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„Empirische Formel“ – Versionsunterschied

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Eine '''empirische Formel''' ist eine [[Mathematik|mathematische]] Beziehung, die auf [[Empirik|empirischem]] Wege, also durch Raten und Ausprobieren entdeckt bzw. aus experimentellen Daten als Näherungsformel aufgestellt wurde. Sie hatte folglich zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung in der Regel keine theoretische Rechtfertigung, aus der man sie hätte [[deduktiv]] ableiten können. Insbesondere handelt es sich dabei auch um Formeln, welche keine direkte Einheitenbeziehung zwischen einzusetzenden und resultierenden Größen besitzen. Im Einzelfall legen daher Zusatzhinweise zu den empirischen Formeln die Einheiten fest. Dies äußert sich darin, dass man die einzusetzenden Größen in eine bestimmte Einheit umrechnen muss und hiernach nur deren Zahlenwerte einzutragen hat. Den resultierenden Zahlenwert muss man in der Folge einer Einheit zuordnen, welche sich nicht aus der Gleichung selbst ergibt und daher ebenfalls den Nebenbemerkungen entnommen werden muss. Besonders weit verbreitet sind derartige Gleichungen in den Ingenieurswissenschaften und der Hydrologie, aber auch in zahlreichen anderen Naturwissenschaften.
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Eine '''empirische Formel''' ist eine [[Mathematik|mathematische]] Beziehung, die auf [[empirisch]]em Wege, also mittels der Methode von [[Versuch und Irrtum]], entdeckt bzw. aus experimentellen Daten als [[Näherungsformel]] aufgestellt wurde. Sie hatte folglich zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung in der Regel keine theoretische Rechtfertigung, aus der man sie hätte [[deduktiv]] ableiten können.


Insbesondere handelt es sich dabei auch um Formeln, welche keine direkte physikalische [[Maßeinheit|Einheiten]]<nowiki/>beziehung zwischen einzusetzenden und resultierenden [[Physikalische Größe|Größen]] besitzen. Im Einzelfall legen daher Zusatzhinweise zu den empirischen Formeln die Einheiten fest. Dies äußert sich darin, dass man die einzusetzenden Größen in eine bestimmte Einheit umrechnen muss und hiernach nur deren [[Physikalische_Größe #Zahlenwert_und_Einheit|Zahlenwerte]] einzutragen hat ([[Zahlenwertgleichung]]). Den resultierenden Zahlenwert muss man in der Folge einer Einheit zuordnen, welche sich nicht aus der Gleichung selbst ergibt und daher ebenfalls den Nebenbemerkungen entnommen werden muss.
Beispiele für empirische Formeln:


Besonders weit verbreitet sind derartige Gleichungen in den Ingenieurwissenschaften und der [[Hydrologie]], aber auch in zahlreichen anderen Naturwissenschaften.
* Formel zur Berechnung der [[Gefühlte Temperatur|gefühlten Temperatur]], bedingt unter anderem durch den [[Windchill]]-Effekt
* [[Johann Jakob Balmer]] konnte durch geschicktes Umformen die Wellenzahlen der Linien im Spektrum des Wasserstoffs in ganze Verhältnisse auflösen, siehe ([[Balmer-Serie]]).
* [[Mordehai Milgrom]]s Formel beschreibt die Spiralbewegung von [[Galaxie]]n.
* Die [[Titius-Bodesche Reihe]] dient in der [[Astronomie]] zur Bestimmung der Entfernung (auch noch nicht entdeckter) [[Planet]]en von der [[Sonne]].
* Die [[Magnus-Formel]] dient zur näherungsweise Bestimmung des [[Sättigungsdamfdruck|Sättigungsdamfdruckes]] von [[Wasser]].
* In der [[Chemie]] ist es das einfachste Zahlenverhältnis, in dem [[Chemisches Element|Element]]e in der [[Stöchiometrie|stöchiometrischen]] Formel vorkommen.


Beispiele:
[[Kategorie:Physik]]
* [[Johannes Kepler]] fand die nach ihm benannten [[Keplersche Gesetze|Gesetzmäßigkeiten]], welche die beobachteten Bewegungen der Planeten beschreiben.
[[Kategorie:Chemie]]
* [[Johann Jakob Balmer]] konnte durch geschicktes Umformen die Wellenzahlen der Linien im Spektrum des Wasserstoffs in ganze Verhältnisse auflösen, siehe [[Balmer-Serie]].
* [[Mordehai Milgrom]]s Formel beschreibt die Spiralbewegung von [[Galaxie]]n.
* Die [[Titius-Bode-Reihe]] beschreibt in der [[Astronomie]] eine Regel der Entfernungen der [[Planet]]en von der [[Sonne]].
* Die [[Magnus-Formel]] dient zur näherungsweisen Bestimmung des [[Sättigungsdampfdruck|Sättigungsdampfdruckes]] von [[Wasser]].
* In der [[Chemie]] ist es das einfachste Zahlenverhältnis, in dem [[Chemisches Element|Elemente]] in einer chemischen Verbindung vorkommen, siehe [[Verhältnisformel]].
* Formel zur Berechnung der [[Gefühlte Temperatur|gefühlten Temperatur]], bedingt unter anderem durch den [[Windchill]]-Effekt


[[Kategorie:Empirie]]
[[en:Empirical formula]]
[[ms:Formula empirik]]

Aktuelle Version vom 29. Mai 2023, 17:28 Uhr

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Eine empirische Formel ist eine mathematische Beziehung, die auf empirischem Wege, also mittels der Methode von Versuch und Irrtum, entdeckt bzw. aus experimentellen Daten als Näherungsformel aufgestellt wurde. Sie hatte folglich zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung in der Regel keine theoretische Rechtfertigung, aus der man sie hätte deduktiv ableiten können.

Insbesondere handelt es sich dabei auch um Formeln, welche keine direkte physikalische Einheitenbeziehung zwischen einzusetzenden und resultierenden Größen besitzen. Im Einzelfall legen daher Zusatzhinweise zu den empirischen Formeln die Einheiten fest. Dies äußert sich darin, dass man die einzusetzenden Größen in eine bestimmte Einheit umrechnen muss und hiernach nur deren Zahlenwerte einzutragen hat (Zahlenwertgleichung). Den resultierenden Zahlenwert muss man in der Folge einer Einheit zuordnen, welche sich nicht aus der Gleichung selbst ergibt und daher ebenfalls den Nebenbemerkungen entnommen werden muss.

Besonders weit verbreitet sind derartige Gleichungen in den Ingenieurwissenschaften und der Hydrologie, aber auch in zahlreichen anderen Naturwissenschaften.

Beispiele: