„Genealogisches Handbuch des Adels“ – Versionsunterschied
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'''Genealogisches Handbuch des Adels''' ('''GHdA''') ist ein [[Nachschlagewerk]], das von 1951 bis 2015 im [[Starke Verlag|C. A. Starke Verlag]] erschienen ist und von der Stiftung [[Deutsches Adelsarchiv]] herausgegeben wurde. Es verstand sich als Nachfolger des ehemals von [[Justus Perthes]] herausgegebenen ''[[Gothaischer Hofkalender|Gothaischen Genealogischen Hofkalenders]]'' und des ''[[Gothaisches Genealogisches Taschenbuch#Der Gotha|Gothaischen Genealogischen Taschenbuchs]]''. Fortgesetzt wird es seit 2015 vom [[Gothaisches Genealogisches Handbuch|''Gothaischen Genealogischen Handbuch'']]. |
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== Genealogisches Handbuch des Adels == |
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== Inhalt == |
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Das Genealogische Handbuch des Adels, auch "Gotha" genannt, erfasst in mehreren Bänden alle fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und untitulierten Häuser. |
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Das GHdA gibt Aufschluss über die Abstammung vieler Namensträger und Mitglieder aus Familien des [[Deutscher Adel|deutschen Adels]], über deren [[Stammliste]]n und [[Wappen|Familienwappen]]. |
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Es erfasst in seinen 158 Bänden Adelsfamilien aus dem Gebiet des ehemaligen [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]], d. h. der heutigen Länder [[Deutschland]], [[Österreich]], [[Liechtenstein]], [[Schweiz]], [[Niederlande]], [[Belgien]], [[Luxemburg]], [[Tschechien]], [[Slowenien]], des größten Teils [[Italien]]s (einschließlich der [[Vatikanstadt]]) sowie Teile des heutigen [[Frankreich]] ([[Lothringen]], [[Elsass]], [[Burgund]]), der [[Baltikum|baltischen Staaten]], des heutigen [[Polen]] ([[Schlesien]], [[Pommern]], [[Preußen|Ost- und Westpreußen]], [[Provinz Posen]], [[Galizien]]) und der [[Ukraine]] (Galizien und [[Bukowina]]). |
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Zu jedem Haus werden folgende Angaben gemacht: |
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* Name und Titel {[[Adelstitel (deutsch)]]} |
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* Ursprung bzw. Herkunft |
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* Wappen |
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* lebende Mitglieder |
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* verstorbene Mitglieder bis zur dritten Generation |
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Die Bände wurden in unterschiedlichen Unterreihen veröffentlicht: |
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Die erste Ausgabe stammt aus dem Jahre 1763 und wurde regelmäßig aktualisiert und neu aufgelegt. Ab 1951 übernahm der Starke Verlag in Limburg an der Lahn die Herausgabe des Nachfolgewerkes als rein genealogisches Werk. Bis 1999 sind in fünf Reihen 118 laufend nummerierte Bände erschienen. |
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* [[Deutscher Adel#Rangstufen und Begriffe|Adelige Häuser]] des Ur- und Briefadels<ref>Zeitweilig ab ca. 1916 auch: '''Genealogisches Handbuch der Uradeligen Häuser''' respektive '''Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel''' genannt. – Vergleiche [http://kvk.bibliothek.kit.edu/view-title/index.php?katalog=SWISSBIB&url=https%3A%2F%2Fwww.swissbib.ch%2FRecord%2F299940608&signature=AxY0Tu1UqweRfIwug9j5kUVofu7oONSCyCKzdrpg_Vg&showCoverImg=1 die Angaben] der Schweitzer Nationalbibliothek Swissbib</ref> |
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* [[Freiherr]]liche Häuser, Titular- und [[Reichsunmittelbarkeit|reichsunmittelbare]] Freiherrn und Barone |
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* [[Graf|Gräfliche Häuser]] in der Regel titulargräfliche Häuser |
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* [[Fürst]]liche Häuser |
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** erste Abteilung, regierende und ehemals regierende Häuser, |
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** zweite Abteilung, [[Mediatisierung|mediatisierte]], [[Standesherr (Deutscher Bund)|standesherrliche]] und nicht [[souverän]]e Häuser (die – wie die erste Abteilung – zum [[Hochadel]] gezählt werden), |
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** dritte Abteilung, titularfürstliche Häuser, welche nach veralteter, deutsch-zentrischer Sicht gelegentlich zum ''niederen Adel'' gezählt wurden, tatsächlich jedoch als ''Europäischer Hochadel dritter Abteilung'' zu bezeichnen sind. |
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Die Veröffentlichung der einzelnen Familienartikel oblag den Adelsfamilien selbst. Die Aufsicht über die Richtigkeit aller veröffentlichten Angaben und Daten lag zuletzt beim [[Deutscher Adelsrechtsausschuß|Deutschen Adelsrechtsausschuß]]. |
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Ab 1824 wurden die Häuser in drei Kategorien bzw. '''Abteilungen''' unterschieden: |
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* I. jetzt lebende Souveräne und ihre Häuser |
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* II. mehrere andere in Deutschland, Frankreich und Italien begüterte Häuser |
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* III. durch Ebenbürtigkeit gekennzeichnete, mediatisierte Häuser (siehe [[Mediatisierung]]) |
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Seit 1951 sind die Abteilungen wie folgt: |
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* I. Regierende und im 19. und 20. Jahrhundert Entthronte Häuser |
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* II. Standesherrliche Häuser |
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* III. Andere nicht souveräne Häuser |
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Hauptbearbeiter war bis Mitte der 1960er Jahre [[Hans Friedrich von Ehrenkrook]], u. a. mit den Mitarbeitern [[Jürgen von Flotow]], der auch am Deutschen Adelsblatt mitwirkte, sowie [[Friedrich Wilhelm Euler (Genealoge)|Friedrich Wilhelm Euler]]. Ehrenkrooks Nachfolger waren [[Walter von Hueck]], mit [[Klaus von Andrian-Werburg]], dann viele Jahrzehnte Christoph Franke und Gottfried Graf Finck von Finckenstein. |
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Neben dem GHdA gibt es seit 1950 noch das von [[Franz Josef zu Hohenlohe-Schillingsfürst]] begründete ''Genealogische Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels'' und seit 2011 das ''[[Genealogisches Handbuch der Baltischen Ritterschaften (Neue Folge)|Genealogische Handbuch der Baltischen Ritterschaften (Neue Folge)]]''. |
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Beispiele für Einträge in den jeweiligen Abteilungen: |
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* I. Regierende und im 19. und 20, Jahrhundert Entthronte Häuser |
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** Haus [[Habsburg]] und Habsburg-Lothringen ([[Österreich-Ungarn]] bis 1918; Kaiser von [[Mexiko]] bis 1867) |
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** Haus [[Hohenzollern]] ([[Deutsches Reich]] bis 1918, Ft. Hohenzollern-Hechingen und Ft. Hohenzollern-Sigmaringen bis 1849, Kgr. [[Preussen]] bis 1918, Kgr. [[Rumänien]] bis 1947) |
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** Haus [[Nassau-Oranien]] (Könige der [[Niederlande]]) und Nassau-Weilburg (Herzöge von [[Nassau]] bis 1866, Großherzöge von [[Luxemburg]]) |
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** Haus [[Oldenburg]] (Großherzöge von Oldenburg bis 1918; Linie H.-Beck-Glücksburg: Könige von [[Dänemark]], Könige von [[Norwegen]]; ältere Linie H.-Gottorp: [[Russisches Reich]] bis 1917 {Haus [[Romanow]]-Hollstein-Gottorp}) |
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** [[Welfen]] (Könige von [[Hannover]] bis 1866, Herzöge von [[Braunschweig]] bis 1918) |
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** [[Wettiner]] (Ernestiner): |
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*** Könige von [[Belgien]] bis heute (Linie Sachsen-Coburg-Gotha) |
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*** Könige von [[Bulgarien]] bis 1946 (Linie Sachsen-Coburg-Gotha) |
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*** Könige von [[Großbritannien]] bis heute, Kaiser von [[Indien]] bis 1947 (Haus Hannover-Sachsen-Coburg-Gotha, 1917 umbenannt in: Haus [[Windsor]]) |
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*** Könige von [[Portugal]] bis 1910 |
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*** außerdem Großherzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach, Herzöge von Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Hildburghausen und Sachsen-Altenstadt bis 1918) |
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** Wettiner (Albertiner) |
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*** Könige von [[Sachsen]] bis 1918 |
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** Haus [[Wittelsbach]] (Könige von [[Bayern]] bis 1918) |
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** Haus [[Württemberg]] (Könige von Württemberg bis 1918) |
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** [[Zähringer]] (Großherzöge von [[Baden]] bis 1918) |
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** außerdem: Großherzöge von [[Mecklenburg-Schwerin]] und [[Mecklenburg-Strelitz]] ([[Obodriten]]), Herzöge von [[Anhalt]] ([[Askanier]]), Fürsten von [[Lippe]]-Detmold (Haus Lippe-Biesterfeld), Fürsten von [[Schaumburg-Lippe]] (Haus Schaumburg), Fürsten von [[Waldeck]] (Haus Waldeck-Pyrmont), Reuss, Schwarzburg, [[Liechtenstein]] etc. |
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== Der Gotha == |
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* II. Standesherrliche Häuser |
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[[Datei:Freiherrliches Taschenbuch 1893.jpg|mini|hochkant=0.6|Freiherrliches Taschenbuch des „Gotha“]] |
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** Bentheim-Tecklenburg |
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{{Hauptartikel|Gothaischer Hofkalender}} |
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** Bentheim-Steinfurt |
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** [[Castell]]-Castell |
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** Castell-Rüdenhausen |
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** [[Fugger]]-Babenhausen |
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** Fugger von Kirchberg und Weißenhorn |
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** Fürstenberg |
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** [[Hohenlohe]]-Langenburg |
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** Hohenlohe-Öhringen |
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** Hohenlohe-Bartenstein |
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** Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst |
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** Hohenlohe-Schillingsfürst |
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** Leiningen |
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** Oettingen |
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** [[Salm]]-Salm |
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** Salm-Horstmar-Grumbach |
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** [[Sayn-Wittgenstein]]-Sayn |
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** Sayn-Wittgenstein-Hohenstein |
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** Schönburg-Glauchau |
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** Schwarzenberg |
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** Stolberg |
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** [[Thurn und Taxis]] |
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** [[Waldburg]]-Zeil und Trauchburg |
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** Waldburg-Wolfegg und Waldsee |
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** u.v.m. |
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Vorgänger des GHdA war „der Gotha“, benannt nach seinem Verlagsort [[Gotha]]. Dessen erste Ausgabe erschien im Jahr 1763 bei C. W. Ettinger in Gotha, und ab 1785 im [[Justus Perthes|Justus-Perthes]]-Verlag unter dem Titel ''Gothaischer Hof-Kalender zum Nutzen und Vergnügen eingerichtet''. Ettinger und Perthes hatten bis 1785 zusammengearbeitet. Die französische Ausgabe erschien bis 1944 unter dem Reihentitel ''Almanach de Gotha''. Der „Gotha“ wurde bis 1944 durch Neuauflagen mit unterschiedlichen – immer wieder leicht veränderten – Titeln ''(Gothaischer Genealogischer Kalender'', ''Gothaischer genealogischer Hof-Kalender'' oder ''Gothaer Hof-Kalender'') ständig aktualisiert, verändert und ergänzt. Nicht alle der im Gotha vertretenen Familien wurden bei der Herausgabe des GHdA berücksichtigt. |
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* III. Andere nicht souveräne Häuser |
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** [[Lambsdorff]] |
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Urheber- oder Verlagsrechte an den Publikationen bzw. Titeln des ''Gotha'' haben der C. A. Starke Verlag oder das Deutsche Adelsarchiv niemals erworben, noch beabsichtigten die Familie Perthes bzw. der Verlag Justus Perthes jemals, solche Rechte an den C. A. Starke Verlag oder an das Deutsche Adelsarchiv abzugeben. |
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** [[Weizsäcker]] |
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Seit 2015 wird das [[Gothaisches Genealogisches Handbuch|Gothaische Genealogische Handbuch]] (GGH) von der ''Stiftung Deutsches Adelsarchiv'' herausgegeben, die im Jahr 2013 die Namensrechte am ''Almanach de Gotha'' vom Verlag Ernst Klett Stuttgart (als Rechtsnachfolger des ''Almanach de Gotha'' seit der Übernahme des Verlages ''Justus Perthes / Haack Gotha'' im Jahr 1992) erworben hat. |
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Seit 1824 wurden die im ''Hofkalender'' aufgeführten Herrscher- und Fürstenfamilien in den drei Gruppen (1) aktuelle Souveräne und ihre Häuser, (2) andere in Deutschland, Frankreich und Italien begüterte Häuser und (3) durch [[Ebenbürtigkeit]] gekennzeichnete, [[Mediatisierung|mediatisierte]] Häuser ([[Standesherrlichkeit]]) unterschieden. Später wurde der ''Hofkalender'' noch um die vier Reihen der Taschenbücher der gräflichen Häuser (seit 1825), der freiherrlichen Häuser (seit 1848), der adeligen (uradeligen) Häuser (seit 1900) und der briefadeligen Häuser (seit 1907) erweitert. |
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In Konkurrenz zum „Gotha“ erschienen kurzzeitig auch: |
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* [[Moritz Maria Weittenhiller|Moritz Maria von Weittenhiller]]: ''Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter.'' Brünn 1870 und 1877–1894. ([https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/structure/8139045 Zweiter bis Sechster Jahrgang]) |
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* [[Alexander von Dachenhausen|Alexander Freiherr von Dachenhausen]]: ''Genealogisches Taschenbuch des Uradels.'' Brünn 1891–1893. ([https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/structure/8119741 Band 1], [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/structure/8119742 Band 2]) |
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* [[Marcelli Janecki]]: ''Handbuch des Preußischen Adels.'' 2 Bände, Berlin 1892–1893. (Band 1 {{archive.org|handbuchdespreu01janegoog|Fragment=page/n14/mode/2up}}, Band 2 {{archive.org|handbuchdespreu00janegoog|Fragment=page/n12/mode/2up}}). |
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* Marcelli Janecki: ''[[Jahrbuch des Deutschen Adels]].'' 3 Bände, Hrsg. [[Deutsche Adelsgenossenschaft|DAG]], Berlin 1896–1899. |
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* ''[[Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften]].'' 7 Bände, Görlitz 1929–1939. |
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== Adelslexikon == |
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In den Jahren 1972 bis 2012 erschien in der Reihe des GHdA auch das „Adelslexikon“ in insgesamt 18 Bänden. Darin aufgenommen wurde jede nach 1800 noch existierende Adelsfamilie möglichst mit folgenden Angaben: Konfession; Heimat; erstes urkundliches Auftreten (mit Nachweisen); Stammvater, mit dem die sichere [[Stammreihe]] beginnt; Diplomverleihungen und -empfänger; Geschlechtsverband; Wappenbeschreibung (u. U. Abbildung des [[Stammwappen]]s); Literaturhinweise. Dabei wurde besonderer Wert auf die Erfassung derjenigen seit 1850 [[Nobilitierung|geadelten Familien]] gelegt, die in der Literatur bisher nicht nachgewiesen waren. Die Literaturhinweise enthalten auch entlegene Veröffentlichungen sowie in kleinen Auflagen erschienene Familiengeschichten. Mit dem 2012 erschienenen Registerband ist das Adelslexikon abgeschlossen. |
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! Band !! Bereich !! Ausgabedatum !! Band der Gesamtreihe |
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| I || A–Bon || 1972 || 53 |
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| II || Boo–Don || 1974 || 58 |
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| III || Dor–F || 1975 || 61 |
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| IV || G–Har || 1978 || 67 |
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| V || Has–I || 1984 || 84 |
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| VI || J–Kra || 1987 || 91 |
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| VII || Kre–Lod || 1989 || 97 |
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| VIII || Loe–Mes || 1997 || 113 |
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| IX || Met–Oe || 1998 || 116 |
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| X || Of–Pra || 1999 || 119 |
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| XI || Pre–Rok || 2000 || 122 |
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| XII || Rol–Schm || 2001 || 125 |
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| XIII || Schn–Stad || 2002 || 128 |
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|- |
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| XIV || Stae–Tra || 2003 || 131 |
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|- |
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| XV || Tre–Wee || 2004 || 134 |
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|- |
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| XVI || Weg–Z || 2005 || 137 |
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| XVII || Nachträge || 2008 || 144 |
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| XVIII || Register || 2012 || 151 |
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== Deutsches Geschlechterbuch == |
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Parallel zum ''Genealogischen Handbuch des Adels'' erscheint für nichtadelige Familien das ''[[Deutsches Geschlechterbuch|Deutsche Geschlechterbuch]]'' als ''Genealogisches Handbuch der bürgerlichen Familien'', wie der Titel früher lautete. Der Aufbau dieses Handbuchs ist mit dem des GHdA identisch. Viele der Bände sind nach Herkunftsregion der Familien geordnet. |
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{{Hauptartikel|Deutsches Geschlechterbuch}} |
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== Siehe auch == |
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* [[Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs]] |
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* [[The Complete Peerage]] und [[Burke’s Peerage]] |
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* [[Liste deutscher Adelsgeschlechter]] |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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{{Wikisource|Gotha (Adelskalender)}} |
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* [http://perthes.de/geschichte_justus_perthes/almanach_de_gotha/index.html Almanach de Gotha / Gothaischer Genealogischer Hofkalender], erschienen 1785 bis 1944 im Verlag Justus Perthes, Gotha |
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* [http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/cb32686676p/date.r=gothaischer.langEN Almanach de Gotha, digitalisiert von 1821 bis 1910 (mit Lücken)] |
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* [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/periodical/titleinfo/1199572 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser], Justus Perthes, Gotha 1907–1919. |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=w|LCCN=no2022149346|VIAF=55159474046627660399}} |
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[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]] |
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[[Kategorie:Genealogisches Nachschlagewerk]] |
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[[Kategorie:Handbuch]] |
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[[Kategorie:Wappenbuch]] |
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[[Kategorie:Deutscher Adel]] |
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[[Kategorie:Genealogie (Deutschland)]] |
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[[Kategorie:Fachliches Nachschlagewerk für die Gemeinsame Normdatei]] |
Aktuelle Version vom 1. April 2025, 17:45 Uhr
Genealogisches Handbuch des Adels (GHdA) ist ein Nachschlagewerk, das von 1951 bis 2015 im C. A. Starke Verlag erschienen ist und von der Stiftung Deutsches Adelsarchiv herausgegeben wurde. Es verstand sich als Nachfolger des ehemals von Justus Perthes herausgegebenen Gothaischen Genealogischen Hofkalenders und des Gothaischen Genealogischen Taschenbuchs. Fortgesetzt wird es seit 2015 vom Gothaischen Genealogischen Handbuch.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das GHdA gibt Aufschluss über die Abstammung vieler Namensträger und Mitglieder aus Familien des deutschen Adels, über deren Stammlisten und Familienwappen.
Es erfasst in seinen 158 Bänden Adelsfamilien aus dem Gebiet des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches, d. h. der heutigen Länder Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Schweiz, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Tschechien, Slowenien, des größten Teils Italiens (einschließlich der Vatikanstadt) sowie Teile des heutigen Frankreich (Lothringen, Elsass, Burgund), der baltischen Staaten, des heutigen Polen (Schlesien, Pommern, Ost- und Westpreußen, Provinz Posen, Galizien) und der Ukraine (Galizien und Bukowina).
Die Bände wurden in unterschiedlichen Unterreihen veröffentlicht:
- Adelige Häuser des Ur- und Briefadels[1]
- Freiherrliche Häuser, Titular- und reichsunmittelbare Freiherrn und Barone
- Gräfliche Häuser in der Regel titulargräfliche Häuser
- Fürstliche Häuser
- erste Abteilung, regierende und ehemals regierende Häuser,
- zweite Abteilung, mediatisierte, standesherrliche und nicht souveräne Häuser (die – wie die erste Abteilung – zum Hochadel gezählt werden),
- dritte Abteilung, titularfürstliche Häuser, welche nach veralteter, deutsch-zentrischer Sicht gelegentlich zum niederen Adel gezählt wurden, tatsächlich jedoch als Europäischer Hochadel dritter Abteilung zu bezeichnen sind.
Die Veröffentlichung der einzelnen Familienartikel oblag den Adelsfamilien selbst. Die Aufsicht über die Richtigkeit aller veröffentlichten Angaben und Daten lag zuletzt beim Deutschen Adelsrechtsausschuß.
Hauptbearbeiter war bis Mitte der 1960er Jahre Hans Friedrich von Ehrenkrook, u. a. mit den Mitarbeitern Jürgen von Flotow, der auch am Deutschen Adelsblatt mitwirkte, sowie Friedrich Wilhelm Euler. Ehrenkrooks Nachfolger waren Walter von Hueck, mit Klaus von Andrian-Werburg, dann viele Jahrzehnte Christoph Franke und Gottfried Graf Finck von Finckenstein.
Neben dem GHdA gibt es seit 1950 noch das von Franz Josef zu Hohenlohe-Schillingsfürst begründete Genealogische Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels und seit 2011 das Genealogische Handbuch der Baltischen Ritterschaften (Neue Folge).
Der Gotha
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vorgänger des GHdA war „der Gotha“, benannt nach seinem Verlagsort Gotha. Dessen erste Ausgabe erschien im Jahr 1763 bei C. W. Ettinger in Gotha, und ab 1785 im Justus-Perthes-Verlag unter dem Titel Gothaischer Hof-Kalender zum Nutzen und Vergnügen eingerichtet. Ettinger und Perthes hatten bis 1785 zusammengearbeitet. Die französische Ausgabe erschien bis 1944 unter dem Reihentitel Almanach de Gotha. Der „Gotha“ wurde bis 1944 durch Neuauflagen mit unterschiedlichen – immer wieder leicht veränderten – Titeln (Gothaischer Genealogischer Kalender, Gothaischer genealogischer Hof-Kalender oder Gothaer Hof-Kalender) ständig aktualisiert, verändert und ergänzt. Nicht alle der im Gotha vertretenen Familien wurden bei der Herausgabe des GHdA berücksichtigt.
Urheber- oder Verlagsrechte an den Publikationen bzw. Titeln des Gotha haben der C. A. Starke Verlag oder das Deutsche Adelsarchiv niemals erworben, noch beabsichtigten die Familie Perthes bzw. der Verlag Justus Perthes jemals, solche Rechte an den C. A. Starke Verlag oder an das Deutsche Adelsarchiv abzugeben.
Seit 2015 wird das Gothaische Genealogische Handbuch (GGH) von der Stiftung Deutsches Adelsarchiv herausgegeben, die im Jahr 2013 die Namensrechte am Almanach de Gotha vom Verlag Ernst Klett Stuttgart (als Rechtsnachfolger des Almanach de Gotha seit der Übernahme des Verlages Justus Perthes / Haack Gotha im Jahr 1992) erworben hat.
Seit 1824 wurden die im Hofkalender aufgeführten Herrscher- und Fürstenfamilien in den drei Gruppen (1) aktuelle Souveräne und ihre Häuser, (2) andere in Deutschland, Frankreich und Italien begüterte Häuser und (3) durch Ebenbürtigkeit gekennzeichnete, mediatisierte Häuser (Standesherrlichkeit) unterschieden. Später wurde der Hofkalender noch um die vier Reihen der Taschenbücher der gräflichen Häuser (seit 1825), der freiherrlichen Häuser (seit 1848), der adeligen (uradeligen) Häuser (seit 1900) und der briefadeligen Häuser (seit 1907) erweitert.
In Konkurrenz zum „Gotha“ erschienen kurzzeitig auch:
- Moritz Maria von Weittenhiller: Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter. Brünn 1870 und 1877–1894. (Zweiter bis Sechster Jahrgang)
- Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels. Brünn 1891–1893. (Band 1, Band 2)
- Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels. 2 Bände, Berlin 1892–1893. (Band 1 archive.org, Band 2 archive.org).
- Marcelli Janecki: Jahrbuch des Deutschen Adels. 3 Bände, Hrsg. DAG, Berlin 1896–1899.
- Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. 7 Bände, Görlitz 1929–1939.
Adelslexikon
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 1972 bis 2012 erschien in der Reihe des GHdA auch das „Adelslexikon“ in insgesamt 18 Bänden. Darin aufgenommen wurde jede nach 1800 noch existierende Adelsfamilie möglichst mit folgenden Angaben: Konfession; Heimat; erstes urkundliches Auftreten (mit Nachweisen); Stammvater, mit dem die sichere Stammreihe beginnt; Diplomverleihungen und -empfänger; Geschlechtsverband; Wappenbeschreibung (u. U. Abbildung des Stammwappens); Literaturhinweise. Dabei wurde besonderer Wert auf die Erfassung derjenigen seit 1850 geadelten Familien gelegt, die in der Literatur bisher nicht nachgewiesen waren. Die Literaturhinweise enthalten auch entlegene Veröffentlichungen sowie in kleinen Auflagen erschienene Familiengeschichten. Mit dem 2012 erschienenen Registerband ist das Adelslexikon abgeschlossen.
Band | Bereich | Ausgabedatum | Band der Gesamtreihe |
---|---|---|---|
I | A–Bon | 1972 | 53 |
II | Boo–Don | 1974 | 58 |
III | Dor–F | 1975 | 61 |
IV | G–Har | 1978 | 67 |
V | Has–I | 1984 | 84 |
VI | J–Kra | 1987 | 91 |
VII | Kre–Lod | 1989 | 97 |
VIII | Loe–Mes | 1997 | 113 |
IX | Met–Oe | 1998 | 116 |
X | Of–Pra | 1999 | 119 |
XI | Pre–Rok | 2000 | 122 |
XII | Rol–Schm | 2001 | 125 |
XIII | Schn–Stad | 2002 | 128 |
XIV | Stae–Tra | 2003 | 131 |
XV | Tre–Wee | 2004 | 134 |
XVI | Weg–Z | 2005 | 137 |
XVII | Nachträge | 2008 | 144 |
XVIII | Register | 2012 | 151 |
Deutsches Geschlechterbuch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parallel zum Genealogischen Handbuch des Adels erscheint für nichtadelige Familien das Deutsche Geschlechterbuch als Genealogisches Handbuch der bürgerlichen Familien, wie der Titel früher lautete. Der Aufbau dieses Handbuchs ist mit dem des GHdA identisch. Viele der Bände sind nach Herkunftsregion der Familien geordnet.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs
- The Complete Peerage und Burke’s Peerage
- Liste deutscher Adelsgeschlechter
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Almanach de Gotha / Gothaischer Genealogischer Hofkalender, erschienen 1785 bis 1944 im Verlag Justus Perthes, Gotha
- Almanach de Gotha, digitalisiert von 1821 bis 1910 (mit Lücken)
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, Justus Perthes, Gotha 1907–1919.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zeitweilig ab ca. 1916 auch: Genealogisches Handbuch der Uradeligen Häuser respektive Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel genannt. – Vergleiche die Angaben der Schweitzer Nationalbibliothek Swissbib