Zum Inhalt springen

„Landkreis Zauch-Belzig“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeuke (Diskussion | Beiträge)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(140 dazwischenliegende Versionen von 59 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Brandenburg Kr Zauch-Belzig.png|mini|Das Kreisgebiet 1905]]
Der '''Landkreis Zauch-Belzig''' ist ein ehemaliger Landkreis in [[Brandenburg]] und bestand als preußisch-deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1952.


Der '''Landkreis Zauch-Belzig''', auch '''Zauch-Belzigscher Kreis''' oder '''Kreis Zauch-Belzig''' genannt, bestand in der [[Preußen|preußischen]] [[Provinz Brandenburg]] und im [[Land Brandenburg (1947–1952)|Land Brandenburg]] der [[Sowjetische Besatzungszone|SBZ]] bzw. [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] von 1817 bis 1952.
Der Landkreis Zauch-Belzig umfasste am 1. Januar [[1945]]:

*die 6 Städte [[Beelitz (Mark)|Beelitz]], [[Belzig]], [[Brück]], [[Niemegk]], [[Treuenbrietzen]] und [[Werder (Havel)]]
Der Kreis Zauch-Belzig umfasste am 1. Januar 1945 die sechs Städte [[Beelitz]], [[Bad Belzig|Belzig]], [[Brück]], [[Niemegk]], [[Treuenbrietzen]] und [[Werder (Havel)]], 144 weitere Gemeinden und den [[Gutsbezirk]] Forst Lehnin.<ref>Die 1939 gegründete Gemeinde Borkwalde wurde bei der Volkszählung 1939 noch nicht gesondert erfasst und wird in den Gemeindeverzeichnissen von [http://www.territorial.de/index.htm ''Territorial''] (Rolf Jehke, Herdecke. Stand 19.12.2004), und bei {{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=. |name=Deutsche Verwaltungsgeschichte}} nicht berücksichtigt.</ref>
*sowie 143 weitere Gemeinden, darunter die Potsdamer Vororte Glindow, Kaputh und Lehnin sowie der Eisenbahnknoten [[Michendorf]] mit mehr als 2.000 Einwohnern
*und 1 Gutsbezirk (Forsten).


Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet zum [[Landkreis Potsdam-Mittelmark]].
Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet zum [[Landkreis Potsdam-Mittelmark]].
Zeile 10: Zeile 9:
== Verwaltungsgeschichte ==
== Verwaltungsgeschichte ==
=== Königreich Preußen ===
=== Königreich Preußen ===
Bei den [[Preußische Reformen|preußischen Verwaltungsreformen]] nach dem [[Wiener Kongress]] wurde mit Wirkung vom 1. April 1817 der ''Kreis Zauch-Belzig'' im [[Regierungsbezirk Potsdam]] in der [[Provinz Brandenburg]], seit 1939 „Mark Brandenburg“, neu gebildet.<ref>{{Literatur |Titel=Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam |TitelErg=Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Potsdam |Band=1816 |Nummer=12 |Ort=Potsdam |Seiten=103 |Online=[https://books.google.de/books?id=vI8NAAAAIAAJ&hl=de&pg=PA103#v=onepage&q&f=false Digitalisat] |Abruf=}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam |TitelErg=Inkrafttreten der neuen Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Potsdam |Band=1817 |Nummer=7 |Ort=Potsdam |Seiten=51 |Online=[https://books.google.de/books?id=bEwNAAAAIAAJ&hl=de&pg=PA58#v=onepage&q&f=false Digitalisat] |Abruf=}}</ref> Das Kreisgebiet umfasste
Nach dem Wiener Kongreß 1815 fiel der sächsische Kreis Belzig an Preußen.
* den alten, kurbrandenburgischen [[Zauchescher Kreis|Kreis Zauche]] (auch Zauchischer oder Zauchescher Kreis genannt) ohne das [[Ländchen Bärwalde]], das zum neuen [[Landkreis Jüterbog-Luckenwalde|Kreis Jüterbog-Luckenwalde]] kam, und
* das ehemals [[Königreich Sachsen|sächsische]] [[Amt Belzig]], das erst 1815 zu Preußen bzw. Brandenburg gekommen war.
Das Landratsamt befand sich in der Stadt [[Bad Belzig|Belzig]].


=== Norddeutscher Bund/Deutsches Reich ===
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem [[Wiener Kongress]]
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]] und ab dem 1. Januar 1871 zum [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]].
bestand [[1818]] der Kreis '''Zauch-Belzig''' im [[Regierungsbezirk]] Potsdam in der preußischen Provinz [[Brandenburg]], seit 1939 &bdquo;Mark Brandenburg&ldquo; &ndash;.
Das Landratsamt war in Belzig.


Am 21. Juli 1875 wurde der Gutsbezirk Gränert aus dem Kreis Zauch-Belzig in den [[Landkreis Jerichow II|Kreis Jerichow II]] in der Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Magdeburg, umgegliedert. Zum 1. April 1926 wurden die Gutsbezirke Plantagenhaus (teilweise), Potsdam-Gut und Tornow aus dem Kreis Zauch-Belzig in den Stadtkreis [[Potsdam]] eingegliedert.
=== Norddeutscher Bund/Deutsches Reich/[[Großdeutsches Reich]] ===
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum [[Norddeutscher Bund|Norddeutschen Bund]] und ab 1. Januar 1871 zum [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]].


Gegen Ende der 1920er Jahre wurden nahezu alle [[Gutsbezirk]]e im Kreis aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt.
Am 21. Juli 1875 wurde der Gutsbezirk Gränert aus dem Kreis '''Zauch-Belzig''' in den Kreis [[Landkreis Jerichow II|Jerichow II]] in der Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Magdeburg, eingegliedert.


Zum 1. Oktober 1937 wurde die Gemeinde [[Wilhelmsdorf (Brandenburg an der Havel)|Wilhelmsdorf]] aus dem Kreis Zauch-Belzig in den Stadtkreis [[Brandenburg an der Havel|Brandenburg (Havel)]] eingegliedert. Am 1. April 1939 trat die Gemeinde Bergholz-Rehbrücke aus dem Kreis Zauch-Belzig zum Stadtkreis Potsdam. Im Verlauf der [[Schlacht um Berlin]] im April 1945 wurde das Kreisgebiet durch die [[Rote Armee]] besetzt.
Zum 1. April 1926 wurden die Gutsbezirke Plantagenhaus (teilweise), Potsdam-Gut und Tornow aus dem Kreis '''Zauch-Belzig''' in den Stadtkreis [[Potsdam]] eingeliedert.

Zum 30. September [[1929]] fand im Kreis Zauch-Belzig entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle bisher selbstständigen [[Gutsbezirk]]e aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.

Zum 1. Oktober 1937 wurde die Gemeinde Wilhelmsdorf aus dem Kreis '''Zauch-Belzig''' in den Stadtkreis [[Brandenburg an der Havel|Brandenburg (Havel)]] eingegliedert.

Am 1. April 1939 traten Teile der Gemeinde Gemeinde Bergholz-Rehbrücke aus dem Landkreis '''Zauch-Belzig''' zum Stadtkreis [[Potsdam]].

Zum 1. Januar [[1939]] führte der ''Kreis'' Zauch-Belzig entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung ''Landkreis''.

Im Frühjahr [[1945]] wurde das Kreisgebiet durch die [[Rote Armee]] besetzt.


=== Sowjetische Besatzungszone/Deutsche Demokratische Republik ===
=== Sowjetische Besatzungszone/Deutsche Demokratische Republik ===
Durch das Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 28. April [[1950]] wurde der Landkreis Zauch-Belzig verkleinert. 2 Gemeinden kamen zum Stadtkreis Brandenburg, 1 Gemeinde zum Stadtkreis [[Potsdam]], 4 Gemeinden zum [[Landkreis Osthavelland]] und 1 Gemeinde zum [[Landkreis Teltow]]. Eine Gemeinde wechselte zudem die Landeszugehörigkeit und kam zum [[Landkreis Wittenberg]] in [[Sachsen-Anhalt]].
Durch das [[Kreisreformen in der DDR|Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen]] vom 28. April 1950 wurde der nunmehr ''Landkreis Zauch-Belzig'' genannte Kreis verkleinert. Die Gemeinden [[Göttin (Brandenburg an der Havel)|Göttin b. Brandenburg (Havel)]] und [[Schmerzke]] kamen zum Stadtkreis Brandenburg, die Gemeinde [[Wilhelmshorst]] zum Stadtkreis Potsdam, die Gemeinden [[Alt Töplitz]], [[Göttin (Werder (Havel))|Göttin a./Havel]], [[Leest (Werder (Havel))|Leest]] und [[Neu Töplitz]] zum [[Landkreis Osthavelland]] und die Gemeinde [[Schiaß]] zum [[Landkreis Teltow]]. Die Gemeinde [[Boßdorf]] wechselte zudem die Landeszugehörigkeit und kam zum [[Landkreis Wittenberg (1815–1952)|Landkreis Wittenberg]] in [[Sachsen-Anhalt]].


Bei der großen Verwaltungsreform im Jahre 1952 wurde der große Landkreis Zauch-Belzig auf den wesentlich kleineren Kreis Belzig (mit Belzig als Kreissitz) und den neugebildeten Landkreis Potsdam aufgeteilt.
Bei der großen [[Verwaltungsreform von 1952]] wurde der Landkreis Zauch-Belzig im Wesentlichen auf die Kreise [[Kreis Belzig|Belzig]], [[Kreis Brandenburg-Land|Brandenburg]] und [[Kreis Potsdam-Land|Potsdam]] aufgeteilt. Einige Gemeinden kamen zu den Kreisen [[Kreis Jüterbog|Jüterbog]] und [[Kreis Luckenwalde|Luckenwalde]].


=== Bundesrepublik Deutschland===
=== Bundesrepublik Deutschland ===
Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute überwiegend zum [[Landkreis Potsdam-Mittelmark]].
Nach der Wende existierte der [[Landkreis Belzig]] noch bis zum 5. Dezember 1993.


== Kommunalverfassung bis 1945 ==
== Kommunalverfassung bis 1945 ==
Der Kreis Zauch-Belzig gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke. Auf Basis der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13. Dezember 1872 wurden mit Wirkung ab Januar 1874 meist mehrere Landgemeinden und Gutsbezirke umfassende [[Amtsbezirk (Preußen)|Amtsbezirke]] eingeführt, um die überwiegend sehr kleinen Gemeindeeinheiten von den wachsenden Verwaltungsaufgaben zu entlasten. 1944 gab es 42 Amtsbezirke. Mit Einführung des [[Preußisches Gemeindeverfassungsgesetz|preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes]] vom 15. Dezember 1933 sowie der [[Deutsche Gemeindeordnung|Deutschen Gemeindeordnung]] vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das [[Führerprinzip]] auf Gemeindeebene durchgesetzt.


== Einwohnerentwicklung ==
Die Landkreis Zauch-Belzig gliederte sich in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und &ndash; bis zu deren nahezu vollständigen Auflösung &ndash; in selbstständige Gutsbezirke.
{| class="wikitable"
! Jahr
! Einwohner
! Quelle
|-
| 1816 || align="right" | 41.415 || <ref>{{Literatur |Autor=[[Christian Gottfried Daniel Stein]] |Titel=Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats |Verlag=Vossische Buchhandlung |Ort=Berlin |Datum=1819 |Kapitel=Der Regierungsbezirk Potsdam |Seiten=197 |Online=[https://books.google.de/books?id=AdpLAAAAcAAJ&pg=PA197#v=onepage&f=false Digitalisat] |Abruf=}}</ref>
|-
| 1846 || align="right" | 58.868 || <ref>[[Carl Friedrich Dieterici|F. W. C. Dieterici]] (Hrsg.): ''Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin'', (Einwohnerzahlen der Kreise), 2. Jahrgang, 1849, E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, S. 313. [https://books.google.de/books?id=QgMpAQAAIAAJ&pg=PA313#v=onepage&f=false Digitalisat]</ref>
|-
| 1871 || align="right" | 68.064 || <ref name="Gemeindelexikon1871">{{Gemeindelexikon Preußen 1871 |Band=II}}</ref>
|-
| 1890 || align="right" | 77.105 || <ref name="demand">{{Verwaltungsgeschichte.de |pfad=zauch.html |name=Landkreis Zauch-Belzig |abruf=2016-04-02}} Stand.</ref>
|-
| 1900 || align="right" | 80.651 || <ref name="demand" />
|-
| 1910 || align="right" | 88.559 || <ref name="demand" />
|-
| 1925 || align="right" | 92.266 || <ref name="demand" />
|-
| 1933 || align="right" | 98.378 || <ref name="demand" />
|-
| 1939 || align="right" | 108.855 || <ref name="demand" />
|-
| 1946 || align="right" | 134.652 || <ref name="vz1946">[https://www.destatis.de/GPStatistik/servlets/MCRFileNodeServlet/DEMonografie_derivate_00001265/gemeindeverzeichnis.pdf PDF ''Volkszählung 1946''], In: Ausschuß der Deutschen Statistiker für die Volks – und Berufszählung 1946 Volks- und Berufszählung vom 29. Oktober 1946 in den vier Besatzungszonen und Groß-Berlin (Hrsg.): ''Deutsches Gemeindeverzeichnis'', Duncker & Humblot, Berlin/München 1946.</ref>
|}


== Landräte ==
Mit Einführung des [[Preußisches Gemeindeverfassungsgesetz|preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes]] vom 15. Dezember [[1933]] gab es ab 1. Januar [[1934]] eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Beelitz, Belzig, Brück, Niemegk, Treuenbrietzen und Werder (Havel) führten jetzt die Bezeichnung ''Stadt''.
{|
!Amtszeit
!Name
|-
|1816–1828 || Rochus I. [[Rochow (Adelsgeschlecht)|von Rochow]]-Golzow<ref>[[Adolf von Rochow|Adolf Friedrich August von Rochow-Stülpe]]: ''Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen.'' Ernst & Korn, Berlin 1861, S. 155., [http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=drucke/alv-f-10-2f&pointer=176 S. 167 f.]</ref>
|-
|1828–1852 || [[Heinrich Friedrich Levin von Tschirschky und Bögendorff]]-Glien<ref>[[Hans Friedrich von Ehrenkrook]], [[Jürgen Thiedicke von Flotow]], [[Friedrich Wilhelm Euler (Genealoge)|Friedrich Wilhelm Euler]], [[Walter von Hueck]]: ''Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel)'', Band IV, Band 22 der Gesamtreihe ''GHdA'', Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1960, S. 607–608.</ref><ref>Christiane Eifert: ''Paternalismus und Politik. Preußische Landräte im 19. Jahrhundert.'' Zugl. Diss. Freie Univ. Berlin, Habil.-Schr., Berlin 2002, In: ''Theorie und Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft.'' 20, Westfälisches Dampfboot, Münster 2003, ISBN 3-89691-120-1, S. 86., S. 129., S. 264.</ref>
|-
|1852–1861 || Levin Heinrich Otto von Tschirschky und Bögendorff-Glien<ref>Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke von Flotow, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: ''Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel)'', Band IV, Band 22 der Gesamtreihe ''GHdA'', Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1960, S. 607–608.</ref>
|-
|1861–1897 || [[Rudolf von Stülpnagel]]-Sandberg
|-
|1898–1918 || [[Bernhard Hans Levin von Tschirschky und Bögendorff]]-Glien
|-
|1919–1921 || [[Werner Freund (Landrat)|Werner Freund]]<ref>''Amtsblatt der Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin. Stück 6. 1920'', A. W. Hayn`s Erben, Potsdam, Ausgegeben am 7. Februar 1920, [https://www.google.de/books/edition/Amtsblatt_der_K%C3%B6niglichen_Regierung_zu/pmENAAAAIAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Landrat+Freund+Zauch&pg=RA1-PA65&printsec=frontcover S. 65.]</ref>
|-
|1921–1933 || [[Edmund Bohne]]
|-
|1933/34 || Hans Christoph Albrecht Alexander [[Werder (brandenburgisches Adelsgeschlecht)|von Werder]] (II. Familien-Linie)<ref>''[[Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte]] 1937'', Finanz-Verlag, Berlin 1937, S. 1690.</ref><ref>Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke von Flotow, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: ''Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel)'', Band III, Band 15 der Gesamtreihe ''GHdA'', Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1957, S. 516–517.</ref><ref>''Adreßbuch Potsdam 1934''. A. W. Hayn`s Erben, Potsdam 1934, S. 47. Reprint (Online-Ressource): Klaus D. Becker, Potsdam 2017/2021. ISBN 978-3-88372-282-5.</ref>
|-
|1935–1939 || [[Waldemar Vöge]]
|-
|1939–April 1945 || [[Otto Wegner]]<ref>(Generalmajor a. D. Dr. h. c.) [[Hugo von Abercron]] (Hrsg.): ''Adressbuch der Beschaffungsbehörden 1940''. Band (Auflage) 2, Berliner Buch- und Zeitschriften-Verlag E.D. Erdmenger & Co., Berlin 1940, S. 24.</ref>
|-
|(12.–20. Mai 1945) || [[Alfred Beiersdorff]] (*)
|-
|(Mai/Juni 1945) || [[Otto Lange (Landrat)|Otto Lange]] (*)
|-
|Juni 1945–Oktober 1945 || [[Friedrich Menz (Landrat)|Friedrich Menz]] ([[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]])
|-
|Oktober 1945–Mai 1946 || [[Karl Vogt (Politiker, 1915)|Karl Vogt]] ([[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]/[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]])
|-
|Juni 1946–Dezember 1950 || [[Richard Sydow]]<ref>Vgl. Anm. 554, In: Wolfgang Blöß: ''Kommunale Strukturen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Umwälzungen. Die Grenzen von Gemeinden und Kreisen in Brandenburg 1945–1952'', In: ''Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs''; 71, Online-Auflage, BWV Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2233-1, S. 264.</ref> (SED)
|-
|1951/52 || [[Antonie Stemmler]] (SED)
|}
(*) Als Bürgermeister von Belzig zugleich Interims-Landrat


== Städte und Gemeinden ==
Mit Einführung der [[Deutsche Gemeindeordnung|Deutschen Gemeindeordnung]] vom 30. Januar [[1935]] trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen ''Land''gemeinden nun als ''Gemeinden'' bezeichnet wurden. Diese waren in [[Amtsbezirk]]en zusammengefasst.
=== Stand 1945 ===
Dem Kreis Zauch-Belzig gehörten 1945 die folgenden Städte und Gemeinden an:
{|
| valign=top |
* [[Alt Töplitz]]
* [[Baitz]]
* [[Beelitz]], Stadt
* [[Bad Belzig|Belzig]], Stadt
* [[Benken (Wiesenburg/Mark)|Benken]]
* [[Bergholz (Bad Belzig)|Bergholz b. Belzig]]
* [[Bliesendorf]]
* [[Bochow (Groß Kreutz (Havel))|Bochow]]
* [[Borkheide]]
* [[Borkwalde]]<ref>[https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/Publikationen/stat_berichte/2015/SB_A01-99-11_2006u00_BB.pdf ''Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Potsdam-Mittelmark'' PDF], S. 34.</ref>
* [[Borne (Bad Belzig)|Borne]]
* [[Boßdorf]]
* [[Brachwitz (Treuenbrietzen)|Brachwitz]]
* [[Brück]], Stadt
* [[Buchholz b. Niemegk]]
* [[Buchholz (Beelitz)|Buchholz b. Treuenbrietzen]]
* [[Busendorf (Beelitz)|Busendorf]]
* [[Cammer (Planebruch)|Cammer]]
* [[Caputh]]
* [[Dahnsdorf]]
* [[Damelang]]
* [[Damsdorf (Kloster Lehnin)|Damsdorf]]
* [[Deetz (Groß Kreutz (Havel))|Deetz]]
* [[Derwitz]]
* [[Deutsch Bork]]
* [[Dietersdorf (Treuenbrietzen)|Dietersdorf]]
* [[Dippmannsdorf]]
* [[Elsholz (Beelitz)|Elsholz]]
* [[Emstal (Kloster Lehnin)|Emstal]]
* [[Ferch]]
* [[Fredersdorf (Bad Belzig)|Fredersdorf]]
* [[Freienthal]]
* [[Fresdorf]]
* [[Garrey (Rabenstein/Fläming)|Garrey]]
* [[Glindow]]
* [[Göhlsdorf]]
* [[Gollwitz (Rosenau)|Gollwitz]]
* [[Golzow (Mittelmark)|Golzow]]
| valign=top |
* [[Gömnigk]]
* [[Göttin (Werder (Havel))|Göttin a./Havel]]
* [[Göttin (Brandenburg an der Havel)|Göttin b. Brandenburg (Havel)]]
* [[Götz (Groß Kreutz (Havel))|Götz]]
* [[Grabow (Roskow)|Grabow]]
* [[Grebs (Kloster Lehnin)|Grebs]]
* [[Groß Briesen (Bad Belzig)|Groß Briesen]]
* [[Groß Kreutz]]
* [[Groß Marzehns]]
* [[Grubo]]
* [[Grüneiche (Golzow)|Grüneiche]]
* [[Hagelberg]]
* [[Haseloff (Mühlenfließ)|Haseloff]]
* [[Hohenwerbig]]
* [[Jeserig (Groß Kreutz (Havel))|Jeserig b. Brandenburg (Havel)]]
* [[Jeserig (Mühlenfließ)|Jeserig b. Treuenbrietzen]]
* [[Jeserig/Fläming|Jeserig b. Wiesenburg]]
* [[Jeserigerhütten]]
* [[Kähnsdorf]]
* [[Kanin (Beelitz)|Kanin]]
* [[Kemnitz (Werder (Havel))|Kemnitz]]
* [[Klaistow]]
* [[Klein Glien]]
* [[Klein Marzehns]]
* [[Klepzig (Wiesenburg/Mark)|Klepzig]]
* [[Körzin]]
* [[Krahne]]
* [[Krahnepuhl]]
* [[Krielow]]
* [[Kuhlowitz]]
* [[Langerwisch]]
* [[Leest (Werder (Havel))|Leest]]
* [[Lehnin]]
* [[Lehnsdorf]]
* [[Linthe]]
* [[Lobbese]]
* [[Locktow]]
* [[Lübnitz (Bad Belzig)|Lübnitz]]
| valign=top |
* [[Lucksfleiß]]
* [[Lüdendorf]]
* [[Lühnsdorf]]
* [[Lühsdorf]]
* [[Lüsse (Bad Belzig)|Lüsse]]
* [[Lütte (Bad Belzig)|Lütte]]
* [[Medewitz (Wiesenburg/Mark)|Medewitz]]
* [[Medewitzerhütten]]
* [[Michelsdorf (Kloster Lehnin)|Michelsdorf]]
* [[Michendorf (Michendorf)|Michendorf]]
* [[Mörz (Planetal)|Mörz]]
* [[Mützdorf]]
* [[Nahmitz]]
* [[Neschholz]]
* [[Netzen]]
* [[Neu Töplitz]]
* [[Neuehütten]]
* [[Neuendorf (Brück)|Neuendorf b. Brück]]
* [[Neuendorf (Rabenstein/Fläming)|Neuendorf b. Niemegk]]
* [[Neuseddin]]
* [[Nichel]]
* [[Niebel (Treuenbrietzen)|Niebel]]
* [[Niebelhorst]]
* [[Niederwerbig]]
* [[Niemegk]], Stadt
* [[Pernitz (Golzow)|Pernitz]]
* [[Pflügkuff]]
* [[Phöben]]
* [[Plessow]]
* [[Plötzin]]
* [[Preußnitz]]
* [[Prützke]]
* [[Raben (Rabenstein/Fläming)|Raben]]
* [[Rädel (Kloster Lehnin)|Rädel]]
* [[Rädigke]]
* [[Ragösen (Bad Belzig)|Ragösen]]
* [[Reesdorf (Beelitz)|Reesdorf]]
* [[Reckahn]]
| valign=top |
* [[Reetz (Wiesenburg/Mark)|Reetz]]
* [[Reetzerhütten]]
* [[Reppinichen]]
* [[Rieben (Beelitz)|Rieben]]
* [[Rietz (Kloster Lehnin)|Rietz b. Brandenburg (Havel)]]
* [[Rietz (Treuenbrietzen)|Rietz b. Treuenbrietzen]]
* [[Rottstock (Gräben)|Rottstock]]
* [[Saarmund]]
* [[Salzbrunn (Beelitz)|Salzbrunn]]
* [[Schäpe]]
* [[Schenkenberg (Groß Kreutz (Havel))|Schenkenberg]]
* [[Schiaß]]
* [[Schlalach]]
* [[Schlamau]]
* [[Schlunkendorf]]
* [[Schmergow]]
* [[Schmerzke]]
* [[Schönefeld (Beelitz)|Schönefeld]]
* [[Schwanebeck (Bad Belzig)|Schwanebeck]]
* [[Seddin (Seddiner See)|Seddin]]
* [[Stücken]]
* [[Trebitz (Brück)|Trebitz]]
* [[Trechwitz]]
* [[Tremsdorf]]
* [[Treuenbrietzen]], Stadt
* [[Weitzgrund]]
* [[Werder (Havel)]], Stadt
* [[Wiesenburg/Mark]]
* [[Wildenbruch (Michendorf)|Wildenbruch]]
* [[Wilhelmshorst]]
* [[Wittbrietzen]]
* [[Wust (Brandenburg an der Havel)|Wust]]
* [[Zauchwitz]]
* [[Zeuden]]
* [[Zixdorf]]
* [[Ziezow]]
|}
Außerdem bestand 1945 noch der Gutsbezirk ''Forst Lehnin''.


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch die Orte [[Alt Bork]], [[Fichtenwalde]] und [[Oberjünne]] zu eigenständigen Gemeinden erhoben.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März [[1881]].


=== Vor 1945 aufgelöste Gemeinden ===
== Ortsnamen ==
* [[Bergholz-Rehbrücke]], am 1. April 1939 zu [[Potsdam]], am 25. Juli 1952 wieder ausgegliedert und dem [[Kreis Potsdam-Land]] zugeordnet
* [[Kammerode]], am 1. Januar 1926 zu [[Ferch]]
* [[Alt Langerwisch]] und [[Neu Langerwisch]], am 1. April 1938 zur Gemeinde [[Langerwisch]] zusammengeschlossen
* [[Mittelbusch (Schwielowsee)|Mittelbusch]], am 1. Januar 1926 zu [[Ferch]]
* [[Petzow]], am 1. April 1939 zu [[Werder (Havel)]]
* [[Sandberg (Bad Belzig)|Sandberg]], am 1. April 1914 zu [[Bad Belzig|Belzig]]
* [[Spring (Wiesenburg/Mark)|Spring]], 1928 zu [[Wiesenburg/Mark]]
* [[Welsigke]], am 1. Januar 1926 zu [[Grubo]]
* [[Wilhelmsdorf (Brandenburg an der Havel)|Wilhelmsdorf]], am 1. Oktober 1937 zu [[Brandenburg an der Havel]]


=== Namensänderungen ===
Die durchweg deutschen Ortsnamen wurden im Wesentlichen bis heute beibehalten.
* Bergholz b. Potsdam, am 16. Juli 1934 umbenannt in [[Bergholz-Rehbrücke]]
* Lotzschke, am 20. Oktober 1937 umbenannt in [[Lehnsdorf]], nach der westlich des Ortes gelegenen „Wüsten Feldmark Lehnsdorf“
* Schwina, am 20. Oktober 1937 umbenannt in [[Emstal (Kloster Lehnin)|Emstal]]
* Wendisch Bork, Ortsteil am 9. Oktober 1937 umbenannt in [[Alt Bork]], gleichzeitig Umbenennung der Gesamtgemeinde in [[Borkheide]], ab 1. Januar 1946 wieder selbständige Gemeinde


== Literatur ==
Allerdings wurden 1937 die folgenden Gemeinden umbenannt:
* Hermann Cramer: [https://www.google.de/books/edition/Beitr%C3%A4ge_zur_Geschichte_des_Bergbaues_i/XbrpfjrXH3AC?hl=de&gbpv=1&dq=Zauch+Beitr%C3%A4ge+zur+Geschichte+des+Bergbaues+in+der+Provinz+Brandenburg&pg=PP1&printsec=frontcover ''Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg''], Neuntes Heft, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses ([[Franckesche Stiftungen]]), Halle 12. August 1885, S. 21–45. Reprint: (Faksimile), Potsdam 2011. ISBN 978-3-88372-003-6.
*Lotschke: Lehnsdorf,
* John Shreve: ''Kriegszeit. Das ländliche Deutschland 1914–1919, Belzig und Kreis Zauch-Belzig.'' be.bra Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-95410-045-3.
*Schwina: Emstal,

*Wendisch Bork: Borkheide.
== Quellen ==
* Übersicht der Landräte des Kreises Zauch-Belzig, mit Portraits, In: ''Heimatkalender für den Kreis Zauch-Belzig 1931'', 7. Jahrgang, Hrsg. Kreisausschuß, Druck Alexander Mallwitz, Belzig 1931, S. 104–105. Siehe: [https://opus4.kobv.de/opus4-slbp/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/19387 Opus 4. SLBDok Heimatkalender Zauch-Belzig]
* [[Markus Vette]]: ''Wer seinem Stern folgt. Zum Leben und Wirken der Landräte von Zauch-Belzig 1815–1945.'' Eugenia-Verlag, Werder/Havel 2009. ISBN 978-3-938853-07-8.
* Matthias Helle: ''Der brandenburgische Landkreis Zauch-Belzig 1945 bis 1952''. In: [https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1561 ''Nachkriegsjahre in der Provinz''], In: Refubium, Freie Universität Berlin, Diss., 2008. Erschienen: 1. Auflage, In: ''Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte''; Band 4, Lukas Verlag, Berlin 2011. ISBN 978-3-86732-111-2.; Online-Auflage: ISBN 978-3-86732-881-4.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
*http://www.literad.de/geschichte/zauch.html - Historische Daten

== Einzelnachweise ==
<references responsive />


{{Navigationsleiste Kreise in der Provinz Brandenburg}}
{{Navigationsleiste Kreise in der Provinz Brandenburg}}

[[Kategorie:Ehemaliger Landkreis|Zauch]]
{{Normdaten|TYP=g|GND=4067411-3|VIAF=238361263}}

[[Kategorie:Ehemaliger Landkreis in Brandenburg|Zauchbelzig]]
[[Kategorie:Ehemaliger Landkreis in der Provinz Brandenburg|Zauchbelzig]]
[[Kategorie:Geschichte (Landkreis Potsdam-Mittelmark)]]
[[Kategorie:Bad Belzig]]
[[Kategorie:Verwaltungseinheitsgründung 1817|ZauchBelzig]]
[[Kategorie:Aufgelöst 1952]]

Aktuelle Version vom 23. Mai 2025, 21:04 Uhr

Das Kreisgebiet 1905

Der Landkreis Zauch-Belzig, auch Zauch-Belzigscher Kreis oder Kreis Zauch-Belzig genannt, bestand in der preußischen Provinz Brandenburg und im Land Brandenburg der SBZ bzw. DDR von 1817 bis 1952.

Der Kreis Zauch-Belzig umfasste am 1. Januar 1945 die sechs Städte Beelitz, Belzig, Brück, Niemegk, Treuenbrietzen und Werder (Havel), 144 weitere Gemeinden und den Gutsbezirk Forst Lehnin.[1]

Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet zum Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Verwaltungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königreich Preußen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den preußischen Verwaltungsreformen nach dem Wiener Kongress wurde mit Wirkung vom 1. April 1817 der Kreis Zauch-Belzig im Regierungsbezirk Potsdam in der Provinz Brandenburg, seit 1939 „Mark Brandenburg“, neu gebildet.[2][3] Das Kreisgebiet umfasste

Das Landratsamt befand sich in der Stadt Belzig.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Am 21. Juli 1875 wurde der Gutsbezirk Gränert aus dem Kreis Zauch-Belzig in den Kreis Jerichow II in der Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Magdeburg, umgegliedert. Zum 1. April 1926 wurden die Gutsbezirke Plantagenhaus (teilweise), Potsdam-Gut und Tornow aus dem Kreis Zauch-Belzig in den Stadtkreis Potsdam eingegliedert.

Gegen Ende der 1920er Jahre wurden nahezu alle Gutsbezirke im Kreis aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt.

Zum 1. Oktober 1937 wurde die Gemeinde Wilhelmsdorf aus dem Kreis Zauch-Belzig in den Stadtkreis Brandenburg (Havel) eingegliedert. Am 1. April 1939 trat die Gemeinde Bergholz-Rehbrücke aus dem Kreis Zauch-Belzig zum Stadtkreis Potsdam. Im Verlauf der Schlacht um Berlin im April 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt.

Sowjetische Besatzungszone/Deutsche Demokratische Republik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 28. April 1950 wurde der nunmehr Landkreis Zauch-Belzig genannte Kreis verkleinert. Die Gemeinden Göttin b. Brandenburg (Havel) und Schmerzke kamen zum Stadtkreis Brandenburg, die Gemeinde Wilhelmshorst zum Stadtkreis Potsdam, die Gemeinden Alt Töplitz, Göttin a./Havel, Leest und Neu Töplitz zum Landkreis Osthavelland und die Gemeinde Schiaß zum Landkreis Teltow. Die Gemeinde Boßdorf wechselte zudem die Landeszugehörigkeit und kam zum Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.

Bei der großen Verwaltungsreform von 1952 wurde der Landkreis Zauch-Belzig im Wesentlichen auf die Kreise Belzig, Brandenburg und Potsdam aufgeteilt. Einige Gemeinden kamen zu den Kreisen Jüterbog und Luckenwalde.

Bundesrepublik Deutschland

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute überwiegend zum Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Kommunalverfassung bis 1945

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Zauch-Belzig gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke. Auf Basis der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13. Dezember 1872 wurden mit Wirkung ab Januar 1874 meist mehrere Landgemeinden und Gutsbezirke umfassende Amtsbezirke eingeführt, um die überwiegend sehr kleinen Gemeindeeinheiten von den wachsenden Verwaltungsaufgaben zu entlasten. 1944 gab es 42 Amtsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Quelle
1816 41.415 [4]
1846 58.868 [5]
1871 68.064 [6]
1890 77.105 [7]
1900 80.651 [7]
1910 88.559 [7]
1925 92.266 [7]
1933 98.378 [7]
1939 108.855 [7]
1946 134.652 [8]
Amtszeit Name
1816–1828 Rochus I. von Rochow-Golzow[9]
1828–1852 Heinrich Friedrich Levin von Tschirschky und Bögendorff-Glien[10][11]
1852–1861 Levin Heinrich Otto von Tschirschky und Bögendorff-Glien[12]
1861–1897 Rudolf von Stülpnagel-Sandberg
1898–1918 Bernhard Hans Levin von Tschirschky und Bögendorff-Glien
1919–1921 Werner Freund[13]
1921–1933 Edmund Bohne
1933/34 Hans Christoph Albrecht Alexander von Werder (II. Familien-Linie)[14][15][16]
1935–1939 Waldemar Vöge
1939–April 1945 Otto Wegner[17]
(12.–20. Mai 1945) Alfred Beiersdorff (*)
(Mai/Juni 1945) Otto Lange (*)
Juni 1945–Oktober 1945 Friedrich Menz (KPD)
Oktober 1945–Mai 1946 Karl Vogt (KPD/SED)
Juni 1946–Dezember 1950 Richard Sydow[18] (SED)
1951/52 Antonie Stemmler (SED)

(*) Als Bürgermeister von Belzig zugleich Interims-Landrat

Städte und Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Kreis Zauch-Belzig gehörten 1945 die folgenden Städte und Gemeinden an:

Außerdem bestand 1945 noch der Gutsbezirk Forst Lehnin.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch die Orte Alt Bork, Fichtenwalde und Oberjünne zu eigenständigen Gemeinden erhoben.

Vor 1945 aufgelöste Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensänderungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Bergholz b. Potsdam, am 16. Juli 1934 umbenannt in Bergholz-Rehbrücke
  • Lotzschke, am 20. Oktober 1937 umbenannt in Lehnsdorf, nach der westlich des Ortes gelegenen „Wüsten Feldmark Lehnsdorf“
  • Schwina, am 20. Oktober 1937 umbenannt in Emstal
  • Wendisch Bork, Ortsteil am 9. Oktober 1937 umbenannt in Alt Bork, gleichzeitig Umbenennung der Gesamtgemeinde in Borkheide, ab 1. Januar 1946 wieder selbständige Gemeinde
  • Übersicht der Landräte des Kreises Zauch-Belzig, mit Portraits, In: Heimatkalender für den Kreis Zauch-Belzig 1931, 7. Jahrgang, Hrsg. Kreisausschuß, Druck Alexander Mallwitz, Belzig 1931, S. 104–105. Siehe: Opus 4. SLBDok Heimatkalender Zauch-Belzig
  • Markus Vette: Wer seinem Stern folgt. Zum Leben und Wirken der Landräte von Zauch-Belzig 1815–1945. Eugenia-Verlag, Werder/Havel 2009. ISBN 978-3-938853-07-8.
  • Matthias Helle: Der brandenburgische Landkreis Zauch-Belzig 1945 bis 1952. In: Nachkriegsjahre in der Provinz, In: Refubium, Freie Universität Berlin, Diss., 2008. Erschienen: 1. Auflage, In: Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte; Band 4, Lukas Verlag, Berlin 2011. ISBN 978-3-86732-111-2.; Online-Auflage: ISBN 978-3-86732-881-4.
Commons: Landkreis Zauch-Belzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die 1939 gegründete Gemeinde Borkwalde wurde bei der Volkszählung 1939 noch nicht gesondert erfasst und wird in den Gemeindeverzeichnissen von Territorial (Rolf Jehke, Herdecke. Stand 19.12.2004), und bei Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. nicht berücksichtigt.
  2. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam. Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Potsdam. Band 1816, Nr. 12. Potsdam, S. 103 (Digitalisat).
  3. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam. Inkrafttreten der neuen Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Potsdam. Band 1817, Nr. 7. Potsdam, S. 51 (Digitalisat).
  4. Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Potsdam, S. 197 (Digitalisat).
  5. F. W. C. Dieterici (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, (Einwohnerzahlen der Kreise), 2. Jahrgang, 1849, E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, S. 313. Digitalisat
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Brandenburg und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band II, 1873, ZDB-ID 1467417-8 (Digitalisat).
  7. a b c d e f Michael Rademacher: Landkreis Zauch-Belzig. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 2. April 2016. Stand.
  8. PDF Volkszählung 1946, In: Ausschuß der Deutschen Statistiker für die Volks – und Berufszählung 1946 Volks- und Berufszählung vom 29. Oktober 1946 in den vier Besatzungszonen und Groß-Berlin (Hrsg.): Deutsches Gemeindeverzeichnis, Duncker & Humblot, Berlin/München 1946.
  9. Adolf Friedrich August von Rochow-Stülpe: Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen. Ernst & Korn, Berlin 1861, S. 155., S. 167 f.
  10. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke von Flotow, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel), Band IV, Band 22 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1960, S. 607–608.
  11. Christiane Eifert: Paternalismus und Politik. Preußische Landräte im 19. Jahrhundert. Zugl. Diss. Freie Univ. Berlin, Habil.-Schr., Berlin 2002, In: Theorie und Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft. 20, Westfälisches Dampfboot, Münster 2003, ISBN 3-89691-120-1, S. 86., S. 129., S. 264.
  12. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke von Flotow, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel), Band IV, Band 22 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1960, S. 607–608.
  13. Amtsblatt der Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin. Stück 6. 1920, A. W. Hayn`s Erben, Potsdam, Ausgegeben am 7. Februar 1920, S. 65.
  14. Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte 1937, Finanz-Verlag, Berlin 1937, S. 1690.
  15. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke von Flotow, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel), Band III, Band 15 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1957, S. 516–517.
  16. Adreßbuch Potsdam 1934. A. W. Hayn`s Erben, Potsdam 1934, S. 47. Reprint (Online-Ressource): Klaus D. Becker, Potsdam 2017/2021. ISBN 978-3-88372-282-5.
  17. (Generalmajor a. D. Dr. h. c.) Hugo von Abercron (Hrsg.): Adressbuch der Beschaffungsbehörden 1940. Band (Auflage) 2, Berliner Buch- und Zeitschriften-Verlag E.D. Erdmenger & Co., Berlin 1940, S. 24.
  18. Vgl. Anm. 554, In: Wolfgang Blöß: Kommunale Strukturen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Umwälzungen. Die Grenzen von Gemeinden und Kreisen in Brandenburg 1945–1952, In: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs; 71, Online-Auflage, BWV Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2233-1, S. 264.
  19. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Potsdam-Mittelmark PDF, S. 34.