„E. E. Cummings“ – Versionsunterschied
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'''Edward Estlin Cummings''' |
'''Edward Estlin Cummings''' (* [[14. Oktober]] [[1894]] in [[Cambridge (Massachusetts)|Cambridge]]; [[Massachusetts]]; † [[3. September]] [[1962]] in [[North Conway]], [[New Hampshire]]) war ein [[US-amerikanischer Dichter]] und Schriftsteller. |
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== Leben und Wirken == |
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Cummings entstammte einer sehr liberalen Familie. Sein frühes Interesse an [[Lyrik]], (bereits 1904, als 10-jähriger, soll er Gedichte geschrieben haben), wurde von seinen Eltern gefördert. Von 1911 - 1915 studierte er in [[Harvard]] [[Literatur]], wo er in der Redaktion der Universitätszeitung [[John Dos Passos]] begegnete, mit dem er sich anfreundete. 1912 erschien in eben jener Universitätszeitung erstmals ein Text von E.E. Cummings. In seinem Abschlußjahr kam er in Kontakt mit modernen, avantgardistischen Texten von Autoren wie [[Gertrude Stein]] oder [[Ezra Pound]], die ihn beeinflussten. 1917 veröffentlichte er erstmals Gedichte in einer Sammlung. Kurz darauf meldete er sich freiwillig als Sanitäter und ging nach Frankreich wo er am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] teilnahm. Irrtümlich wurde er dort für einen Verräter gehalten und für vier Monate in einen Lager in der [[Normandie]] interniert. Diese Erfahrung bildete die Grundlage seines Romans ''Der ungeheure Raum''. Nach Kriegsende blieb Cummings in Paris, wo er unter anderem [[Pablo Picasso]] begegnete, der ihn sehr beeindruckte. |
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[[Datei:EECummings pd4.jpg|mini|E. E. Cummings, Selbstporträt um 1920]][[Datei:EE Cummings signature.svg|mini|klasse=skin-invert-image|E. E. Cummings, Unterschrift]] |
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Cummings entstammte einer liberalen Familie. Sein frühes Interesse an Lyrik – bereits 1904, als Zehnjähriger, soll er Gedichte geschrieben haben – wurde von seinen Eltern gefördert. Von 1911 bis 1915 studierte er in [[Harvard University|Harvard]] Literatur, wo er in der Redaktion der Universitätszeitung [[John Dos Passos]] begegnete, mit dem er sich anfreundete. 1912 erschien in eben jener Universitätszeitung erstmals einer seiner Texte. In seinem Abschlussjahr kam er in Kontakt mit modernen, avantgardistischen Texten von Autoren wie [[Gertrude Stein]] oder [[Ezra Pound]], die ihn beeinflussten. |
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1917 veröffentlichte Cummings erstmals Gedichte in einer Sammlung. Kurz darauf meldete er sich freiwillig als Sanitäter und ging nach Frankreich, wo er am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] teilnahm. Irrtümlich wurde er dort für einen Verräter gehalten und für vier Monate in einem Lager in der Normandie interniert. Diese Erfahrung bildete die Grundlage seiner autobiographischen Novelle ''Der ungeheure Raum''. Nach Kriegsende blieb Cummings in Paris, wo er unter anderem [[Pablo Picasso]] begegnete, der ihn beeindruckte. |
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1923 erschien sein erster Gedichtband, ''Tulips & Chimneys''. In den 20er und 30er Jahren reiste Cummings viel, unter anderem in die Sowjetunion, lebte abwechselnd in den USA und Frankreich, heiratete dreimal und veröffentlichte regelmäßig neue Gedichtbände. |
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1923 erschien sein erster Gedichtband mit dem Titel ''Tulips & Chimneys''. In den 1920er und 1930er Jahren reiste Cummings viel, unter anderem in die Sowjetunion, lebte abwechselnd in den USA und Frankreich und veröffentlichte regelmäßig neue Gedichtbände. |
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Cummings war intellektuell nie so radikal und unzugänglich wie seine revolutionären Vorbilder, seine schlichte, nie aber einfältige Sicht auf die Welt machte ihn aber zu einem der volkstümlichsten modernen Lyriker englischer Sprache. |
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Cummings war intellektuell nie so radikal und unzugänglich wie seine revolutionären Vorbilder, seine schlichte, aber nie einfältige Sicht auf die Welt machte ihn jedoch zu einem der volkstümlichsten modernen Lyriker englischer Sprache. |
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==Werke== |
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In seinem künstlerischen Schaffen kritisierte er oftmals die patriotische Verlogenheit des [[American Dream]] und den Konformismus des [[American Way of Life]], aber auch den allgegenwärtigen Wahnwitz in der Kulturindustrie und Konsumwelt der [[Überflussgesellschaft|''affluent society'']], der zu einem bloßen Anhäufen von äußerlichen Scheinwerten führt, wobei das eigentlich Wertvolle verloren geht.<ref>Horst Meller: ''Edward Estlin Cummings · pity this busy monster, manukind''. In: Klaus Lubbers (Hrsg.): ''Die amerikanische Lyrik – Von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart''. Bagel, Düsseldorf 1974, ISBN 3-513-02215-8, S. 401.</ref> |
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*''The Enormous Room'' (dt.: ''Der ungeheure Raum''), 1922 |
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*''Tulips and Chimneys'', 1923 |
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*''&'', 1925 |
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*''XLI Poems'', 1925 |
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*''Is 5'', 1926 |
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*''Him'', 1927 |
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*''CIOPW'', 1931 |
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*''ViVa?'', 1931 |
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*''Eimi'', 1933 |
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*''No Thanks'', 1935 |
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*''Tom'', 1935 |
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*''Collected Poems'', 1938 |
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*''50 Poems'', 1940 |
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*''1 x 1'', 1944 |
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*''Santa Claus'', 1946 |
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*''Xaipe'', 1950 |
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*''I: six nonlectures'', 1953 |
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*''Poems 1923-1954'', 1954 |
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*''95 Poems'', 1958 |
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*''73 Poems'', 1963 |
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*''Complete Poems'', 1981 |
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Cummings war Unterstützer des [[America First Committee]]s, einer isolationistischen Bewegung, die 1940/41 die Teilnahme der USA am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zu verhindern suchte. |
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[[Kategorie:Autor|Cummings, E.E.]] |
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[[Kategorie:Literatur (20. Jh.)|Cummings, E.E.]] |
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[[Kategorie:Literatur (Englisch)|Cummings, E.E.]] |
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[[Kategorie:Lyrik|Cummings, E.E.]] |
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[[Kategorie:Mann|Cummings, E.E.]] |
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[[Kategorie:US-Amerikaner|Cummings, E.E.]] |
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1949 wurde er in die [[American Academy of Arts and Letters]] gewählt.<ref>{{Internetquelle| url=https://artsandletters.org/?s=E.+E.+Cummings&restype=all| titel=Members: E. E. Cummings| hrsg=American Academy of Arts and Letters| abruf=2019-02-25}}</ref> |
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Im Jahr 1924 heirateten Cummings und Elaine Orr, die zuvor mit dem Schriftsteller Scofield Thayer verheiratet war. Seit 1918 hatte Cummings eine Affäre mit ihr, aus der seine 1919 geborene Tochter Nancy hervorging. Die Ehe scheiterte nach weniger als einem Jahr. Elaine zog nach Irland, seine Tochter sah Cummings erst 1946 wieder. Seine zweite Ehe mit Anne Minnerly Barton dauerte von 1929 bis 1932. Danach lebte Cummings mit Marion Morehouse zusammen, die Beziehung hielt bis zu seinem Tod 1962. |
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{{Personendaten| |
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NAME=Cummings, Edward Estlin |
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|ALTERNATIVNAMEN=e. e. cummings |
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|KURZBESCHREIBUNG=Dichter und Schriftsteller |
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|GEBURTSDATUM=[[14. Oktober]] [[1894]] |
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|GEBURTSORT=[[Cambridge (Massachusetts)|Cambridge]]; [[Massachusetts]] |
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|STERBEDATUM=[[3. September]] [[1962]] |
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|STERBEORT=[[North Conway]], [[New Hampshire]] |
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== Rezeption und Adaptionen == |
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* [[Leonard Bernstein]] vertonte in seinem Werk ''Songfest'' das Gedicht ''If you can't eat you got to'' von Cummings. |
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* [[Pierre Boulez]] komponierte ''Cummings ist der Dichter'' nach Texten von Cummings. |
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* [[Aribert Reimann]] vertonte Cummings in ''Impressionen IV'' (1961) für Sopran und Klavier. |
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* [[Luciano Berio]] vertonte drei Gedichte von Cummings in seinem Werk [[Circles (Berio)|Circles]]. |
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* Im Film ''[[Der Club der toten Dichter]]'' wird ein Gedicht von Cummings fast vollständig zitiert, um das Filmmotto „Carpe diem“ herauszustellen. |
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* Im Film [[In den Schuhen meiner Schwester]] kommt das Gedicht ''I carry your heart'' vor. |
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* Die isländische Sängerin [[Björk]] vertonte sein Gedicht ''I will wade out'' in ihrem Song ''Sun in my mouth'' auf dem Album [[Vespertine]]. |
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* Im Woody Allen Film [[Hannah und ihre Schwestern]] (1986) werden Zeilen aus dem Gedicht ''Somewhere I have never travelled…'' zitiert. |
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* [[Matthias Pintscher]] komponierte seine ''Lieder und Schneebilder'' (2000) nach Gedichten von Cummings.<ref>Vgl. die Angaben auf der Website von Mathias Pintscher [https://www.matthiaspintscher.com/new-page-1/], abgerufen am 19. April 2016.</ref> |
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* Der Schauspieler [[David Niven]] wählte den Titel des Gedichts ''Vielleicht ist der Mond nur ein Luftballon'' (OT: ''The Moon’s a Ballon'') für seine im Jahre 1975 erschienene Autobiographie und rezitiert das Gedicht auf den ersten Seiten sowie am Ende des Buches. |
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* Auf dem Album ''Baptism'' der amerikanischen Folksängerin [[Joan Baez]] singt sie das Gedicht ''All in Green Went My Love Riding'' in einer Vertonung von [[Peter Schickele]]. |
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* [[Brad Mehldau]] vertonte ''the boys I mean are not refine'' in seinem Liederzyklus ''The Folly of Desire'' (2019). |
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== Werke (Auswahl) == |
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[[en:E. E. Cummings]] |
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;Bildband |
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[[nl:E.E. Cummings]] |
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* ''CIOPW''. Covici-Friede, New York 1931. |
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;Erzählungen |
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* ''I. Six nonlectures''. Caedmon Books, New York 1953.<ref>Inhalt: I and my parents. – I and their son. – I and self discovery. – I and you and is. – I and now and him. – I and am and Santa Claus.</ref> |
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** deutsch: ''I. Six nonlectures/ich. sechs nichtvorträge.'' Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60723-3 (Nachdr. d. Ausg. Ebenhausen 2004). |
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* ''Anyone lived in a pretty how town''. In: David M. Cook, Craig M. Swauger (Hrsg.): ''A small town in American literature''. Dodd Mead Books, New York 1969. |
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;Gedichte |
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* ''Tulips and Chimneys''. Liveright Press, New York 1996, ISBN 0-87140-165-7 (Nachdr. d. Ausg. New York 1923) |
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* ''&''. Selbstverlag, New York 1925. |
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* ''XLI Poems''. Dial Press, New York 1925. |
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* ''Is 5''. Liveright Press, New York 1996, ISBN 0-87140-164-9 (Nachdr. d. Ausg. New York 1926) |
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* ''W. ViVa?'' Liveright Press, New York 1979, ISBN 0-87140-636-5 (Nachdr. d. Ausg. New York 1931) |
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* ''No Thanks''. Liveright Press, New York 1978, ISBN 0-87140-631-4 (Nachdr. d. Ausg. New York 1935) |
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* ''Collected Poems''. Hacourt, Brace & World, New York 1963, ISBN 0-15-118563-8 (Nachdr. d. Ausg. New York 1938) |
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* ''50 Poems''. Grosset & Dunlop, New York 1971, ISBN 0-15-118563-8 (Nachdr. d. Ausg. New York 1940) |
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* ''1 × 1''. Harcourt & Brace, New York 1944. |
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* ''Xaipe. 71 poems''. Liveright Press, New York 1979, ISBN 0-87140-633-0 (Nachdr. d. Ausg. New York 1950) |
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* ''Poems 1923–1954''. New York 1954. |
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* ''95 Poems''. Liveright Press, New York 2002, ISBN 0-87140-181-9 (Nachdr. d. Ausg. New York 1958) |
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* ''73 Poems''. Faber & Faber, London 1982, ISBN 0-571-10443-6 (Nachdr. d. Ausg. New York 1963) |
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* ''Complete Poems. 1910–1962''. Granada Publ., London 1981 (2 Bde.) |
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# ISBN 0-246-11008-2. |
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# ISBN 0-246-11009-0. |
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* ''so klein wie die welt und so groß wie allein'' ([[Weiße Reihe Lyrik international|Weiße Reihe]]). Verlag Volk und Welt, Berlin 1980 (zweisprachig, übersetzt u. a. von [[Hans Magnus Enzensberger]] und [[Erich Fried]]).<ref>Mit einem Nachwort von Klaus-Dieter Sommer.</ref> |
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* ''39 Alphabetisch.'' Urs Engeler Verlag, Basel 2001, ISBN 3-905591-31-6 (zweisprachig, übersetzt und ausgewählt von [[Mirko Bonné]]). |
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* ''like a perhaps hand.'' Neuaufl. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64896-0 (zweisprachig). |
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* ''was spielt der leierkasten eigentlich. Die frühen Sonette.'' Urs Engeler Verlag, Basel 2009, ISBN 978-3-938767-57-3 (zweisprachig, übersetzt von Günter Plessow). |
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* ''Poems – Gedichte.'' Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60724-0 (zweisprachig, übersetzt von [[Eva Hesse (Autorin)|Eva Hesse]]). |
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* ''erotic poems.'' Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62480-3 (zweisprachig, übersetzt von [[Lars Vollert]]). |
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;Märchen |
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* ''Fairy Tales/Märchen.'' Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-69670-1 (zweisprachig, übersetzt von Hanne G. Reck).<ref>Inhalt: The old man who said why. – The elephant and the butterfly. – The house that ate mosquito pie. – The little girl named i.</ref> |
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* ''The elephant and the butterfly''. |
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** deutsch: ''Der Elefant und der Schmetterling.'' Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2013, ISBN 978-3-8369-5440-2. |
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;Reisebericht |
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* ''Eimi. A journey through Soviet Rusia''. Liveright Press, New York 2007, ISBN 978-0-87140-652-1 (Nachdr. d. Ausg. New York 1933) |
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;Autobiographie |
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* ''The Enormous Room''. Dover Publ., Minola, N.Y. 2002, ISBN 0-486-42120-1 (Nachdruck der Erstausgabe bei Boni & Liveright, New York 1922); New York : New York Review Books, 2022, introduction by [[Nicholas Delbanco]], ISBN 978-1-68137-619-6 |
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** deutsch: ''Der ungeheure Raum''. Verlag Die Arche, Zürich 1984, ISBN 3-7160-1902-X (Nachdr. d. Ausg. Stuttgart 1954)<ref>Lizenzausgaben in den Verlagen Kiepenheuer, S. Fischer und Klett-Cotta.</ref> |
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** deutsch: ''Der ungeheure Raum''. Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 3-499-40038-3. |
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;Theaterstücke |
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* ''Him. A play''. Liveright Press, New York 1970 (Nachdr. d. Ausg. New York 1927) |
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** deutsch: ''Ihm. Phantasmagorisches Spiel''. Rowohlt, Reinbek 1969. |
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* ''Tom''. Arrow Press, New York 1935 |
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** deutsch: ''Tom. ein Ballett''. Rowohlt, Reinbek 1962.<ref>Basiert auf [[Harriet Beecher Stowe]]s Roman ''[[Onkel Toms Hütte]]''.</ref> |
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* ''Santa Claus. A morality''. Holt, New York 1946. |
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** deutsch: ''Santa Claus''. Rowohlt, Reinbek 1961. |
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== Literatur == |
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;Aufsätze |
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* [[Helmut Heissenbüttel]]: ''Cummings kleingeschrieben''. In: ''[[Akzente (Zeitschrift)|Akzente]]'', 1983, Heft 3, S. 481–536, {{ISSN|0002-3957}}. |
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* Maurice Legemann: ''The poetry of E. E. Cummings''. In: ''Poetry'', Bd. 29 (1926), Heft 3, S. 164–169, {{ISSN|0032-2032}} |
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* Horst Meller: ''Edward Estlin Cummings. Pity this busy monster, manukind''. In: Klaus Lubbers (Hrsg.): ''Die amerikanische Lyrik. Von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart''. Bagel Verlag, Düsseldorf 1974, ISBN 3-513-02215-8, S. 394–405. |
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;Bücher |
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* Susan Cheever: ''E. E. Cummings. A life''. Pantheon Books, New York 2014, ISBN 978-0-307-37997-9. |
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* Nina von Dahlern: ''The man who heard the song of truth. Love as E. E. Cummings' concept of reality''. AV Akademikerverlag, Saarbrücken 2012, ISBN 978-3-639-42880-3. |
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* Norman Friedman (Hrsg.): ''E. E. Cummings. A collection of critical essays''. Prentice-Hall, Englewood Cliffs 1972. ISBN 0-13-195552-7. |
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* Martin Heusser: ''I am my writing. The poetry of E. E. Cummings''. Stauffenburg-Verlag, Tübingen 1997. ISBN 3-86057-065-X. |
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* Richard S. Kennedy: ''Dreams in the mirror. A biography of E. E. Cummings''. Liveright Publ., New York 1980. ISBN 0-87140-638-1. |
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* Richard S. Kennedy: ''E. E. Cummings revisited''. Twayne, New York 1994. ISBN 0-8057-3995-5. |
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* Rushworth M. Kidder: ''E. E. Cummings. An introduction to the poetry''. Columbia University Press, New York 1979. ISBN 0-231-04044-X. |
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* Guy L. Rotella: ''E. E. Cummings. A reference guide''. Hall, Boston 1979. ISBN 0-8161-8079-2. |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Weblinks == |
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{{Commons|E. E. Cummings|audio=0|video=0}} |
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* {{DNB-Portal|119008378}} |
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* {{IMDb|nm0191886}} |
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* {{PGIA|2755|Cummings, E. E. (Edward Estlin)}} |
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* [https://www.gutenberg.org/browse/authors/c#a2755 ''englische Volltexte von Cummings''] auf [[Project Gutenberg]]. |
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* [http://famouspoetsandpoems.com/poets/e__e__cummings/poems ''E. E. Cummings Poems''] – umfangreiche Sammlung von Gedichten auf ''Famous Poets and Poems'' (englisch) |
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* [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/rezension-belletristik-nicht-einmal-der-regen-hat-so-schmale-haende-113001-p2.html ''Nicht einmal der Regen hat so schmale Hände''] Rezension von [[Joachim Kalka]] in der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] vom 14. November 2000 |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=119008378|LCCN=n79038464|NDL=00437011|VIAF=12306931}} |
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{{SORTIERUNG:Cummings, E.E.}} |
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[[Kategorie:Autor]] |
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[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Literatur (Englisch)]] |
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[[Kategorie:Literatur (Vereinigte Staaten)]] |
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[[Kategorie:Lyrik]] |
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[[Kategorie:Essay]] |
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[[Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Letters]] |
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[[Kategorie:US-Amerikaner]] |
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[[Kategorie:Geboren 1894]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1962]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Cummings, E. E. |
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|ALTERNATIVNAMEN=Cummings, Edward Estlin; cummings, e e |
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|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Dichter und Schriftsteller |
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|GEBURTSDATUM=14. Oktober 1894 |
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|GEBURTSORT=[[Cambridge (Massachusetts)]], USA |
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|STERBEDATUM=3. September 1962 |
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|STERBEORT=[[North Conway]] |
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Aktuelle Version vom 30. Juli 2024, 23:03 Uhr

Edward Estlin Cummings (* 14. Oktober 1894 in Cambridge; Massachusetts; † 3. September 1962 in North Conway, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Dichter und Schriftsteller.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cummings entstammte einer liberalen Familie. Sein frühes Interesse an Lyrik – bereits 1904, als Zehnjähriger, soll er Gedichte geschrieben haben – wurde von seinen Eltern gefördert. Von 1911 bis 1915 studierte er in Harvard Literatur, wo er in der Redaktion der Universitätszeitung John Dos Passos begegnete, mit dem er sich anfreundete. 1912 erschien in eben jener Universitätszeitung erstmals einer seiner Texte. In seinem Abschlussjahr kam er in Kontakt mit modernen, avantgardistischen Texten von Autoren wie Gertrude Stein oder Ezra Pound, die ihn beeinflussten.
1917 veröffentlichte Cummings erstmals Gedichte in einer Sammlung. Kurz darauf meldete er sich freiwillig als Sanitäter und ging nach Frankreich, wo er am Ersten Weltkrieg teilnahm. Irrtümlich wurde er dort für einen Verräter gehalten und für vier Monate in einem Lager in der Normandie interniert. Diese Erfahrung bildete die Grundlage seiner autobiographischen Novelle Der ungeheure Raum. Nach Kriegsende blieb Cummings in Paris, wo er unter anderem Pablo Picasso begegnete, der ihn beeindruckte.
1923 erschien sein erster Gedichtband mit dem Titel Tulips & Chimneys. In den 1920er und 1930er Jahren reiste Cummings viel, unter anderem in die Sowjetunion, lebte abwechselnd in den USA und Frankreich und veröffentlichte regelmäßig neue Gedichtbände.
Cummings war intellektuell nie so radikal und unzugänglich wie seine revolutionären Vorbilder, seine schlichte, aber nie einfältige Sicht auf die Welt machte ihn jedoch zu einem der volkstümlichsten modernen Lyriker englischer Sprache.
In seinem künstlerischen Schaffen kritisierte er oftmals die patriotische Verlogenheit des American Dream und den Konformismus des American Way of Life, aber auch den allgegenwärtigen Wahnwitz in der Kulturindustrie und Konsumwelt der affluent society, der zu einem bloßen Anhäufen von äußerlichen Scheinwerten führt, wobei das eigentlich Wertvolle verloren geht.[1]
Cummings war Unterstützer des America First Committees, einer isolationistischen Bewegung, die 1940/41 die Teilnahme der USA am Zweiten Weltkrieg zu verhindern suchte.
1949 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[2]
Im Jahr 1924 heirateten Cummings und Elaine Orr, die zuvor mit dem Schriftsteller Scofield Thayer verheiratet war. Seit 1918 hatte Cummings eine Affäre mit ihr, aus der seine 1919 geborene Tochter Nancy hervorging. Die Ehe scheiterte nach weniger als einem Jahr. Elaine zog nach Irland, seine Tochter sah Cummings erst 1946 wieder. Seine zweite Ehe mit Anne Minnerly Barton dauerte von 1929 bis 1932. Danach lebte Cummings mit Marion Morehouse zusammen, die Beziehung hielt bis zu seinem Tod 1962.
Rezeption und Adaptionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leonard Bernstein vertonte in seinem Werk Songfest das Gedicht If you can't eat you got to von Cummings.
- Pierre Boulez komponierte Cummings ist der Dichter nach Texten von Cummings.
- Aribert Reimann vertonte Cummings in Impressionen IV (1961) für Sopran und Klavier.
- Luciano Berio vertonte drei Gedichte von Cummings in seinem Werk Circles.
- Im Film Der Club der toten Dichter wird ein Gedicht von Cummings fast vollständig zitiert, um das Filmmotto „Carpe diem“ herauszustellen.
- Im Film In den Schuhen meiner Schwester kommt das Gedicht I carry your heart vor.
- Die isländische Sängerin Björk vertonte sein Gedicht I will wade out in ihrem Song Sun in my mouth auf dem Album Vespertine.
- Im Woody Allen Film Hannah und ihre Schwestern (1986) werden Zeilen aus dem Gedicht Somewhere I have never travelled… zitiert.
- Matthias Pintscher komponierte seine Lieder und Schneebilder (2000) nach Gedichten von Cummings.[3]
- Der Schauspieler David Niven wählte den Titel des Gedichts Vielleicht ist der Mond nur ein Luftballon (OT: The Moon’s a Ballon) für seine im Jahre 1975 erschienene Autobiographie und rezitiert das Gedicht auf den ersten Seiten sowie am Ende des Buches.
- Auf dem Album Baptism der amerikanischen Folksängerin Joan Baez singt sie das Gedicht All in Green Went My Love Riding in einer Vertonung von Peter Schickele.
- Brad Mehldau vertonte the boys I mean are not refine in seinem Liederzyklus The Folly of Desire (2019).
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bildband
- CIOPW. Covici-Friede, New York 1931.
- Erzählungen
- I. Six nonlectures. Caedmon Books, New York 1953.[4]
- deutsch: I. Six nonlectures/ich. sechs nichtvorträge. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60723-3 (Nachdr. d. Ausg. Ebenhausen 2004).
- Anyone lived in a pretty how town. In: David M. Cook, Craig M. Swauger (Hrsg.): A small town in American literature. Dodd Mead Books, New York 1969.
- Gedichte
- Tulips and Chimneys. Liveright Press, New York 1996, ISBN 0-87140-165-7 (Nachdr. d. Ausg. New York 1923)
- &. Selbstverlag, New York 1925.
- XLI Poems. Dial Press, New York 1925.
- Is 5. Liveright Press, New York 1996, ISBN 0-87140-164-9 (Nachdr. d. Ausg. New York 1926)
- W. ViVa? Liveright Press, New York 1979, ISBN 0-87140-636-5 (Nachdr. d. Ausg. New York 1931)
- No Thanks. Liveright Press, New York 1978, ISBN 0-87140-631-4 (Nachdr. d. Ausg. New York 1935)
- Collected Poems. Hacourt, Brace & World, New York 1963, ISBN 0-15-118563-8 (Nachdr. d. Ausg. New York 1938)
- 50 Poems. Grosset & Dunlop, New York 1971, ISBN 0-15-118563-8 (Nachdr. d. Ausg. New York 1940)
- 1 × 1. Harcourt & Brace, New York 1944.
- Xaipe. 71 poems. Liveright Press, New York 1979, ISBN 0-87140-633-0 (Nachdr. d. Ausg. New York 1950)
- Poems 1923–1954. New York 1954.
- 95 Poems. Liveright Press, New York 2002, ISBN 0-87140-181-9 (Nachdr. d. Ausg. New York 1958)
- 73 Poems. Faber & Faber, London 1982, ISBN 0-571-10443-6 (Nachdr. d. Ausg. New York 1963)
- Complete Poems. 1910–1962. Granada Publ., London 1981 (2 Bde.)
- so klein wie die welt und so groß wie allein (Weiße Reihe). Verlag Volk und Welt, Berlin 1980 (zweisprachig, übersetzt u. a. von Hans Magnus Enzensberger und Erich Fried).[5]
- 39 Alphabetisch. Urs Engeler Verlag, Basel 2001, ISBN 3-905591-31-6 (zweisprachig, übersetzt und ausgewählt von Mirko Bonné).
- like a perhaps hand. Neuaufl. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64896-0 (zweisprachig).
- was spielt der leierkasten eigentlich. Die frühen Sonette. Urs Engeler Verlag, Basel 2009, ISBN 978-3-938767-57-3 (zweisprachig, übersetzt von Günter Plessow).
- Poems – Gedichte. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60724-0 (zweisprachig, übersetzt von Eva Hesse).
- erotic poems. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62480-3 (zweisprachig, übersetzt von Lars Vollert).
- Märchen
- Fairy Tales/Märchen. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-69670-1 (zweisprachig, übersetzt von Hanne G. Reck).[6]
- The elephant and the butterfly.
- deutsch: Der Elefant und der Schmetterling. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2013, ISBN 978-3-8369-5440-2.
- Reisebericht
- Eimi. A journey through Soviet Rusia. Liveright Press, New York 2007, ISBN 978-0-87140-652-1 (Nachdr. d. Ausg. New York 1933)
- Autobiographie
- The Enormous Room. Dover Publ., Minola, N.Y. 2002, ISBN 0-486-42120-1 (Nachdruck der Erstausgabe bei Boni & Liveright, New York 1922); New York : New York Review Books, 2022, introduction by Nicholas Delbanco, ISBN 978-1-68137-619-6
- deutsch: Der ungeheure Raum. Verlag Die Arche, Zürich 1984, ISBN 3-7160-1902-X (Nachdr. d. Ausg. Stuttgart 1954)[7]
- deutsch: Der ungeheure Raum. Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 3-499-40038-3.
- Theaterstücke
- Him. A play. Liveright Press, New York 1970 (Nachdr. d. Ausg. New York 1927)
- deutsch: Ihm. Phantasmagorisches Spiel. Rowohlt, Reinbek 1969.
- Tom. Arrow Press, New York 1935
- deutsch: Tom. ein Ballett. Rowohlt, Reinbek 1962.[8]
- Santa Claus. A morality. Holt, New York 1946.
- deutsch: Santa Claus. Rowohlt, Reinbek 1961.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aufsätze
- Helmut Heissenbüttel: Cummings kleingeschrieben. In: Akzente, 1983, Heft 3, S. 481–536, ISSN 0002-3957.
- Maurice Legemann: The poetry of E. E. Cummings. In: Poetry, Bd. 29 (1926), Heft 3, S. 164–169, ISSN 0032-2032
- Horst Meller: Edward Estlin Cummings. Pity this busy monster, manukind. In: Klaus Lubbers (Hrsg.): Die amerikanische Lyrik. Von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart. Bagel Verlag, Düsseldorf 1974, ISBN 3-513-02215-8, S. 394–405.
- Bücher
- Susan Cheever: E. E. Cummings. A life. Pantheon Books, New York 2014, ISBN 978-0-307-37997-9.
- Nina von Dahlern: The man who heard the song of truth. Love as E. E. Cummings' concept of reality. AV Akademikerverlag, Saarbrücken 2012, ISBN 978-3-639-42880-3.
- Norman Friedman (Hrsg.): E. E. Cummings. A collection of critical essays. Prentice-Hall, Englewood Cliffs 1972. ISBN 0-13-195552-7.
- Martin Heusser: I am my writing. The poetry of E. E. Cummings. Stauffenburg-Verlag, Tübingen 1997. ISBN 3-86057-065-X.
- Richard S. Kennedy: Dreams in the mirror. A biography of E. E. Cummings. Liveright Publ., New York 1980. ISBN 0-87140-638-1.
- Richard S. Kennedy: E. E. Cummings revisited. Twayne, New York 1994. ISBN 0-8057-3995-5.
- Rushworth M. Kidder: E. E. Cummings. An introduction to the poetry. Columbia University Press, New York 1979. ISBN 0-231-04044-X.
- Guy L. Rotella: E. E. Cummings. A reference guide. Hall, Boston 1979. ISBN 0-8161-8079-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Horst Meller: Edward Estlin Cummings · pity this busy monster, manukind. In: Klaus Lubbers (Hrsg.): Die amerikanische Lyrik – Von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart. Bagel, Düsseldorf 1974, ISBN 3-513-02215-8, S. 401.
- ↑ Members: E. E. Cummings. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 25. Februar 2019.
- ↑ Vgl. die Angaben auf der Website von Mathias Pintscher [1], abgerufen am 19. April 2016.
- ↑ Inhalt: I and my parents. – I and their son. – I and self discovery. – I and you and is. – I and now and him. – I and am and Santa Claus.
- ↑ Mit einem Nachwort von Klaus-Dieter Sommer.
- ↑ Inhalt: The old man who said why. – The elephant and the butterfly. – The house that ate mosquito pie. – The little girl named i.
- ↑ Lizenzausgaben in den Verlagen Kiepenheuer, S. Fischer und Klett-Cotta.
- ↑ Basiert auf Harriet Beecher Stowes Roman Onkel Toms Hütte.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über E. E. Cummings im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- E. E. Cummings bei IMDb
- Werke von Cummings, E. E. (Edward Estlin) im Project Gutenberg
- englische Volltexte von Cummings auf Project Gutenberg.
- E. E. Cummings Poems – umfangreiche Sammlung von Gedichten auf Famous Poets and Poems (englisch)
- Nicht einmal der Regen hat so schmale Hände Rezension von Joachim Kalka in der FAZ vom 14. November 2000
Personendaten | |
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NAME | Cummings, E. E. |
ALTERNATIVNAMEN | Cummings, Edward Estlin; cummings, e e |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Dichter und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 14. Oktober 1894 |
GEBURTSORT | Cambridge (Massachusetts), USA |
STERBEDATUM | 3. September 1962 |
STERBEORT | North Conway |