„Gustaf Gründgens“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-S01144, Berlin, Gustav Gründgens als 'Hamlet'.jpg|mini|Gustaf Gründgens als Hamlet (1936)]] |
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'''Gustaf Heinrich Arnold Gründgens''' (* [[22. Dezember]] [[1899]] in [[Düsseldorf]]; † [[7. Oktober]] [[1963]] in [[Manila]]), Sohn von Arnold Hubert und Emmy Gründgens, war ein bedeutender deutscher [[Schauspieler]], [[Regisseur]] und [[Intendant]]. |
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'''Gustaf Gründgens''', seit etwa 1922 Künstlername<ref>[https://www.dieterwunderlich.de/Gustaf-Gruendgens.htm www.dieterwunderlch.de].</ref> von '''Gustav Heinrich Arnold Gründgens''' (* [[22. Dezember]] [[1899]] in [[Düsseldorf]]; † [[7. Oktober]] [[1963]] in [[Manila]]), war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Theaterschauspieler|Theater-]] und [[Filmschauspieler]] sowie Sänger und [[Regisseur]]. |
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Besondere Bekanntheit erlangte er in seiner Rolle als ''[[Mephistopheles]]'' in [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] ''[[Faust. Eine Tragödie|Faust]]'' und als Interpret des Schlagers ''[[Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da]]'' (1938). In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde er vom preußischen Ministerpräsidenten [[Hermann Göring]] gefördert und protegiert. Von 1934 bis 1944<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Thomas Blubacher |Titel=Gustaf Gründgens |Verlag=Ellert & Richter Verlag |Ort=Hamburg |Datum=2011 |Seiten=92}}</ref> war Gründgens Intendant des Berliner [[Schauspielhaus (Berlin)|Schauspielhauses]], ab 1937 unter dem Ehrentitel Generalintendant der Preußischen Staatstheater (Generalintendant war weiterhin [[Heinz Tietjen]])<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Blubacher |Titel=Gustaf Gründgens |Verlag=Ellert & Richter Verlag |Ort=Hamburg |Datum=2011 |Seiten=88 (Fußnote 150)}}</ref>. |
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Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine Karriere fort, war von 1947 bis 1951 Generalintendant der [[Städtische Bühnen Düsseldorf|Städtischen Bühnen Düsseldorf]], dann bis 1955 erster Geschäftsführer des [[Düsseldorfer Schauspielhaus#Neugründung im Operettenhaus|Neuen Schauspiels]] Düsseldorf und anschließend bis 1963 Generalintendant des [[Deutsches Schauspielhaus|Deutschen Schauspielhauses]] in Hamburg. |
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Gründgens war das Vorbild für die Figur des ''Hendrik Höfgen'' in [[Klaus Mann]]s Roman ''[[Mephisto (Roman)|Mephisto]]'' (1936) und dem darauf beruhenden [[Mephisto (Film)|Filmdrama]] (1981) von [[István Szabó]]. Sein [[postmortaler Persönlichkeitsschutz]] war Gegenstand der sogenannten [[Mephisto-Entscheidung]] des [[Bundesverfassungsgericht]]s. |
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== Leben und Werk == |
== Leben und Werk == |
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=== Jugend === |
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[[Datei:Gustaf Gründgens Geburthaus Plakette.jpg|mini|Tafel am Geburtshaus von Gründgens in Düsseldorf, Graf-Adolf-Straße 92]] |
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Nach Wünschen des Vaters beginnt Gustav (Änderung der Schreibweise des Vornamens [[1925]]) [[1917]] eine kaufmännische Lehre. Drei Monate später wird er eingezogen und bricht dann die Lehre ab, um sich im [[Schauspiel]] zu probieren. Er macht erste Erfahrungen als Schauspieler in einem Fronttheater, dessen Leiter er schon [[1918]] wird, und das auch nach dem Krieg – jetzt allerdings unter dem Namen ''Bergtheater Thale'' – weiter existiert. [[1922]] geht Gründgens an ein Berliner [[Theater]] und [[1923]] an die "Kammerspiele" nach [[Hamburg]]. In dieser Zeit lernt er ein breites Repertoire an klassischen und zeitgenössischen Stücken zu beherrschen und tritt [[1924]] dort zum ersten Mal publikumswirksam als Regisseur auf, unter anderem mit der Inszenierung des Stückes "Anja und Ester" von [[Klaus Mann]]. Klaus Mann und seine Schwester [[Erika Mann]] spielen zusammen mit Gründgens und [[Pamela Wedekind]] die Hauptrollen. Gründgens heiratet Erika [[1926]], die Ehe wird bereits [[1929]] wieder geschieden. In zweiter Ehe war er später mit [[Marianne Hoppe]] verheiratet. |
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Gustav Arnold Gründgens war Sohn des kaufmännischen Angestellten Arnold Hubert Gründgens und seiner Ehefrau Emmi Gründgens;<ref>Blubacher: ''Gründgens''. 2011, S. 12</ref> [[Marita Gründgens]] war seine jüngere Schwester. Seine Schulzeit verbrachte er auf der Oberrealschule am Fürstenwall in Düsseldorf, dem Gymnasium Oberkassel (heute: [[Comenius-Gymnasium]]) und dem Gymnasium zu Mayen (heute: [[Megina-Gymnasium Mayen]]),<ref name="Blubacher30ff">Blubacher: ''Gründgens'', 2013, S. 30 ff.</ref> das er zu Ostern 1917 mit der Versetzung in die Obersekunda verließ.<ref name="Blubacher30ff" /> |
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Nach einer dreimonatigen kaufmännischen Lehre in Düsseldorf wurde er im Herbst 1917 zum Militär einberufen.<ref>Blubacher: ''Gründgens'', 2013, S. 33</ref> Er übte jedoch keinen Frontdienst mit der Waffe aus, sondern wurde unter vorgetäuschter Bühnenerfahrung an das Fronttheater [[Saarlouis]] versetzt, dessen Leiter er 1918 wurde und das auch nach dem Krieg in [[Bergtheater Thale|Thale]]<ref>Blubacher: ''Gründgens'', 2013, S. 35</ref> weiter existierte. Eine Ausbildung erhielt er 1919/20 bei [[Louise Dumont]] und [[Gustav Lindemann]] auf der ''Hochschule für Bühnenkunst'' des [[Düsseldorfer Schauspielhaus|Schauspielhauses Düsseldorf]]. Seine Lehrer waren [[Paul Henckels]], [[Peter Esser (Schauspieler)|Peter Esser]] und Elsa Dalands.<ref>Goertz: ''Gründgens'', S. 12, 144</ref><ref>Seine Lehrer waren Paul Henckels, Peter Esser und Elsa Dalands, Vgl. Badenhausen. 1982. S. 10. und Riess. 1965. S. 25</ref> |
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Gründgens möchte sich nicht nur auf das Theater beschränken, ab [[1929]] versucht er sich sowohl in [[Oper]]nregie als auch in [[Kabarett]]auftritten. Zu diesem Zeitpunkt spielt er auch [[Filmkunst|Filmrollen]]. Einer der bekanntesten Auftritte aus dieser Zeit ist die Rolle des Schränkers in ''[[M - Eine Stadt sucht einen Mörder]]''. (Von dieser Rolle unter der Regie von [[Fritz Lang]] ist oftmals gesagt worden, sie nehme die Auftritte und den Redestil des späteren Reichspropagandaministers [[Joseph Goebbels]] vorweg - doch besagen derartige Aussagen fast mehr über die Zeit und den Regisseur als über den Interpreten einer bestimmten Rolle.) |
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{{Zitat |
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[[1932]] beginnt Gründgens am Preußischen Staatstheater in [[Berlin]] zu arbeiten. Eine seiner ersten Rollen ist die des [[Mephistopheles]] in [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] [[Faust I|Faust]]. Hier beginnt er die klassische schwarz-weiße Maske zu entwickeln, die man heutzutage mit dem Begriff "Mephisto" identifiziert. |
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|Text=Herr Gustav Gründgens, Schüler der Hochschule für Bühnenkunst in Düsseldorf besitzt ein ungewöhnliches Talent für die sinnfällige Ausformung der seelischen Struktur problematischer Naturen; seine starken Ausdrucksmittel sind mit energischem Willen gepaart und gut diszipliniert. Das nervöse Temperament, das der leisesten Anregung folgt weisst zunächst auf erfolgreiche Gestaltungen aus der modernen Literatur, ohne Beschränkung auf die Verkörperung nur jugendlicher Personen. Bei einem ungestörten Verlauf der Entwicklung dürfte der Gestaltungskraft Herrn Gründgens das ganze Gebiet kompliziertester Charakterrollen in der klassischen dramatischen Literatur offen stehen. |
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|Autor=Eintragung im Schülerverzeichnis der Hochschule für Bühnenkunst, Dumont-Lindemann, Düsseldorf, den 28. Mai 1920.|ref=<ref>Riemenschneider, Heinrich (Hrsg.): ''Gustaf Gründgens. Eine Dokumentation des Dumont-Lindemann-Archivs anlässlich der Gustaf-Gründgens-Ausstellung zu seinem achtzigsten Geburtstag am 22. Dezember 1979.'' 2. Auflage. Langen Müller, München 1981, ISBN 3-7844-1918-6, S. 19.</ref>}} |
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=== Erste Engagements === |
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Sein Verhältnis zum [[Nationalsozialismus]] erscheint zwiespältig. Einerseits bleibt Gründgens im Land und wirkt in Propagandafilmen wie "[[Ohm Krüger]]" mit, andererseits dreht er aber auch solche Filme wie "Tanz auf dem Vulkan", der als einer der regimekritischsten Filme in der nationalsozialistischen Zeit gilt. Klaus Manns [[Schlüsselroman]] ''[[Mephisto (Roman)|Mephisto]]'' von [[1936]] beschreibt die Karriere Gustaf Gründgens' (im Buch als "Hendrik Höfgen" deutlich identifizierbar) im Dritten Reich äußerst kritisch; der Roman blieb deshalb auch auf Einspruch des Adoptivsohnes von Gründgens in Deutschland 25 Jahre verboten. Der darauf fußende Film über Gründgens, "Mephisto", wurde [[1980]] von [[István Szabó]] mit [[Klaus Maria Brandauer]] in der Hauptrolle verfilmt. Jedoch ist bezeugt, dass Gründgens für bedrohte Kollegen (zum Beispiel [[Ernst Busch (Schauspieler)|Ernst Busch]]) erfolgreich eintrat. Er steigt im NS-Reich auf der Karriereleiter steil nach oben. Von [[1937]] bis [[1945]] ist er Generalintendant der Preußischen Staatstheater und macht ihm und sich zu Nutze, dass [[Hermann Göring]] als Preußischer Ministerpräsident das Theater dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda [[Joseph Goebbels]] zu entziehen weiß, dem alle übrigen Theater unterstellt sind. Außerdem ist er ein viel beachteter Filmregisseur. Ab [[1942]] (Schließung der Theater im Fortgang des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]) ist er in der Truppenbetreuung tätig, das Kriegsende erlebt er dann in Berlin. |
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Am Beginn von Gründgens’ Karriere standen kurze Engagements an den Städtischen Bühnen [[Halberstadt]] (Spielzeit 1920/21), am Vereinigten Städtischen Theater [[Kiel]] (Spielzeit 1921/22), am [[Berlin]]er Theater in der Kommandantenstraße (Spielzeit 1922/23) und am Kurtheater [[Eckernförde]] (Sommerspielzeit 1923), wo er 1923 als Regisseur debütierte.<ref>Blubacher: ''Gründgens'', 2013, S. 67f.</ref> Spätestens 1921 benutze Gustav Gründgens den Künstlernamen Gustaf Gründgens.<ref>[https://www.dieterwunderlich.de/Gustaf-Gruendgens.htm www.dieterwunderliche.de].</ref> 1923 ging er zu [[Erich Ziegel]] an die [[Hamburger Kammerspiele]]. Zu Beginn seines dortigen Engagements hatte er bereits die Schreibweise seines Vornamens<ref>Heinrich Riemenschneider (Hrsg.): ''Gustaf Gründgens. Eine Dokumentation des Dumont-Lindemann-Archivs anlässlich der Gustaf-Gründgens-Ausstellung zu seinem achtzigsten Geburtstag am 22. Dezember 1979.'' 2. Auflage. Langen Müller, München 1981, ISBN 3-7844-1918-6, S. 27.</ref> geändert. In dieser Zeit erweiterte er sein Repertoire an klassischen und zeitgenössischen Stücken und inszenierte u. a. ''[[Anja und Esther]]'' von [[Klaus Mann]]. Klaus Mann und dessen Schwester [[Erika Mann|Erika]] spielten zusammen mit Gründgens und [[Pamela Wedekind]] die Hauptrollen. 1927 folgte Klaus Manns ''[[Revue zu Vieren]]'' mit denselben Hauptdarstellern. Gründgens und Erika Mann heirateten 1926. Die Ehe wurde 1929 geschieden. |
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=== Berlin === |
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1928 ging Gründgens zu [[Max Reinhardt]] ans [[Deutsches Theater Berlin|Deutsche Theater]] in Berlin, wo er auch selbst Regie führte. Ab 1929 führte er äußerst erfolgreich [[Oper]]nregie<ref>Blubacher: ''Gründgens'', 2013</ref> und wirkte auch in [[Kabarett]]revuen mit. Zu diesem Zeitpunkt übernahm er auch erste [[Film]]rollen. Einer der bekanntesten Auftritte aus dieser Zeit ist die Rolle des Schränkers in ''[[M (1931)|M]]''. |
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Von [[1945]] bis [[1946]] ist er in sowjetischer Haft. Im Rahmen der [[Entnazifizierung]] wird er von vielen Kollegen entlastet (und entlastet seinerseits unter anderem die Frau von [[Hermann Göring]], die Schauspielerin [[Emmy Sonnemann]], sowie [[Veit Harlan]], den Regisseur des Filmes "[[Jud Süß (Film)|Jud Süß]]", der als einer der schlimmsten Nazi-Propagandafilme gilt). |
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1930 hatte er größeren Erfolg als Regisseur mit ''Menschen im Hotel'' von [[Vicki Baum]], einem Theaterstück nach ihrem gleichnamigen Roman, das ein Welterfolg wurde. |
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Bereits 1946 steht Gründgens wieder auf der Bühne, zunächst noch im russischen Sektor von Berlin. Von [[1947]] bis [[1951]] ist er Generalintendant des [[Düsseldorf]]er Schauspielhauses, ab [[1955]] Generalindendant des [[Deutsches Schauspielhaus|Deutschen Schauspielhauses]] in [[Hamburg]], wo er viel beachtete klassische und moderne Inszenierungen zeigt, eine hohe Sprechkultur pflegt und bedeutende Schauspielerinnen und Schauspieler um sich sammelt und prägt. [[1960]] adaptiert er seine "Faust"-Inszenierung (mit der er zum Beispiel auch in [[Moskau]] gastierte) für den Film, mit [[Will Quadflieg]] in der Rolle des Faust und sich selbst in der Rolle des Mephisto, in der Maske, die sich seit den Dreißiger Jahren nicht verändert hatte. Dieser (auch im Fernsehen gezeigte) Film wird zum großen Publikumserfolg. |
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1932 begann Gründgens, am [[Preußisches Staatstheater Berlin|Preußischen Staatstheater]] in [[Berlin]] zu arbeiten. Seine erste Rolle war die des [[Mephistopheles]] in [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] [[Faust. Eine Tragödie.|Faust]], die er als Intendant auch im Winter 1941/1942 noch im Schauspielhaus<ref>[[Wolfgang Leydhecker]]: ''Eine Jugend im Dritten Reich. Nicht wie die anderen.'' Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1992, ISBN 3-7929-0198-6, S. 95 f.</ref> spielte. |
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Zum Sommer [[1963]] beendet er überraschend seine Intendanz am Deutschen Schauspielhaus und begibt sich auf eine Weltreise. Am [[7. Oktober]] 1963 vergiftet er sich auf dieser Weltreise in [[Manila]] ([[Philippinen]])mit Schlaftabletten; ob es sich um einen Unfall oder (vermutlich eher) um [[Suizid]] handelte, wurde nie geklärt. |
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=== Karriere im Nationalsozialismus === |
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Sein diesbezügliches Vermächtnis schrieb er auf einen Briefumschlag: |
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Gründgens blieb 1933 in Deutschland und machte im [[Drittes Reich|Dritten Reich]] Karriere. 1934 wurde er Intendant des Staatlichen Schauspielhauses und zum Staatsschauspieler ernannt.<ref name="OUT">[[Axel Schock]], [[Karen-Susan Fessel]]: ''OUT! – 800 berühmte Lesben, Schwule und Bisexuelle.'' Querverlag, Berlin 2004, ISBN 3-89656-111-1.</ref> Ein halbes Jahr nach der Ermordung [[Ernst Röhm]]s, Ende Dezember 1934, wandte er sich an seinen obersten Dienstherrn [[Hermann Göring]] mit der Bitte um Entlassung als Leiter des Schauspielhauses und verwies dabei – ohne diese ''[[expressis verbis]]'' zu nennen – auf seine [[Homosexualität]]. Göring nahm das Rücktrittsgesuch aber nicht an.<ref name="rosa-winkel">[http://www.gruendgens.rosa-winkel.de/ Biografie auf ''rosa-winkel.de''], abgerufen am 17. Februar 2025.</ref> Am preußischen Staatstheater am Gendarmenmarkt spielte Gründgens im Januar 1936 [[William Shakespeare|Shakespeares]] ''[[Hamlet]]'' unter der Regie [[Lothar Müthel]]s (mit [[Käthe Gold]] als Ophelia und im Bühnenbild von [[Rochus Gliese]]), eine Aufführung, die zum Ausgangspunkt für massive Angriffe aus nationalsozialistischen Kreisen um den Parteiideologen [[Alfred Rosenberg]] wurde, da Gründgens’ Darstellung des Hamlet die Tragödie eines vereinsamten Intellektuellen inmitten eines verbrecherischen Staates hervorzuheben schien und er Sätze wie „Die Zeit ist aus den Fugen“ und „Dänemark ist ein Gefängnis“ angeblich tendenziös vortrug. Nach Angriffen im ''[[Völkischer Beobachter|Völkischen Beobachter]]'' wich Gründgens 1936 in die Schweiz aus, kehrte aber kurz darauf zurück und wurde von Göring zum [[Preußischer Staatsrat (ab 1933)|preußischen Staatsrat]] ernannt, um – laut Gründgens – einer etwaigen Verhaftung vorzubeugen, die nun nur noch mit Görings persönlicher Zustimmung als preußischer Ministerpräsident hätte erfolgen können.<ref name="rosa-winkel" /> Gründgens amtierte bis 1945 als General-Intendant der Preußischen Staatstheater und zog seinen Vorteil daraus, dass diese dem preußischen Ministerpräsidenten Göring unterstanden und nicht wie die übrigen Theater Reichspropagandaminister [[Joseph Goebbels]]. Letzterer ernannte ihn im November 1935 zum Mitglied des [[Reichskultursenat]]s. |
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"Ich glaube ich habe zu viele Schlafmittel genommen, ich fühle mich etwas komisch, laß mich ausschlafen." |
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Gründgens führte außerdem sporadisch Filmregie und übernahm 1938 bei der [[UFA]]-Tochter ''Terra'' die Leitung einer eigenen Herstellungsgruppe, wo unter anderem die Filme ''Zwei Welten'' (1939) und ''[[Friedemann Bach (Film)|Friedemann Bach]]'' (1941) entstanden.<ref name="OUT" /> ''[[Tanz auf dem Vulkan (1938)|Tanz auf dem Vulkan]]'' als Mischung aus Historienfilm und Revuefilm aus dem Jahr 1938 zeigte eine besondere schauspielerische Leistung Gründgens’. Er wirkte in Propagandafilmen wie ''[[Ohm Krüger (Film)|Ohm Krüger]]'' (1940/41) mit. |
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Als Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 den „[[Totaler Krieg|Totalen Krieg]]“ ausrief, meldete Gründgens sich freiwillig an die Front und wurde zeitweise als [[Gefreiter]] in den besetzten Niederlanden eingesetzt.<ref>Hinweis in: [[Friedemann Beyer]]: ''Die Gesichter der UFA.'' München 1992, S. 32.</ref> Er wurde von Göring jedoch im Frühjahr 1944 nach Berlin zurück befohlen. Sein Name stand fortan auf der [[Gottbegnadetenliste]]. |
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In zweiter Ehe war Gründgens von 1936 bis 1946 mit der Schauspielerin [[Marianne Hoppe]] verheiratet. Seine Homosexualität war damals in der Öffentlichkeit kein Geheimnis, wie Spottverse aus der damaligen Zeit zeigen: „Hoppe, Hoppe, Gründgens, die kriegen keine Kindgens, und das hat seine Gründgens“ oder „Hoppe, Hoppe, Gründgens, die kriegen keine Kindgens; und kriegt die Hoppe Kindgens, dann sind die nicht von Gründgens“.<ref name="rosa-winkel" /> |
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=== Nachkriegszeit === |
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[[Datei:Gustaf Gründgens and Antje Weisgerber 1946.jpg|mini|Gustaf Gründgens mit [[Antje Weisgerber]] am Deutschen Theater Berlin in dem Stück ''Der Snob'' von Carl Sternheim (April 1946)]] |
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Von 1945 bis 1946 war er im [[Speziallager Jamlitz]] inhaftiert.<ref>Über die Zeit als Gefangener berichtet [[Siegfried Lowitz]]: „Auf eine Denunziation hin hatten die Russen ihn festgenommen. Generalintendant! Das war das fatale Wort. Die Russen hielten ihn für einen hohen General. Zunächst stand er, einen Kartoffelsack über dem Kopf, in dünner Bekleidung tagelang im Schnee. Zusammen mit anderen hochrangigen Gefangenen, die sich überlegten, ob sie Suizid begehen sollten und ob sie ausreichend Kapseln mit Gift dafür besäßen. Eine tragikomische Situation. Endlich kam der Befehl, Gründgens zur Vernehmung abzuführen. In einem Keller stand er bei Kerzenlicht vor einem hohen sowjetischen General und sollte erklären, welche Einheiten er wo befehligt habe. Gründgens versuchte dem Dolmetscher der Militärs verständlich zu machen, dass er Intendant eines bedeutenden Theaters sei. Der Vernehmende drohte: „Wenn Sie noch einmal das Wort Theater erwähnen, ziehe ich Ihnen die Reitpeitsche über das Gesicht und das ist eines deutschen Offiziers unwürdig! Wie viele haben Sie kommandiert?“ In seiner Todesangst zitternd zählte Gründgens seine Mitarbeiter zusammen: „Dreihundert.“ Da wurden die Russen plötzlich sehr höflich. Gründgens vermutete, sie hielten ihn nun für den Kommandeur von dreihundert Divisionen oder Regimentern. Eine bessere Behandlung erfuhr er deswegen nicht. Mehrere Soldaten steckten ihn kopfüber in den Beiwagen eines Kraftrads und fuhren mit ihm durch die halbe Stadt. Dabei zog Gründgens sich wohl die chronischen Schmerzen im Genick zu, unter der er seit dieser Zeit litt. Mittlerweile hatten die Kollegen und sein Adoptivsohn bei der russischen Kommandantur interveniert und glaubwürdig dargelegt, dass es sich bei dem Gefangenen tatsächlich um den Leiter des Staatlichen Schauspielhauses handle, was sich ja mit Fotografien belegen ließ. – Und nach diesem Martyrium hatte der Mann der Einladung zu einem Gastspiel in der Sowjetunion zugestimmt! Was für eine Persönlichkeit!“ Aus: Siegfried Lowitz: ''Was für ein Leben''. München 2000, S. 107 f.</ref> Im Rahmen der [[Entnazifizierung]] wurde er von vielen Kollegen entlastet und entlastete seinerseits unter vielen auch die Schauspielerin [[Emmy Göring]] (die Witwe [[Hermann Göring]]s) und [[Veit Harlan]], den Regisseur des berüchtigten [[Judenfeindlichkeit|antisemitischen]] Propagandafilmes ''[[Jud Süß (1940)|Jud Süß]]''. Ausschlaggebend für seine Entlassung aus der Haft war die intensive Bemühung [[Ernst Busch (Schauspieler)|Ernst Buschs]], den Gründgens während des Zweiten Weltkriegs durch seine Intervention bei Göring vor dem Galgen gerettet hatte, sowie auch etlicher anderer Schauspieler und Mitarbeiter, die sich persönlich oder schriftlich für ihn einsetzten. Bereits 1946 stand Gründgens wieder auf der Bühne, zunächst im [[Ost-Berlin|sowjetischen Sektor von Berlin]], und führte am [[Deutsches Theater Berlin|Deutschen Theater]] und an den Kammerspielen Regie. Von 1947 bis 1955 war er Generalintendant in Düsseldorf, zunächst der ''Städtischen Bühnen'', dann des [[Düsseldorfer Schauspielhaus]]es. Die [[Faust I (Hörbuch)|Schallplattenfassung seiner Düsseldorfer Inszenierung des ''Faust'']], die 1954 bei der [[Deutsche Grammophon|Deutschen Grammophon]] auf drei [[Sprechplatte]]n erschien, gilt vielen als Geburtsstunde des heutigen [[Hörbuch]]es. |
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Ab 1955 war Gründgens Generalintendant des [[Deutsches Schauspielhaus|Deutschen Schauspielhauses]] in [[Hamburg]], das er auf den Höhepunkt seines Ruhmes führte, und wo er vielbeachtete klassische und moderne Inszenierungen zeigte, eine hohe Sprechkultur pflegte und bedeutende Schauspieler um sich sammelte und prägte; genannt seien nur [[Elisabeth Flickenschildt]], [[Joana Maria Gorvin]] und [[Will Quadflieg]]. 1960 adaptierte er seine Hamburger ''Faust''-Inszenierung (mit der er auch in [[Moskau]] und [[New York City|New York]] gastierte) für den Film, mit Will Quadflieg als Faust und sich selbst in der Rolle des Mephisto – in der Maske, die sich seit den 1930er Jahren nicht verändert hatte. Dieser auch im Fernsehen gezeigte [[Faust (1960)|Film]] wurde ein großer Publikumserfolg. |
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Seit 1960 besaß Gründgens ein Ferienhaus auf der Insel [[Madeira]].<ref>''Zur Person: Günter Gaus im Gespräch mit Gustaf Gründgens'' [https://www.zdf.de/dokumentation/zur-person/gustaf-gruendgens-zeitgeschichte-archiv-zur-person-gaus-100.html (Video im ZDF-Archiv)]; dieses Interview von 1963 entstand auf Madeira.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rbb-online.de/zurperson/interview_archiv/gruendgens_gustaf.html |titel=Gründgens, Gustaf |datum=1963-07-10 |sprache=de |abruf=2023-08-10}}</ref> |
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=== Lebensende === |
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[[Datei:Grab Gustaf Gründgens.jpg|mini|hochkant|Gründgens’ Grab auf dem [[Friedhof Ohlsdorf]]]] |
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Zum Sommer 1963 beendete er überraschend seine Intendanz am Deutschen Schauspielhaus und begab sich auf eine Weltreise. In der Nacht vom 6. zum 7. Oktober 1963 starb er dabei in [[Manila]] auf den [[Philippinen]] an einer [[Magenblutung]], die von einer Überdosis [[Schlafmittel|Schlaftabletten]] ausgelöst worden war; ob es [[Suizid]] oder ein Versehen war, wurde nie eindeutig geklärt. Sein diesbezügliches Vermächtnis schrieb er auf einen Briefumschlag: {{" |Text=Ich habe glaube ich zu viel Schlafmittel genommen, mir ist ein bißchen komisch, laß mich ausschlafen. |ref=<ref>Blubacher: ''Gründgens'', 2011</ref>}} |
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Gründgens’ Grabstätte liegt auf dem [[Friedhof Ohlsdorf]] in Hamburg in der Nähe des Haupteinganges am äußersten südöstlichen Rand des ''Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs'' neben dem Grab [[Ida Ehre]]s, der Prinzipalin der [[Hamburger Kammerspiele]], und in unmittelbarer Nähe zu [[Jürgen Fehling]].<ref>[http://www.knerger.de/html/gruendgeschauspieler_4.html Grab von Gustaf Gründgens.] knerger.de</ref> |
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== Auszeichnungen == |
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* Preußischer Staatsrat, 1936 |
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* Präsident des [[Deutscher Bühnenverein|Deutschen Bühnenvereins]], 1948–1952 |
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* [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern]], 1953 |
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* [[Deutscher Filmpreis|Bundesfilmpreis]] für ''Faust'' (Künstlerische Oberleitung), 1961 |
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* [[Satyr-Knöpfe]] als bedeutendster Schauspieler seiner Zeit |
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== Nachwirkung == |
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[[Datei:Statue fuer Gustaf Gruendgens in Duesseldorf-Stadtmitte, von Suedosten.jpg|mini|hochkant|Gustaf-Gründgens-Denkmal im [[Hofgarten (Düsseldorf)|Hofgarten Düsseldorf]], im Terrassengarten auf der Nordseite des [[Düsseldorfer Schauspielhaus]]es, Statue von [[Peter Rübsam]], 1984]] |
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[[Datei:Gustaf Gründgens Gedenkplatte.jpg|mini|hochkant|„Er liebte es nicht, den Vorhang zu öffnen, hinter dem er sich selbst verbarg. Wir wollen nach seinem Tod nicht zudringlicher werden als zu seinen Lebzeiten.“ Inschrift am Denkmal im Hofgarten]] |
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Zu Gründgens Schülern gehörte in den 1950er Jahren unter anderem sein Regieassistent [[Karl Vibach]].<ref>Walter Habel (Hrsg.): ''[[Wer ist wer?]] Das deutsche Who’s who.'' 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1279.</ref> Gründgens ist als bedeutender Schauspieler und Theaterregisseur verhältnismäßig lange im öffentlichen Gedächtnis geblieben. Zahlreiche Theater-, Film- und Fernsehdarsteller hat er vor allem in seiner Hamburger Zeit stark geprägt. Eine Gustaf-Gründgens-Ausstellung erfolgte zu seinem 80. Geburtstag im Düsseldorfer Dumont-Lindemann-Archiv, das unter der Leitung von [[Heinrich Riemenschneider]] eine umfassende Dokumentation über Gründgens zusammengetragen hatte.<ref>Zu dieser Ausstellung [[Rolf Badenhausen]]s Brief von Dezember 1979 an den Archivleiter: Digitalisierte Fassung unter https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_let-677_sp1982-116-119.pdf</ref> |
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[[Rolf Badenhausen]], dem eine zentrale Rolle in Gründgens’ künstlerischem Wirken zugefallen war,<ref>Curt Riess: ''Gustaf Gründgens''. Hoffmann u. Campe, Hamburg 1965 u. 1982 (2. Aufl.).</ref><ref>Rolf Badenhausen: ''Gustaf Gründgens «Laß mich ausschlafen»'', Langen–Müller, München 1982, ISBN 3-7844-1939-9 / 3-7844-1939-9.</ref><ref>Rolf Badenhausen: ''Gründgens – Legende und Wirklichkeit. Der Schauspieler, Regisseur und Intendant'', in: ''Rheinische Post'', 8. Oktober 1963. Digitalisiertes Manuskript: https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_097-rp1963-10-03.pdf</ref> urteilte posthum über ihn: |
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{{Zitat |
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|Text=Gustaf Gründgens war als Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter eine Persönlichkeit, die nicht zu kopieren ist. Sein Arbeitsethos ist anwendbar. Eine lehrbare Methode kannte er nicht.<ref>''Theater und Theaterwissenschaft: Rolf Badenhausen. Eine Dokumentation zum 75. Geburtstag'', hrsg. von Stephan Pflicht, Verlag Peter Weizsaecker, Edition rb, München 1982, siehe S. 57.</ref>}} |
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=== Gründgens als literarisches Sujet === |
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[[Klaus Mann]]s [[Exilliteratur#Exilliteratur der Neuzeit ab dem 20. Jahrhundert|Exilroman]] ''[[Mephisto (Roman)|Mephisto]]'' von 1936 beschreibt die Karriere seines Schwagers Gründgens, im Buch als „Hendrik Höfgen“ deutlich identifizierbar, als Musterbeispiel des [[Opportunismus]] eines Künstlers zu Anfang des Dritten Reichs. Der Roman weist, indem er jene moralisch fragwürdigen Aspekte der Karriere seines ehemaligen Freundes destilliert, eine scharfe persönliche Färbung auf. |
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Auf die Klage von Gründgens’ Lebensgefährten, Adoptivsohn und Alleinerben [[Peter Gorski]] hin wurde dem [[Nymphenburger Verlag]] mit der bis heute gültigen [[Mephisto-Entscheidung]] des [[Bundesverfassungsgericht]]s von 1971 die Veröffentlichung des Romans verboten. Ungeachtet der Mephisto-Entscheidung erschien im Jahre 1981 eine Neuausgabe im [[Rowohlt Verlag]]. In der DDR wurde der Roman bereits 1956 veröffentlicht. |
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Nach [[Klaus Mann]] ist Mephisto kein [[Schlüsselroman]]: „Es geht in diesem zeitkritischen Versuch überhaupt nicht um den Einzelfall, sondern um den Typ.“ Zur Frage, weshalb er Gründgens als Muster für die Figur des „Hendrik Höfgen“ gewählt hatte, schrieb er in seiner Autobiografie „Der Wendepunkt“: „Wie hatte man mit ihm gelebt, gearbeitet, diskutiert, gezecht, […] Und nun zechte, spielte, diskutierte er mit den Mördern? […] Es war entschieden unheimlich, sich dies vorzustellen.“<ref>Klaus Mann, Der Wendepunkt, Rowohlt, 2019, S. 460</ref> |
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Ferner entstanden über ihn: |
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* [[Werner Fritsch]]: ''Chroma. Farbenlehre für Chamäleons.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-13419-1 |
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* [[Volker Kühn (Regisseur)|Volker Kühn]]: ''G wie Gustav, mit F – Ein Leben als Spiel.'' Theaterstück. Berlin 1999/2000. |
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=== Gründgens als filmisches Sujet === |
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Der auf dem Roman von Klaus Mann fußende Film ''[[Mephisto (Film)|Mephisto]]'' wurde 1981 von [[István Szabó]] mit [[Klaus Maria Brandauer]] in der Hauptrolle gedreht. |
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=== Gustaf-Gründgens-Preis === |
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In Hamburg wurde 2011 ein mit 15.000 Euro dotierter „Gustaf-Gründgens-Preis“ ins Leben gerufen. Dieser Preis wurde durch das [[Ernst-Deutsch-Theater|Ernst Deutsch Theater]] in Hamburg sowie [[Lions Club|Lions Clubs International]] initiiert und von der Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg gestiftet. Mit dem Preis sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die mit ihrem Lebenswerk die darstellende Kunst in Hamburg und darüber hinaus geprägt haben. Der Preis soll des Weiteren an den bedeutenden Theatermann Gustaf Gründgens erinnern, der als Schauspieler, Regisseur und Intendant Theatergeschichte geschrieben hat. |
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'''Bisherige Preisträger''' |
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* 2012: [[John Neumeier]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gustaf-gruendgens-preis.de/start/bisherige-preistr%C3%A4ger/ |titel=Bisherige Preisträger |sprache=de-DE |abruf=2023-10-25}}</ref> |
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* 2015: [[Joop van den Ende]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gustaf-gruendgens-preis.de/start/bisherige-preistr%C3%A4ger/ |titel=Bisherige Preisträger |sprache=de-DE |abruf=2023-10-25}}</ref> |
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* 2017: [[Michel Abdollahi]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gustaf-gruendgens-preis.de/ |titel=Der Gustaf Gründgens Preis |sprache=de-DE |abruf=2023-10-25}}</ref> |
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* 2019: [[Joachim Meyerhoff]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/consent/tcf/2000098003838/Gustaf-Gruendgens-Preis-an-Joachim-Meyerhoff |titel=derStandard.at |abruf=2023-10-25}}</ref> |
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* 2021: [[Volker Lechtenbrink]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/regionales/hamburg/article232325611/Gustaf-Gruendgens-Preis-geht-an-Volker-Lechtenbrink.html |titel=Gustaf-Gründgens-Preis geht an Volker Lechtenbrink - WELT |datum=2021-07-06 |sprache=de |abruf=2023-10-25}}</ref> |
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* 2023: [[Elmar Lampson]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gustaf-gruendgens-preis.de/start/bisherige-preistr%C3%A4ger/ |titel=Bisherige Preisträger |sprache=de-DE |abruf=2023-10-25}}</ref> |
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* 2025: [[Lina Beckmann]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/region/dpa-nrw/gustaf-gruendgens-preis-2025-fuer-lina-beckmann-999988 |titel=Gustaf-Gründgens-Preis 2025 für Lina Beckmann |werk=rundschau-online.de (dpa-Meldung) |datum=2025-04-06 |abruf=2025-04-06}}</ref> |
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== Filmografie == |
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=== Regisseur === |
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* 1932: [[Eine Stadt steht kopf]] (auch Darsteller, Produktionsleiter und Liedtexter) |
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* 1934: [[Die Finanzen des Großherzogs (1934)|Die Finanzen des Großherzogs]] (auch Drehbuch-Mitarbeit) |
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* 1937: [[Kapriolen]] (auch Darsteller) |
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* 1938: [[Der Schritt vom Wege]] (auch [[Filmherstellungsleitung|Herstellungsleiter]], nach [[Theodor Fontane|Fontanes]] Roman ''[[Effi Briest]]'') |
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* 1939: [[Zwei Welten (1940)|Zwei Welten]] (auch Herstellungsleiter) |
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* 1940: [[Friedemann Bach (Film)|Friedemann Bach]] (künstlerische Oberleitung, Darsteller und Herstellungsleiter) |
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* 1960: [[Faust (1960)|Faust]] (künstlerische Oberleitung und Darsteller) |
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=== Darsteller === |
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{{Mehrspaltige Liste |liste=* 1929: Ich glaub’ nie mehr an eine Frau (Regie: [[Max Reichmann]]) |
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* 1930: Va Banque (Regie: [[Erich Waschneck]]) |
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* 1930: [[Hokuspokus (1930)|Hokuspokus]] (Regie: [[Gustav Ucicky]]) |
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* 1930: [[Danton (1931)|Danton]] (Regie: [[Hans Behrendt]]) |
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* 1930: [[Brand in der Oper]] (Regie: [[Carl Froelich]]) |
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* 1931: [[Yorck (Film)|Yorck]] (Regie: Gustav Ucicky) |
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* 1931: [[M (1931)|M]] (Regie: [[Fritz Lang]]) |
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* 1931: [[Luise, Königin von Preußen]] (Regie: Carl Froelich) |
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* 1931: [[Der Raub der Mona Lisa]] (Regie: [[Géza von Bolváry]]) |
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* 1932: [[Die Gräfin von Monte Christo (1932)|Die Gräfin von Monte Christo]] (Regie: [[Karl Hartl]]) |
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* 1932: Teilnehmer antwortet nicht (Regie: Mark Sorkin, [[Rudolf Katscher]]) |
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* 1932: [[Liebelei (1933)|Liebelei]] (Regie: [[Max Ophüls]]) |
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* 1933: [[Der Tunnel (1933)|Le tunnel/Der Tunnel]] (Regie: [[Curtis Bernhardt]]) |
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* 1933: [[Die schönen Tage von Aranjuez (1933)|Die schönen Tage von Aranjuez]] (Regie: [[Johannes Meyer (Regisseur)|Johannes Meyer]]) |
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* 1934: [[So endete eine Liebe]] (Regie: Karl Hartl) |
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* 1934: [[Schwarzer Jäger Johanna]] (Regie: Johannes Meyer) |
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* 1934: Das Erbe in Pretoria (Regie: Johannes Meyer) |
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* 1935: [[Hundert Tage (Film)|Hundert Tage]] |
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* 1935: [[Pygmalion (1935)|Pygmalion]] (Regie: [[Erich Engel]]) |
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* 1935: [[Das Mädchen Johanna]] (Regie: Gustav Ucicky) |
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* 1936: [[Eine Frau ohne Bedeutung (1936)|Eine Frau ohne Bedeutung]] (Regie: [[Hans Steinhoff]]) |
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* 1937: [[Kapriolen]] (mit Gattin [[Marianne Hoppe]]) |
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* 1938: [[Tanz auf dem Vulkan (1938)|Tanz auf dem Vulkan]] (Regie: Hans Steinhoff) |
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* 1941: [[Friedemann Bach (Film)|Friedemann Bach]] (Regie: [[Traugott Müller]]) |
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* 1941: [[Ohm Krüger (Film)|Ohm Krüger]] (Regie: Hans Steinhoff) |
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* 1960: [[Das Glas Wasser (1960)|Das Glas Wasser]] (Regie: [[Helmut Käutner]]) |
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* 1960: [[Faust (1960)|Faust]]. Der Tragödie Erster Teil (Regie: Peter Gorski)}} |
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=== Gründgens als Gründgens === |
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* 1958: [[Das gab’s nur einmal]] (Spielfilm mit Dokumentarteilen; Regie: Geza von Bolvary) |
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* 1961: Jørgen Roos zeigt Hamburg (Dokumentarfilm, Regie: Jørgen Roos) |
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* 1963: Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm) |
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* 1980: „So spiel ich viel Personen ganz allein…“ Der Theatermann Gustaf Gründgens (Dokumentarfilm, Regie: Jürgen Moeller) |
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* 1989: [[Joachim Kaiser]]: „… ich erinnere mich“. [2.] Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm) |
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* 1989: Der Prinzipal – Die Legende Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm) |
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== Hörspiele (Auswahl) == |
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* 1928: [[Maxim Gorki]]: ''[[Nachtasyl (Gorki)|Nachtasyl]]'' (ein Baron) – Regie: Hermann Beyer (Sendespiel (Hörspielbearbeitung) – [[Nordische Rundfunk AG|NORAG]]) |
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* 1946: [[Johann Wolfgang von Goethe]]: ''[[Torquato Tasso (Goethe)|Torquato Tasso]]'' (Tasso) – Regie: [[Hannes Küpper]] ([[Berliner Rundfunk]]) |
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== Medien == |
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* Gustaf Gründgens: ''Das komplette Schallarchiv. Theaterstücke, Hörspiele, Monologe, Reden, Chansons.'' 20 CDs. Die Audiothek, 2004. |
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== Bilder == |
== Bilder == |
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Theaterfotos von Gustaf Gründgens liegen von |
Theaterfotos von Gustaf Gründgens liegen von 1935 bis 1963 ganz überwiegend von der bedeutenden Theaterfotografin [[Rosemarie Clausen]], für 1947 bis 1951 auch von [[Liselotte Strelow]] vor. |
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* Rosemarie Clausen: ''Theater. Gustaf Gründgens inszeniert.'' Georg Westermann, Braunschweig 1960. |
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* Rosemarie Clausen: ''Gustaf Gründgens. Faust in Bildern.'' Christian Wegner, Hamburg 1960 (div. Auflagen). |
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* Rosemarie Clausen: ''Gründgens.'' Friedrich, Velber 1963. |
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== Texte von Gründgens == |
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Gustaf Gründgens, ''Das komplette Schallarchiv. Theaterstücke Hörspiele Monologe Reden Chansons'' (20 CDs), Die Audiothek 2004 |
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* [[Liselott (Operette)|''Liselott'']]. Singspiel (zusammen mit [[Richard Keßler (Librettist)|Richard Keßler]]; Chansontexte von Gründgens). Musik: [[Eduard Künneke]]. UA am 17. Februar 1932 Berlin ([[Admiralspalast]]) |
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== Literatur == |
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* {{NDB|7|188|189|Gustaf Heinrich Arnold Gründgens|[[Rolf Badenhausen]]|118542850}} |
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* [[Renate Berger (Kunsthistorikerin)|Renate Berger]]: ''Tanz auf dem Vulkan. Gustaf Gründgens und Klaus Mann.'' Lambert Schneider, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-650-40128-1. |
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* [[Thomas Blubacher]]: ''Gustaf Gründgens''. Ellert & Richter, Hamburg 2011, ISBN 978-3-8319-0431-0. |
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* Thomas Blubacher: ''Gustaf Gründgens. Biografie.'' Henschel, Leipzig 2013, ISBN 978-3-89487-702-6. |
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* [[Heinrich Goertz]]: ''Gustaf Gründgens. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten''. Rowohlt, Reinbek 1982, 7. Auflage 2006, ISBN 978-3-499-50315-3. |
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* Kristina Höch: ''Gustaf Gründgens. Filmische Arbeiten 1930–1960'' (Marburger Schriften zur Medienforschung, Band 93). Marburg 2023 |
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* [[Friedrich Luft]]: ''Gustaf Gründgens''. Rembrandt-Verlag, Berlin 1958 (2. Aufl. 1960). |
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* Winrich Meiszies: ''Gustav Gründgens (1899–1963).'' In: Rheinische Lebensbilder, Band 16. Hrsg. von Franz-Josef Heyen. Rheinland Verlag, Köln 1997, S. 239–254. |
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* [[Peter Michalzik]]: ''Gustaf Gründgens. Der Schauspieler und die Macht.'' Quadriga Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-88679-337-0. |
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* [[Alfred Mühr]]: ''Mephisto ohne Maske. Gustaf Gründgens Legende und Wirklichkeit.'' Albert Langen Georg Müller Verlag, München Wien 1981, ISBN 3-7844-1904-6. |
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* Heinrich Riemenschneider (Hrsg.): ''Gustaf Gründgens. Eine Dokumentation des Dumont-Lindemann-Archivs anlässlich der Gustaf-Gründgens-Ausstellung zu seinem achtzigsten Geburtstag am 22. Dezember 1979.'' 2. Auflage. Langen Müller, München 1981, ISBN 3-7844-1918-6 |
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* [[Curt Riess]]: ''Gustaf Gründgens''. Hoffmann u. Campe, Hamburg 1965, 1982 (2. Aufl.), ISBN 3-455-06310-1. |
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* {{Literatur |
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|Hrsg=[[Henning Rischbieter]] |
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|Titel=Gründgens. Schauspieler, Regisseur, Theaterleiter |
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|TitelErg=Mit Beiträgen von [[Joachim Kaiser]], [[Friedrich Luft]], [[Siegfried Melchinger]], [[Teo Otto]], [[Günther Penzoldt]], K. H. Ruppel und Rolf Trouwborst |
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|Verlag=[[Friedrich Verlag]] |
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|Ort=Velber |
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|Datum=1963}} |
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* Jörg Schöning: ''Gustaf Gründgens – Schauspieler, Regisseur.'' In: ''[[CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film]]'', Lieferung 13, 1980. |
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* [[Carola Stern]]: ''Auf den Wassern des Lebens. Gustaf Gründgens und [[Marianne Hoppe]]''. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 3-462-03604-1 (Biografie). |
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* [[C. Bernd Sucher]] (Hrsg.): ''[[Theaterlexikon]]. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker.'' Von Christine Dössel und [[Marietta Piekenbrock]] unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 251 ff. |
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* Dagmar Walach: ''Aber ich habe nicht mein Gesicht. Gustaf Gründgens – eine deutsche Karriere''. Henschelverlag, Berlin 1999, ISBN 3-89487-334-5. |
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* [[Kay Weniger]]: ''[[Das große Personenlexikon des Films]].'' Band 3: ''F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer.'' Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 420 ff. |
|||
* [[Carl Zuckmayer]]: ''[[Geheimreport]].'' Dossiers über deutsche Künstler, Journalisten und Verleger im „Dritten Reich“. Hrsg. von [[Gunther Nickel]] und Johanna Schrön. Wallstein, Göttingen 2002, S. 153 f. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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*{{IMDb Name|ID=0345073|NAME=Gustaf Gründgens}} |
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{{Wikiquote}} |
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*[http://www.deutsches-filminstitut.de Deutsches Filminstitut] |
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* {{DNB-Portal|118542850}} |
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*[http://www.filmportal.de/df/9b/Uebersicht,,,,,,,,CA747D6888144CB1ADA68EA1604F7704,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html Gustaf Gründgens in www.filmportal.de] |
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* {{DDB|Person|118542850}} |
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*[http://www.film-zeit.de/home.php?action=result&sub=person&person_id=10711 Biographie auf film-zeit.de] |
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* {{Pressemappe|FID=pe/006628}} |
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* {{IMDb|nm0345073}} |
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* {{Filmportal|ca747d6888144cb1ada68ea1604f7704}} |
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* {{DHM-HdG |Bio=gustaf-gruendgens |Autor=Nadine Chmura}} |
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* {{VHy Name|730}} |
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* [https://archiv.adk.de/bigobjekt/17373 Gustaf-Gründgens-Sammlung] im Archiv der [[Akademie der Künste (Berlin)|Akademie der Künste, Berlin]] |
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* [http://www.gruendgens.rosa-winkel.de/ Biografie auf ''rosa-winkel.de''] |
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== Einzelnachweise == |
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[[Kategorie:Mann|Gründgens, Gustaf]] |
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[[Kategorie:Deutscher|Gründgens, Gustaf]] |
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[[Kategorie:Düsseldorfer|Gründgens, Gustaf]] |
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[[Kategorie:Schauspieler|Gründgens, Gustaf]] |
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[[Kategorie:Regisseur|Gründgens, Gustaf]] |
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[[Kategorie:Theaterregisseur|Gründgens, Gustaf]] |
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[[Kategorie:Geboren 1899|Gruendgens, Gustaf]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1963|Gruendgens, Gustaf]] |
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[[pt:Gustaf Gründgens]] |
Aktuelle Version vom 6. April 2025, 16:43 Uhr

Gustaf Gründgens, seit etwa 1922 Künstlername[1] von Gustav Heinrich Arnold Gründgens (* 22. Dezember 1899 in Düsseldorf; † 7. Oktober 1963 in Manila), war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler sowie Sänger und Regisseur.
Besondere Bekanntheit erlangte er in seiner Rolle als Mephistopheles in Goethes Faust und als Interpret des Schlagers Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da (1938). In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er vom preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring gefördert und protegiert. Von 1934 bis 1944[2] war Gründgens Intendant des Berliner Schauspielhauses, ab 1937 unter dem Ehrentitel Generalintendant der Preußischen Staatstheater (Generalintendant war weiterhin Heinz Tietjen)[3].
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine Karriere fort, war von 1947 bis 1951 Generalintendant der Städtischen Bühnen Düsseldorf, dann bis 1955 erster Geschäftsführer des Neuen Schauspiels Düsseldorf und anschließend bis 1963 Generalintendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg.
Gründgens war das Vorbild für die Figur des Hendrik Höfgen in Klaus Manns Roman Mephisto (1936) und dem darauf beruhenden Filmdrama (1981) von István Szabó. Sein postmortaler Persönlichkeitsschutz war Gegenstand der sogenannten Mephisto-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gustav Arnold Gründgens war Sohn des kaufmännischen Angestellten Arnold Hubert Gründgens und seiner Ehefrau Emmi Gründgens;[4] Marita Gründgens war seine jüngere Schwester. Seine Schulzeit verbrachte er auf der Oberrealschule am Fürstenwall in Düsseldorf, dem Gymnasium Oberkassel (heute: Comenius-Gymnasium) und dem Gymnasium zu Mayen (heute: Megina-Gymnasium Mayen),[5] das er zu Ostern 1917 mit der Versetzung in die Obersekunda verließ.[5]
Nach einer dreimonatigen kaufmännischen Lehre in Düsseldorf wurde er im Herbst 1917 zum Militär einberufen.[6] Er übte jedoch keinen Frontdienst mit der Waffe aus, sondern wurde unter vorgetäuschter Bühnenerfahrung an das Fronttheater Saarlouis versetzt, dessen Leiter er 1918 wurde und das auch nach dem Krieg in Thale[7] weiter existierte. Eine Ausbildung erhielt er 1919/20 bei Louise Dumont und Gustav Lindemann auf der Hochschule für Bühnenkunst des Schauspielhauses Düsseldorf. Seine Lehrer waren Paul Henckels, Peter Esser und Elsa Dalands.[8][9]
„Herr Gustav Gründgens, Schüler der Hochschule für Bühnenkunst in Düsseldorf besitzt ein ungewöhnliches Talent für die sinnfällige Ausformung der seelischen Struktur problematischer Naturen; seine starken Ausdrucksmittel sind mit energischem Willen gepaart und gut diszipliniert. Das nervöse Temperament, das der leisesten Anregung folgt weisst zunächst auf erfolgreiche Gestaltungen aus der modernen Literatur, ohne Beschränkung auf die Verkörperung nur jugendlicher Personen. Bei einem ungestörten Verlauf der Entwicklung dürfte der Gestaltungskraft Herrn Gründgens das ganze Gebiet kompliziertester Charakterrollen in der klassischen dramatischen Literatur offen stehen.“
Erste Engagements
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Beginn von Gründgens’ Karriere standen kurze Engagements an den Städtischen Bühnen Halberstadt (Spielzeit 1920/21), am Vereinigten Städtischen Theater Kiel (Spielzeit 1921/22), am Berliner Theater in der Kommandantenstraße (Spielzeit 1922/23) und am Kurtheater Eckernförde (Sommerspielzeit 1923), wo er 1923 als Regisseur debütierte.[11] Spätestens 1921 benutze Gustav Gründgens den Künstlernamen Gustaf Gründgens.[12] 1923 ging er zu Erich Ziegel an die Hamburger Kammerspiele. Zu Beginn seines dortigen Engagements hatte er bereits die Schreibweise seines Vornamens[13] geändert. In dieser Zeit erweiterte er sein Repertoire an klassischen und zeitgenössischen Stücken und inszenierte u. a. Anja und Esther von Klaus Mann. Klaus Mann und dessen Schwester Erika spielten zusammen mit Gründgens und Pamela Wedekind die Hauptrollen. 1927 folgte Klaus Manns Revue zu Vieren mit denselben Hauptdarstellern. Gründgens und Erika Mann heirateten 1926. Die Ehe wurde 1929 geschieden.
Berlin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1928 ging Gründgens zu Max Reinhardt ans Deutsche Theater in Berlin, wo er auch selbst Regie führte. Ab 1929 führte er äußerst erfolgreich Opernregie[14] und wirkte auch in Kabarettrevuen mit. Zu diesem Zeitpunkt übernahm er auch erste Filmrollen. Einer der bekanntesten Auftritte aus dieser Zeit ist die Rolle des Schränkers in M.
1930 hatte er größeren Erfolg als Regisseur mit Menschen im Hotel von Vicki Baum, einem Theaterstück nach ihrem gleichnamigen Roman, das ein Welterfolg wurde.
1932 begann Gründgens, am Preußischen Staatstheater in Berlin zu arbeiten. Seine erste Rolle war die des Mephistopheles in Goethes Faust, die er als Intendant auch im Winter 1941/1942 noch im Schauspielhaus[15] spielte.
Karriere im Nationalsozialismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gründgens blieb 1933 in Deutschland und machte im Dritten Reich Karriere. 1934 wurde er Intendant des Staatlichen Schauspielhauses und zum Staatsschauspieler ernannt.[16] Ein halbes Jahr nach der Ermordung Ernst Röhms, Ende Dezember 1934, wandte er sich an seinen obersten Dienstherrn Hermann Göring mit der Bitte um Entlassung als Leiter des Schauspielhauses und verwies dabei – ohne diese expressis verbis zu nennen – auf seine Homosexualität. Göring nahm das Rücktrittsgesuch aber nicht an.[17] Am preußischen Staatstheater am Gendarmenmarkt spielte Gründgens im Januar 1936 Shakespeares Hamlet unter der Regie Lothar Müthels (mit Käthe Gold als Ophelia und im Bühnenbild von Rochus Gliese), eine Aufführung, die zum Ausgangspunkt für massive Angriffe aus nationalsozialistischen Kreisen um den Parteiideologen Alfred Rosenberg wurde, da Gründgens’ Darstellung des Hamlet die Tragödie eines vereinsamten Intellektuellen inmitten eines verbrecherischen Staates hervorzuheben schien und er Sätze wie „Die Zeit ist aus den Fugen“ und „Dänemark ist ein Gefängnis“ angeblich tendenziös vortrug. Nach Angriffen im Völkischen Beobachter wich Gründgens 1936 in die Schweiz aus, kehrte aber kurz darauf zurück und wurde von Göring zum preußischen Staatsrat ernannt, um – laut Gründgens – einer etwaigen Verhaftung vorzubeugen, die nun nur noch mit Görings persönlicher Zustimmung als preußischer Ministerpräsident hätte erfolgen können.[17] Gründgens amtierte bis 1945 als General-Intendant der Preußischen Staatstheater und zog seinen Vorteil daraus, dass diese dem preußischen Ministerpräsidenten Göring unterstanden und nicht wie die übrigen Theater Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Letzterer ernannte ihn im November 1935 zum Mitglied des Reichskultursenats.
Gründgens führte außerdem sporadisch Filmregie und übernahm 1938 bei der UFA-Tochter Terra die Leitung einer eigenen Herstellungsgruppe, wo unter anderem die Filme Zwei Welten (1939) und Friedemann Bach (1941) entstanden.[16] Tanz auf dem Vulkan als Mischung aus Historienfilm und Revuefilm aus dem Jahr 1938 zeigte eine besondere schauspielerische Leistung Gründgens’. Er wirkte in Propagandafilmen wie Ohm Krüger (1940/41) mit.
Als Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 den „Totalen Krieg“ ausrief, meldete Gründgens sich freiwillig an die Front und wurde zeitweise als Gefreiter in den besetzten Niederlanden eingesetzt.[18] Er wurde von Göring jedoch im Frühjahr 1944 nach Berlin zurück befohlen. Sein Name stand fortan auf der Gottbegnadetenliste.
In zweiter Ehe war Gründgens von 1936 bis 1946 mit der Schauspielerin Marianne Hoppe verheiratet. Seine Homosexualität war damals in der Öffentlichkeit kein Geheimnis, wie Spottverse aus der damaligen Zeit zeigen: „Hoppe, Hoppe, Gründgens, die kriegen keine Kindgens, und das hat seine Gründgens“ oder „Hoppe, Hoppe, Gründgens, die kriegen keine Kindgens; und kriegt die Hoppe Kindgens, dann sind die nicht von Gründgens“.[17]
Nachkriegszeit
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Von 1945 bis 1946 war er im Speziallager Jamlitz inhaftiert.[19] Im Rahmen der Entnazifizierung wurde er von vielen Kollegen entlastet und entlastete seinerseits unter vielen auch die Schauspielerin Emmy Göring (die Witwe Hermann Görings) und Veit Harlan, den Regisseur des berüchtigten antisemitischen Propagandafilmes Jud Süß. Ausschlaggebend für seine Entlassung aus der Haft war die intensive Bemühung Ernst Buschs, den Gründgens während des Zweiten Weltkriegs durch seine Intervention bei Göring vor dem Galgen gerettet hatte, sowie auch etlicher anderer Schauspieler und Mitarbeiter, die sich persönlich oder schriftlich für ihn einsetzten. Bereits 1946 stand Gründgens wieder auf der Bühne, zunächst im sowjetischen Sektor von Berlin, und führte am Deutschen Theater und an den Kammerspielen Regie. Von 1947 bis 1955 war er Generalintendant in Düsseldorf, zunächst der Städtischen Bühnen, dann des Düsseldorfer Schauspielhauses. Die Schallplattenfassung seiner Düsseldorfer Inszenierung des Faust, die 1954 bei der Deutschen Grammophon auf drei Sprechplatten erschien, gilt vielen als Geburtsstunde des heutigen Hörbuches.
Ab 1955 war Gründgens Generalintendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, das er auf den Höhepunkt seines Ruhmes führte, und wo er vielbeachtete klassische und moderne Inszenierungen zeigte, eine hohe Sprechkultur pflegte und bedeutende Schauspieler um sich sammelte und prägte; genannt seien nur Elisabeth Flickenschildt, Joana Maria Gorvin und Will Quadflieg. 1960 adaptierte er seine Hamburger Faust-Inszenierung (mit der er auch in Moskau und New York gastierte) für den Film, mit Will Quadflieg als Faust und sich selbst in der Rolle des Mephisto – in der Maske, die sich seit den 1930er Jahren nicht verändert hatte. Dieser auch im Fernsehen gezeigte Film wurde ein großer Publikumserfolg.
Seit 1960 besaß Gründgens ein Ferienhaus auf der Insel Madeira.[20][21]
Lebensende
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Zum Sommer 1963 beendete er überraschend seine Intendanz am Deutschen Schauspielhaus und begab sich auf eine Weltreise. In der Nacht vom 6. zum 7. Oktober 1963 starb er dabei in Manila auf den Philippinen an einer Magenblutung, die von einer Überdosis Schlaftabletten ausgelöst worden war; ob es Suizid oder ein Versehen war, wurde nie eindeutig geklärt. Sein diesbezügliches Vermächtnis schrieb er auf einen Briefumschlag: „Ich habe glaube ich zu viel Schlafmittel genommen, mir ist ein bißchen komisch, laß mich ausschlafen.“[22]
Gründgens’ Grabstätte liegt auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg in der Nähe des Haupteinganges am äußersten südöstlichen Rand des Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs neben dem Grab Ida Ehres, der Prinzipalin der Hamburger Kammerspiele, und in unmittelbarer Nähe zu Jürgen Fehling.[23]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Preußischer Staatsrat, 1936
- Präsident des Deutschen Bühnenvereins, 1948–1952
- Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern, 1953
- Bundesfilmpreis für Faust (Künstlerische Oberleitung), 1961
- Satyr-Knöpfe als bedeutendster Schauspieler seiner Zeit
Nachwirkung
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Zu Gründgens Schülern gehörte in den 1950er Jahren unter anderem sein Regieassistent Karl Vibach.[24] Gründgens ist als bedeutender Schauspieler und Theaterregisseur verhältnismäßig lange im öffentlichen Gedächtnis geblieben. Zahlreiche Theater-, Film- und Fernsehdarsteller hat er vor allem in seiner Hamburger Zeit stark geprägt. Eine Gustaf-Gründgens-Ausstellung erfolgte zu seinem 80. Geburtstag im Düsseldorfer Dumont-Lindemann-Archiv, das unter der Leitung von Heinrich Riemenschneider eine umfassende Dokumentation über Gründgens zusammengetragen hatte.[25]
Rolf Badenhausen, dem eine zentrale Rolle in Gründgens’ künstlerischem Wirken zugefallen war,[26][27][28] urteilte posthum über ihn:
„Gustaf Gründgens war als Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter eine Persönlichkeit, die nicht zu kopieren ist. Sein Arbeitsethos ist anwendbar. Eine lehrbare Methode kannte er nicht.[29]“
Gründgens als literarisches Sujet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klaus Manns Exilroman Mephisto von 1936 beschreibt die Karriere seines Schwagers Gründgens, im Buch als „Hendrik Höfgen“ deutlich identifizierbar, als Musterbeispiel des Opportunismus eines Künstlers zu Anfang des Dritten Reichs. Der Roman weist, indem er jene moralisch fragwürdigen Aspekte der Karriere seines ehemaligen Freundes destilliert, eine scharfe persönliche Färbung auf.
Auf die Klage von Gründgens’ Lebensgefährten, Adoptivsohn und Alleinerben Peter Gorski hin wurde dem Nymphenburger Verlag mit der bis heute gültigen Mephisto-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 1971 die Veröffentlichung des Romans verboten. Ungeachtet der Mephisto-Entscheidung erschien im Jahre 1981 eine Neuausgabe im Rowohlt Verlag. In der DDR wurde der Roman bereits 1956 veröffentlicht.
Nach Klaus Mann ist Mephisto kein Schlüsselroman: „Es geht in diesem zeitkritischen Versuch überhaupt nicht um den Einzelfall, sondern um den Typ.“ Zur Frage, weshalb er Gründgens als Muster für die Figur des „Hendrik Höfgen“ gewählt hatte, schrieb er in seiner Autobiografie „Der Wendepunkt“: „Wie hatte man mit ihm gelebt, gearbeitet, diskutiert, gezecht, […] Und nun zechte, spielte, diskutierte er mit den Mördern? […] Es war entschieden unheimlich, sich dies vorzustellen.“[30]
Ferner entstanden über ihn:
- Werner Fritsch: Chroma. Farbenlehre für Chamäleons. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-13419-1
- Volker Kühn: G wie Gustav, mit F – Ein Leben als Spiel. Theaterstück. Berlin 1999/2000.
Gründgens als filmisches Sujet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der auf dem Roman von Klaus Mann fußende Film Mephisto wurde 1981 von István Szabó mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle gedreht.
Gustaf-Gründgens-Preis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Hamburg wurde 2011 ein mit 15.000 Euro dotierter „Gustaf-Gründgens-Preis“ ins Leben gerufen. Dieser Preis wurde durch das Ernst Deutsch Theater in Hamburg sowie Lions Clubs International initiiert und von der Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg gestiftet. Mit dem Preis sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die mit ihrem Lebenswerk die darstellende Kunst in Hamburg und darüber hinaus geprägt haben. Der Preis soll des Weiteren an den bedeutenden Theatermann Gustaf Gründgens erinnern, der als Schauspieler, Regisseur und Intendant Theatergeschichte geschrieben hat.
Bisherige Preisträger
- 2012: John Neumeier[31]
- 2015: Joop van den Ende[32]
- 2017: Michel Abdollahi[33]
- 2019: Joachim Meyerhoff[34]
- 2021: Volker Lechtenbrink[35]
- 2023: Elmar Lampson[36]
- 2025: Lina Beckmann[37]
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regisseur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1932: Eine Stadt steht kopf (auch Darsteller, Produktionsleiter und Liedtexter)
- 1934: Die Finanzen des Großherzogs (auch Drehbuch-Mitarbeit)
- 1937: Kapriolen (auch Darsteller)
- 1938: Der Schritt vom Wege (auch Herstellungsleiter, nach Fontanes Roman Effi Briest)
- 1939: Zwei Welten (auch Herstellungsleiter)
- 1940: Friedemann Bach (künstlerische Oberleitung, Darsteller und Herstellungsleiter)
- 1960: Faust (künstlerische Oberleitung und Darsteller)
Darsteller
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1929: Ich glaub’ nie mehr an eine Frau (Regie: Max Reichmann)
- 1930: Va Banque (Regie: Erich Waschneck)
- 1930: Hokuspokus (Regie: Gustav Ucicky)
- 1930: Danton (Regie: Hans Behrendt)
- 1930: Brand in der Oper (Regie: Carl Froelich)
- 1931: Yorck (Regie: Gustav Ucicky)
- 1931: M (Regie: Fritz Lang)
- 1931: Luise, Königin von Preußen (Regie: Carl Froelich)
- 1931: Der Raub der Mona Lisa (Regie: Géza von Bolváry)
- 1932: Die Gräfin von Monte Christo (Regie: Karl Hartl)
- 1932: Teilnehmer antwortet nicht (Regie: Mark Sorkin, Rudolf Katscher)
- 1932: Liebelei (Regie: Max Ophüls)
- 1933: Le tunnel/Der Tunnel (Regie: Curtis Bernhardt)
- 1933: Die schönen Tage von Aranjuez (Regie: Johannes Meyer)
- 1934: So endete eine Liebe (Regie: Karl Hartl)
- 1934: Schwarzer Jäger Johanna (Regie: Johannes Meyer)
- 1934: Das Erbe in Pretoria (Regie: Johannes Meyer)
- 1935: Hundert Tage
- 1935: Pygmalion (Regie: Erich Engel)
- 1935: Das Mädchen Johanna (Regie: Gustav Ucicky)
- 1936: Eine Frau ohne Bedeutung (Regie: Hans Steinhoff)
- 1937: Kapriolen (mit Gattin Marianne Hoppe)
- 1938: Tanz auf dem Vulkan (Regie: Hans Steinhoff)
- 1941: Friedemann Bach (Regie: Traugott Müller)
- 1941: Ohm Krüger (Regie: Hans Steinhoff)
- 1960: Das Glas Wasser (Regie: Helmut Käutner)
- 1960: Faust. Der Tragödie Erster Teil (Regie: Peter Gorski)
Gründgens als Gründgens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1958: Das gab’s nur einmal (Spielfilm mit Dokumentarteilen; Regie: Geza von Bolvary)
- 1961: Jørgen Roos zeigt Hamburg (Dokumentarfilm, Regie: Jørgen Roos)
- 1963: Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm)
- 1980: „So spiel ich viel Personen ganz allein…“ Der Theatermann Gustaf Gründgens (Dokumentarfilm, Regie: Jürgen Moeller)
- 1989: Joachim Kaiser: „… ich erinnere mich“. [2.] Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm)
- 1989: Der Prinzipal – Die Legende Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm)
Hörspiele (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1928: Maxim Gorki: Nachtasyl (ein Baron) – Regie: Hermann Beyer (Sendespiel (Hörspielbearbeitung) – NORAG)
- 1946: Johann Wolfgang von Goethe: Torquato Tasso (Tasso) – Regie: Hannes Küpper (Berliner Rundfunk)
Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gustaf Gründgens: Das komplette Schallarchiv. Theaterstücke, Hörspiele, Monologe, Reden, Chansons. 20 CDs. Die Audiothek, 2004.
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Theaterfotos von Gustaf Gründgens liegen von 1935 bis 1963 ganz überwiegend von der bedeutenden Theaterfotografin Rosemarie Clausen, für 1947 bis 1951 auch von Liselotte Strelow vor.
- Rosemarie Clausen: Theater. Gustaf Gründgens inszeniert. Georg Westermann, Braunschweig 1960.
- Rosemarie Clausen: Gustaf Gründgens. Faust in Bildern. Christian Wegner, Hamburg 1960 (div. Auflagen).
- Rosemarie Clausen: Gründgens. Friedrich, Velber 1963.
Texte von Gründgens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liselott. Singspiel (zusammen mit Richard Keßler; Chansontexte von Gründgens). Musik: Eduard Künneke. UA am 17. Februar 1932 Berlin (Admiralspalast)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rolf Badenhausen: Gustaf Heinrich Arnold Gründgens. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 188 f. (Digitalisat).
- Renate Berger: Tanz auf dem Vulkan. Gustaf Gründgens und Klaus Mann. Lambert Schneider, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-650-40128-1.
- Thomas Blubacher: Gustaf Gründgens. Ellert & Richter, Hamburg 2011, ISBN 978-3-8319-0431-0.
- Thomas Blubacher: Gustaf Gründgens. Biografie. Henschel, Leipzig 2013, ISBN 978-3-89487-702-6.
- Heinrich Goertz: Gustaf Gründgens. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1982, 7. Auflage 2006, ISBN 978-3-499-50315-3.
- Kristina Höch: Gustaf Gründgens. Filmische Arbeiten 1930–1960 (Marburger Schriften zur Medienforschung, Band 93). Marburg 2023
- Friedrich Luft: Gustaf Gründgens. Rembrandt-Verlag, Berlin 1958 (2. Aufl. 1960).
- Winrich Meiszies: Gustav Gründgens (1899–1963). In: Rheinische Lebensbilder, Band 16. Hrsg. von Franz-Josef Heyen. Rheinland Verlag, Köln 1997, S. 239–254.
- Peter Michalzik: Gustaf Gründgens. Der Schauspieler und die Macht. Quadriga Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-88679-337-0.
- Alfred Mühr: Mephisto ohne Maske. Gustaf Gründgens Legende und Wirklichkeit. Albert Langen Georg Müller Verlag, München Wien 1981, ISBN 3-7844-1904-6.
- Heinrich Riemenschneider (Hrsg.): Gustaf Gründgens. Eine Dokumentation des Dumont-Lindemann-Archivs anlässlich der Gustaf-Gründgens-Ausstellung zu seinem achtzigsten Geburtstag am 22. Dezember 1979. 2. Auflage. Langen Müller, München 1981, ISBN 3-7844-1918-6
- Curt Riess: Gustaf Gründgens. Hoffmann u. Campe, Hamburg 1965, 1982 (2. Aufl.), ISBN 3-455-06310-1.
- Henning Rischbieter (Hrsg.): Gründgens. Schauspieler, Regisseur, Theaterleiter. Mit Beiträgen von Joachim Kaiser, Friedrich Luft, Siegfried Melchinger, Teo Otto, Günther Penzoldt, K. H. Ruppel und Rolf Trouwborst. Friedrich Verlag, Velber 1963.
- Jörg Schöning: Gustaf Gründgens – Schauspieler, Regisseur. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 13, 1980.
- Carola Stern: Auf den Wassern des Lebens. Gustaf Gründgens und Marianne Hoppe. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 3-462-03604-1 (Biografie).
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 251 ff.
- Dagmar Walach: Aber ich habe nicht mein Gesicht. Gustaf Gründgens – eine deutsche Karriere. Henschelverlag, Berlin 1999, ISBN 3-89487-334-5.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Band 3: F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 420 ff.
- Carl Zuckmayer: Geheimreport. Dossiers über deutsche Künstler, Journalisten und Verleger im „Dritten Reich“. Hrsg. von Gunther Nickel und Johanna Schrön. Wallstein, Göttingen 2002, S. 153 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Gustaf Gründgens im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Gustaf Gründgens in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Zeitungsartikel über Gustaf Gründgens in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- Gustaf Gründgens bei IMDb
- Gustaf Gründgens bei filmportal.de
- Nadine Chmura: Gustaf Gründgens. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
- Gustaf Gründgens In: Virtual History (englisch)
- Gustaf-Gründgens-Sammlung im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Biografie auf rosa-winkel.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ www.dieterwunderlch.de.
- ↑ Thomas Blubacher: Gustaf Gründgens. Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2011, S. 92.
- ↑ Thomas Blubacher: Gustaf Gründgens. Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2011, S. 88 (Fußnote 150).
- ↑ Blubacher: Gründgens. 2011, S. 12
- ↑ a b Blubacher: Gründgens, 2013, S. 30 ff.
- ↑ Blubacher: Gründgens, 2013, S. 33
- ↑ Blubacher: Gründgens, 2013, S. 35
- ↑ Goertz: Gründgens, S. 12, 144
- ↑ Seine Lehrer waren Paul Henckels, Peter Esser und Elsa Dalands, Vgl. Badenhausen. 1982. S. 10. und Riess. 1965. S. 25
- ↑ Riemenschneider, Heinrich (Hrsg.): Gustaf Gründgens. Eine Dokumentation des Dumont-Lindemann-Archivs anlässlich der Gustaf-Gründgens-Ausstellung zu seinem achtzigsten Geburtstag am 22. Dezember 1979. 2. Auflage. Langen Müller, München 1981, ISBN 3-7844-1918-6, S. 19.
- ↑ Blubacher: Gründgens, 2013, S. 67f.
- ↑ www.dieterwunderliche.de.
- ↑ Heinrich Riemenschneider (Hrsg.): Gustaf Gründgens. Eine Dokumentation des Dumont-Lindemann-Archivs anlässlich der Gustaf-Gründgens-Ausstellung zu seinem achtzigsten Geburtstag am 22. Dezember 1979. 2. Auflage. Langen Müller, München 1981, ISBN 3-7844-1918-6, S. 27.
- ↑ Blubacher: Gründgens, 2013
- ↑ Wolfgang Leydhecker: Eine Jugend im Dritten Reich. Nicht wie die anderen. Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1992, ISBN 3-7929-0198-6, S. 95 f.
- ↑ a b Axel Schock, Karen-Susan Fessel: OUT! – 800 berühmte Lesben, Schwule und Bisexuelle. Querverlag, Berlin 2004, ISBN 3-89656-111-1.
- ↑ a b c Biografie auf rosa-winkel.de, abgerufen am 17. Februar 2025.
- ↑ Hinweis in: Friedemann Beyer: Die Gesichter der UFA. München 1992, S. 32.
- ↑ Über die Zeit als Gefangener berichtet Siegfried Lowitz: „Auf eine Denunziation hin hatten die Russen ihn festgenommen. Generalintendant! Das war das fatale Wort. Die Russen hielten ihn für einen hohen General. Zunächst stand er, einen Kartoffelsack über dem Kopf, in dünner Bekleidung tagelang im Schnee. Zusammen mit anderen hochrangigen Gefangenen, die sich überlegten, ob sie Suizid begehen sollten und ob sie ausreichend Kapseln mit Gift dafür besäßen. Eine tragikomische Situation. Endlich kam der Befehl, Gründgens zur Vernehmung abzuführen. In einem Keller stand er bei Kerzenlicht vor einem hohen sowjetischen General und sollte erklären, welche Einheiten er wo befehligt habe. Gründgens versuchte dem Dolmetscher der Militärs verständlich zu machen, dass er Intendant eines bedeutenden Theaters sei. Der Vernehmende drohte: „Wenn Sie noch einmal das Wort Theater erwähnen, ziehe ich Ihnen die Reitpeitsche über das Gesicht und das ist eines deutschen Offiziers unwürdig! Wie viele haben Sie kommandiert?“ In seiner Todesangst zitternd zählte Gründgens seine Mitarbeiter zusammen: „Dreihundert.“ Da wurden die Russen plötzlich sehr höflich. Gründgens vermutete, sie hielten ihn nun für den Kommandeur von dreihundert Divisionen oder Regimentern. Eine bessere Behandlung erfuhr er deswegen nicht. Mehrere Soldaten steckten ihn kopfüber in den Beiwagen eines Kraftrads und fuhren mit ihm durch die halbe Stadt. Dabei zog Gründgens sich wohl die chronischen Schmerzen im Genick zu, unter der er seit dieser Zeit litt. Mittlerweile hatten die Kollegen und sein Adoptivsohn bei der russischen Kommandantur interveniert und glaubwürdig dargelegt, dass es sich bei dem Gefangenen tatsächlich um den Leiter des Staatlichen Schauspielhauses handle, was sich ja mit Fotografien belegen ließ. – Und nach diesem Martyrium hatte der Mann der Einladung zu einem Gastspiel in der Sowjetunion zugestimmt! Was für eine Persönlichkeit!“ Aus: Siegfried Lowitz: Was für ein Leben. München 2000, S. 107 f.
- ↑ Zur Person: Günter Gaus im Gespräch mit Gustaf Gründgens (Video im ZDF-Archiv); dieses Interview von 1963 entstand auf Madeira.
- ↑ Gründgens, Gustaf. 10. Juli 1963, abgerufen am 10. August 2023.
- ↑ Blubacher: Gründgens, 2011
- ↑ Grab von Gustaf Gründgens. knerger.de
- ↑ Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1279.
- ↑ Zu dieser Ausstellung Rolf Badenhausens Brief von Dezember 1979 an den Archivleiter: Digitalisierte Fassung unter https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_let-677_sp1982-116-119.pdf
- ↑ Curt Riess: Gustaf Gründgens. Hoffmann u. Campe, Hamburg 1965 u. 1982 (2. Aufl.).
- ↑ Rolf Badenhausen: Gustaf Gründgens «Laß mich ausschlafen», Langen–Müller, München 1982, ISBN 3-7844-1939-9 / 3-7844-1939-9.
- ↑ Rolf Badenhausen: Gründgens – Legende und Wirklichkeit. Der Schauspieler, Regisseur und Intendant, in: Rheinische Post, 8. Oktober 1963. Digitalisiertes Manuskript: https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_097-rp1963-10-03.pdf
- ↑ Theater und Theaterwissenschaft: Rolf Badenhausen. Eine Dokumentation zum 75. Geburtstag, hrsg. von Stephan Pflicht, Verlag Peter Weizsaecker, Edition rb, München 1982, siehe S. 57.
- ↑ Klaus Mann, Der Wendepunkt, Rowohlt, 2019, S. 460
- ↑ Bisherige Preisträger. Abgerufen am 25. Oktober 2023 (deutsch).
- ↑ Bisherige Preisträger. Abgerufen am 25. Oktober 2023 (deutsch).
- ↑ Der Gustaf Gründgens Preis. Abgerufen am 25. Oktober 2023 (deutsch).
- ↑ derStandard.at. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
- ↑ Gustaf-Gründgens-Preis geht an Volker Lechtenbrink - WELT. 6. Juli 2021, abgerufen am 25. Oktober 2023.
- ↑ Bisherige Preisträger. Abgerufen am 25. Oktober 2023 (deutsch).
- ↑ Gustaf-Gründgens-Preis 2025 für Lina Beckmann. In: rundschau-online.de (dpa-Meldung). 6. April 2025, abgerufen am 6. April 2025.
Personendaten | |
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NAME | Gründgens, Gustaf |
ALTERNATIVNAMEN | Gründgens, Gustav Heinrich Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Regisseur und Intendant |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1899 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 7. Oktober 1963 |
STERBEORT | Manila |
- Gustaf Gründgens
- Filmschauspieler
- Theaterschauspieler
- Hörspielsprecher
- Filmregisseur
- Opernregisseur
- Theaterregisseur
- Liedtexter
- Librettist
- Theaterintendant
- Reichskultursenator
- Preußischer Staatsrat (ab 1933)
- Mitglied der Reichsfilmkammer
- Speziallagerhäftling
- Künstler (Düsseldorf)
- Träger des Deutschen Filmpreises
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
- Deutscher
- Geboren 1899
- Gestorben 1963
- Mann