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„Friedberg (Steiermark)“ – Versionsunterschied

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{{österreichbezogen}}
'''Friedberg''' ist eine Stadt am südlichen Abhang des [[Wechselgebirge]]s und liegt im [[Dreiländereck]] [[Steiermark]] - [[Niederösterreich]] - [[Burgenland]]
{{Infobox Gemeinde in Österreich
Derzeit leben etwa 2500 Einwohner in Friedberg. Bürgermeister ist seit [[2005]] Gruber ([[ÖVP]]).
|Art = Stadt
Die erste urkundliche Nennung als Stadt war [[1254]] (''fridberc'')
|Name = Friedberg
Wahrscheinlich erbaut aus einem Teil des Lösegeldes für den [[England|englischen]] König [[Richard I. Löwenherz]] [[1194]].
|Wappen = AUT Friedberg (Steiermark) COA.svg
Im Mittelalter war die Stadt Sitz einer bedeutenden Burganlage (später Doppelschloss). Friedberg wurde mehrfach Opfer von [[Türken]]- und [[Ungarn]]einfällen und Stadtbränden. Heute ist das Schloss abgetragen, an seiner Stelle wurde ein weithin sichtbares Kriegerdenkmal errichtet.
|lat_deg = 47/26/29/N
|lon_deg = 16/03/29/E
|Höhe = 601
|PLZ = 8240, 8243
|Vorwahl = 03339
|Gemeindekennzahl = 62211
|NUTS = AT224
|Adresse = Hauptplatz 20<br />8240 Friedberg
|Straße = Hauptplatz 20
|Website = [https://friedberg.gv.at/ www.friedberg.gv.at]
|Bürgermeister = Wolfgang Zingl
|Partei = SPÖ
|Gemeinderatanzahl = 15
|Wahljahr = 2020<ref>{{Internetquelle| url=https://orf.at/wahl/steiermark20/ergebnisse/62211| titel=Gemeinderatswahl 2020 – Ergebnisse Friedberg|hrsg=[[Österreichischer Rundfunk|orf.at]]| datum=| abruf=2020-08-22}}</ref>
|Gemeinderat =
{{Sitzverteilung
| Legende = ja
| Beschriftung = Sitze
| Land = AT
| Breite = 0.8
|SPÖ|ÖVP|FPÖ
| SPÖ = 9
| ÖVP = 5
| FPÖ = 1
}}
|Bild1 = Stadt Friedberg Steiermark.jpg
|Bildbeschreibung1 = Stadtzentrum Friedberg
}}
[[Datei:Aufnahmeblatt 5056-1 Friedberg Vorau Dechantskirchen Festenburg.jpg|mini|Friedberg (rechts) um 1878 (Aufnahmeblatt der [[Franzisco-Josephinische Landesaufnahme|Landesaufnahme]])]]


'''Friedberg''' ist eine [[Gemeinde (Österreich)|Stadtgemeinde]] mit {{EWZ|AT|62211}} Einwohnern (Stand {{EWD|AT|62211}}) in der nordöstlichen [[Steiermark]] im politischen [[Bezirk Hartberg-Fürstenfeld]] und im [[Gerichtsbezirk Fürstenfeld]].
==In der Stadt befinden sich==
*Bahnknotenpunkt (Kreuzung der Strecke [[Hartberg]]-[[Wien]] und Friedberg-[[Oberwart]]
*Werk der international bekannten Möbelfirma [[Thonet]] (mit Sesselmuseum)
*Sehenswürdigkeit: Pfarrkirche Jakobus d.Ä. mit reicher [[barock]]er Innenausstattung


== Geografie ==
==Bedeutender Bürger==
=== Geografische Lage ===
*[[Johann Weitzer]] (Begründer der Weitzer-Waggonfabrik in Graz)
Die Stadtgemeinde Friedberg liegt exponiert am südlichen Abhang des [[Wechsel (Berg)|Wechselgebirges]] nahe dem [[Dreiländereck]] [[Steiermark]]-[[Niederösterreich]]-[[Burgenland]]. Sie befindet sich im Nordosten des Bezirkes Hartberg-Fürstenfeld in einer Entfernung von ca. 20&nbsp;km zur Bezirkshauptstadt [[Hartberg]].


Der tiefstgelegene Punkt liegt bei Oberwaldbauern mit {{Höhe|455|AT}}, der höchste Punkt in der Nähe des Hilmtores mit knapp über {{Höhe|1000}}. Die Altstadt selbst befindet sich auf knapp {{Höhe|600}}. Landschaftlich gehört der nördliche Teil der Gemeinde zum ''Wechsel / Steirische Zentralalpen'' und der südliche zum ''südburgenländischen Riedelland / Alpenvorland''.
[[Kategorie:Ort in der Steiermark]]

{{Geokoordinate|47_26_N_16_3_E|47° 26' N 16° 3' O}}
Die Stadt selbst ist mit der benachbarten Marktgemeinde [[Pinggau]] räumlich zusammengewachsen.

=== Gemeindegliederung ===
{|
|{{Gliederung-AT-Gde|HF|11|0}}
|-
|{{Legende AT Bezirk}}
|}
Die Stadtgemeinde ''Friedberg'' gliedert sich
* geografisch in die Ortschaften (Einwohner Stand {{EWD|AT Ortschaft|STAND}}{{EWR|AT Ortschaft|QUELLE}}):
** [[Ehrenschachen]] ({{EWZ|AT Ortschaft|15108}})
** Friedberg ({{EWZ|AT Ortschaft|15109}})
** [[Oberwaldbauern]] ({{EWZ|AT Ortschaft|15110}})
** Ortgraben ({{EWZ|AT Ortschaft|15111}}) mit Hochstraße und Maierhöfen
** [[Schwaighof (Gemeinde Friedberg)|Schwaighof]] ({{EWZ|AT Ortschaft|15112}})
** [[Stögersbach (Steiermark)|Stögersbach]] ({{EWZ|AT Ortschaft|15113}})

* administrativ in die [[Katastralgemeinden]] ''64007 Friedberg'', ''64005 Ehrenschachen'' und ''64018 Schweighof''<!--sic-->
* administrativ in die [[Wahlsprengel]] ''Stadt'', ''Ortgraben'' und ''Ehrenschachen''
* statistisch in die [[Zählsprengel]] ''62211000 Friedberg-Stadt'', ''62211001 Friedberg-Umgebung'' und ''62211002 Ehrenschachen''

=== Eingemeindungen ===
1968 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Ehrenschachen und Friedberg zur heutigen Stadtgemeinde Friedberg vereinigt.

=== Nachbargemeinden ===
{{Nachbargemeinden
| NORDWEST = [[Pinggau]]
| NORD = [[Pinggau]]
| NORDOST = [[Pinggau]]
| WEST = [[Dechantskirchen]]
| OST = [[Pinggau]]
| SUEDWEST = [[Dechantskirchen]]
| SUED = [[Pinkafeld]]
| SUEDOST = [[Pinggau]]
}}

== Geschichte ==
[[Datei:050 Die Stadt Friedberg vom Ort Pinggau aus gesehen - J.F.Kaiser Lithografirte Ansichten der Steiermark 1825.jpg|mini|Friedberg von Pinggau aus gesehen, Lith. um 1820, J.F. Kaiser]]
[[Datei:Aussichtsturm Friedberg BERG FRIED BERG 17.jpg|mini|hochkant|Aussichtsturm Friedberg]]
Die Stadt Friedberg (ehemals Friburg und Friberg geheißen)<ref>[[s:Page:Topographia Austriacarum (Merian) 198.jpg|Topographia Austriacarum S. 198]]</ref> wurde unterhalb einer seit ungefähr 1170 bestehenden Wehrburg zum Schutz der [[Wechsel Straße]] errichtet. Die Stadt wurde von [[Leopold V. (Österreich)|Leopold&nbsp;V.]] aus Teilen der Lösegelder für den [[England|englischen]] König [[Richard I.&nbsp;Löwenherz]] [[1194]] erbaut. Die erste bekannte urkundliche Nennung als Stadt stammt aus [[1254]] (''fridberc'').

Im [[Mittelalter]] war die Stadt Sitz einer bedeutenden Burganlage (später Doppelschloss). Friedberg wurde mehrfach Opfer von [[Schlacht bei Radkersburg|Türken]]- und [[Ungarneinfälle]]n (z.&nbsp;B. 1418) wie auch von Stadtbränden. Heute ist das Schloss abgetragen, an seiner Stelle wurde ein weithin sichtbares Kriegerdenkmal errichtet.

=== Bevölkerungsentwicklung ===
{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung der Stadtgemeinde Friedberg (Steiermark)}}

Mit Stichtag 1. Jänner 2021 lebten in Friedberg insgesamt 2813 Personen (2625 Haupt- und 194 Nebenwohnsitze).

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Bauwerke ===
[[Datei:Friedberg (Steiermark) - Kirche, Hochaltar.JPG|mini|hochkant|Der bemerkenswerte barocke Hochaltar der [[Stadtpfarrkirche Friedberg]]]]
[[Datei:Thonet Sesselmuseum Friedberg Styria 01.JPG|mini|hochkant|Thonet Sesselmuseum]]
{{weitereBDA|Friedberg (Steiermark)|Friedberg}}
* Der planmäßig errichtete [[Historischer Stadtkern|historische Stadtkern]] zeigt einen der schönsten geschlossenen mittelalterlichen Hauptplätze der Steiermark. Das ehemalige Ungartor (eines der ehemaligen Stadttore von Friedberg) wurde im Jahre 1994 beim Steg über den Ortgraben wieder errichtet.
* Katholische [[Stadtpfarrkirche Friedberg]] hl. Jakobus der Ältere: Die Kirche wurde Ende des 12. Jahrhunderts im [[Romanik|romanischen]] Stil errichtet, im Jahre 1418 aber von den [[Magyaren|Ungarn]] zerstört. Der [[Gotik|gotische]] Neubau wurde aber bereits zwischen 1529 und 1532 von den [[Türken]] stark in Mitleidenschaft gezogen. Die heutige Kirche ist auf dem gotischen Sockel gebaut und wartet mit einer reichen [[barock]]en [[Kirchenausstattung|Ausstattung]] auf.
* Das weithin sichtbare Kriegerdenkmal steht an der Stelle des ehemaligen Doppelschlosses.
* Im Sesselmuseum der Firma [[Gebrüder Thonet|Thonet]] sind über 80 Exponate ausgestellt, unter anderem der Weltausstellungstisch von [[London]] 1851 sowie der einzige in Privatbesitz befindliche Liechtenstein-Stuhl.

=== Veranstaltungen ===
; Pfingstfest
* Stadthalle Friedberg / Pfingsten
* Veranstalter: Sportverein Friedberg

; Steinbruchfest
* Steinbruch Friedberg / August
* Veranstalter: [[Freiwillige Feuerwehr]] Friedberg

; Oktoberfest
* Stadthalle Friedberg / Ende September
* Veranstalter: Stadtkapelle Friedberg

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Friedberg ist Mitglied der oststeirischen 8-Städte-Kooperation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Kaufkraft in der Region zu stärken.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.friedberg.gv.at/wirtschaft/8-staedte-kooperation/ |titel=Stadtgemeinde Friedberg, Wirtschaft, 8-Städte-Kooperation |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-23 |sprache=}}</ref>

=== Verkehr ===
[[Datei:Friedberg-Bf-02.jpg|mini|Der Bahnhof in Friedberg]]
* Der [[Bahnhof Friedberg (Steiermark)|Bahnhof Friedberg]] ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Hier treffen sich die [[Thermenbahn]] nach [[Fehring]], die [[Wechselbahn]] nach [[Aspang-Markt|Aspang]] sowie die [[Pinkatalbahn]] nach [[Oberwart]]. Die Thermenbahn und die Wechselbahn bieten zweistündliche [[Regionalzug]]-Verbindungen nach Hartberg bzw. Wien. Der Personenverkehr auf der Pinkatalbahn zwischen Friedberg und Oberwart wurde im August 2011 eingestellt.
* Bus: Des Weiteren werden die Busstationen entlang der B54 zwischen Schäffernsteg und Graz von einer Buslinie bedient, die einen Verkehr nach Wien über Schäffernsteg und zurück anbietet. Da auf der Linie zwischen Schäffernsteg und Graz ein Bedienungsverbot besteht, kann Graz von Friedberg über jene Linie nicht direkt erreicht werden. Es bestehen direkte Verbindungen nach Wien und welche, die ein Umsteigen in Schäffernsteg erfordern. Die Buslinie wird hauptsächlich von Pendlern benützt. Die Bezirkshauptstadt Hartberg und die Landeshauptstadt Graz können über Regionalbuslinien erreicht werden.
* Die [[Wechsel Straße]] B&nbsp;54 von [[Wiener Neustadt]] nach [[Gleisdorf]] verläuft durch das Gemeindegebiet. Über sie und die [[Steinamangerer Straße]] B&nbsp;63 kann die [[Süd Autobahn]] A&nbsp;2 über die Anschlussstelle ''Friedberg-Pinggau'' (95) in etwa fünf Kilometer erreicht werden.
* Durch die Gemeinde führt mit dem [[Ostösterreichischer Grenzlandweg|Ostösterreichischen Grenzlandweg]] ein österreichischer Weitwanderweg.

=== Tourismus ===
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Dechantskirchen, Pinggau und St. Lorenzen am Wechsel den [[Tourismus#Tourismusverband|Tourismusverband]] „[[Wechsel (Berg)|Wechselland]]“. Dessen Sitz ist die Stadtgemeinde Friedberg.<ref>[[Grazer Zeitung]], Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 327. {{ZDB|1291268-2}} S. 632.</ref>

=== Bildung ===
In Friedberg existieren eine Volksschule, eine Mittelschule und eine Polytechnische Schule. Ebenfalls befindet sich die Wechsellandbücherei in Friedberg.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.friedberg.gv.at/bildung/volksschule/ |titel=Stadtgemeinde Friedberg, Bildung |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-23 |sprache=}}</ref>

=== Gesundheit und Pflege ===
* Im Sozialzentrum der Stadt befinden sich Stützpunkte des Roten Kreuzes, der Volkshilfe, der Hauskrankenpflege sowie ein psychosoziales Beratungszentrum.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.friedberg.gv.at/gesundheit/sozialzentrum/ |titel=Stadtgemeinde Friedberg, Gesundheit, Sozialzentrum |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-23 |sprache=}}</ref> Des Weiteren sind in Friedberg eine Apotheke, praktische Ärzte und einige Fachärzte ansässig.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.friedberg.gv.at/gesundheit/aerzte/ |titel=Stadtgemeinde Friedberg, Gesundheit, Ärzte |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-23 |sprache=}}</ref>
* Die [[Caritas der Diözese Graz-Seckau|Caritas Steiermark]] betreibt in Friedberg ein Pflegewohnhaus.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.caritas-pflege.at/steiermark/unsere-angebote/caritas-pflegewohnhaeuser-in-der-steiermark/pflegewohnhaus-friedberg/ |titel=Caritas Steiermark, Unsere Angebote, Pflegewohnhäuser |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-06-23 |sprache= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190623060536/https://www.caritas-pflege.at/steiermark/unsere-angebote/caritas-pflegewohnhaeuser-in-der-steiermark/pflegewohnhaus-friedberg/ |archiv-datum=2019-06-23 |offline=ja |archiv-bot=2023-05-05 13:17:23 InternetArchiveBot }}</ref>

== Politik ==
=== Bürgermeister ===
Der Polizeibeamte Wolfgang Zingl (SPÖ) wurde im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 16. April 2015 zum [[Bürgermeister]] gewählt. Er ist der erste SPÖ-Bürgermeister in der Geschichte der Stadt Friedberg.<ref>Gemeinde Friedberg: [http://www.friedberg.at/Buergermeister-Zingl-Wolfgang.151.0.html ''Bürgermeister''] (abgerufen am 18. Mai 2015)</ref> Zingl tritt die Nachfolge von Karl Mathä (ÖVP) an, der sich aus der Stadtpolitik zurückzog. Der Aufsehen erregende Wechsel wurde deshalb möglich, weil die ÖVP bei der Gemeinderatswahl die absolute Mehrheit verlor und die SPÖ mit der FPÖ eine Koalition einging. Die [[Angelobung]] wurde durch Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer vorgenommen.<ref>Meine Woche vom 17. April 2015: [http://www.meinbezirk.at/dechantskirchen/politik/erster-roter-buergermeister-in-friedberg-d1316213.html ''Erster „roter“ Bürgermeister in Friedberg''] (abgerufen am 18. Mai 2015)</ref>

Dem Stadtvorstand gehören weiter der Vizebürgermeister Harald Binder (SPÖ) und der Finanzreferent Michael Krammer (ÖVP) an.<ref>Gemeinde Friedberg: [http://www.friedberg.at/Gemeindeorgane.16.0.html ''Gemeindeorgane''] (abgerufen am 18. Mai 2015)</ref>

Amtsleiter ist Ewald Grill.

=== Gemeindestrukturreformen ===
Mit dem 1. Jänner 1968 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Ehrenschachen eingegliedert.<ref>{{StatistikAustria Gemeindeänderungen|seite=63|abruf=2025-01-08}}</ref>

Eine Fusion der Stadtgemeinde Friedberg mit der Marktgemeinde [[Pinggau]], deren Hauptorte schon seit Jahrzehnten einen zusammenhängenden Siedlungskörper bilden, scheiterte im Rahmen der [[Steiermärkische Gemeindestrukturreform|Steiermärkischen Gemeindestrukturreform 2015]]. Dies kann damit begründet werden, dass die Stadtgemeinde Friedberg aufgrund der wirtschaftlichen Hegemonie der Marktgemeinde Pinggau nicht mehr der zentrale Rolle in einer etwaigen gemeinsamen Gemeinde einnehmen würde. Zudem besteht zwischen den beiden Gemeinden keine Einigkeit über den neuen Namen einer zusammengelegten Gemeinde.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/oststeier/4027143/ |titel=Fusion an „Hardlinern“ gescheitert |werk=kleinezeitung.at |datum=2013-02-20 |abruf=2020-05-04 |sprache=de}}</ref>

=== Gemeinderat ===
Der [[Gemeinderat (Österreich)|Gemeinderat]] besteht aus 15 Mitgliedern. Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe9"
! rowspan="2"| Partei
! colspan="3" |2020<ref>{{Internetquelle |url=https://egov.stmk.gv.at/wahlen/GR2020/GR2020_62200.html |titel=Wahlen 2020 |hrsg=Land Steiermark |abruf=2022-09-16}}</ref>
! colspan="3" | [[Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015|2015]]<ref>{{Internetquelle |url=https://egov.stmk.gv.at/wahlen/GR2015/GR2015_62200.html |titel=Wahlen 2015 |hrsg=Land Steiermark |abruf=2022-09-16}}</ref>
! colspan="3" | [[Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2010|2010]]<ref>{{Internetquelle |url=https://egov.stmk.gv.at/wahlen/LT2010/LT2010_60700.html |titel=Wahlen 2010 |hrsg=Land Steiermark |abruf=2022-09-16}}</ref>
! colspan="3" | [[Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2005|2005]]<ref>{{Internetquelle |url=https://egov.stmk.gv.at/wahlen/LT2005/LT2005_60700.html |titel=Wahlen 2005 |hrsg=Land Steiermark |abruf=2022-09-16}}</ref>
! colspan="3" | [[Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2000|2000]]
! colspan="3"| 1995
! colspan="3"| 1990
|- class="hintergrundfarbe9"
!Stimmen
!%
!Mandate
! Sti. !! % !! M.
! Sti. !! % !! M.
! Sti. !! % !! M.
! Sti. !! % !! M.
! Sti. !! % !! M.
! Sti. !! % !! M.
|- style="background-color:#E0E0E0"
| [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]]
|925
|58
|9
| 563 || 35 || 5
| 591 || 35 || 5
| 692 || 41 || 6
| {{0}}459 || 28 || {{0}}4
| 576 || 33 || 5
| 717 || 42 || 7
|-
| [[ÖVP]]
|573
|36
|5
| 746 || 47 || 7
| 979 || 57 || 9
| 856 || 50 || 8
| 1.020 || 62 || 10
| 1.045 || 59 || 9
| 916 || 53 || 8
|-
| [[FPÖ]]
|107
|7
|1
| 291 || 18 || 3
| 135 || {{0}}8 || 1
| 150 || {{0}}9 || 1
| {{0}}167 || 10 || {{0}}1
| 141 || {{0}}8 || 1
| {{0}}93 || {{0}}5 || 0
|- class="hintergrundfarbe9"
! Wahlbeteiligung
! colspan="3" |74 %
! colspan="3"| 76 %
! colspan="3"| 79 %
! colspan="3"| 81 %
! colspan="3"| 84 %
! colspan="3"| 90 %
! colspan="3"| 94 %
|}

=== Wappen und Flagge ===
[[Datei:AUT Friedberg (Steiermark) COA.svg|80px|links]]
[[Blasonierung]]: „In Blau [[Sparren (Heraldik)|sparrenweise]] zwei ineinander gelegte silberne Hände (die Rechte in die Linke) an mit viermal beknöpften Manschetten bekleideten silbernen Unterarmen, ein Schildchen einrahmend, darin in Rot ein silberner Balken ([[Bindenschild]]).“ <!--Im hier gezeigten Wappen sind die Ärmel dunkellrot-->

Wappenerklärung und Wappengeschichte: Die beiden in Sparrenform angeordneten, ineinandergelegten Hände ''([[Hand (Heraldik)#Treue Hände|Treuhand]])'' als Symbol des Friedens bezogen sich ursprünglich auf die Burganlage und stellen ein [[redendes Wappen]] dar, der Bindenschild weist auf die Stadtgründung durch den Babenberger Herzog Leopold V. hin.

Über eine Wappenverleihung an die Stadt Friedberg gibt es keinerlei Überlieferungen. Im Jahr 1313 verwendete Friedberg ein eigenes Siegel, dessen Aussehen nicht bekannt ist. Seit 1377 benutzte Friedberg ein neues [[Siegel]] (Typar), dessen ältester existierender Stempelabdruck als Siegel an einer Urkunde von 1491 erhalten blieb. Die Siegelumschrift „Sigillum civium in Friedberg“ („Siegel der Bürger in Friedberg“) zeigt als Siegelbild die sogenannte Treuhand – zwei ineinander gelegte Hände an bekleidete Armen reichen sich wachsend aus den unteren seitlichen Siegelrändern über einem Bindenschild. Das heute verwendete Stadtwappen wurde am 14. Mai 2011 in der jetzigen Form verliehen.<ref>[http://www.friedberg.at/Name-und-Wappen.14.0.html Name und Wappen von Friedberg in der Steiermark]</ref>

Die Stadtflagge hat zwei Streifen in den Farben Rot-Weiß mit dem Wappen.<ref>Eintrag zu Friedberg auf der Seite [http://kommunalflaggen.eu/index.php?title=AT:Friedberg kommunalflaggen.eu]</ref>

=== Städtepartnerschaften ===
Die Stadt unterhält seit 1966 eine [[Gemeindepartnerschaft|Partnerschaft]] mit der gleichnamigen Stadt [[Friedberg (Bayern)|Friedberg]] in Bayern. 1968 kam die Gemeinde [[Ljutomer]] im nordöstlichen Teil [[Slowenien]]s hinzu. Mit [[Söchtenau]], einer Gemeinde mit ca. 2600 Einwohnern im oberbayerischen [[Landkreis Rosenheim]], besteht seit 1979 eine weitere Partnerschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.friedberg.gv.at/politik/partnergemeinden/ |titel=Partnergemeinden |abruf=2020-06-19 |sprache=de}}</ref>

== Persönlichkeiten ==
<!-- === Ehrenbürger === -->
=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===
* [[Johann Weitzer]] (1832–1902), Begründer der [[Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft]]
* [[Franz Xaver Reitterer]] (1868–1932), Heimatdichter, Publizist und Politiker, Ehrenbürger der Stadt Friedberg
* [[Alice Strobl]] (1919–2010), österreichische Kunsthistorikerin
* [[Franz Blauensteiner (Schauspieler)|Franz Blauensteiner]] (* 1952), Schauspieler, Choreograph, Gastdozent, Sänger, Regisseur und Autor
* [[Wolfgang-Lukas Strohmayer]] (* 1962), österreichischer Botschafter
* [[Anna F.]] (eigentlich Anna Wappel, * 1985), österreichische Sängerin aus Friedberg

=== Mit Friedberg verbundene Persönlichkeiten ===
* [[Aquilin Julius Caesar]] (1720–1792), steiermärkischer Historiker und Augustiner-Chorherr, 1765 bis 1784 Stadtpfarrer von Friedberg
* [[Elias von Bourbon-Parma]] (1880–1959), Titularherzog von Parma und Piacenza, gestorben in Friedberg

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{StatistikAustria|62211}}
* [https://www.24cities.eu/de/staedte/friedberg/ Friedberg] auf 24cities.eu, Kompetenzzentrum [[Steirisches Thermenland]]-Oststeiermark

== Einzelnachweise ==
<references />

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Gemeindegliederung von Friedberg
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
}}

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[[Kategorie:Friedberg (Steiermark)| ]]
[[Kategorie:Stadt in der Steiermark]]

Aktuelle Version vom 9. Februar 2025, 11:26 Uhr

Stadtgemeinde
Friedberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Friedberg
Friedberg (Steiermark) (Österreich)
Friedberg (Steiermark) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Steiermark Steiermark
Politischer Bezirk: Hartberg-Fürstenfeld
Kfz-Kennzeichen: HF (ab 1.7.2013; alt: HB)
Fläche: 25,88 km²
Koordinaten: 47° 26′ N, 16° 3′ OKoordinaten: 47° 26′ 29″ N, 16° 3′ 29″ O
Höhe: 601 m ü. A.
Einwohner: 2.677 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 103 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8240, 8243
Vorwahl: 03339
Gemeindekennziffer: 6 22 11
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Hauptplatz 20
8240 Friedberg
Website: www.friedberg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Zingl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1])
(15 Mitglieder)
9
5
1
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Friedberg im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Lage der Gemeinde Friedberg (Steiermark) im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)Bad BlumauBad LoipersdorfBad WaltersdorfBuch-St. MagdalenaBurgauDechantskirchenEbersdorfFeistritztalFriedbergFürstenfeldGrafendorf bei HartbergGreinbachGroßsteinbachGroßwilfersdorfHartbergHartberg UmgebungHartlIlzKaindorfLafnitzNeudauOttendorf an der RittscheinPinggauPöllauPöllaubergRohr bei HartbergRohrbach an der LafnitzSankt Jakob im WaldeSankt Johann in der HaideSankt Lorenzen am WechselSchäffernStubenbergVorauWaldbach-MönichwaldWenigzellSteiermark
Lage der Gemeinde Friedberg (Steiermark) im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Stadtzentrum Friedberg
Stadtzentrum Friedberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Friedberg (rechts) um 1878 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Friedberg ist eine Stadtgemeinde mit 2677 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) in der nordöstlichen Steiermark im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld und im Gerichtsbezirk Fürstenfeld.

Geografische Lage

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Die Stadtgemeinde Friedberg liegt exponiert am südlichen Abhang des Wechselgebirges nahe dem Dreiländereck Steiermark-Niederösterreich-Burgenland. Sie befindet sich im Nordosten des Bezirkes Hartberg-Fürstenfeld in einer Entfernung von ca. 20 km zur Bezirkshauptstadt Hartberg.

Der tiefstgelegene Punkt liegt bei Oberwaldbauern mit 455 m ü. A., der höchste Punkt in der Nähe des Hilmtores mit knapp über 1000 m. Die Altstadt selbst befindet sich auf knapp 600 m. Landschaftlich gehört der nördliche Teil der Gemeinde zum Wechsel / Steirische Zentralalpen und der südliche zum südburgenländischen Riedelland / Alpenvorland.

Die Stadt selbst ist mit der benachbarten Marktgemeinde Pinggau räumlich zusammengewachsen.

Gemeindegliederung

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Gliederung
Katastralgemeinden Ortschaften in der Gemeinde

Ehrenschachen (8,21 km²)
Friedberg (9,78 km²)
Schweighof (7,88 km²)

Ehrenschachen (D)
 Friedberg (Stt)
Oberwaldbauern (W)
Ortgraben (Stt)

Hochstraß (R)
Maierhöfen (ZH)

Schwaighof (R)
Stögersbach (D)

Legende
Legende zur Gliederungstabelle
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.

Die wichtigsten der verwendeten Abkürzungen sind:

  • M = Hauptort der Gemeinde
  • Stt = Stadtteil
  • R = Rotte
  • W = Weiler
  • D = Dorf
  • ZH = Zerstreute Häuser
  • Sdlg = Siedlung
  • Hgr = Häusergruppe
  • E = Einzelgehöft (nur wenn sie eine eigene Ortschaftskennziffer haben)

Die komplette Liste der Statistik Austria ist in: Topographische Siedlungskennzeichnung nach STAT

Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.

Quelle: Statistik Austria

Die Stadtgemeinde Friedberg gliedert sich

  • administrativ in die Katastralgemeinden 64007 Friedberg, 64005 Ehrenschachen und 64018 Schweighof
  • administrativ in die Wahlsprengel Stadt, Ortgraben und Ehrenschachen
  • statistisch in die Zählsprengel 62211000 Friedberg-Stadt, 62211001 Friedberg-Umgebung und 62211002 Ehrenschachen

Eingemeindungen

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1968 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Ehrenschachen und Friedberg zur heutigen Stadtgemeinde Friedberg vereinigt.

Nachbargemeinden

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Pinggau Pinggau Pinggau
Dechantskirchen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pinggau
Dechantskirchen Pinkafeld Pinggau
Friedberg von Pinggau aus gesehen, Lith. um 1820, J.F. Kaiser
Aussichtsturm Friedberg

Die Stadt Friedberg (ehemals Friburg und Friberg geheißen)[3] wurde unterhalb einer seit ungefähr 1170 bestehenden Wehrburg zum Schutz der Wechsel Straße errichtet. Die Stadt wurde von Leopold V. aus Teilen der Lösegelder für den englischen König Richard I. Löwenherz 1194 erbaut. Die erste bekannte urkundliche Nennung als Stadt stammt aus 1254 (fridberc).

Im Mittelalter war die Stadt Sitz einer bedeutenden Burganlage (später Doppelschloss). Friedberg wurde mehrfach Opfer von Türken- und Ungarneinfällen (z. B. 1418) wie auch von Stadtbränden. Heute ist das Schloss abgetragen, an seiner Stelle wurde ein weithin sichtbares Kriegerdenkmal errichtet.

Bevölkerungsentwicklung

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Mit Stichtag 1. Jänner 2021 lebten in Friedberg insgesamt 2813 Personen (2625 Haupt- und 194 Nebenwohnsitze).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Der bemerkenswerte barocke Hochaltar der Stadtpfarrkirche Friedberg
Thonet Sesselmuseum
  • Der planmäßig errichtete historische Stadtkern zeigt einen der schönsten geschlossenen mittelalterlichen Hauptplätze der Steiermark. Das ehemalige Ungartor (eines der ehemaligen Stadttore von Friedberg) wurde im Jahre 1994 beim Steg über den Ortgraben wieder errichtet.
  • Katholische Stadtpfarrkirche Friedberg hl. Jakobus der Ältere: Die Kirche wurde Ende des 12. Jahrhunderts im romanischen Stil errichtet, im Jahre 1418 aber von den Ungarn zerstört. Der gotische Neubau wurde aber bereits zwischen 1529 und 1532 von den Türken stark in Mitleidenschaft gezogen. Die heutige Kirche ist auf dem gotischen Sockel gebaut und wartet mit einer reichen barocken Ausstattung auf.
  • Das weithin sichtbare Kriegerdenkmal steht an der Stelle des ehemaligen Doppelschlosses.
  • Im Sesselmuseum der Firma Thonet sind über 80 Exponate ausgestellt, unter anderem der Weltausstellungstisch von London 1851 sowie der einzige in Privatbesitz befindliche Liechtenstein-Stuhl.

Veranstaltungen

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Pfingstfest
  • Stadthalle Friedberg / Pfingsten
  • Veranstalter: Sportverein Friedberg
Steinbruchfest
Oktoberfest
  • Stadthalle Friedberg / Ende September
  • Veranstalter: Stadtkapelle Friedberg

Wirtschaft und Infrastruktur

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Friedberg ist Mitglied der oststeirischen 8-Städte-Kooperation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Kaufkraft in der Region zu stärken.[4]

Der Bahnhof in Friedberg
  • Der Bahnhof Friedberg ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Hier treffen sich die Thermenbahn nach Fehring, die Wechselbahn nach Aspang sowie die Pinkatalbahn nach Oberwart. Die Thermenbahn und die Wechselbahn bieten zweistündliche Regionalzug-Verbindungen nach Hartberg bzw. Wien. Der Personenverkehr auf der Pinkatalbahn zwischen Friedberg und Oberwart wurde im August 2011 eingestellt.
  • Bus: Des Weiteren werden die Busstationen entlang der B54 zwischen Schäffernsteg und Graz von einer Buslinie bedient, die einen Verkehr nach Wien über Schäffernsteg und zurück anbietet. Da auf der Linie zwischen Schäffernsteg und Graz ein Bedienungsverbot besteht, kann Graz von Friedberg über jene Linie nicht direkt erreicht werden. Es bestehen direkte Verbindungen nach Wien und welche, die ein Umsteigen in Schäffernsteg erfordern. Die Buslinie wird hauptsächlich von Pendlern benützt. Die Bezirkshauptstadt Hartberg und die Landeshauptstadt Graz können über Regionalbuslinien erreicht werden.
  • Die Wechsel Straße B 54 von Wiener Neustadt nach Gleisdorf verläuft durch das Gemeindegebiet. Über sie und die Steinamangerer Straße B 63 kann die Süd Autobahn A 2 über die Anschlussstelle Friedberg-Pinggau (95) in etwa fünf Kilometer erreicht werden.
  • Durch die Gemeinde führt mit dem Ostösterreichischen Grenzlandweg ein österreichischer Weitwanderweg.

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Dechantskirchen, Pinggau und St. Lorenzen am Wechsel den TourismusverbandWechselland“. Dessen Sitz ist die Stadtgemeinde Friedberg.[5]

In Friedberg existieren eine Volksschule, eine Mittelschule und eine Polytechnische Schule. Ebenfalls befindet sich die Wechsellandbücherei in Friedberg.[6]

Gesundheit und Pflege

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  • Im Sozialzentrum der Stadt befinden sich Stützpunkte des Roten Kreuzes, der Volkshilfe, der Hauskrankenpflege sowie ein psychosoziales Beratungszentrum.[7] Des Weiteren sind in Friedberg eine Apotheke, praktische Ärzte und einige Fachärzte ansässig.[8]
  • Die Caritas Steiermark betreibt in Friedberg ein Pflegewohnhaus.[9]

Der Polizeibeamte Wolfgang Zingl (SPÖ) wurde im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 16. April 2015 zum Bürgermeister gewählt. Er ist der erste SPÖ-Bürgermeister in der Geschichte der Stadt Friedberg.[10] Zingl tritt die Nachfolge von Karl Mathä (ÖVP) an, der sich aus der Stadtpolitik zurückzog. Der Aufsehen erregende Wechsel wurde deshalb möglich, weil die ÖVP bei der Gemeinderatswahl die absolute Mehrheit verlor und die SPÖ mit der FPÖ eine Koalition einging. Die Angelobung wurde durch Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer vorgenommen.[11]

Dem Stadtvorstand gehören weiter der Vizebürgermeister Harald Binder (SPÖ) und der Finanzreferent Michael Krammer (ÖVP) an.[12]

Amtsleiter ist Ewald Grill.

Gemeindestrukturreformen

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Mit dem 1. Jänner 1968 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Ehrenschachen eingegliedert.[13]

Eine Fusion der Stadtgemeinde Friedberg mit der Marktgemeinde Pinggau, deren Hauptorte schon seit Jahrzehnten einen zusammenhängenden Siedlungskörper bilden, scheiterte im Rahmen der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform 2015. Dies kann damit begründet werden, dass die Stadtgemeinde Friedberg aufgrund der wirtschaftlichen Hegemonie der Marktgemeinde Pinggau nicht mehr der zentrale Rolle in einer etwaigen gemeinsamen Gemeinde einnehmen würde. Zudem besteht zwischen den beiden Gemeinden keine Einigkeit über den neuen Namen einer zusammengelegten Gemeinde.[14]

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei 2020[15] 2015[16] 2010[17] 2005[18] 2000 1995 1990
Stimmen % Mandate Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
SPÖ 925 58 9 563 35 5 591 35 5 692 41 6 0459 28 04 576 33 5 717 42 7
ÖVP 573 36 5 746 47 7 979 57 9 856 50 8 1.020 62 10 1.045 59 9 916 53 8
FPÖ 107 7 1 291 18 3 135 08 1 150 09 1 0167 10 01 141 08 1 093 05 0
Wahlbeteiligung 74 % 76 % 79 % 81 % 84 % 90 % 94 %

Wappen und Flagge

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Blasonierung: „In Blau sparrenweise zwei ineinander gelegte silberne Hände (die Rechte in die Linke) an mit viermal beknöpften Manschetten bekleideten silbernen Unterarmen, ein Schildchen einrahmend, darin in Rot ein silberner Balken (Bindenschild).“

Wappenerklärung und Wappengeschichte: Die beiden in Sparrenform angeordneten, ineinandergelegten Hände (Treuhand) als Symbol des Friedens bezogen sich ursprünglich auf die Burganlage und stellen ein redendes Wappen dar, der Bindenschild weist auf die Stadtgründung durch den Babenberger Herzog Leopold V. hin.

Über eine Wappenverleihung an die Stadt Friedberg gibt es keinerlei Überlieferungen. Im Jahr 1313 verwendete Friedberg ein eigenes Siegel, dessen Aussehen nicht bekannt ist. Seit 1377 benutzte Friedberg ein neues Siegel (Typar), dessen ältester existierender Stempelabdruck als Siegel an einer Urkunde von 1491 erhalten blieb. Die Siegelumschrift „Sigillum civium in Friedberg“ („Siegel der Bürger in Friedberg“) zeigt als Siegelbild die sogenannte Treuhand – zwei ineinander gelegte Hände an bekleidete Armen reichen sich wachsend aus den unteren seitlichen Siegelrändern über einem Bindenschild. Das heute verwendete Stadtwappen wurde am 14. Mai 2011 in der jetzigen Form verliehen.[19]

Die Stadtflagge hat zwei Streifen in den Farben Rot-Weiß mit dem Wappen.[20]

Städtepartnerschaften

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Die Stadt unterhält seit 1966 eine Partnerschaft mit der gleichnamigen Stadt Friedberg in Bayern. 1968 kam die Gemeinde Ljutomer im nordöstlichen Teil Sloweniens hinzu. Mit Söchtenau, einer Gemeinde mit ca. 2600 Einwohnern im oberbayerischen Landkreis Rosenheim, besteht seit 1979 eine weitere Partnerschaft.[21]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Mit Friedberg verbundene Persönlichkeiten

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  • Aquilin Julius Caesar (1720–1792), steiermärkischer Historiker und Augustiner-Chorherr, 1765 bis 1784 Stadtpfarrer von Friedberg
  • Elias von Bourbon-Parma (1880–1959), Titularherzog von Parma und Piacenza, gestorben in Friedberg
Commons: Friedberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gemeinderatswahl 2020 – Ergebnisse Friedberg. orf.at, abgerufen am 22. August 2020.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  3. Topographia Austriacarum S. 198
  4. Stadtgemeinde Friedberg, Wirtschaft, 8-Städte-Kooperation. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  5. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 327. ZDB-ID 1291268-2 S. 632.
  6. Stadtgemeinde Friedberg, Bildung. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  7. Stadtgemeinde Friedberg, Gesundheit, Sozialzentrum. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  8. Stadtgemeinde Friedberg, Gesundheit, Ärzte. Abgerufen am 23. Juni 2019.
  9. Caritas Steiermark, Unsere Angebote, Pflegewohnhäuser. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juni 2019; abgerufen am 23. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.caritas-pflege.at
  10. Gemeinde Friedberg: Bürgermeister (abgerufen am 18. Mai 2015)
  11. Meine Woche vom 17. April 2015: Erster „roter“ Bürgermeister in Friedberg (abgerufen am 18. Mai 2015)
  12. Gemeinde Friedberg: Gemeindeorgane (abgerufen am 18. Mai 2015)
  13. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 63. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Januar 2025.
  14. Fusion an „Hardlinern“ gescheitert. In: kleinezeitung.at. 20. Februar 2013, abgerufen am 4. Mai 2020.
  15. Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 16. September 2022.
  16. Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 16. September 2022.
  17. Wahlen 2010. Land Steiermark, abgerufen am 16. September 2022.
  18. Wahlen 2005. Land Steiermark, abgerufen am 16. September 2022.
  19. Name und Wappen von Friedberg in der Steiermark
  20. Eintrag zu Friedberg auf der Seite kommunalflaggen.eu
  21. Partnergemeinden. Abgerufen am 19. Juni 2020.