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„Gustav Eduard von Hindersin“ – Versionsunterschied

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[[Datei:General von Hindersin.jpg|mini|General von Hindersin]]
'''Gustav Eduard von Hindersin''' (* [[18. Juli]] [[1804]] in [[Wernigerode]]; † [[25. Januar]] [[1872]] in [[Berlin]]), war ein [[Preußen|preußischer]] [[General]].
[[Datei:Gustav Eduard von Hindersin.jpg|mini|[[Restitutionsstein|Restitutions-Grabstein]] für Gustav Eduard von Hindersin auf dem Invalidenfriedhof Berlin (Zustand 2013)]]
'''Gustav Eduard Hindersin''', seit 1865 '''von Hindersin''' (* [[18. Juli]] [[1804]] in [[Wernigerode]]; † [[25. Januar]] [[1872]] in [[Berlin]]) war ein [[Preußen|preußischer]] [[General der Infanterie]].


== Leben ==
Hindersin trat [[1820]] in die 2. Artilleriebrigade ein, besuchte zwischen [[1830]] und [[1837]] die Allgemeine Kriegsschule und war während dieser Zeit auch bei der Topographischen Abteilung des [[Generalstab]]s. [[1842]] wurde er [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] und [[1846]] [[Major]]. Dann leitete Hindersin die Topographische Abteilung des Generalstabs.
=== Herkunft ===
Er war der Sohn des Pfarrers Friedrich Wilhelm Hindersin (1754–1824) und dessen Ehefrau Charlotte Beate, geborene Schmid (1770–1837).


=== Militärkarriere ===
Im Anschluss an die Revolution von 1848/49 wurde er zur Niederschlagung der [[Baden (Land)|badischen]] Revolutionäre dem vereinigten [[Bundeskorps]] unter [[Eduard von Peucker]] zugeteilt, zunächst als Generalstabsoffizier und später als Chef des Generalstabs. Bei [[Ladenburg]] wurde er von den Badenern gefangen genommen und nach [[Rastatt]] transportiert, dort aber bevor die Stadt fiel, freigelasen.
Hindersin absolvierte das Lyzeum in seiner Heimatstadt und trat am 16. Oktober 1820 als Kanonier in die 3. Artilleriebrigade der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] ein. Nach dem erfolgreichen Besuch der [[Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule|Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule]] wurde er zum [[Leutnant|Sekondeleutnant]] befördert. Von 1829 bis 1832 setzte Hindersin seine Ausbildung an der [[Preußische Kriegsakademie|Allgemeinen Kriegsschule]] fort. Im Anschluss daran war er als Abteilungsadjutant und Lehrer an der Brigadeschule in [[Magdeburg]] tätig. Darauf folgte 1835/37 seine Kommandierung zum Topographischen Büro. Am 22. Dezember 1838 zum [[Oberleutnant|Premierleutnant]] befördert, wurde Hindersin am 7. April 1841 zum [[Großer Generalstab|Großen Generalstab]] kommandiert. Mit seiner Beförderung zum [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]] kam er am 12. April 1842 in den Generalstab des [[I. Armee-Korps (Preußen)|I. Armee-Korps]]. Von dort kehrte er im März 1846 in den Großen Generalstab zurück und leitete als [[Major]] die Topographische Abteilung. Zeitgleich war Hindersin 1847/48 auch Lehrer an der Allgemeinen Kriegsschule.


Im Anschluss an die [[Deutsche Revolution 1848/1849|Revolution von 1848/49]] wurde er zur Niederschlagung der [[Badische Revolution|badischen Revolutionäre]] dem vereinigten [[Bundesheer (Deutscher Bund)|Bundeskorps]] unter [[Eduard von Peucker]] zugeteilt, zunächst als Generalstabsoffizier und später als Chef des Generalstabs. Bei [[Ladenburg]] wurde er von den Badenern gefangen genommen und nach [[Rastatt]] transportiert, dort aber freigelassen, bevor die Stadt fiel. Bis Mitte Oktober 1861 stieg Hindersin zum [[Generalleutnant]] auf.
Hindersin wurde zum [[Generalleutnant]] befördert und erhielt im [[Deutsch-Dänischer Krieg|Krieg gegen Dänemark]] die Oberleitung des [[Artillerie]]angriffs gegen die [[Düppeler Schanzen]]. Nach dem Krieg wurde er zum [[Generalinspekteur]] der Artillerie ernannt. Er versuchte, die Bewaffnung der Truppe mit [[Gezogener Lauf|gezogenen Geschützen]] umzusetzen. Ehe dies erreicht war, brach der [[Deutsch-Österreichischer Krieg|Deutsch-Österreichische Krieg]] von ([[1866]]) aus.


Im [[Deutsch-Dänischer Krieg|Krieg gegen Dänemark]] 1864 war Hindersin mit der technischen Oberleitung des [[Artillerie]]- und Ingenieurangriffs gegen die [[Düppeler Schanzen]] beauftragt. Für die erfolgreiche Ausführung wurde er am 22. April 1864 mit dem Orden [[Pour le Mérite]] ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er unter Beibehaltung seiner Stellung als Inspekteur der 2. Artillerie-Inspektion zum 2. [[Generalinspektion der Artillerie|Generalinspekteur der Artillerie]] ernannt. Am 20. Dezember 1864 wurde Hindersin schließlich Generalinspekteur sowie Kurator der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule.
Hindersin wurde in das [[Hauptquartier]] des [[König]]s [[Wilhelm I. (Preußen)|Wilhelm I.]] kommandiert. Hier analysierte zutage getretene Mängel initierte die Einrichtung einer Artillerieschießschule.


In Anerkennung seiner Leistungen während des Krieges 1864 wurde er am 22. März 1865 in den erblichen [[Adel]]sstand [[Nobilitierung|erhoben]] und erhielt ein Wappen mit Elementen des Wappens der schottischen Familie Henderson.
[[1866]] wurde Hindersin zum General der Infanterie und [[1868]] zum Mitglied der Landesverteidigungskommission ernannt. Im [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] ([[1870]]/[[1871|71]]) nahm er an den Schlachten von [[Gravelotte]] und [[Sedan]] sowie an der [[Belagerung]] von [[Paris]] teil.


Als Generalinspekteur versuchte er, die Bewaffnung der Truppe mit [[Lauf (Schusswaffe)|gezogenen Geschützen]] umzusetzen. Ehe dies erreicht war, brach 1866 der [[Deutscher Krieg|Deutsch-Österreichische Krieg]] aus. Hindersin wurde in das [[Hauptquartier]] des [[König]]s [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Wilhelm I.]] kommandiert. Hier analysierte er zutage getretene Mängel und initiierte die Einrichtung einer Artillerieschießschule.
Gustav Eduard von Hindersin starb am 25. Januar 1872 in Berlin


1866 wurde Hindersin zum General der Infanterie befördert und am 8. Januar 1868 zum Mitglied der Landesverteidigungskommission ernannt. Im [[Deutsch-Französischer Krieg|Krieg gegen Frankreich]] nahm er 1870/71 an den Schlachten bei [[Schlacht bei Gravelotte|Gravelotte]] und [[Schlacht von Sedan|Sedan]] sowie an der [[Belagerung von Paris (1870–1871)|Belagerung von Paris]] teil. Neben beiden Klassen des [[Eisernes Kreuz|Eisernen Kreuzes]] erhielt Hindersin dafür das Großkreuz des [[Militärverdienstorden (Bayern)|Bayerischen Militärverdienstordens]] und des [[Orden der Württembergischen Krone|Ordens der Württembergischen Krone]]. Beim feierlichen Einzug in Berlin stellte ihn Wilhelm I. [[à la suite]] des [[Garde-Feldartillerie-Regiment]]s. Außerdem verlieh er Hindersin kurz darauf anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums das Großkreuz des [[Roter Adlerorden|Roten Adlerordens]].
[[Kategorie:Militärperson (Preußen)|Hindersin, Gustav Eduard von]]
[[Kategorie:Preuße|Hindersin, Gustav Eduard von]]
[[Kategorie:Mann|Hindersin, Gustav Eduard von]]
[[Kategorie:Geboren 1804|Hindersin, Gustav Eduard von]]
[[Kategorie:Gestorben 1872|Hindersin, Gustav Eduard von]]


Zwei Tage nach seinem Tod wurde er auf dem [[Invalidenfriedhof]] in Berlin beigesetzt, neben seinen beiden ältesten Kindern. An der Beisetzung nahmen [[Wilhelm I. (Deutsches Reich)|Kaiser Wilhelm I.]] und [[Friedrich III. (Deutsches Reich)|Kronprinz Friedrich]] sowie zahlreiche hochstehende preußische Militärs teil. Die Gräber sind nicht erhalten geblieben. Die Lage von Hindersins letzter Ruhestätte wird heute von einem [[Restitutionsstein]] markiert.
{{Personendaten|

NAME=Hindersin, Gustav Eduard von
=== Familie ===
Hindersin hatte sich am 8. Oktober 1844 in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] mit Ida Stelter (1824–1904) verheiratet. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

* Gustav Otto Friedrich (1845–1853)
* Ida Mathilde Emma (1846–1870) ⚭ 8. Oktober 1869 Richard Blume, Major a. D. (1837–1889), Sohn von [[Johann Heinrich Julius Blume]]
* Helena Charlotte Wilhelmine (1848–1925)
* Otto Friedrich (1851–1870), preußischer Sekondeleutnant, gefallen in der [[Schlacht bei Gravelotte]]
* Alfred Ludwig Franz (1852–1853)
* Rosa Marie (1854–1926)
* Marie Anna (* 1857) ⚭ 14. Oktober 1888 [[Kurt Delbrück]], Pfarrer und Schriftsteller
* Friedrich Wilhelm (1858–1936), deutscher Jurist und Schriftsteller
* Richard Botho (1860–1931), preußischer Major, Herr auf Dalkau ⚭ 23. Juni 1890 Davide Eveline von Hansemann (* 1867)
* Magda Luise (1865–1936)

== Ehrungen ==
In seiner Geburtsstadt Wernigerode wurde er 1871 Ehrenbürger und bis 1945 trug die heutige Albert-Bartels-Straße seinen Namen. 1872 wurde in [[Berlin-Tiergarten]] die Hindersinstraße <!-- von der damaligen Roonstraße (im Bogen am Kronprinzenufer) zum Reichstagufer --> nach ihm benannt, in deren Nummer&nbsp;4a er gewohnt hatte und die in der Nähe des [[Preußisches Kriegsministerium#Dienststellen|Großen Generalstabs]] am Königsplatz (heute [[Platz der Republik (Berlin)|Platz der Republik]]) lag; sie wurde 1972 wegen Totalzerstörung des [[Spreebogen#Kaiserreich|Spreebogens]] eingezogen. Schließlich wurde das „Fort Hindersin“ (1879–1881)&nbsp;– später „Gambetta“&nbsp;– der [[Festung Metz]] nach ihm benannt. Wilhelm II. verlieh am 27. Januar 1889 dem [[Fußartillerie-Regiment „von Hindersin“ (1. Pommersches) Nr. 2|Fußartillerie-Regiment Nr. 2]] den Namen „von Hindersin“ als Zusatz.

== Literatur ==
* [[Kurt von Priesdorff]]: ''[[Soldatisches Führertum]].'' Band 6, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o.&nbsp;O. [Hamburg], o.&nbsp;J. [1938], {{DNB|367632810}}, S. 461–465, Nr. 2079.
* [[Marcelli Janecki]]: ''Handbuch des preußischen Adels.'' Zweiter Band, Berlin 1893, [http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/8175638 S. 336.]
* ''Nekrolog.'' In: ''[[Militär-Wochenblatt]].'' Band 57, Nr. 12, [https://books.google.de/books?id=qRhcAAAAcAAJ&pg=PA99 Sp. 98–103.]

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{{SORTIERUNG:Hindersin, Gustav Eduard von}}
[[Kategorie:General der Infanterie (Königreich Preußen)]]
[[Kategorie:Artillerist (Preußen)]]
[[Kategorie:Person im Deutsch-Dänischen Krieg (Preußen)]]
[[Kategorie:Person im Deutschen Krieg]]
[[Kategorie:Person im Deutsch-Französischen Krieg]]
[[Kategorie:Träger des Pour le Mérite (Militärorden)]]
[[Kategorie:Träger des Großkreuzes des Roten Adlerordens]]
[[Kategorie:Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des Ordens der Württembergischen Krone (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des ö.k. Leopold-Ordens (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des Ordens der Heiligen Anna]]
[[Kategorie:Ehrenbürger von Wernigerode]]
[[Kategorie:Nobilitierter (Preußen)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1804]]
[[Kategorie:Gestorben 1872]]
[[Kategorie:Mann]]

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[[en:Gustav Eduard von Hindersin]]

Aktuelle Version vom 31. August 2024, 21:53 Uhr

General von Hindersin
Restitutions-Grabstein für Gustav Eduard von Hindersin auf dem Invalidenfriedhof Berlin (Zustand 2013)

Gustav Eduard Hindersin, seit 1865 von Hindersin (* 18. Juli 1804 in Wernigerode; † 25. Januar 1872 in Berlin) war ein preußischer General der Infanterie.

Er war der Sohn des Pfarrers Friedrich Wilhelm Hindersin (1754–1824) und dessen Ehefrau Charlotte Beate, geborene Schmid (1770–1837).

Militärkarriere

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Hindersin absolvierte das Lyzeum in seiner Heimatstadt und trat am 16. Oktober 1820 als Kanonier in die 3. Artilleriebrigade der Preußischen Armee ein. Nach dem erfolgreichen Besuch der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule wurde er zum Sekondeleutnant befördert. Von 1829 bis 1832 setzte Hindersin seine Ausbildung an der Allgemeinen Kriegsschule fort. Im Anschluss daran war er als Abteilungsadjutant und Lehrer an der Brigadeschule in Magdeburg tätig. Darauf folgte 1835/37 seine Kommandierung zum Topographischen Büro. Am 22. Dezember 1838 zum Premierleutnant befördert, wurde Hindersin am 7. April 1841 zum Großen Generalstab kommandiert. Mit seiner Beförderung zum Hauptmann kam er am 12. April 1842 in den Generalstab des I. Armee-Korps. Von dort kehrte er im März 1846 in den Großen Generalstab zurück und leitete als Major die Topographische Abteilung. Zeitgleich war Hindersin 1847/48 auch Lehrer an der Allgemeinen Kriegsschule.

Im Anschluss an die Revolution von 1848/49 wurde er zur Niederschlagung der badischen Revolutionäre dem vereinigten Bundeskorps unter Eduard von Peucker zugeteilt, zunächst als Generalstabsoffizier und später als Chef des Generalstabs. Bei Ladenburg wurde er von den Badenern gefangen genommen und nach Rastatt transportiert, dort aber freigelassen, bevor die Stadt fiel. Bis Mitte Oktober 1861 stieg Hindersin zum Generalleutnant auf.

Im Krieg gegen Dänemark 1864 war Hindersin mit der technischen Oberleitung des Artillerie- und Ingenieurangriffs gegen die Düppeler Schanzen beauftragt. Für die erfolgreiche Ausführung wurde er am 22. April 1864 mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er unter Beibehaltung seiner Stellung als Inspekteur der 2. Artillerie-Inspektion zum 2. Generalinspekteur der Artillerie ernannt. Am 20. Dezember 1864 wurde Hindersin schließlich Generalinspekteur sowie Kurator der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule.

In Anerkennung seiner Leistungen während des Krieges 1864 wurde er am 22. März 1865 in den erblichen Adelsstand erhoben und erhielt ein Wappen mit Elementen des Wappens der schottischen Familie Henderson.

Als Generalinspekteur versuchte er, die Bewaffnung der Truppe mit gezogenen Geschützen umzusetzen. Ehe dies erreicht war, brach 1866 der Deutsch-Österreichische Krieg aus. Hindersin wurde in das Hauptquartier des Königs Wilhelm I. kommandiert. Hier analysierte er zutage getretene Mängel und initiierte die Einrichtung einer Artillerieschießschule.

1866 wurde Hindersin zum General der Infanterie befördert und am 8. Januar 1868 zum Mitglied der Landesverteidigungskommission ernannt. Im Krieg gegen Frankreich nahm er 1870/71 an den Schlachten bei Gravelotte und Sedan sowie an der Belagerung von Paris teil. Neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes erhielt Hindersin dafür das Großkreuz des Bayerischen Militärverdienstordens und des Ordens der Württembergischen Krone. Beim feierlichen Einzug in Berlin stellte ihn Wilhelm I. à la suite des Garde-Feldartillerie-Regiments. Außerdem verlieh er Hindersin kurz darauf anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums das Großkreuz des Roten Adlerordens.

Zwei Tage nach seinem Tod wurde er auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt, neben seinen beiden ältesten Kindern. An der Beisetzung nahmen Kaiser Wilhelm I. und Kronprinz Friedrich sowie zahlreiche hochstehende preußische Militärs teil. Die Gräber sind nicht erhalten geblieben. Die Lage von Hindersins letzter Ruhestätte wird heute von einem Restitutionsstein markiert.

Hindersin hatte sich am 8. Oktober 1844 in Königsberg mit Ida Stelter (1824–1904) verheiratet. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Gustav Otto Friedrich (1845–1853)
  • Ida Mathilde Emma (1846–1870) ⚭ 8. Oktober 1869 Richard Blume, Major a. D. (1837–1889), Sohn von Johann Heinrich Julius Blume
  • Helena Charlotte Wilhelmine (1848–1925)
  • Otto Friedrich (1851–1870), preußischer Sekondeleutnant, gefallen in der Schlacht bei Gravelotte
  • Alfred Ludwig Franz (1852–1853)
  • Rosa Marie (1854–1926)
  • Marie Anna (* 1857) ⚭ 14. Oktober 1888 Kurt Delbrück, Pfarrer und Schriftsteller
  • Friedrich Wilhelm (1858–1936), deutscher Jurist und Schriftsteller
  • Richard Botho (1860–1931), preußischer Major, Herr auf Dalkau ⚭ 23. Juni 1890 Davide Eveline von Hansemann (* 1867)
  • Magda Luise (1865–1936)

In seiner Geburtsstadt Wernigerode wurde er 1871 Ehrenbürger und bis 1945 trug die heutige Albert-Bartels-Straße seinen Namen. 1872 wurde in Berlin-Tiergarten die Hindersinstraße nach ihm benannt, in deren Nummer 4a er gewohnt hatte und die in der Nähe des Großen Generalstabs am Königsplatz (heute Platz der Republik) lag; sie wurde 1972 wegen Totalzerstörung des Spreebogens eingezogen. Schließlich wurde das „Fort Hindersin“ (1879–1881) – später „Gambetta“ – der Festung Metz nach ihm benannt. Wilhelm II. verlieh am 27. Januar 1889 dem Fußartillerie-Regiment Nr. 2 den Namen „von Hindersin“ als Zusatz.