„Hamburg-Altona-Altstadt“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Ortsgliederung |
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{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:right; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em; background:#FFDEAD;" |
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|NAME= Altona-Altstadt |
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<!-- ! Wappen |
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|NAME-OBEREBENE= [[Bezirk Altona|Altona]] |
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! Karte |
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|NAME-HAUPTEBENE= [[Hamburg]] |
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|TYP= [[Liste der Bezirke und Stadtteile Hamburgs|Stadtteil]] |
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! align="center" | [[Wikipedia:Wappen|fehlt noch]] |
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|TYP-OBEREBENE= [[Bezirke in Hamburg|Bezirk]] |
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! align="center" | [[Bild:Koenigstein_im_taunus_Karte.png|Deutschlandkarte, Position von Musterstadt hervorgehoben]] |
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|BILD-WAPPEN-HAUPTEBENE= Coat of arms of Hamburg.svg |
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|KARTE= {{Imagemap Hamburg|Altona-Altstadt in HH.svg|299x299px|Bezirk=Stadtteil|Lage in Hamburg}} |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|EINGEMEINDUNG= |
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|FLÄCHE= 2.8 |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Hamburg]] |
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|EINWOHNER= {{Metadaten Einwohnerzahl DE-HH|Altona-Altstadt}} |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|EINWOHNER-STAND= {{Metadaten Einwohnerzahl DE-HH|2=STAND}} |
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| [[Bezirk]]: || [[Hamburg-Altona|Altona]] |
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|PLZ1= 22765, 22767, 22769 |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|VORWAHL1= 040 |
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| [[Fläche]]: || 2,8 [[Quadratkilometer|km²]] |
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|BREITENGRAD= 53/32/56/N |
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|LÄNGENGRAD= 9/56/52/E |
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| [[Einwohner]]: || 27.817<small>(2002)</small>'' |
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|REGION= DE-HH |
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|HÖHE= |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 9.945 Einwohner je km² |
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|HÖHE-BEZUG= DE-NN |
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|AUTOBAHN1= |
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| [[Höhe]]: || XXX m ü. [[Normalnull|NN]] |
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|AUTOBAHN2= |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|BUNDESSTRASSE1= 4 |
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| [[Postleitzahl]]: || XXXXX --> |
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|BUNDESSTRASSE2= |
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|---- bgcolor="#FFFFFF" |
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|S-BAHN= {{ÖPNV Hamburg|S1}} {{ÖPNV Hamburg|S2}} {{ÖPNV Hamburg|S3}} |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 040 |
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|S-BAHN-TYP= [[S-Bahn Hamburg]] |
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|BUS= |
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| [[Geografische Lage]]: || XX° XX' n. Br. <br/> XX° XX' ö. L. --> |
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|BUS-TYP= [[Hamburger Verkehrsverbund|Bus]] |
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|QUELLE= [http://www.statistik-nord.de/daten/bevoelkerung-und-gebiet Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein] <!--→ [[Portal Diskussion:Hamburg#Benutzung der Vorlage:Infobox Ortsgliederung]]--> |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <code>HH</code> |
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}} |
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[[Datei:StadtgrenzeAltonaHamburg.jpg|mini|Grenzstein Altona/Hamburg von 1896 in der Brigittenstraße, die heute im Stadtteil Hamburg-St. Pauli liegt]] |
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<!-- | [[Amtlicher Gemeindeschlüssel]]: || XX X XX XXX |
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| Gliederung des Stadtgebiets: || XX Stadtteile/[[Stadtbezirk]]e |
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| Adresse der Stadtverwaltung: || Musterstraße XX<br/>XXXXX Musterstadt |
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| Offizielle Website: || [http://www.example.org/ www.example.org] |
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| E-Mail-Adresse: || [mailto:info@example.org info@example.org] |
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|- |
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! colspan="2" | Politik |
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| [[Bürgermeister]]: || Hans Mustermann ([[Partei]]) --> |
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|} |
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'''Altona-Altstadt''' ist ein Stadtteil von [[Hamburg]] im Bezirk [[Hamburg-Altona|Altona]]. Die Stadtteilgrenzen umfassen den Kernbereich der bis [[1938]] selbständigen [[Holstein|holsteinischen]] Stadt '''Altona (Elbe)''' und damit des Hamburger ''Bezirks Altona''. |
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'''Altona-Altstadt''' ist ein Stadtteil von [[Hamburg]] im [[Bezirk Altona]]. Die Stadtteilgrenzen umfassen den Kernbereich der bis 1938 selbständigen [[holstein]]ischen Stadt '''Altona (Elbe)'''. |
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== Geografie == |
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Der Stadtteil liegt westlich des Zentrums von Hamburg zwischen der Max-Brauer-Allee im Westen und Norden, den Straßen [[Schulterblatt (Straße)|Schulterblatt]], Bernstorffstraße und [[Nobistor]] im Osten und der [[Elbe]] im Süden. <br /> |
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Die frühere Grenze zum damals benachbarten Hamburg verlief weiter östlich über die vollständige Länge der Straße Schulterblatt und östlich der [[Große Freiheit|Großen Freiheit]]) bis zum berühmten [[Hamburger Fischmarkt|Altonaer Fischmarkt]], wurde aber [[1938]] zugunsten des Hamburger Stadtteils [[Hamburg-Sankt Pauli|St. Pauli]] nach Westen verschoben. |
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== Geographie == |
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Umliegende Stadtteile sind im Westen [[Hamburg-Ottensen|Ottensen]], im Norden [[Hamburg-Altona (Nord)|Altona-Nord]], im Osten [[Hamburg-Sankt Pauli|Hamburg-St. Pauli]] und am gegenüberliegenden [[Elbe|Elbufer]] [[Hamburg-Waltershof]] und [[Hamburg-Steinwerder]]. Der nordöstlichen Zipfel umschließt einen heute nur noch kleinen Teil des [[Schanzenviertel]]s rund um die [[Schulterblatt (Straße)|Flora]]. |
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Der Stadtteil grenzt im Westen und Nordwesten mit Kaistraße, Museumstraße, Max-Brauer-Allee und [[Holstenstraße (Hamburg)|Holstenstraße]] an [[Hamburg-Ottensen|Ottensen]] und [[Hamburg-Altona-Nord|Altona-Nord]], im Norden mit der [[Stresemannstraße (Hamburg)|Stresemannstraße]] an den 2006 neu gebildeten Stadtteil [[Hamburg-Sternschanze|Sternschanze]], im Osten mit Bernstorffstraße, Kleine Freiheit, Holstenstraße, Pepermölenbek, Trommelstraße und Antonistraße an [[Hamburg-St. Pauli|St. Pauli]] und im Süden an die [[Elbe]]. |
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[[Datei:Grenzgang Gr.Freiheit.jpg|mini|links|Arbeiterhäuschen am alten Grenzgang östlich der Großen Freiheit]] |
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== Aus der Geschichte == |
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Bis zur [[Groß-Hamburg-Gesetz|Eingemeindung Altonas nach Hamburg]] 1938 verlief die Grenze weiter östlich: vom [[Schulterblatt (Straße)|Schulterblatt]], längs dem Grünen Jäger, östlich der Bleicherstraße und der [[Große Freiheit|Großen Freiheit]], sodann zwischen Finkenstraße und Herrenweide zur Bachstraße (heute Pepermölenbek) und mit dieser zur Elbe. Sie wurde dann zugunsten St. Paulis bis zur Linie Holstenstraße–Kleine Freiheit–Bernstorffstraße nach Westen verschoben; im Süden wurde dafür eine kleine Fläche zwischen Hein-Köllisch-Platz und Pinnasberg Altona zugeordnet. Durch diese Grenzziehung liegen die nur für Altona (und gerade nicht für das ''hamburgische'' Gebiet) typische Große Freiheit und das [[Nobistor]] mit dem Altonaer Stadtwappen und dem Monogramm König [[Christian VIII.|Christians VIII.]] von Dänemark seitdem in Hamburg-St. Pauli, während die für diesen Stadtteil namensgebende [[St.-Pauli-Kirche (Hamburg-Altona-Altstadt)|St.-Pauli-Kirche]] sich jetzt ebenso in Altona befindet wie die Straße [[St. Pauli Fischmarkt]]. |
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(Vollständigere Darstellung in [[Hamburg-Altona#Geschichte]]) |
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== Geschichte == |
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Um [[1535]] wurde '''Altona''' als Fischersiedlung in der Grafschaft Pinneberg in [[Holstein]] gegründet. Der Legende zufolge soll die Keimzelle und Anlaß für den Namen eine Rotbierkneipe des Fischers Joachim v. Lohe gewesen sein, um die herum sich Handwerker und Fischer ansiedelten - jedoch nach Ansicht des Hamburger Rates all to nah ("allzu nah") an der Stadtgrenze. Als genaue Stelle wird der Geesthang zwischen dem späteren Nobistor und dem Altonaer Fischmarkt im Bereich der heutigen Straße Pepermölenbek vermutet. |
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{{Hauptartikel|Bezirk Altona#Geschichte|titel1=Geschichte Altonas}} |
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Um 1535 wurde Altona als Fischersiedlung in der [[Holstein-Pinneberg|Grafschaft Holstein-Pinneberg]] gegründet. Der Legende zufolge soll die Keimzelle und Anlass für den Namen eine Rotbierkneipe des Fischers [[Joachim von Lohe]] gewesen sein, um die herum sich Handwerker und Fischer ansiedelten – jedoch nach Ansicht des Hamburger Rates ''all to nah'' („allzu nah“) an der Stadtgrenze. Als genaue Stelle wird der Geesthang zwischen dem späteren Nobistor und dem Altonaer Fischmarkt im Bereich der heutigen Straße [[Pepermölenbek]] vermutet. |
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Die Stadt Altona gehörte zum [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation]] und darin zum [[Herzogtum]] Holstein. Dessen Herzog sowie auch der des benachbarten [[Herzogtum Schleswig|Schleswig]] war in dieser Zeit in Personalunion der dänische König. Daher war Altona bis 1864 zwar holsteinisch und deutsch, stand aber unter dänischer Verwaltung mit allen sich daraus ergebenden Angleichungen z.B. des [[Recht]]s und der [[Währung]]. Am [[23. August]] [[1664]] erhielt Altona durch den Herzog von Holstein und [[Dänemark|dänischen]] [[König]] [[Friedrich III. (Dänemark)|Friedrich III.]] das [[Stadtrecht]]. In dieser Zeit war Altona gewissermaßen die zweitgrößte dänische Stadt. |
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Mit der Grafschaft Holstein-Pinneberg gelangte Altona 1647 zum [[Herzogtum Holstein]] und wurde vom nunmehrigen Landesherrn König [[Friedrich III. (Dänemark und Norwegen)|Friedrich III. von Dänemark]] am 23. August 1664 zur Stadt erhoben.<ref>Siehe die [[s:Stadtrecht für Altona|Stadtrechte auf Wikisource]]</ref> Nach und nach wuchs es zur zweitgrößten Stadt im [[Dänischer Gesamtstaat|dänischen Gesamtstaat]]. |
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Im Zuge des Nordischen Krieges erfolgte im Januar [[1713]] eine Brandlegung durch schwedische Truppen. Im Osten beginnend wurde planmäßig Haus für Haus von den schwedische Soldaten des Generals Stenbock in Brand gesetzt. Aus dieser totalen Zerstörung erklärt sich, daß außer der Straßenanlage der Palmaille so gut wie nichts mehr an das Altona vor dem Schwedenbrand erinnert. |
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[[Datei:Holstenstraße-Allee 1900.jpg|mini|Kreuzung Holstenstraße/Allee um 1900 – Blick auf die [[St. Johannis (Altona)|Johanniskirche (damals Norderkirche)]]]] |
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In Altona entstand der erste [[Freihafen]] [[Nordeuropa]]s. Seine Blütezeit hatte es unter dem Bürgermeister [[Carl Heinrich Behn]], † 1853. Von 1864 bis 1867 befand sich Altona unter deutscher und österreichischer Herrschaft, danach war es bis 1871 [[Preußen|preußisch]] und wurde mit der Gründung des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]] deutsch und preußisch. |
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Zuvor musste die Stadt im Januar 1713 während des [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieges]] aber noch die Einäscherung durch schwedische Truppen erleiden. Im Osten beginnend wurde planmäßig Haus für Haus von den schwedischen Soldaten des Generals [[Magnus Stenbock (Feldmarschall)|Stenbock]] in Brand gesetzt. Aus dieser totalen Zerstörung erklärt sich, dass außer der Straßenanlage der [[Palmaille]] so gut wie nichts mehr an das Altona vor dem Schwedenbrand erinnert. Allerdings wurde Altona danach sehr zügig wieder auf- und ausgebaut (siehe auch [[Christian Detlev von Reventlow (1671–1738)|Christian Detlev von Reventlow]]). |
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In Altona entstand der erste [[Freihafen]] Nordeuropas. Seine Blütezeit hatte es unter dem Bürgermeister [[Carl Heinrich Behn]], in dessen Amtszeit 1838–1853 aber auch die [[Schleswig-Holsteinische Erhebung]] (1848–1851) fällt. Nach dem [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] (1864) und dem [[Deutscher Krieg|Preußisch-Österreichischen Krieg]] wurde Schleswig-Holstein als Ganzes 1867 zur preußischen [[Provinz Schleswig-Holstein]]. |
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==Die Altstadt heute== |
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Im Juli 1943 zerstörten alliierte Bomber große Teile der Altstadt und verwandelten insbesondere das extrem dicht besiedelte (in Teilbereichen mit bis zu 80.000 Ew./km²!) Grenzgebiet zu Sankt Pauli zwischen Nobistor und Allee, Holsten- und Große Elbstraße in ein großflächiges Ruinenfeld. Der Bereich, den die Obrigkeit in der [[Weimarer Republik|Weimarer Zeit]] wegen seiner politisch wie sozial kaum kontrollierbaren Bevölkerungsmischung (Arbeiter, Unterstützungsempfänger und sozial Deklassierte) schon mal als "Abruzzenviertel" bezeichnete, wurde nach Kriegsende ebenso wie Altonas "ansehnlicherer" Kern um das alte Rathaus und den Münzmarkt auch nicht wieder aufgebaut. Lediglich Altonas Hauptkirche St. Trinitatis wurde restauriert und - wie der gegenüberliegende jüdische Friedhof an der Königstraße - erhalten. Weiter westlich, in Richtung Rathaus und Bahnhof, blieb insbesondere die Straßenanlage der Palmaille mit ihren großbürgerlichen Bauten aus dem 19. Jahrhundert weitgehend intakt; neben dem Eingang zum S-Bahnhof Königstraße (Ecke Behn-/Struenseestraße) sind Reste des Heilig-Geist-Kirchhofes in eine dortige Grünanlage integriert worden. <br /> |
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Im zerstörten Teil der Altstadt entstand aufgrund der [[Neu-Altona-Plan]]ung Geschosswohnungsbau in aufgelockerter Bauweise, durchsetzt mit einzelnen Hochhäusern, nördlich des [[Hamburger Fischmarkt|Fischmarktes]], am Hexenberg, auch wieder in hoher Verdichtung. Dieses "Neu-Altona" zieht sich als Grünzug (in den 1980ern nach einem der [[Altonaer Blutsonntag|Blutsonntagsopfer]] Walter-Möller-Park benannt) längs der Holstenstraße nach Nordwesten. |
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Lediglich zwischen Thedestraße und Max-Brauer-Allee, also im Gebiet der Behn'schen Stadterweiterung, war der Altbaubestand nach [[1945]] noch geschlossen vorhanden, und hier gelang es aktiven Bewohnern des Viertels ab Anfang der 1980er Jahre weitgehend, dessen Erhalt gegen das damals noch favorisierte Konzept der [[Flächensanierung]] durchzusetzen. <br /> |
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[[Bild:Virchowstraße Eiskeller.jpg|Virchowstraße mit typischer Kellerkneipe|thumb|left]]Die instandgesetzten Häuser bieten heute in mehreren Straßenzügen einen außerordentlich sehenswerten Blick auf das Stadtbild der Altstadt in den [[Weimarer Republik|Weimarer Jahren]] - allerdings ohne die damaligen Probleme, die die Bevölkerungsdichte in Deutschlands damals am dichtesten besiedelter Großstadt mit sich brachte: die Blockinnenbereiche wurden überwiegend entkernt, die Wohnungen heutigen Standards angepasst und wo es möglich war, auch etwas Grün in den Straßenraum gebracht. Dafür leidet auch dieses Gebiet heutzutage, trotz [[Verkehrsberuhigung|Verkehrsberuhigungsmaßnahmen]], unter den Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs. |
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== Die Altstadt heute == |
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Auf einem Rundgang durch dieses unmittelbar nördlich des Einkaufszentrums Große Bergstraße gelegene Viertel findet man noch "Altonaer Stadtgeschichte pur": |
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[[Datei:Sankt Trinitatis.jpg|mini|links|Altonas Hauptkirche]] |
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Im Juli 1943 zerstörten Bomber der [[Royal Air Force]] große Teile der Altstadt und verwandelten insbesondere das extrem dicht, in Teilbereichen mit bis zu 80 000 Einwohner/km² besiedelte Grenzgebiet zu St. Pauli zwischen [[Nobistor]] und Allee, [[Holstenstraße (Hamburg)|Holstenstraße]] und [[Große Elbstraße]] in ein großflächiges Ruinenfeld (→ [[Operation Gomorrha#Die Bombardierungen / Schlacht um Hamburg|Operation Gomorrha]]). Das Quartier, das die Obrigkeit in der [[Weimarer Republik|Weimarer Zeit]] wegen seiner politisch wie sozial kaum kontrollierbaren Bevölkerungsmischung (Arbeiter, Unterstützungsempfänger und sozial Deklassierte) schon mal als „Abruzzenviertel“ bezeichnete,<ref>A. P. ''McElligott: Das „Abruzzenviertel“. Arbeiter in Altona 1918–1932''. In: [[Arno Herzig]] et al. (Hrsg.): ''Arbeiter in Hamburg. Unterschichten. Arbeiter und Arbeiterbewegung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert.'' Verlag Erziehung und Wissenschaft, Hamburg 1983, S. 493–507.</ref> wurde nach Kriegsende ebenso wie Altonas „ansehnlicherer“ Kern um das [[Altes Rathaus Altona|alte Rathaus]] und den Münzmarkt nicht wieder aufgebaut. |
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*In der Billrothstraße 55 steht eines der ältesten (erbaut ca. [[1860]]) erhaltenen Gebäude aus der Zeit der Behn'schen Stadterweiterung, das um 1990 vor dem Abriss gerettet werden konnte. <!-- [[Bild:Billrothstraße 55.jpg|Haus aus Altonas Dänenzeit|thumb|left]] --> |
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Lediglich die Hauptkirche [[St. Trinitatis (Altona)|St. Trinitatis]] wurde restauriert und konnte so – wie der gegenüberliegende [[Jüdischer Friedhof Altona|jüdische Friedhof]] an der Königstraße – erhalten werden. Weiter westlich, in Richtung Rathaus und Bahnhof, blieb insbesondere die Straßenanlage der [[Palmaille]] mit ihren großbürgerlichen Bauten aus dem frühen 19. Jahrhundert weitgehend intakt; neben dem Eingang zum [[Bahnhof Hamburg Königstraße|S-Bahnhof Königstraße]] (Ecke Behn-/Struenseestraße) sind Reste des [[Heilig-Geist-Kirchhof]]es in eine dortige Grünanlage integriert worden. |
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*In der Billrothstraße 77 liegt die ehemalige Volksküche der "Speiseanstalt für Dürftige und Arme" ([[1880]]), daneben die "Altonaer Stadtmission" ([[1889]]).[[Bild:Speiseanstalt Stadtmission.jpg|Volksküche (rechts) und Stadtmission (links)|thumb|right]] |
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[[Datei:Heilig-Geist-Kirchhof.jpg|mini|Grabsteine alteingesessener Familien an der Struenseestraße]] |
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*Zwischen Chemnitzstraße und Max-Brauer-Allee liegt der ebenfalls nach einem Blutsonntagsopfer benannte August-Lütgens-Park mit altem Baumbestand: dies ist das Gelände des ehemaligen städtischen Krankenhauses (bis in die 1970er Jahre), dessen Hauptgebäude ([[1869]]) vom ehemaligen Stadtbaumeister [[Heinrich Oskar Winkler]] stammt und heute die Fachschule für Sozialpädagogik beherbergt, während die rückwärtigen Pavillonbauten (Haus 2, 3 und 7, erbaut ab [[1880]]) heute von Vereinen, einer Kindertagesstätte und einem Stadtteilzentrum genutzt werden. Neben dem Hauptgebäude liegt das [[1927]] von [[Gustav Oelsner]] im Stil des "Neuen Bauens" geplante ehemalige Schwesternhaus (Max-Brauer-Allee 136), dahinter - im Park - das "Jenckelhaus" von [[1912]], in dem sich seit den 1980er Jahren Eigentumswohnungen befinden und das, wie die gesamte Anlage, vor dem beabsichtigten Abriss bewahrt werden konnte. <!-- [[Bild:AK Allee Haupteingang.jpg|Haupteingang des alten Krankenhauses|thumb|right]] --> |
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Im zerstörten Teil der Altstadt entstand aufgrund der [[Neu-Altona-Plan]]ung Geschosswohnungsbau in aufgelockerter Bauweise, durchsetzt mit einzelnen Hochhäusern, nördlich des Fischmarktes, am Hexenberg, auch wieder in hoher Verdichtung. Dieses „Neu-Altona“ zieht sich mit einem [[Grünzug Neu-Altona|Grünzug]] entlang der Holstenstraße nach Nordwesten. Es handelt sich dabei um miteinander verbundene Parks, ein Teilbereich wurde in den 1980er Jahren nach [[Walter Möller (Widerstandskämpfer, 1905)|Walter Möller]], einem der [[Altonaer Blutsonntag|Blutsonntagsopfer]], ''Walter-Möller-Park'' genannt. Ein anderer Teil ist seit 2015 dem Kommunisten [[Emil Wendt]] gewidmet. Lediglich zwischen Thedestraße und Max-Brauer-Allee, also im Gebiet der Behn’schen Stadterweiterung, war der Altbaubestand nach [[1945]] noch geschlossen vorhanden, und hier gelang es aktiven Bewohnern des Viertels ab Anfang der 1980er Jahre, dessen weitgehenden Erhalt gegen das damals noch favorisierte Konzept der [[Flächensanierung]] durchzusetzen. |
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[[Datei:Virchowstraße Eiskeller.jpg|mini|Virchowstraße mit typischer Kellerkneipe]] |
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Die engen Straßen mit den instandgesetzten Häusern zeigen heute noch den gleichen Stadtgrundriss wie zur Zeit der [[Weimarer Republik]] – allerdings ohne die damaligen Probleme, die die Bevölkerungsdichte in der damals dichtestbesiedelten deutschen Großstadt mit sich brachte: die Blockinnenbereiche wurden überwiegend entkernt, die Wohnungen heutigen Standards angepasst und, wo es möglich war, auch etwas Grün in den Straßenraum gebracht. Dafür leidet auch dieses Gebiet heutzutage, trotz [[Verkehrsberuhigung]]smaßnahmen, unter den Auswirkungen des [[Motorisierter Individualverkehr|motorisierten Individualverkehrs]]. |
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*[[Bild:Thedebad.jpg|Hier badet niemand mehr|thumb|right]]Am nördlichen Ende der Thedestraße findet sich ein denkmalgeschütztes Backsteinensemble, bestehend aus einem halbrundem Hallenbad (das ''Thedebad'', [[1882]] erbaut , wird allerdings seit 15 Jahren als Atelier und durch Gewerbetreibende genutzt) und der gegenüberliegenden Schule, dessen Mittelteil ([[1867]]) der älteste erhaltene öffentliche Schulbau im Hamburger Raum ist; die seitlichen Flügel wurden [[1892]] angebaut. |
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In diesem Viertel nördlich der [[Große Bergstraße|Großen Bergstraße]] findet man noch viel Altonaer Stadtgeschichte: |
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== Niedergang der alten City der Stadt Altona == |
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Seit mindestens 25 Jahren erleidet das '''Hauptgeschäftszentrum''', das sich noch in den [[1960|1960er Jahren]] zwischen dem Altonaer Hauptbahnhof und dem Nobistor erstreckte und heute auf den Straßenzug Neue Große Bergstraße/Große Bergstraße beschränkt ist, einen schleichenden Bedeutungsverlust. Das Einzelhandelsangebot ist sukzessive zurückgegangen und hat sich dabei qualitativ verschlechtert: Buchhandel, Haushaltselektrik, Sportartikel oder Glas-/Porzellanwaren sucht man hier inzwischen vergebens. Selbst für den Wochenendeinkauf muss man das Zentrum heutzutage verlassen und jenseits der Max-Brauer-Allee einen der dortigen Lebensmitteldiscounter aufsuchen. <br /> |
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[[Bild:GrBergstraße Altbauseite.jpg|Reste der alten Einkaufsstraße...|thumb|left]] Es bestehen auch nur noch wenige alteingesessene, spezialisierte Familienbetriebe (z.B. Claus Krögers Süßwaren- und Teeladen, Foto Lammers, Eissalon Filippi, Uhrmacher Andresen) und kaum noch Angebote für den gehobenen periodischen Bedarf, aber dafür eine große Zahl an "51-Cent-Läden", Spielhallen, Massentextiliengeschäften, Telefonshops, Gemüsehändlern, Drogerie- und Backwarenketten. Dazu kommt ein erheblicher, teilweise langjähriger Leerstand (etwa in der "Altona-Passage" und im ehemaligen "Frappant" am Goetheplatz). Die Schließung (Karstadt, HEW-Kundenzentrum) oder Verkleinerung (Hauptpostamt) der letzten größeren Kundenmagneten nach [[2000]] haben diesen Prozess augenfällig beschleunigt - und alleine der lebendige Wochenmarkt (mittwochs und sonnabends) hält den Niedergang des historischen Geschäftszentrums auch nicht auf. Dieser Veränderung entspricht auch, dass dieses Einkaufszentrum um 1990 im Hamburger Zentrenkonzept von einem A2/B1- zu einem reinen B-Zentrum herabgestuft wurde. [[Bild:Frappant-Ruine.jpg|...und die gegenüberliegende Ruine|thumb|right]] |
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* In der Billrothstraße 55 steht eines der ältesten erhaltenen Gebäude aus der Zeit der [[Carl Heinrich Behn|Behn’schen Stadterweiterung]] (erbaut ca. 1860), das um 1990 vor dem Abriss gerettet werden konnte. |
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Die Gründe für diese Abwertung sind vielschichtig und seit 1975 in vier Gutachten (Auftraggeber/Ersteller: Universität HH/Stadtgeographie, Handelskammer, beauftragtes Planungsbüro, Bezirksamt Altona) sowie dem Diskussionsprozess während des Bürgerbegehrens gegen die Wiederöffnung der Straße für den motorisierten Individualverkehr (2003) nahezu einmütig herausgestellt worden: |
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*die bauliche Neugestaltung Anfang der 1970er Jahre, insbesondere auf der Südseite der Fußgängerzone, weist den Charme sozialistischer Stadtplanung auf, ist in ihrer fehlenden Maßstäblichkeit auch alles andere als einladend; |
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*die wachsende Attraktivität auf der Ottenser Seite des Bahnhofs zieht noch mehr Kunden aus Altona-Altstadt ab; |
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*Grundstückseigentümer verweigern häufig selbst kleine, die "Flanierqualität" erhöhende Maßnahmen an ihren Gebäuden; |
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*manchen Kunden ist das Einkaufszentrum (das in den 60er Jahren Deutschlands erste großstädtische Fußgängerzone wurde) zu langgestreckt, anderen zu wenig autofreundlich; |
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*die Aufenthaltsqualität ist vergleichsweise gering, es gibt auch kaum nichtkommerzielle Serviceangebote und nachts ist der Straßenzug nahezu tot |
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*verändertes Einkaufsverhalten und allgemeiner Strukturwandel im Einzelhandel haben natürlich auch vor Altonas Einkaufszentrum nicht halt gemacht; |
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*all diese Prozesse verstärken sich auch noch gegenseitig. |
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* In der Billrothstraße 77 liegt die ehemalige Volksküche der ''Speiseanstalt für Dürftige und Arme'' (1880), daneben die ''Altonaer Stadtmission'' (1889).[[Datei:Speiseanstalt Stadtmission.jpg|mini|Volksküche (rechts) und Stadtmission (links)]] |
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[[Bild:GrBergstraße Totale.jpg|Hier verweilt man nicht, hier geht man nur durch|thumb|left]]Die bisherigen Versuche von Politik und Verwaltung, diesen Negativtrend zu stoppen, gingen aber oft über Lippenbekenntnisse nicht hinaus oder – wie die jüngst abgeschlossene und schon wieder zum erneuten Umbau freigegebene Straßenraumgestaltung – waren eher einem gewissen "Rechtfertigungs-Aktivismus" geschuldet. Auch eine vorübergehend rührige Anwohnerinitiative scheint vor der Dimension der Probleme inzwischen kapituliert zu haben. <br /> |
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Nun soll das Gebiet mit Städtebauförderungsmitteln saniert werden. |
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* Zwischen Chemnitzstraße und Max-Brauer-Allee liegt der ebenfalls nach einem Blutsonntagsopfer benannte ''August-Lütgens-Park'' mit seinem alten Baumbestand: dies ist das Gelände des ehemaligen [[Alte Krankenhäuser Altona|städtischen Krankenhauses]] (bis in die 1970er Jahre), dessen Hauptgebäude (1869) vom damaligen Stadtbaumeister [[Heinrich Oskar Winkler]] stammt und heute die Fachschule für Sozialpädagogik beherbergt. Die rückwärtigen Pavillonbauten (Haus 2, 3 und 7, erbaut ab 1880) werden von Kulturvereinen, einer Kindertagesstätte und einem Stadtteilzentrum genutzt. Neben dem Hauptgebäude liegt das 1927 von [[Gustav Oelsner]] im Stil des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] geplante ehemalige Schwesternhaus (Max-Brauer-Allee 136), dahinter – im Park – das „Jenckelhaus“ von 1912, in dem sich seit den 1980er Jahren Eigentumswohnungen befinden und das, wie nahezu die gesamte Anlage, vor dem beabsichtigten Abriss bewahrt werden konnte. |
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[[Datei:Thedebad.jpg|mini|Das frühere Thedebad]] |
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* Am nördlichen Ende der Thedestraße findet sich ein denkmalgeschütztes Backsteinensemble, bestehend aus einem halbrunden Hallenbad (das ''Thedebad'', 1882 erbaut, dient seit etwa 1990 dem Künstler [[Bruno Bruni (Künstler)|Bruno Bruni]] als Atelier und Wohnung; im Übrigen wird es zu Bürozwecken genutzt) und der gegenüberliegenden Schule, deren Mittelteil (1867) der älteste erhaltene öffentliche Schulbau im Hamburger Raum ist; die seitlichen Flügel wurden 1892 angebaut (ehemals ''Baur'sche Warteschule und Arbeitsschule für Knaben''). |
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=== Historische und heutige Straßennamen === |
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Wer sich mit der Geschichte Altonas befasst, stößt immer wieder auf Straßennamen, die im Stadtplan nicht mehr zu finden sind; dies hängt vor allem damit zusammen, dass die Straßen entweder nach 1945 nicht wieder angelegt oder um 1950 (als Spätfolge der Altonaer Eingemeindung), teilweise auch noch später, umbenannt worden waren. Deshalb werden hier <u>alte (links)</u> und <u>neue (rechts)</u> Straßennamen der Altstadt gegenübergestellt: |
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[[Datei:AK Allee Haupteingang.jpg|mini|220px|Haupteingang des alten Krankenhauses an der Allee]] |
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[[Datei:Billrothstraße 55.jpg|mini|220px|Blumen-, heute Billrothstr. 55 aus der Dänenzeit]] |
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[[Datei:Esmarchstraße Ost.jpg|mini|220px|Früher Lohmühlen-, heute Esmarchstraße]] |
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[[Datei:VirchowEsmarch schrill.jpg|mini|220px|Ecke Virchow-/Esmarchstraße heute]] |
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* Adlerstraße = Scheplerstraße |
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* Adolphstraße = Bernstorffstraße (Nordteil) |
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* Allee = Max-Brauer-Allee |
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* Bahnhofstraße = Max-Brauer-Allee (Südteil) |
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* Altonaer Hochstraße = Breite Straße (nicht mehr vorhandener Anschluss an die Hamburger Hochstraße nahe dem Hexenberg) |
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* Am Hauptbahnhof = Altonaer Bahnhofsplatz, seit 1984 Paul-Nevermann-Platz |
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* Amselstraße = Bei der Schilleroper (heute St. Pauli) |
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* Bachstraße = Pepermölenbek |
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* Bäckerstraße = Hoheschulstraße |
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* Bebelallee = Hohenzollernring |
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* Blumenstraße = Billrothstraße |
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* Brahmsstraße = Griegstraße |
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* Brunnenstraße = Bernstorffstraße (Südteil) |
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* Bürgerstraße = Thedestraße |
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* Carlstraße = seit 1992 Karl-Wolff-Straße (nach einem Blutsonntagsopfer) |
|||
* Carolinenstraße = Olbersweg |
|||
* Catharinen-/Katharinenstraße = Elmenhorst-/Schleestraße |
|||
* Dennerstraße = Balthasarweg, nach [[Balthasar Denner]], Maler, damals wohnhaft in Altona, eine heutige „Dennerstraße“ existiert weiter in Barmbek Nord |
|||
* Feldstraße = Eschelsweg |
|||
* Friedensstraße = Lippmannstraße |
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* Friedrichsbader Straße = Holstenstraße (südlichster Teil) |
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* Georgstraße = Mumsenstraße |
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* Große Brauerstraße = de-Voß-Straße |
|||
* Große Gärtnerstraße = Thadenstraße |
|||
* Große Mühlenstraße = Amundsenstraße |
|||
* Große Rosenstraße = Paul-Roosen-Straße (heute St. Pauli) |
|||
* Große Westerstraße = Jessenstraße |
|||
* Grüne Straße = Kirchenstraße |
|||
* Gustav-Adolf-Platz = Steinheimplatz |
|||
* Gustavstraße = Gilbertstraße |
|||
* Hafenstraße = Carsten-Rehder-Straße |
|||
* Hamburger Straße = Max-Brauer-Allee (Nordteil) |
|||
* Humboldtstraße = Willebrandstraße |
|||
* Kaiserstraße = Museumstraße |
|||
* Kaiserplatz = [[Platz der Republik (Hamburg)|Platz der Republik]] |
|||
* Karl-Marx-Straße = Stresemannstraße (Westteil) |
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* Kieler Straße = Clemens-Schultz-Straße (heute St. Pauli) |
|||
* Kleine Elbstraße = Pinnasberg (Westteil) |
|||
* Kleine Fischerstraße = Buttstraße |
|||
* Kleine Gärtnerstraße = Stresemannstraße (Ostteil) |
|||
* Kleine Mühlenstraße = Struenseestraße |
|||
* Kleine Westerstraße = Lawaetzweg |
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* Kreuzweg = Stresemannstraße (am heutigen Kaltenkircher Platz) |
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* Lessingstraße = Julius-Leber-Straße |
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* Lohmühlenstraße = Esmarchstraße |
|||
* Marktstraße = Ehrenbergstraße |
|||
* Mathildenstraße = Schillerstraße |
|||
* Mühlendamm = Govertsweg |
|||
* Nachtigallstraße = Lerchenstraße (nördlich der Stresemannstraße) (heute Sternschanze) |
|||
* Norderstraße = Virchowstraße (südlicher Teil) |
|||
* Palmaillenstraße = Behnstraße |
|||
* Parallelstraße = Eifflerstraße (heute Sternschanze) |
|||
* Paulstraße = Otzenstraße |
|||
* Poststraße = Altonaer Poststraße |
|||
* Reventlowplatz = Paulsenplatz |
|||
* Röperstraße = Sägemühlenstraße |
|||
* Schauenburger Straße = Schomburgstraße |
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* Schillerstraße (nördlicher Abschnitt zwischen Max-Brauer-Allee und Große Bergstraße) = Lamp’lweg |
|||
* Sonninstraße = Biernatzkistraße |
|||
* Steinstraße = Hospitalstraße (Süd-/Mittelteil) |
|||
* Stiftstraße = Dohrnweg, Mistralstraße |
|||
* Teichstraße = Funkstraße (wurde 1970 zugunsten der Neubebauung an der Gr. Bergstraße/Südseite teilweise aufgehoben) |
|||
* Turnstraße = Schmarjestraße |
|||
* Weidenstraße = Virchowstraße (Mittel-/Nordteil); deren nördliche Fortsetzung, die damalige „Carlstraße“ (siehe Karte v. 1880) heißt seit 1992 Karl-Wolff-Straße (nach einem Blutsonntagsopfer) |
|||
* Wielandstraße = Suttnerstraße |
|||
* Wilhelmstraße = Chemnitzstraße |
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'''<u>Nicht mehr vorhanden</u> (überwiegend im Süd- bzw. Südostteil der Altstadt)''' |
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[[Datei:Seestermannstraße1890.jpg|mini|Nicht mehr vorhanden: die Seestermannstraße mit einer Segelmacherei 1890]] |
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* Altonaer Rathausmarkt |
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* Annenstraße |
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* Bläserstraße |
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* Böhmkenstraße |
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* Christianstraße |
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* Conradstraße |
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* Friedrichstraße |
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* Große Fischerstraße |
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* Große und Kleine Johannisstraße |
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* Große und Kleine Papagoyenstraße |
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* Große und Kleine Schmiedestraße |
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* Große Marienstraße |
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* Große Rosenstraße |
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* Grund |
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* Herklosgang |
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* Kibbelstraße |
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* Kleine Brauerstraße |
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* Lange Straße |
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* Lohestraße |
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* Marienstraße |
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* Münzmarkt |
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* Palmaillenhain |
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* Quäkerberg |
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* Raboisen |
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* Reichenstraße |
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* Rolandstraße |
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* Schlachterbuden |
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* Schmaler Weg |
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* Seestermannstraße |
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* Van-der-Smissens-Allee <small>(nicht identisch mit der erst 1991 so benannten Van-der-Smissen-Straße)</small> |
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* Wilhelminenstraße |
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* diverse Passagen und Gänge (also bebaute Hinterhof-Erschließungen) wie bspw. Ehlbecks Terrasse, Rodenhof, Pfeiffersgang |
|||
'''<u>Namen, die nur während der NS-Diktatur Bestand hatten</u> (in Klammern: Name vor 1933 bzw. ''nach 1945'')''' |
|||
* Adolf-Hitler-Platz; nach der [[Groß-Hamburg-Gesetz|Zusammenlegung von Hamburg und Altona]] 1938 in „Reichsplatz“ umbenannt, da der Hamburger [[Rathausmarkt]] bereits seit 1933 Adolf-Hitler-Platz hieß (Platz der Republik, ''Platz der Republik'') |
|||
* Christian-Andersen-Straße (Gustavstraße, ''Gilbertstraße'') |
|||
* Fürst-Ernst-Straße (Schauenburger Straße, ''Schomburgstraße'') |
|||
* General-Litzmann-Straße (Kleine Gärtnerstraße, ''Stresemannstraße'' östlich Holstenstraße) |
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* Grimmelshausen-Weg (Wielandstraße, ''Suttnerstraße'') |
|||
* Harpunierstraße (Friedensstraße, ''Lippmannstraße'') |
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* Hermann-Schnell-Platz (Paulsenplatz, ''Paulsenplatz'') |
|||
* Hinrich-Lohse-Straße (Königstraße, ''Königstraße'') |
|||
* Matthäus-Chemnitz-Straße (Wilhelmstraße, ''Chemnitzstraße'') |
|||
* Nopitsch-Weg (Norderstraße, ''Virchowstraße'') |
|||
* Pettenkofer-Straße (Steinstraße, ''Hospitalstraße'') |
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* Schlageterstraße (Karl-Marx-Straße, ''Stresemannstraße'') |
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== Das Geschäftszentrum Große Bergstraße == |
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{{Hauptartikel|Große Bergstraße}} |
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Die Große Bergstraße erstreckte sich vom [[Bahnhof Hamburg-Altona|Altonaer Bahnhof]] bis zur Ecke ''Kleine Freiheit/Reichenstraße'' (heute [[Holstenstraße (Hamburg)|Holstenstraße]]/[[Nobistor]]). In den 1960er Jahren wurde sie durch die Schaffung der Achse ''Simon-von-Utrecht-Straße/Louise-Schroeder-Straße/Jessenstraße/Ehrenbergstraße'' und Umbenennung ihres östlichen Endes in ''Nobistor'' um die Hälfte verkürzt. Dem Bau der ''Neuen Großen Bergstraße'' südlich der Großen Bergstraße zwischen Altonaer Poststraße und Bahnhofsplatz als erste Fußgänger-Einkaufsstraße folgte um 1970 – nach Abriss der gesamten Südseite der Großen Bergstraße zwischen Virchow- und Altonaer Poststraße – der Neubau des [[Einkaufszentrum]]s ''Frappant'' und des ''Forum Altona''. |
|||
Seit den 1990er Jahren kam es hier zu einem teilweise langjährigen Leerstand von Geschäftslokalen in der ''Altona-Passage'' und im ehemaligen ''Frappant''-Gebäude am Goetheplatz sowie zur Schließung von „Kundenmagneten“ (etwa [[Karstadt]]). Das Gebiet war seit 2009 Sanierungsgebiet; für den ''Frappant''-Komplex, in dem sich seit 2003 Künstler angesiedelt hatten, interessierte sich das Unternehmen [[IKEA]]. Nachdem sich ein Bürgerbegehren für IKEAs Baupläne mit Dreiviertelmehrheit durchgesetzt hatte,<ref>{{Literatur |Autor=EVA-MARIA MUSHOLT |Titel=Bürger wollen Billy |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2009-09-15 |ISSN=0931-9085 |Seiten=28 |Online=https://taz.de/!582745/ |Abruf=2024-08-01}}</ref> konnte im Juni 2014 mit [[IKEA Altona]] das erste innerstädtische IKEA-Möbelhaus mit Vollsortiment eröffnet werden. |
|||
== Statistik == |
|||
(Quelle: <ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/Stadtteil-Profile-HH_BJ-2023.pdf Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2023]</ref>) |
|||
* Anteil der unter 18-Jährigen: 15,0 % (Hamburger Durchschnitt: 16,8) % (Dezember 2023)) |
|||
* Anteil der über 64-Jährigen: 13,4 % (Hamburger Durchschnitt: 17,8 % (Dezember 2023)) |
|||
* Ausländeranteil: 21,6 % (Hamburger Durchschnitt: 20,7 % (Dezember 2023)) |
|||
* Arbeitslosenquote: 8,2 % (Hamburger Durchschnitt: 6,2 % (Dezember 2023)) |
|||
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Altona-Altstadt 40.105 Euro jährlich (2020), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 48.035 Euro. |
|||
== Politik == |
|||
{{Wahldiagramm |
|||
|AUSRICHTUNG = |
|||
|LAND = DE |
|||
|GUV = JA |
|||
|TITEL = Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2025 in Altona-Altstadt |
|||
|TITEL2 = <small>Wahlbeteiligung 70,1 %</small> |
|||
|JAHRALT = 2020 |
|||
|JAHRNEU = 2025 |
|||
|PARTEI1 = LINKE |
|||
|ERGEBNIS1 = 28.2 |
|||
|ERGEBNISALT1 = 24.2 |
|||
|PARTEI2 = GRÜNE |
|||
|ERGEBNIS2 = 26.9 |
|||
|ERGEBNISALT2 = 34.0 |
|||
|PARTEI3 = SPD |
|||
|ERGEBNIS3 = 23.8 |
|||
|ERGEBNISALT3 = 25.0 |
|||
|PARTEI4 = CDU |
|||
|ERGEBNIS4 = 7.4 |
|||
|ERGEBNISALT4 = 3.6 |
|||
|PARTEI5 = Volt |
|||
|ERGEBNIS5 = 4.2 |
|||
|ERGEBNISALT5 = 2.5 |
|||
|PARTEI6 = AfD |
|||
|ERGEBNIS6 = 4.0 |
|||
|ERGEBNISALT6 = 2.7 |
|||
|PARTEI7 = BSW |
|||
|ERGEBNIS7 = 1.5 |
|||
|ERGEBNISALT7 = 0.0 |
|||
|PARTEI8 = FDP |
|||
|ERGEBNIS8 = 1.4 |
|||
|ERGEBNISALT8 = 2.1 |
|||
|PARTEI9 = Sonst. |
|||
|ERGEBNIS9 = 2.6 |
|||
|ERGEBNISALT9 = 5.9 |
|||
}} |
|||
Für die Wahl zur [[Hamburgische Bürgerschaft|Bürgerschaft]] gehört Altona-Altstadt zum [[Wahlkreis Altona]]. Die [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2025|Bürgerschaftswahl 2025]] führte zu folgendem Ergebnis<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wahlen-hamburg.de/B%C3%BCrgerschaftswahl_2025/ergebnisse_stadtteil_2-03-201.html |titel=Bürgerschaftswahl 2025 |abruf=2025-03-03}}</ref>: |
|||
Bei den Bürgerschaftswahlen [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2025|2025]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020|2020]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015|2015]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|2011]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008|2008]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2004|2004]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2001|2001]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1997|1997]] und [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1993|1993]] kam es zu folgenden Ergebnissen: |
|||
{| class="wikitable zebra" style="text-align:center" |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
! style="text-align:left"| Wahljahr |
|||
! [[Die Linke Hamburg|Linke]]{{FN|1)}} |
|||
! [[Bündnis 90/Die Grünen Hamburg|Grüne]]{{FN|2)}} |
|||
! [[SPD Hamburg|SPD]] |
|||
! [[CDU Hamburg|CDU]] |
|||
! [[AfD Hamburg|AfD]] |
|||
! [[FDP Hamburg|FDP]] |
|||
! Übrige |
|||
|- |
|||
|2025 |
|||
|'''28,2 %''' |
|||
|26,9 % |
|||
|23,8 % |
|||
|{{0}}7,4 % |
|||
|{{0}}4,0 % |
|||
|{{0}}1,4 % |
|||
|{{0}}8,3 % |
|||
|- |
|||
|- |
|||
|2020<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Wahlen/Hamburg/B%C3%BCrgerschaftswahlen/2020/endgueltig/Bue_e_006-001-2020-Hamburg-Stadtteilergebnisse.pdf |titel=Bürgerschaftswahl 2020 |abruf=2021-02-26}}</ref> |
|||
|24,2 % |
|||
|'''34,0 %''' |
|||
|25,0 % |
|||
|{{0}}3,6 % |
|||
|{{0}}2,7 % |
|||
|{{0}}2,1 % |
|||
|{{0}}8,4 % |
|||
|- |
|||
|2015 |
|||
|23,8 % |
|||
|22,3 % |
|||
|'''35,2 %''' |
|||
|{{0}}5,0 % |
|||
|{{0}}3,0 % |
|||
|{{0}}3,2 % |
|||
|{{0}}7,5 % |
|||
|- |
|||
|2011 |
|||
|16,5 % |
|||
|17,7 % |
|||
|'''46,6 %''' |
|||
|{{0}}7,1 % |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|{{0}}2,4 % |
|||
|{{0}}9,7 % |
|||
|- |
|||
|2008 |
|||
|13,7 % |
|||
|17,5 % |
|||
|'''41,1 %''' |
|||
|21,4 % |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|{{0}}2,9 % |
|||
|{{0}}3,4 % |
|||
|- |
|||
|2004 |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|26,3 % |
|||
|'''34,4 %''' |
|||
|26,5 % |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|{{0}}1,7 % |
|||
|11,1 % |
|||
|- |
|||
|2001 |
|||
|{{0}}0,8 % |
|||
|17,9 % |
|||
|'''39,8 %''' |
|||
|15,2 % |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|{{0}}2,6 % |
|||
|23,7 %{{FN|3)}} |
|||
|- |
|||
|1997 |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|24,3 % |
|||
|'''35,1 %''' |
|||
|20,0 % |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|{{0}}1,9 % |
|||
|18,7 %{{FN|4)}} |
|||
|- |
|||
|1993 |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|20,5 % |
|||
|'''41,6 %''' |
|||
|15,6 % |
|||
|style="text-align:center"| – |
|||
|{{0}}2,1 % |
|||
|20,2 %{{FN|5)}} |
|||
|} |
|||
{{FNBox| |
|||
{{FNZ|1)|Bis 2011 als Grüne/GAL.}} |
|||
{{FNZ|2)|2001 als [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]].}} |
|||
{{FNZ|3)|Darunter 14,5 % für die [[Partei Rechtsstaatlicher Offensive|Schill-Partei]] und 6,5 % für den [[Regenbogen – Für eine neue Linke|Regenbogen]].}} |
|||
{{FNZ|4)|Darunter 5,8 % für die [[Deutsche Volksunion]].}} |
|||
{{FNZ|5)|Darunter 7,7 % für [[Die Republikaner]].}}}} |
|||
Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung gehört der Stadtteil zum Wahlkreis Altona-Altstadt / Sternschanze. Bei Bundestagswahlen zählt Altona-Altstadt zum [[Bundestagswahlkreis Hamburg-Altona]]. |
|||
[[Datei:Hh-Stuhlmannbrunnen.jpg|mini|Stuhlmannbrunnen]] |
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[[Datei:Altonaer Rathaus.jpg|mini|Das [[Altonaer Rathaus]]]] |
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[[Datei:Hh-altonaBalkon.jpg|mini|''Fischer'' von [[Gerhard Brandes (Künstler)|Gerhard Brandes]] auf dem Altonaer Balkon]] |
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[[Datei:Köhlbrandtreppe 01.jpg|mini|Köhlbrandtreppe]] |
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== Bauwerke und Sehenswürdigkeiten == |
== Bauwerke und Sehenswürdigkeiten == |
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* [[St. Trinitatis (Altona)|St. Trinitatis]], die ehemalige [[barock]]e Hauptkirche Altonas, 1742/43 von [[Cay Dose]] geplant |
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* ''Neues Altonaer Rathaus'', der Südflügel von [[1844]] ist der ehemalige Altonaer Bahnhof der [[Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft]]. |
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* Neues [[Altonaer Rathaus]], der Südflügel von 1844 ist der ehemalige Altonaer Bahnhof der [[Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft]]. |
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* ''Platz der Republik'', eine repräsentative Grünanlage zwischen dem Altonaer Rathaus und dem neuen Bahnhof. |
|||
* Die [[Klassizismus|klassizistische]], 1819 gebaute [[St.-Pauli-Kirche (Hamburg-Altona-Altstadt)|St.-Pauli-Kirche]] auf dem Pinnasberg gehörte früher zum Hamburger Stadtteil [[Hamburg-St. Pauli|St. Pauli]] und war für diesen der Namensgeber. |
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* ''[[Stuhlmannbrunnen]]'' vor dem neuen [[Bahnhof Hamburg-Altona|Altonaer Bahnhof]], stellt zwei miteinander kämpfende [[Zentauren]] dar, die als Sinnbild der wirtschaftlich konkurrierenden Städte [[Hamburg-Altona|Altona/Elbe]] und [[Hamburg]] gedeutet werden. |
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* [[Platz der Republik (Hamburg)|Platz der Republik]], eine repräsentative Grünanlage zwischen dem Altonaer Rathaus und dem [[Bahnhof Hamburg-Altona|Bahnhof Altona]] |
|||
* [[Schellfischtunnel]], inzwischen stillgelegter, vormals längster Eisenbahntunnel Norddeutschlads vom Altonaer Bahnhof durch den Elbhang hinab zur [[Altonaer Hafenbahn]] bei [[Neumühlen]]. |
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* [[Stuhlmannbrunnen]] auf dem Platz der Republik, stellt zwei miteinander kämpfende [[Kentaur]]en dar, die als Sinnbild der wirtschaftlich konkurrierenden Städte [[Bezirk Altona|Altona/Elbe]] und [[Hamburg]] gedeutet werden |
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* Sonntäglicher [[Hamburger Fischmarkt|Fischmarkt]], wird zum großen Teil von Touristen besucht, aber auch von Einheimischen nach einer durchzechten Nacht auf dem [[Kiez]]. |
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* [[Schellfischtunnel]], inzwischen stillgelegter Eisenbahntunnel vom Altonaer Bahnhof unter dem Elbhang hinab zur [[Altonaer Hafenbahn]] bei [[Neumühlen]] |
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* ''Altonaer Balkon'' am Elbhang, ein Aussichtspunkt mit weitem Blick über den [[Hamburger Hafen]]. |
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* Sonntäglicher [[Altonaer Fischmarkt|Fischmarkt]], wird zum großen Teil von Touristen, aber auch von Einheimischen nach einer durchzechten Nacht auf dem [[Kiez]] besucht |
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* Beginn des ''Elbuferweges'' am Wasser entlang in Richtung [[Övelgönne]] und [[Blankenese]] bis [[Wedel]]. |
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* Die 1887 eingeweihte, inzwischen denkmalgeschützte [[Köhlbrandtreppe]] liegt nahe der Großen Elbstraße; in unmittelbarer Nachbarschaft sind auch zwei typische Altonaer Gaststätten erhalten, die früher hauptsächlich von Hafenarbeitern, Seeleuten und den Beschäftigten der Fischindustrie besucht wurden: die ''Haifischbar'', Namensgeber einer [[Haifischbar|gleichnamigen Fernsehshow]] aus den 1960er Jahren, und ''Zum Schellfischposten'', in dem seit 2007 die TV-Sendung [[Inas Nacht]] aufgezeichnet wird |
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* ''[[Altonaer Balkon]]'' am Elbhang, ein Aussichtspunkt mit weitem Blick über den [[Hamburger Hafen]] bis zu den [[Harburger Berge]]n |
|||
* Beginn des ''[[Elbuferwanderweg]]es'' am Wasser entlang in Richtung [[Övelgönne]] und [[Hamburg-Blankenese|Blankenese]] bis [[Wedel]] |
|||
* Neubauten am Elbufer, z. B. [[Dockland|Dockland-Bürogebäude]] und [[Hamburg Cruise Center Altona]] |
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* [[Jüdischer Friedhof Altona]], bedeutendes jüdisches Gräberfeld an der Königstraße |
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== Schule, Bildung und Forschung == |
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Nachdem 2004 die [[Bruno Tesch (Widerstandskämpfer)|Bruno-Tesch]]-Gesamtschule in der Billrothstraße geschlossen wurde, gibt es noch sechs Schulen in Altona-Altstadt: die Grundschule Thadenstraße, die Louise-Schröder-Schule (ehemalige Grundschule Chemnitzstraße) in der Thedestraße auf einem Teilgelände der ehemaligen Bruno-Tesch-Gesamtschule, die Förderschule Carsten-Rehder-Straße und die Ganztagsschule Bernstorffstraße. Die Katholische Schule Altona wurde 2023 geschlossen und die Gebäude seitdem vom Struensse-Gymnasium genutzt. Hinzu kommt noch die Fachschule für Sozialpädagogik II. Das [[Gymnasium Allee]] liegt bereits in [[Hamburg-Altona-Nord|Altona-Nord]]. |
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Eine [[Hamburger Öffentliche Bücherhallen|öffentliche Bücherhalle]] befindet sich an der Norderreihe 5. |
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An der Palmaille befindet sich die [[Bundesforschungsanstalt für Fischerei]]. Südöstlich, im Olbersweg, befindet sich das kooperierende, zur Universität Hamburg gehörende ''Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft''. |
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== Persönlichkeiten == |
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* [[Carl Koopmann]] (1797–1894), Historien- und Porträtmaler |
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* [[Amalia Holst]] (1758–1829), Pädagogin und Frauenrechtlerin |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste der Straßen, Plätze und Brücken in Hamburg-Altona-Altstadt]] |
|||
* [[Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Altona-Altstadt]] |
|||
* [[Liste der Stolpersteine in Hamburg-Altona-Altstadt]] |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat|Hamburg-Altona-Altstadt|Hamburg-Altona-Altstadt}} |
|||
* [http://fhh1.hamburg.de/fhh/behoerden/behoerde_fuer_inneres/statistisches_landesamt/profile/altoaltstadt.htm Stadtteil Statistik] |
|||
* [https://www.altonaer-stadtarchiv.com/ Website des Altonaer Stadtarchivs e. V.] |
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* [http://www.altona-altstadt.de/ Informationen zum Entwicklungsquartier Altona-Altstadt] |
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* [http://www.hamburg.de/altona-altstadt/ Website der Stadt Hamburg] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Stadtteile von Altona}} |
{{Navigationsleiste Stadtteile von Altona}} |
||
{{Normdaten|TYP=g|GND=4209829-4|VIAF=242156649}} |
|||
[[Kategorie:Stadtteil von Hamburg|Altona (Altstadt)]] |
[[Kategorie:Stadtteil von Hamburg|Altona (Altstadt)]] |
||
[[Kategorie:Hamburg-Altona-Altstadt| ]] |
|||
[[Kategorie:Historischer Stadtkern in Deutschland|Altona]] |
Aktuelle Version vom 19. April 2025, 18:50 Uhr
![]() Stadtteil von Hamburg | |
---|---|
![]() | |
Koordinaten | 53° 32′ 56″ N, 9° 56′ 52″ O |
Fläche | 2,8 km² |
Einwohner | 29.715 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 10.613 Einwohner/km² |
Postleitzahl | 22765, 22767, 22769 |
Vorwahl | 040 |
Bezirk | Altona |
Verkehrsanbindung | |
Bundesstraße | ![]() |
S-Bahn Hamburg | ![]() ![]() ![]() |
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |

Altona-Altstadt ist ein Stadtteil von Hamburg im Bezirk Altona. Die Stadtteilgrenzen umfassen den Kernbereich der bis 1938 selbständigen holsteinischen Stadt Altona (Elbe).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtteil grenzt im Westen und Nordwesten mit Kaistraße, Museumstraße, Max-Brauer-Allee und Holstenstraße an Ottensen und Altona-Nord, im Norden mit der Stresemannstraße an den 2006 neu gebildeten Stadtteil Sternschanze, im Osten mit Bernstorffstraße, Kleine Freiheit, Holstenstraße, Pepermölenbek, Trommelstraße und Antonistraße an St. Pauli und im Süden an die Elbe.

Bis zur Eingemeindung Altonas nach Hamburg 1938 verlief die Grenze weiter östlich: vom Schulterblatt, längs dem Grünen Jäger, östlich der Bleicherstraße und der Großen Freiheit, sodann zwischen Finkenstraße und Herrenweide zur Bachstraße (heute Pepermölenbek) und mit dieser zur Elbe. Sie wurde dann zugunsten St. Paulis bis zur Linie Holstenstraße–Kleine Freiheit–Bernstorffstraße nach Westen verschoben; im Süden wurde dafür eine kleine Fläche zwischen Hein-Köllisch-Platz und Pinnasberg Altona zugeordnet. Durch diese Grenzziehung liegen die nur für Altona (und gerade nicht für das hamburgische Gebiet) typische Große Freiheit und das Nobistor mit dem Altonaer Stadtwappen und dem Monogramm König Christians VIII. von Dänemark seitdem in Hamburg-St. Pauli, während die für diesen Stadtteil namensgebende St.-Pauli-Kirche sich jetzt ebenso in Altona befindet wie die Straße St. Pauli Fischmarkt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1535 wurde Altona als Fischersiedlung in der Grafschaft Holstein-Pinneberg gegründet. Der Legende zufolge soll die Keimzelle und Anlass für den Namen eine Rotbierkneipe des Fischers Joachim von Lohe gewesen sein, um die herum sich Handwerker und Fischer ansiedelten – jedoch nach Ansicht des Hamburger Rates all to nah („allzu nah“) an der Stadtgrenze. Als genaue Stelle wird der Geesthang zwischen dem späteren Nobistor und dem Altonaer Fischmarkt im Bereich der heutigen Straße Pepermölenbek vermutet.
Mit der Grafschaft Holstein-Pinneberg gelangte Altona 1647 zum Herzogtum Holstein und wurde vom nunmehrigen Landesherrn König Friedrich III. von Dänemark am 23. August 1664 zur Stadt erhoben.[1] Nach und nach wuchs es zur zweitgrößten Stadt im dänischen Gesamtstaat.

Zuvor musste die Stadt im Januar 1713 während des Großen Nordischen Krieges aber noch die Einäscherung durch schwedische Truppen erleiden. Im Osten beginnend wurde planmäßig Haus für Haus von den schwedischen Soldaten des Generals Stenbock in Brand gesetzt. Aus dieser totalen Zerstörung erklärt sich, dass außer der Straßenanlage der Palmaille so gut wie nichts mehr an das Altona vor dem Schwedenbrand erinnert. Allerdings wurde Altona danach sehr zügig wieder auf- und ausgebaut (siehe auch Christian Detlev von Reventlow).
In Altona entstand der erste Freihafen Nordeuropas. Seine Blütezeit hatte es unter dem Bürgermeister Carl Heinrich Behn, in dessen Amtszeit 1838–1853 aber auch die Schleswig-Holsteinische Erhebung (1848–1851) fällt. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864) und dem Preußisch-Österreichischen Krieg wurde Schleswig-Holstein als Ganzes 1867 zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein.
Die Altstadt heute
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Im Juli 1943 zerstörten Bomber der Royal Air Force große Teile der Altstadt und verwandelten insbesondere das extrem dicht, in Teilbereichen mit bis zu 80 000 Einwohner/km² besiedelte Grenzgebiet zu St. Pauli zwischen Nobistor und Allee, Holstenstraße und Große Elbstraße in ein großflächiges Ruinenfeld (→ Operation Gomorrha). Das Quartier, das die Obrigkeit in der Weimarer Zeit wegen seiner politisch wie sozial kaum kontrollierbaren Bevölkerungsmischung (Arbeiter, Unterstützungsempfänger und sozial Deklassierte) schon mal als „Abruzzenviertel“ bezeichnete,[2] wurde nach Kriegsende ebenso wie Altonas „ansehnlicherer“ Kern um das alte Rathaus und den Münzmarkt nicht wieder aufgebaut.
Lediglich die Hauptkirche St. Trinitatis wurde restauriert und konnte so – wie der gegenüberliegende jüdische Friedhof an der Königstraße – erhalten werden. Weiter westlich, in Richtung Rathaus und Bahnhof, blieb insbesondere die Straßenanlage der Palmaille mit ihren großbürgerlichen Bauten aus dem frühen 19. Jahrhundert weitgehend intakt; neben dem Eingang zum S-Bahnhof Königstraße (Ecke Behn-/Struenseestraße) sind Reste des Heilig-Geist-Kirchhofes in eine dortige Grünanlage integriert worden.

Im zerstörten Teil der Altstadt entstand aufgrund der Neu-Altona-Planung Geschosswohnungsbau in aufgelockerter Bauweise, durchsetzt mit einzelnen Hochhäusern, nördlich des Fischmarktes, am Hexenberg, auch wieder in hoher Verdichtung. Dieses „Neu-Altona“ zieht sich mit einem Grünzug entlang der Holstenstraße nach Nordwesten. Es handelt sich dabei um miteinander verbundene Parks, ein Teilbereich wurde in den 1980er Jahren nach Walter Möller, einem der Blutsonntagsopfer, Walter-Möller-Park genannt. Ein anderer Teil ist seit 2015 dem Kommunisten Emil Wendt gewidmet. Lediglich zwischen Thedestraße und Max-Brauer-Allee, also im Gebiet der Behn’schen Stadterweiterung, war der Altbaubestand nach 1945 noch geschlossen vorhanden, und hier gelang es aktiven Bewohnern des Viertels ab Anfang der 1980er Jahre, dessen weitgehenden Erhalt gegen das damals noch favorisierte Konzept der Flächensanierung durchzusetzen.

Die engen Straßen mit den instandgesetzten Häusern zeigen heute noch den gleichen Stadtgrundriss wie zur Zeit der Weimarer Republik – allerdings ohne die damaligen Probleme, die die Bevölkerungsdichte in der damals dichtestbesiedelten deutschen Großstadt mit sich brachte: die Blockinnenbereiche wurden überwiegend entkernt, die Wohnungen heutigen Standards angepasst und, wo es möglich war, auch etwas Grün in den Straßenraum gebracht. Dafür leidet auch dieses Gebiet heutzutage, trotz Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, unter den Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs.
In diesem Viertel nördlich der Großen Bergstraße findet man noch viel Altonaer Stadtgeschichte:
- In der Billrothstraße 55 steht eines der ältesten erhaltenen Gebäude aus der Zeit der Behn’schen Stadterweiterung (erbaut ca. 1860), das um 1990 vor dem Abriss gerettet werden konnte.
- In der Billrothstraße 77 liegt die ehemalige Volksküche der Speiseanstalt für Dürftige und Arme (1880), daneben die Altonaer Stadtmission (1889).
Volksküche (rechts) und Stadtmission (links)
- Zwischen Chemnitzstraße und Max-Brauer-Allee liegt der ebenfalls nach einem Blutsonntagsopfer benannte August-Lütgens-Park mit seinem alten Baumbestand: dies ist das Gelände des ehemaligen städtischen Krankenhauses (bis in die 1970er Jahre), dessen Hauptgebäude (1869) vom damaligen Stadtbaumeister Heinrich Oskar Winkler stammt und heute die Fachschule für Sozialpädagogik beherbergt. Die rückwärtigen Pavillonbauten (Haus 2, 3 und 7, erbaut ab 1880) werden von Kulturvereinen, einer Kindertagesstätte und einem Stadtteilzentrum genutzt. Neben dem Hauptgebäude liegt das 1927 von Gustav Oelsner im Stil des Neuen Bauens geplante ehemalige Schwesternhaus (Max-Brauer-Allee 136), dahinter – im Park – das „Jenckelhaus“ von 1912, in dem sich seit den 1980er Jahren Eigentumswohnungen befinden und das, wie nahezu die gesamte Anlage, vor dem beabsichtigten Abriss bewahrt werden konnte.

- Am nördlichen Ende der Thedestraße findet sich ein denkmalgeschütztes Backsteinensemble, bestehend aus einem halbrunden Hallenbad (das Thedebad, 1882 erbaut, dient seit etwa 1990 dem Künstler Bruno Bruni als Atelier und Wohnung; im Übrigen wird es zu Bürozwecken genutzt) und der gegenüberliegenden Schule, deren Mittelteil (1867) der älteste erhaltene öffentliche Schulbau im Hamburger Raum ist; die seitlichen Flügel wurden 1892 angebaut (ehemals Baur'sche Warteschule und Arbeitsschule für Knaben).
Historische und heutige Straßennamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wer sich mit der Geschichte Altonas befasst, stößt immer wieder auf Straßennamen, die im Stadtplan nicht mehr zu finden sind; dies hängt vor allem damit zusammen, dass die Straßen entweder nach 1945 nicht wieder angelegt oder um 1950 (als Spätfolge der Altonaer Eingemeindung), teilweise auch noch später, umbenannt worden waren. Deshalb werden hier alte (links) und neue (rechts) Straßennamen der Altstadt gegenübergestellt:




- Adlerstraße = Scheplerstraße
- Adolphstraße = Bernstorffstraße (Nordteil)
- Allee = Max-Brauer-Allee
- Bahnhofstraße = Max-Brauer-Allee (Südteil)
- Altonaer Hochstraße = Breite Straße (nicht mehr vorhandener Anschluss an die Hamburger Hochstraße nahe dem Hexenberg)
- Am Hauptbahnhof = Altonaer Bahnhofsplatz, seit 1984 Paul-Nevermann-Platz
- Amselstraße = Bei der Schilleroper (heute St. Pauli)
- Bachstraße = Pepermölenbek
- Bäckerstraße = Hoheschulstraße
- Bebelallee = Hohenzollernring
- Blumenstraße = Billrothstraße
- Brahmsstraße = Griegstraße
- Brunnenstraße = Bernstorffstraße (Südteil)
- Bürgerstraße = Thedestraße
- Carlstraße = seit 1992 Karl-Wolff-Straße (nach einem Blutsonntagsopfer)
- Carolinenstraße = Olbersweg
- Catharinen-/Katharinenstraße = Elmenhorst-/Schleestraße
- Dennerstraße = Balthasarweg, nach Balthasar Denner, Maler, damals wohnhaft in Altona, eine heutige „Dennerstraße“ existiert weiter in Barmbek Nord
- Feldstraße = Eschelsweg
- Friedensstraße = Lippmannstraße
- Friedrichsbader Straße = Holstenstraße (südlichster Teil)
- Georgstraße = Mumsenstraße
- Große Brauerstraße = de-Voß-Straße
- Große Gärtnerstraße = Thadenstraße
- Große Mühlenstraße = Amundsenstraße
- Große Rosenstraße = Paul-Roosen-Straße (heute St. Pauli)
- Große Westerstraße = Jessenstraße
- Grüne Straße = Kirchenstraße
- Gustav-Adolf-Platz = Steinheimplatz
- Gustavstraße = Gilbertstraße
- Hafenstraße = Carsten-Rehder-Straße
- Hamburger Straße = Max-Brauer-Allee (Nordteil)
- Humboldtstraße = Willebrandstraße
- Kaiserstraße = Museumstraße
- Kaiserplatz = Platz der Republik
- Karl-Marx-Straße = Stresemannstraße (Westteil)
- Kieler Straße = Clemens-Schultz-Straße (heute St. Pauli)
- Kleine Elbstraße = Pinnasberg (Westteil)
- Kleine Fischerstraße = Buttstraße
- Kleine Gärtnerstraße = Stresemannstraße (Ostteil)
- Kleine Mühlenstraße = Struenseestraße
- Kleine Westerstraße = Lawaetzweg
- Kreuzweg = Stresemannstraße (am heutigen Kaltenkircher Platz)
- Lessingstraße = Julius-Leber-Straße
- Lohmühlenstraße = Esmarchstraße
- Marktstraße = Ehrenbergstraße
- Mathildenstraße = Schillerstraße
- Mühlendamm = Govertsweg
- Nachtigallstraße = Lerchenstraße (nördlich der Stresemannstraße) (heute Sternschanze)
- Norderstraße = Virchowstraße (südlicher Teil)
- Palmaillenstraße = Behnstraße
- Parallelstraße = Eifflerstraße (heute Sternschanze)
- Paulstraße = Otzenstraße
- Poststraße = Altonaer Poststraße
- Reventlowplatz = Paulsenplatz
- Röperstraße = Sägemühlenstraße
- Schauenburger Straße = Schomburgstraße
- Schillerstraße (nördlicher Abschnitt zwischen Max-Brauer-Allee und Große Bergstraße) = Lamp’lweg
- Sonninstraße = Biernatzkistraße
- Steinstraße = Hospitalstraße (Süd-/Mittelteil)
- Stiftstraße = Dohrnweg, Mistralstraße
- Teichstraße = Funkstraße (wurde 1970 zugunsten der Neubebauung an der Gr. Bergstraße/Südseite teilweise aufgehoben)
- Turnstraße = Schmarjestraße
- Weidenstraße = Virchowstraße (Mittel-/Nordteil); deren nördliche Fortsetzung, die damalige „Carlstraße“ (siehe Karte v. 1880) heißt seit 1992 Karl-Wolff-Straße (nach einem Blutsonntagsopfer)
- Wielandstraße = Suttnerstraße
- Wilhelmstraße = Chemnitzstraße
Nicht mehr vorhanden (überwiegend im Süd- bzw. Südostteil der Altstadt)

- Altonaer Rathausmarkt
- Annenstraße
- Bläserstraße
- Böhmkenstraße
- Christianstraße
- Conradstraße
- Friedrichstraße
- Große Fischerstraße
- Große und Kleine Johannisstraße
- Große und Kleine Papagoyenstraße
- Große und Kleine Schmiedestraße
- Große Marienstraße
- Große Rosenstraße
- Grund
- Herklosgang
- Kibbelstraße
- Kleine Brauerstraße
- Lange Straße
- Lohestraße
- Marienstraße
- Münzmarkt
- Palmaillenhain
- Quäkerberg
- Raboisen
- Reichenstraße
- Rolandstraße
- Schlachterbuden
- Schmaler Weg
- Seestermannstraße
- Van-der-Smissens-Allee (nicht identisch mit der erst 1991 so benannten Van-der-Smissen-Straße)
- Wilhelminenstraße
- diverse Passagen und Gänge (also bebaute Hinterhof-Erschließungen) wie bspw. Ehlbecks Terrasse, Rodenhof, Pfeiffersgang
Namen, die nur während der NS-Diktatur Bestand hatten (in Klammern: Name vor 1933 bzw. nach 1945)
- Adolf-Hitler-Platz; nach der Zusammenlegung von Hamburg und Altona 1938 in „Reichsplatz“ umbenannt, da der Hamburger Rathausmarkt bereits seit 1933 Adolf-Hitler-Platz hieß (Platz der Republik, Platz der Republik)
- Christian-Andersen-Straße (Gustavstraße, Gilbertstraße)
- Fürst-Ernst-Straße (Schauenburger Straße, Schomburgstraße)
- General-Litzmann-Straße (Kleine Gärtnerstraße, Stresemannstraße östlich Holstenstraße)
- Grimmelshausen-Weg (Wielandstraße, Suttnerstraße)
- Harpunierstraße (Friedensstraße, Lippmannstraße)
- Hermann-Schnell-Platz (Paulsenplatz, Paulsenplatz)
- Hinrich-Lohse-Straße (Königstraße, Königstraße)
- Matthäus-Chemnitz-Straße (Wilhelmstraße, Chemnitzstraße)
- Nopitsch-Weg (Norderstraße, Virchowstraße)
- Pettenkofer-Straße (Steinstraße, Hospitalstraße)
- Schlageterstraße (Karl-Marx-Straße, Stresemannstraße)
Das Geschäftszentrum Große Bergstraße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Große Bergstraße erstreckte sich vom Altonaer Bahnhof bis zur Ecke Kleine Freiheit/Reichenstraße (heute Holstenstraße/Nobistor). In den 1960er Jahren wurde sie durch die Schaffung der Achse Simon-von-Utrecht-Straße/Louise-Schroeder-Straße/Jessenstraße/Ehrenbergstraße und Umbenennung ihres östlichen Endes in Nobistor um die Hälfte verkürzt. Dem Bau der Neuen Großen Bergstraße südlich der Großen Bergstraße zwischen Altonaer Poststraße und Bahnhofsplatz als erste Fußgänger-Einkaufsstraße folgte um 1970 – nach Abriss der gesamten Südseite der Großen Bergstraße zwischen Virchow- und Altonaer Poststraße – der Neubau des Einkaufszentrums Frappant und des Forum Altona.
Seit den 1990er Jahren kam es hier zu einem teilweise langjährigen Leerstand von Geschäftslokalen in der Altona-Passage und im ehemaligen Frappant-Gebäude am Goetheplatz sowie zur Schließung von „Kundenmagneten“ (etwa Karstadt). Das Gebiet war seit 2009 Sanierungsgebiet; für den Frappant-Komplex, in dem sich seit 2003 Künstler angesiedelt hatten, interessierte sich das Unternehmen IKEA. Nachdem sich ein Bürgerbegehren für IKEAs Baupläne mit Dreiviertelmehrheit durchgesetzt hatte,[3] konnte im Juni 2014 mit IKEA Altona das erste innerstädtische IKEA-Möbelhaus mit Vollsortiment eröffnet werden.
Statistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Quelle: [4])
- Anteil der unter 18-Jährigen: 15,0 % (Hamburger Durchschnitt: 16,8) % (Dezember 2023))
- Anteil der über 64-Jährigen: 13,4 % (Hamburger Durchschnitt: 17,8 % (Dezember 2023))
- Ausländeranteil: 21,6 % (Hamburger Durchschnitt: 20,7 % (Dezember 2023))
- Arbeitslosenquote: 8,2 % (Hamburger Durchschnitt: 6,2 % (Dezember 2023))
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Altona-Altstadt 40.105 Euro jährlich (2020), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 48.035 Euro.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Wahl zur Bürgerschaft gehört Altona-Altstadt zum Wahlkreis Altona. Die Bürgerschaftswahl 2025 führte zu folgendem Ergebnis[5]:
Bei den Bürgerschaftswahlen 2025, 2020, 2015, 2011, 2008, 2004, 2001, 1997 und 1993 kam es zu folgenden Ergebnissen:
Wahljahr | Linke 1) | Grüne 2) | SPD | CDU | AfD | FDP | Übrige |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2025 | 28,2 % | 26,9 % | 23,8 % | 7,4 % | 4,0 % | 1,4 % | 8,3 % |
2020[6] | 24,2 % | 34,0 % | 25,0 % | 3,6 % | 2,7 % | 2,1 % | 8,4 % |
2015 | 23,8 % | 22,3 % | 35,2 % | 5,0 % | 3,0 % | 3,2 % | 7,5 % |
2011 | 16,5 % | 17,7 % | 46,6 % | 7,1 % | – | 2,4 % | 9,7 % |
2008 | 13,7 % | 17,5 % | 41,1 % | 21,4 % | – | 2,9 % | 3,4 % |
2004 | – | 26,3 % | 34,4 % | 26,5 % | – | 1,7 % | 11,1 % |
2001 | 0,8 % | 17,9 % | 39,8 % | 15,2 % | – | 2,6 % | 23,7 % 3) |
1997 | – | 24,3 % | 35,1 % | 20,0 % | – | 1,9 % | 18,7 % 4) |
1993 | – | 20,5 % | 41,6 % | 15,6 % | – | 2,1 % | 20,2 % 5) |
Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung gehört der Stadtteil zum Wahlkreis Altona-Altstadt / Sternschanze. Bei Bundestagswahlen zählt Altona-Altstadt zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Altona.




Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- St. Trinitatis, die ehemalige barocke Hauptkirche Altonas, 1742/43 von Cay Dose geplant
- Neues Altonaer Rathaus, der Südflügel von 1844 ist der ehemalige Altonaer Bahnhof der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft.
- Die klassizistische, 1819 gebaute St.-Pauli-Kirche auf dem Pinnasberg gehörte früher zum Hamburger Stadtteil St. Pauli und war für diesen der Namensgeber.
- Platz der Republik, eine repräsentative Grünanlage zwischen dem Altonaer Rathaus und dem Bahnhof Altona
- Stuhlmannbrunnen auf dem Platz der Republik, stellt zwei miteinander kämpfende Kentauren dar, die als Sinnbild der wirtschaftlich konkurrierenden Städte Altona/Elbe und Hamburg gedeutet werden
- Schellfischtunnel, inzwischen stillgelegter Eisenbahntunnel vom Altonaer Bahnhof unter dem Elbhang hinab zur Altonaer Hafenbahn bei Neumühlen
- Sonntäglicher Fischmarkt, wird zum großen Teil von Touristen, aber auch von Einheimischen nach einer durchzechten Nacht auf dem Kiez besucht
- Die 1887 eingeweihte, inzwischen denkmalgeschützte Köhlbrandtreppe liegt nahe der Großen Elbstraße; in unmittelbarer Nachbarschaft sind auch zwei typische Altonaer Gaststätten erhalten, die früher hauptsächlich von Hafenarbeitern, Seeleuten und den Beschäftigten der Fischindustrie besucht wurden: die Haifischbar, Namensgeber einer gleichnamigen Fernsehshow aus den 1960er Jahren, und Zum Schellfischposten, in dem seit 2007 die TV-Sendung Inas Nacht aufgezeichnet wird
- Altonaer Balkon am Elbhang, ein Aussichtspunkt mit weitem Blick über den Hamburger Hafen bis zu den Harburger Bergen
- Beginn des Elbuferwanderweges am Wasser entlang in Richtung Övelgönne und Blankenese bis Wedel
- Neubauten am Elbufer, z. B. Dockland-Bürogebäude und Hamburg Cruise Center Altona
- Jüdischer Friedhof Altona, bedeutendes jüdisches Gräberfeld an der Königstraße
Schule, Bildung und Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem 2004 die Bruno-Tesch-Gesamtschule in der Billrothstraße geschlossen wurde, gibt es noch sechs Schulen in Altona-Altstadt: die Grundschule Thadenstraße, die Louise-Schröder-Schule (ehemalige Grundschule Chemnitzstraße) in der Thedestraße auf einem Teilgelände der ehemaligen Bruno-Tesch-Gesamtschule, die Förderschule Carsten-Rehder-Straße und die Ganztagsschule Bernstorffstraße. Die Katholische Schule Altona wurde 2023 geschlossen und die Gebäude seitdem vom Struensse-Gymnasium genutzt. Hinzu kommt noch die Fachschule für Sozialpädagogik II. Das Gymnasium Allee liegt bereits in Altona-Nord.
Eine öffentliche Bücherhalle befindet sich an der Norderreihe 5.
An der Palmaille befindet sich die Bundesforschungsanstalt für Fischerei. Südöstlich, im Olbersweg, befindet sich das kooperierende, zur Universität Hamburg gehörende Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Koopmann (1797–1894), Historien- und Porträtmaler
- Amalia Holst (1758–1829), Pädagogin und Frauenrechtlerin
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Straßen, Plätze und Brücken in Hamburg-Altona-Altstadt
- Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Altona-Altstadt
- Liste der Stolpersteine in Hamburg-Altona-Altstadt
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Altonaer Stadtarchivs e. V.
- Informationen zum Entwicklungsquartier Altona-Altstadt
- Website der Stadt Hamburg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe die Stadtrechte auf Wikisource
- ↑ A. P. McElligott: Das „Abruzzenviertel“. Arbeiter in Altona 1918–1932. In: Arno Herzig et al. (Hrsg.): Arbeiter in Hamburg. Unterschichten. Arbeiter und Arbeiterbewegung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Verlag Erziehung und Wissenschaft, Hamburg 1983, S. 493–507.
- ↑ EVA-MARIA MUSHOLT: Bürger wollen Billy. In: Die Tageszeitung: taz. 15. September 2009, ISSN 0931-9085, S. 28 (taz.de [abgerufen am 1. August 2024]).
- ↑ Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2023
- ↑ Bürgerschaftswahl 2025. Abgerufen am 3. März 2025.
- ↑ Bürgerschaftswahl 2020. Abgerufen am 26. Februar 2021.