„Sleater-Kinney“ – Versionsunterschied
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'''Sleater-Kinney''' sind eine US-amerikanische [[Punk Rock]]-Band aus [[Olympia (Washington)]]. Das Frauen-Trio bildete sich im Zusammenhang mit der [[Riot Grrrl|Riot-Grrrl]] Bewegung der 1990er Jahre. Der Name der Band bezieht sich auf die "Sleater Kinney Road", einer Ausfahrt der US-Bundesstraße 5 ("I-5") zwischen den Städten [[Seattle]] und [[Portland, Oregon|Portland]]. |
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{{Infobox Band |
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|Name = Sleater-Kinney |
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|Bild = Sleater-Kinney_-_backstage_SXSW_2006_-_crop.jpg |
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|Bildbeschreibung = Sleater-Kinney (Carrie Brownstein, Corin Tucker, Janet Weiss) 2006 |
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|Herkunft = [[Olympia (Washington)|Olympia]], [[Vereinigte Staaten]] |
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|Gründung = 1994 |
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|Auflösung = 2006 |
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|Neugründung = 2013 |
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|Genre = [[Punk (Musik)|Punk-Rock]], [[Indie-Rock]] |
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|Website = [https://www.sleater-kinney.com/ www.sleater-kinney.com] |
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|Besetzung1a = Corin Tucker |
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|Besetzung1b = [[Gesang]], [[Gitarre]] |
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|Besetzung2a = Carrie Brownstein |
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|Besetzung2b = Gesang, Gitarre |
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|Ehemalige1a = Misty Farrell <small>(1994)</small> |
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|Ehemalige1b = [[Schlagzeug]] |
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|Ehemalige2a = Lora MacFarlane <small>(1995–1996)</small> |
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|Ehemalige2b = Schlagzeug |
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|Ehemalige3a = Toni Gogin <small>(1996)</small> |
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|Ehemalige3b = Schlagzeug |
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|Ehemalige4a = Janet Weiss <small>(1996–2019)</small> |
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|Ehemalige4b = Schlagzeug |
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'''Sleater-Kinney''' ist eine US-amerikanische [[Indie-Rock]]-Band aus [[Olympia (Washington)]]. Das Frauen-Trio bildete sich im Zusammenhang mit der [[Riot Grrrl|Riot-Grrrl]]-Bewegung der 1990er-Jahre und gab im Juni 2006 seine Auflösung bekannt, fand aber später wieder zusammen.<ref>{{Internetquelle |url=https://humancannonball.de/2014/sleater-kinney-bury-our-friends/ |titel=Sleater-Kinney – Bury Our Friends – human cannonball |sprache=de-DE |abruf=2023-03-21}}</ref> Der Name der Band bezieht sich auf die Sleater Kinney Road,<ref>{{Internetquelle |url=https://localwiki.org/oly/Sleater_Kinney_road |titel=Sleater Kinney road - Olympia - LocalWiki |abruf=2025-05-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://olympiahistory.org/kinney-family-1-22-23/ |titel=Kinney family – 1/22/23 |werk=Olympia Historical Society and Bigelow House Museum |datum=2025-03-02 |sprache=en-US |abruf=2025-05-11}}</ref> eine Ausfahrt der [[Interstate 5|US-Bundesautobahn 5]] (I-5) zwischen den Städten [[Seattle]] und [[Portland (Oregon)|Portland]]. |
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== Geschichte == |
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Vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums ''Sleater Kinney'' auf dem Label ''Chainsaw Records''([1995) hatten die Mitglieder der Band in verschiedenen anderen Formationen gespielt. Das erste Album wurde von der Kritik positiv aufgenommen, ebenso wie die folgenden Veröffentlichungen ''Call the Doctor'' (1996) und ''Dig Me Out'' (1997). 1998 zeichnete die Band mit "Big Big Lights" die erste "[[Split-Single]]" (mit der Band [[Cypher In The Snow]]) in einer Reihe von Aufnahmen unter dem Titel ''Free To Fight'' auf, die sich mit der Selbstverteidigung von Frauen befassten und auf dem Label [[Candy Ass Records]] veröffentlicht wurden. Mit den nächsten Alben näherte sich die Band immer mehr einer [[Mainstream]]-Hörerschaft, besonders mit dem Album ''One Beat'' (2002). Die Band behielt jedoch immer einen starken Bezug zu ihren Wurzeln in der [[Independent]]-Musik und dem [[Feminismus|feministischen]] Gedankengut, was sie prägt. Alle Alben seit ''Call the Doctor'' (1996) wurden auf dem Independent-Label [[Kill Rock Stars]] veröffentlicht. Ihr siebtes Album ''The Woods'' wurde auf dem Label [[Sub Pop]] veröffentlicht. |
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Sleater-Kinney wurde von [[Corin Tucker]] (Gesang, Gitarre) und [[Carrie Brownstein]] (Gitarre, Gesang) gegründet. Seit 1997 war Janet Weiss (von der Band Quasi) Schlagzeugerin. Brownstein war Mitglied der [[Queercore]]-Band Excuse Seventeen. Tucker spielte früher bei der Riot-Grrrl-Band [[Heavens to Betsy]]. Vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums ''Sleater-Kinney'' auf dem Label [[Chainsaw Records]] (1995) hatten die Mitglieder der Band in verschiedenen anderen Formationen gespielt. Das erste Album wurde von den Kritikern positiv aufgenommen, ebenso wie die folgenden Veröffentlichungen ''Call the Doctor'' (1996, Matador Records) und ''Dig Me Out'' (Matador Records 1997). ''Dig Me Out'' ist ein dynamisches Rockalbum, dessen Texte einfach, dennoch vieldeutig und zielstrebig ansprechen. ''Dig Me Out'' brachte der Band Angebote von größeren Labels ein. Sleater-Kinney besannen sich jedoch auf ihre Wurzeln in der Szene-Community mit engem persönlichen Kontakt zum Publikum und lehnten ab. Das Nachfolgealbum ''The Hot Rock'' (1999, alle Matador Records/Kill Rock Stars) zeichnete sich durch eine größere musikalische Reife aus, konnte aber – ebenso wie die folgenden Alben ''All Hands on the Bad One'' und ''One Beat'' (beide Kill Rock Stars Records) – nicht an die Erfolge von ''Dig Me Out'' anschließen. |
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Die Band behielt immer einen starken Bezug zu ihren Wurzeln in der [[Independent]]-Musik und dem [[Feminismus|feministischen]] Gedankengut, das sie prägte. Dafür wurden sie von [[Le Tigre]] in dem Song ''Hot Topic'' als Impulsgeber der damaligen [[Frauenbewegung#Dritte Welle|Frauenbewegung]] geehrt. Alle Alben seit ''Call the Doctor'' (1996) wurden auf dem Independent-Label [[Kill Rock Stars]] veröffentlicht, während ihr siebtes und vorerst letztes Album ''The Woods'' auf [[Sub Pop]] erschien. |
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Die Band wurde von Corin Tucker (Gitarre) und Carrie Brownstein (Gitarre) gegründet. Momentan ist [[Janet Weiss]] (von der Band ''Quasi'') Drummerin. Brownstein war Mitglied der [[Queercore]]-Band [[Excuse Seventeen]]. Tucker spielte früher bei der Riot-Grrrl-Band ''Heavens to Betsy''. Gegenwärtig spielt sie neben Sleater-Kinney auch noch in der Band ''Cadallaca'' mit [[Sarah Dougher]]. |
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Am 27. Juni 2006 verkündete die Band auf ihrer Homepage, dass das Projekt Sleater-Kinney für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt würde. |
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Am 20. Oktober 2014 erschien eine neue Vinyl-Box ''Start Together'' mit allen sieben Alben der Band zuzüglich einer weißen 7-Inch-Schallplatte. Kurz darauf gaben sie ihre Wiedervereinigung bekannt und veröffentlichten am 20. Januar 2015 das Album ''No Cities to Love'', das laut Online-Radiosender [[ByteFM]] den „songgewordenen Pamphleten für feminine Selbstbestimmung, Basisdemokratie und gegen die patriarchalischen gesellschaftlichen Strukturen“ eine Dimension von Kapitalismuskritik und sozialer Empathie hinzufügt.<ref>{{Internetquelle |autor=Philipp Rhensius |url=https://www.byte.fm/blog/redaktion/neue-platten-sleater-kinney-no-cities-to-love-56966/ |titel=Sleater-Kinney – „No Cities To Love“ (Rezension) |werk=byte.fm |hrsg= |datum=2015-01-22 |sprache=de |abruf=2019-08-16}}</ref> |
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Im Mai 2019 veröffentlichten sie ''Hurry On Home'', Vorabsingle des Albums ''The Center Won’t Hold'' (2019), das im August erschien. Produzentin war Annie Clark (aka [[St. Vincent (Sängerin)|St. Vincent]]). Die Musikerinnen klingen darauf schroffer und spannungsreicher, sind Wagnisse eingegangen und haben sich laut Kritikern neu erfunden. Im Song ''Love'' steht als Kernzeile der Gedanke: „Es gibt nichts Furchteinflößenderes und Obszöneres, als einen vom Leben gezeichneten Körper, der verlangt, gesehen zu werden.“ Im Schluss-Song ''Broken'' schildert Corin Tucker ihre Emotionen angesichts der Anhörung von [[Christine Blasey Ford]] zu den Missbrauchsvorwürfen gegen den von Trump durchgesetzten US-[[Supreme Court|Supreme-Court]]-Richter [[Brett Kavanaugh]]. Wenige Wochen zuvor gab allerdings die Schlagzeugerin Janet Weiss auf Twitter ihren bevorstehenden Bandausstieg bekannt. Im Frühjahr 2020 spielten Sleater-Kinney eine Europatournee, die sie auch nach Deutschland führte.<ref>Torsten Hempelt: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/the-center-won-t-hold-von-sleater-kinney-die-ehemaligen.2177.de.html?dram:article_id=456278 ''„Die ehemaligen Riot Grrrls sind erwachsen geworden“''.] deutschlandfunkkultur.de, 14. August 2019; Rezension; abgerufen am 15. August 2019</ref><ref>Katie Cutforth: [https://www.loudandquiet.com/reviews/sleater-kinney-the-center-wont-hold/ Review of ''The Center Won’t Hold'' album.] loudandquiet.com, 12. August 2019; Rezension; abgerufen am 15. August 2019 (englisch)</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.standard.co.uk/culture/music/sleater-kinney-tour-uk-london-dates-tickets-brixton-a4167341.html |titel=Sleater-Kinney announce London date as part of 2020 European tour: How to get tickets | werk=standard.co.uk |abruf=2024-12-16}}</ref> |
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2024 erschien mit ''Little Rope'' das elfte Album der Band. Carrie Brownsteins Mutter und ihr Stiefvater starben während der Arbeit an dem Album bei einem Autounfall.<ref>{{Internetquelle |autor=Vanja Kadic |url=https://www.annabelle.ch/kultur/musikerin-corin-tucker-von-sleater-kinney-trauer-ist-eine-sehr-seltsame-emotion/ |titel=Musikerin Corin Tucker von Sleater-Kinney: «Trauer ist eine sehr seltsame Emotion» |datum=2024-02-08 |sprache=de |abruf=2024-10-01}}</ref> |
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== Nach Sleater-Kinney == |
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Gegenwärtig spielt Tucker in der Band Cadallaca mit Sarah Dougher. 2010 veröffentlichte sie mit der [[The Corin Tucker Band|Corin Tucker Band]] das Album ''1.000 Years''. Janet Weiss spielte bis 2011 als Schlagzeugerin bei [[Stephen Malkmus and the Jicks]], der Band des [[Pavement]]-Frontmannes [[Stephen Malkmus]]. Carrie Brownstein und Janet Weiss spielen seit 2010 mit Mary Timony (Helium) und Rebecca Cole (The Minders) in der Band Wild Flag. Brownstein wirkt zusammen mit [[Fred Armisen]] maßgeblich an der Comedy-Serie ''[[Portlandia (Fernsehserie)|Portlandia]]'' mit, in der Corin Tucker auch mit einem Gastauftritt vertreten ist (als Bandmitglied von Echo Echo, Ep. 5/1). Brownstein hat außerdem eine wiederkehrende Rolle in der Fernsehserie ''[[Transparent (Webserie)|Transparent]]'', in der sie eine Freundin der Hauptfigur Ali Pfefferman (gespielt von [[Gaby Hoffmann]]) verkörpert. |
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== Diskografie == |
== Diskografie == |
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<!-- siehe [[Wikipedia:Formatvorlage Charts]] für Hinweise zu den Chartquellen --> |
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{{Infobox Chartplatzierungen |
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| Quellen Alben = <ref name="charts">Chartquellen: [https://www.offiziellecharts.de/suche?artistId=Sleater-Kinney DE] - [https://hitparade.ch/showinterpret.asp?interpret=Sleater%2DKinney CH] - [https://www.officialcharts.com/artist/3712/sleater-kinney/ UK] - [https://www.billboard.com/artist/sleater-kinney/chart-history/ US]</ref> |
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=== Alben === |
=== Alben === |
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*''Sleater-Kinney'' (1995) |
* ''Sleater-Kinney'' (1995) |
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*''Call the Doctor'' (1996) |
* ''Call the Doctor'' (1996) |
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*''Dig Me Out'' (1997) |
* ''Dig Me Out'' (1997) |
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*''The Hot Rock'' (1999) |
* ''The Hot Rock'' (1999) |
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*''All Hands on the Bad One'' (2000) |
* ''All Hands on the Bad One'' (2000) |
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*''One Beat'' (2002) |
* ''One Beat'' (2002) |
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*''The Woods'' (2005) |
* ''The Woods'' (2005) |
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* ''No Cities to Love'' (2015) |
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* ''The Center Won’t Hold'' (2019) |
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* ''Path of Wellness'' (2021) |
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* ''Little Rope'' (2024) |
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=== Kompilationen === |
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* ''Start Together'' (2014) |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Sleater-Kinney}} |
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* [https://www.sleater-kinney.com/ Offizielle Website] |
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* {{laut.de}} |
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* {{Discogs}} |
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== Quellen == |
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<references /> |
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* [http://www.sleater-kinney.com/ www.sleater-kinney.com] Offizielle Webpräsenz |
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* http://www.tonspion.de/mp3.php?id=1884 www.tonspion.de] Legaler Download |
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{{SORTIERUNG:Sleater Kinney}} |
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[[Kategorie:Musiker]] [[Kategorie:Rock]] [[Kategorie:USA]] |
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[[Kategorie:Punkband]] |
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[[Kategorie:Indie-Band]] |
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[[Kategorie:US-amerikanische Band]] |
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[[Kategorie:Olympia (Washington)]] |
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[[Kategorie:Kultur (Washington)]] |
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[[Kategorie:Frauenmusikgruppe]] |
Aktuelle Version vom 8. Juli 2025, 17:15 Uhr
Sleater-Kinney | |
---|---|
![]() Sleater-Kinney (Carrie Brownstein, Corin Tucker, Janet Weiss) 2006 | |
Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Olympia, Vereinigte Staaten |
Genre(s) | Punk-Rock, Indie-Rock |
Gründung | 1994, 2013 |
Auflösung | 2006 |
Website | www.sleater-kinney.com |
Aktuelle Besetzung | |
Corin Tucker | |
Gesang, Gitarre |
Carrie Brownstein |
Ehemalige Mitglieder | |
Misty Farrell (1994) | |
Schlagzeug |
Lora MacFarlane (1995–1996) |
Schlagzeug |
Toni Gogin (1996) |
Schlagzeug |
Janet Weiss (1996–2019) |
Sleater-Kinney ist eine US-amerikanische Indie-Rock-Band aus Olympia (Washington). Das Frauen-Trio bildete sich im Zusammenhang mit der Riot-Grrrl-Bewegung der 1990er-Jahre und gab im Juni 2006 seine Auflösung bekannt, fand aber später wieder zusammen.[1] Der Name der Band bezieht sich auf die Sleater Kinney Road,[2][3] eine Ausfahrt der US-Bundesautobahn 5 (I-5) zwischen den Städten Seattle und Portland.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sleater-Kinney wurde von Corin Tucker (Gesang, Gitarre) und Carrie Brownstein (Gitarre, Gesang) gegründet. Seit 1997 war Janet Weiss (von der Band Quasi) Schlagzeugerin. Brownstein war Mitglied der Queercore-Band Excuse Seventeen. Tucker spielte früher bei der Riot-Grrrl-Band Heavens to Betsy. Vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums Sleater-Kinney auf dem Label Chainsaw Records (1995) hatten die Mitglieder der Band in verschiedenen anderen Formationen gespielt. Das erste Album wurde von den Kritikern positiv aufgenommen, ebenso wie die folgenden Veröffentlichungen Call the Doctor (1996, Matador Records) und Dig Me Out (Matador Records 1997). Dig Me Out ist ein dynamisches Rockalbum, dessen Texte einfach, dennoch vieldeutig und zielstrebig ansprechen. Dig Me Out brachte der Band Angebote von größeren Labels ein. Sleater-Kinney besannen sich jedoch auf ihre Wurzeln in der Szene-Community mit engem persönlichen Kontakt zum Publikum und lehnten ab. Das Nachfolgealbum The Hot Rock (1999, alle Matador Records/Kill Rock Stars) zeichnete sich durch eine größere musikalische Reife aus, konnte aber – ebenso wie die folgenden Alben All Hands on the Bad One und One Beat (beide Kill Rock Stars Records) – nicht an die Erfolge von Dig Me Out anschließen.
Die Band behielt immer einen starken Bezug zu ihren Wurzeln in der Independent-Musik und dem feministischen Gedankengut, das sie prägte. Dafür wurden sie von Le Tigre in dem Song Hot Topic als Impulsgeber der damaligen Frauenbewegung geehrt. Alle Alben seit Call the Doctor (1996) wurden auf dem Independent-Label Kill Rock Stars veröffentlicht, während ihr siebtes und vorerst letztes Album The Woods auf Sub Pop erschien.
Am 27. Juni 2006 verkündete die Band auf ihrer Homepage, dass das Projekt Sleater-Kinney für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt würde.
Am 20. Oktober 2014 erschien eine neue Vinyl-Box Start Together mit allen sieben Alben der Band zuzüglich einer weißen 7-Inch-Schallplatte. Kurz darauf gaben sie ihre Wiedervereinigung bekannt und veröffentlichten am 20. Januar 2015 das Album No Cities to Love, das laut Online-Radiosender ByteFM den „songgewordenen Pamphleten für feminine Selbstbestimmung, Basisdemokratie und gegen die patriarchalischen gesellschaftlichen Strukturen“ eine Dimension von Kapitalismuskritik und sozialer Empathie hinzufügt.[4]
Im Mai 2019 veröffentlichten sie Hurry On Home, Vorabsingle des Albums The Center Won’t Hold (2019), das im August erschien. Produzentin war Annie Clark (aka St. Vincent). Die Musikerinnen klingen darauf schroffer und spannungsreicher, sind Wagnisse eingegangen und haben sich laut Kritikern neu erfunden. Im Song Love steht als Kernzeile der Gedanke: „Es gibt nichts Furchteinflößenderes und Obszöneres, als einen vom Leben gezeichneten Körper, der verlangt, gesehen zu werden.“ Im Schluss-Song Broken schildert Corin Tucker ihre Emotionen angesichts der Anhörung von Christine Blasey Ford zu den Missbrauchsvorwürfen gegen den von Trump durchgesetzten US-Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh. Wenige Wochen zuvor gab allerdings die Schlagzeugerin Janet Weiss auf Twitter ihren bevorstehenden Bandausstieg bekannt. Im Frühjahr 2020 spielten Sleater-Kinney eine Europatournee, die sie auch nach Deutschland führte.[5][6][7]
2024 erschien mit Little Rope das elfte Album der Band. Carrie Brownsteins Mutter und ihr Stiefvater starben während der Arbeit an dem Album bei einem Autounfall.[8]
Nach Sleater-Kinney
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegenwärtig spielt Tucker in der Band Cadallaca mit Sarah Dougher. 2010 veröffentlichte sie mit der Corin Tucker Band das Album 1.000 Years. Janet Weiss spielte bis 2011 als Schlagzeugerin bei Stephen Malkmus and the Jicks, der Band des Pavement-Frontmannes Stephen Malkmus. Carrie Brownstein und Janet Weiss spielen seit 2010 mit Mary Timony (Helium) und Rebecca Cole (The Minders) in der Band Wild Flag. Brownstein wirkt zusammen mit Fred Armisen maßgeblich an der Comedy-Serie Portlandia mit, in der Corin Tucker auch mit einem Gastauftritt vertreten ist (als Bandmitglied von Echo Echo, Ep. 5/1). Brownstein hat außerdem eine wiederkehrende Rolle in der Fernsehserie Transparent, in der sie eine Freundin der Hauptfigur Ali Pfefferman (gespielt von Gaby Hoffmann) verkörpert.
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alben[9] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Singles | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Alben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sleater-Kinney (1995)
- Call the Doctor (1996)
- Dig Me Out (1997)
- The Hot Rock (1999)
- All Hands on the Bad One (2000)
- One Beat (2002)
- The Woods (2005)
- No Cities to Love (2015)
- The Center Won’t Hold (2019)
- Path of Wellness (2021)
- Little Rope (2024)
Kompilationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Start Together (2014)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sleater-Kinney – Bury Our Friends – human cannonball. Abgerufen am 21. März 2023 (deutsch).
- ↑ Sleater Kinney road - Olympia - LocalWiki. Abgerufen am 11. Mai 2025.
- ↑ Kinney family – 1/22/23. In: Olympia Historical Society and Bigelow House Museum. 2. März 2025, abgerufen am 11. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Philipp Rhensius: Sleater-Kinney – „No Cities To Love“ (Rezension). In: byte.fm. 22. Januar 2015, abgerufen am 16. August 2019.
- ↑ Torsten Hempelt: „Die ehemaligen Riot Grrrls sind erwachsen geworden“. deutschlandfunkkultur.de, 14. August 2019; Rezension; abgerufen am 15. August 2019
- ↑ Katie Cutforth: Review of The Center Won’t Hold album. loudandquiet.com, 12. August 2019; Rezension; abgerufen am 15. August 2019 (englisch)
- ↑ Sleater-Kinney announce London date as part of 2020 European tour: How to get tickets. In: standard.co.uk. Abgerufen am 16. Dezember 2024.
- ↑ Vanja Kadic: Musikerin Corin Tucker von Sleater-Kinney: «Trauer ist eine sehr seltsame Emotion». 8. Februar 2024, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Chartquellen: DE - CH - UK - US