Einwohner armenischer, bulgarischer, serbischer und jüdischer Herkunft gäbe, welche ihre eigenen Gotteshäuser besaßen. Auch eine Vielzahl von Katholiken lebte in der Stadt, welche jedoch ihren Gottesdienst in den serbischen Kirchen abgehalten haben sollen.[25]

1656 wurde in Skopje ein römisch-katholisches Erzbistum errichtet, dessen erster Metropolit Andrea Bogdani (1600–1683) wurde. Doch schon 1680 verlegte sein Neffe Pjetër Bogdani den Sitz nach Janjeva im Kosovo.[26]

Die Entwicklung Skopjes wurde abrupt unterbrochen, als im Großen Türkenkrieg (1683–1699) österreichische Truppen unter General Giovanni Norberto Piccolomini bis nach Mazedonien vordrangen. Am 25. Oktober 1689 nahm seine Armee die Stadt ohne große Kämpfe ein, weil die osmanische Streitmacht und viele Einwohner den Ort verlassen hatten. Piccolomini befahl, Skopje niederzubrennen, was am 26. und 27. Oktober geschah. Angeblich sollte der Ausbreitung von Cholera vorgebeugt werden. Der Brand zerstörte viele Häuser und Geschäfte. Das jüdische Viertel wurde am schlimmsten getroffen. Die meisten Wohnhäuser, zwei Synagogen und die jüdische Schule wurden vom Feuer vernichtet.[27]

Spätosmanische Zeit

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Die Muttergotteskirche (erbaut im frühen 19. Jahrhundert, Foto von 1935)

Die Stadt erholte sich nur langsam von dem Brand. Die auf diese Zerstörung im Jahre 1689 folgenden hundert Jahre der Geschichte Skopjes liegen weitgehend im Dunklen. Ein paar vereinzelte Quellen berichten von der Reparatur der Moschee Sultan Murads II., die 1712, also 23 Jahre nach dem Brand, unternommen wurde. Ein osmanischer Plan des Stadtteils um die genannte Moschee lässt erkennen, dass zu diesem Zeitpunkt noch die meisten der dort befindlichen Gebäude zerstört waren. Reisende, die Üsküb gegen Ende des 18. oder Beginn des 19. Jahrhunderts besuchten, berichten übereinstimmend von etwa 5000 bis 6000 Einwohnern, gegenüber 40.000–60.000 Einwohnern vor dem Brand oder auch 1500 Häusern, die recht klein waren und schmutzige Straßen säumten.[28]

Auch Skopje geriet im 19. Jahrhundert in die Wirren des Nationalismus auf dem Balkan. 1844 organisierten Albaner einen Aufstand gegen das Osmanische Reich. Sie protestierten gegen die als zu hoch empfundenen Steuern und die Politik der Zentralisierung. Nach der Zerschlagung des Aufstandes wurden viele albanische Einwohner inhaftiert oder nach Kleinasien verbannt.[29]

Ein Aufschwung setzte im Laufe des 19. Jahrhunderts ein, nicht zuletzt durch den vom spätosmanischen Staat vorangetriebenen Bau von Eisenbahnverbindungen, verbunden mit dem Zuzug nichtmuslimischer Bevölkerung. Ab 1873 war Skopje durch eine Eisenbahnlinie entlang des Vardar verbunden mit Thessaloniki, 1888 auch mit den serbischen Bahnstrecken. So war die Stadt von nun an über Belgrad direkt mit Mitteleuropa verbunden. In den 1890er Jahren folgten Verbindungen nach Bitola und Istanbul. Skopje war Hauptort eines Sandschaks und ab 1888 (Pristina ablösend) Hauptstadt der osmanischen Provinz (Vilâyet) Kosovo. In dieser Zeit wurde Skopje zur drittgrößten Stadt Makedoniens nach Thessaloniki und Bitola. So hatte Skopje um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert 30.000–40.000 Einwohner, primär eine Folge des Zuzugs slawischer Christen aus dem bäuerlichen Umland, die der Stadt erstmals seit dem 15. Jahrhundert erneut eine nichtmuslimische Bevölkerungsmehrheit bescherte.

Im Kampf für eine vom griechisch geprägten ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel unabhängige bulgarische Kirche wurde in den 1830er Jahren mehrmals der griechische Bischof vertrieben und die Entsendung eines bulgarischen Bischofs gefordert. Der Konflikt spitze sich zu, als in dieser Zeit die bulgarische Gemeinde Skopjes die Muttergotteskirche und eine dazugehörige Klosterschule (erbaut 1836/37) stiftete. Erstere wurde vom Baumeister Andreja Damjanov erbaut. Das Projekt hatten die mittlerweile gelockerten osmanischen Baugesetze ermöglicht, die einst den Neubau bzw. die Renovierung christlicher Kirchen eingeschränkt hatten. Um 1850 erfolgte die Umstellung der Schule nach dem Lancaster System und 1895 zur Bulgarischen Pädagogischen Schule.[30]

Gemäß dem vom Sultan Abdülaziz am 28. Februar 1870 erlassenen Ferman zur Errichtung des Bulgarischen Exarchats wurde 1874 nach einem Plebiszit der slawischen Bevölkerung mit Dorotej von Skopje der erste bulgarische Bischof der Eparchie Skopje eingesetzt, der sich schließlich dem Bulgarischen Exarchat unterstellte.[31]

Das 20. Jahrhundert

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Ein den über 1000 Opfern des Erdbebens von 1963 gewidmetes Monument

Zwei Jahre nach der Jungtürkischen Revolution führten die Jungtürken 1910 im ganzen Osmanischen Reich eine Volkszählung durch. Demnach war die jüdische Gemeinde mit 2.327 Personen vertreten.[32]

Ein Blick auf das Zentrum von Skopje vor dem Erdbeben von 1963.

Im August 1912 wurde Skopje von 30.000 albanischen Aufständischen eingenommen, die unter anderem von Isa Boletini angeführt wurden und gegen die Politik des Osmanischen Reiches vorgingen.[33] In den Balkankriegen wurde Skopje am 25. Oktober 1912 durch die serbischen Streitkräfte erobert und geriet unter die Herrschaft von Belgrad. Die serbischen Truppen richteten ein Blutbad in der Stadt an: Albanische und türkische Häuser wurden in Brand gesetzt, Menschen wurden geköpft und ihre Leichen in den Straßen aufgestapelt. Laut einem Bericht von Leo Trotzki wurden nicht nur Männer, sondern auch Hunderte von Kindern und Frauen lebendig in Brand gesetzt.[34] Der römisch-katholische Erzbischof Lazër Mjeda schreibt, wie jede Nacht 20, 30 Leichen von Albanerinnen und Albanern in den Vardar geworfen wurden. Viele flüchteten in die neugegründete Türkei oder wurden von den serbischen Truppen zur Aussiedlung gezwungen.

Durch die neue Grenzziehung nach den Balkankriegen 1912 und 1913, als Bitola zur Grenzstadt mit Griechenland wurde, begann der Aufstieg Skopjes zum unumstrittenen Zentrum „Südserbiens“. Während des Ersten Weltkrieges wurde sie am 10. Oktober 1915 von bulgarischen Truppen eingenommen. Dabei zündeten die Serben bei ihrem Abzug den nördlichen Teil der Stadt an, was große Schäden an historischen Bauwerken verursachte.[35] Unter den Bulgaren begann der Bau der Bahnstrecke Skopje–Tetovo–Gostivar-Kičevo-Ohrid. Erst 1918 wurde Skopje von Serbien zurückerobert und gehörte wie auch das ganze heutige Nordmazedonien danach zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das 1929 in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde und im gleichen Jahr Skopje zur Hauptstadt der neu errichteten Vardarska banovina (Banschaft Vardar) machte.

Am 7. April 1941, dem zweiten Tag des deutschen Angriffs auf Jugoslawien während des Zweiten Weltkriegs, wurde Skopje von Verbänden des XXXX. deutschen Armee-Korps besetzt.[36] In der anschließenden Besatzungszeit stellte Bulgarien von 1941 bis 1944 die Militärverwaltung in Skopje und stützte sich dabei auch auf Mitglieder der VMRO. So war der aus Skopje stammende Spiro Kitantschew in dieser Zeit der Bürgermeister dort. Am 2. August 1944 wurde die Stadt durch die kommunistische Partisanenbewegung zur Hauptstadt der neuen Sozialistischen Republik Mazedonien erklärt, die eine Teilrepublik des kommunistischen Jugoslawiens stellte.

Das ethnisch-albanische Element der Stadt wurde durch einen jugoslawisch-türkischen Vertrag noch weiter geschwächt, als es ohnehin schon durch die Verbrechen und die Diskriminierungen Anfang des 20. Jahrhunderts war: Tausende muslimische Albaner (insbesondere aus Skopje) wurden als Türken klassifiziert und mussten ihre Heimat in Richtung Türkei verlassen. Gleichzeitig wurden vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg römisch-katholische und christlich-orthodoxe Albaner slawisiert und mazedonisiert. Die einst starke römisch-katholische Albanergemeinde ist dadurch auf ein paar Dutzend Familien heute geschrumpft.

Der ehemalige Bahnhof Skopje, nach dem Erdbeben am 26. Juli 1963, 5 Uhr 17

Um 5:17 Uhr des 26. Juli 1963 ereignete sich ein schweres Erdbeben, das 1070 Todesopfer forderte. Rund 75 Prozent der Einwohner verloren ihr Obdach und 3300 Personen erlitten schwere Verletzungen. Nahezu die ganze Altstadt wurde dem Erdboden gleichgemacht. Die Erschütterungen konnten über das ganze Land und auch im angrenzenden Kosovo und Serbien gespürt werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von über einer Milliarde US-Dollar. Mit internationaler Hilfe wurde Skopje in den nächsten Jahren wiederaufgebaut; der japanische Architekt Kenzō Tange entwickelte für die Stadt am Vardar einen Masterplan.[37]

„Der Tag vor dem Erdbeben war ein ganz gewöhnlicher Tag: Schule, Kinderspiele und Abendessen mit meinen Eltern. Ich war acht Jahre alt. Meine Eltern gingen früh zur Arbeit. Das Erdbeben weckte mich auf. Als ich an meine Schwester dachte, lief ich schnell wieder die Treppen hoch. Meine einjährige Schwester war noch zu Hause. Ich rannte zurück, nahm sie und lief vor das Gebäude. Alle Nachbarn waren da. Sie trugen Pyjamas oder nur Unterhosen. Das Bild war schrecklich. Das Gebäude, in dem ich gewohnt hatte, war nicht mehr da. Es waren nur Reste. Man hörte Leute schreien, weinen und nach Namen rufen. Man hörte viele Namen. Ich habe meine Mutter verloren. Sie war eine von den 1000 Menschen, die ihr Leben verloren haben.“

Miodrag Hadži-Ristič und Dragoljub Jankovič: Zitat eines Einwohners[38]

Im Oktober 1991 erklärte Mazedonien seine Unabhängigkeit von Jugoslawien und nannte sich fortan Republik Mazedonien bzw. Former Yugoslav Republic of Macedonia (FYRoM).[39] Skopje wurde somit zur Hauptstadt der unabhängigen Republik Mazedonien, die seit 2019 amtlich Republik Nordmazedonien heißt. Während des Kosovokriegs nahmen die Stadtbehörden Tausende von Flüchtlingen aus dem benachbarten Kosovo auf. Nur einige Kilometer nordöstlich von Skopje bei Aračinovo fanden während des albanischen Aufstands 2001 blutige Kämpfe zwischen der mazedonischen UÇK und der staatlichen Polizei statt. Anfang 2016 kam es zu einem Konflikt um die Errichtung eines überdimensionalen Kreuzes oberhalb der Stadt.

Bei den Kommunalwahlen am 31. Oktober 2021 setzte sich Danela Arsovska als konservative, parteilose Kandidatin – unterstützt von VMRO-DPMNE und der Koalition „Für die Erneuerung Mazedoniens“ – gegen den bis dahin amtierenden Bürgermeister Petre Shilegov (SDSM) durch. Zuletzt hatte Skopje 1948 eine Bürgermeisterin.[40]

Einwohnerentwicklung

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        Jahr         Einwohner
1450 5.000
1550 10.000
1650 40.–60.000
1800 5.–6.000
1900 30.–40.000
1981 408.143
2002 506.926
Satellitenaufnahme des Stadtgebietes (2004)

Die Stadt erlebte in ihrer Geschichte zwei wesentliche Bevölkerungsschübe. Das erste große Bevölkerungswachstum konnte in der osmanischen oder genauer in der hochosmanischen Zeit (17. Jahrhundert) verzeichnet werden. Zu diesen Jahrzehnten wuchs Skopje zu einer überregional wichtigen Handelsstadt mit 40.000 bis 60.000 Einwohnern heran. Der zweite Bevölkerungsschub setzte während der jugoslawischen Ära ein, als in der Stadt große Investitionen in Industrie und Infrastruktur vorgenommen wurden. Die blühende Wirtschaftsstadt zog viele Menschen aus ganz Nordmazedonien an, die auf der Suche nach Arbeit waren. In der letzten jugoslawischen Volkszählung von 1981 wurden für Skopje 408.143 Personen registriert. Seitdem hat die Stadtbevölkerung um etwa ein Viertel zugenommen. Bei der Volkszählung 2002 wurden 506.926 Einwohner erfasst.

Sehenswürdigkeiten

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Mit einer über 2000-jährigen Besiedlungsgeschichte weist Skopje eine Vielzahl an Bauwerken und Monumenten aus verschiedenen Epochen auf. Aus römischer Zeit blieb beispielsweise das Aquädukt der antiken Stadt Scupi erhalten. Im Mittelalter entstanden durch die Verbreitung des Christentums auf dem Balkan zahlreiche byzantinische Kirchen und Klöster in der Umgebung wie auch in der Stadt. Auch die islamische Architektur hinterließ während der über 500 Jahre dauernden Herrschaft der Osmanen ihre Spuren in Form von Moscheen, Brücken, Hamame, Karawansereien, Bibliotheken und vor allem im Basar-Viertel, der Altstadt von Skopje. Mit dem Aufblühen des Nationalismus in Südosteuropa zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt am Vardar ein Zentrum der bulgarischen und albanischen Widerstandsbewegungen gegen das Sultanat am Bosporus. Bulgarische und albanische Geistliche konnten wieder im großen Stil orthodoxe und katholische Gotteshäuser erbauen.

Die Festung Kale hoch über der Stadt ist eines der Wahrzeichen Skopjes

Die Festung Kale (mazedonisch Скопско кале, albanisch Kalaja e Shkupit) befindet sich auf einer Anhöhe westlich der Altstadt und auf der Nordseite des Vardar. Erste Spuren von menschlicher Besiedlung auf der Burg stammen aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.[41] Unter dem bulgarischen Zaren Samuil (10. Jahrhundert n. Chr.) stand auf dem Hügel erstmals eine befestigte Siedlung.[42] 1391 wurde die Stadt mit der umliegenden Region von den Osmanen erobert. Durch die Kriegshandlungen wurden große Teile der Stadt, einschließlich der Festung, zerstört. Danach diente die Burg als Kaserne für die osmanischen Truppen. Die Festung wie auch Skopje verloren daraufhin ihre wirtschaftliche Bedeutung in der Region. Um 1700 wird die Burg wieder erneuert. Aus dieser Zeit stammen auch die heutige Außenmauer, Türme und Tore. Das Osttor war das bedeutendste; es führte direkt in den Basar.[43] Auch im 20. Jahrhundert diente die Festung als Kaserne für die Truppen des Königreichs Jugoslawien; es wurden zehn große Militärgebäude, Hauptquartiere und Baracken erbaut. 1951 zogen die Armeen ab und das Archäologische und Historische Museum übernahm die Direktion. Beim schweren Erdbeben von 1963 wurden all diese neuzeitlichen Gebäude größtenteils zerstört. Seitdem wurden zahlreiche archäologische Arbeiten auf der Festung durchgeführt.[44]

Die Steinbogenbrücke über den Vardar aus dem 15. Jh., »Kamen Most«

Die Steinbrücke über den Vardar (mazedonisch Камен мост Kamen most, albanisch Ura e gurit) verband früher die Altstadt nördlich und südlich des Flusses. Heute ist die südliche Altstadt durch moderne Gebäude überbaut. Die Brücke wurde von 1421 bis 1433 durch osmanische Architekten im Auftrag von Sultan Murad II. erbaut, dabei wurden die Fundamente einer älteren Brücke aus dem 6. Jahrhundert benutzt.[45] Die siebenbögige Brücke ist 213,85 Meter lang. Sie wurde 1555, im 18. und im 19. Jahrhundert sowie 1905 und 1994 renoviert. Neben der Festung ist sie ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, weswegen sie auch auf dem Stadtwappen abgebildet ist.[46]

Der Daut-Pascha-Hamam (Badehaus) befindet sich nordöstlich der Steinbrücke und wurde durch den Großwesir von Ostrumelien, Daut Pascha, von 1489 bis 1497 erbaut, wobei eine geschlechtergetrennte Nutzung vorgesehen war. Das Bauwerk besitzt 13 Kuppeln. Die zwei größten Kuppeln beherbergen die zwei Garderoben und einige Springbrunnen. Die kleineren Kuppeln bedecken die unterschiedlichen Baderäume. Heute ist im Gebäude die Nationale Kunstgalerie untergebracht, diese besitzt eine große Sammlung aus dem 18. und 19. Jahrhundert.[47]

Der Çifte-Hamam in der zentralen Altstadt wurde ebenfalls im 15. Jahrhundert erbaut. Das Badehaus wurde bis ins Jahr 1915 benutzt. Die jüdischen Bewohner der Stadt benutzten den Komplex ebenfalls für ihre rituellen Waschungen. Heute befindet sich darin eine zeitgenössische Kunstgalerie.[48]

Mit rund 70 Moscheen war Skopje ein bedeutendes islamisches Zentrum in der Region. Heute gibt es weit weniger als zur Zeit der Osmanen. Die ältesten islamischen Gotteshäuser stehen in der Altstadt. Zu den dort am besten erhaltenen zählen die Isa-Bey-Moschee aus dem Jahr 1475, die Sultan-Murad-Moschee von 1436, die Bunte Moschee von 1438 und die Mustafa-Pascha-Moschee von 1492.

Wegen der strategisch wichtigen Lage war Skopje auch ein wichtiger Stützpunkt für Händler, Fahrende und Karawanen. Die heute am besten erhalten gebliebenen Karawansereien Kapan Han (15. Jahrhundert), Kursumli Han (1550) und Suli Han (15. Jahrhundert) waren die größten osmanischen Gasthäuser der Stadt. Heute sind darin Restaurants und im Kapan Han das Basar-Museum untergebracht.[49][50][51]

Weitere osmanische Bauwerke sind der Uhrturm von 1566, der Bezisten und der Basar am Nordrand der Altstadt sowie der gesamte historische Stadtkern.

Südwestlich von Skopje auf dem Gebirgskamm des Vodno im Dorf Nerezi steht die Kirche des Hl. Panteleimon (mazedonisch Црква Свети Пантелејмон) aus dem Jahre 1164. Sie besitzt zahlreiche Fresken und gehört zu den bedeutendsten erhaltenen byzantinischen Kunstwerken komnenischer Zeit.

Das St.-Nikita-Kloster (mazedonisch Манастир Свети Никита) wurde zwischen 1307 und 1308 vom serbischen König Milutin erbaut. Es steht im Dorf Banjani, nordwestlich der Stadt.[52]

Der Matka-Canyon

Auch aus jüngerer Zeit stammen einige Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen die Muttergotteskirche von 1835, die Kliment-von-Ohrid-Kirche von 1990, der alte Bahnhof im Zentrum, der heute das Stadtmuseum beherbergt, sowie das Millenniumskreuz auf dem Berg Vodno. Auf den Hausberg von Skopje führt eine Gondelbahn, beliebt sind auch Wanderungen entweder bis zur Mittelstation oder bis auf den Gipfel.

Zu einer der Natursehenswürdigkeiten Skopjes gehört der Matka-Canyon (mazedonisch Кањон Матка), der sich 17 Kilometer südwestlich der nordmazedonischen Hauptstadt befindet. Mit einer Fläche von etwa 5000 Hektar und seiner Nähe zur Stadt ist der Matka Canyon eines der beliebtesten Outdoor-Reiseziele in Nordmazedonien und beherbergt mehrere mittelalterliche Klöster. Der Matka-See im gleichnamigen Canyon ist zudem der älteste künstliche See des Landes. Der Canyon ist zudem ein wichtiges alpines Kletterzentrum in Nordmazedonien. Kajakfahren auf dem Treska-Fluss ist eine beliebte Aktivität, ebenso wie Bergwandern, Angeln, Jagen und Schwimmen.[53]

Wohnblöcke aus jugoslawischer Zeit
Die Altstadt (maz. Stara Čaršija; alb. Çarshia e Vjetër)

Skopje hat ein wechselvolles Stadtbild, das durch die ebenfalls wechselvolle Geschichte, durch die verschiedenen Religionen und ethnischen Gruppen sowie durch unterschiedliche soziale Verhältnisse geprägt ist.

Lange Zeit war die heutige Altstadt das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Skopje. Osmanische Bürgerhäuser, enge Pflastersteingassen, Brunnen, Moscheen, Gasthäuser, Raststätten für Händler, Werkstätten, Badehäuser und Tekken waren wichtige Bestandteile des Stadtbildes. Mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches zogen sich auch dessen Herrscher aus der Stadt zurück und für Skopje begann eine neue Zeit. Bis 1929 Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen genannt, ersetzte das Königreich Jugoslawien die Osmanen. Noch veränderte sich nicht viel am Aussehen der Stadt am Vardar. Erst während des wirtschaftlichen Wachstums nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der sozialistischen Regierung Jugoslawiens in Infrastruktur, Industrie und Kultur Mazedoniens und Skopjes investiert. Es entstanden weite neue Wohnflächen mit den typischen Plattenbauten, große Industrieflächen, breite Straßen und Boulevards, viele Schulen und Krankenhäuser und auch das Eisenbahnnetz wurde ausgebaut. Zugleich wuchs die Bevölkerung und die Stadt breitete sich entlang des Vardars immer mehr nach Westen und Osten aus. Im Zuge dieses Baubooms wurden große Teile des historischen Stadtkerns überbaut, der langsam aus dem Stadtbild zu verschwinden begann. Heute führen mehrspurige Straßen um und durch die Altstadt. Der historische Kern am anderen Ufer des Vardars wurde fast völlig zerstört und durch Neubauten ersetzt. Im Osten der Stadt stehen heute viele Fabriken und Gewerbegebäude, die jedoch ihre wirtschaftliche Tätigkeit stark senken mussten und heute nicht mehr so wie zu jugoslawischer Zeit laufen. Im Norden jedoch, an der Hauptstraße nach Pristina, wachsen seit den 1990er Jahren neue Unternehmen aus dem Boden und beschäftigen einen Teil der Einwohner. Im Stadtteil Aerodrom hinter dem Bahnhof stehen in der jugoslawischen Zeit erbaute Wohnsiedlungen mit mehrstöckigen Hochhäusern auf einer Fläche, die etwa so groß ist wie der Bezirk Čair.

Der Skopski gradski park. 400 Fotos von Park, Zoo und Toše-Proeski-Arena in der Commons-Kategorie

Der Stadtpark (maz. Gradski Park, alb. Parku i Qytetit) liegt nordwestlich des Zentrums entlang des Vardars und erstreckt sich auf einer Fläche von 500 mal 600 Meter. Ganz in der Nähe stehen das Fußballstadion und eine Sporthalle. Der Park beherbergt auch einen Zoo, einen Botanischen Garten und einen Bonsai-Garten. Künstliche Teiche und viele Kanäle im Grünen prägen das Aussehen des Parks. Auf einem Hügel nordöstlich der Altstadt befindet sich der 700.000 m² große Gazi-Baba-Park, der aus einem Wald und Fußwegen besteht. Der Gazi-Baba-Park ist das wichtigste Naherholungsgebiet der Stadtbewohner.[54]

Der Platz Mazedoniens mit dem Reiterstandbild Alexanders des Großen

Die damalige Regierung unter Führung der konservativen Partei VMRO-DPMNE investierte seit ihrem Regierungsbeginn nach der Parlamentswahl 2008 in viele ethnisch-mazedonische kulturelle Einrichtungen. So wurde bis zum Jahr 2014 eine Vielzahl an Monumenten (mehrheitlich „ethnisch-mazedonische Helden“) und größtenteils historisierenden Gebäuden errichtet. Neben einer 22 Meter hohen Statue Alexanders des Großen und der größten mazedonisch-orthodoxen Kirche am Hauptplatz, sind auch neue Gebäude für das Außenministerium, das Mazedonische Staatsarchiv und weitere öffentliche Einrichtungen errichtet worden. Als die Bauarbeiten im Sommer 2010 begannen, erklärte das Mazedonische Verfassungsgericht sie für illegal, da die Planungs- und Vergabeverfahren für viele Bauten nicht vorschriftsmäßig abgelaufen seien.[55] Die Regierung unter Nikola Gruevski erklärte diesen Gerichtsentscheid jedoch für ungültig und ließ die Bauarbeiten fortführen. Ursprünglich waren Gesamtkosten von rund 80 Millionen Euro veranschlagt, Ende 2010 schätzte man die Kosten allerdings bereits auf 200 Millionen (das entspricht 2,68 Prozent des Bruttoinlandsprodukts). Kritiker meinen, das Geld könne besser investiert werden, zum Beispiel in die zum Teil veraltete Verkehrsinfrastruktur. Die muslimische Minderheit in der Stadt (rund ein Drittel der Einwohner), allen voran die albanische, sieht sich durch die Bauvorhaben diskriminiert, da mit ihren Steuergeldern der Bau der Kirche (und anderer Einrichtungen) mitfinanziert werden soll, während die Moscheen privat finanziert werden müssen. Die Regierung und ihre Sympathisanten sehen den Bau als identitätsstiftend, die Muslime und Gegner des Baus fühlen sich vom Staat ausgegrenzt.[56]

Der Triumphbogen "Makedonija

Den Bau der teilweise nationalistisch geprägten Bauwerke und Monumente kritisierte auch das Nachbarland Griechenland. Dort erregte vor allem die imposante Alexanderstatue auf dem Hauptplatz die Gemüter (siehe hierzu Streit um den Namen Mazedonien). 2011 wurde der Triumphbogen Makedonija vollendet, der auf einem Motiv die gesamte Region Makedonien zeigt. Dies verursachte in Albanien Kopfschütteln, da die historische Region Makedonien auch einen Teil des albanischen Staatsgebietes miteinbezieht. Die albanische Regierung richtete an die mazedonische eine Demarche.[57] Die Errichtung der Zar-Samuil-Statue wiederum verschlechterte die Beziehungen zum östlichen Nachbar Bulgarien (die sich allerdings wieder normalisiert haben), der sich bisher zum Projekt Skopje 2014 noch nie geäußert hatte.[58] Der ehemalige Ministerpräsident Ljubčo Georgievski kritisierte 2012 das Projekt wegen des fehlenden Konzepts, der Verschwendung von Mitteln und nannte es eine „große Karikatur“, „historischen Kitsch“[59] und „mazedonisches Disneyland“.[60]

Die Regierungspolitik der VMRO-DPMNE verschlechterte die innen- sowie auch außenpolitische Lage zusehends, so eskalierten auch Proteste von Albanern gegen die Errichtung einer neuen orthodoxen Kirche in der historischen Festung Kale und verschärften die innerethnischen Beziehungen weiter.[61]

Skopje ist kulturelles Zentrum Nordmazedoniens. Hier befinden sich die landesweit größten Museen, Opern, Theaterhäuser und andere kulturelle Einrichtungen. Lange Zeit und auch heute noch war die Stadt ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Religionen, die deutlich in verschiedener Weise ihre Spuren in der Stadt hinterlassen haben.

Museen und Galerien

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Das Museum von Mazedonien
Der Çifte-Hamam, heute ist darin die Nationale Kunstgalerie untergebracht.
Das Mutter Teresa-Gedenkhaus steht an der Stelle ihrer Taufkirche.

In Skopje stehen zahlreiche Museen und Galerien, die zu den größten des Landes gehören. Das Museum der zeitgenössischen Kunst beherbergt die größte Kunstsammlung Nordmazedoniens und ist die wichtigste kulturelle Einrichtung der Zeitgenössischen Kunst. Am 11. Februar 1964 durch einen Stadtratsbeschluss gegründet war das neue Museum Projektteil des neuen Masterplans der Stadt nach dem katastrophalen Erdbeben von 1963. 1970 zog das Museum in das heutige Gebäude ein, welches von polnischen Architekten entworfen worden war. Das sich nördlich der Festung Kale befindende Museum hat heute eine Sammlung von 1000 Exponaten.[62]

Das Erdbeben 1963 zerstörte den alten Bahnhof der Stadt, der 1938 erbaut worden war, und an seiner Stelle befindet sich heute neben einer kleinen Kunstgalerie auch das Museum der Stadt Skopje, das Objekte der ersten menschlichen Besiedlungen im 5. Jahrtausend v. Chr. bis heute zeigt.[63]

Die Nationale Kunstgalerie Mazedoniens ist im ehemaligen Daut-Pascha-Hamam untergebracht, der in der Altstadt steht. 1948 als Institution gegründet weist die Galerie heute eine Kunstsammlung seit dem 14. Jahrhundert auf.[64]

Das Museum von Mazedonien ist eine staatliche Institution und entstand 1991 aus einer Fusion des Archäologischen, Historischen und Ethnologischen Museums, welche teilweise schon seit 1924 bestanden hatten. Auf etwa 6000 Quadratmetern Fläche sind Exponate ausgestellt, die seit der Antike datieren. Das Museum ist im Kursumli Han eingerichtet, einem osmanischen Bau aus dem 16. Jahrhundert.[65]

Das Mutter Teresa-Gedenkhaus ist eine am 30. Januar 2009 eröffnete Gedenkstätte zu Ehren der Friedensnobelpreisträgerin und Humanistin Anjeza Gonxhe Bojaxhiu, bekannt als Mutter Teresa. Das Museum liegt in der Nähe des Zentralplatzes Makedonija und beherbergt verschiedene Objekte aus dem Leben der albanisch-katholischen Geistlichen in ihrem nachgebauten Geburtshaus. Vor dem Gebäude steht zudem eine lebensgroße Statue der Ordensschwester. An der Stelle des Gedenkhauses stand früher die Heiliges-Herz-Jesu-Kirche, in der die Seliggesprochene einen Tag nach ihrer Geburt am 27. August 1910 getauft worden war.[66]

Das Naturwissenschaftliche Museum steht nordwestlich der Innenstadt am Vardar. Ihm angeschlossen sind der Zoologische und Botanische Garten sowie der Stadtpark. Das in den 1920er Jahren erbaute Museum besitzt eine Sammlung an 4000 Exponaten aus Mineralogie, Paläontologie, Botanik und Entomologie.[67][68]

Das Naturhistorische Museum ist im Oktober 1926 gegründet worden und stellt auf 1700 Quadratmetern etwa 4000 Exponate aus. Mineralien, Steine, Fossilien, Pflanzen, Wirbellose, Insekten, Fische, Amphibien und Reptilien, Vögel und Säugetiere aus dem Gebiet Nordmazedoniens werden gesammelt, studiert und ausgestellt.[69]

Im Erdgeschoss des im 15. Jahrhundert erbauten Suli Han (Karawanserei) in der Altstadt ist das Museum des alten Basars untergebracht. Mit seiner Sammlung an Fotografien und Karten aus dieser Zeit zeigt es die Wichtigkeit Skopjes für regionale Händler. Auch Produkte aus Werkstätten und Manufakturen aus der osmanischen Zeit sind ausgestellt. Das Basar-Museum zeigt als einer der wenigen Fotos vom Erdbeben 1963.[70]

Das Staatsarchiv Nordmazedoniens wurde am 1. April 1951 gegründet und hat eine große Archivsammlung, von der 15.000 Exemplare digitalisiert sind.[71]

Am albanischen Nationalfeiertag, dem 28. November 2008, wurde im Stadtteil Čair das UÇK-Freiheitsmuseum eröffnet. Es zeigt das Bestreben der albanischen Bevölkerung um Freiheit und Emanzipation von der Gründung der Liga von Prizren 1878 bis zur innenpolitischen Krise Mazedoniens 2001.[72]

Saal des Nationaltheaters

Das Nationaltheater befindet sich gleich östlich der Steinbrücke Kamen Most am Vardar. Durch seinen Repertoire-Betrieb ist das Theater der Mittelpunkt des nordmazedonischen Musiktheatergeschehens. Das erste aufgeführte Stück war Cavalleria rusticana am 9. Mai 1947.[73]

Veranstaltungen

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Verschiedene Anlässe haben in Skopje Tradition. Vor allem Musik- und Literaturfestivals zählen zu den größten kulturellen Ereignissen im Jahr.

Das 1979 erstmals ins Leben gerufene Kulturevent Skopje Summer Festival ist das bedeutendste und größte kulturelle Ereignis im Jahr. Künstler, Musiker, Entertainer und Performer zeigen während eines Monats im Sommer ihre Leistungen in Bereichen der Musik, Schönen Künste, Film, Theater und Multimedia-Performance. Veranstaltungsorte sind zahlreiche Einrichtungen und öffentliche Plätze.[74]

Das Skopje Jazz Festival ist ein seit 1982 stattfindendes Jazz-Festival, das zum Europäischen Jazz-Netzwerk gehört. Neben Jazz werden auch Kubanische Musik und Experimentalmusik gespielt. Das Festival findet jährlich Anfang Oktober statt und erfreut sich immer großer Beliebtheit. Zu den bekanntesten aufgetretenen Musikern zählen Ray Charles, Herbie Hancock, John McLaughlin.[75]

Jährlich im Juli wird das Blues and Soul Festival abgehalten, wo verschiedene Blues- und Soul-Musiker aus Europa und Nordamerika teilnehmen. Austragungsorte sind meist Clubs und Pubs.[76][77]

Die May Opera Evenings sind Abende der klassischen Musik. Ballett, Oper und Instrumentalkonzerte zählen zum Programm der seit 1972 im Nationaltheater stattfindenden Veranstaltung.[78]

Im Mai 1976 riefen junge Enthusiasten das Open Youth Theatre Festival ins Leben. Ihr Ziel war es, in Skopje ein Zentrum der jüngeren Theaterszene in Jugoslawien zu schaffen. Bald erreichten sie das auch, und das Open Youth Theatre wurde zum Ziel junger Menschen, die der Öffentlichkeit ihr Talent zeigen wollten. Alternative und experimentelle Theateraufführungen und auch Improvisationstheater werden von Regisseuren, Schauspielern und Musikern gezeigt.[79]

Das Linden-Festival gehört zu den größten und wichtigsten literarischen Veranstaltungen Mazedoniens. Durch den mazedonischen Schriftstellerverband im Jahr 1997 gegründet können nationale und internationale Autoren, Poeten und Schreiber am Festival teilnehmen. Austragungszeit ist der frühe Juni, wo in der Stadt die Lindenbäume blühen, nach denen das Kulturevent auch benannt ist. Ein Preis wird einem nationalen und ein anderer einem internationalen Poeten vergeben.[79]

Start des Skopje Marathon im Jahr 2012

Als Hauptstadt ist Skopje das Zuhause vieler nationaler Sport-Teams und Vereine. Die Fußballklubs Vardar Skopje und Rabotnički Skopje spielen in der Prva Makedonska Liga und konnten mehrmals die Meisterschaft gewinnen. Das Fußballstadion Toše Proeski steht nordwestlich der Innenstadt am Vardar gleich neben dem Stadtpark und ist mit fast 37.000 Sitzplätzen das größte Stadion des Landes. Die beiden Fußballklubs tragen ihre Heimspiele dort aus.

Die Handball-Teams Kometal Gjorče Petrov Skopje und RK Metalurg Skopje sind die bekanntesten im Land und konnten vielmals auch an internationalen Veranstaltungen teilnehmen, auch der RK Butel Skopje spielt in Skopje.

Das Boris Trajkovski Sports Center ist eine multifunktionale Sporthalle und wird für kleinere Sportereignisse benutzt, wie beispielsweise für Hand- und Basketballspiele. Es ist nach dem ehemaligen mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovski benannt, der 2004 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. 2008 war es einer der zwei Austragungsorte der Handball-Europameisterschaft der Frauen. Es hat eine Kapazität von 6000 bis 10.000 Sitzplätzen.[80]

Der Skopje Marathon findet alljährlich im Spätfrühling statt und erfreut sich immer großer Beliebtheit.[81]

Stadtrat und Bürgermeister

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Der Stadtrat von Skopje hat 45 Mitglieder. Für die Legislaturperiode 2009–2013 und 2013–2017 teilten und teilen sich die Räte unter den Parteien wie folgt auf:[82][83]

Partei Ausrichtung Sitze
2009–2013
Sitze
2013–2017
VMRO-DPMNE konservativ 19 22
SDSM sozialdemokratisch 11 14
BDI albanisch 5 5
DR albanisch 3 1
PDSA albanisch 3
LDP liberal-demokratisch 3
VMRO-NP national-konservativ 2
STLS kommunistisch 1
GIKK Initiative 1

Bürgermeister der Stadt ist seit dem Jahr 2017 Petre Šilegov (SDSM).

Wappen von Skopje
Flagge von Skopje

Das schildförmige Wappen von Skopje zeigt die Steinbogenbrücke Kamen Most, den Vardar, die Festung Kale und einen schneebedeckten Berg.[84]

Die Flagge von Skopje ist ein rotes, vertikales Banner im Verhältnis 1:2. Im oberen linken Viertel ist in goldgelb das Wappen platziert.[84]

Städtepartnerschaften

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2007 an Nürnberg überreichte Skulptur, als immerwährendes Zeichen des Dankes.[85]

Skopje pflegt seit 1961 insgesamt zwanzig Städtepartnerschaften.[86][87]

Stadt Land seit
Belgrad Serbien Serbien 2012
Bradford Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1961
Dijon Frankreich Frankreich 1961
Dresden Deutschland Deutschland 1967
Ech Cheliff Algerien Algerien 1983
Istanbul Turkei Türkei 2003
Ljubljana Slowenien Slowenien 2007
Manisa Turkei Türkei 1985
Nanchang China Volksrepublik Volksrepublik China 1985
Nürnberg Deutschland Deutschland 1982
Pittsburgh Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2001
Podgorica Montenegro Montenegro 2008
Roubaix Frankreich Frankreich 1973
Saragossa Spanien Spanien 2008
Sarajevo Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 2017
Suez Agypten Ägypten 1985
Tempe Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1971
Tirana Albanien Albanien 2016
Waremme Belgien Belgien 1974
Zagreb Kroatien Kroatien 2011

Wirtschaft und Infrastruktur

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Der Hauptsitz der EVN

Skopje ist die Wirtschaftsmetropole Nordmazedoniens. Die führenden Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen sitzen in der Hauptstadt. Die Börse Macedonian Stock Exchange begann ihre Arbeit im Jahr 1996 und ist der größte Aktienindex des Landes. Insgesamt sind 30 Aktiengesellschaften registriert.[88] Die Nationalbank Nordmazedoniens reguliert unter anderem den Kurs des Denars. Sie hat ebenfalls ihren Sitz in der Hauptstadt. Im Jahr 2002 waren in der Stadt rund 64.000 Unternehmen ansässig. Die Arbeitslosigkeit betrug im gleichen Jahr 14,07 Prozent und lag damit tiefer als der landesweite Durchschnitt, der mit 19 Prozent beziffert wurde.[89] Für Januar 2012 wurde die Arbeitslosenquote in Mazedonien mit 31,8 Prozent beziffert.[90] Die Arbeitslosigkeit ist aber vor allem in der Jugend sehr verbreitet; im Jahr 2011 waren im Land 52,5 Prozent der 15- bis 24-jährigen arbeitslos.[91]

Der Großteil der Bevölkerung ist in den Dienstleistungen beschäftigt. Dazu gehören Banken (darunter Komercijalna banka[88], Tutunska Banka[92] und First Investment Bank (UNIBanka)[93]), Versicherungen, Post (Makedonska Pošta[94]), Telekommunikationsunternehmen (Telekom Makedonija[95]) und Energieversorgungsgesellschaften (EVN,[96]).

Ein nicht kleiner Teil arbeitet zudem in der Industrie, die jedoch heute teils veraltet ist, da sie vor allem während der sozialistischen Ära Jugoslawiens ausgebaut wurde. Davon zeugt das große Industriegebiet im Norden der Stadt, wo Fabriken zur Lebensmittelherstellung, Pharmazie (Alkaloid[97]) und aus vielen anderen Bereichen stehen. Die 1982 in Betrieb genommene Raffinerie der ehemaligen Aktiengesellschaft OKTA steht außerhalb der Stadt und ist die einzige Erdölraffinerie des Landes. OKTA ging 1999 in die griechische Hellenic Petroleum auf.[98] Makpetrol ist die größte Aktiengesellschaft im Bereich der Erdölproduktion und -verarbeitung.[88] Auch die Schwer- und Metallindustrie nimmt einen bedeutenden Teil der Wirtschaft von Skopje ein. Makstil zählt zu den größten Stahlproduzenten des Landes.[88] In der Bauindustrie ist die Granit AD das größte Unternehmen.[88]

Skopje ist Messestadt. Mehrmals im Jahr finden Messen über Themen wie Verkauf, Einrichtungen, Handel, Weine, Finanzen, Tabak, Maschinen, Landwirtschaft, Energie, Elektronik, Industrie, Dienstleistungen, Technik, Erziehung, Bildung und vielem mehr statt.[99]

Seit einigen Jahren wird auch der Tourismus zu einem immer größeren Wirtschaftszweig. Die vielen Sehenswürdigkeiten, die abwechslungsreichen kulturellen Veranstaltungen, das rege Nachtleben, die Gastronomie und die Rolle als Hauptstadt eines südosteuropäischen Landes ziehen zahlreiche Touristen aus aller Welt an. Doch mit der Touristenhochburg Ohrid kann sich Skopje noch nicht vergleichen.

Für die Geschichte des Hörfunkes in Nordmazedonien spielt Skopje eine wichtige Rolle. Radio-Pioniere gründeten am 28. Dezember 1944, also mitten im Zweiten Weltkrieg, den Sender Radio Skopje, welcher lange Zeit auch der einzige im ganzen Land war. Die erste Radiosendung war eine Übertragung der zweiten Sitzung des ASNOM, der höchsten legislativen Gewalt im neu entstandenen Staat. Auch die nordmazedonische Fernsehgeschichte ist eng mit der Hauptstadt Skopje verknüpft. Rund 20 Jahre nach Radio Skopje wurde am 14. Dezember 1964 die erste Fernsehsendung von Television Skopje ausgestrahlt. Der Mazedonische Rundfunk MRT wurde am gleichen Tag gegründet und war bis 1993 Teil des Jugoslawischen Rundfunks JRT.

Mit der nach 1993 einsetzenden Demokratisierung wurden auch erste private Rundfunkgesellschaften gegründet. So wie der Fernsehsender A1 im Jahr 1993, der jedoch 2011 seine Arbeit wieder einstellte,[100] und weitere wie Sitel (1993),[101] Kanal 5 (1998)[102] und Alsat-M (2006).

Die ersten Zeitungen Mazedoniens erschienen in der Stadt am Vardar. Die älteste Tageszeitung, die den Sozialdemokraten nahesteht, ist Nova Makedonija. Danach folgte am 11. November 1963 Večer, die national-konservativ geprägt ist. Dnevnik, Vreme, Utrinski Vesnik, Vest, Makedonija Denes und Spic sind unabhängige Tageszeitungen, Fakti und Koha die unabhängigen Tageszeitungen der albanischen Minderheit.[103]

Straßenverkehrsanbindungen im Raum Skopje

Skopje ist ein Verkehrsknotenpunkt und bildet den nördlichen Eingang zum Vardartal, das eine Engstelle des wichtigen Verkehrskorridors von Mitteleuropa nach Thessaloniki in Griechenland bildet. In dem engen Tal verlaufen Bahn und Autobahn parallel. An dieser Engstelle, etwa 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums, befindet sich auch der größte Flughafen des Landes.

Die Autobahn A4 verbindet Skopje mit der kosovarischen Hauptstadt Pristina und ist die wichtigste Route ins Nachbarland. Die A2 führt von der Hauptstadt in die westlichen und südwestlichen Städte des Landes und verbindet bei Qafë Thana Nordmazedonien mit Albanien. Diese Strecke ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors VIII, der durch Nordmazedonien die bulgarischen (Schwarzes Meer) mit den albanischen Hafenstädten (Adriatisches Meer) verbindet. Skopje ist wichtige Kreuzung dieser Paneuropäischen Verkehrskorridore, da sich hier der genannte 8. Korridor mit dem 10. Korridor kreuzt. Dieser verbindet von Salzburg Mitteleuropa mit Griechenland bei Thessaloniki.

2009 wurde die Umgehungsautobahn von Skopje eröffnet, die mit 27 Kilometern Länge die Innenstadt vom Transitverkehr entlastet. Sie führt von der Autobahnverzweigung bei Ilinden im Osten der Stadt nach Norden und endet beim Autobahnkreuz bei Kondovo im Westen der Stadt. Unterwegs verzweigt sie zudem mit der Autobahn A4. Die gesamte neue Umfahrung kostete der nordmazedonischen Regierung rund 135 Millionen Euro.[104]

Bahnhof

Skopje ist Sitz der nordmazedonischen Eisenbahngesellschaft , die hier auch ihren Hauptbahnhof betreibt. Es gab Verbindungen nach Belgrad, Thessaloniki, Fushë Kosova und Kočani. Im Fahrplanjahr 2024 existieren lediglich inländische Verbindungen. Die Züge fahren von Skopje nach Tabanovci, Kumanovo, über Veles nach Gevgelija beziehungsweise nach Bitola und einmal täglich weiter nach Žabeni. Zudem gibt es Planungen einer Eisenbahnstrecke von Sofia nach Tirana, die durch Skopje verlaufen soll. Der neue, nach dem Erdbeben 1963 erbaute Bahnhof Skopje befindet sich im Stadtteil Aerodrom, der östlich des Zentrums liegt.

Direkt beim Bahnhof gelegen befindet sich der Busbahnhof, von wo es regelmäßige lokale und internationale Busverbindungen in die Nachbarländer und nach Mitteleuropa gibt. Im Stadtverkehr dominieren seit 2011/12 auffällige rote Doppeldeckerbusse, die vom chinesischen Hersteller Yutong nach dem Vorbild des Londoner Routemaster-Busses konstruiert wurden. Es handelt sich dabei um eine Wiedereinführung, denn bereits um 1960 herum hatte es in Skopje eine Anzahl gebrauchter Londoner Doppeldecker gegeben.

Pläne einer Straßenbahn in Skopje werden nicht weiter verfolgt.[105]

Bildung und Forschung

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FON Universität
Internationale Balkan-Universität

Skopje hat 21 Mittelschulen/Gymnasien, die über die ganze Stadt verteilt sind.[106]

Universitäten und Hochschulen

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Die Universität Skopje ist die größte Universität des Landes und hat etwa 50.000 Studenten. Sie ist nach Kyrill und Method benannt und wurde zwischen 1946 und 1949 gegründet. Eine weitere staatliche Hochschule ist die mit 500 Studenten weitaus kleinere Internationale Balkan-Universität. Daneben haben viele private Universitäten und Hochschulen ihren Sitz in der Hauptstadt. Darunter die erste private Hochschule Nordmazedoniens überhaupt, die FON Universität. Auch die University American College, die New York University und die Orthodoxe Theologische Fakultät zählen zu den größeren privaten Hochschulen in der Stadt und in Nordmazedonien.

Die National- und Universitätsbibliothek Nordmazedoniens steht in der Innenstadt südlich des historischen Stadtkerns gleich neben dem Nationaltheater und ist die größte Bibliothek des Landes.

Die Stadtbibliothek, benannt nach den Gebrüder Miladinovi, besitzt heute etwa 60.000 Bücher, Noten und Zeitschriften. Sie nahm ihre Arbeit am 15. November 1945 auf und befindet sich im Stadtteil Karpoš westlich des Zentrums an der Straße Ivan Agovski.[107]

  • Fikret Adanır: Skopje, eine Balkan-Hauptstadt. In: Harald Heppner (Hrsg.): Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte – Funktion – Nationale Symbolkraft. Wien 1994, S. 149–170.
  • Divna Pencic, Ines Tolic, Biljana Stefanovska, Sonja Damcevska: Skopje. An Architectural Guide. Skopje 2009.
Commons: Skopje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Skopje – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Apostol Simovski, Tatjana Gjorgjievska: Census of population, households and dwellings in the Republic of North Macedonia, 2021. (PDF-Datei) In: www.stat.gov.mk. State Statistical Office, 2022, abgerufen am 27. Januar 2023 (englisch, 4 MB).
  2. Welcome to Mayor Danela Arsovska (Skopje, Macedonia), the newest member of the GPM. In: Global Parliament of Mayors. 1. Dezember 2022, abgerufen am 27. Januar 2023 (englisch).
  3. Skopje in Nordmazedonien erneut unter den 10 Städten mit der größten Luftverschmutzung Europas. In: euronews.com. 17. Januar 2023, abgerufen am 23. März 2023.
  4. Oliver von Soos: Skopje – eine der schlimmsten Smog-Städte der Welt. In: swr.de. 11. Februar 2023, abgerufen am 23. März 2023.
  5. a b Jakim T. Petrovski: Damaging Effects of July 26, 1963 Skopje Earthquake. (PDF; 1,0 MB) Institute of Earthquake Engineering and Engineering Seismology, University „Cyril and Methodius“, Skopje, Republic of Macedonia, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. April 2010; abgerufen am 20. März 2012 (englisch).
  6. Prosveta (Hrsg.): Mala Prosvetina Enciklopedija. Dritte Auflage. 1985, ISBN 86-07-00001-2.
  7. Jovan Đ. Marković: Enciklopedijski geografski leksikon Jugoslavije. Hrsg.: Svjetlost-Sarajevo. 1990, ISBN 86-01-02651-6.
  8. Systematische Liste der Gemeinden und Ortschaften in der Republik Makedonien. (xls; 232 kB) Statistisches Amt Mazedoniens, abgerufen am 16. März 2012 (mazedonisch).
  9. a b Volkszählung 2002. (PDF; 394 kB) Abgerufen am 5. März 2012 (mazedonisch, unbekannte Sprache, englisch).
  10. Staatliches statistisches Büro: Bevölkerung am 30.06.2015 nach Gemeinden. S. 14. Abgerufen am 24. August 2017.
  11. Volkszählung 2002, Bevölkerung nach Ethnie, Muttersprache und Religion. (PDF; 2,19 MB) Abgerufen am 5. November 2017 (mazedonisch, unbekannte Sprache, englisch).
  12. Islamisch-Gläubige Vereinigung in der Republik Mazedonien (Memento vom 9. Juli 2008 im Internet Archive)
  13. a b c A brief account of the history of Skopje. skopje.gov.mk, abgerufen am 11. März 2012 (englisch).
  14. Miroslava Mirković: Einheimische Bevölkerung und römische Städte in der Provinz Obermösien. In: Hildegard Temporini (Hrsg.): Politische Geschichte (Provinzen und Randvölker: Lateinischer Donau-Balkanraum). Teil II (= Aufstieg und Niedergang der römischen Welt). Band 6. Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1977, ISBN 978-3-11-006735-4, S. 831.
  15. Precious Third-Century Statue of Venus Uncovered in Macedonia. balkantravellers.com, 10. Juli 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2012; abgerufen am 11. April 2012 (englisch).
  16. Ruins of Scupi in the Republic of Macedonia. St. Louis Community College, 20. Oktober 2005, abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  17. Rehabilitation of the Roman aqueduct and environment in Skopje, Macedonia. In: aqueductskopje.net. Archiviert vom Original am 17. Juli 2010; abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  18. ТЪрновсқи патриарси. (Tarnowoer Patriarchen.). bg-patriarshia.bg, abgerufen am 5. März 2012 (bulgarisch).
  19. Skopje History. Abgerufen am 5. März 2012 (englisch).
  20. Naser Ramadani: Islami dhe arsimi fetar në Maqedoni. Zëri Islam, 18. Dezember 2009, abgerufen am 5. März 2012 (albanisch).
  21. Hasan Kaleši (Hasan Kaleshi): Najstariji vakufski dokumenti u Jugoslaviji na arapskom Jeziku. Priština 1972, S. 333 (Einer der ersten Stifter im Gebiet des heutigen Jugoslawien war Ishak Bey, der zweite Statthalter von Skopje nach Paşayiğit Bey. Ishak Bey errichtete in Skopje eine Moschee, die die Aladža („Bunte“) Moschee genannt wird, zweifellos die älteste Moschee in Skopje nach der Meddah-Moschee, ein Vermächtnis des Paşayiğit Bey. Außer der Moschee erbaute Ishak Bey eine Medrese, die unter der türkischen Herrschaft eine der bekanntesten in Rumeli war. In der Moschee befand sich auch eine Bibliothek, was sich aus den gestifteten Büchern nach diesem Dokument [d. h. der Stiftungsurkunde] schließen lässt ... Im Bereich der Medrese befanden sich Wohnräume für die Studenten, weil der Gründer 'acht Dirhem pro Tag für die Studenten, die in der Medrese leben', gestiftet hat. In der wakfiye [Stiftungsurkunde] wird auch ein imaret (öffentliche Küche) erwähnt ... Zum Unterhalt der Moschee, der Medrese und des imarets, zur Bezahlung der verschiedenen Bediensteten und Diener, setzte Ishak Bey Einkommen aus folgenden Stiftungen fest: zwei Dörfer bei Skopje, zwei Hamame [Bäder] in Skopje, 102 Läden in Skopje, zwei Hane [Gasthöfe] in Skopje, sieben Landkomplexe einschließlich Äcker und Gärten, ein Haus als Wohnung für die Lehrer.).
  22. Fikret Adanır: Skopje, eine Balkan-Hauptstadt. Hrsg.: Harald Heppner (= Hauptstädte in Südosteuropa: Geschichte - Funktion - Nationale Symbolkraft.). Wien 1994, S. 149–170 (Hier S. 153–154: Skopje zählte um die Mitte des 15. Jahrhunderts 5.145 steuerrechtlich erfaßte Einwohner, davon 3.330 Muslime und 1.815 Christen. Die Muslime - hauptsächlich Türken - stammten aus Kleinasien; die Islamisierung der einheimischen Bevölkerung war bis zum 16. Jahrhundert unbedeutend. Um 1455 betrieben rund 40 Prozent der muslimischen und 14 Prozent der christlichen Haushalte ein Gewerbe. Der Aufschwung im Balkanhandel im 16. Jahrhundert, begünstigt durch das osmanische Protektorat über Dubrovnik ebenso wie die Ankunft von sephardischen Juden auf dem Balkan, kam auch Skopje zugute. Mit seinen mehr als 10.000 Einwohnern um die Mitte des 16. Jahrhunderts (2.735 Christen, 7.425 Muslime und 265 Juden), die in rund 80 verschiedenen Berufszweigen tätig waren, und mit seiner Lage am Knotenpunkt der Handelsrouten von Edirne nach Sarajevo und von Thessaloniki nach Belgrad. war Skopje dabei, ein Zentrum von überregionaler Bedeutung zu werden.).
  23. Albert Ramaj: Die Rettung der Juden in Albanien. In: Albanisches Institut, St. Gallen. 11. Januar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2014; abgerufen am 22. August 2012 (PDF-Datei, 73.6 KB).
  24. Evliya Çelebi: Reisebuch. (Üsküb liegt links und rechts des Flusses Vardar [und ist] eine gewaltige Siedlung, die mit vielen tausend bemerkenswerten Steinbauten geziert ist. Sie hat siebzig Stadtviertel ... Im Innern der Zitadelle befinden sich etwa 100 Mannschaftshäuser, Vorratshäuser und Zeughäuser. Da sie sich aber im Innern des Landes befindet, hat sie nur wenige Geschütze. Die Stadt hat etwa 1060 hübsche Steinhäuser mit und ohne Obergeschoß, die von oben bis unten mit roten Ziegeln geschmückt und wohlgebaut sind ... Die kleinen und großen Gebäude und Bethäuser der Stadt umfassen 120 Gebetsnischen, jedoch nur in 15 von ihnen wird das Freitagsgebet abgehalten ... Es gibt 9 Koranleseschulen, doch besitzen sie keinen eigenen Lehrraum, sondern sind den Moscheen angeschlossen. In ihnen wird außer [dem] Auswendiglernen des Korantextes ... nichts anderes gelehrt, da die Leute dort des Auswendiglernens nicht allzu sehr beflissen sind. An 70 Orten gibt es Schulen (mekteb). In der Nähe von jeder Moschee ist eine Schule eingerichtet ... Es gibt über 20 Derwischklöster (tekje). Das Mewlewikloster ist eben errichtet und in Betrieb; früher war es das Haus des Pascha; durch Befehl des Melek Ahmed Pascha wurde es zum Sitze der Mewlewi. [Weiters gibt es] 110 Brunnen mit fließendem Wasser; 200 Sebilhane (große Brunnen) werden gezählt ... Die Bäder sind außerordentlich hübsch ... An sieben Orten gibt es kostenlose Gasthäuser (müsafirhane).).
  25. Evliya Çelebi: Balkantürkische Studien. Übersetzung aus dem Türkischen nach Herbert Duda. Wien 1949, S. 19–38 (Die Stadt hat aus Stein erbaute und mit Gewölben und Kuppeln gezierte Markthallen und Bazare, in denen 2150 Kaufläden untergebracht sind. [Die] Gassen sind sauber gepflastert. Jeder Kaufstand ist mit Hyazinthen, Veilchen, Rosen, Narzissen, Basilienkraut, Flieder und Lilien geschmückt, die in Krügen oder Kästen stehen .. Bei heftiger Hitze ähneln die Bazare den Serdab (kühlen Sommerräumen) in Bagdad, denn die Bazare sind wie die in Sarajevo und Aleppo ganz und gar mit Bogengewölben erbaut ... Es gibt armenische, bulgarische, serbische und jüdische Gotteshäuser. Solche für die Franken, Madjaren und Deutschen gibt es nicht. Es gibt jedoch ziemlich viel Lateiner [d. h. Katholiken] da; diese halten dann den Gottesdienst auch in den serbischen Kirchen ab ... Die [muslimischen] Einwohner [Skopjes] sprechen meist rumelisch[-türkisch] und albanisch. Sie haben eine besondere Mundart. Sie gebrauchen dunkle und abgewandelte Ausdrucke. Sie sprechen aber mit einer besonderen Anmut ... Es ist wirklich eine saubere Stadt, denn alle Hauptwege sind gleichmäßig weiß gepflastert. Es gibt sehr viele Notabeln, Vornehme und Angesehene da. Sie ist ein Ort, wo Dichter wohnen, [und] wo man die Armen liebt; die Leute dort lieben Genuß und Lebensfreude, und Liebe und Leidenschaften gehören (auch dort) zum Besitz des liebeskranken Herzen.).
  26. Peter Bartl: Geistliche Visitationsberichte als Quellen zur albanischen Volks- und Kirchengeschichte. Die Erzdiözese Skopje. In: Thede Kahl, Izer Maksuti, Albert Ramaj (Hrsg.): Die Albaner in der Republik Makedonien. Fakten, Analysen, Meinungen zur interethnischen Koexistenz (= Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut [Hrsg.]: Wiener Osteuropa-Studien. Band 23). LIT Verlag, 2006, ISBN 3-7000-0584-9, ISSN 0946-7246, S. 22 (Inhaltsverzeichnis [abgerufen am 6. Dezember 2022]).
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