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„Nicolas Kiefer“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Tennisspieler
'''Nicolas Kiefer''' (* [[5. Juli]] [[1977]] in [[Holzminden]]) ist ein deutscher [[Tennisspieler]].
| Name =
| Bild = Nicolas Kiefer 2005.jpg
| Bildbeschriftung = Nicolas Kiefer (2005)
| Spitzname = Kiwi, Nico
| Nationalität = {{DEU}}
| Geburtstag = 5. Juli 1977<br />({{Alter|1977|07|05}}&nbsp;Jahre)
| Größe = 183
| Gewicht = 80
| ErsteProfisaison = 1995
| Rücktritt = 2010
| Spielhand = Rechts, beidhändige Rückhand
| Trainer = Sascha Nensel
| Preisgeld = 7.480.465
| EinzelBilanz = 366:274
| AnzahlEinzelTitel = 6
| HoechsteEinzelPlatzierung = 4 (10. Januar 2000)
| AktuelleEinzelPlatzierung =
| WochenNr1 =
| AnzahlGrandSlamTitelEinzel =
| AustralianOpenErgebnisEinzel = HF (2006)
| FrenchOpenErgebnisEinzel = AF (2005)
| WimbledonErgebnisEinzel = VF (1997)
| USOpenErgebnisEinzel = VF (2000)
| DoppelBilanz = 92:123
| AnzahlDoppelTitel = 3
| HoechsteDoppelPlatzierung = 56 (17. Februar 2003)
| AktuelleDoppelPlatzierung =
| WochenNr1Doppel =
| AnzahlGrandSlamTitelDoppel =
| AustralianOpenErgebnisDoppel = 2R (2004)
| FrenchOpenErgebnisDoppel = 1R (2001, 2003, 2004)
| WimbledonErgebnisDoppel = 2R (2003)
| USOpenErgebnisDoppel = 1R (2002)
| OlympischeMedaille1 = Silber
| OlympischeMedaille1Modus = Doppel
| OlympischeMedaille1Jahr = 2004
| Updated =
}}
'''Nicolas Kiefer''' (* [[5. Juli]] [[1977]] in [[Holzminden]]) ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]] [[Tennis]]spieler. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Silbermedaille im Doppel an der Seite von [[Rainer Schüttler]] bei den [[Olympische Sommerspiele 2004/Tennis|Olympischen Spielen 2004 in Athen]]. Er gewann auf der [[ATP Tour|ATP World Tour]] sechs Turniere und stand weitere 13-mal in einem Endspiel. Er gehört zu den erfolgreichsten deutschen Tennisspielern der [[Open Era]].


== Tenniskarriere ==
==sportliche Erfolge==
=== Anfänge ===
Turniersiege:
Nicolas Kiefers Mutter ist Französin, sein Vater war Sportlehrer an der Paul-Gerhardt-Schule, einem Evangelischen Gymnasium in [[Dassel]] ([[Landkreis Northeim|Kreis Northeim]]). Er begann im Alter von sechs Jahren mit dem Tennisspielen und wurde schon bald als Talent entdeckt. Kiefer wurde in Einbeck von Martin Rausch trainiert und dann im Leistungszentrum von Hannover gefördert. Als er auf der Juniorentour im Jahr 1995 die Titel bei den [[Grand Slam (Tennis)|Grand-Slam]]-Turnieren in Melbourne ([[Australian Open]]) und New York ([[US Open]]) gewinnen konnte und auch im Finale der Juniorenkonkurrenz von [[Wimbledon Championships|Wimbledon]] stand, galt er als das vielleicht größte deutsche Tennistalent seit [[Boris Becker]]. Der Durchbruch auf der ATP Tour gelang Kiefer dann im Jahr 1997, als er in Wimbledon das Viertelfinale erreichte und seinen ersten Profi-Turniersieg in Toulouse errang. Auf Position 32 in der [[Tennisweltrangliste]] beendete Kiefer die Saison zum ersten Mal als bester Deutscher. 1998 erreichte er dann erstmals das Viertelfinale der Australian Open, scheiterte dort aber überraschend am Franzosen [[Nicolas Escudé]]. Kiefer beendete die Saison auf Platz 35.
# [[Toulouse]] ([[1997]])
# [[Halle (Westfalen)|Halle]] ([[1999]])
# [[Taschkent]] ([[1999]])
# [[Tokio]] ([[1999]])
# [[Dubai]] ([[2000]])
# [[Hongkong]] ([[2000]])


=== Weltspitze ===
Finalteilnahmen:
Der Sprung in die Weltspitze gelang Kiefer dann in der Saison 1999, als er vier Endspiele auf der Profitour bestritt, von denen er zwei ([[ATP Halle|Halle]] und Taschkent) gewinnen konnte und erstmals unter den besten zehn Spielern der Welt rangierte. Die Saison beendete er auf Platz 6 und konnte dabei zum ersten und einzigen Mal in seiner Karriere am saisonabschließenden [[ATP Finals|Masters Cup]] teilnehmen, der damals in Hannover ausgetragen wurde. Nach einer Niederlage gegen [[Thomas Enqvist]] erreichte Kiefer mit Siegen über [[Todd Martin]] und [[Jewgeni Alexandrowitsch Kafelnikow|Jewgeni Kafelnikow]] das Halbfinale, das er gegen [[Pete Sampras]] verlor.
# [[Singapur]] ([[1997]])
# [[Dubai]] ([[1999]])
# [[Wien]] ([[1999]])
# [[Moskau]] ([[2001]])
# [[Halle (Westfalen)|Halle]] ([[2002]])
# [[Halle (Westfalen)|Halle]] ([[2003]])
# [[Memphis (Tennessee)|Memphis]] ([[2004]])
# [[Scottsdale]] ([[2004]])


=== Das Jahr 2000 ===
Die Saison begann für Kiefer vielversprechend. Er erreichte das Viertelfinale bei den Australian Open, unterlag dort allerdings dem Schweden [[Magnus Norman]] in vier Sätzen. Nach diesem Turnier stand Kiefer auf Position vier der Weltrangliste, seine beste Platzierung. Es folgten zahlreiche Verletzungen und enttäuschende Ergebnisse. Im September konnte Kiefer das Viertelfinale der US Open erreichen, wo er dem späteren Turniersieger [[Marat Michailowitsch Safin|Marat Safin]] unterlag. Dieses Jahr bezeichnete Kiefer trotz zweier Turniersiege in [[Dubai Tennis Championships 2000|Dubai]] und Hongkong als die „Seuchensaison“ seiner Karriere, da er immer wieder von Verletzungen gestoppt wurde und die Saison schließlich auf Platz 20 beendete.


== Lebenslauf ==
=== 2001 bis 2005 ===
Die Jahre 2001 bis 2005 waren von durchwachsenen Leistungen Kiefers geprägt. Zwar konnte er in diesem Zeitraum noch neun weitere Endspiele erreichen, ein Sieg gelang ihm aber nicht. Das bescherte ihm den traurigen Rekord der meisten Finalniederlagen auf der ATP Tour hintereinander. 2002 und 2003 war Kiefer nur noch selten unter den besten 50 Spielern der Welt, als Hoffnungsträger des deutschen Herrentennis musste er zunehmend hinter [[Tommy Haas]] zurücktreten. Erst mit der Saison 2004, in der er viermal ein Turnierfinale erreichte, fand Kiefer wieder zu besserer Form zurück.
Bei den [[Olympische Sommerspiele 2004/Tennis/Herrendoppel|Olympischen Spielen 2004]] zog Kiefer zudem an der Seite von [[Rainer Schüttler]] ins Finale ein, in dem sie gegen [[Fernando González]] und [[Nicolás Massú]] aus Chile in fünf Sätzen unterlagen. Im vierten Satz verlor das deutsche Doppel bei 2:1-Satzführung knapp den Tiebreak mit 7:9.


=== Verletzung und erneutes Comeback ===
Name: Nicolas Kiefer
Zum Auftakt der Saison 2006 erreichte Kiefer bei den Australian Open das Halbfinale, die beste Leistung seiner Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier. Der 28-Jährige schaffte damit den erneuten Sprung unter die Besten 15 der Welt. Bei den [[French Open]] zog sich Kiefer dann eine Handgelenksverletzung zu, die ihn zu einer einjährigen Pause zwang. Bei den [[ATP Halle|Gerry Weber Open]] 2007 in [[Halle (Westf.)]] gab er sein Comeback, unterlag allerdings [[Tomáš Berdych]]. Seinen ersten Erfolg nach der langen Verletzungspause feierte er auf der Tour zwei Wochen später in der ersten Runde von [[Wimbledon Championships|Wimbledon]] gegen [[Filippo Volandri]]. Er schied aber in der dritten Runde in einem denkbar knappen Match, das wegen anhaltenden Regens erst vier Tage später als geplant zu Ende gespielt werden konnte, gegen [[Novak Đoković]] (damals Nummer fünf der Weltrangliste) aus. Bei den [[ATP Los Angeles|Countrywide Classic]] in [[Los Angeles]] drang er bis ins Halbfinale vor, musste dieses allerdings wegen einer Knieverletzung absagen.
Spitzname Kiwi
Geburtstag: 5. Juli 1977
Geburtsort: [[Holzminden]]
Grösse: 182 cm
Gewicht: 76 bis 78 kg – optimales „Kampfgewicht“: 77 kg
Familienstand: ledig
Wohnort: Hannover
Eltern: Nicolle und Wolfgang
Geschwister: Bruder David
Haustiere: keine
Schulabschluss: Abitur (1997) mit den Leistungsfächern Französisch und Erdkunde, sowie Chemie und Sport als weiteren Prüfungsfächern


Im Juli 2008 erreichte Kiefer in [[Kanada Masters|Toronto]] erstmals das Finale eines Turniers der [[Tennis Masters Series]], in welchem er sich nach Siegen über die beiden Top-Ten-Spieler [[Nikolai Wladimirowitsch Dawydenko|Nikolai Dawydenko]] und [[James Blake (Tennisspieler)|James Blake]] erst dem designierten Weltranglistenersten [[Rafael Nadal]] geschlagen geben musste. Dieses Ergebnis brachte ihn erstmals nach seinem Comeback zurück unter die Besten 20 der Tennisweltrangliste und machte ihn wieder zur Nummer eins im deutschen Tennis. Bei den [[Olympia 2008|Olympischen Spielen in Peking]] unterlag er im Achtelfinale [[Paul-Henri Mathieu]]. Im Doppel scheiterte er an der Seite von Rainer Schüttler bereits in der ersten Runde am österreichischen Doppel [[Jürgen Melzer]] und [[Julian Knowle]].
Hobbies: Musik, Fußball, Basketball, Golf, Kochen


=== 2009 ===
Lieblingsessen: Nudeln in allen Variationen, Fisch (Lachs, Seezunge), Sushi – bei Lust und Laune aber auch Currywurst mit Pommes oder Wallnusseis.
Im März erreichte Kiefer jeweils die dritte Runde bei den Masters-Turnieren in [[Indian Wells Masters|Indian Wells]] und [[Miami Masters|Miami]], verlor dort aber gegen [[Andy Roddick]] (Indian Wells) und [[Roger Federer]] (Miami). Im Mai erreichte er das Achtelfinale in [[ATP München|München]] sowie die zweite Runde bei den French Open. Daneben erwies er sich als starker Rückhalt der deutschen Mannschaft beim [[World Team Cup]] in Düsseldorf, bei dem er an der Seite von [[Mischa Zverev]] alle vier Spiele gewinnen konnte. Bei den Gerry Weber Open in Halle (Westf.) musste er seine Achtelfinalbegegnung im Einzelwettbewerb gegen Jürgen Melzer wegen einer Bauchmuskelverletzung aufgeben, zum Halbfinale im Doppel (wiederum mit Zverev) konnte er gar nicht erst antreten. Im Juli erreichte er das Halbfinale in [[ATP Stuttgart|Stuttgart]], das er gegen [[Jérémy Chardy]] verlor, sowie das Viertelfinale von [[ATP Gstaad|Gstaad]], wo er gegen den späteren Turniersieger [[Thomaz Bellucci]] erneut aufgeben musste.


=== 2010 bis Karriereende ===
Lieblingsgetränk: Apfelschorle, Latte Machiatto
In diesem Jahr bestritt Kiefer lediglich vier Turniere. Bei den Gerry Weber Open sorgte er noch einmal für Aufsehen, als er in Runde eins den Russen [[Michail Michailowitsch Juschny|Michail Juschny]] in drei Sätzen bezwingen konnte.


Im August wurde Kiefer Vater einer Tochter.<ref>{{Internetquelle|url=https://rp-online.de/sport/tennis/nicolas-kiefer-ist-vater-einer-tochter_aid-12706749|titel=Nicolas Kiefer ist Vater einer Tochter|werk=rp-online.de|hrsg=Rheinische Post|datum=2010-08-12|zugriff=2017-10-04}}</ref>
Lieblingsmusik: Charts und RnB
Ende des Jahres 2010 erklärte Nicolas Kiefer seinen Rücktritt und begründete dies damit, dass er möglichst viel Zeit mit seiner Familie verbringen möchte und es nach 15 Jahren Zeit sei, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/tennis-nicolas-kiefer-beendet-seine-karriere-11085038.html|titel=Nicolas Kiefer beendet seine Karriere|werk=faz.net|datum=2010-12-30|zugriff=2017-10-04}}</ref>


== Erfolge ==
Lieblingsfilm: Rocky
{|
|
{| class="wikitable"
|- style="background:#EEEEEE;"
|'''Legende (Anzahl der Titel)'''
|- style="background:#E5D1CB;"
| Grand Slam
|- style="background:#FFD700;"
| Olympische Spiele
|- style="background:#FFFFCC;"
| Tennis Masters Cup
|- style="background:#DFE2E9;"
| ATP Masters Series
|- style="background:#D1EEEE;"
| ATP International Series Gold (2)
|-
| ATP International Series (7)
|- style="background:#FFE4B5;"
| ATP Challenger Tour (1)
|}
| valign="top" style="text-align:left"|
{| class="wikitable"
|- style="background:#EEEEEE;"
|'''Titel nach Belag'''
|-
| Hartplatz (7)
|-
| Sand (0)
|-
| Rasen (1)
|-
| Teppich (1)
|}
|}


=== Einzel ===
Lieblings-Schauspieler: Will Smith
==== Turniersiege ====
===== ATP Tour =====
{| class="wikitable"
|- style="background:#EEEEEE;"
! Nr.
! Datum
! Turnier
! Belag
! Finalgegner
! Ergebnis
|-
| 1.
| 5. Oktober 1997
| {{FRA|ATP Toulouse|Toulouse}}
| Hartplatz
| {{AUS|Mark Philippoussis|Mark Philippoussis}}
| 7:5, 5:7, 6:4
|-style="background:#D1EEEE;"
| 2.
| 18. April 1999
| {{JPN|ATP Tokio|Tokio}}
| Hartplatz
| {{ZAF|Wayne Ferreira|Wayne Ferreira}}
| 7:6, 7:5
|-
| 3.
| 13. Juni 1999
| {{DEU|ATP Halle|Halle}}
| Rasen
| {{SWE|Nicklas Kulti|Nicklas Kulti}}
| 6:3, 6:2
|-
| 4.
| 19. September 1999
| {{UZB|ATP Taschkent|Taschkent}}
| Hartplatz
| {{CHE|George Bastl|George Bastl}}
| 6:4, 6:2
|-
| 5.
| 13. Februar 2000
| {{ARE|ATP Dubai|Dubai}}
| Hartplatz
| {{ESP|Juan Carlos Ferrero|Juan Carlos Ferrero}}
| [[Dubai Tennis Championships 2000|7:5, 4:6, 6:3]]
|-
| 6.
| 8. Oktober 2000
| {{CN-HK|ATP Hongkong|Hongkong}}
| Hartplatz
| {{AUS|Mark Philippoussis|Mark Philippoussis}}
| [[Salem Open 2000|7:6, 2:6, 6:2]]
|}


===== Challenger Tour =====
Lieblings-Schauspielerin: Julia Roberts
{| class="wikitable"
|- style="background:#EEEEEE;"
! Nr.
! Datum
! Turnier
! Belag
! Finalgegner
! Ergebnis
|- style="background:#FFE4B5;"
| 1.
| 12. März 1995
| {{DEU|ATP Challenger Garmisch-Partenkirchen|Garmisch-Partenkirchen}}
| Teppich
| {{BEL|Ziel=Dick Norman}}
| [[Garmisch-Partenkirchen Challenger 1995|7:6, 7:6]]
|}


==== Finalteilnahmen ====
Lieblingsland: [[Australien ]]
{| class="wikitable"
|- style="background:#EEEEEE;"
! Nr.
! Datum
! Turnier
! Belag
! Finalgegner
! Ergebnis
|- style="background:#D1EEEE;"
| 1.
| 19. Oktober 1997
| {{SGP|ATP Singapur|Singapur}}
| Teppich (i)
| {{SWE|Magnus Gustafsson|Magnus Gustafsson}}
| 6:4, 3:6, 3:6
|-
| 2.
| 21. Februar 1999
| {{ARE|ATP Dubai|Dubai}}
| Hartplatz
| {{FRA|Jérôme Golmard|Jérôme Golmard}}
| 4:6, 2:6
|- style="background:#D1EEEE;"
| 3.
| 25. Oktober 1999
| {{AUT|ATP Wien|Wien}}
| Teppich (i)
| {{GBR|Greg Rusedski|Greg Rusedski}}
| {{nowrap|7:6, 6:2, 3:6, 5:7, 4:6}}
|-
| 4.
| 14. Oktober 2001
| {{RUS|ATP Moskau|Moskau}} <small>(1)</small>
| Teppich (i)
| {{RUS|Jewgeni Alexandrowitsch Kafelnikow|Jewgeni Kafelnikow}}
| 4:6, 5:7
|-
| 5.
| 23. Juni 2002
| {{DEU|ATP Halle|Halle}} <small>(1)</small>
| Rasen
| {{RUS|#}} Jewgeni Kafelnikow
| 6:2, 4:6, 4:6
|-
| 6.
| 23. Juni 2003
| {{DEU|#}} Halle <small>(2)</small>
| Rasen
| {{CHE|Roger Federer|Roger Federer}}
| 1:6, 3:6
|- style="background:#D1EEEE;"
| 7.
| 22. Februar 2004
| {{USA|ATP Memphis|Memphis}}
| Hartplatz (i)
| {{SWE|Joachim Johansson|Joachim Johansson}}
| 6:7, 3:6
|-
| 8.
| 7. März 2004
| {{USA|ATP Las Vegas|Las Vegas}}
| Hartplatz
| {{USA|Vincent Spadea|Vincent Spadea}}
| 5:7, 7:6, 3:6
|-
| 9.
| 25. Juli 2004
| {{USA|ATP Indianapolis|Indianapolis}}
| Hartplatz
| {{USA|Andy Roddick|Andy Roddick}}
| 2:6, 3:6
|-
| 10.
| 18. Juli 2004
| {{USA|ATP Los Angeles|Los Angeles}}
| Hartplatz
| {{DEU|Tommy Haas|Tommy Haas}}
| 6:7<sup>6</sup>, 4:6
|-
| 11.
| 16. Oktober 2005
| {{RUS|#}} Moskau <small>(2)</small>
| Teppich (i)
| {{RUS|Igor Walerjewitsch Andrejew|Igor Andrejew}}
| 7:5, 6:7, 2:6
|-
| 12.
| 30. Oktober 2005
| {{RUS|ATP St. Petersburg|St. Petersburg}}
| Teppich (i)
| {{SWE|Thomas Johansson (Tennisspieler)|Thomas Johansson}}
| 4:6, 2:6
|- style="background:#DFE2E9;"
| 13.
| 27. August 2008
| {{CAN|Kanada Masters|Toronto}}
| Hartplatz
| {{ESP|Rafael Nadal|Rafael Nadal}}
| [[Rogers Cup 2008/Herren|3:6, 2:6]]
|}


=== Doppel ===
Lieblingsstädte: [[New York City|New York]], [[Hongkong]], [[Shanghai]]., [[Sydney]]
==== Turniersiege ====
{| class="wikitable"
|- style="background:#EEEEEE;"
! Nr.
! Datum
! Turnier
! Belag
! Partner
! Finalgegner
! Ergebnis
|-
| 1.
| 25. Oktober 1998
| {{CZE|ATP Ostrava|Ostrava}}
| Teppich (i)
| {{DEU|David Prinosil|David Prinosil}}
| {{ZAF|David Adams (Tennisspieler)|David Adams}}<br />{{CZE|Pavel Vízner|Pavel Vízner}}
| 6:4, 6:3
|-
| 2.
| 28. Juli 2002
| {{USA|ATP Los Angeles|Los Angeles}}
| Hartplatz
| {{FRA|Sébastien Grosjean|Sébastien Grosjean}}
| {{USA|Justin Gimelstob|Justin Gimelstob}}<br />{{FRA|Michaël Llodra|Michaël Llodra}}
| 6:4, 6:4
|-style="background:#D1EEEE;"
| 3.
| 5. Oktober 2003
| {{JPN|ATP Tokio|Tokio}}
| Hartplatz
| {{USA|Justin Gimelstob|Justin Gimelstob}}
| {{USA|Scott Humphries|Scott Humphries}}<br />{{BHS|Mark Merklein|Mark Merklein}}
| 6:7, 6:3, 7:6
|}


==== Finalteilnahmen ====
Lieblingsblume: rote Rose
{| class="wikitable"
|- style="background:#EEEEEE;"
! Nr.
! Datum
! Turnier
! Belag
! Partner
! Finalgegner
! Ergebnis
|- style="background:#FFD700;"
| 1.
| 22. August 2004
| {{GRC|Olympische Sommerspiele 2004/Tennis|Olympische Sommerspiele}}
| Hartplatz
| {{DEU|Ziel=Rainer Schüttler}}
| {{CHL|Ziel=Fernando González}}<br />{{CHL|Ziel=Nicolás Massú}}
| [[Olympische Sommerspiele 2004/Tennis/Herrendoppel|2:6, 6:4, 6:3, 6:7<sup>7</sup>, 4:6]]
|}


== Grand-Slam-Resultate Einzel ==
Lieblingskleidung: sportlich, bequem
''Angegeben ist immer die erreichte Runde''
{| class="wikitable"
|- style="background:#efefef"
! Turnier !! 2010 !! 2009 !! 2008!! 2007 !! 2006 !! 2005 !! 2004 !! 2003 !! 2002 !! 2001 !! 2000 !! 1999 !! 1998 !! 1997 !! 1996 !! 1995 !! Karriere
|-
|[[Australian Open]]
|align="center"|[[Australian Open 2010/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[Australian Open 2009/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[Australian Open 2008/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Australian Open 2007/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[Australian Open 2006/Herreneinzel|HF]]
|align="center"|[[Australian Open 2005/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Australian Open 2004/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Australian Open 2003/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[Australian Open 2002/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Australian Open 2001/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[Australian Open 2000/Herreneinzel|VF]]
|align="center"|[[Australian Open 1999/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[Australian Open 1998/Herreneinzel|VF]]
|align="center"|[[Australian Open 1997/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[Australian Open 1996/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Australian Open 1995/Herreneinzel|–]]
|align="center"|'''HF'''
|-
|[[French Open]]
|align="center"|[[French Open 2010/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[French Open 2009/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[French Open 2008/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[French Open 2007/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[French Open 2006/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[French Open 2005/Herreneinzel|AF]]
|align="center"|[[French Open 2004/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[French Open 2003/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[French Open 2002/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[French Open 2001/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[French Open 2000/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[French Open 1999/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[French Open 1998/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[French Open 1997/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[French Open 1996/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[French Open 1995/Herreneinzel|–]]
|align="center"|'''AF'''
|-
|[[Wimbledon Championships|Wimbledon]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2010/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2009/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2008/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2007/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2006/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2005/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2004/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2003/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2002/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2001/Herreneinzel|AF]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2000/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 1999/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 1998/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 1997/Herreneinzel|VF]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 1996/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[Wimbledon Championships 1995/Herreneinzel|–]]
|align="center"|'''VF'''
|-
|[[US Open]]
|align="center"|
|align="center"|[[US Open 2009/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[US Open 2008/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[US Open 2007/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[US Open 2006/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[US Open 2005/Herreneinzel|AF]]
|align="center"|[[US Open 2004/Herreneinzel|AF]]
|align="center"|[[US Open 2003/Herreneinzel|2]]
|align="center"|[[US Open 2002/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[US Open 2001/Herreneinzel|1]]
|align="center"|[[US Open 2000/Herreneinzel|VF]]
|align="center"|[[US Open 1999/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[US Open 1998/Herreneinzel|3]]
|align="center"|[[US Open 1997/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[US Open 1996/Herreneinzel|–]]
|align="center"|[[US Open 1995/Herreneinzel|–]]
|align="center"|'''VF'''
|}


== Grand-Slam-Resultate Doppel ==
Lieblingsschulfach: Chemie (wegen der geilen Experimente...), Mathe und Sport
''Angegeben ist immer die erreichte Runde''
Vorbilder? [[Michael Jordan]] und [[Steffi Graf]] (wie sie das Leben „danach“ meistert!), als Kind natürlich [[Boris Becker]], aber auch [[Lance Armstrong]] (wie er durch Willen und Kampfgeist alles erreicht!)
{| class="wikitable"
|- style="background:#efefef"
! Turnier !! 2009!! 2008!! 2007 !! 2006 !! 2005 !! 2004 !! 2003 !! 2002 !! 2001 !! 2000 !! 1999 !! 1998 !! 1997 !! 1996 !! 1995 !! Karriere
|-
|[[Australian Open]]
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|[[Australian Open 2004/Herrendoppel|2]]
|align="center"|–
|align="center"|–
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|align="center"|–
|align="center"|–
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|align="center"|'''2'''
|-
|[[French Open]]
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|[[French Open 2004/Herrendoppel|1]]
|align="center"|[[French Open 2003/Herrendoppel|1]]
|align="center"|–
|align="center"|[[French Open 2001/Herrendoppel|1]]
|align="center"|–
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|align="center"|–
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|align="center"|'''1'''
|-
|[[Wimbledon Championships|Wimbledon]]
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|[[Wimbledon Championships 2003/Herrendoppel|2]]
|align="center"|–
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|align="center"|–
|align="center"|–
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|align="center"|–
|align="center"|–
|align="center"|'''2'''
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|[[US Open]]
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== Nach der aktiven Karriere ==
Tennis seit: 1985
Kiefer ist begeisterter Fußball- und Eishockeyanhänger der Clubs [[Hannover 96]] und [[Hannover Scorpions]]. Er ist Vereinsmitglied von Hannover 96 und tritt bei Spielen der Bundesliga-Mannschaft in deren Trikot auf.


Nach seiner Karriere begann Kiefer mit dem [[Marathonlauf]] und absolvierte u. a. alle sechs [[World Marathon Majors]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sport1.de/news/leichtathletik/2024/04/alle-sechs-nicolas-kiefer-schafft-auch-boston-marathon |titel=Alle sechs: Nicolas Kiefer schafft auch Boston-Marathon |werk=Sport1 |datum=2024-04-16 |sprache=de |abruf=2025-04-07}}</ref>
Profi seit: 1997


Kiefer engagiert sich auch für karitative und soziale Projekte, beispielsweise bei „bed by night“ in Hannover, in einem Containerdorf auf dem [[Welfenplatz (Hannover)|Welfenplatz]] (Einrichtung zur Versorgung von Straßenkindern), bei „Aktion Kindertraum“ und zusammen mit der Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] im Kampf gegen Folter.
Weltrangliste: ATP-Ranking vom 06.06.05:
Champions Race: Nr. 32 (+7)
Entry List: Nr. 26 (+2)
Deutsche Rangliste: Nr. 2 (Stand: 31.03.2004)
ATP-Tour Bilanz: Turniersiege Einzel (gesamt): 6


2016 begleitete Kiefer die Grand-Slam-Turniere für den pan-europäischen Sportsender [[Eurosport]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eurosport.de/tennis/french-open/2016/french-open-2016-nicolas-kiefer-verstarkt-eurosport-team_sto5575275/story.shtml |titel=French Open 2016: Nicolas Kiefer verstärkt Eurosport-Team |werk=eurosport.de |datum=2016-05-17 |zugriff=2016-09-06 }}</ref> 2016 bei den US Open moderierte er zusammen mit [[Matthias Stach]] abends die Livesendung „Aufschlag Kiefer“, in der die Spiele des vergangenen Tages analysiert wurden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eurosport.de/tennis/us-open/2016/neue-show-kiefer-analysiert-die-stars-bei-den-us-open_sto5774317/story.shtml |titel=Neue Show: Kiefer analysiert die Stars bei den US Open |werk=eurosport.de |datum=2016-08-29 |zugriff=2016-09-06 }}</ref>
Finalteilnahmen (gesamt): 10
Turniersiege Doppel (gesamt): 3
Preisgeld: 5.020.357 US-Dollar (Stand: März 05)


== Weblinks ==
{{Commonscat}}
Daviscup-Einsätze:
* {{ATP|K316}}
(Einzel) 15 Spiele
* {{ITF|m|10010916}}
07 Siege
* {{DavisCup|800187621}}
08 Niederlagen
* [https://www.nicolas-kiefer.de/ Website Nicolas Kiefer]
* {{DNB-Portal|123202973}}
Daviscup-Einsätze:
(Doppel) 03 Spiele
01 Sieg
02 Niederlage
Olympia-Teilnahmen: Sydney 2000, Athen 2004
Trainer: Thomas Hogstedt (Schweden, seit: Oktober 2003)


== Einzelnachweise ==
===Weblinks===
<references />
[http://www.nicolaskiefer.de Offizielle Homepage Nicolas Kiefer]


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[[Kategorie:Tennisspieler (Deutschland)|Kiefer, Nicolas]]
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[[Kategorie:Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2000]]
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[[en:Nicolas Kiefer]]
[[pl:Nicolas Kiefer]]

Aktuelle Version vom 7. April 2025, 17:32 Uhr

Nicolas Kiefer Tennisspieler
Nicolas Kiefer
Nicolas Kiefer
Nicolas Kiefer (2005)
Spitzname: Kiwi, Nico
Nation: Deutschland Deutschland
Geburtstag: 5. Juli 1977
(47 Jahre)
Größe: 183 cm
Gewicht: 80 kg
1. Profisaison: 1995
Rücktritt: 2010
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Sascha Nensel
Preisgeld: 7.480.465 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 366:274
Karrieretitel: 6
Höchste Platzierung: 4 (10. Januar 2000)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open HF (2006)
French Open AF (2005)
Wimbledon VF (1997)
US Open VF (2000)
Doppel
Karrierebilanz: 92:123
Karrieretitel: 3
Höchste Platzierung: 56 (17. Februar 2003)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 2R (2004)
French Open 1R (2001, 2003, 2004)
Wimbledon 2R (2003)
US Open 1R (2002)
Olympische Spiele
Olympische Medaillen:
Silber Athen 2004 Doppel
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Nicolas Kiefer (* 5. Juli 1977 in Holzminden) ist ein ehemaliger deutscher Tennisspieler. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Silbermedaille im Doppel an der Seite von Rainer Schüttler bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Er gewann auf der ATP World Tour sechs Turniere und stand weitere 13-mal in einem Endspiel. Er gehört zu den erfolgreichsten deutschen Tennisspielern der Open Era.

Nicolas Kiefers Mutter ist Französin, sein Vater war Sportlehrer an der Paul-Gerhardt-Schule, einem Evangelischen Gymnasium in Dassel (Kreis Northeim). Er begann im Alter von sechs Jahren mit dem Tennisspielen und wurde schon bald als Talent entdeckt. Kiefer wurde in Einbeck von Martin Rausch trainiert und dann im Leistungszentrum von Hannover gefördert. Als er auf der Juniorentour im Jahr 1995 die Titel bei den Grand-Slam-Turnieren in Melbourne (Australian Open) und New York (US Open) gewinnen konnte und auch im Finale der Juniorenkonkurrenz von Wimbledon stand, galt er als das vielleicht größte deutsche Tennistalent seit Boris Becker. Der Durchbruch auf der ATP Tour gelang Kiefer dann im Jahr 1997, als er in Wimbledon das Viertelfinale erreichte und seinen ersten Profi-Turniersieg in Toulouse errang. Auf Position 32 in der Tennisweltrangliste beendete Kiefer die Saison zum ersten Mal als bester Deutscher. 1998 erreichte er dann erstmals das Viertelfinale der Australian Open, scheiterte dort aber überraschend am Franzosen Nicolas Escudé. Kiefer beendete die Saison auf Platz 35.

Der Sprung in die Weltspitze gelang Kiefer dann in der Saison 1999, als er vier Endspiele auf der Profitour bestritt, von denen er zwei (Halle und Taschkent) gewinnen konnte und erstmals unter den besten zehn Spielern der Welt rangierte. Die Saison beendete er auf Platz 6 und konnte dabei zum ersten und einzigen Mal in seiner Karriere am saisonabschließenden Masters Cup teilnehmen, der damals in Hannover ausgetragen wurde. Nach einer Niederlage gegen Thomas Enqvist erreichte Kiefer mit Siegen über Todd Martin und Jewgeni Kafelnikow das Halbfinale, das er gegen Pete Sampras verlor.

Die Saison begann für Kiefer vielversprechend. Er erreichte das Viertelfinale bei den Australian Open, unterlag dort allerdings dem Schweden Magnus Norman in vier Sätzen. Nach diesem Turnier stand Kiefer auf Position vier der Weltrangliste, seine beste Platzierung. Es folgten zahlreiche Verletzungen und enttäuschende Ergebnisse. Im September konnte Kiefer das Viertelfinale der US Open erreichen, wo er dem späteren Turniersieger Marat Safin unterlag. Dieses Jahr bezeichnete Kiefer trotz zweier Turniersiege in Dubai und Hongkong als die „Seuchensaison“ seiner Karriere, da er immer wieder von Verletzungen gestoppt wurde und die Saison schließlich auf Platz 20 beendete.

Die Jahre 2001 bis 2005 waren von durchwachsenen Leistungen Kiefers geprägt. Zwar konnte er in diesem Zeitraum noch neun weitere Endspiele erreichen, ein Sieg gelang ihm aber nicht. Das bescherte ihm den traurigen Rekord der meisten Finalniederlagen auf der ATP Tour hintereinander. 2002 und 2003 war Kiefer nur noch selten unter den besten 50 Spielern der Welt, als Hoffnungsträger des deutschen Herrentennis musste er zunehmend hinter Tommy Haas zurücktreten. Erst mit der Saison 2004, in der er viermal ein Turnierfinale erreichte, fand Kiefer wieder zu besserer Form zurück. Bei den Olympischen Spielen 2004 zog Kiefer zudem an der Seite von Rainer Schüttler ins Finale ein, in dem sie gegen Fernando González und Nicolás Massú aus Chile in fünf Sätzen unterlagen. Im vierten Satz verlor das deutsche Doppel bei 2:1-Satzführung knapp den Tiebreak mit 7:9.

Verletzung und erneutes Comeback

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Zum Auftakt der Saison 2006 erreichte Kiefer bei den Australian Open das Halbfinale, die beste Leistung seiner Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier. Der 28-Jährige schaffte damit den erneuten Sprung unter die Besten 15 der Welt. Bei den French Open zog sich Kiefer dann eine Handgelenksverletzung zu, die ihn zu einer einjährigen Pause zwang. Bei den Gerry Weber Open 2007 in Halle (Westf.) gab er sein Comeback, unterlag allerdings Tomáš Berdych. Seinen ersten Erfolg nach der langen Verletzungspause feierte er auf der Tour zwei Wochen später in der ersten Runde von Wimbledon gegen Filippo Volandri. Er schied aber in der dritten Runde in einem denkbar knappen Match, das wegen anhaltenden Regens erst vier Tage später als geplant zu Ende gespielt werden konnte, gegen Novak Đoković (damals Nummer fünf der Weltrangliste) aus. Bei den Countrywide Classic in Los Angeles drang er bis ins Halbfinale vor, musste dieses allerdings wegen einer Knieverletzung absagen.

Im Juli 2008 erreichte Kiefer in Toronto erstmals das Finale eines Turniers der Tennis Masters Series, in welchem er sich nach Siegen über die beiden Top-Ten-Spieler Nikolai Dawydenko und James Blake erst dem designierten Weltranglistenersten Rafael Nadal geschlagen geben musste. Dieses Ergebnis brachte ihn erstmals nach seinem Comeback zurück unter die Besten 20 der Tennisweltrangliste und machte ihn wieder zur Nummer eins im deutschen Tennis. Bei den Olympischen Spielen in Peking unterlag er im Achtelfinale Paul-Henri Mathieu. Im Doppel scheiterte er an der Seite von Rainer Schüttler bereits in der ersten Runde am österreichischen Doppel Jürgen Melzer und Julian Knowle.

Im März erreichte Kiefer jeweils die dritte Runde bei den Masters-Turnieren in Indian Wells und Miami, verlor dort aber gegen Andy Roddick (Indian Wells) und Roger Federer (Miami). Im Mai erreichte er das Achtelfinale in München sowie die zweite Runde bei den French Open. Daneben erwies er sich als starker Rückhalt der deutschen Mannschaft beim World Team Cup in Düsseldorf, bei dem er an der Seite von Mischa Zverev alle vier Spiele gewinnen konnte. Bei den Gerry Weber Open in Halle (Westf.) musste er seine Achtelfinalbegegnung im Einzelwettbewerb gegen Jürgen Melzer wegen einer Bauchmuskelverletzung aufgeben, zum Halbfinale im Doppel (wiederum mit Zverev) konnte er gar nicht erst antreten. Im Juli erreichte er das Halbfinale in Stuttgart, das er gegen Jérémy Chardy verlor, sowie das Viertelfinale von Gstaad, wo er gegen den späteren Turniersieger Thomaz Bellucci erneut aufgeben musste.

2010 bis Karriereende

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In diesem Jahr bestritt Kiefer lediglich vier Turniere. Bei den Gerry Weber Open sorgte er noch einmal für Aufsehen, als er in Runde eins den Russen Michail Juschny in drei Sätzen bezwingen konnte.

Im August wurde Kiefer Vater einer Tochter.[1] Ende des Jahres 2010 erklärte Nicolas Kiefer seinen Rücktritt und begründete dies damit, dass er möglichst viel Zeit mit seiner Familie verbringen möchte und es nach 15 Jahren Zeit sei, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.[2]

Legende (Anzahl der Titel)
Grand Slam
Olympische Spiele
Tennis Masters Cup
ATP Masters Series
ATP International Series Gold (2)
ATP International Series (7)
ATP Challenger Tour (1)
Titel nach Belag
Hartplatz (7)
Sand (0)
Rasen (1)
Teppich (1)
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 5. Oktober 1997 Frankreich Toulouse Hartplatz Australien Mark Philippoussis 7:5, 5:7, 6:4
2. 18. April 1999 Japan Tokio Hartplatz Sudafrika Wayne Ferreira 7:6, 7:5
3. 13. Juni 1999 Deutschland Halle Rasen Schweden Nicklas Kulti 6:3, 6:2
4. 19. September 1999 Usbekistan Taschkent Hartplatz Schweiz George Bastl 6:4, 6:2
5. 13. Februar 2000 Vereinigte Arabische Emirate Dubai Hartplatz Spanien Juan Carlos Ferrero 7:5, 4:6, 6:3
6. 8. Oktober 2000 Hongkong Hongkong Hartplatz Australien Mark Philippoussis 7:6, 2:6, 6:2
Challenger Tour
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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 12. März 1995 Deutschland Garmisch-Partenkirchen Teppich Belgien Dick Norman 7:6, 7:6

Finalteilnahmen

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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 19. Oktober 1997 Singapur Singapur Teppich (i) Schweden Magnus Gustafsson 6:4, 3:6, 3:6
2. 21. Februar 1999 Vereinigte Arabische Emirate Dubai Hartplatz Frankreich Jérôme Golmard 4:6, 2:6
3. 25. Oktober 1999 Osterreich Wien Teppich (i) Vereinigtes Konigreich Greg Rusedski 7:6, 6:2, 3:6, 5:7, 4:6
4. 14. Oktober 2001 Russland Moskau (1) Teppich (i) Russland Jewgeni Kafelnikow 4:6, 5:7
5. 23. Juni 2002 Deutschland Halle (1) Rasen RusslandRussland Jewgeni Kafelnikow 6:2, 4:6, 4:6
6. 23. Juni 2003 Deutschland Halle (2) Rasen Schweiz Roger Federer 1:6, 3:6
7. 22. Februar 2004 Vereinigte Staaten Memphis Hartplatz (i) Schweden Joachim Johansson 6:7, 3:6
8. 7. März 2004 Vereinigte Staaten Las Vegas Hartplatz Vereinigte Staaten Vincent Spadea 5:7, 7:6, 3:6
9. 25. Juli 2004 Vereinigte Staaten Indianapolis Hartplatz Vereinigte Staaten Andy Roddick 2:6, 3:6
10. 18. Juli 2004 Vereinigte Staaten Los Angeles Hartplatz Deutschland Tommy Haas 6:76, 4:6
11. 16. Oktober 2005 RusslandRussland Moskau (2) Teppich (i) Russland Igor Andrejew 7:5, 6:7, 2:6
12. 30. Oktober 2005 Russland St. Petersburg Teppich (i) Schweden Thomas Johansson 4:6, 2:6
13. 27. August 2008 Kanada Toronto Hartplatz Spanien Rafael Nadal 3:6, 2:6
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 25. Oktober 1998 Tschechien Ostrava Teppich (i) Deutschland David Prinosil Sudafrika David Adams
Tschechien Pavel Vízner
6:4, 6:3
2. 28. Juli 2002 Vereinigte Staaten Los Angeles Hartplatz Frankreich Sébastien Grosjean Vereinigte Staaten Justin Gimelstob
Frankreich Michaël Llodra
6:4, 6:4
3. 5. Oktober 2003 Japan Tokio Hartplatz Vereinigte Staaten Justin Gimelstob Vereinigte Staaten Scott Humphries
Bahamas Mark Merklein
6:7, 6:3, 7:6

Finalteilnahmen

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Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 22. August 2004 Griechenland Olympische Sommerspiele Hartplatz Deutschland Rainer Schüttler Chile Fernando González
Chile Nicolás Massú
2:6, 6:4, 6:3, 6:77, 4:6

Grand-Slam-Resultate Einzel

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Angegeben ist immer die erreichte Runde

Turnier 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 Karriere
Australian Open 1 HF 1 1 1 2 VF 3 VF 1 HF
French Open 2 3 AF 2 2 1 1 1 1 2 1 AF
Wimbledon 1 1 3 3 3 1 1 3 AF 1 2 3 VF VF
US Open 2 1 2 AF AF 2 1 1 VF 3 3 VF

Grand-Slam-Resultate Doppel

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Angegeben ist immer die erreichte Runde

Turnier 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 Karriere
Australian Open 2 2
French Open 1 1 1 1
Wimbledon 2 2
US Open 1 1

Nach der aktiven Karriere

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Kiefer ist begeisterter Fußball- und Eishockeyanhänger der Clubs Hannover 96 und Hannover Scorpions. Er ist Vereinsmitglied von Hannover 96 und tritt bei Spielen der Bundesliga-Mannschaft in deren Trikot auf.

Nach seiner Karriere begann Kiefer mit dem Marathonlauf und absolvierte u. a. alle sechs World Marathon Majors.[3]

Kiefer engagiert sich auch für karitative und soziale Projekte, beispielsweise bei „bed by night“ in Hannover, in einem Containerdorf auf dem Welfenplatz (Einrichtung zur Versorgung von Straßenkindern), bei „Aktion Kindertraum“ und zusammen mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International im Kampf gegen Folter.

2016 begleitete Kiefer die Grand-Slam-Turniere für den pan-europäischen Sportsender Eurosport.[4] 2016 bei den US Open moderierte er zusammen mit Matthias Stach abends die Livesendung „Aufschlag Kiefer“, in der die Spiele des vergangenen Tages analysiert wurden.[5]

Commons: Nicolas Kiefer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nicolas Kiefer ist Vater einer Tochter. In: rp-online.de. Rheinische Post, 12. August 2010, abgerufen am 4. Oktober 2017.
  2. Nicolas Kiefer beendet seine Karriere. In: faz.net. 30. Dezember 2010, abgerufen am 4. Oktober 2017.
  3. Alle sechs: Nicolas Kiefer schafft auch Boston-Marathon. In: Sport1. 16. April 2024, abgerufen am 7. April 2025.
  4. French Open 2016: Nicolas Kiefer verstärkt Eurosport-Team. In: eurosport.de. 17. Mai 2016, abgerufen am 6. September 2016.
  5. Neue Show: Kiefer analysiert die Stars bei den US Open. In: eurosport.de. 29. August 2016, abgerufen am 6. September 2016.