„Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Hochschule |
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[[Bild:Goethe University Frankfurt Poelzig Building.jpeg|thumb|Campus Westend: Poelzig-Bau bzw. IG-Farben-Haus]] |
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| Logo = Logo-Goethe-University-Frankfurt-am-Main.svg |
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Die '''Johann Wolfgang Goethe-Universität''' in [[Frankfurt am Main]] wurde [[1912]] gestiftet und [[1914]] eröffnet. Die Gründung einer Universität in Frankfurt wurde insbesondere von Oberbürgermeister [[Franz Adickes]] vorangetrieben. |
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| Motto = Wissenschaft für die Gesellschaft<ref>[https://idw-online.de/en/news621226]</ref> |
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| Gründungsdatum = 18. Oktober 1914<ref>Werner Müller-Esterl: [https://www.uni-frankfurt.de/49212620/2014_Neujahrsempfang_StadtFrankfurt-Rede_Praesident.pdf ''Aus der Mitte der Stadtgesellschaft – 100 Jahre Goethe-Universität.''] Zugegriffen am 27. Mai 2016.</ref> |
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| Ort = [[Frankfurt am Main]] |
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| Bundesland = {{Hessen}} |
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| Staat = {{Deutschland}} |
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| Leitung = [[Enrico Schleiff]] |
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| Leitungstitel = Präsident |
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| Studentenzahl = 43.376 <small>(WS 2022/23)</small><ref>[https://www.uni-frankfurt.de/38072376/Zahlen_und_Fakten (Zahlen und Fakten)], zugegriffen am 17. September 2022</ref> |
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| Mitarbeiterzahl = 5.714,7 <small>([[Vollzeitäquivalent|VZÄ]], 2020)</small><ref name="Zahlen, Daten, Fakten 2020">[https://www.uni-frankfurt.de/118296122/zahlen-daten-fakten-2020-berichtswesen-gem-14-5-sowie-34-10-hhg.pdf 2020], zugegriffen am 17. September 2022</ref> |
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| davon Professoren = 574,3 <small>([[Vollzeitäquivalent|VZÄ]], 2020)</small><ref name="Zahlen, Daten, Fakten 2020" /> |
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| Jahresetat = 715,3 Mio.€ <small>(2020)</small><ref name="Zahlen, Daten, Fakten 2020" /><br /><small>Drittmittel: 212,4 Mio. €</small> |
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| Netzwerke = [[Deutsch-Französische Hochschule|DFH]],<ref name="dfh" /> [[German U15]] |
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| Website = [https://www.uni-frankfurt.de/ www.uni-frankfurt.de] |
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Die '''Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main'''<ref>{{HessAmtsBL |typ=GVBL |hrsg=Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst |titel=Viertes Gesetz zur Änderung des Hessischen Hochschulgesetzes |nr=21 |jahr=2007 |datum=2007-09-28 |seite=40 |seiten=640 |fundstelle=§ 100a |kbytes=1430}} zur Gründung der Stiftungsuni in § 100a HHG: ''Die Körperschaft des öffentlichen Rechts „Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main“ (Universität) wird mit Wirkung vom 1. Januar 2008 als Hochschule des Landes in eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main (Stiftungsuniversität) umgewandelt.''</ref> ist eine [[Volluniversität]] und war im Wintersemester 2022/23 mit gut 43.000 [[Student]]en die sechstgrößte [[Präsenzuniversität]] Deutschlands, gemessen an der Studentenzahl. An ihr lehren und forschen 576 [[Professur|Professoren]]; 16 [[Fakultät (Hochschule)|Fachbereiche]] bieten 158 [[Studiengang|Studiengänge]] an fünf Campus an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/38072376/Zahlen_und_Fakten |titel=Goethe-Universität — Zahlen und Fakten |abruf=2023-04-15}}</ref> |
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Die Goethe-Universität verfügte 2002, nach der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] in München, über den zweitgrößten Drittmittelzufluss aller deutschen Hochschulen. |
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Die Universität wurde unter dem Namen ''Königliche Universität zu [[Frankfurt am Main]]'' am 18. Oktober 1914 als erste deutsche [[Stiftungshochschule|Stiftungsuniversität]] der Neuzeit eröffnet. Mit der Eröffnung 1914 wurden zahlreiche Vorgängerinstitutionen zusammengelegt und mit der Vergabe des Promotionsrechts wurde der Einrichtung Universitätsstatus zugewiesen. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und dem Verlust des Stiftungsvermögens übernahm die Stadt Frankfurt am Main die Trägerschaft. Das Attribut ''Königliche'' wurde aus dem Namen gestrichen. Am 16. Juni 1932 verlieh ihr das preußische Staatsministerium das Privileg, sich nach [[Johann Wolfgang von Goethe]] zu benennen. Im Jahr 1967 wurde sie zu einer hessischen Landesuniversität, 2008 wieder zu einer [[Stiftung des öffentlichen Rechts (Deutschland)|öffentlich-rechtlichen Stiftung]]. Seitdem verwendet sie ein vereinfachtes Logo und bevorzugt den Namen ''Goethe-Universität Frankfurt am Main''.<ref>[https://www.unireport.info/44481633/unireport-04-2008.pdf? Uni-Report 4/2008]</ref> |
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== Standorte == |
== Standorte == |
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{{Panorama|IG Farben Gebaeude Uni Frankfurt.jpg|700|Das von 1928 bis 1930 nach Plänen von [[Hans Poelzig]] errichtete [[I.G.-Farben-Haus]] („Poelzig-Bau“) beherbergt u. a. kultur- und geisteswissenschaftliche Einrichtungen}} |
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Die Universität ist auf vier große Campus verteilt: |
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* [[Sozialwissenschaft]]en und [[Wirtschaftswissenschaften]]: Campus [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] (Traditionsstandort) |
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* [[Naturwissenschaft]]en: Campus [[Frankfurt-Riedberg|Riedberg]] (Niederurseler Hang) |
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* [[Geisteswissenschaft]]en: Campus [[Frankfurt-Westend|Westend]] / [[IG-Farben-Haus]] seit 2001 |
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* [[Medizin]]: Uni[[klinik]]um [[Frankfurt-Niederrad|Niederrad]] |
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Die Universität ist auf vier große Universitätsgelände über das Frankfurter Stadtgebiet verteilt: |
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Hinzu kommen kleinere Standorte wie Sportuni ([[Frankfurt-Ginnheim|Ginnheim]]), Biocampus ([[Palmengarten]]) und Kunstgeschichte ([[Frankfurt-Hausen|Hausen]]). |
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* Der [[Campus Westend]] ist der Hauptstandort. Dort befindet sich auch der Sitz der Hochschulverwaltung im Präsidiums- und Administrationsgebäude (PA). Zum Campus gehören das [[I. G.-Farben-Haus]] sowie zahlreiche Neubauten, darunter das [[House of Finance]] und das zentrale Hörsaalgebäude. Hier sind neben der zentralen Verwaltung die meisten Fachbereiche angesiedelt – bis auf Medizin und Naturwissenschaften. |
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* Auf dem [[Campus Riedberg]] mit Universitätsgebäuden, die ab ca. 1970 gebaut wurden, sind die Fachbereiche Physik, Biochemie, Chemie und Pharmazie, Biowissenschaften sowie (großenteils) Geowissenschaften, der Wissenschaftsgarten und ein Hörsaalzentrum mit der naturwissenschaftlichen Bereichsbibliothek untergebracht. |
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* Der [[Campus Bockenheim]] ist das frühere Zentrum der Universität, das derzeit noch den Fachbereich Informatik und Mathematik, die Zentrale der [[Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg|Universitätsbibliothek]], die Drittmittelbereiche der Sprach- und Kulturwissenschaften im Gebäude der [[Bauwerke auf dem Campus Bockenheim#Neue Mensa|Neuen Mensa]], [[Bauwerke auf dem Campus Bockenheim#Gräfstraße 50|20 Hörsäle]] und das [[Bauwerke auf dem Campus Bockenheim#Studierendenhaus 2|Studierendenhaus]] in Gebäuden aus den 1950er bis 1970er Jahren beherbergt. |
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* Auf dem Campus Niederrad mit sowohl historisch seit dem 19. Jahrhundert gewachsenen Gebäuden und Anlagen als auch modernen Komplexen befindet sich das [[Universitätsklinikum Frankfurt|Universitätsklinikum]] mit dem Fachbereich [[Medizin]]. |
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Daneben gehört das [[Sportcampus Ginnheim|Universitäts-Sportgelände]] („Sportcampus Ginnheim“) an der Ginnheimer Landstraße des Stadtteils [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] zur Universität,<ref>[https://www.uni-frankfurt.de/47751016/sportcampus_ginnheim HP Universität]</ref> weiterhin gibt es in [[Oberursel]] das [[Institut für Bienenkunde (Oberursel)|Institut für Bienenkunde]]. |
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Mit dem Amtsantritt von [[Rudolf Steinberg]] als Präsident begann ein weitreichender Umbau der Goethe-Universität. Mittelfristig sollen die kleineren Standorte mit Ausnahme der Sportuni und der Campus Bockenheim aufgelöst werden und eine Drei-Campus-Universität entstehen. |
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Der seit Mitte der 1990er Jahre verstärkt betriebene Standort-Umbau der Universität hat für die Zukunft die Räumung des Altstandorts Bockenheim zum Ziel; die derzeit noch am Campus Bockenheim ansässigen Einheiten werden zum Campus Westend und zum Campus Riedberg verlegt; das Sportgelände wird am Standort beibehalten. |
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Der ehemals mit dem Biologiecampus (1956–2011) verbundene öffentliche [[Botanischer Garten Frankfurt am Main|Botanische Garten]] am Ende der [[Siesmayerstraße]] ist an die Stadt Frankfurt und in die Verantwortung des [[Palmengarten Frankfurt|Palmengartens]] übergegangen.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2793&_ffmpar[_id_inhalt]=101586 |text=''Stadt Frankfurt am Main, Botanischer Garten'' |wayback=20181204195133}} In: frankfurt.de, abgerufen am 7. Oktober 2023.</ref> Teile des bisherigen Campus Bockenheim, darunter das historische [[Jügelhaus]], sind von der [[Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung]] übernommen worden, andere Teile der lokalen Stadtentwicklung überlassen worden. Die ehemals zahlreichen sonstigen verstreuten universitär genutzten Gebäude im Stadtteil Bockenheim sind aufgegeben und teilweise abgerissen, teilweise einer anderweitigen Nutzung zugeführt worden. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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=== Frühe Hochschulansätze (14. bis 19. Jahrhundert) === |
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=== Gründung der [[Stiftungsuniversität]] === |
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Erste Pläne für eine Universität in Frankfurt am Main gab es Ende des 14. Jahrhunderts, als sich der Rat der Stadt zeitweise bemühte, die [[Universität von Paris]] nach Frankfurt am Main umzusiedeln.<ref>[[Rudolf Jung (Historiker)|Rudolf Jung]], ''Frankfurter Hochschulpläne 1384–1868.'' In: ''Frankfurter Historische Forschungen.'' Heft 1. K. F. Koehler, Leipzig 1915.</ref> Nach der Zerstörung [[Heidelberg]]s am 22. Mai 1693 durch französische Truppen siedelten die Professoren der [[Universität Heidelberg]] nach Frankfurt am Main um und konstituierten sich dort 1694 unter dem Rektor ''Johann Ludwig Fabricius'' als Universität im Exil. Diese blieb aber nicht dauerhaft in Frankfurt am Main, sondern wurde 1698 nach [[Weinheim]] umgesiedelt, wo die zeitweilige Residenz des [[Kurpfalz|pfälzischen Kurfürsten]] [[Johann Wilhelm (Pfalz)|Johann Wilhelm]] lag.<ref>{{Literatur |Autor=Johann Friedrich Hautz |Titel=Geschichte der Universität Heidelberg |Verlag=J. Schneider |Ort=Mannheim |Datum=1862 |Seiten=228–230 |Online={{archive.org |geschichtederuni02hautuoft}}}}</ref> |
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[[Bild:sternwarte-unifrankfurt.jpg|thumb|Campus Bockenheim: Sternwarte des physikalischen Vereins]] |
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Die Gründung der Universität geht wesentlich auf das Engagement des Frankfurter Oberbürgermeisters [[Franz Adickes]] zurück. Es war Adickes` Wunsch, neben der Ansiedlung von Industrieunternehmen in Frankfurt auch Kultur- und Bildungsstätten zu fördern. Zu diesem Zweck unterstützte er alle Initiativen, die zielgerichtet auf eine Universität hinführen mussten. Einen Weggefährten fand er in [[Wilhelm Merton]], dem Gründer der [[Metallgesellschaft]], heute [[Mg technologies]], der ebenfalls davon überzeugt war, dass zwischen dem Handel und der Industrie, aber auch der sozialen Wohlfahrt und der Wissenschaft eine unzertrennliche Verbindung besteht. So finanzierte Merton mit eigenen und fremden Mitteln [[1901]] die „[[Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften]]“. |
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Den ersten ernsthaften Versuch einer Universitätsgründung unternahm Großherzog [[Karl Theodor von Dalberg]] 1812. Er plante für sein [[Großherzogtum Frankfurt]] eine Akademie nach französischem Vorbild und gründete dazu mehrere [[Lyzeum (Hochschule)|Lyzeen]] in Frankfurt, Aschaffenburg und Wetzlar:<ref>Otto Liermann: ''Das Lyceum Carolinum. Ein Beitrag zur Geschichte des Bildungswesens im Großherzogtum Frankfurt.'' Beilage zum [[Schulprogramm (historisch)|Programm]] des [[Wöhlerschule|Wöhler-Realgymnasiums]] in Frankfurt am Main, Ostern 1908 ([http://bvbm1.bib-bvb.de/webclient/DeliveryManager?pid=2320385&custom_att_2=simple_viewer])</ref> |
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Die „Akademie“ sollte gemeinsam mit anderen, ebenfalls gestifteten Instituten als Keimzelle für die spätere Universität dienen. [[Hannah Louise Rothschild]] hatte [[1890]] die Universitätszahnklinik, das so genannte Carolinum, gegründet. Elf Jahre später erhielt die Stadt aus dem Nachlass des Buchhändlers [[Carl Christian Jügel]]s zwei Millionen Mark, die Franz Adickes prompt in den Bau einer Lehranstalt investierte. Und [[Franziska Speyer]], die Witwe des Bankiers [[Georg Speyer]], finanzierte die Errichtung eines Instituts zur Erforschung von Infektionskrankheiten, dessen Leitung [[1906]] dem Wissenschaftler, Arzt und späteren Nobelpreisträger [[Paul Ehrlich]] übertragen wurde. Durch das Millionenvermächtnis Franziska Speyers war schließlich das Startkapital für das Projekt Universität auf mehr als 14 Millionen Mark angewachsen und alle Voraussetzungen dafür erfüllt, dass Frankfurt neben Berlin die am besten ausgestattete Hochschule [[Preußen]]s werden sollte. Gegen den Widerstand des zuständigen Preußischen Abgeordnetenhauses wie der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung erreichten Adickes und Merton, dass [[Kaiser Wilhelm II.]] als preußischer König [[1914]] die Eröffnung der „Stiftungsuniversität“ genehmigte. Am Tag der Eröffnung - der Kaiser hatte wegen des Kriegsausbruchs seine Teilnahme abgesagt - verpflichtete Rektor [[Richard Wachsmuth]] 44 Studenten durch Handschlag. Fünfzig Professoren lehrten bereits im ersten Wintersemester 1914/1915, 618 Studenten hatten sich immatrikuliert, davon hundert Frauen. Ebenfalls revolutionär: als erste Universität berief die Frankfurter jüdische Professoren. Dies war ausdrücklicher Wille der Stifter, unter denen viele Juden waren. |
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Das [[Lyceum Carolinum]] in Frankfurt sollte die [[Artistenfakultät|philosophische Fakultät]] der ''großherzoglichen Universität'' bilden und die Studenten durch ein [[Studium generale|allgemeinbildendes Studium]] auf das anschließende Fachstudium an einer spezialisierten Fakultät vorbereiten. Für die juristische Ausbildung war die [[Rechtsschule Wetzlar]], am Sitz des ehemaligen [[Reichskammergericht]]es, vorgesehen. Einen zentralen Standort mit theologischer, juristischer und philosophischer Fakultät bildete die [[Karls-Universität Aschaffenburg]], wohin der verbliebene Rumpf der 1798 aufgehobenen [[Universität Mainz]] ausgewandert war. Eine ''medizinisch-chirurgische Spezialschule'' sollte an der 1763 gegründeten [[Dr. Senckenbergische Stiftung|Senckenbergischen Stiftung]] in Frankfurt entstehen und mit dieser kooperieren. |
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Mit dem Ende des Großherzogtums Frankfurt 1813 gingen die von Dalberg gestifteten und eng mit seinem Namen verbundenen Einrichtungen rasch wieder unter. Der [[Senat der Freien Stadt Frankfurt]] hatte kein Interesse an der Weiterführung und hob das Lyceum Carolinum 1814 wieder auf, die medizinische Schule 1815. |
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=== Ausweitung des Fächerangebots in den zwanziger Jahren === |
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Nach dem ersten Weltkrieg war das Stiftungsvermögen zunächst ruiniert, ein Universitätsvertrag zwischen Stadt und Staat - Frankfurt und Preußen - schuf jedoch Entlastung aus finanziellen Nöten. In den wenigen Jahren zwischen [[1918]] und [[1932]] erlebte die Frankfurter Universität eine große Blüte: Sie war nicht nur jung, sondern auch dynamisch. Die Verknüpfung zwischen Stadt und Universität war durch das Kuratorium und den großen Rat, in dem Stadt und Stifterfamilien Mitspracherecht hatten, institutionell gesichert. Der Fächerkanon wurde erweitert und bedeutende Wissenschaftler berufen. [[1916]] wurde [[Julius Ziehen]] für den ersten Frankfurter Pädagogiklehrstuhl gewonnen, [[Franz Oppenheimer]] [[1919]] für den ersten soziologischen Lehrstuhl Deutschlands; ihm folgte [[Karl Mannheim]] [[1930]]. Bereits [[1920]] war der Physiker [[Friedrich Dessauer]] - bekannt durch seine Forschungen zur Strahlenkunde - nach Frankfurt gewechselt. Und schließlich wirkten auch die späteren Nobelpreisträger [[Max von Laue]] und [[Max Born]] am Aufbau der naturwissenschaftlichen Fakultät mit. |
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[[Datei:Delkeskamp 1864-1.jpg|mini|Das Gelände der 1763 gegründeten Senckenbergischen Stiftung am [[Eschenheimer Tor]] war der erste wissenschaftliche Campus der Freien Stadt Frankfurt]] |
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1924 wurde auf Initiative der Familie Weil das „[[Institut für Sozialforschung]]“ an der Frankfurter Universität gegründet. Direktor des Instituts wurde [[Carl Grünberg]], der zugleich Ordinarius an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät war. Seine Nachfolge als Institutsleiter trat 1930 [[Max Horkheimer]] an, der nach US-amerikanischem Exil während des Zweiten Weltkriegs 1950 nach Frankfurt zurückkehrte und mit [[Theodor W. Adorno]] und anderen die „[[Frankfurter Schule]]“ repräsentieren sollte. Nach dem Willen der überwiegend jüdischen Stifter wurden keine Theologische Fakultäten eingerichtet, denn Glaubensfragen und Konfessionszugehörigkeit sollten in der weltoffenen, liberalen Hochschule keine Rolle spielen. Allerdings legten die Stifter Wert auf eine kritisch-analytische Behandlung aller Konfessionen, wie es die Philosophische Fakultät in ihrem Diskussionsforum für Dozenten unterschiedlicher Konfessionen bot. An der Universität Frankfurt, die sich seit [[1932]] Johann Wolfgang Goethe-Universität nannte, lehrten die jüdischen Dozenten [[Franz Rosenzweig]] und [[Martin Buber]] und der Protestant [[Paul Tillich]]. |
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Trotzdem entstanden in der Zeit der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] zwischen 1815 und 1866 neue wissenschaftlichen Gesellschaften und Einrichtungen, die alle auf Stiftungen und Initiativen engagierter Bürger zurückgingen. Im Jahr 1817 gründeten Frankfurter Bürger, darunter [[Christian Ernst Neeff]], Arzt und Anatom an der Senckenbergischen Stiftung und Professor für Pathologie an Dalbergs medizinischer Spezialschule, die [[Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung|Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft]] zur ''Förderung der Naturforschung und zur Einrichtung eines öffentlichen Naturalienkabinetts''. Sie übernahm die mineralogischen, paläontologischen und botanischen Sammlungen der Senckenbergischen Stiftung als Grundstock des [[Senckenberg Naturmuseum]]s. 1824 folgte der [[Physikalischer Verein|Physikalische Verein]] als Gründung von elf Frankfurter Bürgern unter Führung von Neeff und [[Johann Valentin Albert]]. |
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Die neuen wissenschaftlichen Gesellschaften, denen 1836 der ''Verein für Geographie und Statistik'', 1845 der ''Ärztliche Verein'' und 1855 der ''Mikroskopische Verein''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ub.uni-frankfurt.de/ueber/seb_geschichte.html |titel=Geschichte der Senckenbergischen Bibliothek |hrsg=Goethe-Universität |abruf=2016-04-24}}</ref> folgten, siedelten sich auf dem Gelände der Senckenbergischen Stiftung am [[Eschenheimer Tor]] an, das auf diese Weise zum ersten wissenschaftlichen [[Campus]] Frankfurts wurde. Ihre Buchbestände führten sie in einer gemeinsamen Sammlung zusammen, der ''Senckenbergischen Bibliothek'', die mit rund 90.000 Bänden Anfang des 20. Jahrhunderts bereits eine der größten naturwissenschaftlichen und medizinischen Bibliotheken Deutschlands war.<ref>{{Literatur |Autor=[[Ludwig Heilbrunn]] |Titel=Die Gründung der Universität Frankfurt a. M. |Verlag=Joseph Baer & Co. |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1915 |Seiten=73 |Online={{archive.org |bub_gb_0NVBAAAAIAAJ |Digitalisat}}}}</ref> |
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Die Studenten - ihre Anzahl war bis [[1923]] auf mehr als 5.000 gestiegen - kamen zum größten Teil aus einer soliden Mittelschicht. Beamte und Lehrer, Bauern, Kleinlandwirte, Handel- und Gewerbetreibende sowie Angestellte waren ihre Väter. Auch hier war der Anteil von Juden im vergleich zu anderen Universitäten sehr hoch und der Anteil von Verbindungsstudenten auffallend niedrig. |
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=== Gründung der Stiftungsuniversität 1914 === |
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F005759-0014, Frankfurt-Main, Universität.jpg|mini|Hauptgebäude der Universität ([[Jügelhaus]]), Juni 1958]] |
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[[Datei:Sternwarte-unifrankfurt.jpg|mini|Campus Bockenheim: Sternwarte des [[Physikalischer Verein|Physikalischen Vereins]], Mai 2004]] |
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Die Gründung der Universität geht wesentlich auf das Engagement des Frankfurter Oberbürgermeisters [[Franz Adickes (Politiker)|Franz Adickes]] zurück. Es war Adickes’ Wunsch, neben der Ansiedlung von Industrieunternehmen in Frankfurt auch Kultur- und Bildungsstätten zu fördern. Zu diesem Zweck unterstützte er alle Initiativen, die zielgerichtet auf eine Universität hinführen mussten. Einen Weggefährten fand er in [[Wilhelm Merton]], dem Gründer der [[GEA Group|Metallgesellschaft]], der ebenfalls davon überzeugt war, dass zwischen dem Handel und der Industrie, aber auch der sozialen Wohlfahrt und der Wissenschaft eine unzertrennliche Verbindung bestehe. So gründete Merton mit eigenen und fremden Mitteln 1890 das [[Institut für Gemeinwohl]] und 1901 die [[Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften]]. |
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Die Akademie bildete bei der Universitätsstiftung eine Keimzelle der ersten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät in Deutschland. Auch die medizinische Fakultät geht wesentlich auf private Stiftungen zurück: [[Hannah Luise von Rothschild]] hatte 1890 eine Zahnklinik, das [[Carolinum (Frankfurt)|Carolinum]], gegründet. 1901 stiftete Johanna Stern, die Witwe des Bankiers [[Theodor Stern]], eine halbe Million Mark für das ''Medizinische Institut zur Förderung der physiologischen Forschung''. [[Franziska Speyer]], die Witwe des Bankiers [[Georg Speyer]], finanzierte die Errichtung eines [[Georg-Speyer-Haus|Instituts zur Erforschung von Infektionskrankheiten]], dessen Leitung 1906 dem Wissenschaftler, Arzt und späteren Nobelpreisträger [[Paul Ehrlich]] übertragen wurde. Adickes trieb die Gründung einer [[Akademie für praktische Medizin]] voran, welche die bestehenden Stiftungen aufnehmen sowie weitere medizinische Institute und Kliniken ansiedeln sollte, und sammelte weitere Stiftungen und Vermächtnisse, unter anderem des Philanthropen [[Charles Hallgarten]], des Bankiers [[Otto Braunfels]] und der Erben des Buchhändlers [[Carl Christian Jügel]]. Durch dessen Vermächtnis von zwei Millionen [[Mark (1871)|Goldmark]] und das Millionenvermächtnis Franziska Speyers war schließlich das Startkapital für die Stiftungsuniversität auf mehr als 14 Millionen Goldmark angewachsen und alle Voraussetzungen dafür erfüllt, dass Frankfurt neben Berlin die am besten ausgestattete Hochschule [[Preußen]]s werden sollte. Die Stadt Frankfurt stellte dafür Grundstücke im Westend und das städtische Klinikum in Sachsenhausen zur Verfügung. |
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Zu den weiteren Stiftern zählten der [[Physikalischer Verein|Physikalische Verein]], der acht naturwissenschaftliche Institute einbrachte, die [[Dr. Senckenbergische Stiftung]] mit dem bereits auf das Jahr 1763 zurückgehenden Institut für Anatomie und dem Botanischen Institut, die [[Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung|Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft]], deren Bibliothek zusammen mit der [[Alte Stadtbibliothek|Stadtbibliothek]] mit damals rund 350.000 Bänden und der [[Freiherrlich Carl von Rothschild’sche öffentliche Bibliothek|Rothschild-Bibliothek]] mit rund 70.000 Bänden die Literaturversorgung der Universität übernahm, und das ''Neurologische Institut'' von [[Ludwig Edinger]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kgu.de/klinikum-a-z/g/geschichte-der-frankfurter-universitaetsmedizin/geschichte-der-frankfurter-universitaetsmedizin.html |titel=Geschichte der Frankfurter Universitätsmedizin |hrsg=Goethe-Universität |abruf=2016-10-07}}</ref> |
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Der Stiftungsvertrag wurde am 28. September 1912 beurkundet. Das dem Vertrag vorgeheftete Schmuckblatt hatte [[Otto Linnemann]] gestaltet. Es zeigt [[Athene]] als Göttin der Wissenschaften auf einem Sockel mit dem [[Wappen der Stadt Frankfurt am Main|Frankfurter Stadtwappen]] und vor einem Fenster, in dem links die [[Leonhardskirche (Frankfurt am Main)|Leonhardskirche]] und der [[Rententurm]], rechts der [[Kaiserdom St. Bartholomäus|Domturm]] zu sehen sind. Die 1219 errichtete Leonhardskirche war die erste Stiftung Frankfurter Bürger, der Bau des Domturms wurde im 15. Jahrhundert von Stadt und Bürgerschaft finanziert und sein Wiederaufbau nach dem Brand von 1867 vor allem durch großzügige Spenden der Bürger sowie des Kaisers ermöglicht. |
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Gegen die Universitätsgründung formierte sich Widerstand aus verschiedenen Richtungen. Im Preußischen Abgeordnetenhaus bestritten Abgeordnete der Konservativen, Freikonservativen und Nationalliberalen die Notwendigkeit einer weiteren Universität in Deutschland und äußerten Bedenken gegen eine „freie“, auf Initiative von Bürgern gegründete Großstadtuniversität.<ref>Heilbrunn, ''Die Gründung der Universität Frankfurt a. M.'', S. 88</ref> Im Frühjahr 1911 richtete die Konferenz der Rektoren aller preußischen Universitäten auf Antrag der Universität Marburg eine Petition an den preußischen Kultusminister, die Gründung der Frankfurter Universität zu versagen. Es bestehe kein Bedarf für eine weitere Universität, die Neugründung werde den benachbarten Universitäten Gießen und Marburg schweren Schaden zufügen, überdies sei die Finanzierung des Vorhabens nicht gesichert.<ref>Heilbrunn, ''Die Gründung der Universität Frankfurt a. M.'', S. 90 f.</ref> In der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung sprach sich [[Max Quarck]] am 19. Juni 1911 im Namen der SPD-Fraktion gegen die Gründung einer weiteren ''königlich preußischen Doktorenfabrik'' aus. Die Form der deutschen Universität sei überlebt und bringe nur der herrschenden Klasse Nutzen.<ref>Heilbrunn, ''Die Gründung der Universität Frankfurt a. M.'', S. 116</ref> |
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Gegen alle Widerstände erreichten Adickes und Merton, dass [[Kaiser]] [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.]] als preußischer König am 10. Juni 1914 die Gründung der „[[Stiftungshochschule|Stiftungsuniversität]]“ unter dem Namen ''Königliche Universität zu Frankfurt am Main'' genehmigte. Der Gründungsakt sollte am 18. Oktober 1914 im Beisein des Kaisers stattfinden; dieser sagte aber wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] seine Teilnahme ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Maaser |url=https://archivblog.uni-frankfurt.de/2019/07/24/die-satzung-vom-1-august-1914-grundsteinlegung-der-universitaet-frankfurt/ |titel=1. August 1914 |werk=Blog des Universitätsarchivs Frankfurt |hrsg=Goethe-Universität Frankfurt |datum=2019-07-24 |sprache=de |abruf=2019-08-16}}</ref><ref>Michael Maaser und Wolfgang Schopf (2014): [https://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/51322609/FoFra_2014_1_gesamt.pdf ''Von »Frankfurt« zu »Goethe«. Eine kleine Namensgeschichte der Universität.''] (pdf)</ref> |
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[[Richard Wachsmuth (Physiker)|Richard Wachsmuth]] wurde Rektor. Im Wintersemester 1914/1915 gab es 618 Studenten (davon 100 Frauen) und 50 Professoren.<!-- ? Beleg ? ---> |
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=== Die Erweiterung des Fächerangebots in den 1920er Jahren === |
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Nach dem Ersten Weltkrieg war das Stiftungsvermögen zunächst ruiniert, ein Universitätsvertrag zwischen Stadt und Staat – Frankfurt und Preußen – schuf jedoch Entlastung aus finanziellen Nöten. Gleichzeitig wurden 1872 Mitarbeiter der [[Universität Straßburg|Kaiser-Wilhelm-Universität zu Straßburg]] entlassen und von [[Frankreich]] gezwungen, [[Straßburg]] zu verlassen. Es wurde beschlossen, dass Frankfurt die Tradition der Universität Straßburg fortsetzen und bewahren sollte. So ging die gesamte Universitätsbibliothek, die noch kurz vor der französischen Besetzung gerettet werden konnte, in das Eigentum der Universität Frankfurt über. Auch wurde der Hilfsbund [[Reichsland Elsaß-Lothringen|Elsaß-Lothringen]] begründet. Das daraus hervorgegangene Elsaß-Lothringen-Institut<ref>dazu: Wolfgang Freund, ''Das Wissenschaftliche Institut der Elsaß-Lothringer im Reich an der Universität Frankfurt 1920–1945'', in Pariser Historische Studien, 81. Oldenbourg, München 2007 S. 47–71 [https://perspectivia.net/receive/ploneimport_mods_00010852 Volltext] bei [[Perspectivia.net]]. Avec résumé français</ref> war bis 1945 mit der Universität assoziiert, musste dann jedoch den Wissenschaftsbetrieb einstellen. In der Satzung wurde das Aufgabenfeld auf rein wissenschaftliche Ziele beschränkt, um jede Form von [[Revanchismus]] auszuschließen.<ref>[http://gesellschaft-elsass-und-lothringen.de/11.html gesellschaft-elsass-und-lothringen.de], zugegriffen am 4. September 2014</ref> In den wenigen Jahren zwischen 1918 und 1932 erlebte die Frankfurter Universität eine große Blüte. Die Verknüpfung zwischen Stadt und Universität war durch das Kuratorium und den großen Rat, in dem Stadt und Stifterfamilien Mitspracherecht hatten, institutionell gesichert. Der Fächerkanon wurde erweitert und bedeutende Wissenschaftler berufen. 1914 wurde der Nobelpreisträger [[Max von Laue]] erster Inhaber des Lehrstuhls für [[Theoretische Physik]]. 1916 wurde [[Julius Ziehen]] für den ersten Frankfurter Pädagogiklehrstuhl gewonnen, [[Franz Oppenheimer]] 1919 für den ersten soziologischen Lehrstuhl Deutschlands; ihm folgte [[Karl Mannheim]] 1930. |
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1919 kam der spätere Nobelpreisträger [[Max Born]] im Tausch mit Max von Laue an die Universität Frankfurt. |
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1920 wechselte der Physiker [[Friedrich Dessauer]] – bekannt durch seine Forschungen zur Strahlenkunde – nach Frankfurt. 1922 unternahmen die Physiker [[Otto Stern (Physiker)|Otto Stern]] und [[Walther Gerlach]] am physikalischen Institut der Universität ein für die Geschichte der [[Quantenmechanik]] bedeutendes Experiment, das als [[Stern-Gerlach-Versuch]] bekanntgeworden ist. |
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Schon 1914 übernahm [[Otto zur Strassen]] den Lehrstuhl für Zoologie und war 1922/1923 Rektor der Universität. |
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1924 wurde [[Richard Wilhelm]] als [[Honorarprofessor]] auf den neu gegründeten Stiftungslehrstuhl für [[Chinesische Geschichte]] und [[Chinesische Philosophie]] berufen; 1927 wurde daraus ein ordentlicher Lehrstuhl. |
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Ebenfalls 1924 wurde auf Initiative der Familie Weil das „[[Institut für Sozialforschung]]“ an der Frankfurter Universität gegründet. Direktor des Instituts wurde [[Carl Grünberg]], der zugleich Ordinarius an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät war. Seine Nachfolge als Institutsleiter trat 1930 [[Max Horkheimer]] an, der nach US-amerikanischem Exil während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] 1950 nach Frankfurt zurückkehrte und mit [[Theodor W. Adorno]] und anderen die „[[Frankfurter Schule]]“ repräsentieren sollte. Nach dem Willen der überwiegend jüdischen Stifter wurde keine Theologische Fakultät eingerichtet, denn Glaubensfragen und Konfessionszugehörigkeit sollten in der weltoffenen, liberalen Hochschule keine Rolle spielen. Allerdings legten die Stifter Wert auf eine kritisch-analytische Behandlung aller Konfessionen, wie es die Philosophische Fakultät in ihrem Diskussionsforum für Dozenten unterschiedlicher Konfessionen bot. An der Universität Frankfurt, die sich seit 1932 „Johann Wolfgang Goethe-Universität“ nannte, lehrten die jüdischen Dozenten [[Franz Rosenzweig]] und [[Martin Buber]] und der Protestant [[Paul Tillich]]. |
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Die Studenten – ihre Anzahl war bis 1923 auf mehr als 5000 gestiegen – kamen zum größten Teil aus einer soliden Mittelschicht. Beamte und Lehrer, Bauern, Kleinlandwirte, Handel- und Gewerbetreibende sowie Angestellte waren ihre Väter. Auch hier war der Anteil von Juden im Vergleich zu anderen Universitäten sehr hoch und der Anteil von Verbindungsstudenten auffallend niedrig. Im Jahr 1930 wurde mit der [[Bakteriologie|Bakteriologin]] [[Emmy Klieneberger-Nobel|Emmy Klieneberger]] die erste Frau an der Universität Frankfurt [[Habilitation|habilitiert]]. |
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=== Die Universität während des Nationalsozialismus === |
=== Die Universität während des Nationalsozialismus === |
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„Der Faschisierungsprozeß der Studenten und der Professorenschaft begann lange vor 1933“,<ref>[[Peter Dudek]]: ''Faschismuserfahrung'', in: Gerda Stuchlik: ''Goethe im Braunhemd. Universität Frankfurt 1933–1945'', Röderberg-Verlag, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-87682-796-5, S. 8</ref> aber die eigentliche [[Gleichschaltung]] aller Bereiche von Politik, Gesellschaft und Kultur gemäß den [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Vorstellungen nahm erst nach dem 30. Januar 1933 volle Fahrt auf und führte in Frankfurt zu einer sehr schnellen ''Säuberung'' der als ''verjudet'' angesehenen Goethe-Universität. Von den 351 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die im Wintersemester 1932/33 zum Lehrkörper der Universität gehörten, wurden nach neueren Forschungen 128 aus [[Rassismus|rassenideologischen]] oder politischen Gründen aus dem Hochschuldienst entlassen. Das waren 36,5 % der Lehrenden, mehr als an jeder anderen deutschen Universität.<ref>[[Michael Grüttner]], ''Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse'', Oldenbourg / de Gruyter, Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-123678-0, S. 12. Namensliste: S. 341–345.</ref> Nicht enthalten sind in dieser Zahl die verfolgten und vertriebenen Assistentinnen und Assistenten, zu denen bislang – mit Ausnahme der Medizinischen Fakultät<ref>Udo Benzenhöfer, Monika Birkenfeld: ''Angefeindete, vertriebene und entlassene Assistenten im Bereich der Universitätsmedizin in Frankfurt am Main in der NS-Zeit'', Klemm + Oelschläger, Münster 2016, ISBN 978-3-86281-097-0</ref> – noch keine genaueren Angaben vorliegen. |
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Nach der [[Machtergreifung]] [[Adolf Hitler|Hitlers]] [[1933]] wurde die Frankfurter Universität - wie andere Hochschulen - gleichgeschaltet. Und sie ließ sich auch [[Gleichschaltung|gleichschalten]], um die durch ihren Ruf als „jüdisch-marxistische“ Hochschule drohende Schließung zu verhindern. Studenten beteiligten sich 1933 an der [[Bücherverbrennung]] auf dem [[Römerberg]], 109 von 355 Dozenten wurden aus rassistischen oder politischen Gründen aus dem Hochschuldienst entlassen und allein 66 sozialistische und kommunistische sowie jüdische Studenten von der Hochschule verwiesen. Während die deutschen Hochschulen im Nationalsozialismus durchschnittlich 15 Prozent ihrer Mitglieder verloren, war es in Frankfurt ein Drittel. |
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{{Hauptartikel|Verfolgte und vertriebene Wissenschaftler der Goethe-Universität in der NS-Zeit}} |
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Während 1933 auch 66 sozialistische und kommunistische sowie jüdische Studierende von der Hochschule verwiesen wurden,<ref name="Estelmann">Frank Estelmann: Tagungsbericht „Literaturwissenschaften in Frankfurt, 1914–1945“ – fachgeschichtliche Rückblicke auf die universitäre Germanistik und Romanistik in Frankfurt am Main, in: [[Romanische Studien (Zeitschrift)|Romanische Studien]], Nr. 2 (2015), S. 253–258 ([http://romanischestudien.de/index.php/rst/article/view/30 Online])</ref> störte der [[NSDStB|Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund]] mit Verständnis der gleichgeschalteten Universitätsverwaltung massiv Vorlesungen der wenigen aufgrund des [[Frontkämpferprivileg]]s noch verbliebenen jüdischen Professoren.<br />Studenten beteiligten sich am 10. Mai 1933 auch an der [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennung]] auf dem [[Römerberg (Frankfurt am Main)|Römerberg]].<ref>[https://www.frankfurt1933-1945.de/beitraege/bildende-kunst-literatur-musik/beitrag/die-buecherverbrennung-am-10-mai-1933 ''Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933'']</ref> |
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{{Hauptartikel|Verfolgte und vertriebene Studenten der Goethe-Universität}} |
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Die jüdischen Universitätsstiftungen wie z. B. die [[Paul-Ehrlich-Stiftung]] wurden [[Arisierung|arisiert]] und in die Universität eingegliedert; andere, wie zum Beispiel das [[Institut für Sozialforschung]], hatten rechtzeitig ihre Verlegung ins Ausland organisieren können. 1935 wurde das [[Universitäts-Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene Frankfurt am Main]] gegründet, das auch als amtsärztliche Beratungsstelle diente und unter Leitung des Mediziners und Humangenetikers [[Otmar Freiherr von Verschuer]] eine Gesamtlösung des „Judenproblems“ konzipieren sollte (der spätere Lagerarzt [[Josef Mengele]] arbeitete zeitweise bei ihm als Assistent).<ref>[https://www.frankfurt1933-1945.de/ ''Frankfurt 1933–1945''] Beiträge zum Thema „Jüdisches Leben und Judenverfolgung“, aufgerufen am 4. Dezember 2014</ref><ref>Janine Burnicki / Jürgen Steen (2003): [https://www.frankfurt1933-1945.de/beitraege/universitaet-und-wissenschaftliche-einrichtungen/beitrag/die-machtergreifung-an-der-universitaet ''Die „Machtergreifung“ an der Universität''] (www.frankfurt1933-1945.de)</ref> |
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Unter der Leitung von [[Walter Platzhoff]], der neben seiner Funktion als Rektor der Universität auch dem Direktorium des historischen Seminars vorstand, orientierte sich die Lehr- und Forschungsarbeit der Frankfurter Historiker in den Jahren [[Zeit des Nationalsozialismus|1933–1945]] an den Bedürfnissen der nationalsozialistischen |
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Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Vorlesungen zu „völkischen Geschichtsproblemen“ oder zur „innerdeutschen Entwicklung vom Zweiten zum Dritten Reich“ wurden dabei nicht nur im Rahmen des Geschichtsstudiums, sondern auch als Teil der für Studierende aller Fächer verpflichtenden Vorlesungsreihe „Volk, Staat und Politik“ gehalten. Mit dem Seminar in enger Verbindung stand das schon 1921 gegründete Institut der ''Elsaß-Lothringer im Reich'', dessen Vorsitz der auf [[Grenzlanddeutschtum]] und Auslandsdeutschtum spezialisierte Historiker [[Paul Wentzcke]] seit 1935 innehatte und in dem 1941 eine Publikationsstelle der [[Westforschung#Westdeutsche Forschungsgemeinschaft|Westdeutschen Forschungsgemeinschaft]] errichtet wurde. Eine seiner Hauptaufgaben bestand in der Übersetzung französischer Literatur und Pressetexte, die unter anderem an die Gauleiter in den [[Deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg|besetzten französischen Gebieten]] und die Propagandaabteilungen der [[Militärbefehlshaber]] in Paris verschickt wurden.<ref>[[Michael Fahlbusch]]: ''Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik? Die „Volkdeutschen Forschungsgemeinschaften“ von 1931–1945''. Baden-Baden, 1999, S. 757</ref> Walter Platzhoff fungierte zudem als hochrangiger Wissenschaftsfunktionär und Arbeitsgruppenleiter zur neueren Geschichte im Rahmen der wissenschaftlichen Großprojekte der [[Aktion Ritterbusch]]. |
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=== Wiederaufbau und Anknüpfen an demokratische Traditionen === |
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F006599-0004, Frankfurt-Main, Universität, Fakultäts-Neubau.jpg|mini|Neubau der philosophischen Fakultät (1959)]] |
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Nach dem Zweiten Weltkrieg verfügte die [[Office of Military Government for Germany (U.S.)|amerikanische Militärregierung]] zunächst eine Schließung der Universität. Durch die Bemühungen des für das Amtsjahr 1945/1946 gewählten Rektors [[Georg Hohmann]], im Verbund mit dem kurzzeitig nach Kriegsende als amtierender Bürgermeister fungierenden [[Wilhelm Hollbach]] sowie mit Unterstützung amerikanischer Militärbeauftragter und dem Engagement einiger politisch unbelasteter Wissenschaftler und Repräsentanten der Stadt wurde die Universität schließlich am 1. Februar 1946 wiedereröffnet. Hohmanns Nachfolger, der aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte Jura-Professor [[Walter Hallstein]] sowie der damalige Kultusminister und spätere Rektor [[Franz Böhm (Wirtschaftswissenschaftler)|Franz Böhm]] bemühten sich darum, die neu gewonnene akademische Freiheit und Selbstbestimmung der Hochschule zu entwickeln. Der aus der amerikanischen Emigration nach Frankfurt zurückgekehrte [[Max Horkheimer]] (Rektor 1951–1953, anschließend Leiter des [[Institut für Sozialforschung|Instituts für Sozialforschung]]) hatte allerdings 1948 bei einem seiner ersten Besuche in Frankfurt noch einen eher sarkastischen Blick auf seine früheren und künftigen Kollegen: „Die Fakultät […] ist überfreundlich und erregt Brechreiz. Die Brüder sitzen noch genauso da […] als ob nichts geschehen wäre.“<ref>Zitiert nach der Ausstellung ''Frankfurt und der NS'' (9. Dezember 2021 bis 11. September 2022) im [[Historisches Museum Frankfurt|Historischen Museum Frankfurt]].</ref> |
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Gemeinsam mit anderen Universitäten der amerikanischen Zone setzte man in Frankfurt auf die Einrichtung der bislang fehlenden [[Theologie|Theologischen Fakultät]], auf allgemein verbindliche Vorlesungen zu ethisch-moralischen Fragen und gegebenenfalls auch zur Politik. Parallel wurde eine internationale Öffnung der Universität, vor allem zu den USA, angestrebt; in diesem Rahmen besuchte 1949 eine Professorendelegation aus [[Chicago]] Kollegen und Studenten in Frankfurt. |
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[[Datei:Frankfurt, AfE-Turm-Sprengung (2).JPG|mini|Der 1972 erbaute [[AfE-Turm]] wurde am 2. Februar 2014 gesprengt]] |
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=== Die Ordinarienuniversität der 1950er und 1960er Jahre === |
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[[Datei:Frankfurter-Universitätsstuhl.jpg|mini|Das groß angelegte Universitätsbauprogramm unter [[Ferdinand Kramer (Architekt)|Ferdinand Kramer]] berücksichtigte auch die Ausstattung bis in die Details, darunter auch den „Frankfurter Universitätsstuhl“]] |
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1953 stieg das nach Kriegsende neu gegründete Land Hessen in die finanziellen Verpflichtungen des ehemaligen preußischen Staates ein und 1967 wurde die Goethe-Universität eine Landesuniversität. Damit verbunden war ein Rückzug der Stadt Frankfurt aus der finanziellen Verantwortung. Eine größere Veränderung ergab sich auch durch die nun stärkere Verknüpfung der Lehrerausbildung mit den Fachwissenschaften, da die ''Hochschule für Erziehung'' als ''Abteilung für Erziehungswissenschaften'' in die Universität integriert wurde. Parallel wurden die traditionsreichen fünf Fakultäten – [[Rechtswissenschaft]], [[Medizin]], [[Philosophie]], [[Naturwissenschaft]]en sowie [[Wirtschaftswissenschaft|Wirtschafts-]] und [[Sozialwissenschaft]]en – in (damals) 19 Fachbereiche aufgeteilt. |
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Dass mit der organisatorischen Umgestaltung nicht auch eine Reform der Lehrinhalte und -formen einherging, belebte die ''studentischen Proteste der Jahre 1968 und 1969'', die deutschlandweit ausbrachen. Ein Höhepunkt und eine exemplarische Charakterisierung der Proteste war die symbolische Umbenennung der Johann Wolfgang Goethe-Universität in „Karl-Marx-Universität“ durch den [[Sozialistischer Deutscher Studentenbund|Sozialistischen Deutschen Studentenbund]]. |
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Nachhaltige Veränderungen gab es aber in den Entscheidungsstrukturen der Universität: Hatte bislang allein die Versammlung der ordentlichen Professoren (Lehrstuhlinhaber, Ordinarien), in Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium, über die Entwicklung der Universität befunden und entschieden, erreichten jetzt die Studierenden durch das Hessische Universitätsgesetz vom 12. Mai 1970 direkte Mitbestimmungsrechte durch Mitsprache aller Statusgruppen. |
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=== Gruppenuniversität === |
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Für die nun folgenden rund 30 Jahre fungierte die Universität intern als eine manchmal sehr lebhaft agierende [[Gruppenhochschule|Gruppenuniversität]] mit starken und kontroversen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Statusgruppen (Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Studenten, Sonstige). Allermeistens entzündeten sich die Kontroversen zwischen den Gruppen der Professoren und Studierenden, zuweilen auch konkret zwischen Präsident und Studentenschaft. So schwappte beispielsweise der von der [[Freie Universität Berlin|FU Berlin]] ausgegangene bundesweite [[Studentenstreik]] von 1988/1989 im November 1988 an die Universität Frankfurt über, wo zunächst der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften betroffen war. Die Situation war geprägt von „neu entstandenen Formen der Selbstorganisation, wie Aktionsausschüssen, Zentralem Fachschaftenrat und Vollversammlungen“.<ref>[https://de.scribd.com/doc/239499461/Streik88 ''Ende der Unbescheidenheit'', Flugblatt zum Studentenstreik, Universität Frankfurt/Main, 21. November 1988]: „Die neu entstandenen Formen der Selbstorganisation wie Aktionsausschüsse, Zentraler Fachschaftenrat, und Vollversammlungen bieten die Möglichkeit, politische Inhalte und Aktionsformen zu entwickeln, die sich gegen die durchsichtigen Interessen der Unileitung, der parteiabhängigen Gruppierungen und gegen die Profilierungsneurosen einzelner ''Studentenpolitiker'' behaupte. Die Dynamik des sich manifestierenden Protestes ermöglicht jetzt die Organisierung eines uniweiten Streiks. Ein AKTIVER STREIK in den nächsten Tagen bietet gerade die Chance, unabhängig vom Studienalltag, über alle Fachbereichsgrenzen hinweg, unser Unbehagen und unsere Kritikansätze an den Verhältnissen in der Uni und über sie hinaus weiter zu entwickeln. Im Streik wird sich zeigen können, inwieweit der Protest nicht bloße Eintagsfliege im grauen Unialltag bleibt, inwieweit kritisierte Studienbedingungen zur studentischen Kritik an den Bedingungen werden.“</ref> Vorausgegangen waren in Frankfurt studentische Protestaktionen<ref>''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' vom 14. Juli 1988: [https://de.scribd.com/doc/161097066/Furcht-um-Harmonie-zwischen-Geist-und-Geld „Furcht um Harmonie zwischen Geist und Geld. Streit an der Universität über Vorlesunsgreihe geht weiter. Studenten halten an Kritik fest.“]</ref> schon im Juli des gleichen Jahres anlässlich einer Einladung von Seiten der Universitätsleitung an den Bosch-Manager und früheren NS-Wirtschaftsfunktionär [[Hans Lutz Merkle]]<ref group="Anmerkung">Von 1942 bis 1945 war Merkle Hauptgeschäftsführer des [[Lenkungsverband|NS-Lenkungsverbandes]] ''[[Reichsvereinigung Kohle|Reichsvereinigung]] Textilveredelung'', deren Hauptziel „die Rationalisierung des Kartellsystems in der Textilfertigwarenbranche, insbesondere in der Fusion bestehender Kartelle“ war. ([[Franz Neumann (Politikwissenschaftler)|Franz Neumann]], ''Behemoth. Struktur und Praxis de Nationalsozialismus 1933–1944'', Frankfurt/Main, Fischer, 1988, S. 629: „Die Reichsvereinigung Textilveredelung unterscheidet sich von den anderen Reichsvereinigungen, da sie der Kontrolle des Wirtschaftsministeriums am wenigsten unterliegt. Ihr Hauptziel ist die Rationalisierung des Kartellsystems in der Textilfertigwarenbranche, insbesondere in der Fusion bestehender Kartelle – eine von dieser Reichsvereinigung erfolgreich gelöste Aufgabe.“) Vgl. auch die Teile der erhalten gebliebenen Akten der Reichsvereinigung Textilveredelung im Bundesarchiv: [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/3f03d097-1e95-4f5f-a5d4-74b38000d458/ BArch R 10-IV/…].</ref> für eine vom Präsidialamt organisierte und später abgebrochene<ref group="Anmerkung">Am 13. Juli 1988 konnte Merkle einen Vortrag an der Goethe-Universität im Rahmen der Vortragsreihe [https://de.scribd.com/doc/151119388/Beruf-als-Erfahrung ''Beruf als Erfahrung''] nur unter Schutz einer polizeilichen Hundertschaft halten, da studentische Gruppierungen von ihm verlangt hatten, auf seine Beteiligung an der nationalsozialistischen Wirtschaftsorganisation in den angekündigten autobiographischen Ausführungen einzugehen, was Merkle mit dem Hinweis „das ist alles schon bekannt“ vehement ablehnte. Vgl. dazu die Frankfurter Flugschrift vom Juli 1988: [https://de.scribd.com/doc/114421131/Merkle „Das höchste Gut, was uns keine Macht der Welt rauben kann, ist reine Gesinnung, die ihren Ausdruck findet in gewissenhafter Pflichterfüllung“]. Jedoch vermerkt an seinem hundertsten Geburtstag die ''Stuttgarter Zeitung'' schlicht, dass er „von 1942 an in Berlin für die Reichsvereinigung Textilveredlung tätig wurde. Diese Organisation war in die Kriegswirtschaft eingebunden. Was genau Merkle dort gemacht hat, ist nicht bekannt.“ ([https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.der-langjaehrige-bosch-chef-waere-100-geworden-nur-wenig-erinnert-an-den-diener-des-hauses-bosch.6c423790-555a-4819-981d-b2ce5f0a7b4e.html Stuttgarter Zeitung vom 1. Januar 2013]).</ref> Vorlesungsreihe ''Beruf als Erfahrung''.<ref>[https://de.scribd.com/doc/151119388/Beruf-als-Erfahrung „Über den diskreten Charme der alten Männer. ''Beruf als Erfahrung'' in der Diskussion.“] (''Uni-Report. Zeitung der Johann Wolfgang Goethe-Universität'', Frankfurt am Main, 6. Juli 1988, Jg. 21, S. 8.)</ref><ref group="Anmerkung">Die umstrittene Vorlesungsreihe wurde nach dem Debakel um Merkles Vortrag und, in der Folge, der Absage des bereits angekündigten [[Hermann Josef Abs]] gestrichen.</ref> |
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=== Übergang zur Präsidialuniversität === |
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Mit der Hochschulrechtsreform 2000 drängte die damalige [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-[[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Landesregierung die Mitwirkung durch die Statusgruppen zu Gunsten einer stärker zentralen Führung durch eine kollegial agierende Hochschulleitung zurück. Uni-intern in den Fachbereichen wurden hierbei allerdings manche Veränderungen nicht schlagartig, sondern mehr allmählich umgesetzt, was die Akzeptanz erhöhte. Unter Präsident [[Rudolf Steinberg]] wurde in diesen und den folgenden Jahren auch ein Programm zur Schwerpunktbildung in der Wissenschaft und zur Verbesserung der Qualität in Studium und Lehre umgesetzt, das die Stellung der Universität im nationalen und internationalen Vergleich aufwerten sollte. Interessanterweise verbesserte sich in dieser Zeit auch das Verhältnis zwischen Professorenschaft und Studentenschaft (Fachschaft) in vielen Fachbereichen merklich. |
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=== Erneute Stiftungsuniversität ab 2008 === |
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[[Datei:Campus Westend Frankfurt 01.jpg|mini|Der neue Campus Westend – Blick nach Süden, August 2009 (vom RuW-Gebäude)]] |
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[[Datei:Campus Westend hoersaal.jpg|mini|Das neue Hörsaalgebäude des Campus Westend, November 2010]] |
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[[Datei:Campus Riedberg - Physikalische Institute, Außenansicht 3.jpg|mini|Das neue Institutsgebäude der Physik am Campus Riedberg, Juni 2008]] |
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Am 14. Februar 2007 beschloss der Senat die Umwandlung in eine Stiftungsuniversität unter bestimmten Voraussetzungen. Mit diesem Schritt knüpfte die Hochschule an ihre Stiftertradition an. Vorteile sah die Hochschulleitung in einer erweiterten Möglichkeit, Stifter und Förderer an die Universität zu binden, daneben auch in einem Zuwachs an Unabhängigkeit. Die Umwandlung stand nach Ansicht der Hochschulleitung in der Kontinuität des Hochschulentwicklungsplanes vom Jahr 2001, wo es schon hieß: „In ihrem Hochschulentwicklungsplan 2001<ref>{{Internetquelle |url=http://www.uni-frankfurt.de/org/ltg/praes/index.html |titel=Hochschulentwicklungsplan 2001 |werk=uni-frankfurt.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120423124553/http://www.uni-frankfurt.de/org/ltg/praes/index.html |archiv-datum=2012-04-23 |abruf=2023-10-07}}</ref> setzt sich die Universität Frankfurt das Ziel, auf der Basis eines breiten Fächerspektrums in zukunftsweisenden Schwerpunkten in Forschung und Lehre Spitzenleistungen zu erbringen und eine Führungsposition in der Bildungslandschaft zu erreichen.“ |
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Die Umwandlung erfolgte als Stiftungsuniversität des [[Öffentliches Recht|öffentlichen Rechts]]; eine [[privatrecht]]liche Stiftung war diskutiert und verworfen worden. Ein Teil der Veräußerungserlöse der Grundstücke in Bockenheim, die sich noch im Eigentum des Landes befanden, sowie Zustiftungen Privater bildeten den Kapitalgrundstock für die Umwandlung. Die größte private Einzelstiftung für zusätzliche finanzielle Spielräume in Forschung und Lehre erfolgte im Sommer 2007 durch die [[Alfons Kassel|Familie Kassel]] in Höhe von 32 Millionen Euro. |
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Mit dem Stiftungsstatut ging auch eine Veränderung des [[Landeshochschulgesetz|Hessischen Hochschulgesetzes]] (§§ 81 ff.) einher, die der Universität ein für staatliche Universitäten hohes Maß an Autonomie einräumte. Das entsprechende Gesetz der Landesregierung wurde im September 2007 mit den Stimmen der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-[[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Regierungskoalition verabschiedet und nahm in weiten Teilen die von der Universität und angestrebten Entwicklungsziele und auch die Forderungen der Personalvertreter zum Schutz der Mitarbeiter auf. Von ihnen und von Studentenvertretern war insbesondere befürchtet worden, der Einfluss privater Geldgeber auf die Universität könne dominant, die Freiheit von Forschung und Lehre beschnitten und eine einseitige ideologische Ausrichtung durchgesetzt werden, wodurch auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter verschlechtert würden. Dem setzte die Universitätsleitung im November 2008 als erstes Universitätsorgan in Deutschland einen Kodex entgegen, der detailliert die Annahme von Mitteln privater Dritter regelt. Im Zentrum stand und steht die Bewahrung der Freiheit von Forschung und Lehre. |
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Auch nach der Umwandlung in eine Stiftung des öffentlichen Rechts blieb die Universität staatlich und unterliegt in geänderter Rechtsform nach wie vor dem Hessischen Hochschulgesetz. Sie kann aber eine Reihe von eigenen Regelungen beschließen, die von den für die anderen Hochschulen des Landes geltenden Bestimmungen des Hessischen Hochschulgesetzes abweichen. Sie sollte nach damaliger Ansicht unter anderem in folgenden zentralen Entwicklungsbereichen gewinnen: |
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* Auswahl von Studenten |
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* Berufung von Professoren |
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* [[Qualitätsmanagement]] |
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Hinzu kam die Beseitigung einer Vielzahl von Zustimmungs- und Genehmigungsvorbehalten. Felder autonomer Gestaltung eröffneten sich ferner durch die Übertragung der [[Dienstherr]]eneigenschaft und teilweise auch der [[Bauherr]]eneigenschaft. |
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Zum 1. Januar 2008 wurde die Umwandlung der Johann Wolfgang Goethe-Universität in eine Stiftungshochschule öffentlichen Rechts vollzogen.<ref>[https://www.stiftungsuni.uni-frankfurt.de/38072349/stiftungsuniversitaet?legacy_request=1 Stiftungsuniversität]</ref> Ab dem 1. Juni 2008 wählte die Universität zudem als bevorzugte Schreibweise ihres Namens die Bezeichnung ''Goethe-Universität Frankfurt am Main''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.muk.uni-frankfurt.de/34792981/Verwendung_des_Namens |titel=Verwendung des Namens |werk=muk.uni-frankfurt.de |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304072825/http://www.muk.uni-frankfurt.de/34792981/Verwendung_des_Namens |archiv-datum=2016-03-04 |abruf=2023-10-07 |kommentar=Ursprungslink unauffindbar im [[Internet Archive]];}}</ref> und passte das Universitätslogo an. Hierdurch sollte die Markenidentität ''[[Goethe]]'' stärker hervorgehoben werden. Schon 2009 erhielt die Universität über 10 Millionen Euro an Zuwendungen und Spenden und damit rund 2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen die von den Forschern und der Universität eingeworbenen Drittmittel in Höhe von damals 137,1 Millionen Euro, die sich seitdem weiter erhöhten. Gleichzeitig stieg die Zahl der Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren. 2009 sollte die Universität von der Stadt Frankfurt die ersten fünf von insgesamt 15 Millionen Euro Zuschuss erhalten.<ref>vgl. „Freiräume – das Jahr eins“ (Hrsg.: Goethe-Universität, 122 S.); S. 19.</ref> Insgesamt gesehen entwickelten sich allerdings die (Groß-)Spendeneingänge in den späteren Jahren nicht mehr ganz so stark, wie dies zunächst den Anschein hatte. |
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Auf [[Rudolf Steinberg]], der die Gründung einer Stiftungsuniversität maßgeblich initiiert und durchgesetzt hatte, folgte nach achteinhalb Jahren Amtszeit Anfang 2009 als neuer Präsident der Universität [[Werner Müller-Esterl]].<ref>[https://www.unireport.info/44481585/unireport-07-2008.pdf UniReport 7/08: „Prof. Werner Müller-Ester wird neuer Präsident“] (PDF; 1 MB).</ref><ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Juni 2008, Seite 45.</ref> Per 1. Januar 2015 wurde die Präsidentschaft der Universität von [[Birgitta Wolff]] übernommen, die 2021 von [[Enrico Schleiff]] abgelöst wurde. |
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=== Entwicklungsprofil und Spitzenforschung === |
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Im Rahmen der [[Exzellenzinitiative]]n des Bundes und der Länder gelang es der Goethe-Universität bisher zwar nicht, mit ihrem Zukunftskonzept eine Förderung für die Gesamt-Universität zu erwirken. Jedoch wurden anlässlich der zweiten Förderlinie der Initiative drei Forschungsnetzwerke der Universität – je eines im Bereich der Medizin, der Naturwissenschaften und der Geistes- und Sozialwissenschaften – als [[Exzellenzcluster]] in eine großzügige Förderung aufgenommen: |
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* seit 2012: das Exzellenzcluster ''Cardio-Pulmonary System'' (zusammen mit der [[Justus-Liebig-Universität Gießen]]) |
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* 2006–2018: das Exzellenzcluster [[Exzellenzcluster Macromolecular Complexes|''Macromolecular Complexes'']] |
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* 2007–2018: das Exzellenzcluster ''[[Normative Orders|The Formation of Normative Orders]] (Die Herausbildung normativer Ordnungen)'' |
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Im Rahmen der dritten Förderlinie ([[Exzellenzstrategie]]) wird ab Januar 2019 nur noch das Exzellenzcluster im Forschungsverbund mit Gießen gefördert. |
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Die Ablehnung aller Förderanträge im Rahmen der Exzellenzstrategie für den Zeitraum ab 2019 – außer demjenigen für das Cardio-Pulmonale Institut – sorgte im September 2017 international für Aufsehen. Insbesondere die Absage an eine Fortführung des Clusters [[Normative Orders]] wurde in einem offenen Brief kritisiert.<ref>Yale Department of Political Science: ''[http://www.normativeorders.net/media/images/Frankfurt%20Cluster%20support.pdf Letter of Concern and Support Regarding the Cluster of Excellence “Normative Ordnungen” of the University of Frankfurt]''. 14. November 2017. Abgerufen am 25. Dezember 2017 (englisch).</ref> Die Zukunft des Projekts ist kurz darauf von der hessischen Landesregierung zugesichert worden. In welcher Form es fortgeführt werden soll, ist aber noch offen.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Anna-Lena Scholz |Titel=Goethe-Universität Frankfurt: Exzellent gescheitert |Sammelwerk=Die Zeit |Nummer=53 |Ort=Hamburg |Datum=2017-12-20 |ISSN=0044-2070 |Seiten=75-76 |Online=http://www.zeit.de/2017/53/goethe-universitaet-frankfurt-exzellenzwettbewerb |Abruf=2017-12-25}}</ref> |
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Daneben war die Universität im Jahr 2018 an sechs [[Sonderforschungsbereich]]en (SFBs) der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] beteiligt, wovon zwei Transregio-SFBs sind (Verbünde u. a. mit der Universität Mainz und der [[TU Kaiserslautern]]). Bei den meisten (derzeit bei fünf der sechs) SFBs stellen Professoren der Goethe-Universität auch die jeweiligen Sprecher. Darüber hinaus unterhält die Universität derzeit sieben nationale Graduiertenkollegs und organisiert innerhalb der SFBs acht weitere integrierte Graduiertenkollegs. Die Einwerbung von EU-Mitteln wurde nun auch von Seiten der Zentralverwaltung verstärkt gefördert. |
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{{Anker|GRADE}}Seit 2009 führt die Universität intern die [[Graduiertenakademie]] ''Goethe Research Academy for Early Career Researchers'' (GRADE), welche allen [[Nachwuchswissenschaftler]]n offensteht und spezifische Hilfestellungen und Weiterbildungen für Promovierende und Postdocs anbietet. Voraussetzung für die Registrierung bei GRADE sind die Annahme zur [[Promotion (Doktor)|Promotion]] an einem der [[Fachbereich]]e bzw. die Anstellung als Postdoc an der Goethe-Universität. GRADE wird von einem Team geleitet, welchem ein Vorstand vorsteht.<ref>[https://www.grade.uni-frankfurt.de/ Website der ''Goethe Research Academy for Early Career Researchers'' (GRADE)], abgerufen am 8. April 2020.</ref> |
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== Fachbereiche und interne Organisation == |
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Die Universität ist unterhalb der zentralen Verwaltung in 16 Fachbereiche gegliedert:<ref>[https://www.uni-frankfurt.de/63865549 Fachbereiche] auf der Website der Uni, abgerufen am 28. Mai 2019</ref> |
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* FB 01: [[Rechtswissenschaft]] |
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* FB 02: [[Wirtschaftswissenschaft]]en |
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* FB 03: [[Gesellschaftswissenschaft]]en |
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* FB 04: [[Pädagogik|Erziehungswissenschaften]] |
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* FB 05: [[Psychologie]] und [[Sportwissenschaft]]en |
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* FB 06: [[Evangelische Theologie]] |
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* FB 07: [[Katholische Theologie]] |
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* FB 08: [[Philosophie]] und [[Geschichtswissenschaft]]en |
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* FB 09: [[Sprachwissenschaft|Sprach-]] und [[Kulturwissenschaft]]en |
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* FB 10: Neuere [[Philologie]]n |
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* FB 11: [[Geowissenschaften]]/[[Geographie]] |
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* FB 12: [[Informatik]] und [[Mathematik]] |
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* FB 13: [[Physik]] |
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* FB 14: [[Biochemie]], [[Chemie]] und [[Pharmazie]] |
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* FB 15: [[Biowissenschaften]] |
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* FB 16: [[Medizin]] |
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Die Fachbereiche sind unter anderem für die Konzeption, die Durchführung und die [[Klausur (Prüfung)|Klausuren]] der derzeit etwa 170 Studiengänge verantwortlich. Ferner sind sie für [[Promotion (Doktor)|Promotionen]] und [[Habilitation]]en verantwortlich. Ebenfalls sind sie im Allgemeinen zuständig für Vorschläge zur Ernennung [[Professor#Außerplanmäßige Professoren|außerplanmäßiger Professoren]], [[Professor#Honorarprofessoren|Honorar-]] und Kooperations- oder [[Kooptation]]s-Professuren sowie weiteren Kategorien von Lehrkräften. Hierbei sowie generell bei Neu-Berufungen regulärer Professoren (den [[Professor#Universitätsprofessoren|Universitätsprofessuren]]) bereiten sie alle Schritte vor, damit das Präsidium auf dieser Basis eine Berufung aussprechen kann (bzw. bei Nicht-Professoren die formale Einstellung erfolgen kann). Über die Verwendung der den Fachbereichen zugewiesenen Finanzmittel können sie bis zu einem gewissen Grad und unter Beachtung der ihnen obliegenden Lehraufgaben selber entscheiden. Viele Fachbereiche sind intern in mehrere Institute untergliedert, die eine gewisse (begrenzte) Selbstverwaltung pflegen können. Die Leitung der Institute und Dekanate in den Fachbereichen unterliegt im Allgemeinen dem Rotationsprinzip mit einer Amtsdauer der Amtsinhaber von meist ein bis drei Jahren. |
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Die Universität hat einen [[Firmentarifvertrag|Haustarifvertrag]] mit den Gewerkschaften [[Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft|GEW]] und [[Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft|Ver.di]] abgeschlossen, eine Integration der [[Wissenschaftliche Hilfskraft|studentisch Beschäftigten]] wird seitens der Gewerkschaften angestrebt. Die 2016 gegründete Gewerkschaft [[Hochschulgewerkschaft unter bau|unter_bau]] strebt ebenfalls Tarifverhandlungen mit dem Präsidium an.<ref>{{Literatur |Autor=Lotte Laloire |Titel=Gewerkschafter über Arbeitskampf an Unis: „DGB-Gewerkschaften knicken zu schnell ein“ |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2024-03-13 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Gewerkschafter-ueber-Arbeitskampf-an-Unis/!5997331/ |Abruf=2024-03-14}}</ref> |
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== Angeschlossene Institute und sonstige Einrichtungen == |
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Zur Goethe-Universität gehören eine Reihe von wissenschaftlichen Zentren, die sich mit Forschung in bestimmten Themenfelder beschäftigen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/63396387/Zentrale_Einrichtungen___Wissenschaftliche_Zentren |titel=Zentrale Einrichtungen – Wissenschaftliche Zentren |werk=uni-frankfurt.de |abruf=2021-07-18}}</ref> Einige weitere sogenannte „verbundene Einrichtungen“ wurden von der Universität oder unter ihrer Beteiligung gegründet bzw. arbeiten eng mit ihr zusammen. Außerdem kooperiert die Universität mit zahlreichen größeren und kleineren Forschungseinrichtungen der Region auf Basis von Kooperationsvereinbarungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/38650029/Verbundene_Einrichtungen_und_regionale_Kooperationspartner |titel=Verbundene Einrichtungen und regionale Kooperationspartner |werk=uni-frankfurt.de |abruf=2021-07-18}}</ref> |
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* [[China-Institut der Universität Frankfurt|China-Institut]] |
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* [[E-Finance Lab]] |
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* [[Europäische Akademie der Arbeit]] (HoL bzw. EAdA) |
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* [[Frankfurt Institute for Advanced Studies]] (FIAS) |
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* [[Frobenius-Institut]] |
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* Goethe Business School<ref>[http://www.goethe-business-school.de/ Goethe Business School Internetseite Goethe Business School]</ref> |
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* [[Hessisches Zentrum für Künstliche Intelligenz]] (hessian.AI) |
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* [[House of Finance]] (HoF) |
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* [[Institute for Law and Finance]] |
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* [[Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften]] |
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* [[Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales]] |
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* [[Kunstgeschichtliches Institut der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität]] |
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* Institut für Ländliche Strukturforschung |
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* [[Institut für Sozialforschung]] |
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* [[Orientalisches Seminar der Universität Frankfurt am Main|Orientalisches Seminar]] |
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* [[#GRADE|Goethe Research Academy for Early Career Researchers]] |
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* [[Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg]] (Uni-Bibliothek) |
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* [[Wilhelm Merton-Zentrum für Europäische Integration und Internationale Wirtschaftsordnung]] |
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* Goethe-Unibator |
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* [[Akaflieg#Akaflieg Frankfurt|Akademische Fliegergruppe der Uni Frankfurt]] |
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* [[Cornelia Goethe Centrum in Frankfurt|Cornelia Goethe Centrum]] (CGC) |
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* [[Center for Critical Computational Studies]] (C3S)<ref>[https://www.c3s-frankfurt.de/c3s-2/ Center for Critical Computational Studies]</ref> |
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Die Goethe-Universität, die [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]] und die [[Technische Universität Darmstadt]] bilden gemeinsam den Hochschulverbund [[Rhein-Main-Universitäten]] (RMU). Dieser bietet unter anderem hochschulübergreifende Studiengänge und [[Graduiertenkolleg]]e an<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rhein-main-universitaeten.de/allianz |titel=Allianz {{!}} Rhein-Main Universitäten |abruf=2024-05-20}}</ref>. |
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=== Gästehäuser und Haus Bergkranz im Kleinwalsertal === |
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[[Datei:Ditmarstraße04.jpg|mini|Gästehaus I, ehemalige Villa Hauck]] |
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Die [[Liste der Kulturdenkmäler in Frankfurt-Bockenheim#Ditmarstraße|Villa Hauck]] in der Ditmarstraße ist nach einem Entwurf von [[Hermann Muthesius]] 1923 als Villa einer einflussreichen, weitverzweigten Frankfurter Familie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Villa Merton entstanden. Dieses intern als Gästehaus I bezeichnete Gebäude repräsentiert einen landhausähnlichen Baustil mit Reminiszenzen des ausklingenden Historismus und ist durch Anbauten für die Universitätsnutzung erweitert worden. Das Gästehaus II, die vom Architekt Willi Cahn erbaute ehemalige [[Bauwerke in Bockenheim#Villa Cahn|Villa Cahn]], ist durch einen weitläufigen Garten mit dem Gästehaus I verbunden. Die beiden Häuser liegen im Stadtteil Frankfurt-Bockenheim. |
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Daneben gibt es Gästehäuser des Forschungskollegs Humanwissenschaften in Bad Homburg und die Villa Giersch in Frankfurt-Sachsenhausen.<ref>[https://www.uni-frankfurt.de/45504706/Gaestehaeuser Gästehäuser der Universität].</ref> In [[Riezlern]] im [[Kleinwalsertal]] ([[Österreich]] – Nähe Oberstdorf) befindet sich ein Sport- und Studienheim namens Haus Bergkranz, das z. B. für Seminare und Exkursionen genutzt wird. ({{Coordinate| text=ICON0 |NS=47.354928 |EW=10.174310 |type=landmark |elevation=1514 |dim=60 |region=AT-8 |name=Haus Bergkranz}})<ref>[https://www.uni-frankfurt.de/51981085/haus_bergkranz Haus Bergkranz].</ref> |
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=== Wiederaufbau: Anknüpfen an die demokratische Tradition === |
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Nach dem Krieg beabsichtigte die amerikanische Militärregierung zunächst die Schließung der Universität. Trotzdem stellten der „Acting Burgermeister“ [[Wilhelm Hollbach]] sowie der neu ernannte Rektor der Universität, [[Georg Hohmann]], im Herbst [[1945]] den Antrag, Frankfurt als Volluniversität zuzulassen. Mit Unterstützung amerikanischer Militärbeauftragter und dem Engagement einiger politisch unbelasteter Wissenschaftler und Repräsentanten der Stadt wurde die Universität schließlich am 1. Februar 1946 wiedereröffnet. Hohmanns Nachfolger, der aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte Jura-Professor [[Walter Hallstein]], der damalige Kultusminister und spätere Rektor [[Franz Böhm]], nicht zuletzt der aus der amerikanischen Emigration nach Frankfurt zurückgekehrte [[Max Horkheimer]] (Rektor 1951-1953, anschließend Leiter des [[Institut für Sozialforschung|Instituts für Sozialforschung]]) bemühten sich darum, die neu gewonnene akademische Freiheit und Selbstbestimmung der Hochschule zu entwickeln. Gemeinsam mit anderen Universitäten der amerikanischen Zone setzte man in Frankfurt auf die Einrichtung der hier fehlenden [[Theologie|Theologischen Fakultät]], auf allgemein verbindliche Vorlesungen zu ethisch-moralischen Fragen und gegebenenfalls auch zur Politik. Gleichzeitig wurde die internationale Öffnung der Universität betrieben. Bereits [[1949]] besuchte eine Professorendelegation aus Chicago Kollegen und Studenten in Frankfurt. |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Reform: Von der Ordinarien- zur Gruppenuniversität === |
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=== Rektoren und Präsidenten === |
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[[1953]] stieg das Land Hessen in die finanziellen Verpflichtungen des ehemaligen preußischen Staates ein, [[1967]] wurde aus der Stiftungsuniversität eine Landesuniversität. Doch nicht nur der Rückzug der Stadt aus der finanziellen Verantwortung veränderte die Johann Wolfgang Goethe-Universität: Auch wurde die Lehrerausbildung stärker mit den Fachwissenschaften verknüpft, indem die „[[Hochschule für Erziehung]]“ als „Abteilung für Erziehungswissenschaften“ in die Universität integriert wurde. Gleichzeitig wurden die traditionsreichen fünf Fakultäten - [[Rechtswissenschaft]], [[Medizin]], [[Philosophie]], [[Naturwissenschaft]]en sowie [[Wirtschaftswissenschaft|Wirtschafts-]] und [[Sozialwissenschaft]]en - in 19 Fachbereiche aufgeteilt. Dass mit der organisatorischen Umgestaltung nicht auch eine Reform der Lehrinhalte und -formen einherging, belebte den studentischen Protest 1968 und 1969. Der Höhepunkt der Proteste war die kurzzeitige Umbenennung der Universität in ''Karl-Marx-Universität'' durch den [[Sozialistischer Deutscher Studentenbund|Sozialistischen Deutschen Studentenbund]]. Hatten vorher allein die Professoren, die so genannten Ordinarien, über die Entwicklung der Universität entschieden, setzten sich die Studenten nun für Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte aller Statusgruppen ein. Die Forderungen der Studenten wurden im [[Hessisches Universitätsgesetz|Hessischen Universitätsgesetz]] vom [[12. Mai]] [[1970]] berücksichtigt. |
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|+ Rektoren (1914–1971)<ref>{{Internetquelle |autor=Historische Kommission München |url=https://www.historische-kommission-muenchen-editionen.de/rektoratsreden/anzeige/index.php?type=universitaet&id=128 |titel=Rektorate der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main |werk=historische-kommission-muenchen-editionen.de |abruf=2017-02-19}}</ref> |
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* 1914–1915: [[Richard Wachsmuth (Physiker)|Richard Wachsmuth]] |
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* 1915–1916: [[Ludwig Pohle]] |
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* 1916–1917: [[Hans von Arnim (Philologe)|Hans von Arnim]] |
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* 1917–1918: [[Albrecht Bethe]] |
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* 1918–1919: [[Heinrich Titze]] |
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* 1919–1920: [[Rudolf Kautzsch]] |
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* 1920–1921: [[Arthur Schoenflies]] |
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* 1921–1922: [[Max Neisser]] |
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* 1922–1923: [[Otto zur Strassen]] |
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* 1923–1924: [[Kurt Burchard]] |
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* 1924–1925: [[Matthias Gelzer]] |
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* 1925–1926: [[Gustav Embden]] |
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* 1926–1927: [[Wilhelm Gerloff]] |
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* 1927–1928: [[Fritz Drevermann]] |
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* 1928–1929: [[Josef Heimberger]] |
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* 1929–1930: [[Georg Küntzel]] |
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* 1930–1931: [[Bernhard Fischer-Wasels]] |
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* 1931–1932: [[Erwin Madelung]] |
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* 1932–1933: [[Wilhelm Gerloff]] |
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* 1933–1934: [[Ernst Krieck]] |
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* 1934–1945: [[Walter Platzhoff]] |
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* 1945–1946: [[Georg Hohmann]] |
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* 1946–1948: [[Walter Hallstein]] |
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* 1948–1949: [[Franz Böhm (Wirtschaftswissenschaftler)|Franz Böhm]] |
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* 1949–1951: [[Boris Rajewsky]] |
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* 1951–1953: [[Max Horkheimer]] |
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* 1953–1954: [[Oscar Gans]] |
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* 1954–1955: [[Fritz Neumark]] |
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* 1955–1957: [[Helmut Coing]] |
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* 1957–1958: [[Rudolf Geißendörfer]] |
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* 1958–1959: [[Helmut Viebrock]] |
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* 1959–1960: [[Willy Hartner]] |
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* 1960–1961: [[Karl Hax]] |
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* 1961–1962: [[Fritz Neumark]] |
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* 1962–1963: [[Walter Artelt]] |
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* 1963–1964: [[Alfred Rammelmeyer]] |
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* 1964–1965: [[Wolfgang Franz (Mathematiker)|Wolfgang Franz]] |
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* 1965–1970: [[Walter Rüegg]] |
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* 1970–1971: [[Erhard Denninger]] |
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=== Reform: Von der Gruppen- zur Präsidialuniversität === |
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|+ Präsidenten (seit 1971) |
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Mit der Hochschulrechtsreform [[2000]] drängte die CDU-FDP-Landesregierung die Mitwirkung durch die Statusgruppen zu Gunsten einer zentralen Führung durch die kollegiale [[Hochschulleitung]] zurück. Präsident [[Rudolf Steinberg]] leitete ein Programm zur Schwerpunktbildung in der Wissenschaft und zur Verbesserung der Qualität in Studium und Lehre ein. |
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* 1971–1975: [[Erhard Kantzenbach]] |
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* 1975–1979: [[Hans-Jürgen Krupp]] |
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* 1979–1986: [[Hartwig Kelm]] |
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* 1986–1994: [[Klaus Ring]] |
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* 1994: (komm. [[Joachim Weidmann]]) |
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* 1994–2000: [[Werner Meißner (Wirtschaftswissenschaftler)|Werner Meißner]] |
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* 2000–2008: [[Rudolf Steinberg]] |
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* 2009–2014: [[Werner Müller-Esterl]] |
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* 2015–2020 [[Birgitta Wolff]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.muk.uni-frankfurt.de/51376764/220 |titel=Goethe-Universität wählt neue Präsidentin |hrsg=Johann Wolfgang Goethe-Universität |datum=2014-07-14 |abruf=2014-09-11}}</ref> |
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* seit 1. Januar 2021 [[Enrico Schleiff]]<ref>[https://aktuelles.uni-frankfurt.de/hochschulstrategie/biologe-enrico-schleiff-wird-praesident-der-goethe-universitaet/ Uni Frankfurt] abgerufen am 8. Juli 2020</ref> |
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=== Bekannte Professoren === |
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== Baugeschichte == |
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<!---nur eintragen, wenn ein Wiki Artikel vorh. ist---> |
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Die Baugeschichte der Johann Wolfgang Goethe-Universität ist grob in vier Abschnitte zu unterteilen. Erstens die Zeit nach der Gründung bis zum Ende des zweiten Weltkrieges. Zweitens die Nachkriegszeit mit dem Baudirektor [[Ferdinand Kramer]]. Drittens die Zeit bis zum Umzug eines teils der Universität in das [[IG-Farben-Haus]]. Viertens die aktuellen Entwicklungen seit dem Umzug. |
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Die Liste stellt eine Auswahl von früheren und heutigen Professoren (Mitgliedern der Universität) dar. |
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{{Mehrspaltige Liste |breite=30em |anzahl=2 |abstand=1em |liste=* [[Theodor W. Adorno]] – Professor für Soziologie und Philosophie |
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* [[Karl-Otto Apel]] – Professor für Philosophie |
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* [[Ursula Apitzsch]] – Professorin für Politikwissenschaft und Soziologie |
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* [[Wolf Aßmus]] – Professor für Experimentalphysik |
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* [[Hans Aurenhammer (Kunsthistoriker, 1958)|Hans Aurenhammer]] – Professor für Kunstgeschichte |
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* [[Johannes Bähr (Historiker)|Johannes Bähr]] – außerplanmäßiger Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte |
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* [[Reinhold Baer]] – Professor für Mathematik |
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* [[Theodor Baums]] – Professor für Zivil- und Wirtschaftsrecht |
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* [[Herbert Beck (Kunsthistoriker)|Herbert Beck]] – Honorarprofessor für Kunstgeschichte |
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* [[Lucie Beppler]] – Gastprofessorin für Grafik |
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* [[Frank Bernstein]] – Professor für Alte Geschichte |
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* [[Birgit Blättel-Mink]] – Professorin für Industrie- und Organisationssoziologie |
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* [[Hans Bock (Chemiker)|Hans Bock]] – Professor für Anorganische Chemie |
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* [[Wolfram Brandes]] – außerplanmäßiger Professor für Geschichte |
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* [[Tanja Brühl]] – Professorin für Internationale Institutionen und Friedensprozesse |
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* [[Werner Böckenförde]] – Professor für Katholisches Kirchenrecht und Staatskirchenrecht |
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* [[Eckhard Boles]] – Professor für Mikrobielle Biotechnologie |
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* [[Thomas Boller (Astrophysiker)|Thomas Boller]] – außerplanmäßiger Professor für Astrophysik |
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* [[Max Born]] – Professor für Theoretische Physik, Nobelpreisträger 1954 |
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* [[Martin Buber]] – Honorarprofessor für Jüdische Religionslehre und Ethik |
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* [[Martin Büchsel]] – Professor für Kunstgeschichte |
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* [[Andreas Buro]] – Professor für Politikwissenschaft |
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* [[Jörg W. Busch]] – außerplanmäßiger Professor für mittelalterliche Geschichte |
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* [[Helmut Brentel]] - Professor für Soziologe |
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* [[Sandra Ciesek]] – Medizinische Virologie, neue Therapieformen für [[Hepatitis C]] und Medikamenten gegen [[COVID-19]] |
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* [[Christoph Cornelißen]] – Professor für Neueste Geschichte |
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* [[Ernst-Otto Czempiel]] – Professor für Internationale Politik und Außenpolitik |
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* [[Martin Dannecker]] – Professor für Sexualwissenschaft |
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* [[Max Dehn]] – Professor für Mathematik |
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* [[Ernst Delaquis]] – außerordentlicher Professor für Recht |
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* [[Max Dessoir]] – Professor für Philosophie |
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* [[Rolf van Dick]] – Professor für Sozialpsychologie |
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* [[Theodor Dingermann]] – Professor für Pharmazeutische Biologie und Biochemie |
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* [[Jennifer Dressman]] – Professorin für Pharmazeutische Technologie |
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* [[Alexander Ebner (Sozialwissenschaftler)|Alexander Ebner]] – Professor für Politische Ökonomie und Wirtschaftssoziologie |
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* [[Joachim Ehlers]] – Professor für Geschichte des Mittelalters |
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* [[Daniela Elsner]] – Professorin für Anglistin und Didaktikerin |
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* [[Wilhelm K. Essler]] – Professor für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie |
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* [[Birgit Emich]] – Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit |
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* [[Moritz Epple]] – Professor für Wissenschaftsgeschichte |
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* [[Andreas Fahrmeir]] – Professor für Neuere Geschichte |
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* [[Iring Fetscher]] – Professor für Politikwissenschaft und Philosophie |
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* [[Mechthild Fend]] – Professur für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt 18. und 19. Jahrhundert |
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* [[Christian Freigang]] – Professor für Kunstgeschichte |
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* [[Johannes Fried]] – Professor für mittelalterliche Geschichte |
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* [[Simone Fulda]] – deutsche Kinderonkologin und Hochschullehrerin |
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* [[Susanne Gaensheimer]] – Honorarprofessorin für Kunstgeschichte |
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* [[Lothar Gall]] – Professor für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts |
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* [[Markus Gangl]] – Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Sozialstruktur und Sozialpolitik |
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* [[Karsten Garscha]] – Professor für Romanistik / Literaturwissenschaftler |
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* [[Eberhard Gischler]] - Professor für Geowissenschaft |
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* [[Edgar Goldschmid]] – außerordentlicher Professor für Pathologie |
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* [[Walter Greiner]] – Professor für Theoretische Physik |
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* [[Paul Grosser]] – Professor für Kinderheilkunde |
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* [[Wolfgang Mitter]] – Professor für Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaft |
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* [[Andreas Gruschka]] – Professor für Erziehungswissenschaft, Schulpädagogik und Allgemeine Pädagogik |
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* [[Erich Gutenberg]] – Professor für Betriebswirtschaftslehre (Industriebetriebslehre) |
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* [[Jürgen Habermas]] – Professor für Philosophie |
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* [[Werner Hamacher]] – Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften |
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* [[Notker Hammerstein]] – Professor für Mittlere und Neuere Geschichte |
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* [[Willy Hartner]] - Professor für Wissenschaftsgeschichte |
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* [[Winfried Hassemer]] – Professor für Rechtstheorie, Rechtssoziologie, Strafrecht und Strafverfahrensrecht |
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* [[Willibald Heilmann]] - Altphilologe und Professor für Fachdidaktik des Altsprachlichen Unterrichts |
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* [[Dieter Hein]] – außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte |
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* [[Josef Hellauer]] – Professor für Welthandel |
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* [[Hermann Heller (Jurist)|Hermann Heller]] – Professor für öffentliches Recht |
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* [[Klaus Herding]] – Professor für Kunstgeschichte |
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* [[Jens O. Herrle]] – Professor für Geowissenschaften |
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* [[Bernd Herzogenrath]] – Literatur- und Kulturwissenschaften |
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* [[Oliver Hinz]] – Professor für Wirtschaftsinformatik |
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* [[Johannes Hirschberger]] – Professor für katholische Religionsphilosophie |
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* [[Heather Hofmeister]] – Professor für Soziologie |
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* [[Merle Hummrich]] – Professorin für Erziehungswissenschaftlerin |
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* [[Christine Wenona Hoffmann]] - Professur für Praktische Theologie |
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* [[Elisabeth Hollender]] – Professorin für Judaistik am Seminar für Judaistik; Vorsitz der Gesellschaft zur Förderung judaistischer Studien in Frankfurt am Main |
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* [[Henner Hollert]] - Professor für Evolutionsökologie und Umwelttoxikologie |
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* [[Peter Holtz]] – Professor für Pharmakologie und Toxikologie |
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* [[Ernst Holzinger]] – deutscher Kunsthistoriker – Städelsches Kunstinstitut in Frankfurt am Main. |
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* [[Karl Otto Hondrich]] – Professor für Soziologie |
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* [[Axel Honneth]] – Professor für Sozialphilosophie |
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* [[Hadwig Hörner]] – Professorin für Klassische Philologie |
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* [[Max Horkheimer]] – Professor für Sozialphilosophie |
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* [[Hubert Ivo]] Professor für Germanistik und Didaktiker |
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* [[Bernhard Jussen]] – Professor für Mittelalterliche Geschichte |
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* [[Michael Karas]] – Professor für instrumentelle Analytik |
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* [[Harald Keller (Kunsthistoriker)|Harald Keller]] – Professor für Kunstgeschichte |
|||
* [[Walther Kienast]] – Professor für Mittlere und Neuere Geschichte |
|||
* [[David King (Wissenschaftshistoriker)]] - Professor für Geschichte der Naturwissenschaften |
|||
* [[Vera King]] – Professorin für Soziologie und Sozialpsychologie |
|||
* [[Thomas Kirchner (Kunsthistoriker)|Thomas Kirchner]] – Professor für Kunstgeschichte |
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* [[Michael Kinski]] – Japanologe |
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* [[Sven Klimpel]] – Parasitologe, Infektionsbiologe |
|||
* [[Rainer Koch (Historiker)|Rainer Koch]] – außerplanmäßiger Professor für Geschichte |
|||
* [[Gert Krell]] – Professor für Internationale Politik |
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* [[Walther Lammers]] – Professor für mittelalterliche Geschichte |
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* [[Max von Laue]] – Professor für Theoretische Physik, Nobelpreisträger 1914 |
|||
* [[Thomas Lemke (Soziologe)|Thomas Lemke]] – Professor für Soziologie |
|||
* [[Hartmut Leppin]] – Professor für Alte Geschichte |
|||
* [[Klaus Ulrich Leistikow]] – Professor für Botanik (Geologie und Paläontologie sowie Chemie und Philosophie) |
|||
* [[Bruno Liebrucks]] - Professor für Philosophie |
|||
* [[Volker Lindenstruth]] - deutscher Physiker, Informatiker, Computerspezialist und Hochschullehrer |
|||
* [[Stephan Lessenich]] – Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung |
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* {{Anker|ALöwe}}[[Adolph Lowe]] – Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften |
|||
* [[Wilhelm Lötschert]] - Professor für Botanik (Gründer der floristisch-soziologische und ökologische Geobotanik) |
|||
* [[Helma Lutz]] – Professorin für Frauen- und Geschlechterforschung |
|||
* [[Karl Mannheim]] – Professor für Soziologie |
|||
* [[Werner Günter Mäntele]] – Professor für Biophysik |
|||
* [[Werner Martienssen]] – Professor für Physik |
|||
* [[Stavros Mentzos]] – Professor für Psychotherapie und Psychosomatik an der Universitätsklinik |
|||
* [[Ernst Erich Metzner]] – Professor für Deutsche Philologie |
|||
* [[Alexander Mitscherlich]] – Professor für Psychoanalyse |
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* [[Ruth Moufang]] – Professorin für Mathematik |
|||
* [[Ulrich Muhlack]] – Professor für allgemeine historische Methodenlehre und Geschichte der Geschichtsschreibung |
|||
* [[Harald Müller (Politikwissenschaftler)|Harald Müller]] – Professor für internationale Beziehungen |
|||
* [[Heribert Müller]] – Professor für Mittelalterliche Geschichte |
|||
* [[Jürgen Müller (Historiker)|Jürgen Müller]] – außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte |
|||
* [[Klaus E. Müller]] – Professor für Ethnologie |
|||
* [[Herfried Münkler]] – Professor für Politikwissenschaft |
|||
* [[Arnold Münster]] – Direktor des Instituts für Theoretische Physikalische Chemie in Frankfurt |
|||
* [[Ernst Mutschler (Mediziner)|Ernst Mutschler]] – Professor für Pharmakologie |
|||
* [[Alessandro Nova]] – Honorarprofessor für Kunstgeschichte |
|||
* [[Andreas Nölke]] – deutscher Politikwissenschaftler |
|||
* [[Ulrich Oevermann (Soziologe)|Ulrich Oevermann]] – Professor für Sozialpsychologie |
|||
* [[Susanne Opfermann]] - deutsche Amerikanistin und Hochschullehrerin Professor für Amerikanistik und Erforschung der Geschlechterverhältnisse |
|||
* [[Franz Oppenheimer]] – Professor für Soziologie und theoretische Nationalökonomie |
|||
* [[Lerke Osterloh]] – Professorin für öffentliches Recht und Steuerrecht |
|||
* [[Christine Ott (Literaturwissenschaftlerin)|Christine Ott]] – Italienische und Französische Literaturwissenschaft |
|||
* [[Johannes Pantel]] – Professor für Altersmedizin |
|||
* [[Toni Pierenkemper]] – Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte |
|||
* [[Werner Plumpe]] – Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte |
|||
* [[Wolfgang Pohlit]] – ordentlicher Professor für Biophysik ab 1968 <!-- ''Wer ist wer?'' 1985 --> |
|||
* [[Dieter Prokop]] – Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Medien |
|||
* [[Reiner Protsch]] – Professor für Anthropologie<ref group="Anmerkung">Aufgrund mehrerer juristisch relevanter Fehlleistungen im Dienst, verbunden mit wissenschaftlichem Fehlverhalten und erfundenen Aussagen zu seiner persönlichen und wissenschaftlichen Vita, wurde Protsch, der auch kein Abitur hatte und sich seit 1991 ''Protsch von Zieten'' nannte, 2009 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und vom Dienst entfernt.</ref> |
|||
* [[Ana María Rabe]] – Gastprofessorin für Kunstgeschichte |
|||
* [[Dieter Rebentisch]] – außerplanmäßiger Professor für Geschichte |
|||
* [[Marie-Luise Recker]] – Professorin für Neueste Geschichte |
|||
* [[Peter Rietschel]] – Professor für Zoologie |
|||
* [[Günter Ropohl]] – Professor für Allgemeine Technologie |
|||
* [[Sigrid Roßteutscher]] – Professorin für Soziologie |
|||
* [[Ralf Roth (Historiker)|Ralf Roth]] – außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte |
|||
* [[Joachim Rückert]] – Professor für Neuere Rechtsgeschichte |
|||
* [[Bertram Schefold]] – Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftstheorie, insb. Kapitaltheorie u. Geschichte d. ökonomischen Theorien |
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* [[Ulrich Schneider (Kunsthistoriker)|Ulrich Schneider]] – Honorarprofessor für Kunstgeschichte |
|||
* [[Andreas Schulz (Historiker)|Andreas Schulz]] – außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte |
|||
* [[Doris Schweitzer]] - deutsche Soziologin |
|||
* [[Martin Seel]] - Professor für Philosophie |
|||
* [[Volkmar Sigusch]] – Professor für Soziologie |
|||
* [[Hugo Sinzheimer]] – Professor für Arbeitsrecht |
|||
* [[Carlo Schmid]] – Professor für Politikwissenschaft |
|||
* [[Jeannette Schmid]] – Professorin für Psychologie |
|||
* [[Alfred Schmidt (Philosoph)|Alfred Schmidt]] – Professor für Philosophie und Soziologie |
|||
* [[Reinhard Schmidt (Betriebswirt)|Reinhard H. Schmidt]] – Professor für Internationales Bank- und Finanzwesen |
|||
* [[Claus-Peter Schnorr]] – Professor für Mathematische Informatik |
|||
* [[Luise Schorn-Schütte]] – Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte |
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* [[Friedemann Schrenk]] – Professor für Päläobiologie der Wirbeltiere |
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* [[Susanne Schröter]] – Professorin für Ethnologie |
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* [[Manfred Schubert-Zsilavecz]] – Professor für Pharmazeutische/Medizinische Chemie und Toxikologie |
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* [[Philipp Schwartz (Mediziner)|Philipp Schwartz]] – Professor für Pathologie |
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* [[Fuat Sezgin]] – Professor der Arabisch-Islamischen Wissenschaften |
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* [[Carl Ludwig Siegel]] – Professor für Mathematik |
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* [[Bernd Skiera]] – Professor für Electronic Commerce |
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* [[Sybille Steinbacher]] – Professorin zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust |
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* [[Horst Stöcker]] – Professor für Theoretische Physik und Astrophysik |
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* [[Michael Stolleis]] – Professor für europäische Rechtsgeschichte |
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* [[Klaus von See]] – Professor für Germanistik, insb. altnordische Philologie |
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* [[Tilbert Dídac Stegmann]] – für Romanistik, Literaturwissenschaft und Katalanistik |
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* [[Otto zur Strassen]] – Professor für Zoologie und Vergleichende Anatomie |
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* [[Bruno Streit]] – Professor für Ökologie und Evolution |
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* [[Fritz Süllwold]] – Professor für Psychologie |
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* [[Lieselotte Süllwold]] – Klinische Psychologin und Professorin am Zentrum für Psychiatrie Schwerpunkt (Schizophrenieforschung) |
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* [[Ferdinand Sutterlüty]] – Professor für Soziologie |
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* [[Melanie Tatur]] – Professorin für Politikwissenschaft |
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* [[Andreas Thomasberger]] – Professor für Neuere Deutsche Literatur |
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* [[Paul Tillich]] – Professor für Philosophie und Soziologie, Sozialpädagogik |
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* [[Otto Veit (Wirtschaftswissenschaftler)|Otto Veit]] – Professor für Volkswirtschaftslehre, insb. Währungs- und Bankpolitik |
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* [[Otmar Freiherr von Verschuer]] – Professor (Mediziner, Zwillingsforscher, Eugeniker) |
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* [[Rebekka Voß]] – Geschichte des deutschen und europäischen Judentums |
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* [[Gerhard Wagner (Soziologe)|Gerhard Wagner]] – Professor für Soziologie |
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* [[Astrid Wallrabenstein]], Professorin für Öffentliches Recht |
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* [[Annette Warner]] – Professorin für Wissenschaftsgeschichte |
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* [[Axel A. Weber]] – Professor für Volkswirtschaftslehre, insb. Monetäre Ökonomie |
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* [[Edmund Weber (Theologe)|Edmund Weber]] - Professor für (Theologe) (Gründer des Fachbereich Evangelische Theologie) |
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* [[Franz Weidenreich]] – Professor für Physische Anthropologie |
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* [[Gerd Weiß]] – Honorarprofessor für Kunstgeschichte |
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* [[Dorothea Weltecke]] – Professorin für Mittelalterliche Geschichte |
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* [[Peter Wende]] – Professor für Neuere Deutsche Geschichte |
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* [[Rudolf Wiethölter]] – Professor für Bürgerliches Recht, Handelsrecht, Wirtschaftsrecht und internationales Privatrecht |
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* [[Richard Wilhelm]] – Professor für Chinakunde und Chinaforschung |
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* [[Peter von Wilmowsky]] – Professor für Zivilrecht, Insolvenzrecht, europäisches u. internationales Wirtschaftsrecht |
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* [[Wolfgang Wiltschko]] – Professor für Zoologie |
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* [[Franz Žižek]] – [[Frankfurter Schule der Statistik]] (Richtung der deutschen Wirtschafts- und Sozialstatistik) |
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* [[Gernold Zulauf]] – Professor für Geologie}} |
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=== Ehrungen und Preise === |
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Vor der Würdigung der einzelnen Bauabschnitte und Gebäude ist die Situierung der Universität zwischen dem Frankfurter Westend und [[Bockenheim]] zu betonen und der sich über die Jahrzehnte einstellende Wandel von einer Universität auf einem Grundstück (dazu noch die Universitätsklinik in Niederrad) zu einer auf bis zu vier, zum Teil weit voneinander entfernte, Standorte verteilten Universität, die nach Erwerb des IG-Farben-Hauses zumindest teilweise wieder räumlich zusammenwachsen soll. |
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==== Nobelpreisträger ==== |
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Seit Gründung der Universität Frankfurt am Main wurden 19 Nobelpreise an Wissenschaftler verliehen, die zuvor an der Universität studiert oder mehr oder weniger lange geforscht haben.<ref name="Nobelpreis_Uni_Franffurt">{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/141867811/Nobelpreistr%C3%A4ger |titel=Nobelpreisträger laut amtliche Website der Goethe-Universität |werk=uni-frankfurt.de |hrsg=Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main |abruf=2023-10-18}}</ref> Nur wenige haben nach Erhalt des Nobelpreises an der Goethe-Universität (wohl nur Max von Laue) oder an einem mit ihr kooperierenden Frankfurter Institut gearbeitet (Paul Ehrlich, Hartmut Michel am MPI für Biophysik). |
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=== Erster Bauabschnitt: 1912 bis 1945 === |
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Die Stiftung verfügte 1912 über ein Startkapital von vierzehn Millionen Reichsmark und war damit die zweitvermögendste Universität im Lande. Die Stifter verpflichteten sich zur dauernden Unterhaltung der Universität sowie zur Bereitstellung von Gebäuden, respektive deren Neubau. |
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* [[Paul Ehrlich]], 1908 Nobelpreis für Medizin |
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Die räumliche Versorgung der medizinischen Fakultät verlief offenbar relativ problemlos, für die restlichen Fakultäten auf dem Gelände des Bockenheimer Kerngebiets gestaltete sie sich aber schwieriger. Hauptgebäude wurde das Auditorienhaus der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, das ''Jügelhaus'', ein wilhelminischer Repräsentationsbau in kaum zu definierendem historisierenden Stil, dessen eindeutigstes Bestandteil das mit etwas Mühe dem Neobarock zuzuordnende Hauptportal war. Nach [[Ferdinand Kramer]] „eines jener scheußlichen Gebäude, die man heute unter Denkmalschutz stellt.“ |
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* [[Max von Laue]], 1914 Nobelpreis für Physik |
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* [[Otto Loewi]], 1936 Nobelpreis für Medizin |
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* [[Paul Karrer]], 1937 Nobelpreis für Chemie |
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* [[Otto Stern (Physiker)|Otto Stern]], 1943 Nobelpreis für Physik |
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* [[Max Born]], 1954 Nobelpreis für Physik |
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* [[Alexander Robertus Todd]], 1957 Nobelpreis für Chemie |
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* [[Karl Ziegler]], 1963 Nobelpreis für Chemie |
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* [[Hans Bethe]], 1967 Nobelpreis für Physik |
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* [[Niels Kaj Jerne]], 1984 Nobelpreis für Physiologie oder Medizin |
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* [[Gerd Binnig]], 1986 Nobelpreis für Physik |
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* [[Jean-Marie Lehn]], 1987 Nobelpreis für Chemie |
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* [[Hartmut Michel]], 1988 Nobelpreis für Chemie |
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* [[Reinhard Selten]], 1994 Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften |
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* [[Christiane Nüsslein-Volhard]], 1995 Nobelpreis für Physiologie oder Medizin |
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* [[Horst Ludwig Störmer]], 1998 Nobelpreis für Physik |
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* [[Günter Blobel]], 1999 Nobelpreis für Physiologie oder Medizin |
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* [[Peter Grünberg]], 2007 Nobelpreis für Physik |
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* [[Benjamin List]], 2021 Nobelpreis für Chemie |
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[[Jürgen Habermas]] erhielt 2015 den in der Dotierung an den Nobelpreis angelehnten [[Kluge-Preis]] für Philosophie; dieser wird für Bereiche vergeben, die nicht von den Nobelpreiskategorien abgedeckt sind. |
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[[Bild:Goethe University Frankfurt Entrance Main Building Mertonstrasse.jpeg|thumb|Campus Bockenheim: Mertonstr. FB02 Wirtschaftswissenschaften]] |
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==== Leibnizpreisträger ==== |
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Das zuständige preußische Ministerium bestand auf der Vollständigkeit der räumlichen Ausstattung der Universität zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung. Mit einem Provisorium in Form von Pavillons, das ins Gespräch gekommen war, weil die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft keine Erweiterung des Jügelhauses auf ihrem Gelände zulassen wollte, war das Ministerium nicht zufrieden zu stellen. |
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Der alljährlich von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]] mehrfach vergebene [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibniz-Preis]] wurde bislang an folgende Wissenschaftler der Goethe-Universität verliehen: |
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* 1986: [[Jürgen Habermas]] – Philosophie |
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* 1988: [[Lothar Gall]] – Neuere Geschichte |
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* 1989: [[Reinhard Stock]] – Experimentelle Kernphysik |
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* 1991: [[Michael Stolleis]] – Rechtsgeschichte |
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* 1993: [[Claus-Peter Schnorr]] – Theoretische Informatik |
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* 1994: [[Theo Geisel]] – Theoretische Physik |
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* 1998: [[Christian Griesinger]] – Organische Chemie |
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* 2005: [[Stefanie Dimmeler]] – Molekulare Kardiologie |
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* 2010: [[Roman Inderst]] – Volkswirtschaftslehre |
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* 2012: [[Rainer Forst]] – Politische Philosophie |
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* 2013: [[Ivan Đikić]] – Biochemie/Zellbiologie |
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* 2015: [[Hartmut Leppin]] – Alte Geschichte |
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* 2018: [[Nicola Fuchs-Schündeln]] – Volkswirtschaftslehre<ref>[https://aktuelles.uni-frankfurt.de/menschen/leibniz-preis-fuer-nicola-fuchs-schuendeln/ Uni Aktuell], abgerufen am 8. Mai 2018.</ref> |
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==== Ehrenmedaille ==== |
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Schließlich erhielt das Jügelhaus einen Anbau in Form eines rechten Winkels, dessen Gelenk ein „Lichthof“ darstellt. Dieser Flügel ist dem Jügelhaus stilistisch weitgehend angeglichen. Das [[Senckenbergmuseum]] wurde in westlicher Richtung erweitert; hier fand auch das zoologische Institut sein Domizil. Eine zusätzliche Erweiterung des Museums wurde dann vermutlich wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] nicht durchgeführt. Außerdem wurde am westlichen Ende des damaligen Kettenhofweges (heute Robert-Mayer-Straße) gegenüber dem Physikalischen Verein mit dem Bau des chemischen Instituts begonnen, das noch während des Krieges fertiggestellt werden konnte. |
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Die Ehrenmedaille der Universität wurde unter anderem vergeben an:<ref>[https://www.uni-frankfurt.de/49002566/Ehrenmedaille Ehrenmedaillenträger der Goethe-Universität]</ref> |
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* Alexander und Heide Heck |
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* Wulf Döser |
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* Erwin Nierop |
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* [[Ronaldo Schmitz]] (* 1938), Manager und Banker |
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* [[Bernhard Walter (Bankmanager)|Bernhard Walter]] (1942–2015), Bankmanager |
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* [[Christian Winter (Zoologe)|Christian Winter]] (* 1934), Hochschullehrer und ehem. Vizepräsident der Universität |
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==== Ehrenbürger ==== |
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Für das Gelände nördlich der heutigen Mertonstraße (damals ein Teil der Jordanstraße) waren weitere Bauten geplant, wobei in der westlichen Jügelstraße, zwischen Bockenheimer Landstraße und etwa dem heutigen Studentenhaus noch Wohngebäude standen, die zum Teil erst für den Bau des „Sozialzentrum“ genannten [[Brutalismus|brutalistischen]] Betonbau abgerissen wurden. |
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Als Ehrenbürger<ref>[https://www.uni-frankfurt.de/49002550/Ehrenb%C3%BCrger Seite der Uni Frankfurt]</ref> der Universität wurden ausgezeichnet: |
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* Alexander Demuth |
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* Klaus-Dieter Geiger, Rechtsanwalt |
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* [[Lee H. Hamilton]] (* 1931), US-amerikanischer Politiker |
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* Jochen Hückmann |
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* [[Ferdinand Kramer (Architekt)|Ferdinand Kramer]] (1898–1985), Architekt mehrerer Unigebäude<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dam-online.de/uploads/DAM_Presseinfo_Ferdinand_Kramer_de_151126.pdf |text=Deutsches Architekturmuseum |wayback=20151222121048}}, abgerufen am 26. November 2015</ref> |
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* [[Walter Ried]] (1920–2008), Chemiker |
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* Sönke Bästlein, Unternehmer |
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* Wilhelmine Willkomm, Stifterin |
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* [[Christian Winter (Zoologe)|Christian Winter]] (* 1934), Hochschullehrer und ehem. Vizepräsident der Universität |
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* [[Max Pagenstecher]] (1874–1957), Jurist |
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* [[Fritz Roessler]] (1870–1937), Industrieller |
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* August Scheidel (1859–1932), Industrieller, Stifter |
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* [[Henry Oswalt]] (1849–1934), Jurist und Politiker |
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* [[Claus Wisser]] (1942-2023), Unternehmer und Mäzen<ref>[url=https://aktuelles.uni-frankfurt.de/gesellschaft/stifter-und-ehrenbuerger-verstorben-goethe-universitaet-trauert-um-claus-wisser/ Pressemitteilung der Goethe-Universität]</ref> |
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* Gabriele Eick |
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* Alexander Trog |
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* Dr. Bernhard Zwißler |
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==== Ehrensenatoren ==== |
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Die Johann Wolfgang Goethe-Universität konnte dann im Herbst 1914 eröffnet werden, sie war für etwa 1.500 bis 2.000 Studenten geplant. Bereits 1917 geriet die Stiftung in finanzielle Not, zumal man in patriotischer Aufwallung einen nicht unwesentlichen Teil des Stiftungsvermögens in Kriegsanleihen gesteckt hatte. Allerdings waren auch deutlich mehr Lehrstühle eingerichtet worden als anfangs geplant; ebenso wurden die Kostenvoranschläge für die Bauten nicht immer eingehalten. |
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Die folgenden Persönlichkeiten wurden zu Ehrensenatoren<ref>[https://www.uni-frankfurt.de/49002534/Ehrensenatoren Seite der Uni Frankfurt]</ref> der Universität ernannt: |
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* [[Gert Otto Becker]] (1933–2019), Industriemanager, Vorstandsvorsitzender Degussa AG |
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* [[Wilhelm Bender (Manager)|Wilhelm Bender]] (* 1944), Manager, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der [[Fraport]] |
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* [[Josef Buchmann]] (* 1931), Unternehmer und Mäzen jüdischer und polnischer Herkunft |
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* [[Bernd Fahrholz]] (* 1947), Jurist, ehem. Vorstandsvorsitzender der [[Dresdner Bank]] |
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* [[Leo Gans]] (1843–1935), Chemiker und Industrieller, ernannt 1924 |
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* [[Ernst Gerhardt]] (* 1921), Stadtkämmerer a. D. der Stadt Frankfurt am Main |
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* [[Gustav Gerst]] (1871–1948), Einzelhandels-Kaufmann und Warenhaus-Unternehmer |
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* [[Karin Giersch]] (* 1939), Mäzenin |
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* Hans Heinrich Hauck |
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* [[Hilmar Hoffmann]] (1925–2018), Kulturschaffender und -funktionär und ehemaliger Präsident des Goethe-Instituts |
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* [[Hartwig Kelm]] (1933–2012), Chemiker, ehem. Präsident der Universität, Intendant des [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunks]], ernannt 2002 |
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* [[Hilmar Kopper]] (1935–2021), Bankmanager, ehem. Vorstandssprecher der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] |
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* [[#ALöwe|Adolph Lowe]] (1893–1995) – von den Nazis 1933 – damals noch Adolf Löwe – von der Universität vertriebener Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften<ref>Renate Heuer, Siegbert Wolf (Hrsg.): ''Die Juden der Frankfurter Universität'', Campus Verlag, Frankfurt/New York 1997, ISBN 3-593-35502-7, S. 258–262</ref> |
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* Stefan Messer |
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* Renate von Metzler, ernannt 2005 |
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* [[August Oswalt]] (1892–1983), Privatbankier und Politiker (CDU) |
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* [[Heinrich Oswalt]] (1830–1891), Verleger und Kinderbuchautor, ernannt 1924 |
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* [[Raimund Probst]] (1927–2009), Architekt |
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* [[Johanna Quandt]] (1926–2015), Stifterin, Witwe von [[Herbert Quandt]] |
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* Karl Gustav Ratjen |
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* Ekkehardt B. C. Sättele |
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* Hans W. Schmidt-Polex |
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* [[Hanns Christian Schroeder-Hohenwarth]] (1921–2011), Bankier |
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* [[Bruno H. Schubert]] (1919–2010), Unternehmer, Konsul und Mäzen |
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* [[Hans Strothoff]] (1950–2020), Familienunternehmer |
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* [[Richard Wachsmuth (Physiker)|Richard Wachsmuth]] (1868–1941), Physiker |
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* [[Arthur von Weinberg]] (1860–1943), Chemiker und Industrieller |
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* Henry Oswalt (1849–1934), Jurist und Politiker |
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* Dr. Elmar Reiss, Jurist und Mäzen |
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== Die Universität in nationalen und internationalen Ranglisten == |
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Der Gedanke der Stiftungsuniversität wurde schnell aufgegeben und im März 1919 mit der Bitte um Übernahme der Uni durch den Staat Preußen an den preußischen Kultusminister herangetreten. Der Finanzausschuß des Kuratoriums der Johann Wolfgang Goethe-Universität sah nach eigenen Worten „keinen anderen Ausweg“ mehr. Das Ministerium lehnte dies Ansinnen jedoch ab und appellierte an den Frankfurter Bürgersinn, worauf das Kuratorium sich an den Magistrat wandte, die den städtischen Zuschuß mit der Auflage erhöhte, daß auch Preußen ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen habe. Zu den Forderungen des Magistrats – die sich der preußische Staat dann zu eigen machte – gehörte auch die Einrichtung ei-ner „Arbeiterakademie“, die am [[2. Mai]] 1921 eröffnet wurde. |
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[[Datei:Zedler-Medaille 2010 - Bekanntgabe Preisträger Fotowettbewerb (4785).jpg|mini|Verleihung der [[Johann Heinrich Zedler|Zedler-Medaille]] durch Alice Wiegand, 2. Vorsitzende von [[Wikimedia Deutschland]] e. V., für das Bild zum Thema [[Focus stacking]] von Muhammad Mahdi Karim]] |
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Ranglisten, insbesondere für den internationalen Bereich, sind nur partiell ein Gradmesser der wissenschaftlichen und didaktischen Qualität und Reputation, da sie gemäß einem Standardschema errechnet werden und manche ausbildungs-, regional- und kulturspezifischen Besonderheiten oder auch Schwerpunkte außer Acht lassen. Sie erlauben aber eine Einschätzung, wie die jeweilige Universität oder das Fachgebiet von außen wahrgenommen wird. |
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Da die finanzielle Ausstattung der Universität Neubauten nicht zuließ, wurden im Laufe der 20er Jahre im Jügelhaus mannigfache Umbauten durchgeführt, mit dem Ziel, Flure und Plätze in Arbeitsräume zu verwandeln. Das Ergebnis dieser Bemühungen läßt sich – vor allem im Anbau und im ehemaligen botanischen Institut – noch heute bewundern. Eine gewisse räumliche Erleichterung für die WISO-Fakultät wurde mit Gründung und Bau des [[Institut für Sozialforschung|Instituts für Sozialforschung]] 1924 erreicht. In dem Gebäude etwa an der Stelle des späteren „Labsaals“ (Ecke Senckenberganlage und Bockenheimer Landstraße), das im Stil des Monumentalexpressionismus errichtet worden war (nach 1933 wurde es durch die [[NS-Studentenschaft]] genutzt) wurden einige Institute dieser Fakultät untergebracht. |
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Die Absolventen genießen national und international einen guten Ruf. In einer weltweiten Rangliste von Personalverantwortlichen, das die ''New York Times'' im Oktober 2012 veröffentlichte, kam die Universität auf Platz 10 und ist vor allen anderen deutschen Universitäten gelistet.<ref>[https://www.nytimes.com/imagepages/2012/10/25/world/asia/25iht-sreducemerging25-graphic.html ''New York Times'' – Ranking von Universitäten.] (englisch) Abgerufen am 21. November 2012</ref> In einer 2015 erstellten deutschlandinternen Universitätsrangliste auf Basis der Wertungen von Personalverantwortlichen in Unternehmen zur Zufriedenheit mit Universitätsabsolventen wurden die Einrichtungen der Goethe-Universität für die Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften-BWL, Wirtschaftswissenschaften-VWL, Wirtschaftsinformatik, Jura und Naturwissenschaften auf den Plätzen 3 bis 9 genannt.<ref>[http://www.huffingtonpost.de/2015/07/17/uni-ranking-2015_n_7810766.html ''Uni-Ranking 2015: Das sind Deutschlands beste Hochschulen''], abgerufen am 11. Juni 2016.</ref> |
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Die Universität wandte sich an die Öffentlichkeit, um auf ihre Raumnot aufmerksam zu machen. Mittlerweile waren auch schon diverse Villen und einige Etagen von Wohnhäusern mit Beschlag belegt, verteilt auf beinahe das gesamte Westend bis hin zur Feldberg- und Savignystraße (die Gebäude wurden teilweise bis in die 1990er Jahre durch die Uni genutzt). Es wurden Aufrufe und Denkschriften verfaßt, um auf die Dringlichkeit von Abhilfe hinzuweisen. Auch fanden umfangreiche Gespräche zwischen dem Rektor der Johann Wolfgang Goethe-Universität und Oberbürgermeister [[Ludwig Landmann]] statt, Architekten des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] planten große Zentralbauten mit gigantischen Ausmaßen, doch führte dies alles nicht zu nennenswerten Ergebnissen; der einzige Neubau der Universität blieb das Gebäude des Instituts für Physikalische Chemie in der Robert-Mayer-Straße (links neben dem Physikalischen Verein, das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg ausgebombt), das durch Spenden aus der Industrie finanziert werden konnte. |
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Allerdings zeigen die weltweiten Gesamtvergleiche bekannter Hochschulrankings in den letzten Jahren insgesamt eher stagnierende bis leicht fallende Platzierungen, wenngleich in einzelnen Fachgebieten auch steigende Tendenzen zu beobachten sind: |
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Nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten wurde die Universität ihrer Raumnöte auf Dauer enthoben. Die politische ''[[Gleichschaltung]]'' und die Vertreibung der als „nicht-arisch“ definierten Teile des Lehrkörpers wie bald darauf auch der Studenten, die Erschwerung des Studiums für Frauen, die Festsetzung der maximalen Studentenzahl und die anfänglichen Bestrebungen zur Auflösung der Frankfurter Universität ließen die Zahl der eingeschriebenen Studenten drastisch zurückgehen (im Sommersemester 1937 waren es noch 1.692). Allerdings wurde noch bis in die 40er Jahre der weitere Ausbau der Uni vor allem auf dem Gelände des heutigen Juridicums (entlang der Senckenberg-Anlage) geplant. Tatsächlich errichtet wurde nur ein Gebäude für das Pharmazeutische Institut in der Robert-Mayer-Straße. |
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# Das [[Shanghai-Ranking|Shanghai-Ranking 2015]] (''Academic Ranking of World Universities'', ARWU) führte die Goethe-Universität im Gesamtranking seit 2003 auf den Listenplätzen (ca.) 152 bis 100, wobei die graphische Darstellung 2011–2015 kontinuierlich leicht fallend war.<ref>Academic Ranking of World Universities 2015 [http://www.shanghairanking.com/de/World-University-Rankings/University-of-Frankfurt.html shanghairanking.com]. Abgerufen am 5. Juni 2016.</ref> |
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=== Zweiter Bauabschnitt: 1945 bis 1963 === |
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# Die britische Zeitung [[The Times Higher Education Supplement]] zählte die Universität in ihrem jährlich durchgeführten Hochschulranking ''The Times Higher World University Rankings'' 2010 zu den 200 besten Hochschulen weltweit und die Goethe-Universität erreichte mit 49,4 Punkten Platz 172.<ref>The Times Higher Education Supplement: [https://www.timeshighereducation.com/world-university-rankings/2011/world-ranking#!/page/0/length/25/sort_by/rank/sort_order/asc/cols/stats ''The World University Rankings 2010''], abgerufen am 23. August 2011.</ref> Seitdem verschlechterte sich die Universität in diesem Ranking stetig von Platz 181 im Jahr 2011/2012 über Platz 199 im Jahr 2012/2013 auf Platzgruppe 201–250 im Ranking für das Jahr 2015/16 und Platzgruppe 251–300 im Ranking 2017/18.<ref>The Times Higher Education Supplement: [https://www.timeshighereducation.com/world-university-rankings/2016/world-ranking#!/page/0/length/-1/sort_by/rank_label/sort_order/asc/cols/rank_only' timeshighereducation.com], abgerufen am 2. Oktober 2017.</ref> |
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Die alliierten Bomben des zweiten Weltkrieges zerstörten große Teile der Universität. Völlig zerstört wurden (ohne Berücksichtigung der Kliniken) die Häuser in der Senckenberganlage 12, Senckenberganlage 22, Bockenheimer Landstraße 104 sowie das Gebäude des Instituts für Physikalische Chemie in der Robert-Mayer-Straße 6. Die anderen Gebäude waren größtenteils stark beschädigt, das Jügelhaus hatte kein Dach mehr, auch waren einige Wände eingestürzt. Trotzdem gestatteten die Alliierten die Wiedereröffnung der Universität zum [[1. Februar]] 1946. |
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# Im [[QS World University Rankings]] wurde die Goethe-Universität für das Jahr 2013 mit 51 Punkten weltweit auf Platz 208 (innerhalb Deutschlands auf Platz 14) gelistet, für das Jahr 2015 mit 48 Punkten noch auf weltweit Platz 243, für 2017/2018 mit 41 Punkten auf weltweit Platz 254 (innerhalb Deutschlands weiterhin Platz 14). Allerdings schneiden einige Fachgebiete (die bei der Goethe-Universität weitgehend Fachbereichen entsprechen) deutlich besser ab: So liegen die „Biowissenschaften“ („Biological Sciences“) derzeit auf weltweit Platz 101, die „Philosophie“ („Philosophy“) weltweit auf Platz 27. Für die Kombination „Life Sciences and Medicine“, die näherungsweise den Fachbereichen 14, 15 und 16 entsprechen, ergibt sich weltweit Platz 113, innerhalb Deutschlands Platz 6 (nach den Universitäten [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Heidelberg]], [[Ludwig-Maximilians-Universität München|LMU München]], [[Technische Universität München|TU München]], [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Freiburg]] und [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Tübingen]]). ''Anmerkung: Es sind online nicht von allen Fächern detaillierte Listen abrufbar.''<ref>QS World University Rankings [https://www.topuniversities.com/university-rankings/world-university-rankings/2015 topuniversities.com]. Abgerufen am 3. Oktober 2017.</ref> |
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== Studentische Organisationen == |
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Die Selbstverwaltung der Universität rekonstituierte sich – während des Dritten Reiches war sie zumindest stark eingeschränkt worden – und so trat zum [[6. Juni]] 1947 erstmals nach dem Kriege der große Rat zusammen. Ministerialrat a. D. Dr. Paul Klingelhöfer, der geschäftsführende Vorsitzende des Kuratoriums, daß erst im darauffolgenden Jahr erstmals wieder tagte, beschrieb in einer Denkschrift den Zustand der Gebäude und entwarf die Möglichkeiten für einen Wiederaufbau. So griff er auch die Planung der 20er Jahre wieder auf, an der Stelle des heutigen Juridicums (der Platz war trotz vielfältiger Planungen seit 1914 noch immer unbebaut) ein Zentralbibliotheks-Hochhaus zu errichten. Den Raum zwischen Jügelstraße und Gräfstraße hatte auch er schon den Geisteswissenschaften zugedacht, sowie den südlichen Teil des Kerngebietes bis hinab zur Georg-Voigt-Straße den Naturwissenschaften. Das Kuratorium nahm diesen Plan auf seiner Ersten Sitzung am 23. Januar 1948 einstimmig an. Er stellt somit eine der wesentlichen Voraussetzungen für die späteren Planungen Ferdinand Kramers dar. |
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=== Politische Hochschulgruppen === |
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Anerkannte politische Hochschulgruppen der Studierendenschaft sind nach Informationen der Universität:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/85317271/Politische_Hochschulgruppen |titel=Goethe-Universität — Politische Hochschulgruppen |abruf=2024-04-15}}</ref> |
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* DGB Hochschulgruppe Frankfurt am Main |
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* [[Die Linke.SDS]] |
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* DL – Demokratische Linke Liste |
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* FDH – Fachschafteninitiative<ref>{{Internetquelle |url=https://fachschafteninitiative.wordpress.com/ |titel=Fachschafteninitiative Demokratische Hochschule - FDH - Uni FFM |datum=2013-04-04 |sprache=de-DE |abruf=2024-06-11}}</ref> |
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* Demokratische Hochschule |
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* Grüne Hochschulgruppe |
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* JUSO Politische Hochschulgruppe Frankfurt |
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* Liberale Hochschulgruppe |
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* Linke Liste |
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* RCDS Frankfurt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rcds-frankfurt.de/ |titel=Herzlich Willkommen! - RCDS Frankfurt e.V. |sprache=de |abruf=2024-06-11}}</ref> |
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* Rosa*Liste |
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Zu den einzelnen Hochschulgruppen und der Arbeit der studentischen Gremien gibt es nur wenige öffentliche Informationen, da meist nur aktuelle Information zur Hochschulpolitik und/oder zu hochschulpolitischen Akteuren auf den jeweiligen Internetpräsenzen des Allgemeinen Studierendenausschusses<ref>{{Internetquelle |url=https://asta-frankfurt.de/gremien/studierendenparlament-stupa/stupa-archiv |titel=StuPa-Archiv {{!}} AStA Uni FFM {{!}} Allgemeiner Studierendenausschuss der Goethe-Universität |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://asta-frankfurt.de/themen/wahlen |titel=Wahlen {{!}} AStA Uni FFM {{!}} Allgemeiner Studierendenausschuss der Goethe-Universität |abruf=2024-05-20}}</ref> und der jeweiligen studentischen Gruppen veröffentlicht werden<ref>{{Internetquelle |autor=Studierendenparlament - Goethe-Uni Frankfurt am Main |url=https://www.facebook.com/stupaffm/ |titel=Studierendenparlament - Goethe-Uni Frankfurt am Main |werk=Facebook |hrsg=Meta |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref>. Die meisten politischen Hochschulgruppen nutzen ihre [[Facebook]]- und/oder [[Instagram]]-Seite als ihre faktische Internetseite. Weitere Informationen und Archive zur hochschulpolitischen Arbeit der Studierenden an der Goethe-Universität existieren nicht, weswegen kaum Transparenz über hochschulpolitische Arbeit besteht. Auf den Internetseiten der Goethe-Universität gibt es offizielle Veröffentlichungen, welche gemäß dem Hessischen Hochschulgesetz vorgenommen werden müssen. Diese sind auch in der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]] zu finden. |
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Die politische Aussagekraft der studentischen Hochschulpolitik an der Goethe-Universität lässt sich wegen der bestehenden Intransparenz der Gruppen sowie wegen mangelnden Interesses an hochschulpolitischer Tätigkeit seitens der Studenten kaum beurteilen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/nach-durchsuchung-wie-links-und-wie-extrem-ist-frankfurts-asta-16864113.html |titel=Nach Durchsuchung: Wie links und wie extrem ist Frankfurts Asta? |datum=2020-07-17 |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/nach-durchsuchung-kritik-an-asta-der-uni-frankfurt-16826896.html |titel=Nach Durchsuchung Kritik an Asta der Uni Frankfurt |datum=2020-06-22 |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=RCDS Hessen |url=https://www.rcds-hessen.de/themen/beschluesse/20-q8d96ZyZTA/ |titel=Melde- und Beratungsstelle gegen Extremismus an hessischen Universitäten |werk=RCDS Hessen |hrsg=RCDS Hessen |datum=2021-01-12 |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://lhg-ffm.de/lhg-kritisiert-das-verhalten-des-asta/ |titel=LHG kritisiert das Verhalten des AStA |sprache=de-DE |abruf=2024-05-20}}</ref>. Die Wahlbeteiligung der Studierenden lag in den vergangenen Jahren unter 15 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/goethe-universitaet-nach-zweieinhalb-jahren-wieder-wahl-zum-studentenparlament-18165903.html |titel=Goethe-Universität: Nach zweieinhalb Jahren wieder Wahl zum Studentenparlament |datum=2022-07-11 |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref> Dazu tragen Vorfälle im und Urteile gegen den AStA bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/linksextremismus-uni-frankfurt-geht-gegen-asta-tweet-zu-lina-e-vor-18950150.html |titel=Linksextremismus: Uni Frankfurt geht gegen AStA-Tweet zu Lina E. vor |datum=2023-06-08 |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kevin Čulina |url=https://taz.de/Uni-Frankfurt-gegen-Asta/!5753242/ |titel=Uni Frankfurt gegen Asta - Zu politisch |werk=taz |hrsg=taz Verlags u. Vertriebs GmbH |datum=2021-02-21 |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.forschung-und-lehre.de/recht/frankfurter-asta-hat-aufgabengebiet-ueberschritten-3528 |titel=Frankfurter Asta hat Aufgabengebiet überschritten |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/vg-frankfurt-universitaet-durfte-asta-allgemeine-politische-aeusserungen-verbieten |titel=Universität durfte AStA allgemeine politische Äußerungen verbieten |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref> |
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Allein die Wiederherstellung der zerstörten oder beschädigten Gebäude war mit 29 Millionen Mark veranschlagt, was bei einem Wiederaufbau-Etat von jährlich 660.000 (erst Reichs- dann D-)Mark vorerst außerhalb des Möglichen bleiben mußte. So beschränkte man sich fürs Erste auf Provisorien. Wirklich umfassend konnten die Schäden erst zu Beginn der 50er Jahre behoben werden. Noch im Juli 1952 berichtet die Studentenzeitschrift ''diskus'' (mit Bildern) über noch nicht beseitigte Kriegsschäden und zum Teil gefährliche Arbeitsbedingungen an einzelnen Instituten. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt teilten sich zwar die Kosten, wobei aber von seiten des Landes größte Zurückhaltung geübt worden sein muss, zumal von Landesseite bis Anfang der 50er Jahre kein großes Interesse bestanden hatte, die Frankfurter Universität überhaupt wieder zu eröffnen; die Universitäten Gießen und Marburg genossen eindeutig Vorrang. So flossen bis 1950 nur 1,3 Millionen Mark. Dies wohl vor allem auf Grund der Tatsache, daß das Land Hessen – anders als bei den anderen Universitäten im Lande, die Landesuniversitäten waren – keine Verpflichtung zur Finanzierung des Wiederaufbaus verspürte. Wieder wurde an den Bürgersinn der Frankfurter appelliert, und es kamen dann einige Spenden zusammen, zum Beispiel eine Million D-Mark vom US-Hochkommissar McCloy für den Bau des Studentenhauses. Eine Frankfurter Bank lieh fünf Millionen D-Mark zu vergünstigten Bedingungen, für die die Stadt bürgte. Erst 1953, Kramer war bereits in Frankfurt, besann sich die hessische Landesregierung und akzeptierte ihre Verpflichtungen aus dem Vertrag von 1923, der dann zur Grundlage für einen neuen Universitätsvertrag wurde, der im Dezember 1953 verabschiedet wurde, und rückwirkend zum 1. April 1952 in Kraft trat. Demnach trugen Stadt und Land wieder jeweils die Hälfte des Uni-Defizits. Außerdem übereignete die Stadt Frankfurt der Universität alle von dieser genutzten Grundstücke, die sich bislang im Besitz der Stadt befunden hatten. Des weiteren verpflichteten sich Stadt und Land zur Finanzierung von Neubauten und Grundstückskäufen. Beide verpflichteten sich, für die nächsten fünf Jahre jährlich jeweils 2 Millionen DM zu zahlen. |
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Naturgemäß führte dies auch zu einer erheblichen Abhängigkeit der Bauplanungen des Uni-Bauamtes von den finanziellen Zusagen und planerischen Forderungen aus Wiesbaden und deren Wandlungen, was zum Beispiel beim Bau des AfE-Turmes zu einer Bauzeit von zehn Jahren führte. Mit den Spenden und dem 5 Millionen-Darlehen konnten einige Bauvorhaben verwirklicht werden: sozusagen als Reeducation-Maßnahme wurde das Studentenhaus errichtet, das Rektor [[Max Horkheimer]] Anfang 1953 seiner Bestimmung übergab. Träger war eine Stiftung, der neben dem Studentenwerk auch Mitglieder der studentischen Selbstverwaltung angehörten. Dieses Gebäude sollte der Einübung demokratischer Verhaltensweisen dienen und enthielt deswegen eine große Zahl von Räumen für den [[Allgemeiner Studentenausschuß|AStA]] und andere studentische Organisationen, sowie eine studentische Bibliothek (die später in den Besitz der Unibibliothek überging) und diverse Lese- und Ruheräume. In den Räumen des heutigen Cafés befand sich ein Teil der Mensa (ein anderer Teil verblieb im Keller des Jügelhauses), die sich bald als immer noch zu klein herausstellte. Der Entwurf, der im Rahmen eines Wettbewerbs vorgelegt worden war, wurde wegen seiner großen Fensterflächen allgemein als das „Gewächshaus“ bezeichnet. Der Entwurf brillierte also vor allem durch seine großen Fenster. Allerdings kam es dann nicht recht zu seiner Verwirklichung: wir zitieren einen sehr anschaulichen Artikel des ''diskus'': |
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=== Studentische Hochschulgruppen und Initiativen === |
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::''Den Preis trug der Entwurf zum „Gewächshaus“ davon. Aber es war nur ein Pyrrhussieg, und die Sieger verloren nicht nur an Fensterbreite, – in solchem Maß, daß künftig nur sehr schmalbrüstige Studiosi einer hübschen Kommilitonin auf der Straße nachschauen können, (...) weil die Mittelfenster nicht zum Öffnen gemacht sind, nur die engen seitlichen – fast möchte man fürchten, hier haben Manierismus und Moral ein geheimes Abkommen miteinander gehabt. – Nein, es ist mehr verloren gegangen, zumal vor einer opponierenden Geschmacksrichtung, die irrtümlich das Hauptgebäude für ein Kunstdenkmal hielt und ihre Forderung einbrachte, der neue Bau solle sich dessen Stil anpassen. Vor einem Steildach hat uns die Zähigkeit des Architekten noch bewahren können. Daß es überhaupt noch ein schräges Dach ist, mag ein Triumph des Prinzips sein, wenn auch ein Unsichtbarer. Aber diesem Triumph ist ein unverwendbares Dachgeschoß anzurechnen (1.670qm) und vor allem der Verlust einer vielleicht lästerlichen, und doch so entzückenden und sogar praktischen Möglichkeit – eines Dachgartens nämlich. Anscheinend ist er nie erwogen worden.'' |
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Die Leitung der Universität sowie die Fachbereiche unterstützen zahlreiche private sowie hochschulnahe studentische Hochschulgruppen, Initiativen und private Alumni-Organisationen. Zwischen den studentischen Hochschulgruppen und Initiativen gibt es auch Netzwerke über die Fachbereiche sowie über das ''Goethe University Network''. |
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Auswahl von studentischen Hochschulgruppen und Initiativen:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wiwi.uni-frankfurt.de/studium/studienprogramme/bachelor/fachschaft-und-studentische-initiativen |titel=Fachschaft und studentische Initiativen - Fachbereich 02 {{!}} Goethe-Universität Frankfurt |abruf=2024-05-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/64349666/Studentische_Initiativen |titel=Goethe-Universität — Studentische Initiativen |abruf=2024-05-21}}</ref> |
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Ebenfalls noch vor Kramers Ruf nach Frankfurt entstand das Gebäude des Physikalisch-Chemischen Instituts (heute Fachbereich Informatik). Auch die Finanzierung des neuen Hauptportals sowie das Amerika-Institut waren schon vor Abschluß des Uni-Vertrages finanziert. |
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* AIESEC<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aiesec.de/lcs/google-site-verification=xTomwrWfOq-Jzi0nCQPSG62IWjMPrfvKxan_9g1bO_U/lcs/frankfurt |titel=AIESEC in Frankfurt (Main) {{!}} Unsere Standorte |sprache=de |abruf=2024-06-11}}</ref> |
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* Amnesty International, Hochschulgruppe Frankfurt |
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* [[Radio DauerWelle|Campusradio DauerWelle]]<ref>{{Internetquelle |url=https://radiodauerwelle.de/ |titel=DauerWelle |abruf=2017-08-22}}</ref> |
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* Debattierclub Goethes Faust<ref>{{Internetquelle |url=https://dcgf.weebly.com/der-club.html |titel=Debattierclub Goethes Faust e. V. |abruf=2019-04-06}}</ref> |
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* E!Woche. |
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* [[European Law Students’ Association|European Law Students' Association]] Frankfurt am Main |
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* Enactus Universität Frankfurt<ref>[http://unifrankfurt.enactus.de/ Enactus Frankfurt], abgerufen am 3. April 2017.</ref> |
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* Finance Network – FNI e. V. |
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* Founders Club Frankfurt Student Entrepreneurs |
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* Frankfurter Studenten-Zeitung Diskus |
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* Goethe's Green Office<ref>{{Internetquelle |url=http://www.goethesgreenoffice.de/ |titel=Goethe's Green Office – Zusammen. Zukunftsfähig. |datum=2020-09-09 |sprache=de-DE |abruf=2024-06-11}}</ref> |
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* Goethe Club<ref>{{Internetquelle |url=https://www.goetheclub.org/ |titel=Goethe Club |werk=goetheclub.org |abruf=2024-05-02}}</ref> |
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* Goethe Gruppe |
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* GREEN finance consulting |
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1952 wurde der Architekt und Designer [[Ferdinand Kramer]] von Rektor Horkheimer nach Frankfurt gerufen. Ihm wurde das Amt des Baudirektors zuerkannt, das mit beinahe diktatorischen Befugnissen ausgestattet worden war. Kramer hat das Bild der Frankfurter Universität nachhaltig geprägt - nicht zum Gefallen einer Mehrheit, sondern im Sinne eines aus der klassischen Moderne des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] und aus den Ideen eines [[Ludwig Mies van der Rohe]] gespeisten [[Funktionalismus]]. |
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* impress! |
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* Literaturzeitschrift Johnny |
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* MTP – Marketing zwischen Theorie und Praxis, Geschäftsstelle Frankfurt am Main |
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* Nightline Frankfurt |
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* ROCK YOUR LIFE! Frankfurt e. V. |
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* StudentInnenfutter<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/76033775/Initiativen?#StudentInnenfutter |titel=Studentische Initiativen – StudentInnenfutter |titelerg=Engagement jenseits der Selbstverwaltung |werk=uni-frankfurt.de |hrsg=Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main |abruf=2024-01-24}}</ref> |
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* Studieren ohne Grenzen Frankfurt |
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* TechAcademy e. V. |
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=== Studentische Fachschaften === |
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=== Dritter Bauabschnitt: 1963 bis 2000 === |
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Die studentischen Fachschaften an der Goethe-Universität sind rechtlich vom Hessischen Hochschulgesetz geregelt. Sie bilden damit keine studentische Initiativen im klassischen Sinne, da es sich um rechtlich verpflichtende Institutionen ohne eigene Rechtspersönlichkeit handelt. |
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[[Bild:Jwg_neuemensa.jpg|thumb|Campus Bockenheim: Sozialzentrum/Neue Mensa]] |
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[[Bild:Afe-Tower-University-Frankfurt.jpg|thumb|Campus Bockenheim: AfE-Turm]] |
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Nach Kramers Pensionierung 1963 wurden bis zur Mitte der 70er Jahre einige sehr einschneidende |
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bauliche Maßnahmen getroffen, von denen das Bild des Bockenheimer Kerngebietes der Universität erheblich verändert wurde. Praktisch gleichzeitig mit Kramers Pensionierung begannen Planung und Bau des sogenannten AfE-Turmes. Der Bau war nötig geworden, nachdem 1961 die Hochschule für Erziehung der Universität angegliedert worden war und sich die alte Bettinaschule auch als Provisorium als völlig unzureichend herausstellte. Dem Gebäude fehlte von Beginn an die geplante Funktionalität. |
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=== Studentische Initiativen aus dem Deutschlandstipendium === |
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Die Nordseite des Turms, der kurzzeitig das höchste Gebäude Frankfurts war, beherbergt neben der Bibliothek der Sozialwissenschaften ausschließlich Seminarräume mit doppelter Etagenhöhe. Die Südseite besteht aus Büros in einfacher Etagenhöhe, was zur Folge hat, daß es zwischen den beiden Turmhälften ein kompliziertes System von Treppenhäusern und Zwischenetagen gibt, die die Orientierung erheblich erschweren. Nach dem Bau wurde in der obersten Etage eine Cafeteria eingerichtet, die aber mangels Zuspruch wieder geschlossen wurde (diese Etage ist nicht mit allen Aufzügen zu erreichen und gilt wegen der guten Aussicht in alle Richtungen als - schwer auffindbarer - Geheimtip). |
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Im Rahmen des Deutschlandstipendiums entstehen an der Goethe-Universität regelmäßig neue studentische Initiativen. Diese Initiativen werden vom ideellen Förderprogramm rund um das Deutschlandstipendium vom Präsidium der Goethe-Universität gefördert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/99248100/Ideelles_Förderprogramm |titel=Ideelles Förderprogramm |werk=uni-frankfurt.de |hrsg=Goethe-Universität Frankfurt am Main |abruf=2024-05-02}}</ref> |
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* Goethe Speaks Out<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/141012314/Goethe_speaks_out |titel=Goethe Speaks Out |werk=uni-frankfurt.de |hrsg=Goethe-Universität Frankfurt am Main |abruf=2024-05-02}}</ref> |
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Das den Campus zur Stadt hin abriegelnde Juridicum wurde 1968 bezogen. Sein wesentlicher baulicher Vorzug – neben dem Raumgewinn natürlich – ist wohl die Abschirmung des Verkehrslärmes von der Senckenberganlage. Die Finanzierung erfolgte bereits weitestgehend aus Landesmitteln, da die Johann Wolfgang Goethe-Universität am [[1. Januar]] 1967 Landesuniversität wurde. In die Zeit nach der sogenannten Studentenrevolte fiel der Bau des Sozialzentrums, auch „Neue Mensa“ genannt. Das Gebäude riegelt den Campus von der Bockenheimer Landstraße ab und beherbergt die Mensa, Seminarräume und in den oberen Etagen Büros von Uni-Verwaltung und Studentenwerk. Die Architektur ist eher grobschlächtig und vor allem unübersichtlich. |
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* Goethe-Uni Tour/ExperienceCampus<ref>{{Internetquelle |url=https://deutschland-stipendium.uni-frankfurt.de/89134078/Goethe_Uni_Tour? |titel=Goethe-Uni Tour |werk=uni-frankfurt.de |hrsg=Goethe-Universität Frankfurt am Main |abruf=2024-05-02}}</ref> |
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* ExperienceFundraising.<ref>{{Internetquelle |url=https://deutschland-stipendium.uni-frankfurt.de/64885050/Alle_Projekte? |titel=Übersicht aller Projekte aus den vergangenen Förderjahren |werk=uni-frankfurt.de |hrsg=Goethe-Universität Frankfurt am Main |abruf=2024-05-02}}</ref> |
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* uni:hautnah<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/94763695/Uni_Hautnah |titel=uni:hautnah |werk=uni-frankfurt.de |hrsg=Goethe-Universität Frankfurt am Main |abruf=2024-05-02}}</ref> (mittlerweile integriert in die Studienberatung der Goethe-Universität). |
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* Wissenschaftskommunikation<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/100333570/Wissenschaftskommunikation |titel=Wissenschaftskommunikation |werk=uni-frankfurt.de |hrsg=Goethe-Universität Frankfurt am Main |abruf=2024-05-02}}</ref> |
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=== Studentenverbindungen === |
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Bereits zu Kramers Zeiten war die Verlagerung der naturwissenschaftlichen Disziplinen nach Niederursel geplant, die sich aber bis weit in die 1980er Jahre verzögerte. Am Rande eines später entstandenen Neubaugebietes liegt ein großes Betongebäude auf einem Hügel, die Anlage ist von Ferne als Teil eines Universitätscampus nicht zu erkennen. |
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{{Hauptartikel|Liste der Studentenverbindungen in Frankfurt am Main}} |
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In Frankfurt sind 15 aktive [[Studentenverbindung]]en ansässig; davon sind 3 [[Gemischte Studentenverbindung|gemischte Studentenverbindungen]]. |
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Allgemein ist festzuhalten, daß die 1980er und 90er Jahre eine Zeit der weitgehenden Verwahrlosung des Baukörpers der Universität darstellt. Zwar wurde das große Bauvorhaben in Niederursel abgeschlossen, ansonsten wurde nur ein postmoderner Vorbau vor den AfE-Turm gestellt, der einige kleinere Institute aus den Villen des Westends aufnahm. |
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== Alumni-Organisationen == |
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Um das Jahr 2000 herum wurden einige der Bauten Ferdinand Kramers unter Denkmalschutz gestellt, hervorzuheben ist die inzwischen wieder als gut zu bezeichnende Erhaltung des Gebäudes in der Georg-Voigt-Straße. Andere Bauten, wie das Philosophicum in der Gräfstraße warten auf ihren Abriss. |
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=== Hochschulnahe Alumni-Organisationen === |
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Die Goethe-Universität verfügt über ein eigenes und nicht abschließendes Netzwerk an Alumni-Organisationen, über eine Förderverenigung sowie über einen eigenen E-Mail-Verteiler für Alumni<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alumni.uni-frankfurt.de/44662724/Goethe_Alumni___Goethe_Universit%C3%A4t_Frankfurt |titel=Goethe-Universität — Goethe-Alumni |abruf=2024-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/44663395/Alumni_Vereine? |titel=Goethe-Universität — Alumni-Vereine |abruf=2024-05-15}}</ref>. Alumni-Organisationen bedürfen einer formellen Anerkennung sowie Genehmigung durch die Hochschulverwaltung um als offizielle Alumni-Vereinigungen geführt zu werden<ref>{{Internetquelle |autor=Goethe-Universität Frankfurt am Main |url=https://www.uni-frankfurt.de/48349013/grundung-eines-alumni-vereins.pdf |titel=Was ist bei der Neugründung eines Alumni-Vereins an der Goethe-Universität zu beachten? |hrsg=Goethe-Universität Frankfurt am Main |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-05-20}}</ref>. Ohne eine solche Anerkennung ist es für die Vereinigung nicht möglich sich als offizielle Alumni-Organisation der Goethe-Universität zu listen. Dabei sind Amtsträger dieser Organisationen meist aktuelle und ehemalige Professoren sowie Personen in leitenden Positionen an der Goethe-Universität. Die größte hochschulnahe Alumni-Organisation mit über 1.300 Mitgliedern ist die im Jahr 1988 gegründete [[Frankfurter Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft|Frankfurter Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft (fwwg)]], welche dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften offensteht. Die ''Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/88862932/%C3%9Cber_uns |titel=Goethe-Universität — Über uns |abruf=2024-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/66341241/foerdern_und_stiften |titel=Goethe-Universität — Fördern und stiften an der Goethe-Universität |abruf=2024-05-15}}</ref> fungiert inoffiziell als Dachorganisation der hochschulnahen Alumni-Organisationen an der Goethe-Universität und bildet gleichzeitig die offizielle Fördervereinigung der Hochschule. |
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=== Unabhängige Alumni-Organisationen === |
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=== Vierter Abschnitt: Visionen für das 21. Jahrhundert === |
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Durch lokale, regionale, bundesweite, europäische und internationale studentische Initiativen entstanden vielerlei parallele Alumni-Netzwerke, die parallel und unabhängig voneinander laufen. Zu diesen gehören unter anderem die Alumni-Organisationen von [[AIESEC]]<ref>{{Internetquelle |url=https://aiesec-alumni.de/ |titel=Home {{!}} AIESEC Alumni Germany e.V. |abruf=2024-06-11}}</ref>, [[Marketing zwischen Theorie und Praxis|MTP - Marketing zwischen Theorie und Praxis]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mtp.org/alumni/ |titel=Alumni |werk=MTP - Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V. |sprache=de-DE |abruf=2024-06-11}}</ref>, [[European Law Students’ Association]]<ref>{{Internetquelle |url=https://elsaalumni.de/ |titel=ELSA Alumni Deutschland e.V. {{!}} |sprache=de-DE |abruf=2024-06-11}}</ref>, [[Erasmus Student Network]] und andere. Studentische Initiativen wie green finance consulting<ref>{{Internetquelle |url=https://www.green-fc.de/ |titel=GREEN finance consulting e. V. – Die studentische Unternehmensberatung Frankfurt – Studenten beraten Unternehmen |sprache=de-DE |abruf=2024-06-11}}</ref>, Goethe Club<ref>{{Internetquelle |url=https://www.goetheclub.org/ |titel=Goethe Club - Region Frankfurt am Main |sprache=de-DE |abruf=2024-06-11}}</ref>, Goethe Gruppe<ref>{{Internetquelle |autor=Goethe Gruppe |url=https://www.goethegruppe.org |titel=Goethe Gruppe |hrsg=Goethe Club |sprache=de |abruf=2024-06-11}}</ref>, [[Night of Science]]<ref>{{Internetquelle |url=https://nightofscience.de/ |titel=Night of Science – 21.06.2024 |sprache=de-DE |abruf=2024-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-frankfurt.de/94748989/Night_of_Science |titel=Goethe-Universität — Night of Science |abruf=2024-05-15}}</ref> und [[Phi Delta Phi]] – Michael Hoffmann-Becking Inn Frankfurt am Main<ref>{{Internetquelle |url=https://phideltaphi-frankfurt.de/ |titel=Phi Delta Phi – Michael Hoffmann-Becking Inn Frankfurt |sprache=de-DE |abruf=2024-06-11}}</ref> sowie die politischen Hochschulgruppen bilden noch einmal Hybride zwischen studentischen Initiativen und Alumni-Organisationen. Unabhängige Alumni-Organisationen werden als solche nicht als offizielle Alumni-Organisationen an der Goethe-Universität anerkannt. |
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== Logo == |
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''folgt'' |
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Die von 1980 bis 2002 eingesetzte Wort-Bild-Marke wurde von [[Adrian Frutiger]] entwickelt.<ref>[https://www.uni-frankfurt.de/38772812/%C3%9Cber_den_Namensgeber_der_Goethe_Universit%C3%A4t Der Namensgeber: Johann Wolfgang von Goethe] auf uni-frankfurt.de abgerufen am 25. Juli 2020</ref> |
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|1980 bis 2002 |
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Goethe University logo.jpg|2002 bis 2008 |
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Logo-Goethe-University-Frankfurt-am-Main.svg|Seit 2008 |
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Am 26. September 2016 wurde im Deutschen Patent- und Markenamt auch ein weiteres Logo als Individualmarke angemeldet, welches nur aus den Worten „GOETHE UNIVERSITÄT“ und der Grafik des Goethe-Kopfs besteht.<ref>{{Internetquelle |url=https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020161087730/DE |titel=Registerauskunft Registernummer 302016108773 |titelerg=(Marke eingetragen, Stand am 02.05.2024) |werk=register.dpma.de |hrsg=[[Deutsches Patent- und Markenamt]] – DPMA |datum=2024-05-02 |sprache=de |abruf=2024-05-02 |kommentar=Markendarstellung: Goethe-Universität}}</ref> |
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== |
== Siehe auch == |
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* [[ |
* [[Campus Westend]] |
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* [[ |
* [[Campus Riedberg]] |
||
* [[Universitätsklinikum Frankfurt]] |
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* [[Gertrud Beck]] |
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* [[ |
* [[House of Finance]] |
||
* [[Liste bekannter ehemaliger Studenten der Goethe-Universität Frankfurt|Liste bekannter ehemaliger Studenten der Goethe Universität]] |
|||
* [[Helmut Coing]] |
|||
* [[Liste der Studentenverbindungen in Frankfurt am Main|Liste der Studentenverbindungen in der Stadt Frankfurt am Main]] |
|||
* [[Ernst-Otto Czempiel]] |
|||
* [[Liste der modernen Universitäten in Europa (1801–1945)]] |
|||
* [[Iring Fetscher]] |
|||
* [[Liste der Hochschulen in Deutschland]] |
|||
* [[Jürgen Habermas]] |
|||
* [[:Kategorie:Ehrendoktor der Goethe-Universität Frankfurt am Main|Personen mit Ehrendoktor der Goethe-Universität]] |
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* [[Hermann Heller]] |
|||
* [[Verfolgte und vertriebene Wissenschaftler der Goethe-Universität in der NS-Zeit]] |
|||
* [[Dieter Hoelzer]] |
|||
* [[Axel Honneth]] |
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* [[Max Horkheimer]] |
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* [[Friedrich Kübler]] |
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* [[Ulrich Loewenheim]] |
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* [[Harald Müller]] |
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* [[Wolfgang Naucke]] |
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* [[Franz Oppenheimer]] |
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* [[Dieter Prokop]] |
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* [[Paul Riebel]] |
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* [[Joachim Rückert]] |
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* [[Michael Stolleis]] |
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* [[Manfred Wolf]] |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* [https://www.uni-frankfurt.de/ Offizielle Internetpräsenz der Goethe-Universität Frankfurt am Main] |
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* [https://asta-frankfurt.de/ Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA)] |
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* {{Literatur |Autor=Dorit Marschal |Titel=Ökonomie: Warum es Top-Ökonomen nach Frankfurt zieht |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Datum=2009-06-08 |ISSN=0017-7296 |Online={{Webarchiv |url=https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/oekonomie/nachrichten/oekonomie-warum-es-top-oekonomen-nach-frankfurt-zieht/3193754.html |text=''archivierte Kopie.'' |wayback=20160201225049}}}} |
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* [https://www.youtube.com/user/goetheuniversitaet Kanal der Universität] auf [[Youtube]] |
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== Anmerkungen == |
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<references group="Anmerkung" /> |
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== Einzelnachweise == |
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''Siehe auch:'' [[Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte]] (MPIER) |
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<references responsive> |
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<ref name="dfh"> |
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{{Internetquelle |
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|url=https://www.dfh-ufa.org/die-dfh/die-dfh-im-ueberblick/netzwerk/ |
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|titel=Netzwerk |
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|titelerg=Liste der Hochschulen im Netzwerk der DFH |
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|werk=dfh-ufa.org |
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|hrsg=Deutsch-Französische Hochschule |
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|sprache=de |
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|abruf=2019-10-04}} |
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</ref> |
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</references> |
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==Weblinks== |
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2025, 10:00 Uhr
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main | |
---|---|
![]() | |
Motto | Wissenschaft für die Gesellschaft[1] |
Gründung | 18. Oktober 1914[2] |
Ort | Frankfurt am Main |
Bundesland | ![]() |
Land | ![]() |
Präsident | Enrico Schleiff |
Studierende | 43.376 (WS 2022/23)[3] |
Mitarbeiter | 5.714,7 (VZÄ, 2020)[4] |
davon Professoren | 574,3 (VZÄ, 2020)[4] |
Jahresetat | 715,3 Mio.€ (2020)[4] Drittmittel: 212,4 Mio. € |
Netzwerke | DFH,[5] German U15 |
Website | www.uni-frankfurt.de |
Die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main[6] ist eine Volluniversität und war im Wintersemester 2022/23 mit gut 43.000 Studenten die sechstgrößte Präsenzuniversität Deutschlands, gemessen an der Studentenzahl. An ihr lehren und forschen 576 Professoren; 16 Fachbereiche bieten 158 Studiengänge an fünf Campus an.[7]
Die Universität wurde unter dem Namen Königliche Universität zu Frankfurt am Main am 18. Oktober 1914 als erste deutsche Stiftungsuniversität der Neuzeit eröffnet. Mit der Eröffnung 1914 wurden zahlreiche Vorgängerinstitutionen zusammengelegt und mit der Vergabe des Promotionsrechts wurde der Einrichtung Universitätsstatus zugewiesen. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Verlust des Stiftungsvermögens übernahm die Stadt Frankfurt am Main die Trägerschaft. Das Attribut Königliche wurde aus dem Namen gestrichen. Am 16. Juni 1932 verlieh ihr das preußische Staatsministerium das Privileg, sich nach Johann Wolfgang von Goethe zu benennen. Im Jahr 1967 wurde sie zu einer hessischen Landesuniversität, 2008 wieder zu einer öffentlich-rechtlichen Stiftung. Seitdem verwendet sie ein vereinfachtes Logo und bevorzugt den Namen Goethe-Universität Frankfurt am Main.[8]
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität ist auf vier große Universitätsgelände über das Frankfurter Stadtgebiet verteilt:
- Der Campus Westend ist der Hauptstandort. Dort befindet sich auch der Sitz der Hochschulverwaltung im Präsidiums- und Administrationsgebäude (PA). Zum Campus gehören das I. G.-Farben-Haus sowie zahlreiche Neubauten, darunter das House of Finance und das zentrale Hörsaalgebäude. Hier sind neben der zentralen Verwaltung die meisten Fachbereiche angesiedelt – bis auf Medizin und Naturwissenschaften.
- Auf dem Campus Riedberg mit Universitätsgebäuden, die ab ca. 1970 gebaut wurden, sind die Fachbereiche Physik, Biochemie, Chemie und Pharmazie, Biowissenschaften sowie (großenteils) Geowissenschaften, der Wissenschaftsgarten und ein Hörsaalzentrum mit der naturwissenschaftlichen Bereichsbibliothek untergebracht.
- Der Campus Bockenheim ist das frühere Zentrum der Universität, das derzeit noch den Fachbereich Informatik und Mathematik, die Zentrale der Universitätsbibliothek, die Drittmittelbereiche der Sprach- und Kulturwissenschaften im Gebäude der Neuen Mensa, 20 Hörsäle und das Studierendenhaus in Gebäuden aus den 1950er bis 1970er Jahren beherbergt.
- Auf dem Campus Niederrad mit sowohl historisch seit dem 19. Jahrhundert gewachsenen Gebäuden und Anlagen als auch modernen Komplexen befindet sich das Universitätsklinikum mit dem Fachbereich Medizin.
Daneben gehört das Universitäts-Sportgelände („Sportcampus Ginnheim“) an der Ginnheimer Landstraße des Stadtteils Bockenheim zur Universität,[9] weiterhin gibt es in Oberursel das Institut für Bienenkunde.
Der seit Mitte der 1990er Jahre verstärkt betriebene Standort-Umbau der Universität hat für die Zukunft die Räumung des Altstandorts Bockenheim zum Ziel; die derzeit noch am Campus Bockenheim ansässigen Einheiten werden zum Campus Westend und zum Campus Riedberg verlegt; das Sportgelände wird am Standort beibehalten.
Der ehemals mit dem Biologiecampus (1956–2011) verbundene öffentliche Botanische Garten am Ende der Siesmayerstraße ist an die Stadt Frankfurt und in die Verantwortung des Palmengartens übergegangen.[10] Teile des bisherigen Campus Bockenheim, darunter das historische Jügelhaus, sind von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung übernommen worden, andere Teile der lokalen Stadtentwicklung überlassen worden. Die ehemals zahlreichen sonstigen verstreuten universitär genutzten Gebäude im Stadtteil Bockenheim sind aufgegeben und teilweise abgerissen, teilweise einer anderweitigen Nutzung zugeführt worden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühe Hochschulansätze (14. bis 19. Jahrhundert)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Pläne für eine Universität in Frankfurt am Main gab es Ende des 14. Jahrhunderts, als sich der Rat der Stadt zeitweise bemühte, die Universität von Paris nach Frankfurt am Main umzusiedeln.[11] Nach der Zerstörung Heidelbergs am 22. Mai 1693 durch französische Truppen siedelten die Professoren der Universität Heidelberg nach Frankfurt am Main um und konstituierten sich dort 1694 unter dem Rektor Johann Ludwig Fabricius als Universität im Exil. Diese blieb aber nicht dauerhaft in Frankfurt am Main, sondern wurde 1698 nach Weinheim umgesiedelt, wo die zeitweilige Residenz des pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm lag.[12]
Den ersten ernsthaften Versuch einer Universitätsgründung unternahm Großherzog Karl Theodor von Dalberg 1812. Er plante für sein Großherzogtum Frankfurt eine Akademie nach französischem Vorbild und gründete dazu mehrere Lyzeen in Frankfurt, Aschaffenburg und Wetzlar:[13] Das Lyceum Carolinum in Frankfurt sollte die philosophische Fakultät der großherzoglichen Universität bilden und die Studenten durch ein allgemeinbildendes Studium auf das anschließende Fachstudium an einer spezialisierten Fakultät vorbereiten. Für die juristische Ausbildung war die Rechtsschule Wetzlar, am Sitz des ehemaligen Reichskammergerichtes, vorgesehen. Einen zentralen Standort mit theologischer, juristischer und philosophischer Fakultät bildete die Karls-Universität Aschaffenburg, wohin der verbliebene Rumpf der 1798 aufgehobenen Universität Mainz ausgewandert war. Eine medizinisch-chirurgische Spezialschule sollte an der 1763 gegründeten Senckenbergischen Stiftung in Frankfurt entstehen und mit dieser kooperieren.
Mit dem Ende des Großherzogtums Frankfurt 1813 gingen die von Dalberg gestifteten und eng mit seinem Namen verbundenen Einrichtungen rasch wieder unter. Der Senat der Freien Stadt Frankfurt hatte kein Interesse an der Weiterführung und hob das Lyceum Carolinum 1814 wieder auf, die medizinische Schule 1815.

Trotzdem entstanden in der Zeit der Freien Stadt Frankfurt zwischen 1815 und 1866 neue wissenschaftlichen Gesellschaften und Einrichtungen, die alle auf Stiftungen und Initiativen engagierter Bürger zurückgingen. Im Jahr 1817 gründeten Frankfurter Bürger, darunter Christian Ernst Neeff, Arzt und Anatom an der Senckenbergischen Stiftung und Professor für Pathologie an Dalbergs medizinischer Spezialschule, die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft zur Förderung der Naturforschung und zur Einrichtung eines öffentlichen Naturalienkabinetts. Sie übernahm die mineralogischen, paläontologischen und botanischen Sammlungen der Senckenbergischen Stiftung als Grundstock des Senckenberg Naturmuseums. 1824 folgte der Physikalische Verein als Gründung von elf Frankfurter Bürgern unter Führung von Neeff und Johann Valentin Albert.
Die neuen wissenschaftlichen Gesellschaften, denen 1836 der Verein für Geographie und Statistik, 1845 der Ärztliche Verein und 1855 der Mikroskopische Verein[14] folgten, siedelten sich auf dem Gelände der Senckenbergischen Stiftung am Eschenheimer Tor an, das auf diese Weise zum ersten wissenschaftlichen Campus Frankfurts wurde. Ihre Buchbestände führten sie in einer gemeinsamen Sammlung zusammen, der Senckenbergischen Bibliothek, die mit rund 90.000 Bänden Anfang des 20. Jahrhunderts bereits eine der größten naturwissenschaftlichen und medizinischen Bibliotheken Deutschlands war.[15]
Gründung der Stiftungsuniversität 1914
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Die Gründung der Universität geht wesentlich auf das Engagement des Frankfurter Oberbürgermeisters Franz Adickes zurück. Es war Adickes’ Wunsch, neben der Ansiedlung von Industrieunternehmen in Frankfurt auch Kultur- und Bildungsstätten zu fördern. Zu diesem Zweck unterstützte er alle Initiativen, die zielgerichtet auf eine Universität hinführen mussten. Einen Weggefährten fand er in Wilhelm Merton, dem Gründer der Metallgesellschaft, der ebenfalls davon überzeugt war, dass zwischen dem Handel und der Industrie, aber auch der sozialen Wohlfahrt und der Wissenschaft eine unzertrennliche Verbindung bestehe. So gründete Merton mit eigenen und fremden Mitteln 1890 das Institut für Gemeinwohl und 1901 die Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften.
Die Akademie bildete bei der Universitätsstiftung eine Keimzelle der ersten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät in Deutschland. Auch die medizinische Fakultät geht wesentlich auf private Stiftungen zurück: Hannah Luise von Rothschild hatte 1890 eine Zahnklinik, das Carolinum, gegründet. 1901 stiftete Johanna Stern, die Witwe des Bankiers Theodor Stern, eine halbe Million Mark für das Medizinische Institut zur Förderung der physiologischen Forschung. Franziska Speyer, die Witwe des Bankiers Georg Speyer, finanzierte die Errichtung eines Instituts zur Erforschung von Infektionskrankheiten, dessen Leitung 1906 dem Wissenschaftler, Arzt und späteren Nobelpreisträger Paul Ehrlich übertragen wurde. Adickes trieb die Gründung einer Akademie für praktische Medizin voran, welche die bestehenden Stiftungen aufnehmen sowie weitere medizinische Institute und Kliniken ansiedeln sollte, und sammelte weitere Stiftungen und Vermächtnisse, unter anderem des Philanthropen Charles Hallgarten, des Bankiers Otto Braunfels und der Erben des Buchhändlers Carl Christian Jügel. Durch dessen Vermächtnis von zwei Millionen Goldmark und das Millionenvermächtnis Franziska Speyers war schließlich das Startkapital für die Stiftungsuniversität auf mehr als 14 Millionen Goldmark angewachsen und alle Voraussetzungen dafür erfüllt, dass Frankfurt neben Berlin die am besten ausgestattete Hochschule Preußens werden sollte. Die Stadt Frankfurt stellte dafür Grundstücke im Westend und das städtische Klinikum in Sachsenhausen zur Verfügung.
Zu den weiteren Stiftern zählten der Physikalische Verein, der acht naturwissenschaftliche Institute einbrachte, die Dr. Senckenbergische Stiftung mit dem bereits auf das Jahr 1763 zurückgehenden Institut für Anatomie und dem Botanischen Institut, die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, deren Bibliothek zusammen mit der Stadtbibliothek mit damals rund 350.000 Bänden und der Rothschild-Bibliothek mit rund 70.000 Bänden die Literaturversorgung der Universität übernahm, und das Neurologische Institut von Ludwig Edinger.[16]
Der Stiftungsvertrag wurde am 28. September 1912 beurkundet. Das dem Vertrag vorgeheftete Schmuckblatt hatte Otto Linnemann gestaltet. Es zeigt Athene als Göttin der Wissenschaften auf einem Sockel mit dem Frankfurter Stadtwappen und vor einem Fenster, in dem links die Leonhardskirche und der Rententurm, rechts der Domturm zu sehen sind. Die 1219 errichtete Leonhardskirche war die erste Stiftung Frankfurter Bürger, der Bau des Domturms wurde im 15. Jahrhundert von Stadt und Bürgerschaft finanziert und sein Wiederaufbau nach dem Brand von 1867 vor allem durch großzügige Spenden der Bürger sowie des Kaisers ermöglicht.
Gegen die Universitätsgründung formierte sich Widerstand aus verschiedenen Richtungen. Im Preußischen Abgeordnetenhaus bestritten Abgeordnete der Konservativen, Freikonservativen und Nationalliberalen die Notwendigkeit einer weiteren Universität in Deutschland und äußerten Bedenken gegen eine „freie“, auf Initiative von Bürgern gegründete Großstadtuniversität.[17] Im Frühjahr 1911 richtete die Konferenz der Rektoren aller preußischen Universitäten auf Antrag der Universität Marburg eine Petition an den preußischen Kultusminister, die Gründung der Frankfurter Universität zu versagen. Es bestehe kein Bedarf für eine weitere Universität, die Neugründung werde den benachbarten Universitäten Gießen und Marburg schweren Schaden zufügen, überdies sei die Finanzierung des Vorhabens nicht gesichert.[18] In der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung sprach sich Max Quarck am 19. Juni 1911 im Namen der SPD-Fraktion gegen die Gründung einer weiteren königlich preußischen Doktorenfabrik aus. Die Form der deutschen Universität sei überlebt und bringe nur der herrschenden Klasse Nutzen.[19]
Gegen alle Widerstände erreichten Adickes und Merton, dass Kaiser Wilhelm II. als preußischer König am 10. Juni 1914 die Gründung der „Stiftungsuniversität“ unter dem Namen Königliche Universität zu Frankfurt am Main genehmigte. Der Gründungsakt sollte am 18. Oktober 1914 im Beisein des Kaisers stattfinden; dieser sagte aber wegen des Ersten Weltkrieges seine Teilnahme ab.[20][21] Richard Wachsmuth wurde Rektor. Im Wintersemester 1914/1915 gab es 618 Studenten (davon 100 Frauen) und 50 Professoren.
Die Erweiterung des Fächerangebots in den 1920er Jahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Ersten Weltkrieg war das Stiftungsvermögen zunächst ruiniert, ein Universitätsvertrag zwischen Stadt und Staat – Frankfurt und Preußen – schuf jedoch Entlastung aus finanziellen Nöten. Gleichzeitig wurden 1872 Mitarbeiter der Kaiser-Wilhelm-Universität zu Straßburg entlassen und von Frankreich gezwungen, Straßburg zu verlassen. Es wurde beschlossen, dass Frankfurt die Tradition der Universität Straßburg fortsetzen und bewahren sollte. So ging die gesamte Universitätsbibliothek, die noch kurz vor der französischen Besetzung gerettet werden konnte, in das Eigentum der Universität Frankfurt über. Auch wurde der Hilfsbund Elsaß-Lothringen begründet. Das daraus hervorgegangene Elsaß-Lothringen-Institut[22] war bis 1945 mit der Universität assoziiert, musste dann jedoch den Wissenschaftsbetrieb einstellen. In der Satzung wurde das Aufgabenfeld auf rein wissenschaftliche Ziele beschränkt, um jede Form von Revanchismus auszuschließen.[23] In den wenigen Jahren zwischen 1918 und 1932 erlebte die Frankfurter Universität eine große Blüte. Die Verknüpfung zwischen Stadt und Universität war durch das Kuratorium und den großen Rat, in dem Stadt und Stifterfamilien Mitspracherecht hatten, institutionell gesichert. Der Fächerkanon wurde erweitert und bedeutende Wissenschaftler berufen. 1914 wurde der Nobelpreisträger Max von Laue erster Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Physik. 1916 wurde Julius Ziehen für den ersten Frankfurter Pädagogiklehrstuhl gewonnen, Franz Oppenheimer 1919 für den ersten soziologischen Lehrstuhl Deutschlands; ihm folgte Karl Mannheim 1930.
1919 kam der spätere Nobelpreisträger Max Born im Tausch mit Max von Laue an die Universität Frankfurt. 1920 wechselte der Physiker Friedrich Dessauer – bekannt durch seine Forschungen zur Strahlenkunde – nach Frankfurt. 1922 unternahmen die Physiker Otto Stern und Walther Gerlach am physikalischen Institut der Universität ein für die Geschichte der Quantenmechanik bedeutendes Experiment, das als Stern-Gerlach-Versuch bekanntgeworden ist. Schon 1914 übernahm Otto zur Strassen den Lehrstuhl für Zoologie und war 1922/1923 Rektor der Universität.
1924 wurde Richard Wilhelm als Honorarprofessor auf den neu gegründeten Stiftungslehrstuhl für Chinesische Geschichte und Chinesische Philosophie berufen; 1927 wurde daraus ein ordentlicher Lehrstuhl.
Ebenfalls 1924 wurde auf Initiative der Familie Weil das „Institut für Sozialforschung“ an der Frankfurter Universität gegründet. Direktor des Instituts wurde Carl Grünberg, der zugleich Ordinarius an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät war. Seine Nachfolge als Institutsleiter trat 1930 Max Horkheimer an, der nach US-amerikanischem Exil während des Zweiten Weltkrieges 1950 nach Frankfurt zurückkehrte und mit Theodor W. Adorno und anderen die „Frankfurter Schule“ repräsentieren sollte. Nach dem Willen der überwiegend jüdischen Stifter wurde keine Theologische Fakultät eingerichtet, denn Glaubensfragen und Konfessionszugehörigkeit sollten in der weltoffenen, liberalen Hochschule keine Rolle spielen. Allerdings legten die Stifter Wert auf eine kritisch-analytische Behandlung aller Konfessionen, wie es die Philosophische Fakultät in ihrem Diskussionsforum für Dozenten unterschiedlicher Konfessionen bot. An der Universität Frankfurt, die sich seit 1932 „Johann Wolfgang Goethe-Universität“ nannte, lehrten die jüdischen Dozenten Franz Rosenzweig und Martin Buber und der Protestant Paul Tillich.
Die Studenten – ihre Anzahl war bis 1923 auf mehr als 5000 gestiegen – kamen zum größten Teil aus einer soliden Mittelschicht. Beamte und Lehrer, Bauern, Kleinlandwirte, Handel- und Gewerbetreibende sowie Angestellte waren ihre Väter. Auch hier war der Anteil von Juden im Vergleich zu anderen Universitäten sehr hoch und der Anteil von Verbindungsstudenten auffallend niedrig. Im Jahr 1930 wurde mit der Bakteriologin Emmy Klieneberger die erste Frau an der Universität Frankfurt habilitiert.
Die Universität während des Nationalsozialismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Der Faschisierungsprozeß der Studenten und der Professorenschaft begann lange vor 1933“,[24] aber die eigentliche Gleichschaltung aller Bereiche von Politik, Gesellschaft und Kultur gemäß den nationalsozialistischen Vorstellungen nahm erst nach dem 30. Januar 1933 volle Fahrt auf und führte in Frankfurt zu einer sehr schnellen Säuberung der als verjudet angesehenen Goethe-Universität. Von den 351 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die im Wintersemester 1932/33 zum Lehrkörper der Universität gehörten, wurden nach neueren Forschungen 128 aus rassenideologischen oder politischen Gründen aus dem Hochschuldienst entlassen. Das waren 36,5 % der Lehrenden, mehr als an jeder anderen deutschen Universität.[25] Nicht enthalten sind in dieser Zahl die verfolgten und vertriebenen Assistentinnen und Assistenten, zu denen bislang – mit Ausnahme der Medizinischen Fakultät[26] – noch keine genaueren Angaben vorliegen.
Während 1933 auch 66 sozialistische und kommunistische sowie jüdische Studierende von der Hochschule verwiesen wurden,[27] störte der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund mit Verständnis der gleichgeschalteten Universitätsverwaltung massiv Vorlesungen der wenigen aufgrund des Frontkämpferprivilegs noch verbliebenen jüdischen Professoren.
Studenten beteiligten sich am 10. Mai 1933 auch an der Bücherverbrennung auf dem Römerberg.[28]
Die jüdischen Universitätsstiftungen wie z. B. die Paul-Ehrlich-Stiftung wurden arisiert und in die Universität eingegliedert; andere, wie zum Beispiel das Institut für Sozialforschung, hatten rechtzeitig ihre Verlegung ins Ausland organisieren können. 1935 wurde das Universitäts-Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene Frankfurt am Main gegründet, das auch als amtsärztliche Beratungsstelle diente und unter Leitung des Mediziners und Humangenetikers Otmar Freiherr von Verschuer eine Gesamtlösung des „Judenproblems“ konzipieren sollte (der spätere Lagerarzt Josef Mengele arbeitete zeitweise bei ihm als Assistent).[29][30]
Unter der Leitung von Walter Platzhoff, der neben seiner Funktion als Rektor der Universität auch dem Direktorium des historischen Seminars vorstand, orientierte sich die Lehr- und Forschungsarbeit der Frankfurter Historiker in den Jahren 1933–1945 an den Bedürfnissen der nationalsozialistischen Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Vorlesungen zu „völkischen Geschichtsproblemen“ oder zur „innerdeutschen Entwicklung vom Zweiten zum Dritten Reich“ wurden dabei nicht nur im Rahmen des Geschichtsstudiums, sondern auch als Teil der für Studierende aller Fächer verpflichtenden Vorlesungsreihe „Volk, Staat und Politik“ gehalten. Mit dem Seminar in enger Verbindung stand das schon 1921 gegründete Institut der Elsaß-Lothringer im Reich, dessen Vorsitz der auf Grenzlanddeutschtum und Auslandsdeutschtum spezialisierte Historiker Paul Wentzcke seit 1935 innehatte und in dem 1941 eine Publikationsstelle der Westdeutschen Forschungsgemeinschaft errichtet wurde. Eine seiner Hauptaufgaben bestand in der Übersetzung französischer Literatur und Pressetexte, die unter anderem an die Gauleiter in den besetzten französischen Gebieten und die Propagandaabteilungen der Militärbefehlshaber in Paris verschickt wurden.[31] Walter Platzhoff fungierte zudem als hochrangiger Wissenschaftsfunktionär und Arbeitsgruppenleiter zur neueren Geschichte im Rahmen der wissenschaftlichen Großprojekte der Aktion Ritterbusch.
Wiederaufbau und Anknüpfen an demokratische Traditionen
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Nach dem Zweiten Weltkrieg verfügte die amerikanische Militärregierung zunächst eine Schließung der Universität. Durch die Bemühungen des für das Amtsjahr 1945/1946 gewählten Rektors Georg Hohmann, im Verbund mit dem kurzzeitig nach Kriegsende als amtierender Bürgermeister fungierenden Wilhelm Hollbach sowie mit Unterstützung amerikanischer Militärbeauftragter und dem Engagement einiger politisch unbelasteter Wissenschaftler und Repräsentanten der Stadt wurde die Universität schließlich am 1. Februar 1946 wiedereröffnet. Hohmanns Nachfolger, der aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte Jura-Professor Walter Hallstein sowie der damalige Kultusminister und spätere Rektor Franz Böhm bemühten sich darum, die neu gewonnene akademische Freiheit und Selbstbestimmung der Hochschule zu entwickeln. Der aus der amerikanischen Emigration nach Frankfurt zurückgekehrte Max Horkheimer (Rektor 1951–1953, anschließend Leiter des Instituts für Sozialforschung) hatte allerdings 1948 bei einem seiner ersten Besuche in Frankfurt noch einen eher sarkastischen Blick auf seine früheren und künftigen Kollegen: „Die Fakultät […] ist überfreundlich und erregt Brechreiz. Die Brüder sitzen noch genauso da […] als ob nichts geschehen wäre.“[32]
Gemeinsam mit anderen Universitäten der amerikanischen Zone setzte man in Frankfurt auf die Einrichtung der bislang fehlenden Theologischen Fakultät, auf allgemein verbindliche Vorlesungen zu ethisch-moralischen Fragen und gegebenenfalls auch zur Politik. Parallel wurde eine internationale Öffnung der Universität, vor allem zu den USA, angestrebt; in diesem Rahmen besuchte 1949 eine Professorendelegation aus Chicago Kollegen und Studenten in Frankfurt.
Die Ordinarienuniversität der 1950er und 1960er Jahre
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1953 stieg das nach Kriegsende neu gegründete Land Hessen in die finanziellen Verpflichtungen des ehemaligen preußischen Staates ein und 1967 wurde die Goethe-Universität eine Landesuniversität. Damit verbunden war ein Rückzug der Stadt Frankfurt aus der finanziellen Verantwortung. Eine größere Veränderung ergab sich auch durch die nun stärkere Verknüpfung der Lehrerausbildung mit den Fachwissenschaften, da die Hochschule für Erziehung als Abteilung für Erziehungswissenschaften in die Universität integriert wurde. Parallel wurden die traditionsreichen fünf Fakultäten – Rechtswissenschaft, Medizin, Philosophie, Naturwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – in (damals) 19 Fachbereiche aufgeteilt.
Dass mit der organisatorischen Umgestaltung nicht auch eine Reform der Lehrinhalte und -formen einherging, belebte die studentischen Proteste der Jahre 1968 und 1969, die deutschlandweit ausbrachen. Ein Höhepunkt und eine exemplarische Charakterisierung der Proteste war die symbolische Umbenennung der Johann Wolfgang Goethe-Universität in „Karl-Marx-Universität“ durch den Sozialistischen Deutschen Studentenbund.
Nachhaltige Veränderungen gab es aber in den Entscheidungsstrukturen der Universität: Hatte bislang allein die Versammlung der ordentlichen Professoren (Lehrstuhlinhaber, Ordinarien), in Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium, über die Entwicklung der Universität befunden und entschieden, erreichten jetzt die Studierenden durch das Hessische Universitätsgesetz vom 12. Mai 1970 direkte Mitbestimmungsrechte durch Mitsprache aller Statusgruppen.
Gruppenuniversität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die nun folgenden rund 30 Jahre fungierte die Universität intern als eine manchmal sehr lebhaft agierende Gruppenuniversität mit starken und kontroversen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Statusgruppen (Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Studenten, Sonstige). Allermeistens entzündeten sich die Kontroversen zwischen den Gruppen der Professoren und Studierenden, zuweilen auch konkret zwischen Präsident und Studentenschaft. So schwappte beispielsweise der von der FU Berlin ausgegangene bundesweite Studentenstreik von 1988/1989 im November 1988 an die Universität Frankfurt über, wo zunächst der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften betroffen war. Die Situation war geprägt von „neu entstandenen Formen der Selbstorganisation, wie Aktionsausschüssen, Zentralem Fachschaftenrat und Vollversammlungen“.[33] Vorausgegangen waren in Frankfurt studentische Protestaktionen[34] schon im Juli des gleichen Jahres anlässlich einer Einladung von Seiten der Universitätsleitung an den Bosch-Manager und früheren NS-Wirtschaftsfunktionär Hans Lutz Merkle[Anmerkung 1] für eine vom Präsidialamt organisierte und später abgebrochene[Anmerkung 2] Vorlesungsreihe Beruf als Erfahrung.[35][Anmerkung 3]
Übergang zur Präsidialuniversität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Hochschulrechtsreform 2000 drängte die damalige CDU-FDP-Landesregierung die Mitwirkung durch die Statusgruppen zu Gunsten einer stärker zentralen Führung durch eine kollegial agierende Hochschulleitung zurück. Uni-intern in den Fachbereichen wurden hierbei allerdings manche Veränderungen nicht schlagartig, sondern mehr allmählich umgesetzt, was die Akzeptanz erhöhte. Unter Präsident Rudolf Steinberg wurde in diesen und den folgenden Jahren auch ein Programm zur Schwerpunktbildung in der Wissenschaft und zur Verbesserung der Qualität in Studium und Lehre umgesetzt, das die Stellung der Universität im nationalen und internationalen Vergleich aufwerten sollte. Interessanterweise verbesserte sich in dieser Zeit auch das Verhältnis zwischen Professorenschaft und Studentenschaft (Fachschaft) in vielen Fachbereichen merklich.
Erneute Stiftungsuniversität ab 2008
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Am 14. Februar 2007 beschloss der Senat die Umwandlung in eine Stiftungsuniversität unter bestimmten Voraussetzungen. Mit diesem Schritt knüpfte die Hochschule an ihre Stiftertradition an. Vorteile sah die Hochschulleitung in einer erweiterten Möglichkeit, Stifter und Förderer an die Universität zu binden, daneben auch in einem Zuwachs an Unabhängigkeit. Die Umwandlung stand nach Ansicht der Hochschulleitung in der Kontinuität des Hochschulentwicklungsplanes vom Jahr 2001, wo es schon hieß: „In ihrem Hochschulentwicklungsplan 2001[36] setzt sich die Universität Frankfurt das Ziel, auf der Basis eines breiten Fächerspektrums in zukunftsweisenden Schwerpunkten in Forschung und Lehre Spitzenleistungen zu erbringen und eine Führungsposition in der Bildungslandschaft zu erreichen.“
Die Umwandlung erfolgte als Stiftungsuniversität des öffentlichen Rechts; eine privatrechtliche Stiftung war diskutiert und verworfen worden. Ein Teil der Veräußerungserlöse der Grundstücke in Bockenheim, die sich noch im Eigentum des Landes befanden, sowie Zustiftungen Privater bildeten den Kapitalgrundstock für die Umwandlung. Die größte private Einzelstiftung für zusätzliche finanzielle Spielräume in Forschung und Lehre erfolgte im Sommer 2007 durch die Familie Kassel in Höhe von 32 Millionen Euro.
Mit dem Stiftungsstatut ging auch eine Veränderung des Hessischen Hochschulgesetzes (§§ 81 ff.) einher, die der Universität ein für staatliche Universitäten hohes Maß an Autonomie einräumte. Das entsprechende Gesetz der Landesregierung wurde im September 2007 mit den Stimmen der CDU-FDP-Regierungskoalition verabschiedet und nahm in weiten Teilen die von der Universität und angestrebten Entwicklungsziele und auch die Forderungen der Personalvertreter zum Schutz der Mitarbeiter auf. Von ihnen und von Studentenvertretern war insbesondere befürchtet worden, der Einfluss privater Geldgeber auf die Universität könne dominant, die Freiheit von Forschung und Lehre beschnitten und eine einseitige ideologische Ausrichtung durchgesetzt werden, wodurch auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter verschlechtert würden. Dem setzte die Universitätsleitung im November 2008 als erstes Universitätsorgan in Deutschland einen Kodex entgegen, der detailliert die Annahme von Mitteln privater Dritter regelt. Im Zentrum stand und steht die Bewahrung der Freiheit von Forschung und Lehre.
Auch nach der Umwandlung in eine Stiftung des öffentlichen Rechts blieb die Universität staatlich und unterliegt in geänderter Rechtsform nach wie vor dem Hessischen Hochschulgesetz. Sie kann aber eine Reihe von eigenen Regelungen beschließen, die von den für die anderen Hochschulen des Landes geltenden Bestimmungen des Hessischen Hochschulgesetzes abweichen. Sie sollte nach damaliger Ansicht unter anderem in folgenden zentralen Entwicklungsbereichen gewinnen:
- Auswahl von Studenten
- Berufung von Professoren
- Qualitätsmanagement
Hinzu kam die Beseitigung einer Vielzahl von Zustimmungs- und Genehmigungsvorbehalten. Felder autonomer Gestaltung eröffneten sich ferner durch die Übertragung der Dienstherreneigenschaft und teilweise auch der Bauherreneigenschaft.
Zum 1. Januar 2008 wurde die Umwandlung der Johann Wolfgang Goethe-Universität in eine Stiftungshochschule öffentlichen Rechts vollzogen.[37] Ab dem 1. Juni 2008 wählte die Universität zudem als bevorzugte Schreibweise ihres Namens die Bezeichnung Goethe-Universität Frankfurt am Main.[38] und passte das Universitätslogo an. Hierdurch sollte die Markenidentität Goethe stärker hervorgehoben werden. Schon 2009 erhielt die Universität über 10 Millionen Euro an Zuwendungen und Spenden und damit rund 2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen die von den Forschern und der Universität eingeworbenen Drittmittel in Höhe von damals 137,1 Millionen Euro, die sich seitdem weiter erhöhten. Gleichzeitig stieg die Zahl der Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren. 2009 sollte die Universität von der Stadt Frankfurt die ersten fünf von insgesamt 15 Millionen Euro Zuschuss erhalten.[39] Insgesamt gesehen entwickelten sich allerdings die (Groß-)Spendeneingänge in den späteren Jahren nicht mehr ganz so stark, wie dies zunächst den Anschein hatte.
Auf Rudolf Steinberg, der die Gründung einer Stiftungsuniversität maßgeblich initiiert und durchgesetzt hatte, folgte nach achteinhalb Jahren Amtszeit Anfang 2009 als neuer Präsident der Universität Werner Müller-Esterl.[40][41] Per 1. Januar 2015 wurde die Präsidentschaft der Universität von Birgitta Wolff übernommen, die 2021 von Enrico Schleiff abgelöst wurde.
Entwicklungsprofil und Spitzenforschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Exzellenzinitiativen des Bundes und der Länder gelang es der Goethe-Universität bisher zwar nicht, mit ihrem Zukunftskonzept eine Förderung für die Gesamt-Universität zu erwirken. Jedoch wurden anlässlich der zweiten Förderlinie der Initiative drei Forschungsnetzwerke der Universität – je eines im Bereich der Medizin, der Naturwissenschaften und der Geistes- und Sozialwissenschaften – als Exzellenzcluster in eine großzügige Förderung aufgenommen:
- seit 2012: das Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary System (zusammen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen)
- 2006–2018: das Exzellenzcluster Macromolecular Complexes
- 2007–2018: das Exzellenzcluster The Formation of Normative Orders (Die Herausbildung normativer Ordnungen)
Im Rahmen der dritten Förderlinie (Exzellenzstrategie) wird ab Januar 2019 nur noch das Exzellenzcluster im Forschungsverbund mit Gießen gefördert.
Die Ablehnung aller Förderanträge im Rahmen der Exzellenzstrategie für den Zeitraum ab 2019 – außer demjenigen für das Cardio-Pulmonale Institut – sorgte im September 2017 international für Aufsehen. Insbesondere die Absage an eine Fortführung des Clusters Normative Orders wurde in einem offenen Brief kritisiert.[42] Die Zukunft des Projekts ist kurz darauf von der hessischen Landesregierung zugesichert worden. In welcher Form es fortgeführt werden soll, ist aber noch offen.[43]
Daneben war die Universität im Jahr 2018 an sechs Sonderforschungsbereichen (SFBs) der Deutschen Forschungsgemeinschaft beteiligt, wovon zwei Transregio-SFBs sind (Verbünde u. a. mit der Universität Mainz und der TU Kaiserslautern). Bei den meisten (derzeit bei fünf der sechs) SFBs stellen Professoren der Goethe-Universität auch die jeweiligen Sprecher. Darüber hinaus unterhält die Universität derzeit sieben nationale Graduiertenkollegs und organisiert innerhalb der SFBs acht weitere integrierte Graduiertenkollegs. Die Einwerbung von EU-Mitteln wurde nun auch von Seiten der Zentralverwaltung verstärkt gefördert.
Seit 2009 führt die Universität intern die Graduiertenakademie Goethe Research Academy for Early Career Researchers (GRADE), welche allen Nachwuchswissenschaftlern offensteht und spezifische Hilfestellungen und Weiterbildungen für Promovierende und Postdocs anbietet. Voraussetzung für die Registrierung bei GRADE sind die Annahme zur Promotion an einem der Fachbereiche bzw. die Anstellung als Postdoc an der Goethe-Universität. GRADE wird von einem Team geleitet, welchem ein Vorstand vorsteht.[44]
Fachbereiche und interne Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität ist unterhalb der zentralen Verwaltung in 16 Fachbereiche gegliedert:[45]
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Die Fachbereiche sind unter anderem für die Konzeption, die Durchführung und die Klausuren der derzeit etwa 170 Studiengänge verantwortlich. Ferner sind sie für Promotionen und Habilitationen verantwortlich. Ebenfalls sind sie im Allgemeinen zuständig für Vorschläge zur Ernennung außerplanmäßiger Professoren, Honorar- und Kooperations- oder Kooptations-Professuren sowie weiteren Kategorien von Lehrkräften. Hierbei sowie generell bei Neu-Berufungen regulärer Professoren (den Universitätsprofessuren) bereiten sie alle Schritte vor, damit das Präsidium auf dieser Basis eine Berufung aussprechen kann (bzw. bei Nicht-Professoren die formale Einstellung erfolgen kann). Über die Verwendung der den Fachbereichen zugewiesenen Finanzmittel können sie bis zu einem gewissen Grad und unter Beachtung der ihnen obliegenden Lehraufgaben selber entscheiden. Viele Fachbereiche sind intern in mehrere Institute untergliedert, die eine gewisse (begrenzte) Selbstverwaltung pflegen können. Die Leitung der Institute und Dekanate in den Fachbereichen unterliegt im Allgemeinen dem Rotationsprinzip mit einer Amtsdauer der Amtsinhaber von meist ein bis drei Jahren.
Die Universität hat einen Haustarifvertrag mit den Gewerkschaften GEW und Ver.di abgeschlossen, eine Integration der studentisch Beschäftigten wird seitens der Gewerkschaften angestrebt. Die 2016 gegründete Gewerkschaft unter_bau strebt ebenfalls Tarifverhandlungen mit dem Präsidium an.[46]
Angeschlossene Institute und sonstige Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Goethe-Universität gehören eine Reihe von wissenschaftlichen Zentren, die sich mit Forschung in bestimmten Themenfelder beschäftigen.[47] Einige weitere sogenannte „verbundene Einrichtungen“ wurden von der Universität oder unter ihrer Beteiligung gegründet bzw. arbeiten eng mit ihr zusammen. Außerdem kooperiert die Universität mit zahlreichen größeren und kleineren Forschungseinrichtungen der Region auf Basis von Kooperationsvereinbarungen.[48]
Die Goethe-Universität, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Technische Universität Darmstadt bilden gemeinsam den Hochschulverbund Rhein-Main-Universitäten (RMU). Dieser bietet unter anderem hochschulübergreifende Studiengänge und Graduiertenkollege an[51].
Gästehäuser und Haus Bergkranz im Kleinwalsertal
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Die Villa Hauck in der Ditmarstraße ist nach einem Entwurf von Hermann Muthesius 1923 als Villa einer einflussreichen, weitverzweigten Frankfurter Familie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Villa Merton entstanden. Dieses intern als Gästehaus I bezeichnete Gebäude repräsentiert einen landhausähnlichen Baustil mit Reminiszenzen des ausklingenden Historismus und ist durch Anbauten für die Universitätsnutzung erweitert worden. Das Gästehaus II, die vom Architekt Willi Cahn erbaute ehemalige Villa Cahn, ist durch einen weitläufigen Garten mit dem Gästehaus I verbunden. Die beiden Häuser liegen im Stadtteil Frankfurt-Bockenheim.
Daneben gibt es Gästehäuser des Forschungskollegs Humanwissenschaften in Bad Homburg und die Villa Giersch in Frankfurt-Sachsenhausen.[52] In Riezlern im Kleinwalsertal (Österreich – Nähe Oberstdorf) befindet sich ein Sport- und Studienheim namens Haus Bergkranz, das z. B. für Seminare und Exkursionen genutzt wird. (⊙ )[53]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rektoren und Präsidenten
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Bekannte Professoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Liste stellt eine Auswahl von früheren und heutigen Professoren (Mitgliedern der Universität) dar.
- Theodor W. Adorno – Professor für Soziologie und Philosophie
- Karl-Otto Apel – Professor für Philosophie
- Ursula Apitzsch – Professorin für Politikwissenschaft und Soziologie
- Wolf Aßmus – Professor für Experimentalphysik
- Hans Aurenhammer – Professor für Kunstgeschichte
- Johannes Bähr – außerplanmäßiger Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
- Reinhold Baer – Professor für Mathematik
- Theodor Baums – Professor für Zivil- und Wirtschaftsrecht
- Herbert Beck – Honorarprofessor für Kunstgeschichte
- Lucie Beppler – Gastprofessorin für Grafik
- Frank Bernstein – Professor für Alte Geschichte
- Birgit Blättel-Mink – Professorin für Industrie- und Organisationssoziologie
- Hans Bock – Professor für Anorganische Chemie
- Wolfram Brandes – außerplanmäßiger Professor für Geschichte
- Tanja Brühl – Professorin für Internationale Institutionen und Friedensprozesse
- Werner Böckenförde – Professor für Katholisches Kirchenrecht und Staatskirchenrecht
- Eckhard Boles – Professor für Mikrobielle Biotechnologie
- Thomas Boller – außerplanmäßiger Professor für Astrophysik
- Max Born – Professor für Theoretische Physik, Nobelpreisträger 1954
- Martin Buber – Honorarprofessor für Jüdische Religionslehre und Ethik
- Martin Büchsel – Professor für Kunstgeschichte
- Andreas Buro – Professor für Politikwissenschaft
- Jörg W. Busch – außerplanmäßiger Professor für mittelalterliche Geschichte
- Helmut Brentel - Professor für Soziologe
- Sandra Ciesek – Medizinische Virologie, neue Therapieformen für Hepatitis C und Medikamenten gegen COVID-19
- Christoph Cornelißen – Professor für Neueste Geschichte
- Ernst-Otto Czempiel – Professor für Internationale Politik und Außenpolitik
- Martin Dannecker – Professor für Sexualwissenschaft
- Max Dehn – Professor für Mathematik
- Ernst Delaquis – außerordentlicher Professor für Recht
- Max Dessoir – Professor für Philosophie
- Rolf van Dick – Professor für Sozialpsychologie
- Theodor Dingermann – Professor für Pharmazeutische Biologie und Biochemie
- Jennifer Dressman – Professorin für Pharmazeutische Technologie
- Alexander Ebner – Professor für Politische Ökonomie und Wirtschaftssoziologie
- Joachim Ehlers – Professor für Geschichte des Mittelalters
- Daniela Elsner – Professorin für Anglistin und Didaktikerin
- Wilhelm K. Essler – Professor für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie
- Birgit Emich – Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit
- Moritz Epple – Professor für Wissenschaftsgeschichte
- Andreas Fahrmeir – Professor für Neuere Geschichte
- Iring Fetscher – Professor für Politikwissenschaft und Philosophie
- Mechthild Fend – Professur für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt 18. und 19. Jahrhundert
- Christian Freigang – Professor für Kunstgeschichte
- Johannes Fried – Professor für mittelalterliche Geschichte
- Simone Fulda – deutsche Kinderonkologin und Hochschullehrerin
- Susanne Gaensheimer – Honorarprofessorin für Kunstgeschichte
- Lothar Gall – Professor für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
- Markus Gangl – Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Sozialstruktur und Sozialpolitik
- Karsten Garscha – Professor für Romanistik / Literaturwissenschaftler
- Eberhard Gischler - Professor für Geowissenschaft
- Edgar Goldschmid – außerordentlicher Professor für Pathologie
- Walter Greiner – Professor für Theoretische Physik
- Paul Grosser – Professor für Kinderheilkunde
- Wolfgang Mitter – Professor für Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaft
- Andreas Gruschka – Professor für Erziehungswissenschaft, Schulpädagogik und Allgemeine Pädagogik
- Erich Gutenberg – Professor für Betriebswirtschaftslehre (Industriebetriebslehre)
- Jürgen Habermas – Professor für Philosophie
- Werner Hamacher – Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften
- Notker Hammerstein – Professor für Mittlere und Neuere Geschichte
- Willy Hartner - Professor für Wissenschaftsgeschichte
- Winfried Hassemer – Professor für Rechtstheorie, Rechtssoziologie, Strafrecht und Strafverfahrensrecht
- Willibald Heilmann - Altphilologe und Professor für Fachdidaktik des Altsprachlichen Unterrichts
- Dieter Hein – außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte
- Josef Hellauer – Professor für Welthandel
- Hermann Heller – Professor für öffentliches Recht
- Klaus Herding – Professor für Kunstgeschichte
- Jens O. Herrle – Professor für Geowissenschaften
- Bernd Herzogenrath – Literatur- und Kulturwissenschaften
- Oliver Hinz – Professor für Wirtschaftsinformatik
- Johannes Hirschberger – Professor für katholische Religionsphilosophie
- Heather Hofmeister – Professor für Soziologie
- Merle Hummrich – Professorin für Erziehungswissenschaftlerin
- Christine Wenona Hoffmann - Professur für Praktische Theologie
- Elisabeth Hollender – Professorin für Judaistik am Seminar für Judaistik; Vorsitz der Gesellschaft zur Förderung judaistischer Studien in Frankfurt am Main
- Henner Hollert - Professor für Evolutionsökologie und Umwelttoxikologie
- Peter Holtz – Professor für Pharmakologie und Toxikologie
- Ernst Holzinger – deutscher Kunsthistoriker – Städelsches Kunstinstitut in Frankfurt am Main.
- Karl Otto Hondrich – Professor für Soziologie
- Axel Honneth – Professor für Sozialphilosophie
- Hadwig Hörner – Professorin für Klassische Philologie
- Max Horkheimer – Professor für Sozialphilosophie
- Hubert Ivo Professor für Germanistik und Didaktiker
- Bernhard Jussen – Professor für Mittelalterliche Geschichte
- Michael Karas – Professor für instrumentelle Analytik
- Harald Keller – Professor für Kunstgeschichte
- Walther Kienast – Professor für Mittlere und Neuere Geschichte
- David King (Wissenschaftshistoriker) - Professor für Geschichte der Naturwissenschaften
- Vera King – Professorin für Soziologie und Sozialpsychologie
- Thomas Kirchner – Professor für Kunstgeschichte
- Michael Kinski – Japanologe
- Sven Klimpel – Parasitologe, Infektionsbiologe
- Rainer Koch – außerplanmäßiger Professor für Geschichte
- Gert Krell – Professor für Internationale Politik
- Walther Lammers – Professor für mittelalterliche Geschichte
- Max von Laue – Professor für Theoretische Physik, Nobelpreisträger 1914
- Thomas Lemke – Professor für Soziologie
- Hartmut Leppin – Professor für Alte Geschichte
- Klaus Ulrich Leistikow – Professor für Botanik (Geologie und Paläontologie sowie Chemie und Philosophie)
- Bruno Liebrucks - Professor für Philosophie
- Volker Lindenstruth - deutscher Physiker, Informatiker, Computerspezialist und Hochschullehrer
- Stephan Lessenich – Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung
- Adolph Lowe – Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften
- Wilhelm Lötschert - Professor für Botanik (Gründer der floristisch-soziologische und ökologische Geobotanik)
- Helma Lutz – Professorin für Frauen- und Geschlechterforschung
- Karl Mannheim – Professor für Soziologie
- Werner Günter Mäntele – Professor für Biophysik
- Werner Martienssen – Professor für Physik
- Stavros Mentzos – Professor für Psychotherapie und Psychosomatik an der Universitätsklinik
- Ernst Erich Metzner – Professor für Deutsche Philologie
- Alexander Mitscherlich – Professor für Psychoanalyse
- Ruth Moufang – Professorin für Mathematik
- Ulrich Muhlack – Professor für allgemeine historische Methodenlehre und Geschichte der Geschichtsschreibung
- Harald Müller – Professor für internationale Beziehungen
- Heribert Müller – Professor für Mittelalterliche Geschichte
- Jürgen Müller – außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte
- Klaus E. Müller – Professor für Ethnologie
- Herfried Münkler – Professor für Politikwissenschaft
- Arnold Münster – Direktor des Instituts für Theoretische Physikalische Chemie in Frankfurt
- Ernst Mutschler – Professor für Pharmakologie
- Alessandro Nova – Honorarprofessor für Kunstgeschichte
- Andreas Nölke – deutscher Politikwissenschaftler
- Ulrich Oevermann – Professor für Sozialpsychologie
- Susanne Opfermann - deutsche Amerikanistin und Hochschullehrerin Professor für Amerikanistik und Erforschung der Geschlechterverhältnisse
- Franz Oppenheimer – Professor für Soziologie und theoretische Nationalökonomie
- Lerke Osterloh – Professorin für öffentliches Recht und Steuerrecht
- Christine Ott – Italienische und Französische Literaturwissenschaft
- Johannes Pantel – Professor für Altersmedizin
- Toni Pierenkemper – Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
- Werner Plumpe – Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
- Wolfgang Pohlit – ordentlicher Professor für Biophysik ab 1968
- Dieter Prokop – Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Medien
- Reiner Protsch – Professor für Anthropologie[Anmerkung 4]
- Ana María Rabe – Gastprofessorin für Kunstgeschichte
- Dieter Rebentisch – außerplanmäßiger Professor für Geschichte
- Marie-Luise Recker – Professorin für Neueste Geschichte
- Peter Rietschel – Professor für Zoologie
- Günter Ropohl – Professor für Allgemeine Technologie
- Sigrid Roßteutscher – Professorin für Soziologie
- Ralf Roth – außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte
- Joachim Rückert – Professor für Neuere Rechtsgeschichte
- Bertram Schefold – Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftstheorie, insb. Kapitaltheorie u. Geschichte d. ökonomischen Theorien
- Ulrich Schneider – Honorarprofessor für Kunstgeschichte
- Andreas Schulz – außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte
- Doris Schweitzer - deutsche Soziologin
- Martin Seel - Professor für Philosophie
- Volkmar Sigusch – Professor für Soziologie
- Hugo Sinzheimer – Professor für Arbeitsrecht
- Carlo Schmid – Professor für Politikwissenschaft
- Jeannette Schmid – Professorin für Psychologie
- Alfred Schmidt – Professor für Philosophie und Soziologie
- Reinhard H. Schmidt – Professor für Internationales Bank- und Finanzwesen
- Claus-Peter Schnorr – Professor für Mathematische Informatik
- Luise Schorn-Schütte – Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte
- Friedemann Schrenk – Professor für Päläobiologie der Wirbeltiere
- Susanne Schröter – Professorin für Ethnologie
- Manfred Schubert-Zsilavecz – Professor für Pharmazeutische/Medizinische Chemie und Toxikologie
- Philipp Schwartz – Professor für Pathologie
- Fuat Sezgin – Professor der Arabisch-Islamischen Wissenschaften
- Carl Ludwig Siegel – Professor für Mathematik
- Bernd Skiera – Professor für Electronic Commerce
- Sybille Steinbacher – Professorin zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust
- Horst Stöcker – Professor für Theoretische Physik und Astrophysik
- Michael Stolleis – Professor für europäische Rechtsgeschichte
- Klaus von See – Professor für Germanistik, insb. altnordische Philologie
- Tilbert Dídac Stegmann – für Romanistik, Literaturwissenschaft und Katalanistik
- Otto zur Strassen – Professor für Zoologie und Vergleichende Anatomie
- Bruno Streit – Professor für Ökologie und Evolution
- Fritz Süllwold – Professor für Psychologie
- Lieselotte Süllwold – Klinische Psychologin und Professorin am Zentrum für Psychiatrie Schwerpunkt (Schizophrenieforschung)
- Ferdinand Sutterlüty – Professor für Soziologie
- Melanie Tatur – Professorin für Politikwissenschaft
- Andreas Thomasberger – Professor für Neuere Deutsche Literatur
- Paul Tillich – Professor für Philosophie und Soziologie, Sozialpädagogik
- Otto Veit – Professor für Volkswirtschaftslehre, insb. Währungs- und Bankpolitik
- Otmar Freiherr von Verschuer – Professor (Mediziner, Zwillingsforscher, Eugeniker)
- Rebekka Voß – Geschichte des deutschen und europäischen Judentums
- Gerhard Wagner – Professor für Soziologie
- Astrid Wallrabenstein, Professorin für Öffentliches Recht
- Annette Warner – Professorin für Wissenschaftsgeschichte
- Axel A. Weber – Professor für Volkswirtschaftslehre, insb. Monetäre Ökonomie
- Edmund Weber - Professor für (Theologe) (Gründer des Fachbereich Evangelische Theologie)
- Franz Weidenreich – Professor für Physische Anthropologie
- Gerd Weiß – Honorarprofessor für Kunstgeschichte
- Dorothea Weltecke – Professorin für Mittelalterliche Geschichte
- Peter Wende – Professor für Neuere Deutsche Geschichte
- Rudolf Wiethölter – Professor für Bürgerliches Recht, Handelsrecht, Wirtschaftsrecht und internationales Privatrecht
- Richard Wilhelm – Professor für Chinakunde und Chinaforschung
- Peter von Wilmowsky – Professor für Zivilrecht, Insolvenzrecht, europäisches u. internationales Wirtschaftsrecht
- Wolfgang Wiltschko – Professor für Zoologie
- Franz Žižek – Frankfurter Schule der Statistik (Richtung der deutschen Wirtschafts- und Sozialstatistik)
- Gernold Zulauf – Professor für Geologie
Ehrungen und Preise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nobelpreisträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit Gründung der Universität Frankfurt am Main wurden 19 Nobelpreise an Wissenschaftler verliehen, die zuvor an der Universität studiert oder mehr oder weniger lange geforscht haben.[57] Nur wenige haben nach Erhalt des Nobelpreises an der Goethe-Universität (wohl nur Max von Laue) oder an einem mit ihr kooperierenden Frankfurter Institut gearbeitet (Paul Ehrlich, Hartmut Michel am MPI für Biophysik).
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Jürgen Habermas erhielt 2015 den in der Dotierung an den Nobelpreis angelehnten Kluge-Preis für Philosophie; dieser wird für Bereiche vergeben, die nicht von den Nobelpreiskategorien abgedeckt sind.
Leibnizpreisträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der alljährlich von der DFG mehrfach vergebene Leibniz-Preis wurde bislang an folgende Wissenschaftler der Goethe-Universität verliehen:
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Ehrenmedaille
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ehrenmedaille der Universität wurde unter anderem vergeben an:[59]
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Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Ehrenbürger[60] der Universität wurden ausgezeichnet:
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Ehrensenatoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgenden Persönlichkeiten wurden zu Ehrensenatoren[63] der Universität ernannt:
- Gert Otto Becker (1933–2019), Industriemanager, Vorstandsvorsitzender Degussa AG
- Wilhelm Bender (* 1944), Manager, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Fraport
- Josef Buchmann (* 1931), Unternehmer und Mäzen jüdischer und polnischer Herkunft
- Bernd Fahrholz (* 1947), Jurist, ehem. Vorstandsvorsitzender der Dresdner Bank
- Leo Gans (1843–1935), Chemiker und Industrieller, ernannt 1924
- Ernst Gerhardt (* 1921), Stadtkämmerer a. D. der Stadt Frankfurt am Main
- Gustav Gerst (1871–1948), Einzelhandels-Kaufmann und Warenhaus-Unternehmer
- Karin Giersch (* 1939), Mäzenin
- Hans Heinrich Hauck
- Hilmar Hoffmann (1925–2018), Kulturschaffender und -funktionär und ehemaliger Präsident des Goethe-Instituts
- Hartwig Kelm (1933–2012), Chemiker, ehem. Präsident der Universität, Intendant des Hessischen Rundfunks, ernannt 2002
- Hilmar Kopper (1935–2021), Bankmanager, ehem. Vorstandssprecher der Deutschen Bank
- Adolph Lowe (1893–1995) – von den Nazis 1933 – damals noch Adolf Löwe – von der Universität vertriebener Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften[64]
- Stefan Messer
- Renate von Metzler, ernannt 2005
- August Oswalt (1892–1983), Privatbankier und Politiker (CDU)
- Heinrich Oswalt (1830–1891), Verleger und Kinderbuchautor, ernannt 1924
- Raimund Probst (1927–2009), Architekt
- Johanna Quandt (1926–2015), Stifterin, Witwe von Herbert Quandt
- Karl Gustav Ratjen
- Ekkehardt B. C. Sättele
- Hans W. Schmidt-Polex
- Hanns Christian Schroeder-Hohenwarth (1921–2011), Bankier
- Bruno H. Schubert (1919–2010), Unternehmer, Konsul und Mäzen
- Hans Strothoff (1950–2020), Familienunternehmer
- Richard Wachsmuth (1868–1941), Physiker
- Arthur von Weinberg (1860–1943), Chemiker und Industrieller
- Henry Oswalt (1849–1934), Jurist und Politiker
- Dr. Elmar Reiss, Jurist und Mäzen
Die Universität in nationalen und internationalen Ranglisten
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Ranglisten, insbesondere für den internationalen Bereich, sind nur partiell ein Gradmesser der wissenschaftlichen und didaktischen Qualität und Reputation, da sie gemäß einem Standardschema errechnet werden und manche ausbildungs-, regional- und kulturspezifischen Besonderheiten oder auch Schwerpunkte außer Acht lassen. Sie erlauben aber eine Einschätzung, wie die jeweilige Universität oder das Fachgebiet von außen wahrgenommen wird.
Die Absolventen genießen national und international einen guten Ruf. In einer weltweiten Rangliste von Personalverantwortlichen, das die New York Times im Oktober 2012 veröffentlichte, kam die Universität auf Platz 10 und ist vor allen anderen deutschen Universitäten gelistet.[65] In einer 2015 erstellten deutschlandinternen Universitätsrangliste auf Basis der Wertungen von Personalverantwortlichen in Unternehmen zur Zufriedenheit mit Universitätsabsolventen wurden die Einrichtungen der Goethe-Universität für die Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften-BWL, Wirtschaftswissenschaften-VWL, Wirtschaftsinformatik, Jura und Naturwissenschaften auf den Plätzen 3 bis 9 genannt.[66]
Allerdings zeigen die weltweiten Gesamtvergleiche bekannter Hochschulrankings in den letzten Jahren insgesamt eher stagnierende bis leicht fallende Platzierungen, wenngleich in einzelnen Fachgebieten auch steigende Tendenzen zu beobachten sind:
- Das Shanghai-Ranking 2015 (Academic Ranking of World Universities, ARWU) führte die Goethe-Universität im Gesamtranking seit 2003 auf den Listenplätzen (ca.) 152 bis 100, wobei die graphische Darstellung 2011–2015 kontinuierlich leicht fallend war.[67]
- Die britische Zeitung The Times Higher Education Supplement zählte die Universität in ihrem jährlich durchgeführten Hochschulranking The Times Higher World University Rankings 2010 zu den 200 besten Hochschulen weltweit und die Goethe-Universität erreichte mit 49,4 Punkten Platz 172.[68] Seitdem verschlechterte sich die Universität in diesem Ranking stetig von Platz 181 im Jahr 2011/2012 über Platz 199 im Jahr 2012/2013 auf Platzgruppe 201–250 im Ranking für das Jahr 2015/16 und Platzgruppe 251–300 im Ranking 2017/18.[69]
- Im QS World University Rankings wurde die Goethe-Universität für das Jahr 2013 mit 51 Punkten weltweit auf Platz 208 (innerhalb Deutschlands auf Platz 14) gelistet, für das Jahr 2015 mit 48 Punkten noch auf weltweit Platz 243, für 2017/2018 mit 41 Punkten auf weltweit Platz 254 (innerhalb Deutschlands weiterhin Platz 14). Allerdings schneiden einige Fachgebiete (die bei der Goethe-Universität weitgehend Fachbereichen entsprechen) deutlich besser ab: So liegen die „Biowissenschaften“ („Biological Sciences“) derzeit auf weltweit Platz 101, die „Philosophie“ („Philosophy“) weltweit auf Platz 27. Für die Kombination „Life Sciences and Medicine“, die näherungsweise den Fachbereichen 14, 15 und 16 entsprechen, ergibt sich weltweit Platz 113, innerhalb Deutschlands Platz 6 (nach den Universitäten Heidelberg, LMU München, TU München, Freiburg und Tübingen). Anmerkung: Es sind online nicht von allen Fächern detaillierte Listen abrufbar.[70]
Studentische Organisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politische Hochschulgruppen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anerkannte politische Hochschulgruppen der Studierendenschaft sind nach Informationen der Universität:[71]
- DGB Hochschulgruppe Frankfurt am Main
- Die Linke.SDS
- DL – Demokratische Linke Liste
- FDH – Fachschafteninitiative[72]
- Demokratische Hochschule
- Grüne Hochschulgruppe
- JUSO Politische Hochschulgruppe Frankfurt
- Liberale Hochschulgruppe
- Linke Liste
- RCDS Frankfurt[73]
- Rosa*Liste
Zu den einzelnen Hochschulgruppen und der Arbeit der studentischen Gremien gibt es nur wenige öffentliche Informationen, da meist nur aktuelle Information zur Hochschulpolitik und/oder zu hochschulpolitischen Akteuren auf den jeweiligen Internetpräsenzen des Allgemeinen Studierendenausschusses[74][75] und der jeweiligen studentischen Gruppen veröffentlicht werden[76]. Die meisten politischen Hochschulgruppen nutzen ihre Facebook- und/oder Instagram-Seite als ihre faktische Internetseite. Weitere Informationen und Archive zur hochschulpolitischen Arbeit der Studierenden an der Goethe-Universität existieren nicht, weswegen kaum Transparenz über hochschulpolitische Arbeit besteht. Auf den Internetseiten der Goethe-Universität gibt es offizielle Veröffentlichungen, welche gemäß dem Hessischen Hochschulgesetz vorgenommen werden müssen. Diese sind auch in der Deutschen Nationalbibliothek zu finden.
Die politische Aussagekraft der studentischen Hochschulpolitik an der Goethe-Universität lässt sich wegen der bestehenden Intransparenz der Gruppen sowie wegen mangelnden Interesses an hochschulpolitischer Tätigkeit seitens der Studenten kaum beurteilen[77][78][79][80]. Die Wahlbeteiligung der Studierenden lag in den vergangenen Jahren unter 15 %.[81] Dazu tragen Vorfälle im und Urteile gegen den AStA bei.[82][83][84][85]
Studentische Hochschulgruppen und Initiativen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Leitung der Universität sowie die Fachbereiche unterstützen zahlreiche private sowie hochschulnahe studentische Hochschulgruppen, Initiativen und private Alumni-Organisationen. Zwischen den studentischen Hochschulgruppen und Initiativen gibt es auch Netzwerke über die Fachbereiche sowie über das Goethe University Network.
Auswahl von studentischen Hochschulgruppen und Initiativen:[86][87]
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Studentische Fachschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die studentischen Fachschaften an der Goethe-Universität sind rechtlich vom Hessischen Hochschulgesetz geregelt. Sie bilden damit keine studentische Initiativen im klassischen Sinne, da es sich um rechtlich verpflichtende Institutionen ohne eigene Rechtspersönlichkeit handelt.
Studentische Initiativen aus dem Deutschlandstipendium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen des Deutschlandstipendiums entstehen an der Goethe-Universität regelmäßig neue studentische Initiativen. Diese Initiativen werden vom ideellen Förderprogramm rund um das Deutschlandstipendium vom Präsidium der Goethe-Universität gefördert.[95]
- Goethe Speaks Out[96]
- Goethe-Uni Tour/ExperienceCampus[97]
- ExperienceFundraising.[98]
- uni:hautnah[99] (mittlerweile integriert in die Studienberatung der Goethe-Universität).
- Wissenschaftskommunikation[100]
Studentenverbindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Frankfurt sind 15 aktive Studentenverbindungen ansässig; davon sind 3 gemischte Studentenverbindungen.
Alumni-Organisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hochschulnahe Alumni-Organisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Goethe-Universität verfügt über ein eigenes und nicht abschließendes Netzwerk an Alumni-Organisationen, über eine Förderverenigung sowie über einen eigenen E-Mail-Verteiler für Alumni[101][102]. Alumni-Organisationen bedürfen einer formellen Anerkennung sowie Genehmigung durch die Hochschulverwaltung um als offizielle Alumni-Vereinigungen geführt zu werden[103]. Ohne eine solche Anerkennung ist es für die Vereinigung nicht möglich sich als offizielle Alumni-Organisation der Goethe-Universität zu listen. Dabei sind Amtsträger dieser Organisationen meist aktuelle und ehemalige Professoren sowie Personen in leitenden Positionen an der Goethe-Universität. Die größte hochschulnahe Alumni-Organisation mit über 1.300 Mitgliedern ist die im Jahr 1988 gegründete Frankfurter Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft (fwwg), welche dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften offensteht. Die Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main[104][105] fungiert inoffiziell als Dachorganisation der hochschulnahen Alumni-Organisationen an der Goethe-Universität und bildet gleichzeitig die offizielle Fördervereinigung der Hochschule.
Unabhängige Alumni-Organisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch lokale, regionale, bundesweite, europäische und internationale studentische Initiativen entstanden vielerlei parallele Alumni-Netzwerke, die parallel und unabhängig voneinander laufen. Zu diesen gehören unter anderem die Alumni-Organisationen von AIESEC[106], MTP - Marketing zwischen Theorie und Praxis[107], European Law Students’ Association[108], Erasmus Student Network und andere. Studentische Initiativen wie green finance consulting[109], Goethe Club[110], Goethe Gruppe[111], Night of Science[112][113] und Phi Delta Phi – Michael Hoffmann-Becking Inn Frankfurt am Main[114] sowie die politischen Hochschulgruppen bilden noch einmal Hybride zwischen studentischen Initiativen und Alumni-Organisationen. Unabhängige Alumni-Organisationen werden als solche nicht als offizielle Alumni-Organisationen an der Goethe-Universität anerkannt.
Logo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die von 1980 bis 2002 eingesetzte Wort-Bild-Marke wurde von Adrian Frutiger entwickelt.[115]
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2002 bis 2008
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Seit 2008
Am 26. September 2016 wurde im Deutschen Patent- und Markenamt auch ein weiteres Logo als Individualmarke angemeldet, welches nur aus den Worten „GOETHE UNIVERSITÄT“ und der Grafik des Goethe-Kopfs besteht.[116]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Campus Westend
- Campus Riedberg
- Universitätsklinikum Frankfurt
- House of Finance
- Liste bekannter ehemaliger Studenten der Goethe Universität
- Liste der Studentenverbindungen in der Stadt Frankfurt am Main
- Liste der modernen Universitäten in Europa (1801–1945)
- Liste der Hochschulen in Deutschland
- Personen mit Ehrendoktor der Goethe-Universität
- Verfolgte und vertriebene Wissenschaftler der Goethe-Universität in der NS-Zeit
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Internetpräsenz der Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA)
- Dorit Marschal: Ökonomie: Warum es Top-Ökonomen nach Frankfurt zieht. In: Handelsblatt. 8. Juni 2009, ISSN 0017-7296 (archivierte Kopie. ( vom 1. Februar 2016 im Internet Archive)).
- Kanal der Universität auf Youtube
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Von 1942 bis 1945 war Merkle Hauptgeschäftsführer des NS-Lenkungsverbandes Reichsvereinigung Textilveredelung, deren Hauptziel „die Rationalisierung des Kartellsystems in der Textilfertigwarenbranche, insbesondere in der Fusion bestehender Kartelle“ war. (Franz Neumann, Behemoth. Struktur und Praxis de Nationalsozialismus 1933–1944, Frankfurt/Main, Fischer, 1988, S. 629: „Die Reichsvereinigung Textilveredelung unterscheidet sich von den anderen Reichsvereinigungen, da sie der Kontrolle des Wirtschaftsministeriums am wenigsten unterliegt. Ihr Hauptziel ist die Rationalisierung des Kartellsystems in der Textilfertigwarenbranche, insbesondere in der Fusion bestehender Kartelle – eine von dieser Reichsvereinigung erfolgreich gelöste Aufgabe.“) Vgl. auch die Teile der erhalten gebliebenen Akten der Reichsvereinigung Textilveredelung im Bundesarchiv: BArch R 10-IV/….
- ↑ Am 13. Juli 1988 konnte Merkle einen Vortrag an der Goethe-Universität im Rahmen der Vortragsreihe Beruf als Erfahrung nur unter Schutz einer polizeilichen Hundertschaft halten, da studentische Gruppierungen von ihm verlangt hatten, auf seine Beteiligung an der nationalsozialistischen Wirtschaftsorganisation in den angekündigten autobiographischen Ausführungen einzugehen, was Merkle mit dem Hinweis „das ist alles schon bekannt“ vehement ablehnte. Vgl. dazu die Frankfurter Flugschrift vom Juli 1988: „Das höchste Gut, was uns keine Macht der Welt rauben kann, ist reine Gesinnung, die ihren Ausdruck findet in gewissenhafter Pflichterfüllung“. Jedoch vermerkt an seinem hundertsten Geburtstag die Stuttgarter Zeitung schlicht, dass er „von 1942 an in Berlin für die Reichsvereinigung Textilveredlung tätig wurde. Diese Organisation war in die Kriegswirtschaft eingebunden. Was genau Merkle dort gemacht hat, ist nicht bekannt.“ (Stuttgarter Zeitung vom 1. Januar 2013).
- ↑ Die umstrittene Vorlesungsreihe wurde nach dem Debakel um Merkles Vortrag und, in der Folge, der Absage des bereits angekündigten Hermann Josef Abs gestrichen.
- ↑ Aufgrund mehrerer juristisch relevanter Fehlleistungen im Dienst, verbunden mit wissenschaftlichem Fehlverhalten und erfundenen Aussagen zu seiner persönlichen und wissenschaftlichen Vita, wurde Protsch, der auch kein Abitur hatte und sich seit 1991 Protsch von Zieten nannte, 2009 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und vom Dienst entfernt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ [1]
- ↑ Werner Müller-Esterl: Aus der Mitte der Stadtgesellschaft – 100 Jahre Goethe-Universität. Zugegriffen am 27. Mai 2016.
- ↑ (Zahlen und Fakten), zugegriffen am 17. September 2022
- ↑ a b c 2020, zugegriffen am 17. September 2022
- ↑ Netzwerk. Liste der Hochschulen im Netzwerk der DFH. In: dfh-ufa.org. Deutsch-Französische Hochschule, abgerufen am 4. Oktober 2019.
- ↑ Viertes Gesetz zur Änderung des Hessischen Hochschulgesetzes vom 28. September 2007. In: Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2007 Nr. 21, S. 640, § 100a (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]). zur Gründung der Stiftungsuni in § 100a HHG: Die Körperschaft des öffentlichen Rechts „Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main“ (Universität) wird mit Wirkung vom 1. Januar 2008 als Hochschule des Landes in eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main (Stiftungsuniversität) umgewandelt.
- ↑ Goethe-Universität — Zahlen und Fakten. Abgerufen am 15. April 2023.
- ↑ Uni-Report 4/2008
- ↑ HP Universität
- ↑ Stadt Frankfurt am Main, Botanischer Garten ( vom 4. Dezember 2018 im Internet Archive) In: frankfurt.de, abgerufen am 7. Oktober 2023.
- ↑ Rudolf Jung, Frankfurter Hochschulpläne 1384–1868. In: Frankfurter Historische Forschungen. Heft 1. K. F. Koehler, Leipzig 1915.
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- ↑ Ludwig Heilbrunn: Die Gründung der Universität Frankfurt a. M. Joseph Baer & Co., Frankfurt am Main 1915, S. 73 (Digitalisat – Internet Archive).
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- ↑ Heilbrunn, Die Gründung der Universität Frankfurt a. M., S. 88
- ↑ Heilbrunn, Die Gründung der Universität Frankfurt a. M., S. 90 f.
- ↑ Heilbrunn, Die Gründung der Universität Frankfurt a. M., S. 116
- ↑ Michael Maaser: 1. August 1914. In: Blog des Universitätsarchivs Frankfurt. Goethe-Universität Frankfurt, 24. Juli 2019, abgerufen am 16. August 2019.
- ↑ Michael Maaser und Wolfgang Schopf (2014): Von »Frankfurt« zu »Goethe«. Eine kleine Namensgeschichte der Universität. (pdf)
- ↑ dazu: Wolfgang Freund, Das Wissenschaftliche Institut der Elsaß-Lothringer im Reich an der Universität Frankfurt 1920–1945, in Pariser Historische Studien, 81. Oldenbourg, München 2007 S. 47–71 Volltext bei Perspectivia.net. Avec résumé français
- ↑ gesellschaft-elsass-und-lothringen.de, zugegriffen am 4. September 2014
- ↑ Peter Dudek: Faschismuserfahrung, in: Gerda Stuchlik: Goethe im Braunhemd. Universität Frankfurt 1933–1945, Röderberg-Verlag, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-87682-796-5, S. 8
- ↑ Michael Grüttner, Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse, Oldenbourg / de Gruyter, Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-123678-0, S. 12. Namensliste: S. 341–345.
- ↑ Udo Benzenhöfer, Monika Birkenfeld: Angefeindete, vertriebene und entlassene Assistenten im Bereich der Universitätsmedizin in Frankfurt am Main in der NS-Zeit, Klemm + Oelschläger, Münster 2016, ISBN 978-3-86281-097-0
- ↑ Frank Estelmann: Tagungsbericht „Literaturwissenschaften in Frankfurt, 1914–1945“ – fachgeschichtliche Rückblicke auf die universitäre Germanistik und Romanistik in Frankfurt am Main, in: Romanische Studien, Nr. 2 (2015), S. 253–258 (Online)
- ↑ Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933
- ↑ Frankfurt 1933–1945 Beiträge zum Thema „Jüdisches Leben und Judenverfolgung“, aufgerufen am 4. Dezember 2014
- ↑ Janine Burnicki / Jürgen Steen (2003): Die „Machtergreifung“ an der Universität (www.frankfurt1933-1945.de)
- ↑ Michael Fahlbusch: Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik? Die „Volkdeutschen Forschungsgemeinschaften“ von 1931–1945. Baden-Baden, 1999, S. 757
- ↑ Zitiert nach der Ausstellung Frankfurt und der NS (9. Dezember 2021 bis 11. September 2022) im Historischen Museum Frankfurt.
- ↑ Ende der Unbescheidenheit, Flugblatt zum Studentenstreik, Universität Frankfurt/Main, 21. November 1988: „Die neu entstandenen Formen der Selbstorganisation wie Aktionsausschüsse, Zentraler Fachschaftenrat, und Vollversammlungen bieten die Möglichkeit, politische Inhalte und Aktionsformen zu entwickeln, die sich gegen die durchsichtigen Interessen der Unileitung, der parteiabhängigen Gruppierungen und gegen die Profilierungsneurosen einzelner Studentenpolitiker behaupte. Die Dynamik des sich manifestierenden Protestes ermöglicht jetzt die Organisierung eines uniweiten Streiks. Ein AKTIVER STREIK in den nächsten Tagen bietet gerade die Chance, unabhängig vom Studienalltag, über alle Fachbereichsgrenzen hinweg, unser Unbehagen und unsere Kritikansätze an den Verhältnissen in der Uni und über sie hinaus weiter zu entwickeln. Im Streik wird sich zeigen können, inwieweit der Protest nicht bloße Eintagsfliege im grauen Unialltag bleibt, inwieweit kritisierte Studienbedingungen zur studentischen Kritik an den Bedingungen werden.“
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. Juli 1988: „Furcht um Harmonie zwischen Geist und Geld. Streit an der Universität über Vorlesunsgreihe geht weiter. Studenten halten an Kritik fest.“
- ↑ „Über den diskreten Charme der alten Männer. Beruf als Erfahrung in der Diskussion.“ (Uni-Report. Zeitung der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, 6. Juli 1988, Jg. 21, S. 8.)
- ↑ Hochschulentwicklungsplan 2001. In: uni-frankfurt.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. April 2012; abgerufen am 7. Oktober 2023.
- ↑ Stiftungsuniversität
- ↑ Verwendung des Namens. In: muk.uni-frankfurt.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 7. Oktober 2023 (Ursprungslink unauffindbar im Internet Archive;).
- ↑ vgl. „Freiräume – das Jahr eins“ (Hrsg.: Goethe-Universität, 122 S.); S. 19.
- ↑ UniReport 7/08: „Prof. Werner Müller-Ester wird neuer Präsident“ (PDF; 1 MB).
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Juni 2008, Seite 45.
- ↑ Yale Department of Political Science: Letter of Concern and Support Regarding the Cluster of Excellence “Normative Ordnungen” of the University of Frankfurt. 14. November 2017. Abgerufen am 25. Dezember 2017 (englisch).
- ↑ Anna-Lena Scholz: Goethe-Universität Frankfurt: Exzellent gescheitert. In: Die Zeit. Nr. 53, 20. Dezember 2017, ISSN 0044-2070, S. 75–76 (zeit.de [abgerufen am 25. Dezember 2017]).
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- ↑ Uni Frankfurt abgerufen am 8. Juli 2020
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- ↑ [url=https://aktuelles.uni-frankfurt.de/gesellschaft/stifter-und-ehrenbuerger-verstorben-goethe-universitaet-trauert-um-claus-wisser/ Pressemitteilung der Goethe-Universität]
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- ↑ Registerauskunft Registernummer 302016108773. (Marke eingetragen, Stand am 02.05.2024). In: register.dpma.de. Deutsches Patent- und Markenamt – DPMA, 2. Mai 2024, abgerufen am 2. Mai 2024 (Markendarstellung: Goethe-Universität).
Koordinaten: 50° 7′ 40,8″ N, 8° 40′ 1,2″ O