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„Heinz Starke“ – Versionsunterschied

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'''Heinz Starke''' (* [[27. Februar]] [[1911]] in [[Schweidnitz]] / [[Schlesien]], † [[31. Januar]] [[2001]] in [[Bonn]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[FDP (Deutschland)|FDP]], später [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]).
'''Heinz Starke''' (* [[27. Februar]] [[1911]] in [[Świdnica|Schweidnitz]], [[Provinz Schlesien]]; † [[31. Januar]] [[2001]] in [[Bonn]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[Freie Demokratische Partei|FDP]], später [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]) und von 1961 bis 1962 [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesminister der Finanzen]].


== Ausbildung und Beruf ==
Er war von [[1961]] bis [[1962]] [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesminister der Finanzen]].
Nach dem [[Abitur]] 1931 absolvierte Starke ein Studium der [[Rechtswissenschaft|Rechts- und Staatswissenschaften]], welches er 1935 mit dem ersten und 1940 mit dem zweiten juristischen [[Staatsexamen]] beendete. 1935 erfolgte an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena|Universität Jena]] seine [[Promotion (Doktor)|Promotion]] zum [[Doktor|Dr. jur.]] mit der Arbeit ''Die Haftung für Wildschaden nach dem Reichsjagdgesetz vom 3. Juli 1934''. Von 1940 bis 1945 nahm er als [[Soldat]] am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], zuletzt als Infanterie-[[Hauptmann (Offizier)|Hauptmann]], teil.


Nach Kriegsende war er von 1946 bis 1949 bei der Wirtschaftsverwaltung der [[Britische Besatzungszone|britischen Zone]] und der Verwaltung für Wirtschaft in [[Minden]], [[Frankfurt am Main]] und in [[Bonn]] tätig. Von 1948 bis 1949 war er hier Grundsatzreferent für wirtschaftspolitische Fragen bei [[Ludwig Erhard]].
==Ausbildung und Beruf==
Nach dem [[Abitur]] [[1931]] absolvierte Starke ein Studium der [[Rechtswissenschaft|Rechts- und Staatswissenschaften]], welches er [[1935]] mit dem ersten und [[1940]] mit dem zweiten juristischen [[Staatsexamen]] beeendete. 1935 erfolgte seine [[Promotion (Doktor)|Promotion]] zum [[Doktortitel|Dr. jur.]]. Von 1940 bis [[1945]] nahm er als [[Soldat]] am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] teil.


Von 1950 bis 1961 war er Hauptgeschäftsführer der [[Industrie- und Handelskammer]] [[Oberfranken]] in [[Bayreuth]].
Nach Kriegsende war er von [[1946]] bis [[1949]] bei der Wirtschaftsverwaltung der [[Britische Besatzungszone|britischen Zone]] und der Verwaltung für Wirtschaft in [[Minden]], [[Frankfurt am Main]] und in [[Bonn]] tätig. Von [[1948]] bis 1949 war er hier Grundsatzreferent für wirtschaftspolitische Fragen bei [[Ludwig Erhard]].


== Partei ==
Von [[1950]] bis 1961 war er Hauptgeschäftsführer der [[Industrie- und Handelskammer]] [[Oberfranken]] in [[Bayreuth]].
Starke war vor 1945 [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Mitglied.<ref>{{cite web|url=https://dserver.bundestag.de/btd/17/081/1708134.pdf|title=Umgang mit der NS-Vergangenheit|publisher=Deutscher Bundestag|date=14. Dezember 2011|format=PDF|accessdate=7. Juni 2017}}</ref> Von 1953 bis 1970 war Starke Mitglied der [[Freie Demokratische Partei|FDP]]. Von 1962 bis 1970 war er Mitglied im FDP-Bundesvorstand, von 1964 bis 1970 auch im [[FDP Bayern|FDP-Landesvorstand in Bayern]]. Am 9. Oktober 1970 verließ er aus Protest gegen die maßgeblich von [[Walter Scheel]] betriebene Ostpolitik die FDP und wurde Mitglied der CSU.


==Partei==
== Abgeordneter ==
Von 1953 bis 1980 gehörte Starke dem [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] an. Hier war er von 1965 bis zum 17. Januar 1967 stellvertretender Vorsitzender der FDP-[[Fraktion (Bundestag)|Bundestagsfraktion]]. Am 9. Oktober 1970 trat er aus Protest gegen die Politik der [[sozialliberale Koalition|sozialliberalen Koalition]] zur [[CDU/CSU-Bundestagsfraktion]] über.
Von [[1953]] bis [[1970]] war er Mitglied der [[FDP (Deutschland)|FDP]]. Von [[1962]] bis 1970 war er Mitglied im FDP-Bundesvorstand, von [[1964]] bis 1970 auch im FDP-Landesvorstand in [[Bayern]]. 1970 verließ er die FDP und wurde Mitglied der [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]].


Starke zog 1953 als direkt gewählter Abgeordneter des [[Bundestagswahlkreis Hof|Wahlkreises Hof]] und 1976 als direkt gewählter Abgeordneter des [[Bundestagswahlkreis Bayreuth|Wahlkreises Bayreuth]] in den Bundestag ein, ansonsten stets über die [[Landesliste]] Bayern.
==Abgeordneter==
Von 1953 bis [[1980]] war er [[Mitglied des Deutschen Bundestages]]. Hier war er von [[1965]] bis [[1967]] Stellvertretender Vorsitzender der FDP-[[Fraktion (Bundestag)|Bundestagsfration]]. Am [[9. Oktober]] 1970 trat er aus Protest gegen die Politik der sozialliberalen Koalition zur [[CDU]]/[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]-Bundestagsfraktion über.


Er war außerdem von 1958 bis 1961 und von 1963 bis 1979 Mitglied des [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlaments]].
==Öffentliche Ämter==
Nach der [[Bundestagswahl 1961]] wurde er am [[14. November]] [[1961]] als [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesminister der Finanzen]] in die von [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] [[Konrad Adenauer]] geführte [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] berufen. Im Zuge der [[Spiegel-Affäre]] trat er am [[19. November]] [[1962]] gemeinsam mit den anderen FDP-Bundesministern zurück.


== Öffentliche Ämter ==
''Siehe auch:'' [[Kabinett Adenauer IV]]
Nach der [[Bundestagswahl 1961]] wurde er am 14. November 1961 als Bundesminister der Finanzen in die von [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] [[Konrad Adenauer]] geführte [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] berufen. Im Zuge der [[Spiegel-Affäre]] trat er am 19. November 1962 gemeinsam mit den anderen FDP-Bundesministern zurück.


== Auszeichnungen ==
* 1964: [[Bayerischer Verdienstorden]]
* 1973: Großes [[Bundesverdienstkreuz]]


== Literatur ==
{{Navigationsleiste Bundesfinanzminister}}
* [[Walter Henkels]]: ''99 Bonner Köpfe'', durchgesehene und ergänzte Ausgabe, Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main 1965, S. 240ff.


== Siehe auch ==
* [[Kabinett Adenauer IV]]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Mann|Starke, Heinz]]
<references/>
[[Kategorie:Deutscher|Starke, Heinz]]
[[Kategorie:Politiker (Deutschland)|Starke, Heinz]]
[[Kategorie:Finanzminister (Deutschland)|Starke, Heinz]]
[[Kategorie:Bundestagsabgeordneter|Starke, Heinz]]
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Aktuelle Version vom 30. Oktober 2023, 22:54 Uhr

Heinz Starke (* 27. Februar 1911 in Schweidnitz, Provinz Schlesien; † 31. Januar 2001 in Bonn) war ein deutscher Politiker (FDP, später CSU) und von 1961 bis 1962 Bundesminister der Finanzen.

Ausbildung und Beruf

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Nach dem Abitur 1931 absolvierte Starke ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, welches er 1935 mit dem ersten und 1940 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 1935 erfolgte an der Universität Jena seine Promotion zum Dr. jur. mit der Arbeit Die Haftung für Wildschaden nach dem Reichsjagdgesetz vom 3. Juli 1934. Von 1940 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg, zuletzt als Infanterie-Hauptmann, teil.

Nach Kriegsende war er von 1946 bis 1949 bei der Wirtschaftsverwaltung der britischen Zone und der Verwaltung für Wirtschaft in Minden, Frankfurt am Main und in Bonn tätig. Von 1948 bis 1949 war er hier Grundsatzreferent für wirtschaftspolitische Fragen bei Ludwig Erhard.

Von 1950 bis 1961 war er Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Oberfranken in Bayreuth.

Starke war vor 1945 NSDAP-Mitglied.[1] Von 1953 bis 1970 war Starke Mitglied der FDP. Von 1962 bis 1970 war er Mitglied im FDP-Bundesvorstand, von 1964 bis 1970 auch im FDP-Landesvorstand in Bayern. Am 9. Oktober 1970 verließ er aus Protest gegen die maßgeblich von Walter Scheel betriebene Ostpolitik die FDP und wurde Mitglied der CSU.

Von 1953 bis 1980 gehörte Starke dem Deutschen Bundestag an. Hier war er von 1965 bis zum 17. Januar 1967 stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Am 9. Oktober 1970 trat er aus Protest gegen die Politik der sozialliberalen Koalition zur CDU/CSU-Bundestagsfraktion über.

Starke zog 1953 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Hof und 1976 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Bayreuth in den Bundestag ein, ansonsten stets über die Landesliste Bayern.

Er war außerdem von 1958 bis 1961 und von 1963 bis 1979 Mitglied des Europäischen Parlaments.

Öffentliche Ämter

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Nach der Bundestagswahl 1961 wurde er am 14. November 1961 als Bundesminister der Finanzen in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. Im Zuge der Spiegel-Affäre trat er am 19. November 1962 gemeinsam mit den anderen FDP-Bundesministern zurück.

  • Walter Henkels: 99 Bonner Köpfe, durchgesehene und ergänzte Ausgabe, Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main 1965, S. 240ff.

Einzelnachweise

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  1. Umgang mit der NS-Vergangenheit. (PDF) Deutscher Bundestag, 14. Dezember 2011, abgerufen am 7. Juni 2017.