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„Reichsbanner des Heiligen Römischen Reiches“ – Versionsunterschied

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{{Weiterleitungshinweis|Reichsfahne|Für die häufig als ''Reichsfahne'' bezeichnete Flagge des Deutschen Kaiserreiches siehe [[Schwarz-Weiß-Rot]].}}
[[Bild:Albrecht Altdorfer 044.jpg|thumb|230px|[[Albrecht Altdorfer]]: Triumphzug Kaiser Maximilians, Detail: Reichsbanner und Reichsschwert]]
[[Datei:Albrecht Altdorfer 044.jpg|mini|[[Albrecht Altdorfer]], um 1513–1515: ''Triumphzug [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilians]].'' Detail: Reichsbanner und [[Reichsschwert]].]]
Das '''Reichsbanner des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation''' zeigte bis [[1410]] einen [[Reichsadler]] auf goldgelbem Grund. Danach wurde der einfache Adler bis [[1806]] durch einen Doppeladler auf goldgelbem Grund ersetzt.
Die '''Reichsbanner''', auch ''Reichsfahne'' oder ''Reichsstandarte'', die [[Fahne]] als [[Insigne]], und die [[Flagge]]nfarben ''Schwarz-Gold'' und [[Wappenbild]]er ''(schwarz-goldener Adler, silber-rotes Kreuz)'' des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]], sind seit Kaiser [[Heinrich VI. (HRR)|Heinrich VI.]] († 1197) bezeugt.


Als ''Heer-'' oder ''[[Reichssturmfahne|Sturmfahne]]'' war dieses [[Banner (Fahne)|Banner]] – in Form einer [[Standarte]] – unmittelbar mit dem [[Deutscher König|Königtum]] verbunden, denn das Reich war dem König anvertraut, und allein der König konnte den [[Reichskrieg]] erklären; sie war also ein Symbol des Reichsrechts. Sie galt als ''des riches warzeichen'', wurde sogar als ''das heilig reich'' bezeichnet. Trat der König nicht persönlich als Heerführer auf, so übertrug er ''des reichs pannyr'' dem Befehlshaber, den er mit dieser Aufgabe betraute.
Das Reichsbanner war zu Zeiten der [[Kreuzzug|Kreuzzüge]] durch die Flagge des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation zu ergänzen: ein rot-weißes Kreuzbanner. Dies war notwendig geworden, um bei gemeinsamen Aktionen französischer, reichsdeutscher und weiterer Heere den Überblick über die kreuzfahrenden Nationen zu behalten.


== Das Reichsbanner ==
Nach der Zeit der Kreuzzüge wurde das Reichsbanner wieder ohne zusätzliche Flagge geführt. Das rot-weiße Kreuzbanner verschwand aber nicht völlig sondern fand in verkümmerter Form als zusätzlicher roter Wimpel auf der [[Reichssturmfahne]] Verwendung.
Den ''Res Gestae Saxonicae'' [[Widukind von Corvey|Widukinds von Corvey]] zufolge waren bereits unter [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich I.]] und [[Otto I. (HRR)|Otto dem Großen]] Heerfahnen mit dem [[Michael (Erzengel)|Erzengel Michael]] in Gebrauch, der als Anführer der himmlischen Heerscharen und als Bezwinger Satans seit 819 Patron des [[Fränkisches Reich|Karolingerreiches]] und später des [[Ostfrankenreich]]es war.


=== Reichsfahne: Silbernes Kreuz auf Rot ===
Zusätzlich zum Reichsbanner wurde durch den Reichsmarschall die [[Reichsrennfahne]] neben dem Kaiser getragen.
{{Anker|Reichsfahne}}
[[Datei:Flag of the Holy Roman Empire (1200-1350).svg|mini|hochkant=0.7|{{Center|12.&nbsp;Jh.–&nbsp;um&nbsp;1350<br />Reichsbanner}}]]

Nachdem geschlossene Helme die Kennzeichnung von [[Kombattant]]en notwendig gemacht hatten, entstand in der Kreuzzugszeit um das 12. Jahrhundert zur Unterscheidung von anderen [[Kreuzzug|Kreuzfahrerkontingenten]] die ''Reichsfahne'', ein silbernes (weißes) [[Kreuz (Heraldik)|Kreuz]] auf rotem Grund,<ref>Ferdinand Knörk: ''Die Reichssturmfahne'', Berichte des Freien Deutschen Hochstifts zu Frankfurt am Main Band 11, Frankfurt am Main 1895, S.&nbsp;54–63. [https://www.google.de/books/edition/Berichte/Ki8MAQAAIAAJ?gbpv=1 Google Books]</ref> manchmal auch mit einem Wimpel versehen. Da der Kaiser bereits den Adler benutzte, lag eine Verwendung des Kreuzbanners nahe, zumal der heilige Michael häufig mit solch einer Fahne oder einem Schilde dargestellt wurde. ''„Mit Rechte soll des Rîches van / das kriuce tragen“'' (Wolframs von Eschenbach Willehalm 332, 22–23), im Kreuz drückt sich ebenfalls die sakrale Dimension und Anspruch des Reiches als Sacrum Imperium aus.

Sie wurde als Heerfahne des Königtums für den Reichskrieg vom König oder Befehlshaber geführt (in diesem Sinne ist von ihr im [[Rolandslied]] die Rede) und galt als „des richs warzeichen“ (Otacher). Sie war Inbegriff des Reiches und herrschaftliches Symbol im Besitz des Königs wie Insignien und Reich selbst, konnte aber auf Bitten der Stände beim Krieg gegen Landfriedensbrecher vom Herrscher an sie übersandt werden. So übergab Sigismund das Reichsbanner 1415/1423 den Eidgenossen beim Kampf gegen das geächtete Habsburg. Diese entzogen sich zwar zunehmend dem Reich, führten das Banner jedoch auch nach Unabhängigkeit vom Reich in Form des [[Fahne und Wappen der Schweiz|Schweizerkreuzes]] weiter. Ein 1515 entstandenes Lied des Luzerners Hans Wik gibt davon Zeugnis: ''Schweiz das thun ich loben, ei sie thuend den ehren gleich, wo sie ziehend in das felde, so führend sie das heilig reich.'' Darüber hinaus könnte auch die [[Flagge Dänemarks|dänische Flagge]] ihren Ursprung oder ein Vorbild in der Reichsfahne gehabt haben.

Mit der Zeit wurde das Kreuzbanner des Reiches vom Adlerbanner des Herrschers verdrängt. Das Bewusstsein, dass die Kreuzfahne die eigentliche Reichsfahne sei, war jedoch auch Mitte des 15. Jahrhunderts noch nicht geschwunden. So bestimmt der Frankfurter Abschied zum Türkenzug 1454 noch: „Das keyserliche here [soll] under den Banern des heyligen krewtzes des Reiches“ aufgeboten werden. 1683 wird das Reichsbanner bei der [[Entsatz|Entsetzung]] Wiens letztmals gebraucht.

{|
|[[Datei:War flag of the Holy Roman Empire (1200-1350).svg|x40px]]
|
Auf Rot das silberne Kreuz als Sturmfahne (vexillologische Darstellung eines Banners ([[Standarte]]) mit [[Wimpel]])
|}

=== Königsfahne: Schwarzer Adler auf Gold ===
[[Datei:Heiliges Römisches Reich - Reichssturmfahne vor 1433.svg|mini|hochkant=0.7|{{Center|Königs-/Kaiserfahne im 14. Jahrhundert}}]]
[[Datei:Banner of the Holy Roman Emperor with haloes (1400-1806).svg|mini|hochkant=0.7|{{Center|1400–1806<br />Königs-/Kaiserfahne<br /><small>(die modernere Form mit dem doppelköpfigen [[Heiligenschein|nimbierten]] Adler)</small>}}]]

Die ''Königsfahne'' zeigt einen schwarzen Adler mit rotem Gewaff auf [[Gold (Heraldik)|goldenem]] Grund. Der Adler findet sich seit [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich Barbarossa]] im 12.&nbsp;Jahrhundert.
Das älteste bildliche Zeugnis dafür findet sich im [[Kaiser Heinrichs Romfahrt|Codex Balduini]]. Der Gebrauch zweier unterschiedlicher Fahnen für Herrscher und Reich verweist auf eine charakteristische Besonderheit des Heiligen Römischen Reiches: das Nebeneinander von [[Römisch-deutscher König|König]]/[[Römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]] und Reich. Wie König und Reich treten die Flaggen und Farbenkombinationen in einen Dualismus: Albrecht und Adolf traten in ihrer Schlacht gegeneinander beide in schwarz-gold gerüstet an, ihre Sturmfahnen entsprachen jedoch dem Reichsbanner rot mit weißem Kreuz.

Da der Adler ursprünglich das Königtum symbolisierte, also ein Königsadler war, ist die Bezeichnung ‚Reichsadler‘ strenggenommen falsch. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wird der Adler jedoch nicht mehr als exklusives Symbol des Königtums, sondern als Reichswappen ([[Reichsadler#Reichsadler des Heiligen Römischen Reiches|Reichsadler]]) wahrgenommen. Ein Augsburger Chronist schreibt anlässlich des Begräbnisses Karls IV. vom Gebrauch der Herrschaftszeichen: „darnach der schwartz adler des richs in einem guldin veld … darnach fuert man den fan des hailgen richs, ain wizz crütz mit ainem langen zagel in ainem rotten veld uff ainem verdackten ros.“

Nachdem das Adlerwappen auch als Reichswappen wahrgenommen wurde, beginnen die Unterschiede zwischen beiden und den Farben zu verschwimmen. Der konkurrierende Dualismus wird 1398 heraldisch sichtbar, als die Stadt Würzburg im Städtekrieg am Rathaus den Adler des Königs anbringt und das rot-weiße Banner als Zeichen der erkämpften Unabhängigkeit flaggt. Eine eindeutige Unterscheidung gibt es in der Folgezeit nicht mehr: Im 15. Jhdt. hat man ''„des Reichs panier auffgeworffen und den Adler mit einem Haupt in einem kostlich gulden Vanen … fliegen lassen“''

Seit König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] (1433) zeigt das Banner analog zu den Veränderungen in kaiserlichen Siegeln und Wappen einen doppelköpfigen [[Doppeladler]] (bis 1806), während in den Zeichen des Königs der einköpfige Adler erhalten bleibt.

Zum Krönungszug 1452 in Rom wünscht Friedrich III. ausdrücklich nur noch das Adlerbanner, wohl um so durch Nutzung des Herrscherbanners eine engere Bindung des Reichs an den Herrscher öffentlich zu bekunden.
1488 wurde vor Gent im Feldzug die kaiserliche Doppeladlerfahne schließlich als „des Richs Houptbaner“ aufgezogen, und zum Reichstag in Worms 1495 heißt es: ''„Das vierd baner ist gewesen gelb mit einem swartzen Adeler des h. Romischen Richs sturm Fan.“'' Damit hatte sich das Adler- vom Königsbanner zur [[Reichssturmfahne]] gewandelt und sich gegenüber dem Kreuzbanner des Reiches durchgesetzt. Lediglich ein roter [[Wimpel|Schwenkel]] am Adlerbanner und der Reichssturmfahne erinnerte fortan noch an das alte Kreuzbanner.

Seit [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] war es Gewohnheit, dem Reichswappen das Wappen des jeweiligen Kaisers als [[Herzschild]] aufzulegen.<ref>[[Christian Samuel Theodor Bernd]]: ''Die drei deutschen Farben und ein deutsches Wappen, eine geschichtlich-wappenwissenschaftliche Untersuchung, und ein darauf gegründeter Vorschlag.'' Bonn 1848, S. 49 ([https://books.google.com.br/books?id=S9cDMAmXi54C&pg=PP8&hl=de&source=gbs_selected_pages&cad=1#v=onepage&q&f=false ''Google Books''])</ref>

== Andere wichtige Fahnen des Reiches ==
{|
|- style="vertical-align:center"
|[[Datei:Reichsrennfahne heraldic.svg|40px]]
|''[[Reichsrennfahne]]:'' Schwarz-weiß geteilt mit gekreuzten roten Schwertern. Neben der Reichsfahne (dem eigentlichen Reichsbanner) und dem [[Reichsschwert]] hatte der [[Reichsmarschall#Heiliges Römisches Reich|Reichsmarschall]] die ''Rennfahne'' an der Seite des Kaisers zu tragen.<small> (hier: [[Wappenbanner]])</small>
|- style="vertical-align:center"
|[[Datei:Catholic League (Germany).svg|40px]]
|
Als Feldzeichen verwendet das Heer der Neuzeit seit dem 16.&nbsp;Jh. zusätzlich noch das
[[Madonnenbild]]<ref name="Diem">{{Internetquelle |autor=[[Peter Diem]] |url=http://peter-diem.at/Buchtexte/rwr.htm |titel=Rot-Weiß-Rot durch die Jahrhunderte. Die wahre Geschichte der österreichischen Farben |zugriff=2009-05-15 |format=auch [http://peter-diem.at/History/farben.pdf PDF]}}</ref><ref>[[Alfred Mell]]: ''Die Fahnen der österreichischen Soldaten im Wandel der Zeiten.'' Bergland, Wien 1962, S.&nbsp;29 – nach Diem.</ref><small> (hier: [[Bayern|bayerische]] Madonna, [[Katholische Liga (1609)|Katholische Liga]], [[Dreißigjähriger Krieg]])</small>
|}

== Zeitgenössische und historisierende Abbildungen ==
<gallery perrow="3" caption="Die Fahne">
Datei:Bern Münster Passionsfenster detail3.jpg|[[Berner Münster]], Chorfenster, zw. 1441 und 1455: Ritterlicher Bannerträger<br /><small>(mit dem roten Wimpel, der sich aus der Kreuzfahrerfahne herleitet)</small>
Datei:SiegeofAntioch.jpeg|Adam Bishop, 1490: [[Erster Kreuzzug]], [[Belagerung von Antiochia]], mit Reichsbanner und Sturmfahnen<br /><small>(die Darstellung des 1. Kreuzzugs mit diesen Farben dürfte historisch nicht korrekt sein)</small>
Datei:Albrecht Altdorfer 043.jpg|Albrecht Altdorfer: ''Triumphzug Kaiser Maximilians'', Szene: ''Die Widerpringung von Mayland zum Reich'', um 1513–1515: [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian]] mit Reichsbanner und Wappen<br /><small> (das zweite Banner ist das der [[Visconti]] von Mailand)</small>
</gallery>

<gallery perrow="4" caption="als Wappen">
Datei:Codex Manesse Heinrich VI. (HRR).jpg|[[Codex Manesse]], Zürich zw. 1305 und 1340, fol. 6r: [[Heinrich VI. (HRR)|Heinrich&nbsp;VI.]], mit seinem Schild und seinem Helm mit [[Helmzier]], Schwert und Szepter
Datei:Wappen König Friedrich IV. 1446.svg|Handregistratur, um 1446.<ref>''Die Wappen der Deutschen Landesfürsten – J. Siebmachers großes Wappenbuch I.'' Band 1. Abteilung 2–5. Teil Nürnberg 1909–1929.</ref> Wappen von [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich&nbsp;III.]] als römisch-deutscher König
Datei:Albrecht Dürer - Emperor Charlemagne.jpg|Albrecht Dürer, 1512/1514: ''[[Karl der Große|Karolus Magnus]].'' Mit den [[Reichskleinodien]]{{FN|(1)}}
Datei:Virgil Solis HWG Wappen des HRR mit Putti.jpg|Virgil Solis, HWG, um 1540/45: ''Des heiligen Rœmischen Reiches Wappen.'' Der nimbierte „heilige“ Doppeladler
</gallery>
:{{FNZ|(1)|Insbesondere die [[Adlerdalmatica]] und die [[Stola (Liturgische Kleidung)|Stola]] sind mit Adleraugen (Dalmatica emaillierter Besatz, Stola Stickerei) besehen.}}

== Heutige Verwendung ==
<!--
Einträge bitte mit Beleg, dass sie sich wirklich vom Reichsbanner ableiten, hier, oder im Zielartikel
-->
=== Reichsfahne ===
<gallery caption="Reichsfahne">
Blason duche fr Savoie.svg|[[Savoyen]],<ref name="Diem" /> 12.&nbsp;Jh.&nbsp;(?)
Pisa Wappen.png|[[Pisa]],<ref name="Diem" /> verliehen von [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich&nbsp;I. Barbarossa]], späteres 12. Jh.
Coat of arms of the Sovereign Military Order of Malta (variant).svg|[[Souveräner Malteserorden|Malteserorden]] / [[Johanniterorden]], 13.&nbsp;Jh. <small>(davon als [[Malteserkreuz]] auch: [[Malta]]<ref name="Diem" /> u.&nbsp;a.)</small>
Wien 3 Wappen.svg|[[Wien]], unsicher seit 1228, mit Adler seit 1327
Coat of Arms of Switzerland.svg|[[Fahne und Wappen der Schweiz|Schweiz]] (Ableitung unsicher<ref>{{HLS|10104|Schweizerkreuz|Autor= Peter F. Kopp}}</ref>, vielleicht auch: [[Kanton Schwyz]])
Flag of Denmark.svg|[[Flagge Dänemarks]] (Dannebrog), ca. 1370–1386.<ref>Der erste Abbildung des dänischen Flagges stammt aus einer Illustration in dem niederländischen [[Wappenbuch Gelre]] (ca. 1370–1386).{{Webarchiv|url=http://www.sa.dk/content/dk/om_statens_arkiver/organisation/rigsarkivet/brug_af_rigsvabenet_og_kronen/5_valdemarernes_vaben |wayback=20101031081527 |text=Staatlichen Archiven Dänemarks |archiv-bot=2023-01-01 05:12:21 InternetArchiveBot }}</ref> (Ableitung unsicher<ref name="Diem" /><small>, davon zahlreiche Ableitungen</small>)
Gdansk COA.svg|[[Danzig]] 14./15.&nbsp;Jh.<ref name="Diem" />
Utrecht (province)-Flag.svg|[[Provinz Utrecht]]<ref name="Diem" />
</gallery>

Das Rot-Weiß des Reichsbanners erfreute sich im Hochmittelalter enormer Beliebtheit, davon abgeleitet sind wohl auch die [[Flagge Österreichs]] (über den [[Bindenschild]]),<ref name="Diem" /> die [[Flagge Polens]] und zahlreiche Stadtwappen.

=== Königsfahne ===
<gallery perrow="3" caption="Territorialwappen">
Datei:Coat of Arms of Germany.svg|[[Bundesrepublik Deutschland]]:<br />[[Bundeswappen Deutschlands|Bundeswappen]]
Datei:Wappen Deutsches Reich (Weimarer Republik).svg|[[Weimarer Republik]]: Reichswappen 1919–1935
Datei:Wappen Landkreis Ludwigsburg.svg|[[Landkreis Ludwigsburg]]
</gallery>
Schwarz-Gold zeigen auch: [[Baden-Württemberg]], [[Kurfürstentum Sachsen]]
<!--
Hier nur eine repräsentative Auswahl verschiedener Formen sowie von Reichstadt abweichende Herkünfte, sonst in die Liste darunter
-->
<gallery caption="Stadtwappen">
Datei:DEU Aachen COA.svg|[[Aachen]]<small> (der alte, einköpfige Adler)</small>
Datei:DEU Donauwörth COA.svg|[[Donauwörth]]<small> (nimbierter Doppeladler)</small>
Datei:Coat of arms of Dortmund.svg|[[Dortmund#Wappen und Farben|Dortmund]]
Datei:Krems Coa.jpg|[[Krems an der Donau]], verliehen 1463 [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich der&nbsp;III.]]<small> (invertierte Farben, auch die Stadtflagge zeigt Schwarz-Gold)</small>
Datei:AUT Tulln an der Donau COA.svg|[[Tulln an der Donau|Tulln]] <small> (mit [[Bindenschild]])</small>
Datei:Villach CoA.svg|[[Villach]] <small>([[Adlerfang]], 1240 ältestes Stadtsiegel Österreichs)</small>
Datei:DEU Nördlingen COA.svg|[[Nördlingen]] (bekrönter schwarzer staufisch-reichsstädtischer Adler)
Datei:DEU Essen COA.svg|[[Essen]] (doppelköpfiger bekronter Reichsadler)
</gallery>

Das schwarz-goldene Wappen findet sich zahlreich, insbesondere bei den [[Freie Reichsstadt|freien Reichsstädten]]:<ref>[[Johann Siebmacher]]: ''New Wappenbuch.'' 1605, [[:Datei:Siebmacher219.jpg|Blatt 219]] ''ReÿchsStätte'', [[:Datei:Siebmacher219.jpg|Blatt 220]] ''ReÿchsStätte vnd andere Stätte''</ref>
* Schwarz in Gold: [[Aachen]], [[Besançon]], [[Deventer]], [[Donauwörth]], [[Dortmund]], [[Essen]], [[Esslingen am Neckar|Esslingen]], [[Friedberg (Hessen)|Friedberg]]<small> (Doppeladler)</small>, [[Genf]], [[Goslar]], [[Kaufbeuren]] <small>([[Spaltung (Heraldik)|gespalten]] [[Heraldisch rechts|rechts]])</small>, [[Lübeck]], [[Markgröningen]], [[Memmingen]] <small>(gesp. re.)</small>, [[Nürnberg]] <small>(gesp. re.)</small>, [[Pfullendorf]], [[Rottweil]], [[Tulln]], [[Überlingen]], [[Bad Wimpfen|Wimpfen]]; keine Reichsstädte: [[Cheb]] <small>([[Teilung (Heraldik)|geteilt]] oben)</small>, Villach, [[Triest]]
* Gold in Schwarz: [[Isny im Allgäu|Isny]], [[Kempten (Allgäu)|Kempten]] <small>(heute gesp. re., früher Doppeladler)</small>, [[Nördlingen]]; keine [[Reichsstadt]]: Krems
In anderen Farben ist der [[Reichsadler]] noch häufiger (z.&nbsp;B. [[Frankfurt am Main]]).

Das Wappen der [[Essen|Stadt Essen]] stellt [[heraldisch]] eine weltweit einmalige Besonderheit dar, nachdem Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.]] 1623 den [[Liste der Stadtoberhäupter von Essen|Bürgermeister]] und den Rat der Stadt Essen unter seinen besonderen Schutz nahm, wurde der Stadt Essen das Recht zugesprochen den [[Reichsadler|Adler]] ins Stadtwappen zu integrieren, weshalb es nun aus drei Elementen besteht: den beiden [[Wappenschild|Wappenschilden]], sowie der [[Krone (Heraldik)|Krone]], welche an die [[Liste der Äbtissinnen von Essen|Äbtissin von Essen]] erinnern soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.essen.de/dasistessen/stadtportraet/stadtwappen.de.html |titel=Stadtwappen |sprache=de |abruf=2022-01-19}}</ref>

== Siehe auch ==
* [[Reichssturmfahne]]
* [[Quaternionenadler]], der mit den Ständewappen belegte Adler als Symbol von ''Kaiser und Reich''
* [[Flagge Österreichs]] – zur spezifischen Geschichte der Flagge der Habsburgerkaiser 1438 ([[Albrecht II. (HRR)|Albrecht&nbsp;II.]])–1806 ([[Franz II. (HRR)|Franz&nbsp;II.]]) und Schwarz-Gold („Kaiserfarben“) für Österreich
* [[Bundeswappen Deutschlands #Mittelalter und Frühe Neuzeit|Bundeswappen Deutschlands: Mittelalter]]


== Literatur ==
== Literatur ==

* Douglas Miller, John Richards, Gerry Embleton: ''Landsknechte 1486-1560''. 2004, ISBN 3877486363 (auf einer der Farbtafeln hinten sind die Fahnen, u.a. auch die Reichsrennfahne zu sehen und erklärt)
* [[Johann Georg von Kulpis]]: ''Gründliche Deduction Daß dem HochFürstl. Haus Würtemberg das Reichs-Pannerer- oder Reichs-Fendrich-Ambt, Prædicat und Insigne, schon von etlichen Seculis her, rechtmässig zustehe und dahero ohne Kränckung Desselben althergebrachter Prærogativen, keinem andern Chur- oder Fürsten erst neuerlich verliehen werden könne.'' Lorber, Stuttgart 1693 [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:1-14833 (Digitalisat)]
* ''Wechsel-Schrifften Vom ReichsBannier. In sich haltend einen Beweiß vom Unterscheid zwischen demselben und der Würtembergischen Sturm-Fahne''. Förster, Hannover 1695 [http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN617401853 (Digitalisat)]
* [[Herbert Obenaus]]: ''Recht und Verfassung der Gesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben. Untersuchungen über Adel, Einung, Schiedsgericht und Fehde im fünfzehnten Jahrhundert'' (= ''Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte.'' Band 7, {{ZDB|121375-1}}). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1961 (Zugleich: Göttingen, Univ., phil. Diss., 1959).
* [[Ernst Schubert (Historiker)|Ernst Schubert]]: ''König und Reich. Studien zur spätmittelalterlichen deutschen Verfassungsgeschichte'' (= ''Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte'' Band 63). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1979, ISBN 3-525-35375-8, S. 358–366: ''König und Reich in der heraldischen Farbensprache.'' (Zugleich: Erlangen-Nürnberg, Univ., Habil.-Schr.).
* Douglas Miller, John Richards: ''Landsknechte. 1486–1560.'' Illustriert von Gerry Embleton. Siegler, Sankt Augustin 2004, ISBN 3-87748-636-3. (mit Farbtafeln u. a.: Reichsrennfahne).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Flags of the Holy Roman Empire|Flaggen und Fahnen des Heiligen Römischen Reiches}}
* http://www.flaggenlexikon.de/fdtlhi1r.htm
* [http://www.flaggenlexikon.de/fdtlhi1r.htm Einträge in Flaggenlexikon]


== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Deutsche Geschichte (Heiliges Römisches Reich)]]
[[Kategorie:Militär (Heiliges Römisches Reich)]]
[[Kategorie:Fahne]]
[[Kategorie:Flagge (historisch)]]
[[Kategorie:Historische Flagge (Deutschland)|Heiliges Romisches Reich]]

Aktuelle Version vom 6. April 2025, 16:13 Uhr

Albrecht Altdorfer, um 1513–1515: Triumphzug Kaiser Maximilians. Detail: Reichsbanner und Reichsschwert.

Die Reichsbanner, auch Reichsfahne oder Reichsstandarte, die Fahne als Insigne, und die Flaggenfarben Schwarz-Gold und Wappenbilder (schwarz-goldener Adler, silber-rotes Kreuz) des Heiligen Römischen Reichs, sind seit Kaiser Heinrich VI. († 1197) bezeugt.

Als Heer- oder Sturmfahne war dieses Banner – in Form einer Standarte – unmittelbar mit dem Königtum verbunden, denn das Reich war dem König anvertraut, und allein der König konnte den Reichskrieg erklären; sie war also ein Symbol des Reichsrechts. Sie galt als des riches warzeichen, wurde sogar als das heilig reich bezeichnet. Trat der König nicht persönlich als Heerführer auf, so übertrug er des reichs pannyr dem Befehlshaber, den er mit dieser Aufgabe betraute.

Das Reichsbanner

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Den Res Gestae Saxonicae Widukinds von Corvey zufolge waren bereits unter Heinrich I. und Otto dem Großen Heerfahnen mit dem Erzengel Michael in Gebrauch, der als Anführer der himmlischen Heerscharen und als Bezwinger Satans seit 819 Patron des Karolingerreiches und später des Ostfrankenreiches war.

Reichsfahne: Silbernes Kreuz auf Rot

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12. Jh.– um 1350
Reichsbanner

Nachdem geschlossene Helme die Kennzeichnung von Kombattanten notwendig gemacht hatten, entstand in der Kreuzzugszeit um das 12. Jahrhundert zur Unterscheidung von anderen Kreuzfahrerkontingenten die Reichsfahne, ein silbernes (weißes) Kreuz auf rotem Grund,[1] manchmal auch mit einem Wimpel versehen. Da der Kaiser bereits den Adler benutzte, lag eine Verwendung des Kreuzbanners nahe, zumal der heilige Michael häufig mit solch einer Fahne oder einem Schilde dargestellt wurde. „Mit Rechte soll des Rîches van / das kriuce tragen“ (Wolframs von Eschenbach Willehalm 332, 22–23), im Kreuz drückt sich ebenfalls die sakrale Dimension und Anspruch des Reiches als Sacrum Imperium aus.

Sie wurde als Heerfahne des Königtums für den Reichskrieg vom König oder Befehlshaber geführt (in diesem Sinne ist von ihr im Rolandslied die Rede) und galt als „des richs warzeichen“ (Otacher). Sie war Inbegriff des Reiches und herrschaftliches Symbol im Besitz des Königs wie Insignien und Reich selbst, konnte aber auf Bitten der Stände beim Krieg gegen Landfriedensbrecher vom Herrscher an sie übersandt werden. So übergab Sigismund das Reichsbanner 1415/1423 den Eidgenossen beim Kampf gegen das geächtete Habsburg. Diese entzogen sich zwar zunehmend dem Reich, führten das Banner jedoch auch nach Unabhängigkeit vom Reich in Form des Schweizerkreuzes weiter. Ein 1515 entstandenes Lied des Luzerners Hans Wik gibt davon Zeugnis: Schweiz das thun ich loben, ei sie thuend den ehren gleich, wo sie ziehend in das felde, so führend sie das heilig reich. Darüber hinaus könnte auch die dänische Flagge ihren Ursprung oder ein Vorbild in der Reichsfahne gehabt haben.

Mit der Zeit wurde das Kreuzbanner des Reiches vom Adlerbanner des Herrschers verdrängt. Das Bewusstsein, dass die Kreuzfahne die eigentliche Reichsfahne sei, war jedoch auch Mitte des 15. Jahrhunderts noch nicht geschwunden. So bestimmt der Frankfurter Abschied zum Türkenzug 1454 noch: „Das keyserliche here [soll] under den Banern des heyligen krewtzes des Reiches“ aufgeboten werden. 1683 wird das Reichsbanner bei der Entsetzung Wiens letztmals gebraucht.

Auf Rot das silberne Kreuz als Sturmfahne (vexillologische Darstellung eines Banners (Standarte) mit Wimpel)

Königsfahne: Schwarzer Adler auf Gold

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Königs-/Kaiserfahne im 14. Jahrhundert
1400–1806
Königs-/Kaiserfahne
(die modernere Form mit dem doppelköpfigen nimbierten Adler)

Die Königsfahne zeigt einen schwarzen Adler mit rotem Gewaff auf goldenem Grund. Der Adler findet sich seit Friedrich Barbarossa im 12. Jahrhundert. Das älteste bildliche Zeugnis dafür findet sich im Codex Balduini. Der Gebrauch zweier unterschiedlicher Fahnen für Herrscher und Reich verweist auf eine charakteristische Besonderheit des Heiligen Römischen Reiches: das Nebeneinander von König/Kaiser und Reich. Wie König und Reich treten die Flaggen und Farbenkombinationen in einen Dualismus: Albrecht und Adolf traten in ihrer Schlacht gegeneinander beide in schwarz-gold gerüstet an, ihre Sturmfahnen entsprachen jedoch dem Reichsbanner rot mit weißem Kreuz.

Da der Adler ursprünglich das Königtum symbolisierte, also ein Königsadler war, ist die Bezeichnung ‚Reichsadler‘ strenggenommen falsch. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wird der Adler jedoch nicht mehr als exklusives Symbol des Königtums, sondern als Reichswappen (Reichsadler) wahrgenommen. Ein Augsburger Chronist schreibt anlässlich des Begräbnisses Karls IV. vom Gebrauch der Herrschaftszeichen: „darnach der schwartz adler des richs in einem guldin veld … darnach fuert man den fan des hailgen richs, ain wizz crütz mit ainem langen zagel in ainem rotten veld uff ainem verdackten ros.“

Nachdem das Adlerwappen auch als Reichswappen wahrgenommen wurde, beginnen die Unterschiede zwischen beiden und den Farben zu verschwimmen. Der konkurrierende Dualismus wird 1398 heraldisch sichtbar, als die Stadt Würzburg im Städtekrieg am Rathaus den Adler des Königs anbringt und das rot-weiße Banner als Zeichen der erkämpften Unabhängigkeit flaggt. Eine eindeutige Unterscheidung gibt es in der Folgezeit nicht mehr: Im 15. Jhdt. hat man „des Reichs panier auffgeworffen und den Adler mit einem Haupt in einem kostlich gulden Vanen … fliegen lassen“

Seit König Sigismund (1433) zeigt das Banner analog zu den Veränderungen in kaiserlichen Siegeln und Wappen einen doppelköpfigen Doppeladler (bis 1806), während in den Zeichen des Königs der einköpfige Adler erhalten bleibt.

Zum Krönungszug 1452 in Rom wünscht Friedrich III. ausdrücklich nur noch das Adlerbanner, wohl um so durch Nutzung des Herrscherbanners eine engere Bindung des Reichs an den Herrscher öffentlich zu bekunden. 1488 wurde vor Gent im Feldzug die kaiserliche Doppeladlerfahne schließlich als „des Richs Houptbaner“ aufgezogen, und zum Reichstag in Worms 1495 heißt es: „Das vierd baner ist gewesen gelb mit einem swartzen Adeler des h. Romischen Richs sturm Fan.“ Damit hatte sich das Adler- vom Königsbanner zur Reichssturmfahne gewandelt und sich gegenüber dem Kreuzbanner des Reiches durchgesetzt. Lediglich ein roter Schwenkel am Adlerbanner und der Reichssturmfahne erinnerte fortan noch an das alte Kreuzbanner.

Seit Maximilian I. war es Gewohnheit, dem Reichswappen das Wappen des jeweiligen Kaisers als Herzschild aufzulegen.[2]

Andere wichtige Fahnen des Reiches

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Reichsrennfahne: Schwarz-weiß geteilt mit gekreuzten roten Schwertern. Neben der Reichsfahne (dem eigentlichen Reichsbanner) und dem Reichsschwert hatte der Reichsmarschall die Rennfahne an der Seite des Kaisers zu tragen. (hier: Wappenbanner)

Als Feldzeichen verwendet das Heer der Neuzeit seit dem 16. Jh. zusätzlich noch das Madonnenbild[3][4] (hier: bayerische Madonna, Katholische Liga, Dreißigjähriger Krieg)

Zeitgenössische und historisierende Abbildungen

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(1) 
Insbesondere die Adlerdalmatica und die Stola sind mit Adleraugen (Dalmatica emaillierter Besatz, Stola Stickerei) besehen.

Heutige Verwendung

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Das Rot-Weiß des Reichsbanners erfreute sich im Hochmittelalter enormer Beliebtheit, davon abgeleitet sind wohl auch die Flagge Österreichs (über den Bindenschild),[3] die Flagge Polens und zahlreiche Stadtwappen.

Schwarz-Gold zeigen auch: Baden-Württemberg, Kurfürstentum Sachsen

Das schwarz-goldene Wappen findet sich zahlreich, insbesondere bei den freien Reichsstädten:[8]

In anderen Farben ist der Reichsadler noch häufiger (z. B. Frankfurt am Main).

Das Wappen der Stadt Essen stellt heraldisch eine weltweit einmalige Besonderheit dar, nachdem Kaiser Ferdinand II. 1623 den Bürgermeister und den Rat der Stadt Essen unter seinen besonderen Schutz nahm, wurde der Stadt Essen das Recht zugesprochen den Adler ins Stadtwappen zu integrieren, weshalb es nun aus drei Elementen besteht: den beiden Wappenschilden, sowie der Krone, welche an die Äbtissin von Essen erinnern soll.[9]

  • Johann Georg von Kulpis: Gründliche Deduction Daß dem HochFürstl. Haus Würtemberg das Reichs-Pannerer- oder Reichs-Fendrich-Ambt, Prædicat und Insigne, schon von etlichen Seculis her, rechtmässig zustehe und dahero ohne Kränckung Desselben althergebrachter Prærogativen, keinem andern Chur- oder Fürsten erst neuerlich verliehen werden könne. Lorber, Stuttgart 1693 (Digitalisat)
  • Wechsel-Schrifften Vom ReichsBannier. In sich haltend einen Beweiß vom Unterscheid zwischen demselben und der Würtembergischen Sturm-Fahne. Förster, Hannover 1695 (Digitalisat)
  • Herbert Obenaus: Recht und Verfassung der Gesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben. Untersuchungen über Adel, Einung, Schiedsgericht und Fehde im fünfzehnten Jahrhundert (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Band 7, ZDB-ID 121375-1). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1961 (Zugleich: Göttingen, Univ., phil. Diss., 1959).
  • Ernst Schubert: König und Reich. Studien zur spätmittelalterlichen deutschen Verfassungsgeschichte (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte Band 63). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1979, ISBN 3-525-35375-8, S. 358–366: König und Reich in der heraldischen Farbensprache. (Zugleich: Erlangen-Nürnberg, Univ., Habil.-Schr.).
  • Douglas Miller, John Richards: Landsknechte. 1486–1560. Illustriert von Gerry Embleton. Siegler, Sankt Augustin 2004, ISBN 3-87748-636-3. (mit Farbtafeln u. a.: Reichsrennfahne).
Commons: Flaggen und Fahnen des Heiligen Römischen Reiches – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ferdinand Knörk: Die Reichssturmfahne, Berichte des Freien Deutschen Hochstifts zu Frankfurt am Main Band 11, Frankfurt am Main 1895, S. 54–63. Google Books
  2. Christian Samuel Theodor Bernd: Die drei deutschen Farben und ein deutsches Wappen, eine geschichtlich-wappenwissenschaftliche Untersuchung, und ein darauf gegründeter Vorschlag. Bonn 1848, S. 49 (Google Books)
  3. a b c d e f g h Peter Diem: Rot-Weiß-Rot durch die Jahrhunderte. Die wahre Geschichte der österreichischen Farben. (auch PDF) Abgerufen am 15. Mai 2009.
  4. Alfred Mell: Die Fahnen der österreichischen Soldaten im Wandel der Zeiten. Bergland, Wien 1962, S. 29 – nach Diem.
  5. Die Wappen der Deutschen Landesfürsten – J. Siebmachers großes Wappenbuch I. Band 1. Abteilung 2–5. Teil Nürnberg 1909–1929.
  6. Peter F. Kopp: Schweizerkreuz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  7. Der erste Abbildung des dänischen Flagges stammt aus einer Illustration in dem niederländischen Wappenbuch Gelre (ca. 1370–1386).Staatlichen Archiven Dänemarks (Memento des Originals vom 31. Oktober 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sa.dk
  8. Johann Siebmacher: New Wappenbuch. 1605, Blatt 219 ReÿchsStätte, Blatt 220 ReÿchsStätte vnd andere Stätte
  9. Stadtwappen. Abgerufen am 19. Januar 2022.