„Hamilton Naki“ – Versionsunterschied
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'''Hamilton Naki''' (* [[26. Juni]] [[1926]] in Ngcingane, [[Transkei|Transkeian Territories]]; † [[29. Mai]] [[2005]] in [[Langa (Kapstadt)|Langa]] in [[Kapstadt]], [[Westkap]]) war ein [[südafrika]]nischer [[Gärtner]] und Laborassistent. Er arbeitete zunächst als Gärtner der [[Universität Kapstadt]] und später auch als labortechnischer und operationstechnischer Assistent bei [[Transplantation]]en im Tierversuch unter [[Christiaan Barnard]].<ref>Margalit Fox: ''[http://www.nytimes.com/2005/06/11/obituaries/11naki.html?_r=0 Hamilton Naki, 78, Self-Taught Surgeon, Dies]'', In: ''New York Times'', 11. Juni 2005.<br/>Anmerkung: Es existiert eine ''Editors Note'': [http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C06E1D91138F932A25755C0A9639C8B63&sec=&spon=&pagewanted=2] (am Ende der Seite), auf die an späterer Stelle im Artikel noch Bezug genommen wird.</ref> Außerdem durfte er jüngeren Chirurgen Operationsverfahren an Tieren näher bringen. Auf diese Weise leistete er (als schwarzer Südafrikaner) einen entscheidenden Beitrag dafür, dass die erste Herztransplantation zustande kam.<ref>Alastair Leithead: ''[http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/3011105.stm Gardener behind Africa’s Heart Pioneer]'', BBC News, 9. Mai 2003.</ref> Ob er bei der Operation selbst jedoch beteiligt war, ist höchst umstritten. Es gab verschiedene Pressemitteilungen, die dies behaupteten, sie mussten aber später revidiert werden.<ref>''[http://www.bmj.com/content/331/7515/519.7.full Corrections: Hamilton Naki]'', 1. September 2005. {{DOI|10.1136/bmj.331.7515.519-f}}</ref><ref>Margalit Fox: ''[http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C06E1D91138F932A25755C0A9639C8B63&sec=&spon=&pagewanted=2 Editors Note]''. In: „New York Times“, 27. August, 2005.<br/>Hinweis: Die ''Editors Note'' findet sich ganz am Ende des Artikels</ref><ref>''[http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2805%2967097-3/fulltext Department of Error]''. In: „The Lancet“, 13. August 2005. {{DOI|10.1016/S0140-6736(05)67097-3}}</ref> Dagegen spricht auch die Aussage seines früheren Vorgesetzten Stefan von Sommoggy im [[Deutsches Ärzteblatt|Deutschen Ärzteblatt]].<ref>Stefan von Sommoggy: ''[http://www.aerzteblatt.de/archiv/62424/Hidden-Heart-Als-Freund-und-Kollege Hidden Heart: Als Freund und Kollege]''. In: „Deutsches Ärzteblatt“, 105(47), 2008</ref> |
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'''Hamilton Naki''' (* [[26. Juni]] [[1926]] in Ngcingane; † [[29. Mai]] [[2005]] bei [[Kapstadt]]) war ein Pionier der [[Chirurgie]] und Mitglied des Transplantationsteams unter der Leitung von [[Christiaan Barnard]], das am 3. Dezember 1967 die erste [[Herztransplantation]] am Groote Schuur Hospital in [[Südafrika]] durchgeführt hat. Aufgrund der strengen Rassentrennung im Südafrika der 60er Jahre wurden die zentralen Beiträge Nakis an diesem Meilenstein der Medizingeschichte lange nicht der Öffentlichkeit preisgegeben. |
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⚫ | Hamilton Naki, in dem Dorf Ngcingane in der [[Transkei]] geboren, musste die Schule bereits im Alter von 14 Jahren verlassen, da die Eltern es sich nicht länger leisten konnten, ihren Sohn zur Schule zu schicken. Um Arbeit zu finden, ging Naki wenig später nach Kapstadt, wo er zunächst Arbeit als Gärtner an der University of Cape Town Medical School fand. Zu seinen Aufgaben gehörte es unter anderem, die Tennisplätze instand zu halten.<ref name="Guardian">Rory Carroll: ''{{Webarchiv | url=http://www.guardian.co.uk/southafrica/story/0,13262,943165,00.html | wayback=20030425231427 | text=Two men transplanted the first human heart. One ended up rich and famous - the other had to pretend to be a gardener. Until now}}''. In: „The Guardian“, 25. April 2003.</ref> |
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In der Folgezeit durfte Naki weitere Aufgaben übernehmen. So wurde er zunächst von dem Leiter des tierexperimentellen Labors [[Robert_Hans_Goetz|Robert Goetz]], der aus dem [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|nationalsozialistischen Deutschland]] nach Südafrika geflohen war,<ref>I. E. Konstantinov: ''Cardiology's 10 greatest discoveries.'' In: ''Texas Heart Institute journal.'' Band 29, Nummer 4, 2002, S. 344, PMID 12484627, {{PMC|140305}}.</ref> für die [[Anästhesie]] bei Tieroperationen zu Ausbildungszwecken eingesetzt. Einmal durfte er auch bei einer Operation an einer Giraffe assistieren. Auffällig waren dabei sein großes Geschick und seine große Lernbereitschaft und -fähigkeit.<ref name="Guardian"/> Durch seine Erfahrungen als Assistent bei Tierversuchen durfte er auch bald Studenten in diesem Gebiet unterrichten. Nach Berichten des Economist erhielt Naki trotz dieser besonderen Aufgaben nur die Bezahlung eines Gärtners, die umgerechnet etwa 270 $ pro Monat entsprach.<ref>''[http://www.economist.com/node/4054912 Hamilton Naki, an unrecognised surgical pioneer, died on May 29th, aged 78]''. In: „The Economist“, 9. Juni 2005<br/>Anmerkung: Diese Quelle soll hier nur die Aussage über Nakis Rente belegen. Bezüglich der Aussage zu seinem Beitrag zur ersten Herztransplantation hat es [http://www.economist.com/node/4174683 diese] wichtige Korrektur gegeben, die später im Artikel noch einmal zitiert wird.</ref> Doch auch über dieses Gehalt besteht Uneinigkeit: Nach Berichten der New York Times wurde Naki nämlich angemessen für seine Arbeit bezahlt, und er starb auch nicht mittellos.<ref name="NYT">Michael Wines: ''[http://www.nytimes.com/2005/08/27/international/africa/27africa.html?_r=0 Accounts of South African's Career Now Seen as Overstated]''. In: „New York Times“, 27. August 2005</ref> |
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⚫ | Hamilton Naki, in dem Dorf Ngcingane in der [[Transkei]] geboren, musste die Schule bereits im Alter von 14 Jahren verlassen, da die Eltern es sich nicht länger leisten konnten, ihren Sohn zur Schule zu schicken. Um Arbeit zu finden ging Naki wenig später nach Kapstadt, wo er zunächst Arbeit als Gärtner an der University of Cape Town Medical School fand. Zu seinen Aufgaben gehörte es unter anderem die Tennisplätze |
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Laut Nakis eigener Darstellung war er auch bei der ersten erfolgreichen Herztransplantation beteiligt, mit der das Team am 3. Dezember 1967 Geschichte schrieb, und übernahm dabei mit der Entnahme und Vorbereitung des Herzens einen technisch sehr anspruchsvollen Teil der Operation. Diese Version wurde auch in den Nachrufen nach seinem Tod verbreitet. Einige Wochen später veröffentlichte der [[The Economist|Economist]] allerdings eine Korrektur, basierend auf Aussagen von Ärzten des Groote-Schur-Krankenhauses und einer Naki nahestehenden Quelle, denen zufolge er bei der Operation gar nicht anwesend war, da er als Farbiger und medizinischer Laie überhaupt keinen Zutritt zu den Operationssälen gehabt habe. Dies wird auch durch andere Quellen bestätigt.<ref>''[http://www.economist.com/node/4174683 Apartheid’s Shadow]''. In: „The Economist“, 14. Juli 2005.</ref><ref name="NYT"/><ref>[[Werner Bartens]]: ''Der Pionier der Herzchirurgie: Erste Transplantation vor 50 Jahren.'' In: Süddeutsche Zeitung vom 3. Dezember 2017 http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizingeschichte-der-pionier-der-herzchirurgie-erste-transplantation-vor-jahren-1.3773872</ref> |
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Seine medizinische Laufbahn begann als er [[1954]] von dem Leiter des tierexperimentellen Labors [[Robert Goetz]], der aus dem aus dem [[Drittes Reich|Deutschland der Nazizeit]] nach Südafrika geflohen war, gefragt wurde, bei einer Operation an einer Giraffe zu assistieren. Schnell viel den anwesenden Chirurgen die Fingerfertigkeit und das herausragende chirurgisches Geschick des farbigen Hilfsarbeiters Naki auf, so dass er zunehmend in operative Eingriffe eingebunden wurde. So konnte er sein methodisches Repertoire und seine anatomischen Kenntnisse erweitern, so dass ihn schliesslich, der junge, gerade aus den USA zurückgekerhrte Chirurg Christiaan Barnard in sein Transplantationsteam aufnahm. Als das Team am 3. Dezember 1967 mit der ersten erfolgreichen Herztransplantation Geschichte schrieb, übernahm Hamilton Naki mit der Entnahme und Vorbeireitung des Herzens den technisch anspruchsvolleren Teil der gesamten Operation. |
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Aufgrund der [[Apartheid]] in Südafrika blieben die Leistungen Nakis lange geheim. Auch wenn er auf |
Aufgrund der [[Apartheid]] in Südafrika blieben die Leistungen Nakis lange geheim. Auch wenn er auf Pressefotos nach der geglückten Transplantation im Hintergrund zu sehen ist, wurde er bei Nachfragen stets als Putzhilfe vorgestellt.<ref name="Guardian"/> Barnard selbst räumte erst viele Jahre später kurz vor seinem Tod ein, dass Naki möglicherweise nicht nur über ein besseres chirurgisches Talent verfügte als er selbst, sondern auch, dass Naki einen wesentlichen Beitrag zur Forschung in der Transplantationsmedizin geleistet hat.<ref>Clare Kapp: ''[http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2805%2966811-0/fulltext Hamilton Naki]''. In: „The Lancet“, Ausgabe (Volume) 366, 2. Juli 2005. {{DOI|10.1016/S0140-6736(05)66811-0}}<br/>Anmerkung: Zum Artikel gab es eine [http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2805%2967097-3/fulltext Korrektur]. Diese wurde schon an früherer Stelle im Artikel zitiert.</ref> Im Jahr 2003 wurde Naki daher die [[Ehrendoktorwürde]] der Universität Kapstadt verliehen.<ref>Christopher Munnion: ''[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/africaandindianocean/southafrica/1433855/Gardener-honoured-with-degree-in-medicine.html ‘Gardener’ honoured with degree in medicne]''. In: „The Telegraph“, 23. Juni 2003.</ref> |
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== Rezeption == |
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Bis zu seiner Pensionierung [[1991]] arbeite Naki für das Gehalt eines Gärtners von lediglich 760 [[Rand (Währung)|Rand]] (etwa [[Dollar|$]]275) und hatte nicht die Möglichkeit, seinen eigenen Kindern eine angemessene Schulausbildung zu finanzieren. Seine guten Kontakte zu den wohlhabenderen Kollegen seiner Zunft nutze Naki aber, um Geld für Schulprojekte und und eine Klinik auf Rädern in seiner Heimatregion der Transkei zu sammeln. Späte Anerkennung für seine Leistungen erhielt Naki wenige Jahre vor seinem Tod mit dem Erhalt des 'National Order of Mapungubwe' sowie der Verleihung der [[Ehrendoktorwürde]] der University of Cape Town im Jahre 2002. |
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Im Jahr 2008 wurde mit [[Hidden Heart]] (englischer Untertitel: „The Story of Christian Barnard and Hamilton Naki“) ein Dokumentarfilm veröffentlicht, der die Geschichte Nakis nachzeichnet. Im Rahmen ihrer Recherchen befragten Regisseur [[Werner Schweizer (Regisseur)|Werner Schweizer]] und die Zürcher Journalistin [[Cristina Karrer]] Zeitzeugen und griffen auf Archivaufnahmen zurück.<ref>''[http://realfictionfilme.de/filme/hidden-heart/index.php Hidden Heart]'', RealFictionFilme.de</ref> Im 2022 produzierten deutschen Fernsehfilm [[Das Wunder von Kapstadt]] ist Naki eine der Hauptfiguren und wird von [[Loyiso Macdonald]] verkörpert. |
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== Einzelnachweise == |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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*[http://www.economist.com/displaystory.cfm?story_id=4054912 Nachruf] des [[The Economist|Economist]] und [http://www.economist.com/printedition/displayStory.cfm?Story_ID=4174683 Korrektur] dazu (englisch) |
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*{{Webarchiv | url=http://people.africadatabase.org/en/person/17188.html | wayback=20070927225002 | text=Contemporary Africa Database}} (englisch) |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=13010079X|VIAF=45400023}} |
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* Deutsches Ärzteblatt [http://www.www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=20418] |
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* The Economist [http://www.economist.com/displaystory.cfm?story_id=4054912] |
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* Contemporary Africa Database [http://people.africadatabase.org/en/person/17188.html] |
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[[en:Hamilton Naki]] |
Aktuelle Version vom 9. Juni 2024, 12:16 Uhr
Hamilton Naki (* 26. Juni 1926 in Ngcingane, Transkeian Territories; † 29. Mai 2005 in Langa in Kapstadt, Westkap) war ein südafrikanischer Gärtner und Laborassistent. Er arbeitete zunächst als Gärtner der Universität Kapstadt und später auch als labortechnischer und operationstechnischer Assistent bei Transplantationen im Tierversuch unter Christiaan Barnard.[1] Außerdem durfte er jüngeren Chirurgen Operationsverfahren an Tieren näher bringen. Auf diese Weise leistete er (als schwarzer Südafrikaner) einen entscheidenden Beitrag dafür, dass die erste Herztransplantation zustande kam.[2] Ob er bei der Operation selbst jedoch beteiligt war, ist höchst umstritten. Es gab verschiedene Pressemitteilungen, die dies behaupteten, sie mussten aber später revidiert werden.[3][4][5] Dagegen spricht auch die Aussage seines früheren Vorgesetzten Stefan von Sommoggy im Deutschen Ärzteblatt.[6]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hamilton Naki, in dem Dorf Ngcingane in der Transkei geboren, musste die Schule bereits im Alter von 14 Jahren verlassen, da die Eltern es sich nicht länger leisten konnten, ihren Sohn zur Schule zu schicken. Um Arbeit zu finden, ging Naki wenig später nach Kapstadt, wo er zunächst Arbeit als Gärtner an der University of Cape Town Medical School fand. Zu seinen Aufgaben gehörte es unter anderem, die Tennisplätze instand zu halten.[7]
In der Folgezeit durfte Naki weitere Aufgaben übernehmen. So wurde er zunächst von dem Leiter des tierexperimentellen Labors Robert Goetz, der aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Südafrika geflohen war,[8] für die Anästhesie bei Tieroperationen zu Ausbildungszwecken eingesetzt. Einmal durfte er auch bei einer Operation an einer Giraffe assistieren. Auffällig waren dabei sein großes Geschick und seine große Lernbereitschaft und -fähigkeit.[7] Durch seine Erfahrungen als Assistent bei Tierversuchen durfte er auch bald Studenten in diesem Gebiet unterrichten. Nach Berichten des Economist erhielt Naki trotz dieser besonderen Aufgaben nur die Bezahlung eines Gärtners, die umgerechnet etwa 270 $ pro Monat entsprach.[9] Doch auch über dieses Gehalt besteht Uneinigkeit: Nach Berichten der New York Times wurde Naki nämlich angemessen für seine Arbeit bezahlt, und er starb auch nicht mittellos.[10]
Laut Nakis eigener Darstellung war er auch bei der ersten erfolgreichen Herztransplantation beteiligt, mit der das Team am 3. Dezember 1967 Geschichte schrieb, und übernahm dabei mit der Entnahme und Vorbereitung des Herzens einen technisch sehr anspruchsvollen Teil der Operation. Diese Version wurde auch in den Nachrufen nach seinem Tod verbreitet. Einige Wochen später veröffentlichte der Economist allerdings eine Korrektur, basierend auf Aussagen von Ärzten des Groote-Schur-Krankenhauses und einer Naki nahestehenden Quelle, denen zufolge er bei der Operation gar nicht anwesend war, da er als Farbiger und medizinischer Laie überhaupt keinen Zutritt zu den Operationssälen gehabt habe. Dies wird auch durch andere Quellen bestätigt.[11][10][12]
Aufgrund der Apartheid in Südafrika blieben die Leistungen Nakis lange geheim. Auch wenn er auf Pressefotos nach der geglückten Transplantation im Hintergrund zu sehen ist, wurde er bei Nachfragen stets als Putzhilfe vorgestellt.[7] Barnard selbst räumte erst viele Jahre später kurz vor seinem Tod ein, dass Naki möglicherweise nicht nur über ein besseres chirurgisches Talent verfügte als er selbst, sondern auch, dass Naki einen wesentlichen Beitrag zur Forschung in der Transplantationsmedizin geleistet hat.[13] Im Jahr 2003 wurde Naki daher die Ehrendoktorwürde der Universität Kapstadt verliehen.[14]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2008 wurde mit Hidden Heart (englischer Untertitel: „The Story of Christian Barnard and Hamilton Naki“) ein Dokumentarfilm veröffentlicht, der die Geschichte Nakis nachzeichnet. Im Rahmen ihrer Recherchen befragten Regisseur Werner Schweizer und die Zürcher Journalistin Cristina Karrer Zeitzeugen und griffen auf Archivaufnahmen zurück.[15] Im 2022 produzierten deutschen Fernsehfilm Das Wunder von Kapstadt ist Naki eine der Hauptfiguren und wird von Loyiso Macdonald verkörpert.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Margalit Fox: Hamilton Naki, 78, Self-Taught Surgeon, Dies, In: New York Times, 11. Juni 2005.
Anmerkung: Es existiert eine Editors Note: [1] (am Ende der Seite), auf die an späterer Stelle im Artikel noch Bezug genommen wird. - ↑ Alastair Leithead: Gardener behind Africa’s Heart Pioneer, BBC News, 9. Mai 2003.
- ↑ Corrections: Hamilton Naki, 1. September 2005. doi:10.1136/bmj.331.7515.519-f
- ↑ Margalit Fox: Editors Note. In: „New York Times“, 27. August, 2005.
Hinweis: Die Editors Note findet sich ganz am Ende des Artikels - ↑ Department of Error. In: „The Lancet“, 13. August 2005. doi:10.1016/S0140-6736(05)67097-3
- ↑ Stefan von Sommoggy: Hidden Heart: Als Freund und Kollege. In: „Deutsches Ärzteblatt“, 105(47), 2008
- ↑ a b c Rory Carroll: Two men transplanted the first human heart. One ended up rich and famous - the other had to pretend to be a gardener. Until now ( vom 25. April 2003 im Internet Archive). In: „The Guardian“, 25. April 2003.
- ↑ I. E. Konstantinov: Cardiology's 10 greatest discoveries. In: Texas Heart Institute journal. Band 29, Nummer 4, 2002, S. 344, PMID 12484627, PMC 140305 (freier Volltext).
- ↑ Hamilton Naki, an unrecognised surgical pioneer, died on May 29th, aged 78. In: „The Economist“, 9. Juni 2005
Anmerkung: Diese Quelle soll hier nur die Aussage über Nakis Rente belegen. Bezüglich der Aussage zu seinem Beitrag zur ersten Herztransplantation hat es diese wichtige Korrektur gegeben, die später im Artikel noch einmal zitiert wird. - ↑ a b Michael Wines: Accounts of South African's Career Now Seen as Overstated. In: „New York Times“, 27. August 2005
- ↑ Apartheid’s Shadow. In: „The Economist“, 14. Juli 2005.
- ↑ Werner Bartens: Der Pionier der Herzchirurgie: Erste Transplantation vor 50 Jahren. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. Dezember 2017 http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizingeschichte-der-pionier-der-herzchirurgie-erste-transplantation-vor-jahren-1.3773872
- ↑ Clare Kapp: Hamilton Naki. In: „The Lancet“, Ausgabe (Volume) 366, 2. Juli 2005. doi:10.1016/S0140-6736(05)66811-0
Anmerkung: Zum Artikel gab es eine Korrektur. Diese wurde schon an früherer Stelle im Artikel zitiert. - ↑ Christopher Munnion: ‘Gardener’ honoured with degree in medicne. In: „The Telegraph“, 23. Juni 2003.
- ↑ Hidden Heart, RealFictionFilme.de
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nachruf des Economist und Korrektur dazu (englisch)
- Contemporary Africa Database ( vom 27. September 2007 im Internet Archive) (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Naki, Hamilton |
KURZBESCHREIBUNG | südafrikanischer Chirurg |
GEBURTSDATUM | 26. Juni 1926 |
GEBURTSORT | Ngcingane, Transkei |
STERBEDATUM | 29. Mai 2005 |
STERBEORT | Kapstadt |