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„Höllentalferner“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Gletscher
[[Bild:Höllental.JPG|thumb|200px|Blick von der Alpspitze auf das obere Ende des Höllentals (2003)]]
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| BILD = Höllentalferner HQ.jpg
| BILDBESCHREIBUNG = Höllentalferner vom Jubiläumsgrat (2005)
| LAGE = [[Bayern]], [[Deutschland]]
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| TYP = [[Kargletscher]]
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| FLÄCHE-ANMERKUNG = (2018)<ref name="bay-gletscher2021">{{Literatur |Autor=Christoph Mayer, Wilfried Hagg, Markus Weber, Astrid Lambrecht |Hrsg=Bayerische Akademie der Wissenschaften, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz |Titel=Zukunft ohne Eis – Zweiter Bayerischer Gletscherbericht: Klimawandel in den Alpen |Datum=2021-04 |Online=https://www.stmuv.bayern.de/themen/klimaschutz/gletscherbericht/index.htm}}</ref>
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| BREITENGRAD = 47/25/36//N
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| REGION-ISO = DE-BY
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Der '''Höllentalferner''' ist ein [[Gletscher]] im Westen des [[Wetterstein]]gebirges. Er bedeckt den oberen Teil des [[Höllental (Wetterstein)|Höllental]]es und befindet sich gut geschützt zwischen den Riffelwandspitzen und der [[Zugspitze]] in einem tief eingeschnittenen Felskessel. Er ist ein sogenannter Kargletscher, er verdankt sein dasein den Lawinenabgängen.
Der '''Höllentalferner''' ist ein [[Gletscher]] im Westen des [[Wettersteingebirge]]s. Als Kargletscher bedeckt er den oberen Teil des [[Höllental (Wetterstein)|Höllentales]] und befindet sich vor Sonneneinstrahlung gut geschützt zwischen den [[Riffelwandspitzen]] und der [[Zugspitze]] in einem Felskessel.


Mit einer Fläche von ca. 30 Hektar ist er fast so groß wie der Nördliche [[Schneeferner]]. Er ist etwa einen Kilometer lang und bis zu 700 Meter breit. Er ist der einzige deutsche Gletscher mit einer "richtigen" Gletscherzunge. Trotz seiner relativ niedrigen Lage von nur 2.580 m hinunter auf 2.190 m ist der Gletscher nicht in seinem Bestand gefährdet.
Der Höllentalferner bedeckte im Jahr 2018 eine Fläche von zirka 17&nbsp;[[Hektar]]. Damit ist er, knapp vor dem Nördlichen [[Schneeferner]], der größte Gletscher Deutschlands. Er ist etwa einen Kilometer lang und bis zu 700 Meter breit. Das Eisvolumen wurde im Jahr 2018 zu 1,74&nbsp;Mio.&nbsp;m³ bestimmt. Die mittlere Eisdicke betrug 10,4&nbsp;m bei einer maximalen Mächtigkeit von 33&nbsp;m. Der Höllentalferner büßte in den 2010er Jahren mehr als die Hälfte seines Volumens ein, für das Jahr 2009 wurde seine Volumen noch auf 4,87&nbsp;Mio.&nbsp;m³ geschätzt.<ref name="bay-gletscher2021" />
Seine Lage im tief eingeschnittenen Kessel sowie seine Art sich zu ernähren (Lawinenkesselgletscher)tragen zu einer gesicherten Existenz bei.


Der Höllentalferner ist der einzige deutsche Gletscher mit einer „richtigen“ [[Gletscherzunge]]. Trotz seiner relativ niedrigen Lage von nur {{Höhe|2549}} bis hinunter auf {{Höhe|2207}} ist der Gletscher nicht in dem gleichen Maß in seinem Bestand gefährdet wie die anderen deutschen Gletscher, da er durch seine schattige Lage in einem tief eingeschnittenen Kessel sowie durch die Speisung mit Lawinenschnee (Lawinenkesselgletscher) von der [[Globale Erwärmung|Klimaerwärmung]] weniger stark betroffen ist.<ref name="bay-gletscher2021" /><ref name="bay-gletscher">bayerische-gletscher.de: [http://bayerischegletscher.userweb.mwn.de/htf.htm ''Höllentalferner.''] Abgerufen am 25. Februar 2013</ref>
[[Kategorie:Alpen]]

Bei der Besteigung der Zugspitze durch das Höllental muss der Höllentalferner überwunden werden. Je nach Jahreszeit stellt dabei die [[Randkluft]] des Gletschers beim Übergang zum Klettersteig eine Schlüsselstelle dar.

== Bildergalerie ==
<gallery>
20240618 Zugspitze mit Höllentalferner vom Schwarzenkopf (03349).jpg|Höllentalferner bei hoher Schneelage mit Seilschaften im Anstieg (2024)
Höllentalferner von NO.JPG|Bergsteiger auf dem Höllentalferner. Blick von Nordosten
Hoellentalferner Randkluft 20110709.jpg|Oberes Ende des Höllentalferners mit Randkluft
Hoellentalferner Randkluft Bergsteiger 20110709.jpg|Bergsteiger über der Randkluft des Höllentalferners
</gallery>

== Weblinks ==
{{Commonscat|Höllental Glacier|Höllentalferner|audio=0|video=0}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{SORTIERUNG:Hollentalferner}}
[[Kategorie:Gletscher in Europa]]
[[Kategorie:Gletscher in den Alpen]]
[[Kategorie:Geographie (Grainau)]]
[[Kategorie:Wettersteingebirge]]
[[Kategorie:Flusssystem Loisach|GHollentalferner]]
[[Kategorie:Zugspitze]]

Aktuelle Version vom 12. Juni 2025, 15:55 Uhr

Höllentalferner
Höllentalferner vom Jubiläumsgrat (2005)
Höllentalferner vom Jubiläumsgrat (2005)

Höllentalferner vom Jubiläumsgrat (2005)

Lage Bayern, Deutschland
Gebirge Wettersteingebirge
Typ Kargletscher
Länge 1 km
Fläche 0,167 km² (2018)[1]
Exposition Nordost
Höhenbereich 2549 m – 2207 m (2018)[1]
Neigung ⌀ 25° (47 %)
Breite ⌀ 0,7 km
Eisdicke ⌀ 10,4 m; max. 33 m (2018)[1]
Eisvolumen 1,7 Millionen m³ (2018)[1]
Koordinaten 47° 25′ 36″ N, 10° 59′ 51″ OKoordinaten: 47° 25′ 36″ N, 10° 59′ 51″ O
Höllentalferner (Bayern)
Höllentalferner (Bayern)
Entwässerung HammersbachLoisachIsar

Der Höllentalferner ist ein Gletscher im Westen des Wettersteingebirges. Als Kargletscher bedeckt er den oberen Teil des Höllentales und befindet sich vor Sonneneinstrahlung gut geschützt zwischen den Riffelwandspitzen und der Zugspitze in einem Felskessel.

Der Höllentalferner bedeckte im Jahr 2018 eine Fläche von zirka 17 Hektar. Damit ist er, knapp vor dem Nördlichen Schneeferner, der größte Gletscher Deutschlands. Er ist etwa einen Kilometer lang und bis zu 700 Meter breit. Das Eisvolumen wurde im Jahr 2018 zu 1,74 Mio. m³ bestimmt. Die mittlere Eisdicke betrug 10,4 m bei einer maximalen Mächtigkeit von 33 m. Der Höllentalferner büßte in den 2010er Jahren mehr als die Hälfte seines Volumens ein, für das Jahr 2009 wurde seine Volumen noch auf 4,87 Mio. m³ geschätzt.[1]

Der Höllentalferner ist der einzige deutsche Gletscher mit einer „richtigen“ Gletscherzunge. Trotz seiner relativ niedrigen Lage von nur 2549 m bis hinunter auf 2207 m ist der Gletscher nicht in dem gleichen Maß in seinem Bestand gefährdet wie die anderen deutschen Gletscher, da er durch seine schattige Lage in einem tief eingeschnittenen Kessel sowie durch die Speisung mit Lawinenschnee (Lawinenkesselgletscher) von der Klimaerwärmung weniger stark betroffen ist.[1][2]

Bei der Besteigung der Zugspitze durch das Höllental muss der Höllentalferner überwunden werden. Je nach Jahreszeit stellt dabei die Randkluft des Gletschers beim Übergang zum Klettersteig eine Schlüsselstelle dar.

Commons: Höllentalferner – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Christoph Mayer, Wilfried Hagg, Markus Weber, Astrid Lambrecht: Zukunft ohne Eis – Zweiter Bayerischer Gletscherbericht: Klimawandel in den Alpen. Hrsg.: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. April 2021 (bayern.de).
  2. bayerische-gletscher.de: Höllentalferner. Abgerufen am 25. Februar 2013