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„Grefrath“ – Versionsunterschied

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Wirtschaft und Verkehr: es gibt noch die 078 die hier fährt, ja die fährt eigendlich von kempen nach geldern aber es gibt auch versionen die von hier nach kempen fahren
 
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{{Begriffsklärungshinweis}}
<div class="townBox">
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
== Basisdaten ==
|Wappen = DEU Grefrath COA.svg
[[Bild:Karte_grefrath_in_deutschland.png|center|150px|Grefraths Lage in Deutschland]]
|Breitengrad = 51/20//N
;[[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]
|Längengrad = 6/20//E
:[[Nordrhein-Westfalen]]
|Lageplan = Grefrath in VIE.svg
;[[Regierungsbezirk]]
|Bundesland = Nordrhein-Westfalen
:[[Regierungsbezirk Düsseldorf|Düsseldorf]]
|Regierungsbezirk = Düsseldorf
;[[Landkreis|Kreis]]
:[[Viersen]]
|Kreis = Viersen
|Höhe = 32
;[[Fläche]]
|PLZ = 47929
:30,98 [[Quadratkilometer|km²]]
|Vorwahl = 02158
;[[Einwohner]] ''<small>(31.12.2004)</small>''
|Gemeindeschlüssel = 05166008
:16.010 gesamt, davon
|LOCODE = DE GRH
:: 7.844 männl.
|Gliederung = 4 [[Ortsteil]]e Grefrath, [[Oedt (Grefrath)|Oedt]], [[Vinkrath]] und [[Mülhausen (Grefrath)|Mülhausen]]
:: 8.165 weibl.
|Straße = Rathausplatz 3
;[[Bevölkerungsdichte]]
|Website = [https://www.grefrath.de/ www.grefrath.de]
:517 Einwohner/km²
|Bürgermeister = Stefan Schumeckers
;[[Höhe]]
|Partei = CDU
:32 m ü. [[Normalnull|NN]] (Flugplatz)
}}
;[[Postleitzahl]]
'''Grefrath''' [{{IPA|ˈgreːfraːt}}] ist eine [[Gemeindearten in Deutschland#Kreisangehörige Gemeinde|kreisangehörige Gemeinde]] des [[Kreis Viersen|Kreises Viersen]] im [[Regierungsbezirk Düsseldorf]] im
:47929 (alte PLZ 4155)
Land [[Nordrhein-Westfalen]]. Seit dem 27. November 2012 trägt Grefrath offiziell den Titel ''Sport- und Freizeitgemeinde''.<ref>[https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Namens-Grenz-Aenderung/2013.html Statistisches Bundesamt – Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013]</ref>
;[[Telefonvorwahl|Vorwahl]]
:02158
;[[Geografische Lage]]:
:51° 20' n. Br.<br>6° 20' ö. L.
;[[Kfz-Kennzeichen]]
:<code>VIE</code>
;[[Amtlicher Gemeindeschlüssel]]
:05 1 66 008
;Gliederung des Gemeindegebiets
:4 [[Stadtteil|Ortsteile]]
;Adresse der Gemeindeverwaltung
:Rathausplatz 3<br/>47929 Grefrath
;Website
:[http://www.grefrath.de/ www.grefrath.de]
;E-Mail-Adresse
:[mailto:rathaus@grefrath.de rathaus@grefrath.de]
=== Politik ===
;[[Bürgermeister]]
:Herbert Kättner ([[CDU]])
;[[Politische Partei|Regierende Partei]]
:[[CDU]]
</div>


== Geografie ==
[[Bild:Grefrath_StLaurentius1.jpg|left|thumb|Luftaufnahme der kath. Laurentiuskirche]]
Grefrath liegt in der [[Niederrhein (Region)|Region Linker Niederrhein]] innerhalb des [[Naturpark Maas-Schwalm-Nette|Naturparks Maas-Schwalm-Nette]] zwischen [[Rhein]] und [[Maas]]. Diese Region befindet sich im Westen Deutschlands nahe der Grenze zu den [[Niederlande]]n. Die [[Niers]] durchfließt Grefrath von Süden nach Norden. Die Ortsteile Grefrath und [[Vinkrath]] liegen auf der westlichen, [[Oedt (Grefrath)|Oedt]] und [[Mülhausen (Grefrath)|Mülhausen]] auf der östlichen Seite des kleinen Flusses.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde (sie werden im Norden beginnend im Uhrzeigersinn genannt):


* [[Wachtendonk]]
'''Grefrath''' [{{IPA|ˈgreːfraːt}}] ist eine [[Gemeinde]] in [[Nordrhein-Westfalen]], genauer im [[Kreis Viersen]], die sich als Sport- und Freizeitgemeinde einen Namen gemacht hat.
* [[Kempen]]
* [[Tönisvorst]]
* [[Viersen]]
* [[Nettetal]]


== Geographie ==
== Geschichte ==
Der Ort Grefrath wurde im Jahr 1177 unter dem Namen ''Greverode'' erstmals urkundlich erwähnt. Greverode bedeutet so viel wie „Rodung der Grafen“.<ref>[https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/stadt-infos/grefrath-das-inzell-vom-niederrhein_aid-17359685 Grefrath: Das Inzell vom Niederrhein | RP ONLINE<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>


Am 3. März 1243 verkaufte [[Adolf I. von der Mark|Adolf I. Graf von der Mark]] († 1249) seine Besitzungen aus dem mütterlichen Erbe der Herren bzw. Grafen von Krickenbeck, zu denen auch Besitzungen in Grefrath gehörten, an [[Otto II. (Geldern)|Otto II. Graf von Geldern]] († 1271). Otto II. machte diese kleine Grafschaft zu einem Verwaltungsbezirk der Grafschaft Geldern ([[Amt Krickenbeck]]). Grefrath teilte von da an das Schicksal der Grafschaft (ab 1339 Herzogtum) [[Herzogtum Geldern|Geldern]]. 1543 fiel das Herzogtum Geldern – nach kurzer Herrschaft der [[Vereinigte Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg|Herzöge von Jülich-Kleve-Berg]] (1538–1543) aus dem Hause der ''von der Mark'' – an die [[Burgundische Niederlande|Burgundischen Niederlande]]. Diese wurden nach der Spaltung des Hauses [[Habsburg]] auch [[Spanische Niederlande]] genannt.
Grefrath liegt am linken [[Niederrhein]] innerhalb des Naturparks Schwalm-Nette. Diese Region befindet sich im Westen Deutschlands nahe der Grenze zu den [[Niederlande]]n. Die [[Niers]] durchfließt Grefrath von Süden nach Norden. Die Ortsteile Grefrath und Vinkrath liegen auf der linken, Oedt und Mülhausen auf der rechten Seite des kleinen Flusses.


Während des [[Achtzigjähriger Krieg|Achtzigjährigen Krieges]], in dem sich die [[Generalstaaten]] (Vorläufer der heutigen [[Niederlande]]) die Unabhängigkeit von [[Spanien]] erkämpften, blieb Grefrath zusammen mit dem südlichen Teil des Herzogtums Geldern spanisch. 1713 fiel das Spanische Geldern im [[Friede von Utrecht|Frieden von Utrecht]] an [[Preußen]].
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Grefrath (sie werden im Norden beginnend im Uhrzeigersinn genannt):
*[[Wachtendonk]]
*[[Kempen]]
*[[Tönisvorst]]
*[[Viersen]]
*[[Nettetal]]


Im Zuge des [[Erster Koalitionskrieg|Ersten Koalitionskrieges]] wurde Grefrath ab 1794 von [[Erste Französische Republik|Frankreich]] besetzt und war ab 1801 als Teil des [[Département]]s [[Département de la Roer|Roer]] offiziell französisches Staatsgebiet. Während dieser Zeit bildete Grefrath eine [[Mairie]] nach französischem Vorbild und gehörte zum Kanton Wankum im [[Arrondissement de Clèves|Arrondissement Kleve]] des [[Département de la Roer|Rur-Departements]].<ref>[https://wiki.genealogy.net/Kanton_Wankum GenWiki: Kanton Wankum]</ref>
== Wappen ==


Nach der endgültigen Niederlage [[Napoléon Bonaparte|Napoléons]] wurde Grefrath 1815/16 auf dem [[Wiener Kongress]] zusammen mit dem übrigen [[linkes Rheinufer|linken Niederrhein]] wieder dem [[Königreich Preußen]] zugeschlagen. Aus der Mairie Grefrath der [[Franzosenzeit]] wurde die preußische [[Bürgermeisterei (Preußen)|Bürgermeisterei]] Grefrath im neuen [[Kreis Kempen]].<ref name="viebahn97">{{Internetquelle |autor=Johann Georg von Viebahn |titel=Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf |url=https://books.google.de/books?id=dF9MAAAAMAAJ&hl=de&pg=RA1-PA114#v=onepage&q&f=false |seiten=114 |datum=1836 |abruf=2022-11-11 |kommentar=Digitalisat}}</ref>
[[Bild:Wappen_Grefrath_2.jpg|left|thumb|Wappen der Gemeinde Grefrath]]

Das Gemeindewappen ist aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt. Im Vordergrund befindet sich die rote Lilie, das alte Wappen des Ortsteils Grefrath.
Johannes Spickenheuer (* 1820) war von 1851 bis 1901 Bürgermeister von Grefrath.<ref>grefrath.de: [https://www.grefrath.de/de/aktuelles/autobiografie-des-ehemaligen-buergermeisters-spickenheuer-veroeffentlicht/ ''Autobiografie des ehemaligen Bürgermeisters Spickenheuer veröffentlicht'']</ref> In dieser Zeit machten [[Industrielle Revolution in Deutschland|Technik und Industrie]] große Fortschritte und die [[Demografie Deutschlands|Bevölkerung wuchs stark]]. Um die Jahreswende 1867/68 wurde die [[Bahnstrecke Kempen–Venlo]] in Betrieb genommen; es gab Bahnhöfe in Kempen, Oedt/Mülhausen, Grefrath, Lobberich, Kaldenkirchen und Venlo.
Im Hintergrund ist das schwarze kurkölnische Kreuz zu sehen. Dies entstammt der Zeit, als die Ortsteile Oedt und Mülhausen zum Erzbistum Köln gehörten, die Niers stellte damals den Grenzverlauf dar.

Weiterhin sind im Hintergrund die weiß-gelben Farben des Ortsteils Oedt zu erkennen.
Preußen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelöst und Grefrath wurde Teil des am 23. August 1946 gegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. Im Zuge der [[Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen]] wurde die bis dahin selbständige Gemeinde [[Oedt (Grefrath)|Oedt]] (ohne deren Ortsteil [[Hagen (Viersen)|Hagen]]) zum 1. Januar 1970 mit Grefrath zusammengelegt.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Bünermann |Titel=Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen |Verlag=Deutscher Gemeindeverlag |Ort=Köln |Datum=1970 |Seiten=114}}</ref>
Die rechts der Niers gelegenen Ortsteile Oedt und [[Mülhausen (Grefrath)|Mülhausen]] gehörten – anders als Grefrath – lange Zeit zum [[Erzbistum Köln]].

Das [[Trinkwasser]] wird heute aus [[Hinsbeck|Hinsbeck-Hombergen]] bezogen, wodurch der Nitratgrenzwert wieder eingehalten werden kann.<ref>{{Internetquelle |autor=Ulrike Gerards |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/besuch-im-grefrather-wasserwerk_aid-45919767 |titel=Besuch im Grefrather Wasserwerk |werk=[[Rheinische Post|rp-online.de]] |datum=2019-09-20 |abruf=2019-09-21}}</ref>


<!-- == Geschichte == -->
== Politik ==
== Politik ==
{{Wahldiagramm
Im Gemeinderat sind vertreten: CDU, SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen. Bei der Kommunalwahl 2004 verlor die CDU-Fraktion ihre absolute Mehrheit im Rat, stellt aber immer noch die Hälfte der Sitze.
|LAND = DE
|TITEL = Kommunalwahl 2020<ref>{{Webarchiv |url=https://wahl.krzn.de/kw2020/wep220/erg/220-226-KW-wgkz.html |text=Archivierte Kopie |wayback=20200919023638 |archiv-bot=2022-11-09 16:05:57 InternetArchiveBot}} Landeswahlleiterin NRW: Kommunalwahlen 2020 – Endgültiges Ergebnis für: Grefrath</ref>
|TITEL2 = Wahlbeteiligung: 57,54 (2014: 51,9 %)
|JAHRALT = 2014
|JAHRNEU = 2020
|GUV = ja
|PARTEI1 = CDU
|ERGEBNIS1 = 43.4
|ERGEBNISALT1 = 46.1
|PARTEI2 = SPD
|ERGEBNIS2 = 17.3
|ERGEBNISALT2 = 33.6
|PARTEI3 = GRÜNE
|ERGEBNIS3 = 16.2
|ERGEBNISALT3 = 13.3
|PARTEI4 = FDP
|ERGEBNIS4 = 5.4
|ERGEBNISALT4 = 7.0
|PARTEI5 = AfD
|ERGEBNIS5 = 2.4
|ERGEBNISALT5 = 0
|PARTEI6 = GOVM
|ERGEBNIS6 = 15.4
|ERGEBNISALT6 = 0
|FARBE6 = 888888
|ANMERKUNG6 = Wählergemeinschaft Grefrath-Oedt-Vinkrath-Mülhausen e.&nbsp;V.
}}
=== Bürgermeister ===
* 1970–1994: Josef Lepers (CDU)
* 1994–1999: Dieter Dohmessen (CDU)
Die Wahlen zwischen 1999 und 2020 gewannen jeweils folgende Bewerber:
* 1999: Herbert Kättner (CDU), 57,6 %
* 2004: Herbert Kättner (CDU), 55,5 %
* 2009: Manfred Lommetz (parteilos), 52,1 %<ref>[http://alt.wahlergebnisse.nrw.de/kommunalwahlen/2009/Gem_bm/d166008kw0900.html alt.wahlergebnisse.nrw.de]</ref>
* 2015: Manfred Lommetz (parteilos), 73,9 %<ref>[http://www.wahlergebnisse.nrw.de/kommunalwahlen/2015/aktuell/166008_KREISANGEHOERIGE_GEMEINDE_XML_DATA.html wahlergebnisse.nrw.de]</ref>
* 2020: Stefan Schumeckers (CDU), 51,3 %<ref>{{Internetquelle |url=https://wahl.krzn.de/ |titel=Wahlergebnispräsentation Gemeinde Grefrath Bürgermeisterwahl |sprache=de |abruf=2020-10-02}}</ref>


=== Gemeinderat ===
==Wirtschaft ==
Die Sitze im Gemeinderat verteilen sich nach dem Ergebnis der Kommunalwahl am 13. September 2020 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:<ref>{{Webarchiv |url=https://wahl.krzn.de/kw2020/wep220/sitze/220-226-KW-si1.html |text=Gemeinde Grefrath Ratswahl 13. September 2020 |wayback=20201010143934 |archiv-bot=2022-11-09 16:05:57 InternetArchiveBot}}, auf wahl.krzn.de</ref>
===Ansässige Unternehmen ===
{| class="wikitable"
|+
! rowspan="2"|Partei/Liste
! colspan="2"|Sitze
|-
!2020
!2014
|-
|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
|14
|12
|-
|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
|5
|11
|-
|GOVM e. V.
|5
|–
|-
|[[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]]
|5
|4
|-
|[[Freie Demokratische Partei|FDP]]
|2
|2
|-
|[[Alternative für Deutschland|AfD]]
|1
|–
|}


=== Verkehr ===
=== Wappen und Banner ===
<gallery>
Banner Grefrath.svg|Banner der Gemeinde Grefrath
DEU Grefrath COA.svg|Wappen der Gemeinde Grefrath
DEU Alt-Grefrath COA.svg|Wappen der ehemaligen Gemeinde Grefrath
DEU Oedt COA.svg|Wappen der ehemaligen Gemeinde Oedt
</gallery>


[[Blasonierung]]: Geviert von Silber und Gold durch ein durchgehendes, schmales schwarzes Kreuz, überdeckt mit einer roten heraldischen Lilie.
Die nächstgelegenen Städte sind [[Krefeld]] (ca. 20 km östlich), [[Mönchengladbach]] (ca. 20 km südlich), sowie die niederländische Stadt [[Venlo]].


Das Gemeindewappen ist eine Zusammensetzung aus verschiedenen Elementen, die den Wappen der zuvor eigenständigen Orte Grefrath und Oedt entnommen sind.
Durch die verkehrsgünstige Lage in der Nähe des [[Ruhrgebiet]]s und die Autobahnen 40 und 61 erreicht man schnell die Großstädte [[Duisburg]] und [[Düsseldorf]], jeweils ca. 40 km nord- bzw. südöstlich. Ebenfalls in der näheren Umgebung befindet sich [[Köln]], ca. 70 km südöstlich von Grefrath. Die Nähe zur deutsch-niederländischen Grenze ist insbesondere für die lokale Wirtschaft ein entscheidender Standortfaktor. Sowohl die A 40 als auch die A 61 enden in Venlo.


Die rote [[Lilie (Heraldik)|Lilie]] im Vordergrund entstammt ursprünglich dem Wappen der Ritter von Greverode, deren Nachfahren diese Wappenfigur (bis heute) auf goldenem Grund führen. Die Familie von Greverode ist seit dem 13. Jahrhundert in Grefrath, das damals ebenso hieß (Greverode = Rodung der Grafen), belegt.<ref>Wilhelm Janssen: ''Grefrath – Geschichte einer geldrischen Gemeinde bis 1650''. Kempen 1968</ref>
Darüber hinaus verfügt Grefrath über den Sportflugplatz "Niershorst".


Das alte Wappen des Ortsteils Grefrath hat die rote Lilie übernommen. Außerdem war darauf der [[Laurentius von Rom|heilige Laurentius]] zu sehen; er ist der [[Patrozinium|Namenspatron]] der katholischen Pfarrkirche in Grefrath.
Die nächsten Bahnhöfe sind in Kempen, Viersen oder Krefeld zu finden.


Das Wappen der ehemals selbständigen Gemeinde Oedt war zweigeteilt mit einer weißen und einer gelben Fläche. In der oberen weißen Fläche war der Erzbischof von Köln dargestellt, auf seiner Brust das schwarze kurkölnische Kreuz. Aus dem Oedter Wappen wurden die weiß-gelben Flächen im Hintergrund sowie die schwarze Kreuzform in das Wappen der neuen Gemeinde übernommen.
<!-- === Medien === -->
<!-- == Bildungseinrichtungen == -->
<!-- == Freizeit- und Sportanlagen == -->


Das Banner ist durch ein schmales Kreuz gespalten und etwas oberhalb der Mitte geteilt, rechts oben und links unten weiß, links oben und rechts unten gelb, belegt mit einer roten Lilie.<ref name="Hauptsatzung">{{Internetquelle |url=https://www.grefrath.de/system/files/2023-06/rat_-_hauptsatzung_der_gemeinde_grefrath_barrierearm.pdf |hrsg=Stadt Grefrath |titel=Hauptsatzung der Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath vom 15.12.2020 |titelerg=§ 2 Wappen, Flagge, Siegel |format=PDF; 393 KB |datum=2020-12-15 |zugriff=2025-05-31}}</ref>
== Städtepartnerschaften ==
Im Jahr [[1966]] wurde die Stadt [[Frévent]] in [[Frankreich]] zur Partnerstadt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kam [[1991]] noch [[Gerbstedt]] in [[Sachsen-Anhalt]] dazu.
Die Pflege der Kontakte geschieht insbesondere durch den "Verein der Freunde von Frévent und Gerbstedt". Zu [[Pfingsten]] werden alljährlich gegenseitige Besuche zwischen den Partnerstädten organisiert.


=== Städtepartnerschaften ===
Weitere Details und Kontaktinformationen sind auf der [http://www.grefrath.de Homepage der Gemeinde] zu finden.
Im Jahr 1966 wurde die Stadt [[Frévent]] in [[Frankreich]] zur Partnerstadt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kam 1991 noch [[Gerbstedt]] in [[Sachsen-Anhalt]] dazu. Die Pflege der Kontakte geschieht insbesondere durch den „Verein der Freunde von Frévent und Gerbstedt“. Zu [[Pfingsten]] werden alljährlich gegenseitige Besuche zwischen den Partnerstädten organisiert.

=== Bevölkerungsdaten ===

{| class="wikitable"
! !! 2011<ref name="Grefrath_im_Portrait">[http://www.grefrath.de/C125755B003AB643/html/4B42E1CDA1267508C12575B00039D202?opendocument&nid1=64956 nach eigener Fortschreibung (Homepage Tourismus, Grefrath im Portrait)]{{Toter Link|url=http://www.grefrath.de/C125755B003AB643/html/4B42E1CDA1267508C12575B00039D202?opendocument&nid1=64956 |date=2025-05 |archivebot=2025-05-30 19:20:53 InternetArchiveBot }}</ref> !! 2013<ref name="Grefrath_im_Portrait" /> !! 2019<ref name="Grefrath_im_Portrait" /> !! 2024<ref>{{Internetquelle |url=https://www.grefrath.de/zahlen-daten-fakten |titel=grefrath.de ''Zahlen, Daten, Fakten'' |abruf=2024-10-05}}</ref>
|-
| Grefrath || 7.820 || 7.790 || 7.801 || 7.919
|-
| Oedt || 4.552 || 4.434 || 4.358 || 4.565
|-
| Vinkrath || 1.853 || 1.821 || 1.789 || 1.799
|-
| Mülhausen || 1.167 || 1.202 || 1.268 || 1.298
|}
<small>Alle Daten sind jeweils zum 31. Dezember erhoben worden.</small>


In Grefrath wurden 2023 insgesamt 7766 katholische Kirchenmitglieder gezählt, im Vorjahr waren es 7976.<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/kreis-viersen-zahl-der-katholiken-im-bistum-aachen-sinkt-weiterhin_aid-115369389 |titel=Zahl der Katholiken im Bistum Aachen sinkt weiterhin |titelerg=Kirchenstatistik für 2023 |werk=RP-Online |datum=2024-07-28 |abruf=2025-01-03}}</ref>


<!-- == Stadtgliederung == -->
<!-- == Entwicklung des Stadtgebiets == -->
<!-- === Eingemeindungen === -->
<!-- === Einwohnerentwicklung === -->
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Dorenburg Grefrath 1.JPG|mini|Dorenburg im Niederrheinischen Freilichtmuseum]]
<!-- === Orchester und Chöre === -->
[[Datei:Grefrath StLaurentius.jpg|mini|Luftaufnahme der kath. Laurentiuskirche]]
<!-- === Museen === -->

<!-- === Bauwerke === -->
=== Mundart ===
Grefrath hat eine eigene Mundart, das [[Grefrather Platt]]<ref>[https://www.vera-nentwich.de/blog/dx/jriiersch-plat.htm?open Grefrather Platt]</ref>, eine [[südniederfränkisch]]e Varietät.<ref>{{Literatur |Autor=Herbert Ackermann |Titel=Grefrather Mundartwörterbuch |TitelErg=Eine Veröffentlichung des [[Landschaftsverband Rheinland|Landschaftsverbandes Rheinland]], [[Amt für Rheinische Landeskunde]] [[Bonn]] |Verlag=Verlag van Acken |Ort=Krefeld |Datum=2003 |ISBN=3-923140-89-4 |Kommentar=3 Bände: 1.) ''Einleitung'', a – Jüütertsoch 2.) Kaaf – Schtärekt 3.) Schtäreve – wüvüel, ''Register''}}</ref>

=== Museen ===
Das [[Niederrheinisches Freilichtmuseum|Niederrheinische Freilichtmuseum]] wird vom [[Kreis Viersen]] betrieben. Zentrales Gebäude des Museumsgeländes ist die Dorenburg, ein ab 1974 restauriertes Wasserschloss, dessen Geschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Dort und in den zahlreichen weiteren Gebäuden wird die bäuerliche und handwerkliche Kultur des mittleren Niederrheins erklärt. Außerdem ist ein Spielzeugmuseum mit verschiedenen Modelleisenbahnanlagen und eine Anlage für den klassischen [[Bügelspiel|Bügelsport]] Teil des Geländes.

=== Bauwerke ===
* die Ruine der [[Burg Uda]] (um 1300 erbaut) im Ortsteil Oedt,
* die [[Dorenburg (Grefrath)|Dorenburg]] (erstmals 1326 erwähnt), die auf dem Gelände des [[Niederrheinisches Freilichtmuseum|Niederrheinischen Freilichtmuseums]] liegt, sowie
* die [[Benediktinerinnen]]-[[Abtei Mariendonk]] (um 1900 erbaut)

Weitere interessante Bauwerke sind unter anderem die katholischen Pfarrkirchen der vier Ortsteile.

* Die [[St. Laurentius (Grefrath)|Laurentiuskirche]] in Grefrath weist eine Vielzahl verschiedener Baustile auf. Um den romanischen Turm aus Sandstein herum wurde eine dreischiffige gotische Kirche aus ähnlichem Material gebaut, die in den 1960er-Jahren mit einem neoromanischen Anbau aus roten Backsteinen erweitert wurde.
* Die [[St. Josef (Vinkrath)|Josefskirche]] in Vinkrath mit der großen Rosette über dem Hauptportal weist eine interessante Innenraumgestaltung mit zahlreichen modernen Elementen auf.
* Die [[St. Vitus (Oedt)|Vituskirche]] in Oedt wurde von 1901 bis 1903 im neugotischen Stil erbaut.
* Die Heinrichskirche in Mülhausen mit einer Bronzeskulptur auf dem Vorplatz, die einen Müller mit seinem Esel darstellt, ist ebenfalls einen Besuch wert.

''Siehe auch: [[Liste der Baudenkmäler in Grefrath]]''


=== Gärten und Parks ===
=== Gärten und Parks ===
[[Datei:Landesgartenschau Grefrath Schwingbodenpark um 1970-71 preview.jpg|mini|hochkant|Schwingbodenpark mit Turm (im Bau), Landesgartenschau 1970–1971]]
1970/71 fand die [[Landesgartenschau]] in Grefrath statt<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/landesgartenschau-1970_aid-44646595 |titel=Ein Blick zurück auf die Gartenschau 1970 |werk=[[Rheinische Post#RP Online|RP Online]] |datum=2019-07-30 |abruf=2020-11-05}}</ref> und bescherte der Stadt den großen Sport- und Erholungspark „Im Schwingboden“. Auf dem ehemaligen Sumpfgebiet gab es bis 1965 einen Bauernhof. Für die Landesgartenschau wurde das 26&nbsp;ha große Terrain trockengelegt und umgestaltet.


1970 / 1971 fand die Landesgartenschau in Grefrath statt und bescherte ihr den großen Sport- und Erholungspark "lm Schwingboden". Mit einem großen Spielplatz, Vogelvoliere, Kneippwasserbecken, Entenweiher, Springbrunnnen, einem alten Baumbestand ist der Schwingbodenpark auch heute noch ein Magnet für Erholungssuchende. Vom Wahrzeichen Grefraths, der Schwingboden-Turm, der früher über drei Ebenen begehbar war, ist heute leider nur noch das äußere Gerüst erhalten geblieben.
Der Park verfügt heute noch über einen großen Spielplatz, eine [[Voliere]], ein [[Kneipp-Medizin|Kneippwasserbecken]], einen Entenweiher, einen Springbrunnen und alten Baumbestand. Vom Wahrzeichen Grefraths, dem denkmalgeschützten Schwingboden-Turm, der früher über mehrere Ebenen bis zu einer Höhe von ca. 30 Metern begehbar war, ist heute nur noch das äußere Gerüst und die erste Plattform erhalten geblieben.


Der Park liegt im sportlichen Herzen Grefraths, also zwischen Hallenbad, Freibad und Eissportzentrum. Außerdem grenzen die beiden Grundschulen, die Hauptschule, die Sporthallen und das Freilichtmuseum Dorenburg unmittelbar an den Park.
Der Park liegt zwischen Hallenbad, Freibad und Eissportzentrum. Die [[Gemeinschaftsgrundschule]], die
Schule an der Dorenburg, die Sporthallen und das Freilichtmuseum Dorenburg liegen in unmittelbarer Nähe.


== Wirtschaft und Verkehr ==
=== Sport ===
Grefrath war jahrzehntelang insbesondere durch die Textilindustrie geprägt. Die 1879 gegründete [[Johannes Girmes & Co|Girmes]] AG war zeitweilig die drittgrößte Weberei der Bundesrepublik Deutschland<ref>{{Literatur |Titel=UNTERNEHMEN / GIRMES AG: Samt ohne Sorge |Sammelwerk=Der Spiegel |Band=7 |Datum=1968-02-12 |Online=http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46135638.html |Abruf=2019-03-09}}</ref>. Im Jahr 1989 meldete die börsennotierte Gesellschaft Konkurs an<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dwalive.de/de/DWA-Auktion-10/?AID=110928&AKTIE=Girmes-Werke+AG |titel=Girmes-Werke AG |abruf=2019-06-30}}</ref>. Im Ortsteil Grefrath war ferner die Firma Grevelour, Hersteller von Teppichböden angesiedelt, die zu Hochzeiten rd. 1000 Mitarbeiter beschäftigte<ref>{{Internetquelle |autor=RP ONLINE |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/der-niedergang_aid-12440057 |titel=Gemeinde Grefrath: Der Niedergang |datum=2009-01-01 |sprache=de |abruf=2023-02-17}}</ref>. Mit der Insolvenz der Nachfolgegesellschaft Girmes GmbH im Jahr 2003 endete die Ära des Unternehmens und der Textilindustrie in Grefrath endgültig. Grefrath war jahrzehntelang außerdem Standort mehrerer Automobilzulieferer, u.&nbsp;a. der Firma [[Johnson Controls]]<ref>{{Internetquelle |autor=RP ONLINE |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/johnson-controls-aus-zum-jahresende_aid-20093009 |titel=Gemeinde Grefrath: Johnson Controls: Aus zum Jahresende |abruf=2019-03-09 |sprache=de}}</ref> und Henniges<ref>{{Internetquelle |autor=RP ONLINE |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/der-niedergang_aid-12440057 |titel=Gemeinde Grefrath: Der Niedergang |datum=2009-01-01 |sprache=de |abruf=2023-02-17}}</ref>. Im Jahr 1994 war Grefrath ferner vom spektakulären betrügerischen Konkurs des Sportbodenherstellers [[Balsam AG]] betroffen, der hier einen Standort unterhielt<ref>{{Webarchiv |url=https://www.focus.de/magazin/archiv/balsam-pleite-fuer-gemeinden_aid_163139.html |text=„Pleite“ für Gemeinden |wayback=20190328192517}}, in Focus Online</ref><ref>{{Literatur |Titel=Affären: Heiße Luft |Sammelwerk=Der Spiegel |Band=24 |Datum=1994-06-13 |Online=http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13685994.html |Abruf=2019-03-09}}</ref>. Heute ist die lokale Wirtschaft insbesondere durch kleine, mittelständische Unternehmen geprägt. Auf dem Gelände der ehemaligen Girmes-Werke sind mittlerweile ebenfalls wieder mehrere z.&nbsp;T. kleinere Unternehmen angesiedelt<ref>{{Internetquelle |autor=RP ONLINE |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/kempen/girmes-neues-leben-in-alten-hallen_aid-15761237 |titel=Gemeinde Grefrath: Girmes: Neues Leben in alten Hallen |abruf=2019-03-09 |sprache=de}}</ref>.


Die der Gemeinde Grefrath nächstgelegenen [[Großstadt|Großstädte]] sind [[Krefeld]] (16&nbsp;km östlich), [[Mönchengladbach]] (17&nbsp;km südlich), sowie die niederländische Stadt [[Venlo]] (12&nbsp;km westlich).
Die Sport- und Freizeitgemeinde verfügt über ein für ihre Größe ungewöhnlich umfangreiches Sportangebot. Neben vielen aktiven Sportvereinen (Fußball, Handball, Leichtathletik, Tennis, Schwimmen, Reitsport, Kegeln, Bügeln, usw.) gibt es eine hervorragende Infrastruktur. So stehen Schwimmern ein beheiztes Freibad mit Rutschen und Kinderparadies, ein Hallenbad mit Sauna, ein Lehrschwimmbecken in Oedt, mehrere Sporthallen in allen Ortsteilen, mehrere moderne Fußball- und Leichtathletikanlagen (Oedt und Grefrath) zur Verfügung. Neben einer Reithalle und Tennisplätzen hat Grefrath sogar einen Sportflughafen zu bieten.


Über die [[Autobahn]]en [[Bundesautobahn 40|A40]] und [[Bundesautobahn 61|A61]] ist Grefrath an das [[Rheinland]] und das [[Ruhrgebiet]] angebunden. Die Nähe zur deutsch-niederländischen Grenze ist insbesondere für die lokale Wirtschaft von Bedeutung. Die A61 wird seit April 2012 über die neuerstellte A74 (neue Auffahrt Nettetal-West) auf die [[Rijksweg 73|A73]] (Niederlande) geleitet, die A40 wird hinter der Grenze bei Venlo in den Niederlanden als [[Rijksweg 67|A67]] fortgeführt.
Außerdem ist das Eissportzentrum mit über 8000 Quadratmetern Eisfläche eines der größten Kunsteisangebote Deutschlands. Mit der überdachten Halle, der Eisschnelllaufbahn mit Flutlicht unter freiem Himmel und einem überdachtem Außenfeld bietet Grefrath ideale Voraussetzungen für Hobbyläufer und Eissportler. So ist es nicht verwunderlich, dass Grefrath nicht nur Gastgeber des "olympischen Feuers" (Lillehammer) war, sondern mit dem Eisschnellläufer Christian Breuer auch bei den Olympischen Spielen vertreten war.


Grefrath gehört dem [[Verkehrsverbund Rhein-Ruhr]] (VRR) an und wird von Bussen der Linien 019, 062, 066, 078, 093 sowie SB87 bedient. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in [[Bahnhof Kempen (Niederrhein)|Kempen]], [[Bahnhof Viersen|Viersen]] oder [[Krefeld Hauptbahnhof|Krefeld]]. Grefrath besaß einen Bahnhof an der [[Bahnstrecke Kempen–Venlo|Bahnstrecke Kempen–Kaldenkirchen]]. Der Personenverkehr wurde jedoch 1982 und der verbliebene Güterverkehr im Dezember 1999 eingestellt. Die Bahnstrecke wurde zu einem Radweg umgebaut.


Darüber hinaus befindet sich der [[Verkehrslandeplatz]] [[Flugplatz Grefrath-Niershorst|Grefrath-Niershorst]] ([[ICAO-Code]]: EDLF) mit einer Graslandebahn von 575 Metern Länge zwischen den Ortsteilen Grefrath, Mülhausen und Oedt.


Der Radweg [[Fietsallee am Nordkanal]] verläuft durch den Ort.
<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === -->
<!-- == Persönlichkeiten == -->
<!-- === Medien === -->
<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === -->
<!-- == Religionen == -->
<!-- == Sonstiges == -->
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->


== Weblinks ==
== Bildungseinrichtungen ==
Es gibt in Grefrath neun Kindergärten mit insgesamt rund 500 Plätzen, die von kirchlichen und freien Trägern betrieben werden. Im Ortsteil Oedt befindet sich ein Kindergarten mit Tagesstättenplätzen für [[Geistige Behinderung|geistig Behinderte]].


Die katholische Grundschule wurde 2013 mit der Gemeinschaftsgrundschule Grefrath zusammengeführt. Die Gemeinschaftsgrundschule Grefrath unterhält die beiden Schulstandorte Grefrath und Oedt.
* [http://www.grefrath.de/ Website der Gemeinde Grefrath]


Im Bereich der weiterführenden Schulen gibt es vor Ort
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Kreis Viersen}}


* die [[Sekundarschule]] Grefrath „Schule an der Dorenburg“, seit 2013 aus der Gemeinschaftshauptschule umgewandelt, die jetzt auch Realschul- und Gymnasial-Unterrichtsinhalte anbietet, sowie
[[Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen]]
* das Gymnasium [[Liebfrauenschule Mülhausen]] in privater Trägerschaft.

== Freizeit- und Sportanlagen ==
Grefrath verfügt über ein umfangreiches Sport- und Freizeitangebot. Der Grundstein dafür wurde zu Beginn der 1950er-Jahre gelegt, als die Gemeinde im Norden Grefraths über 30 Hektar Land erwarb. Dort entstanden ab 1954 zwei Volks-/Grundschulen samt Sporthallen, Spiel- und Sportwiesen, sowie ein Hallen- und ein Freibad.

=== EisSport & EventPark (Eisstadion) ===
[[Datei:Eisgrefrath.jpg|mini|hochkant|Eissportzentrum]]
Zu dieser Zeit wurde auch mit dem Bau des [[Grefrather EisSport & EventPark|Eisstadions]] begonnen, in der die zur damaligen Zeit größte Kunsteis-Fläche Europas (8000&nbsp;m²) zu finden ist. Das Eisstadion wurde im Jahr 1972 fertiggestellt und 1974 um einen 400-Meter-Außenlaufring und ein Außenfeld erweitert. Schon seit geraumer Zeit wird die Eishalle als Veranstaltungsort für Konzerte, Eishockeyspiele, eine regelmäßig stattfindende „Eisdisco“ und der Eisrevue „Holiday on Ice“ verwendet.

Im Jahre 1994 war Grefrath mit dem Eisstadion Gastgeber des olympischen Feuers der [[Olympische Winterspiele 1994|XVII. Olympischen Winterspiele]] ([[Lillehammer]]). Bei den [[Olympische Winterspiele 1998|XVIII. Olympischen Winterspielen]] in [[Nagano]] ([[Japan]]) war die Gemeinde Grefrath durch den Eisschnellläufer [[Christian Breuer (Eisschnellläufer)|Christian Breuer]] vertreten.

=== Albert-Mooren-Halle ===
Als weiterer Ort für Veranstaltungen wurde im Jahr 1975 die Albert-Mooren-Halle in Oedt fertiggestellt.

=== Sportplätze ===
Als weitere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung hat die Gemeinde insgesamt fünf Sportplätze, zwei Tennisanlagen mit insgesamt zwölf Plätzen, eine Tennis- und drei Sporthallen zu bieten. Eine Bahn für das außerhalb des Niederrheinischen recht unbekannte [[Bügelspiel]] (auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums) ist ebenso vorhanden wie ein Hundesportplatz, eine Bowlingbahn und ein [[Flugplatz Grefrath-Niershorst|Sportflugplatz]]. Neben vielen Sportvereinen (Radsport, Fußball, Handball, Leichtathletik, Tennis, Schwimmen, Reitsport, Kanusport, Kegeln, Bügeln usw.) existieren mehrere moderne Fußball- und Leichtathletikanlagen ([[Oedt (Grefrath)|Oedt]] und Grefrath).

=== Flugplatz Grefrath-Niershorst ===
Der Flugplatz Grefrath-Niershorst liegt der unmittelbar an der Niers, zwischen den Ortsteilen Grefrath, Mülhausen und Oedt. Er beherbergt zwei Luftsportvereine, eine Flugschule und Fallschirmsprungbetrieb.<ref>https://www.niershorst.de/ Homepage Flugplatz Niershorst</ref>

=== Wassersport ===
Die [[Niers]] bietet Gelegenheit zum Bootfahren und Kanu-Wandern.

=== Radfahren ===
Auf einer Gesamtlänge von 70 Kilometer laden Rad- und Wanderwege zu Touren ein; sie führen kreuz und quer durch die Gemeinde, deren Fläche zu zwei Dritteln aus Landwirtschafts-, Wald-, Wasser- und Erholungsflächen besteht.
Im Rahmen der ''Euroga 2002+'' wurde entlang des von Napoleon begonnenen, jedoch nie vollendeten [[Nordkanal]]s ein gleichnamiger überregionaler Radwanderweg angelegt, der durch Grefrath führt.

== Persönlichkeiten ==
=== Ehrenbürger ===
* Wilhelm Berger, Kommerzienrat und Leinenfabrikant (nach ihm benannt: Bergerplatz)
* Roger Pruvost (* 1928), Bürgermeister der Partnerstadt Frévent
* Josef Lepers (1920–2007), Bürgermeister von 1970 bis 1994

=== In Grefrath geboren ===
* [[Hermann Horrix]] (1859–1930), Hilfsschullehrer, Heilpädagoge, Methodiker der Schwachsinnigenpädagogik
* [[Fritz Domina]] (1902–1975), Pianist, Arrangeur und Filmkomponist
* [[Josef Laurenz Küsters]] (* 1915), Politiker
* [[Josef Heinen (Leichtathlet)|Josef Heinen]] (1929–1988), Sprinter
* [[Herbert Sleegers]] (1932–2018), Lyriker und Schriftsteller
* [[Herbert Douteil]] (* 1935), katholischer Theologe
* [[Clemens Weiss]] (* 1955), Künstler
* [[Leonore Capell]] (* 1970), Schauspielerin
* [[Paul Veltrup]] (* 2001), Fechter

=== Mit Grefrath verbunden ===
* [[Rolf Tophoven]] (* 1937, lebt in Grefrath), Journalist und Terrorismusexperte
* [[Christian Breuer (Eisschnellläufer)|Christian Breuer]] (* 1976, lebt in Grefrath), Eisschnellläufer (dreifach qualifizierter Olympiateilnehmer)
* [[Nesti (Rapper)|Jens Ernesti]] (* 1977, lebt in Grefrath), ehemaliger Rapper
* Rene Reuter (* 1970), ehemaliger Eishockey-Profi

== Einzelnachweise ==
<references />

== Literatur ==
* [[Peter Norrenberg]]: ''Geschichte der Herrlichkeit Grefrath. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins''. Bd. 4. Viersen 1875
* Erwin Gatz: ''Die Geschichte der Pfarre Grefrath und Gemeinde Grefrath''. Mönchengladbach 1964
* Wilhelm Janssen: ''Grefrath. Geschichte einer geldrischen Gemeinde bis 1650''. Kempen 1968
* Peter Hoederath: ''Die Textilindustrie in Grefrath''. (Staatsexamensarbeit.) Köln 1984
* Ulrich Stevens: ''Gemeinde Grefrath an der Niers''. (Rheinische Kunststätten. Nr. 395) Köln 1993

== Weblinks ==
{{Commonscat|audio=1|video=0}}
* [https://www.grefrath.de/ Website der Gemeinde Grefrath]
* [http://www.limburg-bernd.de/Viersen/DenkGre/Denkmalblatt.htm Denkmale in der Gemeinde Grefrath]
* [http://www.freilichtmuseum-dorenburg.de/ Website der Dorenburg und des Freilichtmuseums]
* [http://www.flugplatz-grefrath.de/ Website des Flugplatzes Grefrath-Niershorst]
* Kreisarchiv Viersen: [https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=FINDBUCH-Best_ae47cfa0-234b-411b-b39b-5f67b3ce8b74 Findbuch Grefrath bis 1848] und [https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=FINDBUCH-Best_12179db3-6da3-4cc4-9baf-4ba67dacb0ed Findbuch Grefrath ab 1848]


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[[Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Ort im Kreis Viersen]]

Aktuelle Version vom 12. Juni 2025, 20:37 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Grefrath
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Grefrath hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 20′ N, 6° 20′ OKoordinaten: 51° 20′ N, 6° 20′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Viersen
Höhe: 32 m ü. NHN
Fläche: 30,98 km2
Einwohner: 15.117 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 488 Einwohner je km2
Postleitzahl: 47929
Vorwahl: 02158
Kfz-Kennzeichen: VIE, KK
Gemeindeschlüssel: 05 1 66 008
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Grefrath, Oedt, Vinkrath und Mülhausen
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 3
47929 Grefrath
Website: www.grefrath.de
Bürgermeister: Stefan Schumeckers (CDU)
Lage der Gemeinde Grefrath im Kreis Viersen
KarteKreis ViersenNordrhein-WestfalenKreis KleveKreis WeselDuisburgKrefeldRhein-Kreis NeussMönchengladbachKreis HeinsbergNiederlandeNettetalTönisvorstGrefrathNiederkrüchtenBrüggenViersenWillichKempenSchwalmtal
Karte

Grefrath [ˈgreːfraːt] ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Viersen im Regierungsbezirk Düsseldorf im Land Nordrhein-Westfalen. Seit dem 27. November 2012 trägt Grefrath offiziell den Titel Sport- und Freizeitgemeinde.[2]

Grefrath liegt in der Region Linker Niederrhein innerhalb des Naturparks Maas-Schwalm-Nette zwischen Rhein und Maas. Diese Region befindet sich im Westen Deutschlands nahe der Grenze zu den Niederlanden. Die Niers durchfließt Grefrath von Süden nach Norden. Die Ortsteile Grefrath und Vinkrath liegen auf der westlichen, Oedt und Mülhausen auf der östlichen Seite des kleinen Flusses. Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde (sie werden im Norden beginnend im Uhrzeigersinn genannt):

Der Ort Grefrath wurde im Jahr 1177 unter dem Namen Greverode erstmals urkundlich erwähnt. Greverode bedeutet so viel wie „Rodung der Grafen“.[3]

Am 3. März 1243 verkaufte Adolf I. Graf von der Mark († 1249) seine Besitzungen aus dem mütterlichen Erbe der Herren bzw. Grafen von Krickenbeck, zu denen auch Besitzungen in Grefrath gehörten, an Otto II. Graf von Geldern († 1271). Otto II. machte diese kleine Grafschaft zu einem Verwaltungsbezirk der Grafschaft Geldern (Amt Krickenbeck). Grefrath teilte von da an das Schicksal der Grafschaft (ab 1339 Herzogtum) Geldern. 1543 fiel das Herzogtum Geldern – nach kurzer Herrschaft der Herzöge von Jülich-Kleve-Berg (1538–1543) aus dem Hause der von der Mark – an die Burgundischen Niederlande. Diese wurden nach der Spaltung des Hauses Habsburg auch Spanische Niederlande genannt.

Während des Achtzigjährigen Krieges, in dem sich die Generalstaaten (Vorläufer der heutigen Niederlande) die Unabhängigkeit von Spanien erkämpften, blieb Grefrath zusammen mit dem südlichen Teil des Herzogtums Geldern spanisch. 1713 fiel das Spanische Geldern im Frieden von Utrecht an Preußen.

Im Zuge des Ersten Koalitionskrieges wurde Grefrath ab 1794 von Frankreich besetzt und war ab 1801 als Teil des Départements Roer offiziell französisches Staatsgebiet. Während dieser Zeit bildete Grefrath eine Mairie nach französischem Vorbild und gehörte zum Kanton Wankum im Arrondissement Kleve des Rur-Departements.[4]

Nach der endgültigen Niederlage Napoléons wurde Grefrath 1815/16 auf dem Wiener Kongress zusammen mit dem übrigen linken Niederrhein wieder dem Königreich Preußen zugeschlagen. Aus der Mairie Grefrath der Franzosenzeit wurde die preußische Bürgermeisterei Grefrath im neuen Kreis Kempen.[5]

Johannes Spickenheuer (* 1820) war von 1851 bis 1901 Bürgermeister von Grefrath.[6] In dieser Zeit machten Technik und Industrie große Fortschritte und die Bevölkerung wuchs stark. Um die Jahreswende 1867/68 wurde die Bahnstrecke Kempen–Venlo in Betrieb genommen; es gab Bahnhöfe in Kempen, Oedt/Mülhausen, Grefrath, Lobberich, Kaldenkirchen und Venlo.

Preußen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelöst und Grefrath wurde Teil des am 23. August 1946 gegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. Im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Oedt (ohne deren Ortsteil Hagen) zum 1. Januar 1970 mit Grefrath zusammengelegt.[7] Die rechts der Niers gelegenen Ortsteile Oedt und Mülhausen gehörten – anders als Grefrath – lange Zeit zum Erzbistum Köln.

Das Trinkwasser wird heute aus Hinsbeck-Hombergen bezogen, wodurch der Nitratgrenzwert wieder eingehalten werden kann.[8]

Kommunalwahl 2020[9]
Wahlbeteiligung: 57,54 (2014: 51,9 %)
 %
50
40
30
20
10
0
43,4 %
17,3 %
16,2 %
5,4 %
2,4 %
15,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−16
−18
−2,7 %p
−16,3 %p
+2,9 %p
−1,6 %p
+2,4 %p
+15,4 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f Wählergemeinschaft Grefrath-Oedt-Vinkrath-Mülhausen e. V.
  • 1970–1994: Josef Lepers (CDU)
  • 1994–1999: Dieter Dohmessen (CDU)

Die Wahlen zwischen 1999 und 2020 gewannen jeweils folgende Bewerber:

  • 1999: Herbert Kättner (CDU), 57,6 %
  • 2004: Herbert Kättner (CDU), 55,5 %
  • 2009: Manfred Lommetz (parteilos), 52,1 %[10]
  • 2015: Manfred Lommetz (parteilos), 73,9 %[11]
  • 2020: Stefan Schumeckers (CDU), 51,3 %[12]

Die Sitze im Gemeinderat verteilen sich nach dem Ergebnis der Kommunalwahl am 13. September 2020 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:[13]

Partei/Liste Sitze
2020 2014
CDU 14 12
SPD 5 11
GOVM e. V. 5
GRÜNE 5 4
FDP 2 2
AfD 1

Wappen und Banner

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Blasonierung: Geviert von Silber und Gold durch ein durchgehendes, schmales schwarzes Kreuz, überdeckt mit einer roten heraldischen Lilie.

Das Gemeindewappen ist eine Zusammensetzung aus verschiedenen Elementen, die den Wappen der zuvor eigenständigen Orte Grefrath und Oedt entnommen sind.

Die rote Lilie im Vordergrund entstammt ursprünglich dem Wappen der Ritter von Greverode, deren Nachfahren diese Wappenfigur (bis heute) auf goldenem Grund führen. Die Familie von Greverode ist seit dem 13. Jahrhundert in Grefrath, das damals ebenso hieß (Greverode = Rodung der Grafen), belegt.[14]

Das alte Wappen des Ortsteils Grefrath hat die rote Lilie übernommen. Außerdem war darauf der heilige Laurentius zu sehen; er ist der Namenspatron der katholischen Pfarrkirche in Grefrath.

Das Wappen der ehemals selbständigen Gemeinde Oedt war zweigeteilt mit einer weißen und einer gelben Fläche. In der oberen weißen Fläche war der Erzbischof von Köln dargestellt, auf seiner Brust das schwarze kurkölnische Kreuz. Aus dem Oedter Wappen wurden die weiß-gelben Flächen im Hintergrund sowie die schwarze Kreuzform in das Wappen der neuen Gemeinde übernommen.

Das Banner ist durch ein schmales Kreuz gespalten und etwas oberhalb der Mitte geteilt, rechts oben und links unten weiß, links oben und rechts unten gelb, belegt mit einer roten Lilie.[15]

Städtepartnerschaften

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Im Jahr 1966 wurde die Stadt Frévent in Frankreich zur Partnerstadt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kam 1991 noch Gerbstedt in Sachsen-Anhalt dazu. Die Pflege der Kontakte geschieht insbesondere durch den „Verein der Freunde von Frévent und Gerbstedt“. Zu Pfingsten werden alljährlich gegenseitige Besuche zwischen den Partnerstädten organisiert.

Bevölkerungsdaten

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2011[16] 2013[16] 2019[16] 2024[17]
Grefrath 7.820 7.790 7.801 7.919
Oedt 4.552 4.434 4.358 4.565
Vinkrath 1.853 1.821 1.789 1.799
Mülhausen 1.167 1.202 1.268 1.298

Alle Daten sind jeweils zum 31. Dezember erhoben worden.


In Grefrath wurden 2023 insgesamt 7766 katholische Kirchenmitglieder gezählt, im Vorjahr waren es 7976.[18]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Dorenburg im Niederrheinischen Freilichtmuseum
Luftaufnahme der kath. Laurentiuskirche

Grefrath hat eine eigene Mundart, das Grefrather Platt[19], eine südniederfränkische Varietät.[20]

Das Niederrheinische Freilichtmuseum wird vom Kreis Viersen betrieben. Zentrales Gebäude des Museumsgeländes ist die Dorenburg, ein ab 1974 restauriertes Wasserschloss, dessen Geschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Dort und in den zahlreichen weiteren Gebäuden wird die bäuerliche und handwerkliche Kultur des mittleren Niederrheins erklärt. Außerdem ist ein Spielzeugmuseum mit verschiedenen Modelleisenbahnanlagen und eine Anlage für den klassischen Bügelsport Teil des Geländes.

Weitere interessante Bauwerke sind unter anderem die katholischen Pfarrkirchen der vier Ortsteile.

  • Die Laurentiuskirche in Grefrath weist eine Vielzahl verschiedener Baustile auf. Um den romanischen Turm aus Sandstein herum wurde eine dreischiffige gotische Kirche aus ähnlichem Material gebaut, die in den 1960er-Jahren mit einem neoromanischen Anbau aus roten Backsteinen erweitert wurde.
  • Die Josefskirche in Vinkrath mit der großen Rosette über dem Hauptportal weist eine interessante Innenraumgestaltung mit zahlreichen modernen Elementen auf.
  • Die Vituskirche in Oedt wurde von 1901 bis 1903 im neugotischen Stil erbaut.
  • Die Heinrichskirche in Mülhausen mit einer Bronzeskulptur auf dem Vorplatz, die einen Müller mit seinem Esel darstellt, ist ebenfalls einen Besuch wert.

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Grefrath

Gärten und Parks

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Schwingbodenpark mit Turm (im Bau), Landesgartenschau 1970–1971

1970/71 fand die Landesgartenschau in Grefrath statt[21] und bescherte der Stadt den großen Sport- und Erholungspark „Im Schwingboden“. Auf dem ehemaligen Sumpfgebiet gab es bis 1965 einen Bauernhof. Für die Landesgartenschau wurde das 26 ha große Terrain trockengelegt und umgestaltet.

Der Park verfügt heute noch über einen großen Spielplatz, eine Voliere, ein Kneippwasserbecken, einen Entenweiher, einen Springbrunnen und alten Baumbestand. Vom Wahrzeichen Grefraths, dem denkmalgeschützten Schwingboden-Turm, der früher über mehrere Ebenen bis zu einer Höhe von ca. 30 Metern begehbar war, ist heute nur noch das äußere Gerüst und die erste Plattform erhalten geblieben.

Der Park liegt zwischen Hallenbad, Freibad und Eissportzentrum. Die Gemeinschaftsgrundschule, die Schule an der Dorenburg, die Sporthallen und das Freilichtmuseum Dorenburg liegen in unmittelbarer Nähe.

Wirtschaft und Verkehr

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Grefrath war jahrzehntelang insbesondere durch die Textilindustrie geprägt. Die 1879 gegründete Girmes AG war zeitweilig die drittgrößte Weberei der Bundesrepublik Deutschland[22]. Im Jahr 1989 meldete die börsennotierte Gesellschaft Konkurs an[23]. Im Ortsteil Grefrath war ferner die Firma Grevelour, Hersteller von Teppichböden angesiedelt, die zu Hochzeiten rd. 1000 Mitarbeiter beschäftigte[24]. Mit der Insolvenz der Nachfolgegesellschaft Girmes GmbH im Jahr 2003 endete die Ära des Unternehmens und der Textilindustrie in Grefrath endgültig. Grefrath war jahrzehntelang außerdem Standort mehrerer Automobilzulieferer, u. a. der Firma Johnson Controls[25] und Henniges[26]. Im Jahr 1994 war Grefrath ferner vom spektakulären betrügerischen Konkurs des Sportbodenherstellers Balsam AG betroffen, der hier einen Standort unterhielt[27][28]. Heute ist die lokale Wirtschaft insbesondere durch kleine, mittelständische Unternehmen geprägt. Auf dem Gelände der ehemaligen Girmes-Werke sind mittlerweile ebenfalls wieder mehrere z. T. kleinere Unternehmen angesiedelt[29].

Die der Gemeinde Grefrath nächstgelegenen Großstädte sind Krefeld (16 km östlich), Mönchengladbach (17 km südlich), sowie die niederländische Stadt Venlo (12 km westlich).

Über die Autobahnen A40 und A61 ist Grefrath an das Rheinland und das Ruhrgebiet angebunden. Die Nähe zur deutsch-niederländischen Grenze ist insbesondere für die lokale Wirtschaft von Bedeutung. Die A61 wird seit April 2012 über die neuerstellte A74 (neue Auffahrt Nettetal-West) auf die A73 (Niederlande) geleitet, die A40 wird hinter der Grenze bei Venlo in den Niederlanden als A67 fortgeführt.

Grefrath gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) an und wird von Bussen der Linien 019, 062, 066, 078, 093 sowie SB87 bedient. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Kempen, Viersen oder Krefeld. Grefrath besaß einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kempen–Kaldenkirchen. Der Personenverkehr wurde jedoch 1982 und der verbliebene Güterverkehr im Dezember 1999 eingestellt. Die Bahnstrecke wurde zu einem Radweg umgebaut.

Darüber hinaus befindet sich der Verkehrslandeplatz Grefrath-Niershorst (ICAO-Code: EDLF) mit einer Graslandebahn von 575 Metern Länge zwischen den Ortsteilen Grefrath, Mülhausen und Oedt.

Der Radweg Fietsallee am Nordkanal verläuft durch den Ort.

Bildungseinrichtungen

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Es gibt in Grefrath neun Kindergärten mit insgesamt rund 500 Plätzen, die von kirchlichen und freien Trägern betrieben werden. Im Ortsteil Oedt befindet sich ein Kindergarten mit Tagesstättenplätzen für geistig Behinderte.

Die katholische Grundschule wurde 2013 mit der Gemeinschaftsgrundschule Grefrath zusammengeführt. Die Gemeinschaftsgrundschule Grefrath unterhält die beiden Schulstandorte Grefrath und Oedt.

Im Bereich der weiterführenden Schulen gibt es vor Ort

  • die Sekundarschule Grefrath „Schule an der Dorenburg“, seit 2013 aus der Gemeinschaftshauptschule umgewandelt, die jetzt auch Realschul- und Gymnasial-Unterrichtsinhalte anbietet, sowie
  • das Gymnasium Liebfrauenschule Mülhausen in privater Trägerschaft.

Freizeit- und Sportanlagen

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Grefrath verfügt über ein umfangreiches Sport- und Freizeitangebot. Der Grundstein dafür wurde zu Beginn der 1950er-Jahre gelegt, als die Gemeinde im Norden Grefraths über 30 Hektar Land erwarb. Dort entstanden ab 1954 zwei Volks-/Grundschulen samt Sporthallen, Spiel- und Sportwiesen, sowie ein Hallen- und ein Freibad.

EisSport & EventPark (Eisstadion)

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Eissportzentrum

Zu dieser Zeit wurde auch mit dem Bau des Eisstadions begonnen, in der die zur damaligen Zeit größte Kunsteis-Fläche Europas (8000 m²) zu finden ist. Das Eisstadion wurde im Jahr 1972 fertiggestellt und 1974 um einen 400-Meter-Außenlaufring und ein Außenfeld erweitert. Schon seit geraumer Zeit wird die Eishalle als Veranstaltungsort für Konzerte, Eishockeyspiele, eine regelmäßig stattfindende „Eisdisco“ und der Eisrevue „Holiday on Ice“ verwendet.

Im Jahre 1994 war Grefrath mit dem Eisstadion Gastgeber des olympischen Feuers der XVII. Olympischen Winterspiele (Lillehammer). Bei den XVIII. Olympischen Winterspielen in Nagano (Japan) war die Gemeinde Grefrath durch den Eisschnellläufer Christian Breuer vertreten.

Albert-Mooren-Halle

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Als weiterer Ort für Veranstaltungen wurde im Jahr 1975 die Albert-Mooren-Halle in Oedt fertiggestellt.

Als weitere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung hat die Gemeinde insgesamt fünf Sportplätze, zwei Tennisanlagen mit insgesamt zwölf Plätzen, eine Tennis- und drei Sporthallen zu bieten. Eine Bahn für das außerhalb des Niederrheinischen recht unbekannte Bügelspiel (auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums) ist ebenso vorhanden wie ein Hundesportplatz, eine Bowlingbahn und ein Sportflugplatz. Neben vielen Sportvereinen (Radsport, Fußball, Handball, Leichtathletik, Tennis, Schwimmen, Reitsport, Kanusport, Kegeln, Bügeln usw.) existieren mehrere moderne Fußball- und Leichtathletikanlagen (Oedt und Grefrath).

Flugplatz Grefrath-Niershorst

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Der Flugplatz Grefrath-Niershorst liegt der unmittelbar an der Niers, zwischen den Ortsteilen Grefrath, Mülhausen und Oedt. Er beherbergt zwei Luftsportvereine, eine Flugschule und Fallschirmsprungbetrieb.[30]

Die Niers bietet Gelegenheit zum Bootfahren und Kanu-Wandern.

Auf einer Gesamtlänge von 70 Kilometer laden Rad- und Wanderwege zu Touren ein; sie führen kreuz und quer durch die Gemeinde, deren Fläche zu zwei Dritteln aus Landwirtschafts-, Wald-, Wasser- und Erholungsflächen besteht. Im Rahmen der Euroga 2002+ wurde entlang des von Napoleon begonnenen, jedoch nie vollendeten Nordkanals ein gleichnamiger überregionaler Radwanderweg angelegt, der durch Grefrath führt.

Persönlichkeiten

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  • Wilhelm Berger, Kommerzienrat und Leinenfabrikant (nach ihm benannt: Bergerplatz)
  • Roger Pruvost (* 1928), Bürgermeister der Partnerstadt Frévent
  • Josef Lepers (1920–2007), Bürgermeister von 1970 bis 1994

In Grefrath geboren

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Mit Grefrath verbunden

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  • Rolf Tophoven (* 1937, lebt in Grefrath), Journalist und Terrorismusexperte
  • Christian Breuer (* 1976, lebt in Grefrath), Eisschnellläufer (dreifach qualifizierter Olympiateilnehmer)
  • Jens Ernesti (* 1977, lebt in Grefrath), ehemaliger Rapper
  • Rene Reuter (* 1970), ehemaliger Eishockey-Profi

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 18. Juni 2025. (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Bundesamt – Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013
  3. Grefrath: Das Inzell vom Niederrhein | RP ONLINE
  4. GenWiki: Kanton Wankum
  5. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 114, abgerufen am 11. November 2022 (Digitalisat).
  6. grefrath.de: Autobiografie des ehemaligen Bürgermeisters Spickenheuer veröffentlicht
  7. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 114.
  8. Ulrike Gerards: Besuch im Grefrather Wasserwerk. In: rp-online.de. 20. September 2019, abgerufen am 21. September 2019.
  9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahl.krzn.de Landeswahlleiterin NRW: Kommunalwahlen 2020 – Endgültiges Ergebnis für: Grefrath
  10. alt.wahlergebnisse.nrw.de
  11. wahlergebnisse.nrw.de
  12. Wahlergebnispräsentation Gemeinde Grefrath Bürgermeisterwahl. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  13. Gemeinde Grefrath Ratswahl 13. September 2020 (Memento des Originals vom 10. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahl.krzn.de, auf wahl.krzn.de
  14. Wilhelm Janssen: Grefrath – Geschichte einer geldrischen Gemeinde bis 1650. Kempen 1968
  15. Hauptsatzung der Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath vom 15.12.2020. (PDF; 393 KB) § 2 Wappen, Flagge, Siegel. Stadt Grefrath, 15. Dezember 2020, abgerufen am 31. Mai 2025.
  16. a b c nach eigener Fortschreibung (Homepage Tourismus, Grefrath im Portrait)@1@2Vorlage:Toter Link/www.grefrath.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2025. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. grefrath.de Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 5. Oktober 2024.
  18. Zahl der Katholiken im Bistum Aachen sinkt weiterhin. Kirchenstatistik für 2023. In: RP-Online. 28. Juli 2024, abgerufen am 3. Januar 2025.
  19. Grefrather Platt
  20. Herbert Ackermann: Grefrather Mundartwörterbuch. Eine Veröffentlichung des Landschaftsverbandes Rheinland, Amt für Rheinische Landeskunde Bonn. Verlag van Acken, Krefeld 2003, ISBN 3-923140-89-4 (3 Bände: 1.) Einleitung, a – Jüütertsoch 2.) Kaaf – Schtärekt 3.) Schtäreve – wüvüel, Register).
  21. Ein Blick zurück auf die Gartenschau 1970. In: RP Online. 30. Juli 2019, abgerufen am 5. November 2020.
  22. UNTERNEHMEN / GIRMES AG: Samt ohne Sorge. In: Der Spiegel. Band 7, 12. Februar 1968 (spiegel.de [abgerufen am 9. März 2019]).
  23. Girmes-Werke AG. Abgerufen am 30. Juni 2019.
  24. RP ONLINE: Gemeinde Grefrath: Der Niedergang. 1. Januar 2009, abgerufen am 17. Februar 2023.
  25. RP ONLINE: Gemeinde Grefrath: Johnson Controls: Aus zum Jahresende. Abgerufen am 9. März 2019.
  26. RP ONLINE: Gemeinde Grefrath: Der Niedergang. 1. Januar 2009, abgerufen am 17. Februar 2023.
  27. „Pleite“ für Gemeinden (Memento vom 28. März 2019 im Internet Archive), in Focus Online
  28. Affären: Heiße Luft. In: Der Spiegel. Band 24, 13. Juni 1994 (spiegel.de [abgerufen am 9. März 2019]).
  29. RP ONLINE: Gemeinde Grefrath: Girmes: Neues Leben in alten Hallen. Abgerufen am 9. März 2019.
  30. https://www.niershorst.de/ Homepage Flugplatz Niershorst
  • Peter Norrenberg: Geschichte der Herrlichkeit Grefrath. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Bd. 4. Viersen 1875
  • Erwin Gatz: Die Geschichte der Pfarre Grefrath und Gemeinde Grefrath. Mönchengladbach 1964
  • Wilhelm Janssen: Grefrath. Geschichte einer geldrischen Gemeinde bis 1650. Kempen 1968
  • Peter Hoederath: Die Textilindustrie in Grefrath. (Staatsexamensarbeit.) Köln 1984
  • Ulrich Stevens: Gemeinde Grefrath an der Niers. (Rheinische Kunststätten. Nr. 395) Köln 1993
Commons: Grefrath – Sammlung von Bildern und Audiodateien