Zum Inhalt springen

„Beschallungsanlage“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Laza (Diskussion | Beiträge)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Komma nach Apposition
Markierungen: Mobile Bearbeitung Bearbeitung von einer mobilen Anwendung Bearbeitung mit Android-App App-Bearbeitung eines Abschnitts im Quelltextmodus
 
(286 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Union Move Munich 1998 13.jpg|miniatur|Mobile Beschallungsanlage auf dem [[Union Move]] in München, 1998]]
Eine '''Beschallungsanlage''', auch genannt ''PA''-Anlage bzw. PA-System (''PA = Public Address'' - wobei diese Abkürzung in Amerika, England und Westdeutschland oft auch für ''Power Amplifier'' steht) dient der Wiedergabe und Verstärkung von Sprache oder Musik. Sie besteht mindestens aus [[Lautsprecher]]n, [[Mischpult]] und [[Verstärker]] und kann um weitere Geräte zur Signalbearbeitung (Signalverfremdung) ergänzt werden.
'''Beschallungsanlagen''' sind elektrische Anlagen, die [[Audiosignal]]e aus [[Mikrofon]]en, [[Elektronisches Musikinstrument|elektronischen]] oder [[Elektromechanisches Musikinstrument|elektromechanischen Musikinstrumenten]] oder [[Tonaufnahme|Aufzeichnungsgeräten]] verstärken und mittels [[Lautsprecher]]n der menschlichen [[Auditive Wahrnehmung|Wahrnehmung]] zugänglich machen. Dabei werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden:
* Die [[PA-Anlage]] ist für die Veranstaltungstechnik wie Disco-, Live- oder Konzertbeschallung, häufig auch für den mobilen Einsatz, ausgelegt, wobei PA hier für ''Public Address'' steht (nicht für [[Verstärker (Elektrotechnik)|Power Amplifier]]).
* Die ELA ([[Elektroakustische Anlage]] oder Elektrische Lautsprecheranlage) ist eine fest installierte Anlage für die flächendeckende Beschallung von Gebäuden, Sportanlagen und sonstigen Außenflächen.


== Siehe auch ==
PA-Beschallungsanlagen sind Soundsysteme, die überall dort eingesetzt werden, wo hohe Ansprüche an die Wiedergabequalität von Musik, Sprache und Gesang gestellt werden. Je nach Anforderung kann die PA unterschiedlich zusammengestellt werden.
* [[Liste von Audio-Fachbegriffen]]


== Literatur ==
Das bedeutet, dass bei hohen Lautstärken der Klang immer noch klar und deutlich definiert sein muss.
* Wolfgang Ahnert und Anselm Goertz: ''Beschallungstechnik.'' In: [[Stefan Weinzierl (Akustiker)|Stefan Weinzierl]] (Hrsg.): ''Handbuch der Audiotechnik.'' Springer Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3540343004.


[[Kategorie:Anlagentyp (Beschallung)| ]]

Das PA-System ist ein Teilgebiet der [[Bühnentechnik]] und der [[Tontechnik]].

==Verwendung von PA-Lautsprecherboxen==

Kleine PA-Systeme, die z.B. für Geburtstage, Hochzeiten, Vorlesungen, Bands und andere musikalische Zwecke benutzt werden, stellt man meistens aus 1-4 Subwoofern und 2-4 Mittel-Hochton-Boxen zusammen. Große PA Systeme die auf Konzerten, Theatervorstellungen oder in Discos und Zeltfeten zum Einsatz kommen stellen sich meistens aus mindestens vier Subwoofern und sechs Mittel-Hochton-Boxen zusammen. Die Anzahl der Boxen ist prinzipiell offen, so dass auf großen Konzerten oftmals 40 und mehr Boxen eingesetzt werden. Auf Bühnen werden die Boxen häufig zu Boxentürmen miteinander verbunden und mit Fluggeschirr an Traversen aufgehängt. Dies verhindert das Überschneiden von Frequenzen, die den Sound negativ beeinflussen könnten.

Die beiden Lautsprechertürme an den Bühnenseiten werden als linker und rechter PA-Wing bezeichnet (Wing = Flügel).

===Monitore===
Zusätzlich zur PA gibt es bei Musikveranstaltungen üblicherweise noch eine [[Monitoring|Monitor]]-Anlage, die es den Künstlern auf der Bühne ermöglicht, ihre eigenen Stimmen und [[Musikinstrument|Instrumente]] besser zu hören.
Die zusätzliche Beschallung der Bühne ist besonders bei Konzerten in großen Hallen oder bei Open-Air-Festivals notwendig, da die [[Schallwellen]], die von der Hallenrückwand oder entfernt stehenden Gebäuden reflektiert werden, erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung auf der [[Bühne]] eintreffen. Durch die Bühnenlautsprecher erhalten die Musiker den gleichen Höreindruck wie das Publikum und können so das Zusammenspiel koordinieren.

Da die Verwendung von Bühnenlautsprechern extrem schwierige Bedingungen für Tontechniker und Musiker darstellt, wird teilweise zum Einsatz von Ohrhörern ("In-Ear-Monitoren") übergegangen. Hier treten im Gegensatz zu den Bühnenlautsprechern keine [[Rückkopplungen|Rückkopplung]] auf, die normalerweise entstehen würden, wenn z.B. ein Mikrofon den verstärkten und über die Monitorboxen ausgegebenen Gesang eines Sängers wieder auffängt. Außerdem ist der Klangeindruck für die Musiker unabhängig von ihrem Standort auf der Bühne. Um den Verkabelungsaufwand gering zu halten, sind die Ohrhörer meist über eine [[Funkverbindung]] an das PA-System angekoppelt.

==Betrieb einer PA-Anlage==

Natürlich können solch große Anlagen nicht mit einem handelsüblichen [[Verstärker (Technik)|Verstärker]] betrieben werden, da PA-Anlagen oft eine Leistung von mehreren tausend Watt aufbringen. Hierfür werden [[Endstufe|Endstufen]] benutzt, die auch gebrückt werden können und somit sehr hohe Leistungen erreichen können. Die komplette PA-Beschallungsanlage wird über ein Mischpult gesteuert, das mit den Endstufen verbunden wird. Das Mischpult enthält noch weitere Anschlüsse für z.B. CD-Player oder andere Abspielgeräte und Anschlüsse für [[Effektgerät|Effektgeräte]] ([[Kompressor (Musik)|Kompressoren]], [[Gate|Gates]], [[Equalizer]], [[Enhancer]], [[Aktivweiche|Aktivweichen]]), die alle die Aufgaben besitzen sollen, die Musik und Sprache zu verbessern, zu verstärken, zu entstören, Frequenzen zu verändern und die Höhen und Tiefen hervorzuheben oder abzusenken. Alle dieser Geräte werden in 19-Zoll Einheiten hergestellt, die dann in die dafür vorgesehenen [[Rack|Racks]] eingeschraubt werden.

==Verkabelung einer PA-Anlage==

Der Signalweg fängt einerseits auf der Bühne bei den Instrumenten (inkl. Gesang) und den dafür vorgesehenen Mikrofonen an: Hier werden, meist mit [[XLR]]-Kabeln, die verschiedenen Signale in eine [[Stagebox]] und in ein zum Mischpult führendes [[Multicore]]-Kabel oder - bei kleineren Anlagen - direkt über XLR-Kabel ins Mischpult geleitet. Idealerweise sollten XLR-Kabel immer symmetrisch sein, damit sich eventuelle Einstrahlungen gegenseitig auslöschen. Zusätzlich zu den Bühnensignalen werden die weiter oben genannten Signalquellen (CD-Einspielungen etc.) ans Mischpult angeschlossen (meist mit [[Cinch]]-Kabeln); die meisten Effektgeräte werden hier über [[Insert]]-Kabel ([[Stereo]]-[[Klinkenstecker]] auf 2x [[Mono]]-Klinkenstecker) in den Signalweg eingeschleift.

Das abgemischte Signal gelangt zurück zu den Endstufen (per Multicore/XLR), die idealerweise (aufgrund des [[Ohmscher Widerstand|Ohmschen Widerstandes]] der Kabel) in der Nähe der Boxen stehen. Diese werden mit sogenannten [[Speakon]]-Kabeln an die Endstufen verkabelt.


Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Live-Beschallung auf der [[Rückkopplung|Rückkopplungsfreiheit]] des Systems.

Da sie oft den Ort wechseln und hohe [[Schalldruck|Schalldrücke]] erzeugen müssen, sind Beschallungsanlagen anders konzipiert als [[HiFi]]-Anlagen. PA-Anlagen sind robuster und schwerer und weitaus komplizierter einzustellen als HiFi-Anlagen. Bei Großveranstaltungen werden zum Aufbau so genannte [[Roadie]]s eingesetzt. Das sind spezielle Techniker, die dazu engagiert werden, die PA-Anlage auf- und abzubauen.

<!-- aus Lautsprecher hier her kopiert -->

Um in Räumen zeitige Reflexionen und Nachhall zu reduzieren, ist es wichtig, nur die Bereiche zu beschallen, in denen sich Publikum befindet. Dazu werden
* (meist vertikal orientierte) Lautsprecherarrays
* (meist horizontal orientierte) Lautsprechercluster
* Waveguides bzw. Hornlautsprecher
* Stützlautsprecher über Delays angesteuert
eingesetzt.

Weiterhin ist der maximal erreichbare [[Schallpegel]] (weshalb im PA-Bereich Lautsprecher mit höherem [[Wirkungsgrad]], meist [[Horn-Lautsprecher]] verwendet werden), Betriebssicherheit auch bei permanenter Überlast, Handling beim Auf- und Abbau (Robustheit, Rundecken) von entscheidender Bedeutung.

Die Wiedergabequalität ist meistens deutlich geringer als bei Hifi- oder Studiolautsprechern. Dies hängt natürlich davon ab, wie gut (oder schlecht?) der Techniker ist, der diese bedient. Studierte Tonmeister sind durchaus in der Lage, eine PA auch besser als eine HiFi klingen zu lassen.
Ausnahmen sind PA-Anlagen für Opern, Konzertsäle und Filmtheater, die häufig auch hohen Ansprüchen genügen.

== Weblinks ==
*[http://www.paforum.de Informatives PA-Forum]

[[Kategorie:Elektroakustik]]

Aktuelle Version vom 14. März 2025, 08:44 Uhr

Mobile Beschallungsanlage auf dem Union Move in München, 1998

Beschallungsanlagen sind elektrische Anlagen, die Audiosignale aus Mikrofonen, elektronischen oder elektromechanischen Musikinstrumenten oder Aufzeichnungsgeräten verstärken und mittels Lautsprechern der menschlichen Wahrnehmung zugänglich machen. Dabei werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden:

  • Die PA-Anlage ist für die Veranstaltungstechnik wie Disco-, Live- oder Konzertbeschallung, häufig auch für den mobilen Einsatz, ausgelegt, wobei PA hier für Public Address steht (nicht für Power Amplifier).
  • Die ELA (Elektroakustische Anlage oder Elektrische Lautsprecheranlage) ist eine fest installierte Anlage für die flächendeckende Beschallung von Gebäuden, Sportanlagen und sonstigen Außenflächen.