„Alfons XIII.“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
(272 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Überarbeiten}} |
|||
[[Bild:Alfonsoxiii.jpg|thumb|Alfons XIII.]] |
|||
'''Alfons XIII''' (* [[17. Mai]] [[1886]] in [[Madrid]]; † [[28. Februar]] [[1941]] in [[Rom]]) war [[Liste der Herrscher Spaniens|König von Spanien]]. |
|||
[[Datei:Alfonso XIII de España by Kaulak.jpg|mini|hochkant|Alfons XIII. (Foto um 1916)]] |
|||
Er wurde am 17. Mai 1886 postum in Madrid als Sohn von [[Alfons XII. (Spanien)|Alfons XII.]] von [[Spanien]] und dessen zweiter Gemahlin [[Maria Christina von Österreich]] geboren. Er regierte von 1886 bis [[1931]]. |
|||
'''Alfons XIII.''' ([[Spanische Sprache|spanisch]] ''Alfonso XIII'', * [[17. Mai]] [[1886]] in [[Madrid]]; † [[28. Februar]] [[1941]] in [[Rom]]; vollständiger Name ''Alfonso León Fernando María Jaime Isidro Pascual Antonio de Borbón y Austria-Lorena'') war von 1886 bis 1931 [[Liste der Staatsoberhäupter von Spanien|König von Spanien]]. |
|||
== Leben == |
|||
Am [[31. Mai]] [[1906]] heiratete er in Madrid [[Victoria von Battenberg]]. Bei der Hochzeit schleuderte ein [[Anarchismus|Anarchist]] eine Bombe auf die Hochzeitskutsche. Das Hochzeitspaar blieb aber unverletzt. |
|||
[[Datei:The King & Queen of Spain.jpg|mini|hochkant|Alfons XIII. mit Gattin Victoria Eugénie]] |
|||
[[Datei:Alfonso XIII y Miguel Primo de Rivera 1930.jpg|mini|hochkant|Alfons XIII (links) mit [[Miguel Primo de Rivera]]]] |
|||
Alfonso war der Sohn des bereits am 25. November 1885 verstorbenen [[Alfons XII.]] von [[Spanien]] und dessen zweiter Gemahlin [[Maria Christina von Österreich (1858–1929)|Maria Christina von Österreich]] und damit [[de jure]] vom Moment seiner Geburt an König. Bis 1902 führte jedoch seine Mutter als [[Regentschaft|Regentin]] die Amtsgeschäfte. |
|||
Alfonso, der im Alter von 16 Jahren seine Herrschaft begann, hatte anfangs durchaus Macht, aber er schwankte stark zwischen reaktionären, konservativen und liberalen Ideen. Weil die politischen Parteien, Konservative und Liberale, alles gegenseitig blockierten, fiel ihm so etwas wie die Rolle eines Schiedsrichters zu. An seinem Hochzeitstag entging er 1906 knapp einem Bombenanschlag. Es war eine unruhige Zeit und zudem eine Zeit des sozialen Umbruchs durch den Beginn der [[Industrialisierung]] vor allem im Norden Spaniens und des Aufkommens einer [[Arbeiterbewegung]]. Nach der Niederlage im [[Spanisch-Amerikanischer Krieg|Spanisch-Amerikanischen Krieg]] 1898, die den fast vollständigen Verlust des Kolonialreiches mit sich brachte, hinterfragten immer mehr Angehörige der jüngeren Generation das gesellschaftliche und politische System und forderten radikale Reformen. Auch der Aufstieg der nach Selbstbestimmung strebenden Nationalbewegungen im [[Baskenland]] und [[Katalonien]] steht in diesem Kontext. Es wurde außerdem kritisiert, dass es dem König an einer echten Vision für sein Land fehlte.<ref name="BZ">[https://archiv.berliner-zeitung.de/spaniens-koenig-juan-carlos-unterzeichnet-abdankung-4454742 berliner-zeitung.de]{{Toter Link|url=https://archiv.berliner-zeitung.de/spaniens-koenig-juan-carlos-unterzeichnet-abdankung-4454742 |date=2022-08 }}</ref> Außenpolitisch löste er sich vom deutschfreundlichen Kurs seiner Mutter und schloss beispielsweise mit Großbritannien und Frankreich die [[Abkommen von Cartagena (1907)|Abkommen von Cartagena]]. 1902 stiftete er zur Erinnerung an seinen Vater den [[Orden Alfons’ XII.]] |
|||
[[Image:Timbre AlphonseXIII 1909.jpg|thumb|Briefmarke mit dem Portrait Alfons' XIII.]] |
|||
Alfonsos Regierungszeit fiel in die Ära der politischen Restauration in Spanien. In dieser Periode waren alle wesentlichen Kräfte bemüht, die existierenden politischen und wachsenden sozialen Gegensätze in der spanischen Gesellschaft zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Der König verstand es nicht, die notwendigen Reformen mittels seiner breit angelegten verfassungsmäßigen Rechte durchzusetzen. |
|||
Das von [[Korruption]] und [[Reformstau]] gekennzeichnete [[Politisches System Spaniens|politische System Spaniens]] zerfiel letztendlich 1923 nach der [[Schlacht von Annual|Niederlage der spanischen Armee]] gegen [[Rifkrieg (1921)|marokkanische Aufständische]] bei Annual. Die Regierung war völlig diskreditiert, somit hatte ein Putsch-General gemeinsam mit Verbündeten leichtes Spiel und es gab keinen nennenswerten Widerstand gegen die Putschisten. Die oligarchisch-feudale Halbdemokratie wurde verdrängt von einem Regime, das in einer Zeit weltweiter sozialer Unruhen eine „neue Ordnung“ verhieß. Spanien wurde unter General [[Miguel Primo de Rivera]] de facto eine [[Militärdiktatur]], in der der König im Schatten des Militärdiktators stand. Primo de Rivera beschnitt aber auch die Befugnisse des Königs auf das rein Zeremonielle. Das Militärregime wurde gestützt von Spaniens konservativen Eliten. Dies waren beispielsweise Bischöfe, Militärs, Großindustrielle und -grundbesitzer. Es wurden die kommunistischen und anarchistischen Gewerkschaften unterdrückt, die sozialistischen wurden ins ständestaatliche Machtsystem eingebaut. Die staatliche Einflussnahme wurde ausgebaut, überall wurden Militärverwalter eingesetzt und die Bürokratie uferte aus. Missliebige Personen wurden inhaftiert oder in die interne Verbannung gezwungen. Verfassung und Pressefreiheit wurden ausgehebelt, und an die Stelle von Parlament und Regierung trat ein [[Militärdirektorium]], später ein [[Zivildirektorium]]. Es gab keine Wahlen mehr. Dagegen formierte sich Widerstand, vor allem nach Ausbruch der [[Weltwirtschaftskrise]]. |
|||
Auch dieser Versuch einer Konsolidierung des maroden spanischen Staates scheiterte, und die Kommunalwahlen am 12. April 1931 als erste Wahlen nach 1923 erbrachten in den großen Städten einen klaren Sieg der [[Republikaner (Spanien)|Republikaner]]. Zwei Tage später wurde in Madrid die [[Zweite Spanische Republik|Republik]] ausgerufen, Alfons ging am selben Tag ohne formelle [[Abdikation|Abdankung]] ins [[Exil]], zunächst nach Paris, später nach Rom. Er schrieb später, dass er die Macht abgab, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden. |
|||
Alfons XIII. hatte die Errichtung der Diktatur durch [[Miguel Primo de Rivera]] zugelassen, indem er diese am 13. September 1923 ausdrücklich guthieß, statt der Sache entgegenzutreten. In der 2. Republik wurde er später deshalb von den [[Cortes (Ständeversammlung)|Cortes]], der verfassunggebenden Versammlung, für abgesetzt erklärt und zur Verhaftung ausgeschrieben. Ihm wurden Hochverrat, [[Machtmissbrauch]] und Verfassungsbruch vorgeworfen. Es wurden ihm alle Würden, Rechte und Titel entzogen, mit dem ausdrücklichen Vermerk, er werde sie weder für sich noch für seine Nachkommen jemals zurückfordern können.<ref name="BZ"/> Im [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] bevorzugte Alfons daher die Putschisten, doch auch die Diktatur des siegreichen [[Francisco Franco]] stellte die Monarchie nicht wieder her. |
|||
Erst kurz vor seinem Tod, am 15. Januar 1941, verzichtete er zugunsten seines Sohnes [[Juan de Borbón y Battenberg]] auf seinen Thronanspruch. |
|||
Alfons XIII. wurde in der römischen Kirche [[Santa Maria di Monserrato (Rom)|Santa Maria di Monserrato]] begraben. Im Jahr 1980, nach der Wiederherstellung der Monarchie, wurden seine Überreste in das ''[[Pantheon der Könige]]'' des Klosters [[Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial|El Escorial]] überführt. |
|||
== Ehe und Nachkommen == |
|||
[[Datei:Victoria Eugenie of Battenberg by Joaquin Sorolla.jpg|mini|hochkant|Porträt von [[Joaquín Sorolla]]: Königin Victoria Eugenia „Ena“ (1910)]] |
|||
Aus der am 31. Mai 1906 geschlossenen Ehe mit Prinzessin [[Victoria Eugénie von Battenberg]], Tochter von Prinz [[Heinrich Moritz von Battenberg]], Gouverneur und Kapitän der [[Isle of Wight]], und seiner Ehefrau Prinzessin [[Beatrice von Großbritannien und Irland]], gingen insgesamt sieben Kinder hervor. Die Ehe war anfangs glücklich, doch zerbrach sie nach dem Tod des jüngsten Sohnes an zunehmender Entfremdung. Von etlichen Affären mit anderen Frauen abgesehen, mit denen Alfons mehrere außereheliche Kinder hatte, konnte ihm Victoria Eugenia nicht verzeihen, dass er den ältesten, schwerkranken Sohn Alfonso wegen einer nicht standesgemäßen Ehe zum „Thronverzicht“ (des ohnehin nicht mehr existierenden spanischen Throns) gezwungen hatte. Alfons warf seiner Frau wiederum vor, dass sie [[Konduktor|Überträgerin]] der [[Hämophilie|Bluterkrankheit]] war, die unter den Enkeln der [[Vereinigtes Königreich|britischen]] Königin [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Victoria]] weit verbreitet war, und diese Krankheit an zwei ihrer Söhne, Alfons Pius und Gonzalo, übertragen hatte. |
|||
Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor: |
Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor: |
||
* [[Alfons Pius de Borbón|Alfons Pius]] (1907–1938), Graf von Covadonga, ⚭ (1) 1933–1937 Edelmira Sampedro-Ocejo y Robarto, ⚭ (2) 1937–1938 Marta Rocafort y Altazurra |
|||
* Alfons Pio (* [[10. Mai]] [[1907]]; † [[6. September]] [[1938]]) |
|||
* [[Jaime de Borbón (1908–1975)|Jaime]] (1908–1975), Herzog von Segovia und französisch-[[Legitimismus|legitimistischer]] Thronprätendent, ⚭ (1) 1935–1947 Prinzessin Victoire Jeanne Joséphine Emmanuelle de Dampierre, ⚭ (2) 1949 [[Charlotte Tiedemann|Carlota Tiedemann]] |
|||
* Jakob Luitpold (* [[23. Juni]] [[1908]]; † [[20. März]] [[1975]]) |
|||
* [[Beatrice Isabel de Borbón y Battenberg|Beatrix Isabel]] (1909–2002) ⚭ 1935 Alessandro Torlonia, Fürst von Civitella-Cesi |
|||
* Beatrix Isabel (* [[22. Juni]] [[1909]]) |
|||
* Fernando totgeborener Sohn (*/† 21. Mai 1910) |
|||
* Maria Christina (* [[12. Dezember]] [[1911]]; † [[23. Dezember]] [[1996]]) |
|||
* Maria Christina (1911–1996) ⚭ 1940 Enrique Graf Marone |
|||
* Johann Karl (* [[26. Juni]] [[1913]]; † [[1. April]] [[1993]]) = [[Juan de Borbón y Battenberg]], Vater von König [[Juan Carlos I. (Spanien)|Juan Carlos I.]] von [[Spanien]] |
|||
* [[Juan de Borbón y Battenberg|Juan]] (1913–1993), Graf von Barcelona ⚭ 1935 Prinzessin [[María de las Mercedes de Borbón y Orleans|María de las Mercedes von Bourbon-Sizilien]], der Vater des nach dem Ende der [[Franquismus|Franco-Diktatur]] als König eingesetzten [[Juan Carlos I.]] |
|||
* Gonzago Manuel (* [[24. Oktober]] [[1914]]; † [[13. August]] [[1934]]) |
|||
* [[Gonzalo Manuel de Borbón y Battenberg|Gonzalo]] (1914–1934) |
|||
Alfons XIII. hatte auch den unehelichen Sohn [[Roger de Vilmorin]] (1905–1980), mit Mélanie de Gaufridy de Dortan (1876–1937), der Frau von [[Philippe de Vilmorin]] (1872–1917), dem damaligen Besitzer der Firma [[Vilmorin (Unternehmen)|Vilmorin]]. |
|||
== Vorfahren == |
|||
{{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Maria Christina von Österreich]]|NACHFOLGER=Staatspräsident [[Niceto Alcalá Zamora]]|AMT=[[Liste der Herrscher Spaniens]]|ZEIT=[[1886]]-[[1931]]}} |
|||
{{Ahnentafel-compact4 |
|||
|1 =Alfons XIII. König von Spanien |
|||
|2 =[[Alfons XII.]] König von Spanien (1857–1885) |
|||
|3 =[[Maria Christina von Österreich (1858–1929)| Maria Christina von Österreich]] (1858–1929) |
|||
|4 =[[Francisco de Asís de Borbón]] (1822–1902) |
|||
|5 =[[Isabella II. (Spanien)|Isabella II.]] Königin von Spanien (1830–1904) |
|||
|6 =[[Karl Ferdinand von Österreich]] (1818–1874) |
|||
|7 =[[Elisabeth Franziska Maria von Österreich]] (1831–1903) |
|||
|8 =[[Francisco de Paula de Borbón]] (1794–1865) |
|||
|9 =[[Luisa Carlota von Neapel-Sizilien]] (1804–1844) |
|||
|10 =[[Ferdinand VII. (Spanien)| Ferdinand VII. ]] König von Spanien (1784–1833) |
|||
|11 =[[Maria Christina von Neapel-Sizilien (1806–1878)| Maria Christina von Neapel-Sizilien]] (1806–1878) |
|||
|12 =[[Karl von Österreich-Teschen]] (1771–1847) |
|||
|13 =[[Henriette Alexandrine von Nassau-Weilburg]] (1797–1829) |
|||
|14 =[[Joseph von Österreich]] (1776–1847) |
|||
|15 =[[Maria Dorothea von Württemberg]] (1797–1855) |
|||
}} |
|||
== Trivia == |
|||
Er wurde Namensgeber für das [[Hotel Alfonso XIII]] und ließ sich von [[George Burchett]] tätowieren.<ref>Janey Levy: ''Tattoos in Modern Society.'' The Rosen Publishing Group Inc 2008, ISBN 1-435-8487-72, S. 52.</ref> |
|||
== Literatur == |
|||
* {{Literatur |
|||
| Autor=Vicente Salas Merino |
|||
| Titel=La Genealogía de Los Reyes de España |
|||
| Auflage=5 |
|||
| Verlag=Vision Libros |
|||
| Ort=Madrid |
|||
| Datum=2015 |
|||
| ISBN=9788416284276 |
|||
| Sprache=es |
|||
}} |
|||
* {{Literatur |
|||
| Autor=Javier Tusell |
|||
| Titel=Alfonso XIII. El rey polémico |
|||
| Auflage= |
|||
| Verlag=Taurus |
|||
| Ort=Madrid |
|||
| Datum=2012 |
|||
| ISBN=9788430608799 |
|||
| Sprache=es |
|||
}} |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
== Weblinks == |
|||
{{Commonscat|Alfonso XIII of Spain|Alfons XIII.}} |
|||
* {{Pressemappe|FID=pe/000350}} |
|||
{{Folgenleiste multi|VORGÄNGER=[[Alfons XII.]]|NACHFOLGER=Staatspräsident [[Niceto Alcalá Zamora]]|AMT=[[Liste der Staatsoberhäupter von Spanien|König von Spanien]]|ZEIT=1886–1931 |
|||
|VORGÄNGER2=[[Alfonso Carlos de Borbón]] |
|||
|NACHFOLGER2=[[Jaime de Borbón (1908–1975)|Jaime de Borbón]] |
|||
|AMT2=[[Datei:Blason France moderne.svg|50px]]<br />Chef des Hauses Bourbon<br /><span style="font-size:90%; font-weight:normal;">legitimistischer Thronprätendent Frankreichs</span> |
|||
|ZEIT2=1936–1941}} |
|||
{{Normdaten|TYP=p|GND=11929074X|LCCN=n/80/1204|VIAF=120694546}} |
|||
{{SORTIERUNG:Alfons 13 #Spanien}} |
|||
[[Kategorie:König (Spanien)]] |
[[Kategorie:König (Spanien)]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Herrscher (19. Jahrhundert)]] |
||
[[Kategorie:Herrscher (20. Jahrhundert)]] |
|||
[[Kategorie:Feldmarschall (Vereinigtes Königreich)]] |
|||
[[Kategorie:Familienmitglied des Hauses Bourbon-Anjou]] |
|||
[[Kategorie:Ritter des Hosenbandordens]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der Académie des Beaux-Arts]] |
|||
[[Kategorie:Träger des Chrysanthemenordens (Großkreuz mit Ordenskette)]] |
|||
[[Kategorie:Träger des Elefanten-Ordens]] |
|||
[[Kategorie:Ritter des Annunziaten-Ordens]] |
|||
[[Kategorie:Träger des Ordens der hl. Mauritius und Lazarus (Großkreuz)]] |
|||
[[Kategorie:Träger des Ordens der Krone von Italien (Großkreuz)]] |
|||
[[Kategorie:Träger des k.u. Sankt Stephans-Ordens (Großkreuz)]] |
|||
[[Kategorie:Träger des Turm- und Schwertordens (Großkreuz)]] |
|||
[[Kategorie:Ritter des Schwarzen Adlerordens]] |
|||
[[Kategorie:Honorary Knight Grand Cross des Royal Victorian Order]] |
|||
[[Kategorie:Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies]] |
|||
[[Kategorie:Großkreuz-Ritter (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem)]] |
|||
[[Kategorie:Träger der Royal Victorian Chain]] |
|||
[[Kategorie:Person (Madrid)]] |
|||
[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Asteroiden]] |
|||
[[Kategorie:Mercedarier]] |
|||
[[Kategorie:Geboren 1886]] |
[[Kategorie:Geboren 1886]] |
||
[[Kategorie:Gestorben 1941]] |
[[Kategorie:Gestorben 1941]] |
||
[[Kategorie:Mann]] |
|||
{{Personendaten |
|||
|NAME=Alfons XIII. |
|||
{{Personendaten| |
|||
NAME=Alfons XIII |
|||
|ALTERNATIVNAMEN= |
|ALTERNATIVNAMEN= |
||
|KURZBESCHREIBUNG=König von Spanien |
|KURZBESCHREIBUNG=König von Spanien |
||
|GEBURTSDATUM= |
|GEBURTSDATUM=17. Mai 1886 |
||
|GEBURTSORT=[[Madrid]] |
|GEBURTSORT=[[Madrid]] |
||
|STERBEDATUM= |
|STERBEDATUM=28. Februar 1941 |
||
|STERBEORT=[[Rom]] |
|STERBEORT=[[Rom]] |
||
}} |
}} |
||
[[en:Alfonso XIII of Spain]] |
|||
[[es:Alfonso XIII de España]] |
|||
[[fr:Alphonse XIII d'Espagne]] |
|||
[[ja:アルフォンソ13世 (スペイン王)]] |
|||
[[ka:ალფონსო XIII]] |
|||
[[nl:Alfons XIII van Spanje]] |
|||
[[sv:Alfons XIII av Spanien]] |
|||
[[pl:Alfons XIII]] |
Aktuelle Version vom 19. März 2025, 00:56 Uhr

Alfons XIII. (spanisch Alfonso XIII, * 17. Mai 1886 in Madrid; † 28. Februar 1941 in Rom; vollständiger Name Alfonso León Fernando María Jaime Isidro Pascual Antonio de Borbón y Austria-Lorena) war von 1886 bis 1931 König von Spanien.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfonso war der Sohn des bereits am 25. November 1885 verstorbenen Alfons XII. von Spanien und dessen zweiter Gemahlin Maria Christina von Österreich und damit de jure vom Moment seiner Geburt an König. Bis 1902 führte jedoch seine Mutter als Regentin die Amtsgeschäfte.
Alfonso, der im Alter von 16 Jahren seine Herrschaft begann, hatte anfangs durchaus Macht, aber er schwankte stark zwischen reaktionären, konservativen und liberalen Ideen. Weil die politischen Parteien, Konservative und Liberale, alles gegenseitig blockierten, fiel ihm so etwas wie die Rolle eines Schiedsrichters zu. An seinem Hochzeitstag entging er 1906 knapp einem Bombenanschlag. Es war eine unruhige Zeit und zudem eine Zeit des sozialen Umbruchs durch den Beginn der Industrialisierung vor allem im Norden Spaniens und des Aufkommens einer Arbeiterbewegung. Nach der Niederlage im Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898, die den fast vollständigen Verlust des Kolonialreiches mit sich brachte, hinterfragten immer mehr Angehörige der jüngeren Generation das gesellschaftliche und politische System und forderten radikale Reformen. Auch der Aufstieg der nach Selbstbestimmung strebenden Nationalbewegungen im Baskenland und Katalonien steht in diesem Kontext. Es wurde außerdem kritisiert, dass es dem König an einer echten Vision für sein Land fehlte.[1] Außenpolitisch löste er sich vom deutschfreundlichen Kurs seiner Mutter und schloss beispielsweise mit Großbritannien und Frankreich die Abkommen von Cartagena. 1902 stiftete er zur Erinnerung an seinen Vater den Orden Alfons’ XII.
Alfonsos Regierungszeit fiel in die Ära der politischen Restauration in Spanien. In dieser Periode waren alle wesentlichen Kräfte bemüht, die existierenden politischen und wachsenden sozialen Gegensätze in der spanischen Gesellschaft zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Der König verstand es nicht, die notwendigen Reformen mittels seiner breit angelegten verfassungsmäßigen Rechte durchzusetzen. Das von Korruption und Reformstau gekennzeichnete politische System Spaniens zerfiel letztendlich 1923 nach der Niederlage der spanischen Armee gegen marokkanische Aufständische bei Annual. Die Regierung war völlig diskreditiert, somit hatte ein Putsch-General gemeinsam mit Verbündeten leichtes Spiel und es gab keinen nennenswerten Widerstand gegen die Putschisten. Die oligarchisch-feudale Halbdemokratie wurde verdrängt von einem Regime, das in einer Zeit weltweiter sozialer Unruhen eine „neue Ordnung“ verhieß. Spanien wurde unter General Miguel Primo de Rivera de facto eine Militärdiktatur, in der der König im Schatten des Militärdiktators stand. Primo de Rivera beschnitt aber auch die Befugnisse des Königs auf das rein Zeremonielle. Das Militärregime wurde gestützt von Spaniens konservativen Eliten. Dies waren beispielsweise Bischöfe, Militärs, Großindustrielle und -grundbesitzer. Es wurden die kommunistischen und anarchistischen Gewerkschaften unterdrückt, die sozialistischen wurden ins ständestaatliche Machtsystem eingebaut. Die staatliche Einflussnahme wurde ausgebaut, überall wurden Militärverwalter eingesetzt und die Bürokratie uferte aus. Missliebige Personen wurden inhaftiert oder in die interne Verbannung gezwungen. Verfassung und Pressefreiheit wurden ausgehebelt, und an die Stelle von Parlament und Regierung trat ein Militärdirektorium, später ein Zivildirektorium. Es gab keine Wahlen mehr. Dagegen formierte sich Widerstand, vor allem nach Ausbruch der Weltwirtschaftskrise.
Auch dieser Versuch einer Konsolidierung des maroden spanischen Staates scheiterte, und die Kommunalwahlen am 12. April 1931 als erste Wahlen nach 1923 erbrachten in den großen Städten einen klaren Sieg der Republikaner. Zwei Tage später wurde in Madrid die Republik ausgerufen, Alfons ging am selben Tag ohne formelle Abdankung ins Exil, zunächst nach Paris, später nach Rom. Er schrieb später, dass er die Macht abgab, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden.
Alfons XIII. hatte die Errichtung der Diktatur durch Miguel Primo de Rivera zugelassen, indem er diese am 13. September 1923 ausdrücklich guthieß, statt der Sache entgegenzutreten. In der 2. Republik wurde er später deshalb von den Cortes, der verfassunggebenden Versammlung, für abgesetzt erklärt und zur Verhaftung ausgeschrieben. Ihm wurden Hochverrat, Machtmissbrauch und Verfassungsbruch vorgeworfen. Es wurden ihm alle Würden, Rechte und Titel entzogen, mit dem ausdrücklichen Vermerk, er werde sie weder für sich noch für seine Nachkommen jemals zurückfordern können.[1] Im Spanischen Bürgerkrieg bevorzugte Alfons daher die Putschisten, doch auch die Diktatur des siegreichen Francisco Franco stellte die Monarchie nicht wieder her.
Erst kurz vor seinem Tod, am 15. Januar 1941, verzichtete er zugunsten seines Sohnes Juan de Borbón y Battenberg auf seinen Thronanspruch.
Alfons XIII. wurde in der römischen Kirche Santa Maria di Monserrato begraben. Im Jahr 1980, nach der Wiederherstellung der Monarchie, wurden seine Überreste in das Pantheon der Könige des Klosters El Escorial überführt.
Ehe und Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aus der am 31. Mai 1906 geschlossenen Ehe mit Prinzessin Victoria Eugénie von Battenberg, Tochter von Prinz Heinrich Moritz von Battenberg, Gouverneur und Kapitän der Isle of Wight, und seiner Ehefrau Prinzessin Beatrice von Großbritannien und Irland, gingen insgesamt sieben Kinder hervor. Die Ehe war anfangs glücklich, doch zerbrach sie nach dem Tod des jüngsten Sohnes an zunehmender Entfremdung. Von etlichen Affären mit anderen Frauen abgesehen, mit denen Alfons mehrere außereheliche Kinder hatte, konnte ihm Victoria Eugenia nicht verzeihen, dass er den ältesten, schwerkranken Sohn Alfonso wegen einer nicht standesgemäßen Ehe zum „Thronverzicht“ (des ohnehin nicht mehr existierenden spanischen Throns) gezwungen hatte. Alfons warf seiner Frau wiederum vor, dass sie Überträgerin der Bluterkrankheit war, die unter den Enkeln der britischen Königin Victoria weit verbreitet war, und diese Krankheit an zwei ihrer Söhne, Alfons Pius und Gonzalo, übertragen hatte.
Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
- Alfons Pius (1907–1938), Graf von Covadonga, ⚭ (1) 1933–1937 Edelmira Sampedro-Ocejo y Robarto, ⚭ (2) 1937–1938 Marta Rocafort y Altazurra
- Jaime (1908–1975), Herzog von Segovia und französisch-legitimistischer Thronprätendent, ⚭ (1) 1935–1947 Prinzessin Victoire Jeanne Joséphine Emmanuelle de Dampierre, ⚭ (2) 1949 Carlota Tiedemann
- Beatrix Isabel (1909–2002) ⚭ 1935 Alessandro Torlonia, Fürst von Civitella-Cesi
- Fernando totgeborener Sohn (*/† 21. Mai 1910)
- Maria Christina (1911–1996) ⚭ 1940 Enrique Graf Marone
- Juan (1913–1993), Graf von Barcelona ⚭ 1935 Prinzessin María de las Mercedes von Bourbon-Sizilien, der Vater des nach dem Ende der Franco-Diktatur als König eingesetzten Juan Carlos I.
- Gonzalo (1914–1934)
Alfons XIII. hatte auch den unehelichen Sohn Roger de Vilmorin (1905–1980), mit Mélanie de Gaufridy de Dortan (1876–1937), der Frau von Philippe de Vilmorin (1872–1917), dem damaligen Besitzer der Firma Vilmorin.
Vorfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Francisco de Paula de Borbón (1794–1865) | |||||||||||||
Francisco de Asís de Borbón (1822–1902) | |||||||||||||
Luisa Carlota von Neapel-Sizilien (1804–1844) | |||||||||||||
Alfons XII. König von Spanien (1857–1885) | |||||||||||||
Ferdinand VII. König von Spanien (1784–1833) | |||||||||||||
Isabella II. Königin von Spanien (1830–1904) | |||||||||||||
Maria Christina von Neapel-Sizilien (1806–1878) | |||||||||||||
Alfons XIII. König von Spanien | |||||||||||||
Karl von Österreich-Teschen (1771–1847) | |||||||||||||
Karl Ferdinand von Österreich (1818–1874) | |||||||||||||
Henriette Alexandrine von Nassau-Weilburg (1797–1829) | |||||||||||||
Maria Christina von Österreich (1858–1929) | |||||||||||||
Joseph von Österreich (1776–1847) | |||||||||||||
Elisabeth Franziska Maria von Österreich (1831–1903) | |||||||||||||
Maria Dorothea von Württemberg (1797–1855) | |||||||||||||
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er wurde Namensgeber für das Hotel Alfonso XIII und ließ sich von George Burchett tätowieren.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vicente Salas Merino: La Genealogía de Los Reyes de España. 5. Auflage. Vision Libros, Madrid 2015, ISBN 978-84-16284-27-6 (spanisch).
- Javier Tusell: Alfonso XIII. El rey polémico. Taurus, Madrid 2012, ISBN 978-84-306-0879-9 (spanisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b berliner-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2022. Suche in Webarchiven)
- ↑ Janey Levy: Tattoos in Modern Society. The Rosen Publishing Group Inc 2008, ISBN 1-435-8487-72, S. 52.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Alfons XII. | König von Spanien 1886–1931 | Staatspräsident Niceto Alcalá Zamora |
Alfonso Carlos de Borbón | ![]() Chef des Hauses Bourbon legitimistischer Thronprätendent Frankreichs 1936–1941 | Jaime de Borbón |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Alfons XIII. |
KURZBESCHREIBUNG | König von Spanien |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1886 |
GEBURTSORT | Madrid |
STERBEDATUM | 28. Februar 1941 |
STERBEORT | Rom |
- König (Spanien)
- Herrscher (19. Jahrhundert)
- Herrscher (20. Jahrhundert)
- Feldmarschall (Vereinigtes Königreich)
- Familienmitglied des Hauses Bourbon-Anjou
- Ritter des Hosenbandordens
- Mitglied der Académie des Beaux-Arts
- Träger des Chrysanthemenordens (Großkreuz mit Ordenskette)
- Träger des Elefanten-Ordens
- Ritter des Annunziaten-Ordens
- Träger des Ordens der hl. Mauritius und Lazarus (Großkreuz)
- Träger des Ordens der Krone von Italien (Großkreuz)
- Träger des k.u. Sankt Stephans-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Turm- und Schwertordens (Großkreuz)
- Ritter des Schwarzen Adlerordens
- Honorary Knight Grand Cross des Royal Victorian Order
- Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies
- Großkreuz-Ritter (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem)
- Träger der Royal Victorian Chain
- Person (Madrid)
- Person als Namensgeber für einen Asteroiden
- Mercedarier
- Geboren 1886
- Gestorben 1941
- Mann