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„Charles de Gaulle (Schiff)“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Schiff
<div style="float: right; margin-top: 0px; background-color: #white; border: 0px solid #black; padding-left: 20px; width:300px; clear: both;">
| Schiffskategorie = Kriegsschiff
{| border="1" align="right" cellpadding="2" cellspacing="0" width="300"
|align="center" colspan="2"|[[Image:Gaule96.jpg|300px|''Charles de Gaulle'' nuclear aricraft carrier]]
| Name = ''Charles de Gaulle''
| Bild = Charles De Gaulle (R91) underway 2009.jpg
|-
| Bildtext =
!align ="center" style="color: white; height: 30px; background: navy no-repeat scroll top left;"|
|{{Infobox Schiff/Basis
!align ="center" style="color: white; height: 30px; background: navy no-repeat scroll top left;"|[[Image:frajack.png|45px|French Navy Jack]]
| Land = {{FRA-SK}}
|-
| andere Schiffsnamen = ''Richelieu'' <small>(1996–1997)</small>
|Hersteller
| Schiffstyp = [[Flugzeugträger]]
|[[DCN]], [[Brest]]
| Schiffsklasse =
|-
| Rufzeichen =
|Stromerzeugung
| Heimathafen =
|2 nukleare Druckwasserreaktoren K15
| Bestellung =
|-
| Bauwerft = [[Naval Group|DCN]], [[Brest (Finistère)|Brest]]
|Länge
| Baunr =
|261,5 m
| Baukosten =
|-
| Kiellegung =
|Breite (Flugdeck)
| Stapellauf = 7. Mai 1994
| 64 m
| Taufe =
|-
| Übernahme =
|Tiefgang
| Indienststellung = 18. Mai 2001
|31,5 m
| Reaktivierung =
|-
| Außerdienststellung =
|Gewicht
| Streichung =
|40 500 tonnen
| Verbleib =
|-
}}
|Höchstgeschwindigkeit
|{{Infobox Schiff/Daten
|27 Knoten (50 km/h)
| Länge = 261,5
|-
| Lpp =
|Katapulte
| KWL =
|Dampfkatapulte<br>(identisch zu den auf der ''Nimitz'' Klasse verwendeten).
| Breite = 64
|-
| Seitenhöhe =
|Flugzeuge
| Tiefgang = 11,9
|40 , u.a.
| Verdrängung = 42500
*[[Dassault Rafale]]
| Vermessung =
*[[Dassault Super Etendard|Super Etendard]]
| Besatzung = 1950 Mann
*[[E-2 Hawkeye|E-2C Hawkeye]]
}}
*Helikopter:[[Eurocopter Dauphin|SA365 Dauphin]].
|{{Infobox Schiff/Antrieb
|-
| Antrieb = 2 × [[Druckwasserreaktor]] K15 (2 × 150 MW)
|Besatzung
| Maschinenleistung = 82937
|Seeleute: 1 150 <br> Flugpersonal : 600
| Geschwindigkeit_M = 27
|-
| Propeller =
|Bewaffnung
}}
|4 SYLVER Raktenwerfer mit Abwehrrakten vom Typ [[MBDA Aster|MBDA Aster 15]]<br>
|{{Infobox Schiff/Militär
2 Sadral Systeme mit Luftabwehrrakten ''[[Mistral]]''<br>
| Bewaffnung =
8 20mm Geschütze vom Typ [[Giat 20F2]].
* 4 × SYLVER-Raketenwerfer ([[Aster (Rakete)|MBDA Aster&nbsp;15]])
|-
* 2 × Sadral-Systeme ([[Mistral (Rakete)|Mistral]])
|Indienststellung
* 8 × 20 mm [[Giat 20F2]]
|[[Apriil 2001]].
* 40 Flugzeuge
|}
| Panzerung =
</div>
}}
Der '''Charles de Gaulle''' ist ein von [[Frankreich]] betriebener nuklear angetriebener [[Flugzeugträger]]. Er ersetzt die Flugzeugträger [[Foch]] und [[Clemenceau]].
}}

Die '''''Charles de Gaulle''''' ist ein [[Kernenergieantrieb|nuklear]] angetriebener [[Flugzeugträger]] und das [[Flaggschiff]] und größte Schiff der [[Marine Nationale|französischen Marine]]. Sie ersetzt die Flugzeugträger ''[[São Paulo (Schiff, 1963)|Foch]]'' und ''[[Clemenceau (Schiff)|Clemenceau]]'' und ist nach dem französischen General und Staatsmann [[Charles de Gaulle]] benannt.


== Allgemeines ==
== Allgemeines ==
Die ''Charles de Gaulle'' ([[NATO]]-[[Schiffskennung|Kennung]] R&nbsp;91) ist im Vergleich zu den von den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] eingesetzten Flugzeugträgern relativ klein. Sie ist 261,5&nbsp;m lang, 64,36&nbsp;m breit und 75&nbsp;m hoch. Bei einer Verdrängung von 40.600 Tonnen hat sie eine Besatzung von etwa 1950 Personen und kann als Truppentransporter zusätzlich 800 Soldaten aufnehmen. Die Fläche des Flugdecks beträgt ca. 12.000&nbsp;m², die [[Hangar]]s haben eine Fläche von ca. 4.600&nbsp;m².
[[Image:Coupe-cdg.png|thumb|300px|right|]]
[[Image:FS_CDG_aster.jpg|thumb|300px|right|]]
Der ''Charles de Gaulle'' (Bezeichnung R91)ist im Vergleich zu den von den [[USA]] eingesetzten Flugzeugträgern relativ klein. Er ist 261,5 m lang, 64,36 m breit und 75 m hoch. Mit einer Masse von 40&nbsp;600 Tonnen, kann er ca. 1&nbsp;950 Personen an Bord nehmen und zusätzlich 800 Soldaten als Truppentransporter aufnehmen.
Die Fläche des Flugdecks beträgt ca. 12&nbsp;000 m² und zusätzlich noch 4&nbsp;600 m² Hangarfläche.


Der ''Charles de Gaulle'' ist atomar angetrieben und kann ohne Beschränkungen 1&nbsp;000 km am Tag zurücklegen. Seine Autonomie beträgt 45 Tage.
Die ''Charles de Gaulle'' ist&nbsp;– als einziger Flugzeugträger außerhalb der [[United States Navy|US Navy]]&nbsp;– [[Kernenergieantrieb|atomar]] angetrieben und kann ohne Beschränkungen 1000&nbsp;km am Tag zurücklegen. Der Träger kann theoretisch bis zu 45&nbsp;Tage autonom operieren.


Bestückt ist er mit 40 Flugzeugen des Typs:
Bestückt ist sie in der Regel mit 40 Fluggeräten der Typen:
* [[Dassault Rafale|Rafale]] Marine
* [[Jagdflugzeug]]e: [[Dassault Rafale]] Marine
* [[Dassault Super Etendard|Super-Étendard]] modernisiert
* [[Jagdbomber]]: modernisierte [[Dassault Super Étendard]] bis Juli 2016
* Luftraumüberwachung [[E-2_Hawkeye]]
* [[Luftraumüberwachung]] [[Grumman E-2|Grumman E-2 Hawkeye]]
* [[Hubschrauber]] vom Typ [[Eurocopter Dauphin|Eurocopter AS 565 Panther]] für Rettungs- und U-Boot-Abwehreinsätze
* Helikopter Dauphin von [[Eurocopter]]
Bei einer Einsatzdauer von sieben Tagen können maximal 100 Flüge pro Tag absolviert werden. Der minimale Zeitabstand zwischen zwei Starts bzw. Landungen beträgt 30 Sekunden.
Maximal 100 Flüge am Tag während 7 Tagen.
Der Charles de Gaulle kann alle 30 sekunden ein Flugzeug katapultieren.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Kontext ===
=== Kontext ===
Der Charles-de-Gaulle ersetzte den Fugzeugträger [[Foch]], einen Flugzeugträger mit konventionnellem Antrieb. [[Clemenceau]] und [[Foch]] wurden 1961 und 1963 in Dienst gestellt; der Nutzen eines Ersatzes wurde bereits Mitte der 70ger festgestellt.
Die ''Charles de Gaulle'' ersetzte die konventionell angetriebenen Flugzeugträger ''Clemenceau'' und ''Foch'', die 1961 bzw. 1963 in Dienst gestellt wurden. Bereits in den 1970er Jahren wurde erstmals über einen Ersatz diskutiert, da an beiden Flugzeugträgern immer wieder Probleme auftraten.


=== Bau ===
=== Bau ===
[[Datei:Vergleich Flugzeugträger.gif|mini|Schematischer Vergleich mit anderen Trägern]]
Baubeginn war am 25. November 1987. Der Rohbau wurde im April 1989 in der [[DCN]] Werft in [[Brest]] zusammengesetzt. Bauende im Mai 1994; mit 42&nbsp;500 Tonnen war es das grösste Kriegsschiff in Westeueropa seit der HMS ''Ark Royal'' im Jahre [[1950]].


Baubeginn der ''Charles de Gaulle'' war am 25.&nbsp;November 1987. Der Rohbau wurde im April 1989 in der [[Naval Group|DCN]]-Werft in [[Brest (Finistère)|Brest]] zusammengesetzt. Bauende war im Mai 1994; mit 42.500 Tonnen war die ''Charles de Gaulle'' das größte Kriegsschiff Westeuropas seit der Indienststellung der britischen ''[[Ark Royal (Schiff, 1955)|Ark Royal]]'' im Jahr 1950.
Der Träger wurde 1986 ''Richelieu'' getauft, wurde im Jahr darauf allerdings vom damaligen Minister [[Jacques Chirac]] in ''Charles de Gaulle'' umbenannt.

Durch die Nutzung der Bauwerft in Brest war die maximale Länge des Schiffs beschränkt, was zu ungewöhnlichen Lösungen zwang. So wurde das Flugdeck sehr breit angelegt, um die nötige Bewegungsfreiheit an Deck zu erhalten. Dadurch wurde der Einsatz einer aktiven Stabilisierung (SATRAP) nötig, die zusätzlich durch zwölf verschiebbare Gewichte von je 22&nbsp;t unterstützt wird (System COGITE).

Zum Antrieb dienen zwei Druckwasserreaktoren vom Typ K-15, wie sie in französischen Unterseebooten verwendet werden. Sie liefern auch den Dampf zum Betrieb der beiden Katapulte. Diese Katapulte entsprechen dem US-amerikanischen Modell C13, sind aber nur 75&nbsp;m lang (gegenüber 90&nbsp;m auf den US-Trägern). Auch die aus drei Fangseilen bestehende Landeanlage entspricht denen der US Navy.

Der Träger wurde 1996 auf den Namen ''[[Armand-Jean du Plessis, duc de Richelieu|Richelieu]]'' getauft, aber bereits im Jahr darauf vom damaligen [[Staatspräsident (Frankreich)|Präsident]] [[Jacques Chirac]] in ''Charles de Gaulle'' umbenannt.


=== Spionage ===
=== Spionage ===
[[1993]], wurde eine Gruppe [[MI6]]-Offziere enttarnt, die sich als Ingenieure ausgegeben hatten. Man kann davon ausgehen, dass sie den Nuklearreaktor ausspionieren wollten.
1993 wurde laut Medienberichten eine Gruppe [[Secret Intelligence Service|MI6]]-Offiziere enttarnt, die sich als Ingenieure ausgegeben hatten. Es wird davon ausgegangen, dass sie den Nuklearreaktor ausspionieren wollten.

=== Tests und technische Probleme ===
[[Datei:FS CDG aster.jpg|mini|Raketensilos der Luftverteidigung und im Hintergrund das optische Landesystem]]

Die ersten Tests im Januar 1999 ergaben, dass es nötig war, die Landebahn zu verlängern, um Landungen der E-2C „Hawkeye“ zu ermöglichen. Solche Arbeiten waren bereits auf der ''Foch'' und der ''Clemenceau'' notwendig gewesen, um damals die Landung der [[Vought F-8|F-8 „Crusader“]] zu ermöglichen. Diese Tatsache wurde von der französischen Öffentlichkeit ungern gesehen, da der Bau zu diesem Zeitpunkt bereits doppelt so teuer geworden war wie ursprünglich veranschlagt. Die Kosten für die Verlängerung in Höhe von 5&nbsp;Millionen Francs entsprechen allerdings gerade einmal 0,025 % des Gesamtbudgets der ''Charles de Gaulle''.

Am 28. Februar 2000 löste ein Test der Nuklearreaktoren einen Brand von Isolationsmaterialien aus, was zu einer starken Rauchentwicklung führte.


In der Nacht vom 9. auf den 10. November 2000, während der Träger in Richtung [[Norfolk (Virginia)|Norfolk]] ([[Virginia]]) unterwegs war, brach der [[Backbord und Steuerbord|Backbordpropeller]]; das Schiff musste nach [[Toulon]] zurückkehren, um den [[Propeller]] austauschen zu lassen. Die darauffolgende Untersuchung zeigte, dass die Ersatzpropeller die gleichen strukturellen Fehler aufwiesen. Die Schuld daran trug der Zulieferer. Bis zu einer endgültigen Lösung wurden provisorisch die veralteten Propeller der ''Clemenceau'' und ''Foch'' benutzt, was die Spitzengeschwindigkeit von 27 auf 25 Knoten senkte, den Flugbetrieb allerdings nicht einschränkte.
=== Tests und technische Probleme===
Die ersten tests im Januar 1999 ergaben, dass es nötig war die Landebahn zu verlängern um die Landung der ''E-2C Hawkeye'' ermöglichen zu können. Diese Tatsache wurde von der französsichen Öffentlichkeit ungern gesehen da diese Arbeiten bereits auf der Foch und der Clemenceau gemacht werden mussten um damals die Landung der ''F-8 Crusader'' zu ermöglichen und obwohl der Verlängerung mit Kosten in höhe von 5 Mio Francs gerade einmal 0,025 % des Gesamtbudgets der "Charles de Gaulles" entrsprachen.


Am 5. März 2001 stach der Träger mit den zwei älteren Propellern erneut in See und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 25,2&nbsp;Knoten. 2009 wurden neue Propeller eingebaut, da die optimale Trägergeschwindigkeit für den Betrieb der neuen Version des Kampfflugzeuges [[Dassault Rafale|Rafale]] 27&nbsp;Knoten beträgt.
Am 28.02.2000 löste ein Test der Nuklearreaktoren den Brand von Isolationsmaterialien aus die einen starke Rauchentwicklung entfachten.


Am 18. Mai 2001 wurde die ''Charles de Gaulle'' offiziell bewaffnet. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits den Ruf, ein Milliardengrab zu sein. Von Juli bis Oktober 2001 musste die ''Charles de Gaulle'' erneut ins Dock, da einer der Propeller Lautstärken von etwa 100&nbsp;[[Bel (Einheit)|dB]] erzeugte, was den hinteren Teil des Schiffes unbewohnbar machte. Am 8. November 2001 fiel ein Seemann, der Wartungsarbeiten erledigte, aufgrund eines Gaslecks in Ohnmacht. Ein weiterer Seemann versuchte, ihn zu retten, und fiel ebenfalls in Ohnmacht. Beide wurden von medizinischen Mannschaften gerettet und in ein Krankenhaus nach Toulon gebracht. Beide Seeleute überlebten den Vorfall, doch die ''Charles de Gaulle'' geriet erneut massiv in die öffentliche Kritik.
Inder Nacht des 9 auf den 10 November 2000, während der Träger Richtung [[Norfolk]], [[Virginia]] unterwegs war brach die Backbordschraube und das Schiff musste nach [[Toulon]] zurückfahren um die Schraube austauschen zu lassen. Inder darauffolgende Untersuchung zeigte, dass auch die Ersatzschrauben dieselben strukturellen Fehler aufwiesen. Die Schuld daran lag am Zulieferer. Bis zu eienr endgültigen Lösung wurden die veralteten Schrauben der Clemenceau und Foche benutzt, was die Spitzengeschwindigkeit von 27 auf 25 Knoten senkte den Flugbetrieb allerdings nicht einschränkte.


=== Aktiver Dienst ===
Am 5. März 2001 stach der Träger mit den 2 älteren Schrauben erneut in See und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 25.2 Knoten. Die neueren Schrauben werden erst 2008 benötigt werden, da für das Kampflugzeug [[Dassault Rafale|Rafale]] neuerer Generation 27 Knoten benötigt werden.
[[Datei:Charles de Gaulle(R-91)2005.jpg|mini|Die ''Charles de Gaulle'' im Atlantik. Aufnahme vom 20. Mai 2005]]


Am 16. September 2001 berichtete die Presse über anormale radioaktive Werte an Bord des Trägers. Vermutlich war dies auf eine defekte Isolationsleitung zurückzuführen.
Von Juli bis Oktober musste der ''Charles de Gaulle'' erneut ins Dock, da eine Schraube Lautstärken um die 100 dB produzierte, was den hinteren Teil des Schiffes unbewohnbar machte.


Während die Vereinigten Staaten die Antwort auf die [[Terroranschläge am 11. September 2001|Anschläge des 11.&nbsp;September 2001]] in Form der [[Operation Enduring Freedom]] organisierten, beschwerte sich die französische Presse über einen Mangel an eigener militärischer Schlagkraft. Gleichzeitig berichtete die Verteidigungskommission, die Qualität der Wartung der Flotte sei mangelhaft. In diesem Kontext wurde die ''Charles de Gaulle'', die erneut in Reparatur war, wieder Ziel der Kritik. Der ehemalige Staatspräsident [[Valéry Giscard d’Estaing]] sprach von einem „demi porte-avions“ („halber Flugzeugträger“). Anschließend nahm die ''Charles de Gaulle'' mit mehreren anderen französischen Kriegsschiffen an der Operation „[[#hera|Heracles]]“ teil und unterstützte mit ihren Flugzeugen vom Typ [[Dassault Super Étendard|Super Étendard]] die Koalitionstruppen in Afghanistan. Insgesamt dauerte diese Mission sieben Monate, bis die ''Charles de Gaulle'' am 10.&nbsp;Juli 2002 wieder in Toulon einlief.
Am 18. Mai 2001 wurde der ''Charles de Gaulle'' offiziell bewaffnet mit dem Beigeschmack ein finanzielles Grab zu sein.


In den folgenden Jahren absolvierte der Träger regelmäßig Einsätze, vorwiegend im [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]].
[[Image:FS_CDG_cartoon.jpg|thumb|left|Carton aus dem ''[[Le Parisien]]''. Langsamer! Bauarbeiten!]]


Am 31. Juli 2007 wurde die ''Charles de Gaulle'' zu einer längeren Überholungspause in ein Trockendock in Toulon verlegt. Hauptpunkte waren die Erneuerung der elektronischen Infrastruktur, die Anpassung der Schiffstechnik an die Version F3 der ''Rafale'' und der Austausch der Reaktorbrennstäbe. Auch der Austausch der Ersatzschrauben gehörte zum Programm, das den Träger bis zum März 2009 lahmlegte. Nach Problemen mit Vibrationen und starkem Verschleiß im Antriebssystem verzögerte sich die Wiederindienststellung jedoch auf Dezember 2009.
=== Aktiver Dienst===
Am 16.09.2001, berichtet die Presse über über anormale radioaktive Werte an Board des Trägers. Wahrscheinlich war eine Isolation nicht mher in Ordnung.


==== Link 16 ====
Während die USA die Antwort auf [[911]] in der Forum der [[Operation Enduring Freedom]] organisierten, beschwerte sich die französische Presse über einen Mangel eigener militärischer Schlagkraft. Gleichzeitig berichtete die Verteidigungskommission, dass die Wartung der Flotte schlechter Qualität sei. In diesem Kontext wurde der Charles de Gaulles der erneut in Reparatur war erneut Ziel der Kritik. Der ehemalige Staatspräsident [[Valéry Giscard d'Estaing]] sprach von einem ''« demi porte-avions »'' ( halber Flugzeugträger) .
[[Datei:FS CDG bridge3.jpg|mini|Brücke der ''Charles de Gaulle'']]


Am 11. Oktober 2001 nahmen vier [[Airborne Warning and Control System|AWACS]]-Flugzeuge, die Fregatte ''Cassard'' und die ''Charles de Gaulle'' erfolgreich am Test der „[[Link 16]]“ teil, einem neuen speziell gesicherten Netzwerk. Das Netzwerk ermöglicht die Echtzeitüberwachung des Flugverkehrs zwischen [[Südengland]] und dem [[Mittelmeer]]. Die Daten wurden der [[Flugabwehr]]-[[Fregatte]] ''[[Jean Bart (Schiff, 1991)|Jean Bart]]'' per „[[Link 11]]“ in Echtzeit übertragen.
==== Liaison 16 ====
[[Image:FS CDG bridge3.jpg|thumb|right|Brücke der ''Charles de Gaulle'' ]]


==== {{Anker|hera}} Die Operation Herakles in Afghanistan ====
Am 11. Oktober 2001 nahmen die Fregatte ''Cassard'', 4 [[AWACS]] Flugzeuge und der ''Charles de Gaulle'' erfolgreich am Test der ''Liaison 16'' teil, ein gesichertes Netzwerk. Das Netzwerk ermöglicht die Echtzeitüberwachung des Flugverkehrs zwischen Südengland und dem Mittelmeer. Die Daten wurden ausserdem per ''Liaison 11'' der "Jean Bart" in Echtzeit übertragen.
[[Datei:USS Enterprise FS Charles de Gaulle.jpg|mini|Die ''Charles de Gaulle'' (vorne) zusammen mit der ''[[Enterprise (Schiff, 1961)|Enterprise]]'', dem ersten atomar angetriebenen Flugzeugträger; Aufnahme vom 16.&nbsp;Mai 2001]]


Am 21. November 2001 entschied Frankreich, die ''Charles de Gaulle'' in den Indischen Ozean zu entsenden und die Operation Herakles der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] in Afghanistan zu unterstützen. Die „Task Force 473“, mit 2900 Mann unter dem Kommando von [[Konteradmiral]] François Cluzel begann am 1.&nbsp;Dezember. Die Task Force bestand aus dem Flugzeugträger ''Charles de Gaulle'', den Fregatten ''La Motte-Picquet'', ''[[Jean de Vienne (Schiff, 1984)|Jean de Vienne]]'' und ''Jean Bart'', dem [[Atomgetriebenes Jagd-U-Boot|nuklearen Jagd-U-Boot]] ''[[Rubis (U-Boot, 1983)|Rubis]]'', dem Versorgungsschiff ''Meuse'' und dem [[Aviso (Schiffstyp)|Aviso]] ''Commandant Ducuing''. Die [[Französische Luftstreitkräfte|französischen Luftstreitkräfte]] innerhalb der Task force 473 bestanden aus 16 Super Étendards, einer E-2C Hawkeye, zwei Rafale und mehreren Helikoptern.
==== Gasvorfall ====
Am 8. November fiel ein Seemann der Wartungsarbeiten durchführte aufgrund eines Gaslecks in ohnmacht. Ein weiterer Seemann versuchte ihn zu bergen und fiel ebenfalls in ohnmacht. Beide wurden von medizinischen Teams geborgen und einem Krankhaus in Toulon zugeführt.Beide haben überlebt.


Am 17. Dezember 2001 wurde die Task Force 473 in die internationalen Streitkräfte an der Seite der US-amerikanischen Flugzeugträger ''[[Theodore Roosevelt (Schiff)|Theodore Roosevelt]]'' und ''[[John C. Stennis (Schiff)|John C.&nbsp;Stennis]]'' sowie der italienischen ''[[Giuseppe Garibaldi (Schiff, 1985)|Giuseppe Garibaldi]]'' integriert. Die Streitkräfte bestanden aus über 100 französischen, amerikanischen, kanadischen, britischen, deutschen, italienischen, niederländischen, australischen, spanischen und japanischen Schiffen unter dem internationalen alliierten Kommando in [[Bahrain]]. Die Super Étendards starteten ihre erste Afghanistan-Mission am 19. Dezember 2001 mit der Aufklärung und Bombardierung von Zielen in 3.000&nbsp;km Entfernung. Insgesamt wurden 140 Missionen geflogen, im Schnitt zwölf pro Tag. Dabei konnten die Flugzeuge Angriffe von insgesamt fünf [[FIM-92 Stinger|FIM-92-Stinger]]-Raketen abwehren.
==== Afghanistan : ''Operation Herakles'' ====
Am 21 November 2001 entschied Frankreich den ''Charles de Gaulle'' in den Indischen Ozean zu schicken und die Operation der Vereinten Nationen in Afghanistan zu unterstützen.


Am 18. Februar 2002 registrierte der Beobachtungssatellit [[Helios (Satellit)|Helios]] anomale Aktivitäten bei [[Gardez (Afghanistan)|Gardez]]. Nachdem [[Spezialeinheit]]en des [[United States Army|US-Heers]] dies vor Ort bestätigt hatten, wurden am Tag darauf zwei Aufklärer des Typs Super Étendards von der ''Charles de Gaulle'' gestartet. Am 20.&nbsp;Februar drangen britische und amerikanische Streitkräfte in das Tal ein, und am 2.&nbsp;März begann die [[Operation Anaconda]].
Die ''Task force 473'', mit 2&nbsp;900 Mann unter dem Kommando von KOnter-Admiral François Cluzel begann am 1. Dezember. Die ''task force'' bestand aus dem Flugzeugträger ''Charles de Gaulle'', die Fregatten ''La Motte-Picquet'', ''Jean de Vienne'' und ''Jean Bart'', dem nuklearen Angriffs U-Boot ''Rubis'', dem Versorgungsschiff ''Meuse'' und der [[aviso]] ''Commandant Ducuing''.


Im März griffen Super Étendards und sechs landgestützte [[Dassault Mirage 2000|Mirage 2000]] Ziele der [[Al-Qaida]] an. Einige von den Amerikanern vorgeschlagene Ziele wurden aus Sorge vor zivilen Opfern abgelehnt. Dennoch lobte der [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-amerikanische Präsident]] [[George W. Bush]] am 11.&nbsp;März 2002 den Einsatz mit den Worten: „unser guter Alliierter Frankreich, der für Operation Enduring Freedom ein Viertel seiner Flotte zur Verfügung stellte“. Zu dieser Zeit war die Schlagkraft auf 16&nbsp;Super Étendards, sechs Mirage 2000&nbsp;D, fünf Rafale und zwei Luftraumüberwachungsflugzeuge Grumman E-2 Hawkeye erweitert worden. Zwei landgestützte Tankflugzeuge vom Typ [[Boeing KC-135#C-135F – Tanker für Frankreich|Boeing KC-135]] erweiterten die Einsatzdauer der Maschinen über Afghanistan erheblich. Ab Februar tauschten die ''Charles de Gaulle'' und die ''John C.&nbsp;Stennis'' untereinander Flugzeuge aus, um die Bindung zwischen den Alliierten zu vertiefen.
Die Schlagkraft aus der Luft bestand aus 16 [[Dassault Super-Étendard|Super Etendards]], einem [[E-2 Hawkeye|E-2C Hawkeye]], zwei [[Dassault Rafale|Rafale]] et mehreren Helikoptern.


Am 2. Mai erreichte die ''Charles de Gaulle'' [[Singapur]], um einen Zwischenstopp einzulegen und am 18.&nbsp;Mai in Richtung Oman weiterzufahren. Zur gleichen Zeit begannen die Spannungen um die Irakfrage. Vizeadmiral François Cluzel teilte der Presse mit: „Frankreich ist gegen jegliche gegen den Irak gerichteten Aktionen. Sollte etwas unternommen werden, wird Frankreich höchstwahrscheinlich nicht Teil der Koalition sein“.
Am 17. Dezember 2001 wurde die ''task force 473'' in die Internationalen Streitkräfte an Seite der amerikansichen ''Théodore Roosevelt'' und ''John C. Stennis'', und der italienischen ''Giuseppe Garibaldi'' integriert. Die Streitkräfte bestanden aus über 100 französischen, amerikansichen, kanadischen, britischen, deutschen, italienischen, holländischen, australischen, spanischen und japanischen Schiffen unter dem internationalen alliierten Kommando in Bahrein.


==== Rettungsmission ====
Die Super Etendard starteteb ihre erste Afghanistan Mission am 19 Dezember, Aufklärung, Bombardierung über mehr als 3&nbsp;000 km. Insgesamt wurden 140 Missionen durchgeführt, im Schnitt 12 pro Tag und entkamen 5 [[FIM-92 Stinger|Stinger]] Raketen.
Am 9. Oktober 2009 empfing die „CrossMed“ (Regional Operational Centre for Monitoring and Rescue in Mediterranean Sea) einen Notruf der ''Babolin'', eines leckgeschlagenen 8-m-Boots. Die ''Charles de Gaulle'', die auf einem Manöver war, schickte einen Helikopter in den Sektor, der trotz schweren Seegangs, Windgeschwindigkeiten von 35&nbsp;Knoten und schlechter Sicht die drei Männer der Besatzung retten konnte.


==== Hafenbesuch in Cuxhaven ====
Am18.02.2002 registrierte der Beobachtungssatellit [[Satellite Helios|Helios]] anormale aktivitäten bei Gardez. Nachdem Spezialeinheiten der US Arme dies vor Ort bestätigten wurden am Tag darauf 2 Auflärer des Typs Super Etendards von der Charles de Gaulle gesartet. Am 20. drangen britische und amerikanische Streitkräfte in das Tal einund am 2. März begann ''[[Operation Anaconda]]''.
[[Datei:Charles de Gaulle (R-91) Ankunft in Cuxhaven am 09.04.2010.jpg|mini|Die ''Charles de Gaulle'' bei der Ankunft in Cuxhaven am 9. April 2010]]


Am 9. April 2010 besuchte die ''Charles de Gaulle'' in Begleitung der beiden Fregatten ''[[Cassard-Klasse|Cassard]]'' und ''[[Horizon-Klasse (2007)|Forbin]]'' erstmals einen deutschen Hafen. Der Flugzeugträger lag vom 9. bis zum 11.&nbsp;April 2010 am [[Steubenhöft]] in [[Cuxhaven]] an und nahm danach am NATO-Manöver „Brilliant Mariner“ in der Nordsee teil.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.weser-kurier.de/Artikel/Region/Landkreis+Cuxhaven/144472/Cuxhaven+begruesst+Flugzeugtraeger+%22Charles+de+Gaulle%22.html |text=''Cuxhaven begrüßt Flugzeugträger „Charles de Gaulle“.'' |archive-is=20130212161801}} In: ''[[Bremer Tageszeitungen#Weser-Kurier (WK)|Weser-Kurier]]''</ref>
Im März griffen Super Etendards und 6 [[Dassault Mirage|Mirage 2000]] [[Al-Qaida]] Ziele an. Einige von den amerikanern vorgeschlagene Ziele wurden aus Furcht vor zivilen Opfern abgelehnt. Dennoch lobte der amerikanische Prädident [[George W. Bush]] den Einsatz: ''« unser guter alliierter Frankreich, der für Operation Enduring Freedom ein Viertel seiner Flotte zur Verfügung stellte»'' (11. März 2002). Zu dieser Zeit war die Schlagkraft auf 16 Super Etendards, 6 Mirage 2000 D, 5 Rafale, 2 Tankflugzeuge KC-135 und zwei AWACS Hawkeye erweitert worden. Ab Feburar tauschten der''Charles de Gaulle'' und ''USS John C. Stennis'' Flugezuge untereinander um die Bindung zwischen den Alliierten zu vertifen.


==== Antiterror-Einsatz ====
[[Image:USS Enterprise FS Charles de Gaulle.jpg|thumb|right|Le ''Charles de Gaulle'' et l'USS ''Enterprise'', der erste atomar angetriebene Flugzeugträger]]
Nach dem [[Anschlag auf Charlie Hebdo]] in Paris am 7.&nbsp;Januar 2015 wies Präsident [[François Hollande]] den Flugzeugträger ''Charles de Gaulle'' an, vom Indischen Ozean aus den Einsatz gegen den [[Islamischer Staat (Organisation)|IS]] zu unterstützen.<ref>Jane C. Timm: [http://www.msnbc.com/msnbc/france-steps-involvement-fight-against-isis ''France steps up involvement in fight against ISIS.''] In: ''msnbc.com'', 14. Januar 2015, abgerufen am 16. November 2015 (englisch).</ref> Im Februar und März diente der Träger als Basis für die Angriffe der französischen Luftwaffe gegen IS-Stellungen in [[Syrien]]. Nach Abschluss von Wartungsarbeiten sollte die ''Charles de Gaulle'' am 18.&nbsp;November 2015 den [[Militärhafen Toulon|Hafen Toulon]] verlassen, als Einsatzgebiet war der [[Persischer Golf|Persische Golf]], das Eintreffen im Zielgebiet für Mitte Dezember vorgesehen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.zeit.de/news/2015-11/13/frankreich-franzoesischer-flugzeugtraeger-bricht-kommende-woche-richtung-golf-auf-13152403 |wayback=20151125081536 |text=Französischer Flugzeugträger bricht kommende Woche Richtung Golf auf}} Die Zeit, 13.&nbsp;November 2015, abgerufen am 17.&nbsp;November 2015</ref> Nachdem es am 13.&nbsp;November 2015 zu einer erneuten [[Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris|Serie von Anschlägen in Paris]] gekommen war, legte Hollande als neues Zielgebiet das östliche Mittelmeer fest. Der russische Präsident Putin wies den dort operierenden Kreuzer ''[[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]]'' an, mit dem französischen Schiff zu kooperieren.<ref>Thomas Pany: [https://www.heise.de/tp/features/Frankreich-will-militaerischen-Beistand-der-Europaeer-3376687.html Frankreich will militärischen Beistand der Europäer]: Telepolis, 17.&nbsp;November 2015, abgerufen am gleichen Tage</ref> Unmittelbar zuvor hatte der Leiter des russischen Inlandsgeheimdienstes, [[Alexander Wassiljewitsch Bortnikow|Alexander Bortnikow]] mitgeteilt, dass man für den [[Kogalymavia-Flug 9268|Absturz einer russischen Passagiermaschine am 31.&nbsp;Oktober 2015]] ebenfalls von einem Terroranschlag ausgehe.<ref>Thomas Pany: [https://www.heise.de/tp/features/Airbus-Absturz-Moskau-bestaetigt-Attentatsthese-3376683.html Airbus-Absturz: Moskau bestätigt Attentatsthese]: Telepolis, 17.&nbsp;November 2015, abgerufen am gleichen Tage</ref> Ab dem 23. November 2015 wurden Kampfjets der ''Charles de Gaulle'' für Angriffe auf IS-Stellungen in Syrien zum Einsatz gebracht.


=== Wartung ===
Am 2 mai kam der ''Charles de Gaulle'' in [[Singapur]] an um einen zwischenstop einzulgen und an 18. Richtung Oman weiterzufahren. Zur gleichen Zeit fingen die Spannungen um die Irakfrage an.; der Vize-Admiral François Cluzel zur Presse: ''« Frankreich ist gegen jegliche gegen den Irak gerichtete Aktionen. Sollte etwas unternommen werden wird Frankreich höchstwahrscheinlich nicht Teil der Koaltition sein»''.
Ab Februar 2017 lag die ''Charles de Gaulle'' im Hafen von Toulon, um generalüberholt zu werden. Zu den Wartungsarbeiten, die für etwa 18 Monate geplant waren, gehörten ein Tausch der Brennelemente, der Umbau des Decks für den ausschließlichen Einsatz der Rafale (die Super Étendards wurden außer Dienst gestellt) sowie von Sensoren und Aufklärungssystemen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.liberation.fr/futurs/2017/03/01/revision-generale-pour-le-charles-de-gaulle_1552600|titel=Révision générale pour le «Charles-de-Gaulle»|autor=Jean-Christophe Féraud|hrsg=Liberation|werk=|datum=2017-03-01|sprache=fr|zugriff=2017-03-23}}</ref> Im März 2019 kehrte sie in den regulären Dienst zurück.


==== Indisch-Pakistanische Krise====
=== SARS-CoV-2-Infektionen ===
Am 17. April 2020 wurde bekannt, dass 1041 Besatzungsmitglieder des Flugzeugträgers und seiner Begleitschiffe positiv auf [[SARS-CoV-2]] getestet worden sind. Daraufhin fuhr das Schiff am 19. April 2020 in den Heimathafen Toulon. Alle 2300 Besatzungsmitglieder wurden getestet, die Soldaten in Toulon und Umgebung für 14 Tage isoliert. Das Schiff hatte zuletzt einen Zwischenstopp vom 13. bis 16. März in Brest gehabt. Nach bisher unbestätigten Meldungen waren die ersten Erkrankungen Anfang April aufgetreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/panorama/Corona-grassiert-auf-Flugzeugtraeger-article21722262.html |titel=1041 Franzosen infiziert: Corona grassiert auf Flugzeugträger |werk=n-tv.de |datum=2020-04-17 |abruf=2020-04-18}}</ref>
Vom 9 bis 19 Juni 2002, führten der ''Charles de Gaulle'' und seine Begleitschiffe Aktionen durch, um die Spannungen zwischen Indien und Pakistan zu verringern. Die Rafales patroullierten entlang der indischen und pakistanischen Küste, mit Luft-Luft Raketen bewaffnet um Luftkämpfe zu verhindern, wie zB 1999 geschehen, als ein pakistanischer [[Breguet Atlantic]] vermutlich auf einem Aufklärungsflug vom Meer kommend von der indischen Luftwaffe abgeschossen wurde.


==== Rettungsmissionen ====
=== Nachfolger ===
Das [[PANG]]-Projekt wurde gestartet, um einen neuen Flugzeugträger als Nachfolge der ''Charles de Gaulle'' zu entwickeln. Das Schiff wird wieder über einen nuklearen Antrieb verfügen, wird aber mit einer Länge von 305 Metern und einer Verdrängung von 75.000 Tonnen deutlich größer ausfallen.
Am 9. Oktober empfing die ''CrossMed'' ( Regional Operational Centre for Monitoring and Rescue in Mediterranean Sea) einen Notruf der ''Babolin'', ein 8m Schiff das leckgeschlagen hatte. Der ''Charles de Gaulle'' der auf Manövern war schickte einen Helikopter in den Sektor der trotz schwerem Seegang, Windgeschwindigkeiten von 35 Knoten und schlechter Sicht die 3 Mann Besatzung bergen konnte.


== Anekdote ==
== Trivia ==
* Der Sitz des Kapitäns wurde von [[DS Automobiles]] entwickelt und kommt auch in der Oberen Mittelklasselimousine [[DS 9]] zum Einsatz.
* Der ''Charles de Gaulle'' hat einen Auftritt in ''Gemo 13'', ein französischer Action und Spionagefim.
* Die ''Charles de Gaulle'' hat einen Auftritt in ''Gemo 13'', einem französischen Action- und Spionagefilm.
* In dem Buch ''Operation Elite'' von [[Matthew Reilly]] hat die ''Charles de Gaulle'' ebenfalls einen Auftritt.


==Fotos==
== Siehe auch ==
* [[Verträge über Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich zwischen Frankreich und Großbritannien 2010]]
<gallery>
* [[Liste aktiver Flugzeugträger]]
Image:FS CDG bridge.jpg|Brücke'
Image:FS CDG bridge2.jpg|Brücke
Image:FS CDG bridge3.jpg|Brücke
Image:FS CDG aster.jpg|Les 16 Luftabwehrsilos
Image:FS CdG Optics.jpg|
Image:FS CdG Dauphin.jpg|''Dauphin'' Helikopter « Pedro »auf der ''Charles de Gaulle''
Image:FS CdG Rafale.jpg| Rafale n°9
Image:FS CdG Super Etendard.jpg|ein ''Super-Étendard'' im Hangar
Image:FS CdG Super Hawkeye.jpg|Aufklärungsflugzeug Hawkeye
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Charles de Gaulle (R91)|''Charles de Gaulle''}}
* [http://www.defense.gouv.fr/sites/marine/decouverte/materiels/batiments_de_combat/charles_de_gaulle/porte-avions_charles_de_gaulle_r_91 Le porte-avions français ''Charles de Gaulle'' sur le site officiel de la Marine nationale]
* [https://www.defense.gouv.fr/marine/nos-equipements/charles-gaulle-r-91 Angaben zum Flugzeugträger auf der Seite der Marine (französisch)]
* [http://www.netmarine.net/bat/porteavi/cdg/ Porte-avions français ''Charles de Gaulle'' sur le site de l'association netmarine]
* {{Webarchiv|url=http://www.netmarine.net/bat/porteavi/cdg/|wayback=20140821054515|text=Angaben zum Flugzeugträger (frz./engl.) auf der Seite netmarine.net}}
* [http://www.alabordache.com/marine/espacemarine/marine/charlesdegaulle/index.php/ Le site interactif sur la Marine nationale et le porte-avions nucléaire Charles de Gaulle ''Charles de Gaulle'']
* [http://www.maritimequest.com/warship_directory/france/aircraft_carriers/charles_de_gaulle_r91/fs_charles_de_gaulle.htm ''Charles de Gaulle''] – MaritimeQuest Galerie


== Fußnoten ==
[[Kategorie:Militärschiff]]
<references />


[[en:FS Charles de Gaulle]]
{{SORTIERUNG:Charles de Gaulle}}
[[Kategorie:Flugzeugträger (Frankreich)]]
[[fr:Porte-avions Charles de Gaulle]]
[[Kategorie:Militärschiff mit Nuklearantrieb (Frankreich)]]
[[Kategorie:Charles de Gaulle]]
[[Kategorie:COVID-19-Pandemie in Frankreich]]

Aktuelle Version vom 26. März 2025, 20:30 Uhr

Charles de Gaulle
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
andere Schiffsnamen

Richelieu (1996–1997)

Schiffstyp Flugzeugträger
Bauwerft DCN, Brest
Stapellauf 7. Mai 1994
Indienststellung 18. Mai 2001
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 261,5 m (Lüa)
Breite 64 m
Tiefgang (max.) 11,9 m
Verdrängung 42.500 t
 
Besatzung 1950 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Druckwasserreaktor K15 (2 × 150 MW)
Maschinen­leistung 82.937 PS (61.000 kW)
Höchst­geschwindigkeit 27 kn (50 km/h)
Bewaffnung

Die Charles de Gaulle ist ein nuklear angetriebener Flugzeugträger und das Flaggschiff und größte Schiff der französischen Marine. Sie ersetzt die Flugzeugträger Foch und Clemenceau und ist nach dem französischen General und Staatsmann Charles de Gaulle benannt.

Die Charles de Gaulle (NATO-Kennung R 91) ist im Vergleich zu den von den Vereinigten Staaten eingesetzten Flugzeugträgern relativ klein. Sie ist 261,5 m lang, 64,36 m breit und 75 m hoch. Bei einer Verdrängung von 40.600 Tonnen hat sie eine Besatzung von etwa 1950 Personen und kann als Truppentransporter zusätzlich 800 Soldaten aufnehmen. Die Fläche des Flugdecks beträgt ca. 12.000 m², die Hangars haben eine Fläche von ca. 4.600 m².

Die Charles de Gaulle ist – als einziger Flugzeugträger außerhalb der US Navy – atomar angetrieben und kann ohne Beschränkungen 1000 km am Tag zurücklegen. Der Träger kann theoretisch bis zu 45 Tage autonom operieren.

Bestückt ist sie in der Regel mit 40 Fluggeräten der Typen:

Bei einer Einsatzdauer von sieben Tagen können maximal 100 Flüge pro Tag absolviert werden. Der minimale Zeitabstand zwischen zwei Starts bzw. Landungen beträgt 30 Sekunden.

Die Charles de Gaulle ersetzte die konventionell angetriebenen Flugzeugträger Clemenceau und Foch, die 1961 bzw. 1963 in Dienst gestellt wurden. Bereits in den 1970er Jahren wurde erstmals über einen Ersatz diskutiert, da an beiden Flugzeugträgern immer wieder Probleme auftraten.

Schematischer Vergleich mit anderen Trägern

Baubeginn der Charles de Gaulle war am 25. November 1987. Der Rohbau wurde im April 1989 in der DCN-Werft in Brest zusammengesetzt. Bauende war im Mai 1994; mit 42.500 Tonnen war die Charles de Gaulle das größte Kriegsschiff Westeuropas seit der Indienststellung der britischen Ark Royal im Jahr 1950.

Durch die Nutzung der Bauwerft in Brest war die maximale Länge des Schiffs beschränkt, was zu ungewöhnlichen Lösungen zwang. So wurde das Flugdeck sehr breit angelegt, um die nötige Bewegungsfreiheit an Deck zu erhalten. Dadurch wurde der Einsatz einer aktiven Stabilisierung (SATRAP) nötig, die zusätzlich durch zwölf verschiebbare Gewichte von je 22 t unterstützt wird (System COGITE).

Zum Antrieb dienen zwei Druckwasserreaktoren vom Typ K-15, wie sie in französischen Unterseebooten verwendet werden. Sie liefern auch den Dampf zum Betrieb der beiden Katapulte. Diese Katapulte entsprechen dem US-amerikanischen Modell C13, sind aber nur 75 m lang (gegenüber 90 m auf den US-Trägern). Auch die aus drei Fangseilen bestehende Landeanlage entspricht denen der US Navy.

Der Träger wurde 1996 auf den Namen Richelieu getauft, aber bereits im Jahr darauf vom damaligen Präsident Jacques Chirac in Charles de Gaulle umbenannt.

1993 wurde laut Medienberichten eine Gruppe MI6-Offiziere enttarnt, die sich als Ingenieure ausgegeben hatten. Es wird davon ausgegangen, dass sie den Nuklearreaktor ausspionieren wollten.

Tests und technische Probleme

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Raketensilos der Luftverteidigung und im Hintergrund das optische Landesystem

Die ersten Tests im Januar 1999 ergaben, dass es nötig war, die Landebahn zu verlängern, um Landungen der E-2C „Hawkeye“ zu ermöglichen. Solche Arbeiten waren bereits auf der Foch und der Clemenceau notwendig gewesen, um damals die Landung der F-8 „Crusader“ zu ermöglichen. Diese Tatsache wurde von der französischen Öffentlichkeit ungern gesehen, da der Bau zu diesem Zeitpunkt bereits doppelt so teuer geworden war wie ursprünglich veranschlagt. Die Kosten für die Verlängerung in Höhe von 5 Millionen Francs entsprechen allerdings gerade einmal 0,025 % des Gesamtbudgets der Charles de Gaulle.

Am 28. Februar 2000 löste ein Test der Nuklearreaktoren einen Brand von Isolationsmaterialien aus, was zu einer starken Rauchentwicklung führte.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 2000, während der Träger in Richtung Norfolk (Virginia) unterwegs war, brach der Backbordpropeller; das Schiff musste nach Toulon zurückkehren, um den Propeller austauschen zu lassen. Die darauffolgende Untersuchung zeigte, dass die Ersatzpropeller die gleichen strukturellen Fehler aufwiesen. Die Schuld daran trug der Zulieferer. Bis zu einer endgültigen Lösung wurden provisorisch die veralteten Propeller der Clemenceau und Foch benutzt, was die Spitzengeschwindigkeit von 27 auf 25 Knoten senkte, den Flugbetrieb allerdings nicht einschränkte.

Am 5. März 2001 stach der Träger mit den zwei älteren Propellern erneut in See und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 25,2 Knoten. 2009 wurden neue Propeller eingebaut, da die optimale Trägergeschwindigkeit für den Betrieb der neuen Version des Kampfflugzeuges Rafale 27 Knoten beträgt.

Am 18. Mai 2001 wurde die Charles de Gaulle offiziell bewaffnet. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits den Ruf, ein Milliardengrab zu sein. Von Juli bis Oktober 2001 musste die Charles de Gaulle erneut ins Dock, da einer der Propeller Lautstärken von etwa 100 dB erzeugte, was den hinteren Teil des Schiffes unbewohnbar machte. Am 8. November 2001 fiel ein Seemann, der Wartungsarbeiten erledigte, aufgrund eines Gaslecks in Ohnmacht. Ein weiterer Seemann versuchte, ihn zu retten, und fiel ebenfalls in Ohnmacht. Beide wurden von medizinischen Mannschaften gerettet und in ein Krankenhaus nach Toulon gebracht. Beide Seeleute überlebten den Vorfall, doch die Charles de Gaulle geriet erneut massiv in die öffentliche Kritik.

Die Charles de Gaulle im Atlantik. Aufnahme vom 20. Mai 2005

Am 16. September 2001 berichtete die Presse über anormale radioaktive Werte an Bord des Trägers. Vermutlich war dies auf eine defekte Isolationsleitung zurückzuführen.

Während die Vereinigten Staaten die Antwort auf die Anschläge des 11. September 2001 in Form der Operation Enduring Freedom organisierten, beschwerte sich die französische Presse über einen Mangel an eigener militärischer Schlagkraft. Gleichzeitig berichtete die Verteidigungskommission, die Qualität der Wartung der Flotte sei mangelhaft. In diesem Kontext wurde die Charles de Gaulle, die erneut in Reparatur war, wieder Ziel der Kritik. Der ehemalige Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing sprach von einem „demi porte-avions“ („halber Flugzeugträger“). Anschließend nahm die Charles de Gaulle mit mehreren anderen französischen Kriegsschiffen an der Operation „Heracles“ teil und unterstützte mit ihren Flugzeugen vom Typ Super Étendard die Koalitionstruppen in Afghanistan. Insgesamt dauerte diese Mission sieben Monate, bis die Charles de Gaulle am 10. Juli 2002 wieder in Toulon einlief.

In den folgenden Jahren absolvierte der Träger regelmäßig Einsätze, vorwiegend im Indischen Ozean.

Am 31. Juli 2007 wurde die Charles de Gaulle zu einer längeren Überholungspause in ein Trockendock in Toulon verlegt. Hauptpunkte waren die Erneuerung der elektronischen Infrastruktur, die Anpassung der Schiffstechnik an die Version F3 der Rafale und der Austausch der Reaktorbrennstäbe. Auch der Austausch der Ersatzschrauben gehörte zum Programm, das den Träger bis zum März 2009 lahmlegte. Nach Problemen mit Vibrationen und starkem Verschleiß im Antriebssystem verzögerte sich die Wiederindienststellung jedoch auf Dezember 2009.

Brücke der Charles de Gaulle

Am 11. Oktober 2001 nahmen vier AWACS-Flugzeuge, die Fregatte Cassard und die Charles de Gaulle erfolgreich am Test der „Link 16“ teil, einem neuen speziell gesicherten Netzwerk. Das Netzwerk ermöglicht die Echtzeitüberwachung des Flugverkehrs zwischen Südengland und dem Mittelmeer. Die Daten wurden der Flugabwehr-Fregatte Jean Bart per „Link 11“ in Echtzeit übertragen.

Die Operation Herakles in Afghanistan

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Die Charles de Gaulle (vorne) zusammen mit der Enterprise, dem ersten atomar angetriebenen Flugzeugträger; Aufnahme vom 16. Mai 2001

Am 21. November 2001 entschied Frankreich, die Charles de Gaulle in den Indischen Ozean zu entsenden und die Operation Herakles der Vereinten Nationen in Afghanistan zu unterstützen. Die „Task Force 473“, mit 2900 Mann unter dem Kommando von Konteradmiral François Cluzel begann am 1. Dezember. Die Task Force bestand aus dem Flugzeugträger Charles de Gaulle, den Fregatten La Motte-Picquet, Jean de Vienne und Jean Bart, dem nuklearen Jagd-U-Boot Rubis, dem Versorgungsschiff Meuse und dem Aviso Commandant Ducuing. Die französischen Luftstreitkräfte innerhalb der Task force 473 bestanden aus 16 Super Étendards, einer E-2C Hawkeye, zwei Rafale und mehreren Helikoptern.

Am 17. Dezember 2001 wurde die Task Force 473 in die internationalen Streitkräfte an der Seite der US-amerikanischen Flugzeugträger Theodore Roosevelt und John C. Stennis sowie der italienischen Giuseppe Garibaldi integriert. Die Streitkräfte bestanden aus über 100 französischen, amerikanischen, kanadischen, britischen, deutschen, italienischen, niederländischen, australischen, spanischen und japanischen Schiffen unter dem internationalen alliierten Kommando in Bahrain. Die Super Étendards starteten ihre erste Afghanistan-Mission am 19. Dezember 2001 mit der Aufklärung und Bombardierung von Zielen in 3.000 km Entfernung. Insgesamt wurden 140 Missionen geflogen, im Schnitt zwölf pro Tag. Dabei konnten die Flugzeuge Angriffe von insgesamt fünf FIM-92-Stinger-Raketen abwehren.

Am 18. Februar 2002 registrierte der Beobachtungssatellit Helios anomale Aktivitäten bei Gardez. Nachdem Spezialeinheiten des US-Heers dies vor Ort bestätigt hatten, wurden am Tag darauf zwei Aufklärer des Typs Super Étendards von der Charles de Gaulle gestartet. Am 20. Februar drangen britische und amerikanische Streitkräfte in das Tal ein, und am 2. März begann die Operation Anaconda.

Im März griffen Super Étendards und sechs landgestützte Mirage 2000 Ziele der Al-Qaida an. Einige von den Amerikanern vorgeschlagene Ziele wurden aus Sorge vor zivilen Opfern abgelehnt. Dennoch lobte der US-amerikanische Präsident George W. Bush am 11. März 2002 den Einsatz mit den Worten: „unser guter Alliierter Frankreich, der für Operation Enduring Freedom ein Viertel seiner Flotte zur Verfügung stellte“. Zu dieser Zeit war die Schlagkraft auf 16 Super Étendards, sechs Mirage 2000 D, fünf Rafale und zwei Luftraumüberwachungsflugzeuge Grumman E-2 Hawkeye erweitert worden. Zwei landgestützte Tankflugzeuge vom Typ Boeing KC-135 erweiterten die Einsatzdauer der Maschinen über Afghanistan erheblich. Ab Februar tauschten die Charles de Gaulle und die John C. Stennis untereinander Flugzeuge aus, um die Bindung zwischen den Alliierten zu vertiefen.

Am 2. Mai erreichte die Charles de Gaulle Singapur, um einen Zwischenstopp einzulegen und am 18. Mai in Richtung Oman weiterzufahren. Zur gleichen Zeit begannen die Spannungen um die Irakfrage. Vizeadmiral François Cluzel teilte der Presse mit: „Frankreich ist gegen jegliche gegen den Irak gerichteten Aktionen. Sollte etwas unternommen werden, wird Frankreich höchstwahrscheinlich nicht Teil der Koalition sein“.

Rettungsmission

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Am 9. Oktober 2009 empfing die „CrossMed“ (Regional Operational Centre for Monitoring and Rescue in Mediterranean Sea) einen Notruf der Babolin, eines leckgeschlagenen 8-m-Boots. Die Charles de Gaulle, die auf einem Manöver war, schickte einen Helikopter in den Sektor, der trotz schweren Seegangs, Windgeschwindigkeiten von 35 Knoten und schlechter Sicht die drei Männer der Besatzung retten konnte.

Hafenbesuch in Cuxhaven

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Die Charles de Gaulle bei der Ankunft in Cuxhaven am 9. April 2010

Am 9. April 2010 besuchte die Charles de Gaulle in Begleitung der beiden Fregatten Cassard und Forbin erstmals einen deutschen Hafen. Der Flugzeugträger lag vom 9. bis zum 11. April 2010 am Steubenhöft in Cuxhaven an und nahm danach am NATO-Manöver „Brilliant Mariner“ in der Nordsee teil.[1]

Antiterror-Einsatz

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Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo in Paris am 7. Januar 2015 wies Präsident François Hollande den Flugzeugträger Charles de Gaulle an, vom Indischen Ozean aus den Einsatz gegen den IS zu unterstützen.[2] Im Februar und März diente der Träger als Basis für die Angriffe der französischen Luftwaffe gegen IS-Stellungen in Syrien. Nach Abschluss von Wartungsarbeiten sollte die Charles de Gaulle am 18. November 2015 den Hafen Toulon verlassen, als Einsatzgebiet war der Persische Golf, das Eintreffen im Zielgebiet für Mitte Dezember vorgesehen.[3] Nachdem es am 13. November 2015 zu einer erneuten Serie von Anschlägen in Paris gekommen war, legte Hollande als neues Zielgebiet das östliche Mittelmeer fest. Der russische Präsident Putin wies den dort operierenden Kreuzer Moskwa an, mit dem französischen Schiff zu kooperieren.[4] Unmittelbar zuvor hatte der Leiter des russischen Inlandsgeheimdienstes, Alexander Bortnikow mitgeteilt, dass man für den Absturz einer russischen Passagiermaschine am 31. Oktober 2015 ebenfalls von einem Terroranschlag ausgehe.[5] Ab dem 23. November 2015 wurden Kampfjets der Charles de Gaulle für Angriffe auf IS-Stellungen in Syrien zum Einsatz gebracht.

Ab Februar 2017 lag die Charles de Gaulle im Hafen von Toulon, um generalüberholt zu werden. Zu den Wartungsarbeiten, die für etwa 18 Monate geplant waren, gehörten ein Tausch der Brennelemente, der Umbau des Decks für den ausschließlichen Einsatz der Rafale (die Super Étendards wurden außer Dienst gestellt) sowie von Sensoren und Aufklärungssystemen.[6] Im März 2019 kehrte sie in den regulären Dienst zurück.

SARS-CoV-2-Infektionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. April 2020 wurde bekannt, dass 1041 Besatzungsmitglieder des Flugzeugträgers und seiner Begleitschiffe positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden sind. Daraufhin fuhr das Schiff am 19. April 2020 in den Heimathafen Toulon. Alle 2300 Besatzungsmitglieder wurden getestet, die Soldaten in Toulon und Umgebung für 14 Tage isoliert. Das Schiff hatte zuletzt einen Zwischenstopp vom 13. bis 16. März in Brest gehabt. Nach bisher unbestätigten Meldungen waren die ersten Erkrankungen Anfang April aufgetreten.[7]

Das PANG-Projekt wurde gestartet, um einen neuen Flugzeugträger als Nachfolge der Charles de Gaulle zu entwickeln. Das Schiff wird wieder über einen nuklearen Antrieb verfügen, wird aber mit einer Länge von 305 Metern und einer Verdrängung von 75.000 Tonnen deutlich größer ausfallen.

  • Der Sitz des Kapitäns wurde von DS Automobiles entwickelt und kommt auch in der Oberen Mittelklasselimousine DS 9 zum Einsatz.
  • Die Charles de Gaulle hat einen Auftritt in Gemo 13, einem französischen Action- und Spionagefilm.
  • In dem Buch Operation Elite von Matthew Reilly hat die Charles de Gaulle ebenfalls einen Auftritt.
Commons: Charles de Gaulle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Cuxhaven begrüßt Flugzeugträger „Charles de Gaulle“. (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) In: Weser-Kurier
  2. Jane C. Timm: France steps up involvement in fight against ISIS. In: msnbc.com, 14. Januar 2015, abgerufen am 16. November 2015 (englisch).
  3. Französischer Flugzeugträger bricht kommende Woche Richtung Golf auf (Memento vom 25. November 2015 im Internet Archive) Die Zeit, 13. November 2015, abgerufen am 17. November 2015
  4. Thomas Pany: Frankreich will militärischen Beistand der Europäer: Telepolis, 17. November 2015, abgerufen am gleichen Tage
  5. Thomas Pany: Airbus-Absturz: Moskau bestätigt Attentatsthese: Telepolis, 17. November 2015, abgerufen am gleichen Tage
  6. Jean-Christophe Féraud: Révision générale pour le «Charles-de-Gaulle». Liberation, 1. März 2017, abgerufen am 23. März 2017 (französisch).
  7. 1041 Franzosen infiziert: Corona grassiert auf Flugzeugträger. In: n-tv.de. 17. April 2020, abgerufen am 18. April 2020.