Zum Inhalt springen

„Willi Stächele“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Linkfix
 
(244 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Willi Stächele.jpg|mini|Willi Stächele (2016)]]
'''Willi Stächele''' (* [[17. November]] [[1951]] in [[Rheinweiler]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] und derzeit [[Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg|Minister für Ernährung und Ländlichen Raum]] in [[Baden-Württemberg]].
'''Willi Stächele''' (* [[17. November]] [[1951]] in [[Rheinweiler]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]). Er ist seit 1992 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. Von Juni 2008 bis Mai 2011 war er [[Finanzministerium Baden-Württemberg|Finanzminister]] des Landes [[Baden-Württemberg]], zuvor war er [[Staatsministerium Baden-Württemberg|Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten]], [[Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg|Minister für Ernährung und ländlichen Raum]] sowie [[Staatssekretär]] und Chef der Landesvertretung des Landes Baden-Württemberg in [[Berlin]]. 2011 war er [[Landtagspräsident (Deutschland)|Landtagspräsident]] von Baden-Württemberg.


== Ausbildung ==
Nach Volksschule und Gymnasium studierte Stächele [[Rechtswissenschaft]] in [[Freiburg im Breisgau]], wo er 1977 das erste und 1979 das zweite juristisches [[Staatsexamen|juristische Staatsexamen]] ablegte. Er trat dann in den Dienst des Landes Baden-Württemberg ein, das ihn als Regierungsassessor nach [[Bonn]] schickte.
Willi Stächele ist der Sohn des Kommunalpolitikers [[Edmund Stächele]]. Nach Volksschule und Gymnasium studierte Stächele [[Rechtswissenschaften|Rechts-]] und [[Staatswissenschaften]] in [[Freiburg im Breisgau]], wo er 1977 das erste und 1979 das zweite [[Staatsexamen|juristische Staatsexamen]] ablegte und als Staatsanwalt tätig wurde. Er trat dann in den Dienst des Landes Baden-Württemberg ein, das ihn als Regierungsassessor nach [[Bonn]] schickte.


== Bürgermeister ==
[[1981]] wurde er zum [[Bürgermeister]] der Stadt [[Oberkirch (Baden)|Oberkirch]] im [[Ortenaukreis]] gewählt. Dieses Amt führte er bis 1998 aus. Seine joviale und bürgernahe Art kam bei den Oberkircher [[Wahl|Wählern]] so gut an, das sie ihn zweimal wiederwählten.
1981 wurde er als Nachfolger von [[Erwin Braun (Politiker)|Erwin Braun]] zum [[Bürgermeister]] der Stadt [[Oberkirch (Baden)|Oberkirch]] im [[Ortenaukreis]] gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1998 inne, nachdem er 1989 und 1997 jeweils wiedergewählt wurde. Ihm folgte [[Matthias Braun (Politiker)|Matthias Braun]] nach.


== Mitglied des Landtags ==
[[1992]] entsandten ihn die Bürger des Ortenaukreises erstmals in den [[Landtag von Baden-Württemberg]]. Auch hier wurde er 1996 und 2001 wiedergewählt. Stächele ist [[Bezirksvorsitzender]] der [[CDU]] in [[Südbaden]].
=== Abgeordneter ===
[[Landtagswahl in Baden-Württemberg 1992|1992]] wählten ihn die Bürger des [[Landtagswahlkreis Kehl|Wahlkreises 52 Kehl]], der aus den Städten und Gemeinden [[Achern]], [[Appenweier]], [[Kappelrodeck]], [[Kehl]], [[Lauf (Baden)|Lauf]], [[Lautenbach (Ortenaukreis)|Lautenbach]], [[Oberkirch (Baden)|Oberkirch]], [[Ottenhöfen]], [[Renchen]], [[Rheinau (Baden)|Rheinau]], [[Sasbach]], [[Sasbachwalden]], [[Seebach (Baden)|Seebach]] und [[Willstätt]] besteht, erstmals in den [[Landtag von Baden-Württemberg]]. Bei den Landtagswahlen [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 1996|1996]], [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2001|2001]], [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2006|2006]], [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011|2011]] und [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016|2016]] wurde er wiedergewählt. Seit Juni 2016 ist er Vorsitzender des Ausschusses für Europa und Internationales.


Bei der [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021]] verlor er zwar das [[Direktmandat]] an [[Bernd Mettenleiter]] von den Grünen, zog jedoch über ein [[Zweitmandat]] erneut in den Landtag ein. Bei der [[Wahl zum 18. Landtag von Baden-Württemberg|Landtagswahl 2026]] tritt er nicht erneut an.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Löhnig |url=https://bnn.de/mittelbaden/ortenau/willi-staechele-geht-die-nachfolger-kommen-aus-der-deckung |titel=Willi Stächele geht und die Nachfolger drängeln sich bereits um die Startlöcher |werk=bnn.de |datum=2025-03-15 |abruf=2025-03-31}}</ref>
1998 wurde Stächele [[Staatssekretär]] und Chef der Landesvertretung des Landes Baden-Württemberg in [[Berlin]], bevor er 2001 als Nachfolger der Südbadenerin Gerdi Staiblin zum Minister für den Ländlichen Raum und Ernährung aufstieg. Er ist seit mehr als 30 Jahren der erste Jurist auf dem Sessel des Agrarministers.


Von Juni 1996 bis November 1998 war er Vorsitzender des Ständigen Ausschusses.
Willi Stächele ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.


Er ist Mitglied des [[Grenzüberschreitende Zusammenarbeit an Oberrhein, Hochrhein und Bodensee|Oberrheinrates]], des „trinationalen Parlaments“ der [[Trinationale Metropolregion Oberrhein|Trinationalen Metropolregion Oberrhein]], und war 2013 dessen Präsident.<ref>''[https://www.landtag-bw.de/cms/home/der-landtag/gremien/oberrheinrat.html Oberrheinrat]'' auf ''landtag-bw.de'', Zugriff am 17. März 2016</ref><ref>''[http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/willi-staechele-ist-neuer-chef-des-oberrheinrates--68702547.html „Willi Stächele ist neuer Chef des Oberrheinrates“]'', Badische Zeitung, 30. Januar 2013</ref> 2023 initiierte er gemeinsam mit seinen Landtagskollegen [[Markus Rösler]] (Grüne), [[Andreas Kenner]] (SPD) und [[Jochen Haußmann]] (FDP) den [[Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg]].
{{Navigationsleiste Minister für Ländlichen Raum von Baden-Württemberg}}


Seit Juni 2016 ist er Vorsitzender des Ausschusses für Europa und Internationales.
[[Kategorie:Mann|Stächele, Willi]]
[[Kategorie:Deutscher|Stächele, Willi]]
[[Kategorie:Politiker (Baden-Württemberg)|Stächele, Willi]]
[[Kategorie:Landesminister (Baden-Württemberg)|Stächele, Willi]]
[[Kategorie:CDU-Mitglied|Stächele, Willi]]
[[Kategorie:Geboren 1951|Stächele, Willi]]


=== Landtagspräsident ===
<!-- Bitte nicht loeschen!
Am 11. Mai 2011 wurde Stächele mit 109 von 137 Stimmen im [[Landtag von Baden-Württemberg]] zum neuen [[Landtagspräsident (Deutschland)|Landtagspräsidenten]] gewählt. Am 6. Oktober 2011 hat der Staatsgerichtshof Baden-Württemberg in seinem Urteil über den [[Stefan Mappus#EnBW-Übernahme|EnBW-Kauf]] festgehalten, dass der damalige Finanzminister Stächele mit der Unterschrift unter die Notbewilligung zum [[EnBW-Affäre|Ankauf der EnBW-Aktien]] ohne Beteiligung des Parlamentes gegen die [[Verfassung des Landes Baden-Württemberg]] verstoßen hat. Aufgrund dieses Umstandes trat Stächele am 12. Oktober 2011 als Landtagspräsident zurück.<ref>[http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=8711882/147wvmo/index.html EnBw-Deal kostet Stächele den Job]{{Toter Link|url=http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=8711882/147wvmo/index.html |date=2024-06 |archivebot=2024-06-15 06:09:23 InternetArchiveBot }} Südwestrundfunk, 11. Oktober 2011</ref><ref>{{Toter Link|date=2018-03 |url=http://www.landtag-bw.de/aktuelles/pressemitteilungen/ausgabe_pressemitteilungen.asp?PM=N0067_2011&referer=/aktuelles/pressemitteilungen/index.asp | text=Pressemitteilung des Landtags}} 11. Oktober 2011</ref><ref>[http://www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/media.php/602/111006_Leitsaetze_GR_2_11.pdf Leitsätze des Urteils], [http://www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/media.php/602/111006_GR_2_11_Urteil_Staatsgerichtshof.pdf Urteil (pdf, 29 Seiten)]</ref>
Zur Erklaerung siehe [[Wikipedia:Personendaten]]-->


== Partei ==
{{Personendaten|
Stächele war von 2001 bis Juli 2011 Bezirksvorsitzender der CDU Südbaden; [[Andreas Jung (Politiker)|Andreas Jung]] wurde sein Nachfolger.<ref>[http://www.schwaebische.de/region/wir-im-sueden/baden-wuerttemberg_artikel,-Andreas-Jung-fuehrt-CDU-Suedbaden-_arid,5097864.html „Andreas Jung führt CDU Südbaden“]{{Toter Link|url=http://www.schwaebische.de/region/wir-im-sueden/baden-wuerttemberg_artikel,-Andreas-Jung-fuehrt-CDU-Suedbaden-_arid,5097864.html |date=2024-06 |archivebot=2024-06-15 06:09:23 InternetArchiveBot }}, [[Schwäbische Zeitung]], 2. Juli 2011</ref><ref>[http://www.cdu-suedbaden.de/ www.cdu-suedbaden.de]</ref>
NAME=Stächele, Willi

Er war bis 2011 Mitglied des Präsidiums der [[CDU Baden-Württemberg]].<ref>[http://www.willi-staechele.de/5_15_Ueber-mich.html#vita Vita Willi Stächele], abgerufen am 17. März 2016</ref>

== Minister ==
1998 wurde Stächele [[Staatssekretär]] mit Kabinettsrang sowie Chef der [[Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund]] in Bonn/Berlin und des Informationsbüros des Landes in Brüssel. Zudem war er Mitglied des [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrats]]. Er war zusätzlich Landesbeauftragter für Vertriebene, Flüchtlinge, Aussiedler und Kriegsgeschädigte (1988–2001).

Er war als Nachfolger der Südbadenerin [[Gerdi Staiblin]] [[Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg|Minister für Ernährung und ländlichen Raum]] (2001–2005) und ''[[Staatsministerium Baden-Württemberg|Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten]]'' im [[Staatsministerium Baden-Württemberg]] (2005–2008). Zudem übernahm er den Vorsitz des EU-Ausschusses des Bundesrates und Vorsitzender der gemischten Regierungskommissionen Elsass, Ungarn und Kroatien.

Als Nachfolger von [[Gerhard Stratthaus]] war er von Juni 2008 bis Mai 2011 [[Finanzministerium Baden-Württemberg|Finanzminister]] des Landes [[Baden-Württemberg]]. Seine Aufgaben als Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten hatte der baden-württembergische Minister und Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg im Bund [[Wolfgang Reinhart]] zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben übernommen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1619564 |text=Stuttgarter Zeitung: ''Oettinger verkleinert Kabinett'' |wayback=20080129013420}}</ref> Im Juni 2008 wurde er damit Mitglied des [[Kabinett Oettinger II]] (bis 9. Februar 2010); diesem folgte das [[Kabinett Mappus]] (bis nach der [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011]] am 27. März 2011); danach konstituierte sich die [[Kabinett Kretschmann I|Regierung Kretschmann]].

=== EnBW-Affäre ===
{{Hauptartikel|EnBW-Affäre}}
Als zuständiger Finanzminister bewilligte Stächele Ende 2010 ohne haushaltsrechtliche Grundlage<ref name="Gutachten RH" /> und unter Umgehung des Landtags den von Ministerpräsident [[Stefan Mappus]] betriebenen Kauf von Aktien der [[EnBW]] durch das Land Baden-Württemberg im Umfang von ca. 4,7 Milliarden Euro. Im Oktober 2011 urteilte der [[Staatsgerichtshof für das Land Baden-Württemberg|baden-württembergische Staatsgerichtshof]], die von Stächele erteilte Notbewilligung zur Umgehung des Landtags sei verfassungswidrig gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/2011-10/enbw-kauf-mappus |titel=EnBW-Geschäft in Baden-Württemberg war verfassungswidrig |hrsg=zeit.de |datum=2011-10-06 |abruf=2021-08-31}}</ref> Stächele, der zwischenzeitlich im Anschluss an die Landtagswahl 2011 Präsident des Landtags geworden war, trat daraufhin von seinem Amt als Landtagspräsident zurück.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-10/enbw-staechele-ruecktritt |titel=Landtagspräsident Stächele tritt nach EnBW-Urteil zurück |hrsg=zeit.de |datum=2011-10-11 |abruf=2021-08-31}}</ref>

Strittig war zudem die Angemessenheit des Kaufpreises.<ref name="Gutachten RH" /> Am 13. Juli 2012 wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Stuttgart im Rahmen der Aufklärung der [[EnBW-Affäre]] auch gegen Ex-Finanzminister Stächele und gegen Ex-Staatsminister [[Helmut Rau]] Ermittlungen aufgenommen hat. Kurz zuvor hatte sie Ermittlungen gegen den Ex-Ministerpräsidenten [[Stefan Mappus]] begonnen.<ref>zeit.de: [http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-07/enbw-ermittlungen-mappus-staechele ''Ermittlungen in EnBW-Affäre auch gegen zwei Ex-Minister'']</ref> Das Strafverfahren wurde im Oktober 2014 eingestellt.

Am 16. Februar 2012 legte Stächeles Nachfolger als baden-württembergischer Finanzminister [[Nils Schmid]] (SPD) einen Tag vor Fristablauf Schiedsklage vor der [[Internationale Handelskammer|Internationalen Handelskammer]] (Paris) ein. Mit ihr sollte geklärt werden, ob EDF einen überhöhten Preis für den Rückverkauf der EnBW-Anteile bekommen hat. Die Möglichkeit eines solchen Schiedsverfahrens war im Kaufvertrag festgelegt worden. Das Schiedsgericht aus je einem Vertreter beider Seiten und einem gemeinsam bestellten Vorsitzenden hat Befugnisse und Kompetenzen eines ordentlichen Gerichts.<ref name="BZ 17-2-2012">Andreas Böhme: ''Wie viel war das EnBW-Paket wert?''. In: [http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/wie-viel-war-das-enbw-paket-wert--55951441.html badische-zeitung.de, ''Nachrichten, Südwest'', 17. Februar 2012] (19. Februar 2012)</ref><ref>spiegel.de 16. Februar 2012: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/klage-der-landesregierung-schiedsgericht-soll-kauf-von-enbw-pruefen-a-815768.html Schiedsgericht soll Kauf von EnBW prüfen]</ref> Im Mai 2016 teilte das Finanzministerium Stuttgart mit, dass das internationale Schiedsgericht ICC die Klage des Landes Baden-Württemberg auf die Rückzahlung eines Teils des Kaufpreises abgelehnt hat. Die Schiedsklage hatte eine Rückzahlung in Höhe von 800&nbsp;Millionen Euro gefordert.<ref>{{Internetquelle |autor=dpa |url=http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Mappus-zur-EnBW-Klage-Die-Riesen-Show-ist-zu-Ende;art1157835,3834371 |titel=Mappus zur EnBW-Klage: "Die Riesen-Show ist zu Ende" |werk=swp.de |abruf=2016-05-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160517203211/http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Mappus-zur-EnBW-Klage-Die-Riesen-Show-ist-zu-Ende;art1157835,3834371 |archiv-datum=2016-05-17 |offline=ja |archiv-bot=2024-06-15 06:09:23 InternetArchiveBot }}</ref>

== Mitgliedschaften und Funktionen ==
* Mitglied des Verwaltungsrats und der Trägerversammlung der [[Landesbank Baden-Württemberg]]
* Vorsitzender des Aufsichtsrats und des Beirats der [[Baden-Württembergische Bank|Baden-Württembergischen Bank]]
* stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der [[Landeskreditbank Baden-Württemberg]] - Förderbank
* stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der [[LRP Landesbank Rheinland-Pfalz|Rheinland-Pfalz Bank]]
* stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der [[Landesbank Baden-Württemberg#Sachsen Bank|Sachsen Bank]]
* Mitglied des Aufsichtsrats der [[Baden-Württemberg Stiftung|Baden-Württemberg Stiftung gGmbH]]
* Mitglied des Aufsichtsrats der [[Südwestdeutsche Salzwerke|Südwestdeutsche Salzwerke AG]]
* Mitglied des Verwaltungsrats der [[Häfen Kehl|Hafenverwaltung Kehl]]
* Mitglied des Kuratoriums des ''Fördervereins für krebskranke Kinder e.&nbsp;V.'' in Freiburg.<ref>Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg e.&nbsp;V.: ''{{Webarchiv |url=http://helfenhilft.sitho03.de/werwiewas/wer-hilft/der-verein/das-kuratorium |text=Das Kuratorium |wayback=20111126225734 |archiv-bot=2019-05-14 18:56:09 InternetArchiveBot}}'', Zugriff am 9. November 2011</ref>
* Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Falkenstein Freiburg im [[Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen|CV]]

== Privates ==
Stächele ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er ist katholischer Konfession.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.landtag-bw.de/home/der-landtag/abgeordnete/abgeordnetenprofile/cdu/stachele.html |hrsg=Landtag von Baden-Württemberg |titel=Willi Stächele, CDU |sprache=de |abruf=2021-04-06 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200803174132/https://www.landtag-bw.de/home/der-landtag/abgeordnete/abgeordnetenprofile/cdu/stachele.html}}</ref>

Im Jahr 2006 kam Stächele in die Schlagzeilen, weil er bei der Rückfahrt aus Brüssel auf einem Raststätten-Parkplatz in Luxemburg nach dem „Frischmachen“ ohne seine Frau weitergefahren war. Diese Geschichte hatte einige Zeit später der damalige Ministerpräsident Oettinger bei einer Fastnachtveranstaltung in Freiburg bekannt gemacht.<ref>[http://www.bild.de/news/aktuell/news/minister-frau-vergessen-174328.bild.html BILD vom 3. März 2006]</ref>

== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=0|video=0}}
* [https://www.willi-staechele.de/ persönliche Website]
* {{Landtag Baden-Württemberg 17. WP|cdu/stächele.html}}
* [https://www.cdufraktion-bw.de/unsere-koepfe/abgeordnete/?aid=70 Profilseite CDU-Landtagsfraktion]

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="Gutachten RH">
{{Internetquelle
|url=https://www.rechnungshof.baden-wuerttemberg.de/sixcms/media.php/3024/03_EnbW-Bericht.694303.pdf
|titel=Rechnungshof legt dem Landtag das Gutachten zum Ankauf der EnBW-Anteile durch das Land vor
|hrsg=[[Rechnungshof Baden-Württemberg]]
|datum=2012-06-26
|format=PDF
|abruf=2021-08-31}}
</ref>
</references>

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Landtagspräsidenten Baden-Württembergs
|Navigationsleiste Finanzminister von Baden-Württemberg
|Navigationsleiste Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg beim Bund
|Navigationsleiste Minister für Ländlichen Raum von Baden-Württemberg
|Navigationsleiste Oberbürgermeister von Oberkirch (Baden)
}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=124664083|VIAF=52628901}}

{{SORTIERUNG:Stachele, Willi}}
[[Kategorie:Verwaltungsjurist]]
[[Kategorie:Landtagspräsident (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:Minister für Europaangelegenheiten (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:Minister für besondere Aufgaben (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:Minister für Ländlichen Raum (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:Ernährungsminister (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:Bürgermeister (Oberkirch, Baden)]]
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:Staatssekretär (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:Finanzminister (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:CDU-Mitglied]]
[[Kategorie:Politiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Politiker (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Korporierter im CV]]
[[Kategorie:Ehrensenator der Hochschule Kehl]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1951]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Stächele, Willi
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=[[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] und [[Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg|Minister für Ernährung und Ländlichen Raum]] in [[Baden-Württemberg]]
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Politiker (CDU), MdL, Landesminister Baden-Württemberg
|GEBURTSDATUM=[[17. November]] [[1951]]
|GEBURTSDATUM=17. November 1951
|GEBURTSORT=[[Rheinweiler]]
|GEBURTSORT=[[Bad Bellingen#Rheinweiler|Rheinweiler]]
|STERBEDATUM=
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
|STERBEORT=

Aktuelle Version vom 31. März 2025, 12:06 Uhr

Willi Stächele (2016)

Willi Stächele (* 17. November 1951 in Rheinweiler) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist seit 1992 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. Von Juni 2008 bis Mai 2011 war er Finanzminister des Landes Baden-Württemberg, zuvor war er Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten, Minister für Ernährung und ländlichen Raum sowie Staatssekretär und Chef der Landesvertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin. 2011 war er Landtagspräsident von Baden-Württemberg.

Willi Stächele ist der Sohn des Kommunalpolitikers Edmund Stächele. Nach Volksschule und Gymnasium studierte Stächele Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg im Breisgau, wo er 1977 das erste und 1979 das zweite juristische Staatsexamen ablegte und als Staatsanwalt tätig wurde. Er trat dann in den Dienst des Landes Baden-Württemberg ein, das ihn als Regierungsassessor nach Bonn schickte.

1981 wurde er als Nachfolger von Erwin Braun zum Bürgermeister der Stadt Oberkirch im Ortenaukreis gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1998 inne, nachdem er 1989 und 1997 jeweils wiedergewählt wurde. Ihm folgte Matthias Braun nach.

Mitglied des Landtags

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1992 wählten ihn die Bürger des Wahlkreises 52 Kehl, der aus den Städten und Gemeinden Achern, Appenweier, Kappelrodeck, Kehl, Lauf, Lautenbach, Oberkirch, Ottenhöfen, Renchen, Rheinau, Sasbach, Sasbachwalden, Seebach und Willstätt besteht, erstmals in den Landtag von Baden-Württemberg. Bei den Landtagswahlen 1996, 2001, 2006, 2011 und 2016 wurde er wiedergewählt. Seit Juni 2016 ist er Vorsitzender des Ausschusses für Europa und Internationales.

Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 verlor er zwar das Direktmandat an Bernd Mettenleiter von den Grünen, zog jedoch über ein Zweitmandat erneut in den Landtag ein. Bei der Landtagswahl 2026 tritt er nicht erneut an.[1]

Von Juni 1996 bis November 1998 war er Vorsitzender des Ständigen Ausschusses.

Er ist Mitglied des Oberrheinrates, des „trinationalen Parlaments“ der Trinationalen Metropolregion Oberrhein, und war 2013 dessen Präsident.[2][3] 2023 initiierte er gemeinsam mit seinen Landtagskollegen Markus Rösler (Grüne), Andreas Kenner (SPD) und Jochen Haußmann (FDP) den Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg.

Seit Juni 2016 ist er Vorsitzender des Ausschusses für Europa und Internationales.

Landtagspräsident

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. Mai 2011 wurde Stächele mit 109 von 137 Stimmen im Landtag von Baden-Württemberg zum neuen Landtagspräsidenten gewählt. Am 6. Oktober 2011 hat der Staatsgerichtshof Baden-Württemberg in seinem Urteil über den EnBW-Kauf festgehalten, dass der damalige Finanzminister Stächele mit der Unterschrift unter die Notbewilligung zum Ankauf der EnBW-Aktien ohne Beteiligung des Parlamentes gegen die Verfassung des Landes Baden-Württemberg verstoßen hat. Aufgrund dieses Umstandes trat Stächele am 12. Oktober 2011 als Landtagspräsident zurück.[4][5][6]

Stächele war von 2001 bis Juli 2011 Bezirksvorsitzender der CDU Südbaden; Andreas Jung wurde sein Nachfolger.[7][8]

Er war bis 2011 Mitglied des Präsidiums der CDU Baden-Württemberg.[9]

1998 wurde Stächele Staatssekretär mit Kabinettsrang sowie Chef der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund in Bonn/Berlin und des Informationsbüros des Landes in Brüssel. Zudem war er Mitglied des Bundesrats. Er war zusätzlich Landesbeauftragter für Vertriebene, Flüchtlinge, Aussiedler und Kriegsgeschädigte (1988–2001).

Er war als Nachfolger der Südbadenerin Gerdi Staiblin Minister für Ernährung und ländlichen Raum (2001–2005) und Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten im Staatsministerium Baden-Württemberg (2005–2008). Zudem übernahm er den Vorsitz des EU-Ausschusses des Bundesrates und Vorsitzender der gemischten Regierungskommissionen Elsass, Ungarn und Kroatien.

Als Nachfolger von Gerhard Stratthaus war er von Juni 2008 bis Mai 2011 Finanzminister des Landes Baden-Württemberg. Seine Aufgaben als Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten hatte der baden-württembergische Minister und Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg im Bund Wolfgang Reinhart zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben übernommen.[10] Im Juni 2008 wurde er damit Mitglied des Kabinett Oettinger II (bis 9. Februar 2010); diesem folgte das Kabinett Mappus (bis nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011 am 27. März 2011); danach konstituierte sich die Regierung Kretschmann.

Als zuständiger Finanzminister bewilligte Stächele Ende 2010 ohne haushaltsrechtliche Grundlage[11] und unter Umgehung des Landtags den von Ministerpräsident Stefan Mappus betriebenen Kauf von Aktien der EnBW durch das Land Baden-Württemberg im Umfang von ca. 4,7 Milliarden Euro. Im Oktober 2011 urteilte der baden-württembergische Staatsgerichtshof, die von Stächele erteilte Notbewilligung zur Umgehung des Landtags sei verfassungswidrig gewesen.[12] Stächele, der zwischenzeitlich im Anschluss an die Landtagswahl 2011 Präsident des Landtags geworden war, trat daraufhin von seinem Amt als Landtagspräsident zurück.[13]

Strittig war zudem die Angemessenheit des Kaufpreises.[11] Am 13. Juli 2012 wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Stuttgart im Rahmen der Aufklärung der EnBW-Affäre auch gegen Ex-Finanzminister Stächele und gegen Ex-Staatsminister Helmut Rau Ermittlungen aufgenommen hat. Kurz zuvor hatte sie Ermittlungen gegen den Ex-Ministerpräsidenten Stefan Mappus begonnen.[14] Das Strafverfahren wurde im Oktober 2014 eingestellt.

Am 16. Februar 2012 legte Stächeles Nachfolger als baden-württembergischer Finanzminister Nils Schmid (SPD) einen Tag vor Fristablauf Schiedsklage vor der Internationalen Handelskammer (Paris) ein. Mit ihr sollte geklärt werden, ob EDF einen überhöhten Preis für den Rückverkauf der EnBW-Anteile bekommen hat. Die Möglichkeit eines solchen Schiedsverfahrens war im Kaufvertrag festgelegt worden. Das Schiedsgericht aus je einem Vertreter beider Seiten und einem gemeinsam bestellten Vorsitzenden hat Befugnisse und Kompetenzen eines ordentlichen Gerichts.[15][16] Im Mai 2016 teilte das Finanzministerium Stuttgart mit, dass das internationale Schiedsgericht ICC die Klage des Landes Baden-Württemberg auf die Rückzahlung eines Teils des Kaufpreises abgelehnt hat. Die Schiedsklage hatte eine Rückzahlung in Höhe von 800 Millionen Euro gefordert.[17]

Mitgliedschaften und Funktionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stächele ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er ist katholischer Konfession.[19]

Im Jahr 2006 kam Stächele in die Schlagzeilen, weil er bei der Rückfahrt aus Brüssel auf einem Raststätten-Parkplatz in Luxemburg nach dem „Frischmachen“ ohne seine Frau weitergefahren war. Diese Geschichte hatte einige Zeit später der damalige Ministerpräsident Oettinger bei einer Fastnachtveranstaltung in Freiburg bekannt gemacht.[20]

Commons: Willi Stächele – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Frank Löhnig: Willi Stächele geht und die Nachfolger drängeln sich bereits um die Startlöcher. In: bnn.de. 15. März 2025, abgerufen am 31. März 2025.
  2. Oberrheinrat auf landtag-bw.de, Zugriff am 17. März 2016
  3. „Willi Stächele ist neuer Chef des Oberrheinrates“, Badische Zeitung, 30. Januar 2013
  4. EnBw-Deal kostet Stächele den Job@1@2Vorlage:Toter Link/www.swr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Südwestrundfunk, 11. Oktober 2011
  5. @1@2Vorlage:Toter Link/www.landtag-bw.dePressemitteilung des Landtags (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) 11. Oktober 2011
  6. Leitsätze des Urteils, Urteil (pdf, 29 Seiten)
  7. „Andreas Jung führt CDU Südbaden“@1@2Vorlage:Toter Link/www.schwaebische.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Schwäbische Zeitung, 2. Juli 2011
  8. www.cdu-suedbaden.de
  9. Vita Willi Stächele, abgerufen am 17. März 2016
  10. Stuttgarter Zeitung: Oettinger verkleinert Kabinett (Memento vom 29. Januar 2008 im Internet Archive)
  11. a b Rechnungshof legt dem Landtag das Gutachten zum Ankauf der EnBW-Anteile durch das Land vor. (PDF) Rechnungshof Baden-Württemberg, 26. Juni 2012, abgerufen am 31. August 2021.
  12. EnBW-Geschäft in Baden-Württemberg war verfassungswidrig. zeit.de, 6. Oktober 2011, abgerufen am 31. August 2021.
  13. Landtagspräsident Stächele tritt nach EnBW-Urteil zurück. zeit.de, 11. Oktober 2011, abgerufen am 31. August 2021.
  14. zeit.de: Ermittlungen in EnBW-Affäre auch gegen zwei Ex-Minister
  15. Andreas Böhme: Wie viel war das EnBW-Paket wert?. In: badische-zeitung.de, Nachrichten, Südwest, 17. Februar 2012 (19. Februar 2012)
  16. spiegel.de 16. Februar 2012: Schiedsgericht soll Kauf von EnBW prüfen
  17. dpa: Mappus zur EnBW-Klage: "Die Riesen-Show ist zu Ende". In: swp.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Mai 2016; abgerufen am 17. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swp.de
  18. Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg e. V.: Das Kuratorium (Memento des Originals vom 26. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/helfenhilft.sitho03.de, Zugriff am 9. November 2011
  19. Willi Stächele, CDU. Landtag von Baden-Württemberg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. April 2021.
  20. BILD vom 3. März 2006