„Petach Tikwa“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
→Söhne und Töchter der Stadt: + 1 Person |
||
(215 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox Ort in Israel |
|||
'''Petach Tikwa''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]]: פתח תקווה, ''Tor der Hoffnung''; durch die Übertragung gibt es eine Reihe abweichender Schreibungen) ist eine Stadt in [[Israel]]; sie liegt im [[Gusch Dan]], wenige Kilometer östlich von [[Tel Aviv]]. Petach Tikwa hat 176.300 Einwohner (2004) und gehört damit zu den größten [[Liste der Städte in Israel|Städten Israels]]. |
|||
|NameArabisch = بتاح تكفا |
|||
|NameHebräisch = פתח תקווה |
|||
|Wappen = Coat of arms of Petah-Tiqua.svg |
|||
|Flagge = |
|||
|Bild = Park Azorim 026.jpg |
|||
|Karte = |
|||
|Bezirk = Zentralbezirk |
|||
|Gemeindeart = Stadt |
|||
|Gegründet = 1878 |
|||
|lat_deg = 32/05/01/N |
|||
|lon_deg = 34/53/00/E |
|||
|Fläche = 35.868 |
|||
|Höhe = 15 |
|||
|Postleitzahl = 49001-49197<ref>{{Internetquelle |url=http://isr.postcodebase.com/node/792 |titel=Israel Postcode |hrsg=postcodebase.com |abruf=2014-09-20}}</ref> |
|||
|Gemeindecode = 7900 |
|||
|Bürgermeister = Rami Grinberg<ref name="Local_elections2024_marker">{{Internetquelle |url=https://www.themarker.com/news/2024-02-28/ty-article-static/0000018d-bb60-dd5e-a59d-fff234410000 |titel=תוצאות הבחירות המקומיות2024 |werk=www.themarker.com |datum=2024-03-03 |sprache=he |abruf=2024-05-07}}</ref> |
|||
|Website = www.petah-tikva.muni.il |
|||
}} |
|||
[[Datei:Petah Tikva Wikivoyage.png|mini|352x352px|Panorama-Ansicht Petach Tikwas]] |
|||
'''Petach Tikwa''' ({{heS|פֶּתַח תִּקְוָה‎|Petach Tiqwah/Petach Tiḳwah|de=Tor der Hoffnung}} [{{IPA|pɛtaχ ˈtikva}}],<ref>M. J. Chayen: ''The Phonetics of Modern Hebrew''. The Hague/Paris: Mouton, 1973, S. 31 (englisch).</ref> {{arS|بتاح تكفا‎|DMG=Bitāḥ Tikfā}}; auch ''Petah Tikva'') ist eine Stadt in [[Israel]]. Sie liegt im Gebiet des [[Gusch Dan]], nur wenige Kilometer östlich von [[Tel Aviv]], im [[Zentralbezirk (Israel)|Zentralbezirk]]. Im Jahr {{EWDJ|IL|7900}} zählte der Nachbarort Tel Avivs {{EWZ|IL|7900}} Einwohner; er gehört damit zu den größten [[Liste der Städte in Israel|Städten Israels]]. |
|||
==Geschichte== |
== Geschichte == |
||
[[Datei:PetachTikwa.jpg|mini|Petach Tikwa, 1912]] |
|||
Die Geschichte Petach Tikwas reicht bis ins [[19. Jahrhundert]] zurück. Im Jahr 1878 gründeten Siedler aus [[Jerusalem]] eine erste Siedlung. Sie war die erste jüdische Bauernsiedlung ("[[Moschawa]]") überhaupt im damaligen [[Palästina (Region)|Palästina]]; deswegen erhielt sie später den Beinamen "Mutter der Moschawot". Die Siedler benannten den neuen Ort nach [[Hosea]] 2,17: "Dann will ich ihr [gemeint ist Israel] von dorther ihre Weinberge geben und das Tal Achor zum Tor der Hoffnung machen." </br> |
|||
Die Geschichte Petach Tikwas reicht ins 19. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1878<ref name=":0" /> gründeten Siedler aus [[Jerusalem]] eine erste Siedlung auf dem Land, das sie von den im Ausland lebenden [[Tel Aviv-Jaffa|Jaffaer]] Grundbesitzern Salim al-Kassar<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Nur Masalha |Titel=Palestine – A four thousand year history |Auflage=2. |Verlag=Zed Books |Ort=London |Datum=2020 |ISBN=978-1-78699-869-9 |Seiten=330}}</ref> und Anton al-Tayyan<ref name=":0" /> im Dorf Mlabbis<ref name=":0" /> gekauft hatten. Sie war die erste jüdische Bauernsiedlung („[[Moschava]]“) im damals [[Osmanisches Reich|osmanischen]] Palästina,<ref>[[Noam Zadoff]]: ''Geschichte Israels. Von der Staatsgründung bis zur Gegenwart''. C. H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75755-6, S. 14.</ref> weshalb sie später den Beinamen „Mutter der Moschavot“ erhielt. Allerdings war die erste Ortsgründung „gescheitert durch [[Malaria]] und Überschwemmungen“.<ref name="Scheel">Wolfgang Scheel: ''Lexikon biblischer Ortsbenennungen im modernen Israel. Eine Hilfe für Bibelstudium und Israelreise.'' 3. Auflage. Seidel, Hammerbrücke 2003, ISBN 3-933750-32-6, S. 65.</ref> Die „1882 dann 2., erfolgreiche Gründung, jetzt durch eingewanderte Juden“,<ref name="Scheel" /> lag zeitgleich mit der Gründung von [[Rischon LeZion]] und [[Rosch Pina]]. Einer der ersten Siedler war Mordechai Diskin, ein Einwanderer aus [[Hrodna|Grodno]].<ref>[https://www.jewishvirtuallibrary.org/grodno ''Grodno.''] [[Encyclopedia Judaica]], 2008 (englisch).</ref> Die Siedler benannten den neuen Ort nach einem Satz aus dem Buch [[Hosea]]: „Dann will ich ihr [gemeint ist Israel] von dorther ihre Weinberge geben und das Tal Achor zum ''Tor der Hoffnung'' machen.“ {{Bibel|Hos|2|17}} Im Wappen steht auch noch der biblische Satz: „Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot“ aus dem [[Buch der Sprichwörter]]. {{Bibel|Spr|2|17}} |
|||
Die Siedlung hatte zunächst erhebliche Probleme aufgrund von Missernten und [[Malaria]]. Im Laufe der Zeit konnten die Malariasümpfe jedoch trockengelegt werden und die Gegend wurde zu einem Schwerpunkt des [[Zitrus]]anbaus. Ab 1888 erhielten die Siedler außerdem Unterstützung von Baron [[Edmond de Rothschild]], der viele Siedlungsprojekte im damaligen Palästina förderte. Die Siedlung wuchs in den folgenden Jahrzehnten beträchtlich; bereits 1937 erhielt Petach Tikwa das Stadtrecht. |
|||
Ab 1888 erhielten die Siedler außerdem Unterstützung von [[Edmond de Rothschild]], der viele Siedlungsprojekte im damaligen Palästina förderte. Die Siedlung hatte aufgrund von Missernten und Malaria zunächst erhebliche Probleme. Im Laufe der Zeit konnten die Malariasümpfe jedoch trockengelegt werden und die Gegend wurde zu einem Schwerpunkt des [[Zitruspflanzen|Zitrusfruchtanbaus]]. Dabei ergab sich ein weiteres Problem: der Transport der Ernte für den [[Export]], die schnell und frisch zu den Schiffen des damals nächstgelegenen Hafens, nach Jaffa, gebracht werden musste. Das war mit [[Karawane|Kamelkarawanen]] auf unausgebauten Sandpisten kaum zu bewerkstelligen. |
|||
==Heutige Stadt== |
|||
Petach Tikwa ist heute eine Stadt, an deren landwirtschaftliche Vergangenheit nur noch der so genannte ''Gründergarten'' im Stadtzentrum erinnert. Die zentrale Stütze der Wirtschaft ist die Industrie, vor allem in den Bereichen Textil, Metalle, Nahrungsmittel und Holz. In Petach Tikwa hat auch der weltweit operierende Pharmakonzern [[Teva Pharmaceutical Industries Ltd.|Teva]] seinen Sitz. </br> |
|||
Der Tourismus spielt dagegen eine untergeordnete Rolle; von touristischem Interesse sind im Wesentlichen nur ein Denkmal zu Ehren Edmond de Rothschilds und die nahe der Stadt gelegenen Quellen des Flusses [[Jarkon]]. |
|||
Deshalb setzten sich die Orangenpflanzer schon unmittelbar nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] für eine Anbindung an die [[Eisenbahn]]hauptstrecke [[El Qantara]]–[[Haifa]] ([[Sinai-Bahn]] und [[Bahnstrecke Lod–Chadera Mizrach|Ostbahn]]) der [[Britische Militärbahnen in Palästina|Britischen Militärbahnen in Palästina]] ein. Bezahlen wollten die Militärbahnen die Bahnstrecke nicht und so investierte die Gemeinde Petach Tiqwah. Die Gemeinde konnte das benötigte Geld selbst nicht aufbringen, aber Zitruspflanzer gewannen Edmond de Rothschild dafür, einen Kredit über 20.000 [[Ägyptisches Pfund|Ägyptische Pfund]] für das Projekt zu gewähren. Die [[Palestine Railways]] bestanden allerdings darauf, dass die Siedler täglich mindestens 100 [[Passagier|Fahrgäste]] garantierten. Diese machten demgegenüber zur Bedingung, dass an [[Schabbat]] kein Verkehr stattfinden dürfe, woraufhin die Eisenbahn darauf bestand, auch sonntags den Verkehr ruhen zu lassen.<ref>Paul Cotterell: ''The Railways of Palestine and Israel.'' Tourret Books, Abingdon 1984, ISBN 0-905878-04-3, S. 33 (englisch).</ref> |
|||
[[en:Petah-Tikva]] |
|||
[[he:פתח תקווה]] |
|||
[[nl:Petach Tikwa]] |
|||
1921 ging [[Palestine Railways#Ergänzungsstrecke Rosch haʿAjin–Petach Tiqwa|die 6,5 Kilometer lange Stichbahn]] zwischen dem [[Bahnhof Rosch haʿAjin Darom|Bahnhof Raʾs al-ʿAin]], im heutigen [[Rosch haAjin|Rosch haʿAjin]], an der Ostbahn und Petach Tikwa nach sechs Monaten Bauzeit in Betrieb. Sie kostete 53.000 Ägyptische Pfund statt der erwarteten 20.000. Deshalb beteiligte sich die Regierung des [[Völkerbundsmandat für Palästina|Mandatsgebietes]] an den Kosten und die Bahnstrecke gehörte als [[Kondominalbahn]] je zur Hälfte der Gemeinde Petach Tikwa und der Regierung.<ref>[[Walter Rothschild|Walter Louis Rothschild]]: ''Arthur Kirby and the last years of Palestine Railways, 1945–1948.'' London 2007, Kap. 1, Abschnitt 1:(H) d. London, King’s College, phil. Dissertation, 2007 (englisch).</ref> |
|||
[[Kategorie:Ort in Israel]] |
|||
Sie war wirtschaftlich sofort ein Erfolg: Die Transportkosten für Orangen an die Küste sanken um mehr als die Hälfte. Auch der Reiseverkehr war unmittelbar erfolgreich; der Zug ersetzte eine vier- bis fünfstündige Fahrt im Pferdewagen über eine unbefestigte Sandpiste. Da nahmen Reisende auch die etwas umständliche Prozedur auf der Eisenbahn in Kauf: Ein oder zwei Personenwagen wurden an den Güterzug nach Ras el Ain angekuppelt und dort als [[Kurswagen]] an den Zug Haifa–El Qantara angehängt. In [[Lod]] mussten die Reisenden in den von [[Jerusalem]] kommenden Zug nach Jaffa umsteigen. Die Fahrzeit betrug – wenn alles pünktlich ablief – etwa 90 Minuten. Als 1928 die Straße nach Jaffa asphaltiert wurde, übernahmen Busse den Reiseverkehr und der Personenverkehr per Schiene endete. Ab 1949 wurde die Stichbahn in die [[Jarqonbahn]] einbezogen, die Petach Tiqwah direkt mit Tel Aviv verbindet. Petach Tikwa wuchs in den folgenden Jahren beträchtlich und erhielt 1937 das Stadtrecht. [[Josef Sapir|Josef Sappir]] war von 1940 bis 1951 Bürgermeister. |
|||
Nachdem der alte ''Bahnhof Petach Tiqwah'' 1993 geschlossen worden war, eröffneten im Jahre 2000 bzw. 2008 an der Jarqonbahn zwei neue Fernbahnhöfe, ''Petach Tiqwah Sgullah'' und [[Bahnhof Petach Tiqwah – Qirjat Arjeh|Petach Tiqwah Qirjat Arjeh]], wo seit 2023 Umsteigemöglichkeit zur [[Rote Linie (Stadtbahn Tel Aviv)|Roten Linie]] des [[Stadtbahn Tel Aviv|Danqal-Stadtbahnsystems der Metropole Tel Aviv]] besteht. Die Rote Linie bedient die [[Rote Linie (Stadtbahn Tel Aviv)#Stationen in Petach Tiqwah|Stadt mit sieben weiteren Halten]]. |
|||
Östlich der Stadt und nördlich von Kfar Sirkin errichteten die Briten während ihrer [[Völkerbundsmandat für Palästina|Mandatszeit]] ''Camp Sirkin'', das auch eine Airbase erhielt. Nach deren Abzug 1948 übernahm die [[Israelische Luftstreitkräfte|Israelische Luftwaffe (IAF)]] den Stützpunkt und unterhielt dort bis 1955 ihre [[IAF-Flugakademie|Flugschule]]. Danach wurde die Einrichtung aufgegeben. Man erkennt heute aus der Luft immer noch die Infrastruktur der Airbase. |
|||
Am 26. August 2020 ermordete ein 46-jähriger Palästinenser mit einem Messer einen 39-jährigen Israeli.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.israelnetz.com/politik-wirtschaft/sicherheit/2020/08/26/israeli-stirbt-nach-messerangriff/ |titel=Israeli stirbt nach Messerangriff |hrsg=Israelnetz |datum=2020-08-26 |abruf=2020-10-18}}</ref> |
|||
== Heutige Stadt == |
|||
[[Datei:Petah Tikva view.JPG|mini|Blick über die Stadt]] |
|||
In der Stadt gibt es noch einige historische Orte aus der Gründerzeit und ein historisches Museum im Museumskomplex ''Qiryat HaMuse'onim''.<ref>[http://israelorte.christ2020.de/#m Museen in Petach Tikwa.]</ref> Petach Tikwa ist heute eine Stadt, an deren landwirtschaftliche Vergangenheit nur noch der so genannte ''Gründergarten'' im Stadtzentrum erinnert. Die zentrale Stütze der Wirtschaft ist die Industrie, vor allem in den Bereichen Textil, Metalle, Nahrungsmittel und Holz. In Petach Tikwa hat auch der weltweit operierende Pharmakonzern [[Teva]] seinen Sitz. |
|||
Der Tourismus spielt dagegen eine untergeordnete Rolle; von touristischem Interesse sind im Wesentlichen nur ein Denkmal zu Ehren Edmond de Rothschilds und die nahe der Stadt gelegenen Quellen des Flusses [[Yarkon]] im [[Jarkon-Afek-Nationalpark]]. |
|||
== Partnerstädte == |
|||
[[Datei:GER — Rheinland-Pfalz — Koblenz — Petah-Tikva-Platz (Hinweistafel Städtepartnerschaft) — 2025-05-22 Mattes.jpg|mini|Schild in Koblenz]] |
|||
* {{DEU|Meerbusch|Meerbusch}} ([[Deutschland]], [[Nordrhein-Westfalen]]) |
|||
* {{DEU|Koblenz|Koblenz}} (Deutschland, [[Rheinland-Pfalz]]) |
|||
* {{USA|Chicago|Chicago}} ([[USA]], [[Illinois]]) |
|||
* {{SRB|Subotica|Subotica}} ([[Serbien]]) |
|||
* {{ROU|Bacău|Bacău}} ([[Rumänien]]) |
|||
* {{UKR|Tschernihiw|Tschernihiw}} ([[Ukraine]])<ref>Rat der Stadt Tschernihiw: [http://chernigiv-rada.gov.ua/citypartners/citypartners-list ''Міста партнери.'' (Partnerorte)] (ukrainisch).</ref> |
|||
== Söhne und Töchter der Stadt == |
|||
* [[Esther Raab]] (1894–1981), Dichterin |
|||
* [[Mordechai Zipori]] (1924–2017), Politiker |
|||
* [[Chanoch Bartow]] (1926–2016), Schriftsteller |
|||
* [[Urion Gallin]] (1928–2021), israelischer Leichtathlet |
|||
* [[Amotz Zahavi]] (1928–2017), Zoologe und Naturschützer |
|||
* [[Sara Japhet]] (1934–2024), Bibelwissenschaftlerin |
|||
* [[Amnon Altman]] (1935–2016), Altorientalist |
|||
* [[Ruth Almog]] (* 1936), Autorin |
|||
* [[Malachi Beit-Arié]] (1937–2023), Kodikologe und Paläograph |
|||
* [[Jehoschua Kenaz]] (1937–2020), Schriftsteller und literarischer Übersetzer |
|||
* [[Eliezer Waldman]] (1937–2021), Rabbiner, Politiker, Mitglied der Knesset |
|||
* [[Eliezer Oren]] (1938–2024), Archäologe, Historiker und Hochschullehrer |
|||
* [[Gila Almagor]] (* 1939), Schriftstellerin und Schauspielerin |
|||
* [[Jiftach Spektor]] (* 1940), ehemaliger Kampfpilot und Brigadegeneral |
|||
* [[Uri Avner]] (1941–2014), Schachkomponist |
|||
* [[Dror Kashtan]] (1944–2024), Fußballspieler und -trainer |
|||
* [[Schmuel Rosenthal]] (* 1947), Fußball-Nationalspielerspieler |
|||
* [[Jossi Beilin]] (* 1948), Staatsmann, Mitglied der Knesset, Justizminister und stellvertretender Außenminister |
|||
* [[Israel Finkelstein]] (* 1949), Archäologe |
|||
* [[Tuvia Hod-Hochwald]] (1949–2019), israelisch-deutscher Rabbiner und Landesrabbiner von Rheinland-Pfalz |
|||
* [[Pnina Rosenblum]] (* 1954), Sängerin, Model, Schauspielerin, Politikerin und Unternehmerin |
|||
* [[Avram Grant]] (* 1955), Fußballtrainer |
|||
* [[Yuval Goren]] (* 1956), Archäologe |
|||
* [[Eitan Bodenyuk]] (* 1958), Fußballspieler |
|||
* [[Dov Khenin]] (* 1958), Politiker |
|||
* [[Uri Orbach]] (1960–2015), Politiker, Mitglied der Knesset, Minister für Senioren- und Pensionärsangelegenheiten |
|||
* [[Rami Saari]] (* 1963), Dichter, Übersetzer und Sprachforscher |
|||
* [[Saar Ben Yosef]] (* 1968), Schauspieler, Regisseur und Theaterlehrer |
|||
* [[Orit Farkasch-Hacohen]] (* 1970), Wissenschaftsministerin Israels |
|||
* [[Nick Deutsch]] (* 1972), australischer Oboist und Hochschullehrer |
|||
* [[Idan Tal]] (* 1975), Fußballspieler |
|||
* [[Yehuda Levi]] (* 1979), Schauspieler, Musiker und Model |
|||
* [[Tal Burstein]] (* 1980), Basketballspieler |
|||
* [[Yael Reuveny]] (* 1980), Regisseurin |
|||
* [[Michael Zandberg]] (* 1980), Fußballspieler |
|||
* [[Noa Koler]] (* 1981), Schauspielerin |
|||
* [[Tom Shoval]] (* 1981), Regisseur und Drehbuchautor |
|||
* [[Gal Alberman]] (* 1983), Fußball-Nationalspieler |
|||
* [[Moshe Arbel]] (* 1983), Rabbiner, Anwalt und Politiker |
|||
* [[Gal Gadot]] (* 1985), Schauspielerin |
|||
* [[Shahak Shapira]] (* 1988), Satiriker, Musiker und Schriftsteller |
|||
* [[Lidor Cohen (Fußballspieler, 1992)|Lidor Cohen]] (* 1992), Fußballspieler |
|||
* [[Or Blorian]] (* 2000), israelisch-portugiesischer Fußballspieler |
|||
* [[Liel Abada]] (* 2001), Fußballspieler |
|||
== Weblinks == |
|||
{{Commonscat|Petah Tikva}} |
|||
{{Wiktionary}} |
|||
* [http://www.petah-tikva.muni.il/ Homepage] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{Normdaten|TYP=g|GND=4679566-2|LCCN=n85230016|VIAF=137276560}} |
|||
[[Kategorie:Petach Tikwa| ]] |
|||
[[Kategorie:Gemeindegründung 1878]] |
Aktuelle Version vom 25. Juni 2025, 22:39 Uhr
Petach Tikwa | |||
---|---|---|---|
| |||
![]() | |||
Basisdaten | |||
hebräisch: | פתח תקווה | ||
arabisch: | بتاح تكفا | ||
Staat: | ![]() | ||
Bezirk: | Zentral | ||
Gegründet: | 1878 | ||
Koordinaten: | 32° 5′ N, 34° 53′ O | ||
Höhe: | 15 m | ||
Fläche: | 35,868 km² | ||
Einwohner: | 244.275 (Stand: 2018)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 6.810 Einwohner je km² | ||
Gemeindecode: | 7900 | ||
Zeitzone: | UTC+2 | ||
Postleitzahl: | 49001-49197[2] | ||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Bürgermeister: | Rami Grinberg[3] | ||
Website: | |||

Petach Tikwa (hebräisch פֶּתַח תִּקְוָה Petach Tiqwah/Petach Tiḳwah, deutsch ‚Tor der Hoffnung‘ [ ],[4] arabisch بتاح تكفا, DMG Bitāḥ Tikfā; auch Petah Tikva) ist eine Stadt in Israel. Sie liegt im Gebiet des Gusch Dan, nur wenige Kilometer östlich von Tel Aviv, im Zentralbezirk. Im Jahr 2018 zählte der Nachbarort Tel Avivs 244.275 Einwohner; er gehört damit zu den größten Städten Israels.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Geschichte Petach Tikwas reicht ins 19. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1878[5] gründeten Siedler aus Jerusalem eine erste Siedlung auf dem Land, das sie von den im Ausland lebenden Jaffaer Grundbesitzern Salim al-Kassar[5] und Anton al-Tayyan[5] im Dorf Mlabbis[5] gekauft hatten. Sie war die erste jüdische Bauernsiedlung („Moschava“) im damals osmanischen Palästina,[6] weshalb sie später den Beinamen „Mutter der Moschavot“ erhielt. Allerdings war die erste Ortsgründung „gescheitert durch Malaria und Überschwemmungen“.[7] Die „1882 dann 2., erfolgreiche Gründung, jetzt durch eingewanderte Juden“,[7] lag zeitgleich mit der Gründung von Rischon LeZion und Rosch Pina. Einer der ersten Siedler war Mordechai Diskin, ein Einwanderer aus Grodno.[8] Die Siedler benannten den neuen Ort nach einem Satz aus dem Buch Hosea: „Dann will ich ihr [gemeint ist Israel] von dorther ihre Weinberge geben und das Tal Achor zum Tor der Hoffnung machen.“ (Hos 2,17 EU) Im Wappen steht auch noch der biblische Satz: „Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot“ aus dem Buch der Sprichwörter. (Spr 2,17 EU)
Ab 1888 erhielten die Siedler außerdem Unterstützung von Edmond de Rothschild, der viele Siedlungsprojekte im damaligen Palästina förderte. Die Siedlung hatte aufgrund von Missernten und Malaria zunächst erhebliche Probleme. Im Laufe der Zeit konnten die Malariasümpfe jedoch trockengelegt werden und die Gegend wurde zu einem Schwerpunkt des Zitrusfruchtanbaus. Dabei ergab sich ein weiteres Problem: der Transport der Ernte für den Export, die schnell und frisch zu den Schiffen des damals nächstgelegenen Hafens, nach Jaffa, gebracht werden musste. Das war mit Kamelkarawanen auf unausgebauten Sandpisten kaum zu bewerkstelligen.
Deshalb setzten sich die Orangenpflanzer schon unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg für eine Anbindung an die Eisenbahnhauptstrecke El Qantara–Haifa (Sinai-Bahn und Ostbahn) der Britischen Militärbahnen in Palästina ein. Bezahlen wollten die Militärbahnen die Bahnstrecke nicht und so investierte die Gemeinde Petach Tiqwah. Die Gemeinde konnte das benötigte Geld selbst nicht aufbringen, aber Zitruspflanzer gewannen Edmond de Rothschild dafür, einen Kredit über 20.000 Ägyptische Pfund für das Projekt zu gewähren. Die Palestine Railways bestanden allerdings darauf, dass die Siedler täglich mindestens 100 Fahrgäste garantierten. Diese machten demgegenüber zur Bedingung, dass an Schabbat kein Verkehr stattfinden dürfe, woraufhin die Eisenbahn darauf bestand, auch sonntags den Verkehr ruhen zu lassen.[9]
1921 ging die 6,5 Kilometer lange Stichbahn zwischen dem Bahnhof Raʾs al-ʿAin, im heutigen Rosch haʿAjin, an der Ostbahn und Petach Tikwa nach sechs Monaten Bauzeit in Betrieb. Sie kostete 53.000 Ägyptische Pfund statt der erwarteten 20.000. Deshalb beteiligte sich die Regierung des Mandatsgebietes an den Kosten und die Bahnstrecke gehörte als Kondominalbahn je zur Hälfte der Gemeinde Petach Tikwa und der Regierung.[10]
Sie war wirtschaftlich sofort ein Erfolg: Die Transportkosten für Orangen an die Küste sanken um mehr als die Hälfte. Auch der Reiseverkehr war unmittelbar erfolgreich; der Zug ersetzte eine vier- bis fünfstündige Fahrt im Pferdewagen über eine unbefestigte Sandpiste. Da nahmen Reisende auch die etwas umständliche Prozedur auf der Eisenbahn in Kauf: Ein oder zwei Personenwagen wurden an den Güterzug nach Ras el Ain angekuppelt und dort als Kurswagen an den Zug Haifa–El Qantara angehängt. In Lod mussten die Reisenden in den von Jerusalem kommenden Zug nach Jaffa umsteigen. Die Fahrzeit betrug – wenn alles pünktlich ablief – etwa 90 Minuten. Als 1928 die Straße nach Jaffa asphaltiert wurde, übernahmen Busse den Reiseverkehr und der Personenverkehr per Schiene endete. Ab 1949 wurde die Stichbahn in die Jarqonbahn einbezogen, die Petach Tiqwah direkt mit Tel Aviv verbindet. Petach Tikwa wuchs in den folgenden Jahren beträchtlich und erhielt 1937 das Stadtrecht. Josef Sappir war von 1940 bis 1951 Bürgermeister.
Nachdem der alte Bahnhof Petach Tiqwah 1993 geschlossen worden war, eröffneten im Jahre 2000 bzw. 2008 an der Jarqonbahn zwei neue Fernbahnhöfe, Petach Tiqwah Sgullah und Petach Tiqwah Qirjat Arjeh, wo seit 2023 Umsteigemöglichkeit zur Roten Linie des Danqal-Stadtbahnsystems der Metropole Tel Aviv besteht. Die Rote Linie bedient die Stadt mit sieben weiteren Halten.
Östlich der Stadt und nördlich von Kfar Sirkin errichteten die Briten während ihrer Mandatszeit Camp Sirkin, das auch eine Airbase erhielt. Nach deren Abzug 1948 übernahm die Israelische Luftwaffe (IAF) den Stützpunkt und unterhielt dort bis 1955 ihre Flugschule. Danach wurde die Einrichtung aufgegeben. Man erkennt heute aus der Luft immer noch die Infrastruktur der Airbase.
Am 26. August 2020 ermordete ein 46-jähriger Palästinenser mit einem Messer einen 39-jährigen Israeli.[11]
Heutige Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Stadt gibt es noch einige historische Orte aus der Gründerzeit und ein historisches Museum im Museumskomplex Qiryat HaMuse'onim.[12] Petach Tikwa ist heute eine Stadt, an deren landwirtschaftliche Vergangenheit nur noch der so genannte Gründergarten im Stadtzentrum erinnert. Die zentrale Stütze der Wirtschaft ist die Industrie, vor allem in den Bereichen Textil, Metalle, Nahrungsmittel und Holz. In Petach Tikwa hat auch der weltweit operierende Pharmakonzern Teva seinen Sitz.
Der Tourismus spielt dagegen eine untergeordnete Rolle; von touristischem Interesse sind im Wesentlichen nur ein Denkmal zu Ehren Edmond de Rothschilds und die nahe der Stadt gelegenen Quellen des Flusses Yarkon im Jarkon-Afek-Nationalpark.
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Meerbusch (Deutschland, Nordrhein-Westfalen)
Koblenz (Deutschland, Rheinland-Pfalz)
Chicago (USA, Illinois)
Subotica (Serbien)
Bacău (Rumänien)
Tschernihiw (Ukraine)[13]
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Esther Raab (1894–1981), Dichterin
- Mordechai Zipori (1924–2017), Politiker
- Chanoch Bartow (1926–2016), Schriftsteller
- Urion Gallin (1928–2021), israelischer Leichtathlet
- Amotz Zahavi (1928–2017), Zoologe und Naturschützer
- Sara Japhet (1934–2024), Bibelwissenschaftlerin
- Amnon Altman (1935–2016), Altorientalist
- Ruth Almog (* 1936), Autorin
- Malachi Beit-Arié (1937–2023), Kodikologe und Paläograph
- Jehoschua Kenaz (1937–2020), Schriftsteller und literarischer Übersetzer
- Eliezer Waldman (1937–2021), Rabbiner, Politiker, Mitglied der Knesset
- Eliezer Oren (1938–2024), Archäologe, Historiker und Hochschullehrer
- Gila Almagor (* 1939), Schriftstellerin und Schauspielerin
- Jiftach Spektor (* 1940), ehemaliger Kampfpilot und Brigadegeneral
- Uri Avner (1941–2014), Schachkomponist
- Dror Kashtan (1944–2024), Fußballspieler und -trainer
- Schmuel Rosenthal (* 1947), Fußball-Nationalspielerspieler
- Jossi Beilin (* 1948), Staatsmann, Mitglied der Knesset, Justizminister und stellvertretender Außenminister
- Israel Finkelstein (* 1949), Archäologe
- Tuvia Hod-Hochwald (1949–2019), israelisch-deutscher Rabbiner und Landesrabbiner von Rheinland-Pfalz
- Pnina Rosenblum (* 1954), Sängerin, Model, Schauspielerin, Politikerin und Unternehmerin
- Avram Grant (* 1955), Fußballtrainer
- Yuval Goren (* 1956), Archäologe
- Eitan Bodenyuk (* 1958), Fußballspieler
- Dov Khenin (* 1958), Politiker
- Uri Orbach (1960–2015), Politiker, Mitglied der Knesset, Minister für Senioren- und Pensionärsangelegenheiten
- Rami Saari (* 1963), Dichter, Übersetzer und Sprachforscher
- Saar Ben Yosef (* 1968), Schauspieler, Regisseur und Theaterlehrer
- Orit Farkasch-Hacohen (* 1970), Wissenschaftsministerin Israels
- Nick Deutsch (* 1972), australischer Oboist und Hochschullehrer
- Idan Tal (* 1975), Fußballspieler
- Yehuda Levi (* 1979), Schauspieler, Musiker und Model
- Tal Burstein (* 1980), Basketballspieler
- Yael Reuveny (* 1980), Regisseurin
- Michael Zandberg (* 1980), Fußballspieler
- Noa Koler (* 1981), Schauspielerin
- Tom Shoval (* 1981), Regisseur und Drehbuchautor
- Gal Alberman (* 1983), Fußball-Nationalspieler
- Moshe Arbel (* 1983), Rabbiner, Anwalt und Politiker
- Gal Gadot (* 1985), Schauspielerin
- Shahak Shapira (* 1988), Satiriker, Musiker und Schriftsteller
- Lidor Cohen (* 1992), Fußballspieler
- Or Blorian (* 2000), israelisch-portugiesischer Fußballspieler
- Liel Abada (* 2001), Fußballspieler
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 2018 אוכלוסייה ביישובים. (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israelisches Zentralbüro für Statistik, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- ↑ Israel Postcode. postcodebase.com, abgerufen am 20. September 2014.
- ↑ תוצאות הבחירות המקומיות2024. In: www.themarker.com. 3. März 2024, abgerufen am 7. Mai 2024 (hebräisch).
- ↑ M. J. Chayen: The Phonetics of Modern Hebrew. The Hague/Paris: Mouton, 1973, S. 31 (englisch).
- ↑ a b c d Nur Masalha: Palestine – A four thousand year history. 2. Auflage. Zed Books, London 2020, ISBN 978-1-78699-869-9, S. 330.
- ↑ Noam Zadoff: Geschichte Israels. Von der Staatsgründung bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75755-6, S. 14.
- ↑ a b Wolfgang Scheel: Lexikon biblischer Ortsbenennungen im modernen Israel. Eine Hilfe für Bibelstudium und Israelreise. 3. Auflage. Seidel, Hammerbrücke 2003, ISBN 3-933750-32-6, S. 65.
- ↑ Grodno. Encyclopedia Judaica, 2008 (englisch).
- ↑ Paul Cotterell: The Railways of Palestine and Israel. Tourret Books, Abingdon 1984, ISBN 0-905878-04-3, S. 33 (englisch).
- ↑ Walter Louis Rothschild: Arthur Kirby and the last years of Palestine Railways, 1945–1948. London 2007, Kap. 1, Abschnitt 1:(H) d. London, King’s College, phil. Dissertation, 2007 (englisch).
- ↑ Israeli stirbt nach Messerangriff. Israelnetz, 26. August 2020, abgerufen am 18. Oktober 2020.
- ↑ Museen in Petach Tikwa.
- ↑ Rat der Stadt Tschernihiw: Міста партнери. (Partnerorte) (ukrainisch).