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„Seekajakfahren“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Keep Texas on your left.JPG|mini|Seekajak (Eigenkonstruktion aus [[Glasfaser]]) in Küstengewässern vor [[Texas]]]]
[[Datei:Kelvin's bold barge crossing.JPG|mini|Seekajaker kreuzt Lastschiff im [[Golf von Mexiko]]]]
'''Seekajakfahren''' (auch ''Küstenpaddeln'', ''Salzwasserpaddeln'', ''Küstenkanuwandern'', ''Seekajaken'', ''Seepaddeln'', ''Ocean Paddling'', ''Off-Shore-Kayaking'', ''Open Water Paddling'', ''Sea Canoeing'', ''Sea Kayaking'', ''Sea Paddling'' oder ''Shoreline Kayaking'') ist eine spezielle Form des [[Kanuwandern]]s. Die ersten [[Kajak]]s der [[Eskimo]]s wurden für die Jagd in der Arktis benutzt. Daher ist das [[Paddeln]] auf dem Meer eine der ursprünglichsten Formen dieses Wassersportes.


== Beschreibung und Geschichte ==
[[Kategorie:Wikipedia:Löschkandidat]]
Die meisten [[Seekajak]]s zeichnen sich durch ihre Länge, den [[Kielsprung]] und der Form von Bug und Heck aus, um besser für den Wellengang geeignet zu sein. Sie besitzen eine Abschottung, eine Rundumleine und haben ein [[Skeg]] oder Steuer. Beim [[Kanusurfing|Brandungssurfen]] kommen jedoch auch Kajaks zur Verwendung, die sich eher an Wildwasserkajaks orientieren, teilweise lehnen sie sich von der funktionalen Formgebung an Surfbretter an.
'''[[Wikipedia:Löschkandidaten/28._Mai_2005#{{PAGENAME}}|Diskussion über den Löschantrag]]'''<br />
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: Was bitte ist eine "dritte Dimension des Paddelns"? Und was soll diese DVD-Werbung hier? --[[Benutzer:Zinnmann|Zinnmann]] [[Benutzer_Diskussion:Zinnmann|<small>d</small>]] 07:54, 28. Mai 2005 (CEST)


[[Canadier|Kanadier]] sind durch ihre höhere Windanfälligkeit außerhalb des geschützten Küstenbereiches weniger geeignet.
Seepaddeln synonym für Küstenkanuwandern, Seekajakfahren, Küstenpaddeln, Sea Kayaking, Sea Canoeing, Shoreline Kayaking, Ocean Paddling, Off-Shore-Kayaking.


Dass man auch mit einem [[Faltboot]] Seekajakfahren kann, bewies der deutsche Mediziner [[Hannes Lindemann]], der mit einem Standard-''[[Klepper Faltbootwerft|Klepper]]'' (520 × 87&nbsp;cm; 27&nbsp;kg) 1956 den [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] (von [[Las Palmas de Gran Canaria|Las Palmas]] nach [[St. Martin (Insel)|St.&nbsp;Martin]] in der Karibik) in nur 72&nbsp;Tagen überquerte. Dies ist bis heute das kleinste Boot mit dem je ein Mensch den Atlantik überquerte.
Die ersten [[Kajak|Kajaks]] der Inuit (Eskimos) wurden für die Jagd in der Arktis benutzt. Daher ist das Paddeln auf dem Meer eine der ursprünglichsten Formen des Paddelns.


Kapitän Franz Romer segelte zwar 1928 über den Atlantik mit einer Klepper-Faltboot-Spezialanfertigung in 58&nbsp;Tagen von [[Lissabon]] über [[Lanzarote]] und [[Gran Canaria]] bis nach [[Saint Thomas|St.&nbsp;Thomas]]. Jedoch fuhr er zuerst nach [[Puerto Rico]], und dann trotz Orkanwarnung weiter Richtung [[Florida]] und ist seither verschollen.
Die meisten Seekajaks zeichnen sich durch ihre Länge und den Kielsprung aus, um besser für den Wellengang geeignet zu sein. Beim Brandungssurfen jedoch kommen Kajaks zur Verwendung die sich eher an Wildwasserkajaks orientieren, teilweise lehnen sie sich vom Design an Surfbretter an.


Besonderheiten des Seepaddelns, im Vergleich zum Paddeln auf kleineren Gewässern, ist die Entfernung zum Ufer, als auch der Einfluss der [[Gezeiten]] und [[Meeresströmung|Strömungen]]. Daher bedarf es auch genauer zeitlicher Planung, um eine Tour entsprechend der [[Tide]] anzupassen, und bestimmter Rettungs- und [[Navigation]]stechniken. Auf offenem Gewässer kommt der Navigation eine gesteigerte Bedeutung zu, da man sich nicht am Ufer orientieren kann. Auch ist es notwendig, auf offenem Gewässer die [[Eskimorolle|Kenterrolle]] zu beherrschen oder durch andere Rettungstechniken [[Wiedereinstieg (Kanusport)|wieder ins Kanu zu gelangen]], das Boot zu [[Lenzen (Wasser)|lenzen]] und Rettung alarmieren zu können. Das Paddel sollte mit einer [[Paddelsicherung]] vor Verlust geschützt werden.
Dass man man auch mit einem [[Faltboot]] Seepaddeln kann, bewies der deutsche Mediziner [[Hannes Lindemann]], der mit einem regulärem Klepper 1956 den Atlantik in nur 72 Tagen überquerte, und bis heute mit seinen fünf Metern Länge das kleinste Boot ist, mit dem je ein Mensch den Atlantik überquerte.


Der Umgang mit einem Seekajak vor allem mit [[Wasserwelle|Wellen]] muss trainiert werden. Ebenso der Gebrauch von [[Rettungsmittel|Rettungs-]], Sicherungs- und [[Signalmittel]]n zur Gabe eines [[Seenotsignal]]s. Wichtig ist auch das richtige Beladen des Seekajaks.
Besonderheiten des Seepaddelns im Vergleich zum Paddeln auf kleineren Gewässern ist die Entfernung zum Ufer, als auch der Einfluss der Gezeiten. Daher bedarf es auch genauer zeitlicher Planung, um eine Tour entsprechend der Tide anzupassen, und bestimmter Rettungs- und Navigationstechniken.


Alleinfahrten bieten erhöhte Risiken. Der Fahrer sollte mit besonderer [[Kleidung]], [[Proviant]], sowie [[Funkgerät]] oder Ähnlichem ausgerüstet sein. Er muss in der körperlichen Verfassung sein, die vorgenommene Strecke auch bei Veränderungen der Umgebungsbedingungen zu bewältigen und sollte durch Beherrschung von Techniken wie Eskimorolle oder Wiedereinstieg mit oder ohne Hilfsmittel in der Lage sein, Situationen wie eine Kenterung in kaltem Wasser sicher zu beherrschen.
So ist es notwendig auf offenem Gewässer wieder ins Kanu gelangen zu können, als auch die Möglichkeit Rettung zu alarmieren. Durch die Entfernung zur Küste kommt der Navigation eine besondere Rolle zu, da man sich nicht immer am Ufer orientieren kann.


Auch das Wetter spielt eine große Rolle. Einerseits ist auf offenem Gewässer der [[Seegang]] ausgeprägter, andererseits ist durch schlechtes Wetter (z.&nbsp;B. [[Nebel]]) die Orientierung erschwert, und durch die Entfernung zu einer geeigneten Küste ist ein Anlanden nicht immer möglich.
Siehe auch


== Das Kajak in den Wellen ==
* DKV [[Deutscher Kanu Verband|Deutscher Kanu Verband]], http://www.kanu.de/kueste/
Die [[Wasserwelle]]n haben verschiedene Wirkungen, je nach der Richtung, aus der sie auf das Kajak treffen:
* http://www.salzwasserunion.de/ SALZWASSERUNION e.V. Verband der Seekajakfahrer

* Welle von vorn: Das Kajak wird von Wind und Wellen abgebremst (je nach Konstruktion des Bootes), schlägt es ins Wellental, wird es ein weiteres Mal abgebremst – stabile Bootslage.
* Wellen von vorn-seitlich: Das Kajak hat in der Regel eine stabile Lage, kritische Situationen sind überschaubar.
* Wellen von der Seite: Bei Wellenbrechern – vor allem in Ufernähe – kann es zu Umwurf und [[Kentern]] in Sekundenbruchteilen kommen.
* Wellen von seitlich-hinten: Das Kajak hat in der Regel eine noch stabile Lage, kritische Situationen sind schwer überschaubar.
* Wellen von hinten: Die Wellen können das Kajak zum [[Surfen]] bringen und es kann sehr schnell werden. Der [[Bug (Schiffbau)|Bug]] bohrt sich ins Wasser. Bei hohen Wellen kann das [[Heck]] und somit auch das [[Ruder|Steuer]] aus dem Wasser gehoben werden, damit ist das Kajak dann nicht mehr richtungsstabil, es kann querschlagen und kentern. Ein bewegliches [[Skeg]] ist näher zur Bootsmitte eingebaut und hält das Kajak somit eher im Wasser stabil.
* Treffen Wellen z.&nbsp;B. auf eine Kaimauer oder eine Felsenküste, so reflektieren sie zurück auf das offene Meer. Im Zusammenspiel mit den anlandenden Wellen bilden sie eine schwer einzuschätzende See mit unberechenbaren Wellenspitzen. Das macht das Kajakfahren hier unsicher und u. U. auch gefährlich. Das Boot wird hin- und hergerissen. Man sollte deshalb derartige Uferzonen weiträumiger umfahren.

== Siehe auch ==
* [[Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie]]
* [[Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung]]

== Literatur ==
* Stefan Jahn: ''Seekajak – Ausrüstung, Techniken, Navigation'' Stein, Welver 2011, ISBN 978-3-86686-352-1.
* Willi Münch-Khe: ''Kapitän Romer bezwingt den Atlantik: Ein Tatsachenbericht'' Voggenreiter, Potsdam 1939.
* Hannes Lindemann ''Allein über den Ozean: Ein Arzt in Einbaum und Faltboot'' Ullstein, Berlin 1993, ISBN 978-3-548-23062-7.

== Weblinks ==
{{Wikibooks|Kajak/_Seekajaking|Kapitel im Wikibuch zum Thema Seekajakfahren}}
* http://www.kanu.de/go/dkv/home/freizeitsport/kueste.xhtml vom [[Deutscher Kanu-Verband|Deutschen Kanu-Verband]]
* http://www.kuestenkanuwandern.de/ von Udo Beier
* http://www.kuestenkanuwandern.de/ von Udo Beier
* http://www.salzwasserunion.de/ [[Salzwasser Union]] e. V. Verband der Seekajakfahrer
* [https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/WS/sicherheit-auf-dem-wasser-2018.pdf?__blob=publicationFile ''Sicherheit auf dem Wasser''], Broschüre des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Stand: April 2019, Seite 41


{{SORTIERUNG:Kustenkanuwandern}}
[[Kategorie:Kanusport]]
[[Kategorie:Kanusport]]

Aktuelle Version vom 30. August 2024, 12:16 Uhr

Seekajak (Eigenkonstruktion aus Glasfaser) in Küstengewässern vor Texas
Seekajaker kreuzt Lastschiff im Golf von Mexiko

Seekajakfahren (auch Küstenpaddeln, Salzwasserpaddeln, Küstenkanuwandern, Seekajaken, Seepaddeln, Ocean Paddling, Off-Shore-Kayaking, Open Water Paddling, Sea Canoeing, Sea Kayaking, Sea Paddling oder Shoreline Kayaking) ist eine spezielle Form des Kanuwanderns. Die ersten Kajaks der Eskimos wurden für die Jagd in der Arktis benutzt. Daher ist das Paddeln auf dem Meer eine der ursprünglichsten Formen dieses Wassersportes.

Beschreibung und Geschichte

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Die meisten Seekajaks zeichnen sich durch ihre Länge, den Kielsprung und der Form von Bug und Heck aus, um besser für den Wellengang geeignet zu sein. Sie besitzen eine Abschottung, eine Rundumleine und haben ein Skeg oder Steuer. Beim Brandungssurfen kommen jedoch auch Kajaks zur Verwendung, die sich eher an Wildwasserkajaks orientieren, teilweise lehnen sie sich von der funktionalen Formgebung an Surfbretter an.

Kanadier sind durch ihre höhere Windanfälligkeit außerhalb des geschützten Küstenbereiches weniger geeignet.

Dass man auch mit einem Faltboot Seekajakfahren kann, bewies der deutsche Mediziner Hannes Lindemann, der mit einem Standard-Klepper (520 × 87 cm; 27 kg) 1956 den Atlantik (von Las Palmas nach St. Martin in der Karibik) in nur 72 Tagen überquerte. Dies ist bis heute das kleinste Boot mit dem je ein Mensch den Atlantik überquerte.

Kapitän Franz Romer segelte zwar 1928 über den Atlantik mit einer Klepper-Faltboot-Spezialanfertigung in 58 Tagen von Lissabon über Lanzarote und Gran Canaria bis nach St. Thomas. Jedoch fuhr er zuerst nach Puerto Rico, und dann trotz Orkanwarnung weiter Richtung Florida und ist seither verschollen.

Besonderheiten des Seepaddelns, im Vergleich zum Paddeln auf kleineren Gewässern, ist die Entfernung zum Ufer, als auch der Einfluss der Gezeiten und Strömungen. Daher bedarf es auch genauer zeitlicher Planung, um eine Tour entsprechend der Tide anzupassen, und bestimmter Rettungs- und Navigationstechniken. Auf offenem Gewässer kommt der Navigation eine gesteigerte Bedeutung zu, da man sich nicht am Ufer orientieren kann. Auch ist es notwendig, auf offenem Gewässer die Kenterrolle zu beherrschen oder durch andere Rettungstechniken wieder ins Kanu zu gelangen, das Boot zu lenzen und Rettung alarmieren zu können. Das Paddel sollte mit einer Paddelsicherung vor Verlust geschützt werden.

Der Umgang mit einem Seekajak vor allem mit Wellen muss trainiert werden. Ebenso der Gebrauch von Rettungs-, Sicherungs- und Signalmitteln zur Gabe eines Seenotsignals. Wichtig ist auch das richtige Beladen des Seekajaks.

Alleinfahrten bieten erhöhte Risiken. Der Fahrer sollte mit besonderer Kleidung, Proviant, sowie Funkgerät oder Ähnlichem ausgerüstet sein. Er muss in der körperlichen Verfassung sein, die vorgenommene Strecke auch bei Veränderungen der Umgebungsbedingungen zu bewältigen und sollte durch Beherrschung von Techniken wie Eskimorolle oder Wiedereinstieg mit oder ohne Hilfsmittel in der Lage sein, Situationen wie eine Kenterung in kaltem Wasser sicher zu beherrschen.

Auch das Wetter spielt eine große Rolle. Einerseits ist auf offenem Gewässer der Seegang ausgeprägter, andererseits ist durch schlechtes Wetter (z. B. Nebel) die Orientierung erschwert, und durch die Entfernung zu einer geeigneten Küste ist ein Anlanden nicht immer möglich.

Das Kajak in den Wellen

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Die Wasserwellen haben verschiedene Wirkungen, je nach der Richtung, aus der sie auf das Kajak treffen:

  • Welle von vorn: Das Kajak wird von Wind und Wellen abgebremst (je nach Konstruktion des Bootes), schlägt es ins Wellental, wird es ein weiteres Mal abgebremst – stabile Bootslage.
  • Wellen von vorn-seitlich: Das Kajak hat in der Regel eine stabile Lage, kritische Situationen sind überschaubar.
  • Wellen von der Seite: Bei Wellenbrechern – vor allem in Ufernähe – kann es zu Umwurf und Kentern in Sekundenbruchteilen kommen.
  • Wellen von seitlich-hinten: Das Kajak hat in der Regel eine noch stabile Lage, kritische Situationen sind schwer überschaubar.
  • Wellen von hinten: Die Wellen können das Kajak zum Surfen bringen und es kann sehr schnell werden. Der Bug bohrt sich ins Wasser. Bei hohen Wellen kann das Heck und somit auch das Steuer aus dem Wasser gehoben werden, damit ist das Kajak dann nicht mehr richtungsstabil, es kann querschlagen und kentern. Ein bewegliches Skeg ist näher zur Bootsmitte eingebaut und hält das Kajak somit eher im Wasser stabil.
  • Treffen Wellen z. B. auf eine Kaimauer oder eine Felsenküste, so reflektieren sie zurück auf das offene Meer. Im Zusammenspiel mit den anlandenden Wellen bilden sie eine schwer einzuschätzende See mit unberechenbaren Wellenspitzen. Das macht das Kajakfahren hier unsicher und u. U. auch gefährlich. Das Boot wird hin- und hergerissen. Man sollte deshalb derartige Uferzonen weiträumiger umfahren.
  • Stefan Jahn: Seekajak – Ausrüstung, Techniken, Navigation Stein, Welver 2011, ISBN 978-3-86686-352-1.
  • Willi Münch-Khe: Kapitän Romer bezwingt den Atlantik: Ein Tatsachenbericht Voggenreiter, Potsdam 1939.
  • Hannes Lindemann Allein über den Ozean: Ein Arzt in Einbaum und Faltboot Ullstein, Berlin 1993, ISBN 978-3-548-23062-7.