„Linus Pauling“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
bild |
Prüm (Diskussion | Beiträge) K →Belege |
||
(601 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[ |
[[Datei:Linus Pauling 1962.jpg|mini|Linus Pauling, 1962]] |
||
'''Linus Carl Pauling''' (* |
'''Linus Carl Pauling''' (* [[28. Februar]] [[1901]] in [[Portland (Oregon)|Portland]], [[Oregon]]; † [[19. August]] [[1994]] in [[Big Sur]], [[Kalifornien]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Chemiker]]. Er erhielt 1954 den [[Nobelpreis für Chemie]] für seine Forschungen über die Natur der [[Chemische Bindung|chemischen Bindung]] und ihre Anwendung bei der Aufklärung der Struktur komplexer Substanzen. 1963 erhielt er für sein großes Engagement den [[Friedensnobelpreis]] rückwirkend für das Jahr 1962 als besondere Auszeichnung für seinen Einsatz gegen [[Atomwaffentest]]s. Pauling ist damit neben der Physikerin und Chemikerin [[Marie Curie]] der bislang einzige Träger zweier Nobelpreise unterschiedlicher Kategorien. |
||
== Leben == |
|||
=== Die ersten Jahre === |
=== Die ersten Jahre === |
||
[[Datei:Herman Henry William Pauling.jpg|mini|hochkant|Hermann Heinrich Wilhelm Pauling, Linus Paulings Vater, um 1900]] |
|||
Pauling wurde 1901 in [[Portland (Oregon)|Portland]], [[Oregon]], geboren. Sein Vater, Hermann Heinrich Wilhelm Pauling, ein [[Apotheker]], dessen Eltern aus [[Freiburg im Breisgau]] eingewandert waren, zog mit seiner Familie zwischen 1903 und 1909 von einer Stadt in die andere und kehrte im letzten Jahr wieder mit ihr nach Portland zurück. Schon als Kind war Pauling ein unersättlicher Leser. Einmal schrieb sein Vater sogar einen Brief an eine örtliche Zeitung mit der Bitte um Vorschläge für weitere Bücher, mit denen man ihn beschäftigen könnte. 1910 starb sein Vater an einem durchgebrochenen [[Magengeschwür]] und hinterließ eine Frau mit Existenzsorgen und nunmehr drei Halbwaisen. |
|||
Während seiner Zeit auf dem Gymnasium hatte sein Schulfreund Lloyd Jeffress in seinem Schlafzimmer ein kleines Chemielabor. Die Experimente mit Jeffress inspirierten Pauling, später Chemiker zu werden. Auch während der [[Highschool]] machte Pauling weiter chemische Experimente und lieh sich den größten Teil der Ausrüstung und Materialien von einer leerstehenden Stahlfabrik in der Nähe, bei der sein Großvater als Nachtwächter arbeitete. |
|||
Pauling wurde in [[Portland, Oregon]] geboren. Sein Vater, ein erfolgloser Apotheker zog mit seiner Familie zwischen [[1903]] bis [[1909]] von einer Stadt in die andere und kehrte im letzten Jahr wieder mit ihr nach Portland zurück. Als der Vater [[1910]] an einem durchgebrochenen Geschwür starb, hinterließ er Linus Mutter die Sorge um Linus und zwei jüngere Geschwister. |
|||
Pauling war in jungen Jahren Angehöriger der [[Luthertum|Lutherischen Kirche]], trat aber im reifen Alter der [[Unitarian Universalist Association|unitarisch-universalistischen Kirche]] bei. Als ihr Mitglied bekannte er sich zwei Jahre vor seinem Tod öffentlich als Atheist.<ref>Linus Pauling, Daisaku Ikeda: ''A Lifelong Quest for Peace: A Dialogue.'' Jones & Bartlett, 1992, ISBN 0-86720-277-7, S. 22.</ref> |
|||
Schon als Kind war Pauling ein unersättlicher Leser. Einmal schreib sein Vater sogar einen Brief an eine örtliche Zeitung mit der Bitte um Vorschläge für weitere Bücher, mit denen man ihn beschäftigen könnte. Während seiner Zeit auf dem Gymnasium hatte sein Schulfreund Lloyd Jeffress in seinem Schlafzimmer ein kleines Chemielabor. Die Experimente mit Jeffress inspirierten Pauling, später [[Chemie|Chemiker]] zu werden. |
|||
=== Hochschuljahre === |
|||
Auch während der [[Highschool]] machte Pauling weiter chemische Experiment und lieh sich den größten Teil der Ausrüstung und Materialien von einer leerstehenden Stahlfabrik in der Nähe, bei der sein Großvater als Nachtwächter arbeitete. |
|||
[[Datei:LinusPaulingGraduation1922.jpg|mini|hochkant|Paulings Abschlussfoto des Oregon College, 1922]] |
|||
Bereits mit 16 Jahren schrieb Pauling sich 1917 im ''Oregon Agricultural College'' (OAC) ein, der heutigen [[Oregon State University]]. Er belegte die Fächer Mathematik, Physik sowie Chemie und arbeitete, um sich sein Studium finanzieren zu können, während er gleichzeitig eine Vielzahl von Vorlesungen besuchte. |
|||
In seinen letzten beiden Jahren am College lernte Pauling die Arbeit von [[Gilbert Newton Lewis|Gilbert N. Lewis]] und [[Irving Langmuir]] kennen, die sich mit der [[Elektronenkonfiguration|Elektronenstruktur]] von [[Atom]]en und deren [[Chemische Bindung|chemischen Bindungen]], die sie befähigte, [[Molekül]]e zu bilden, beschäftigten. Er beschloss, seine Forschungen darauf zu konzentrieren, wie die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Substanzen mit ihrer Atomstruktur zusammenhängen. So wurde er Mitbegründer einer neuen Wissenschaft, der [[Quantenchemie]]. |
|||
Da Pauling es versäumte, einige erforderliche Kurse in Amerikanischer Geschichte zu belegen, konnte er sich nicht für den Abschluss, das High School Diplom, qualifizieren. Erst 45 Jahre später, nachdem er zwei [[Nobelpreis]]e gewonnen hatte, verlieh im die Schule das [[Diplom]]. |
|||
In seinem letzten Jahr am College lernte er Ava Helen Miller, eine [[Kommilitone|Kommilitonin]], kennen und heiratete sie am 17. Juni 1923. Das Ehepaar bekam drei Söhne und eine Tochter. |
|||
=== Hochschuljahre === |
|||
1922 schloss Pauling am ''OAC'' als ''Bachelor in chemical engineering'' ab und begann ein [[Promotionsstudium|Aufbaustudium]] in Chemie am ''[[California Institute of Technology|Caltech]]'' in [[Pasadena (Kalifornien)]]. In seinen Abschlussforschungen verwendete er die [[Röntgenbeugung]], um [[Kristallstruktur]]en zu bestimmen. Während seiner Zeit am Caltech veröffentlichte er sieben Schriften über die Kristallstrukturen von [[Mineral]]ien und erhielt 1925 seinen [[Doktor]]grad für Chemie ''[[summa cum laude]]''. |
|||
Im Jahr [[1917]] schrieb sich Pauling am landwirtschaftlichen College von Oregon in [[Corvallis]] ein (heute die [[Oregon State University]]). Um sich sein Studium finanzieren zu können arbeitete er Vollzeit während er gleichzeitig eine Vielzahl von Vorlesungen besuchte. Nach seinem zweiten Jahr dort wollte er eine Stelle in Portland annehmen um seine Mutter zu unterstützen, aber die Universität bot ihm an, die Vorlesung [[Quantitative Analysis|quantitative Analysis]] zu halten (den Kurs hatte Pauling gerade erst als Student erfolgreich abgeschlossen). Die Lehrtätigkeit erlaubte ihm, weiter am Oregon Architectural College zu studieren. |
|||
=== Frühe wissenschaftliche Karriere === |
|||
In seinen letzten zwei Jahren am College lernte Pauling die Arbeit von [[Gilbert N. Lewis]] und [[Irving Langmuir]] kennen, die sich mit der [[Elektronenstruktur]] von [[Atom]]en beschäftigte, sowie deren [[chemische Bindung|chemische Bindungen]] die sie befähigte, [[Molekül]]e zu bilden. Er beschloss seine Forschungen darauf zu konzentrieren, wie die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Substanzen mit ihrer Atomstruktur zusammenhängen. Damit wurde er einer der Begründer der neuen Wissenschaft der [[Quantenchemie]]. |
|||
Mit Hilfe eines [[Guggenheim-Stipendium]]s reiste Pauling 1926 nach [[Europa]], um bei [[Arnold Sommerfeld]] in [[München]], [[Niels Bohr]] in [[Kopenhagen]] und [[Erwin Schrödinger]] in [[Zürich]] weiterzustudieren. Alle drei arbeiteten auf dem neuen Feld der [[Quantenmechanik]]. Schon während seiner Zeit am OAC hatte sich Pauling mit Quantenmechanik beschäftigt und wollte nun sehen, ob sie ihm beim Verständnis seines Fachgebietes – der Elektronenstruktur von Atomen und Molekülen – weiterhelfen konnten. |
|||
Er widmete die zwei Jahre in Europa ganz seiner Arbeit und entschied, dass dies der zukünftige Schwerpunkt seiner Forschungen sein sollte. Damit wurde er einer der ersten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantenchemie. 1927 übernahm er eine Assistenzprofessur am Caltech für [[Theoretische Chemie]]. |
|||
In seinem letzten Jahr am College lernte er Ava Helen Miller, eine Mitstudentin kennen und sie heirateten am [[17. Juni]] [[1923]] - sie hatten drei Söhne und eine Tochter. |
|||
Paulings Karriere am Caltech begann mit fünf sehr produktiven Jahren, in denen er seine Röntgenstudien an Kristallen fortsetzte und sich mit quantenmechanischen Berechnungen bei Atomen und Molekülen beschäftigte. In dieser Zeit veröffentlichte er schätzungsweise 50 Aufsätze. 1929 wurde er zum ''Associate Professor'' ernannt und erhielt 1930 eine volle [[Professor|Professur]]. 1931 erhielt er von der Amerikanischen Gesellschaft für Chemie den [[Irving Langmuir|Langmuir]]-Preis für die bedeutendste Arbeit auf dem Gebiet der reinen Wissenschaft durch eine Person von unter 30 Jahren. |
|||
[[1922]] schloss Pauling am Oregon Architectural College ab und begann ein Aufbaustudium am [[California Institute of Technology]] ("CalTech") in [[Pasadena, California]]. In seinen Abschlussforschungen verwendete er die [[Röntgendiffraktion]] um [[Kristallstruktur]]en zu bestimmen. Während seiner Zeit am CalTech veröffentlichte er sieben Schriften über die Kristallstrukturen von [[Mineral]]ien und erhielt [[1925]] seinen [[Doktor|Doktorgrad]] für Philosophie ''summa cum laude'' (mit Auszeichnung). |
|||
Im Sommer 1930 reiste Pauling wieder nach Europa, um mehr über die Verwendung von [[Elektron]]en bei Beugungsstudien zu lernen, die ähnlich wie seine Röntgenbeugungsuntersuchungen waren. Zusammen mit einem seiner Studenten, ''L. O. Brockway'', baute er am Caltech ein Elektronenbeugungsinstrument und untersuchte damit die Molekularstruktur einer großen Zahl chemischer Substanzen. |
|||
=== Frühe wissenschaftliche Karriere === |
|||
1932 führte er das Konzept der [[Elektronegativität]] ein. Unter Verwendung der zahlreichen Eigenschaften von Molekülen wie der Energie, die aufgewendet werden muss, um chemische Bindungen aufzubrechen, oder der Dipolmomente von Molekülen bestimmte er numerische Werte für die meisten Elemente. Diese Werte ordnete er auf einer Skala, der [[Pauling-Skala]] für Elektronegativität, mit der sich die Natur von Bindungen zwischen Atomen und Molekülen bestimmen lässt. (Eine andere Maßeinheit für Elektronegativität wurde von [[Robert S. Mulliken]] definiert und stimmt im Großen und Ganzen mit Paulings überein. Die Pauling-Skala wird jedoch häufiger wissenschaftlich zitiert.) |
|||
Pauling reiste nach [[Europa]] um bei [[Arnold Sommerfeld]] in [[München]], [[Niels Bohr]] in [[Kopenhagen]] und [[Erwin Schrödinger]] in [[Zürich]] weiterzustudieren. Alle drei arbeiteten auf dem neuen Feld der [[Quantenmechanik]]. Schon während seiner Zeit am OAC hatte sich Pauling mit Quantenmechanik beschäftigt und er wollte nun sehen, ob sie ihm beim Verständnis seines Fachgebietes der [[Elektronenstruktur]] von [[Atomen]] und [[Molekül]]en weiterhelfen kann. |
|||
=== Arbeiten über chemische Bindungen === |
|||
Er widmete die zwei Jahre in Europa ganz seiner Arbeit und entschied, dass dies der zukünftige Schwerpunkt seiner Forschungen sein sollte. Damit wurde er einer der ersten Wissenschaftler auf dem Gebiet der [[Quantenchemie]]. [[1927]] dann übernahm er eine Assistenzprofessur am CalTech für [[Theoretische Chemie]]. |
|||
Ende der 1920er-Jahre begann Pauling mit der Veröffentlichung von Aufsätzen über die Natur chemischer Bindungen, die 1939 in seinem berühmten Buch ''Die Natur der chemischen Bindung'' (Originaltitel: ''The Nature of the Chemical Bond'') veröffentlicht wurden. Vor allem für seine Arbeiten auf diesem Gebiet erhielt er 1954 den [[Nobelpreis für Chemie]] „für seine Forschungen über die Natur der chemischen Bindung und deren Anwendung zur Erhellung der Strukturen von komplexen Substanzen“. |
|||
Aufbauend auf seinen Arbeiten veröffentlichte Pauling das Konzept der [[Hybridorbital|Hybridisierung]]. Üblicherweise werden die Elektronen eines Atoms als auf verschiedenen [[Atomorbital]]en (bezeichnet als ''s'', ''p'' usw.) befindlich beschrieben. Es zeigte sich aber, dass zur Beschreibung von Bindungen in Molekülen besser Funktionen konstruiert werden, bei denen beide Teile gegenseitig Eigenschaften übernehmen. So kann das 2s- und die drei 2p-Orbitale eines [[Kohlenstoff]]atoms zusammengefasst werden, um vier energetisch äquivalente Orbitale (''sp<sup>3</sup>-Hybridorbitale'' genannt) zu bilden. Damit lassen sich die Molekülbindungen bei Kohlenstoffverbindungen wie [[Methan]] geeignet darstellen. Ebenso kann das 2s-Orbital mit zwei 2p-Orbitalen kombiniert werden um drei äquivalente Orbitale (''sp<sup>2</sup>-Hybridorbitale'' genannt) zu erhalten, die zusammen mit dem verbleibenden nicht hybridisierten 2p-Orbital geeignet sind, um die Molekülbindungen einiger ungesättigter Kohlenstoffverbindungen wie [[Ethen]] zu beschreiben. Auch bei anderen Molekültypen lassen sich die Molekülbindungen durch andere Hybridisierungs-Schemata erklären. |
|||
Paulings Karriere am CalTech begann mit fünf sehr produktiven Jahren, in denen er seine Röntgenstudien an Kristallen fortsetzte und sich mit quantenmechanischen Berechnungen bei Atomen und Molekülen beschäftigte. In dieser Zeit veröffentlichte er schätzungsweise 50 Aufsätze. [[1929]] wurde er zum ''Associate Professor'' ernannt und erhielt [[1930]] eine volle [[Professor|Professur]]. [[1931]] erhielt er von der Amerikanischen Gesellschaft für Chemie den [[Irving Langmuir|Langmuir]]-Preis für die bedeutendste Arbeit auf dem Gebiet der reinen Wissenschaft durch eine Person von unter 30 Jahren. |
|||
Ein weiteres Gebiet seiner Forschungen war die Beziehung zwischen einer [[Ionenbindung]], bei der Elektronen zwischen den Atomen transferiert werden, und einer [[Kovalente Bindung|kovalenten Bindung]], bei der die Elektronen zwischen den Atomen gleichmäßig verteilt werden. Pauling zeigte, dass beide Bindungstypen lediglich Extreme darstellen, zwischen denen die meisten üblichen Bindungen liegen. Hier war besonders Paulings Konzept der [[Elektronegativität]] sehr nützlich, denn die Differenz der Elektronegativität zwischen zwei Atomen ist der sicherste Indikator für den Grad der Ionisierung der Bindung. |
|||
Im Sommer [[1930]] reiste Pauling wieder nach Europa, um mehr über die Verwendung von [[Elektronen]] bei Diffraktionsstudien, ähnlich wie seine Röntgendiffraktionsuntersuchungen zu lernen. Zusammen mit einem seiner Studenten, ''L. O. Brockway'', baute er am CalTech ein Elektronendiffraktionsinstrument und untersuchte damit die Molekularstruktur einer großen Zahl chemischer Substanzen. |
|||
Das dritte seiner Forschungsthemen, das Pauling unter dem Dach der ''Natur der chemischen Bindung'' untersuchte, war die Aufzählung der Strukturen von [[Aromaten]], insbesondere des Prototyps [[Benzol]]. Die bis dato nach heutigem Verständnis genaueste Beschreibung von Benzol war durch den [[Deutschland|deutschen]] Chemiker [[Friedrich August Kekulé von Stradonitz|Friedrich Kekulé]] erfolgt. Er betrachtete die Verbindung als einen ständigen Wechsel zwischen zwei Strukturen, beide mit alternierenden [[Einfachbindung|Einfach-]] und [[Doppelbindung]]en, jeweils mit der Doppelbindung an der Stelle, an der die Einfachbindung der anderen Struktur sitzt. Pauling zeigte mit einer geeigneten Beschreibung auf Basis der Quantenmechanik, dass es sich um eine dazwischen liegende Struktur handelt, die Aspekte von beidem enthält. Die Struktur stellte eher eine Überlagerung beider Strukturen als einen schnellen Wechsel zwischen ihnen dar. Der Begriff Resonanz oder [[Mesomerie]] wurde diesem Phänomen erst später gegeben. Auf eine bestimmte Weise gleicht das Phänomen dem der Hybridisierung, das schon früher beschrieben worden war, da es ebenso mehr als eine Elektronenstruktur mit einbezieht, um ein dazwischenliegendes Resultat zu erzielen. |
|||
1932 führte er das Konzept der Elektronegativität ein. Unter Verwendung der zahlreichen Eigenschaften von Molekülen, wie der Energie, die aufgewendet werden muss um chemische Bindungen aufzubrechen oder der Diplomomente von Molekülen, bestimmte er numerische Werte für die meisten Elemente. Diese Werte ordnete er auf eine Skala, der [[Pauling-Skala]] für Elektronegativität, mit der sich die Natur von Bindungen zwischen Atomen und Molekülen bestimmen lässt. (Eine andere Maßeinheit für Elektronegativität wurde von [[Robert S. Mulliken]] definiert, die im großen und Ganzen mit Paulings übereinstimmt. Die [[Pauling-Skala]] wird häufiger wissenschaftliche zitiert.) |
|||
=== Arbeiten über |
=== Arbeiten über biologische Moleküle === |
||
Mitte der 1930er-Jahre beschloss Pauling, sich neue Interessensgebiete zu erschließen. In seinen frühen Jahren erwähnte er sein mangelndes Interesse am Studium von Molekülen mit biologischer Bedeutung. Als aber das Caltech einen immer größeren Schwerpunkt auf die Biologie legte, begann Pauling mit großen Biologen wie [[Thomas Hunt Morgan]], [[Theodosius Dobzhansky]], [[Calvin Bridges]] und [[Alfred Sturtevant|Alfred H. Sturtevant]] zusammenzuarbeiten, da er ein Interesse für biologische Moleküle entwickelte. |
|||
Seine erste Arbeit auf diesem Gebiet betraf die Struktur von [[Hämoglobin]]. Er konnte demonstrieren, dass das Hämoglobin-Molekül seine Struktur ändert, wenn es ein [[Sauerstoff]]atom einbindet oder abgibt. Als ein Ergebnis dieser Untersuchungen entschied er sich, eine gründliche Studie über die Strukturen von [[Protein]]en im Allgemeinen zu machen. Dazu kehrte er wieder zu seiner alten Methode der Röntgenbeugung zurück. Proteinmoleküle sind aber wesentlich weniger für diese Technik geeignet als kristalline Mineralien. Die besten Röntgenfotografien von Proteinen gelangen in den 1930ern dem britischen [[Kristallograph]]en [[William Astbury]]. Als aber Pauling 1937 versuchte, sich an Astburys Untersuchungen zu beteiligen, gelang es ihm nicht. |
|||
In den 30ern begann Paulig mit der Veröffentlichung von Aufsätzen über die Natur von chemischen Bindungen, die [[1939]] in seinem berühmten Buch zum Thema veröffentlicht wurden. Vor allem für seine Arbeiten auf diesem Feld erhielt er [[1954]] den [[Nobelpreis|Nobelpreis für Chemie]] "für seine Forschungen über die Natur der chemischen Bindung und deren Anwendung zur Erhellung der Strukturen von komplexen Substanzen". |
|||
Pauling benötigte elf Jahre, um das Problem zu erklären: Seine mathematische Analyse war zwar korrekt, doch Astburys Bilder wurden auf solche Weise aufgenommen, dass sie gekippt zu ihren erwarteten Positionen dargestellt wurden. Pauling formulierte ein Modell der Struktur des Hämoglobins, in welchem die Atome in einer [[Helix]] angeordnet sind, und übertrug diese Idee auf Proteine im Allgemeinen. Die grundlegenden Untersuchungen zur [[Sekundärstruktur]] von Proteinen ([[Alpha-Helix]], [[Beta-Faltblatt]]) veröffentlichte er mit seinem Kollegen [[Robert B. Corey]] (den er als Assistenten 1937 an das Caltech geholt hatte und der die Röntgenstrukturanalysen durchführte) und mit dem Gastwissenschaftler am Caltech [[Herman Branson]] um 1951. Auf diese Helix-Struktur ist auch die [[Doppelhelix]] zurückzuführen, die [[James Watson]] und [[Francis Crick]] für die [[Desoxyribonukleinsäure]] (DNS) postulierten. Auch Pauling kam dieser Struktur sehr nahe. Obwohl seine angenommene Struktur der DNA nicht ganz korrekt war, glauben viele, die mit seiner Arbeit vertraut sind, dass Pauling bald zum selben Ergebnis wie Watson und Crick gekommen wäre, wenn [[Rosalind Franklin]], deren Werk die Grundlage zu Watson und Cricks Veröffentlichung war, ihm nicht zuvorgekommen wäre. |
|||
Aufbauend auf einem Teil von Paulings Arbeit veröffentlichte er das Konzept der [[Hybridisierung]]. Üblicherweise werden die Elektronen eines Atoms als auf verschiedenen Orbitalen (bezeichnet als ''s'', ''p'' usw.) befindlich beschrieben. Es zeigte sich aber, dass zur Beschreibung von Bindungen in Molekülen besser Funktionen konstruiert werden, bei denen beide Teile gegenseitig Eigenschaften übernehmen. So kann das 2s und die drei 2p-Orbitale eines [[Kohlenstoff|Kohlenstoffatoms]] zusammengefasst werden um vier äquivalente Orbitale (''sp<sup>3</sup> Hybridorbitale'' genannt) zu bilden. Damit lassen sich die Molekülbindungen bei Kohlenstoffverbindungen wie [[Methan]] geeignet darstellen. Ebenso kann das 2s-Orbital mit zwei 2p-Orbitalen kombiniert werden um drei äquivalente Orbitale (''sp<sup>2</sup> Hybridorbitale'' genannt) zu erhalten, die zusammen mit dem verbleibenden nicht hybridisierten 2p-Orbital geeignet sind um die Molekülbindungen einiger ungesättigter Kohlenstoffverbindungen wie [[Ethen]] zu beschreiben. Auch bei anderen Molekültypen lassen sich die Molekülbindungen durch andere Hybridisierungs-Schemata erklären. |
|||
Pauling beschäftigte sich auch mit [[Enzym]]-Reaktionen und zeigte 1949 mit [[Seymour Jonathan Singer]] und [[Harvey Itano]], dass die [[Sichelzellanämie]] auf die Veränderung eines Moleküls (Hämoglobin) zurückzuführen ist, wie sich später zeigte bei nur einer [[Aminosäure]]. In der Folge dieser Arbeit beschäftigte er sich mit der Struktur von [[Antikörper]]n und war 1942 an der Entwicklung der ersten synthetischen Antikörper beteiligt. |
|||
Ein weiteres Gebiet seiner Forschungen war die Beziehung zwischen einer [[Ionenbindung]], bei der Elektronen zwischen den Atomen transferiert werden und einer [[kovalenten Bindung]], bei der die Elektronen zwischen den Atomen gleichmäßig verteilt werden. Pauling zeigte, dass beide Bindungstypen lediglich Extreme darstellen, zwischen denen die meisten üblichen Bindungen liegen. Hier war besonders Paulings Konzept der [[Elektronegativität]] sehr nützlich, denn die Differenz der Elektronegativität zwischen zwei Atomen ist der sicherste Indikator über den Grad der Ionsierung der Bindung. |
|||
=== Engagement gegen Atomwaffen und Atomwaffentests === |
|||
Das dritte seiner Forschungsthemen, das Pauling unter dem Dach der ''Natur der chemischen Bindung'' untersuchte war die Aufzählung der Strukturen von [[Aromat]]en, insbesondere des Prototyps [[Benzol]]. Die beste Beschreibung von Benzol wurde durch den [[Deutschland|deutschen]] Chemiker [[Friedrich August Kekulé von Stradonitz|Friedrich Kekulé]] gemacht. Er betrachtete die Verbindung als einen ständigen Wechsel zwischen zwei Strukturen, beide mit alternierenden [[Einfachbindung|Einfach-]] und [[Doppelbindung]]en, jeweils mit der Doppelbindung an der Stelle, an der die Einfachbindung der anderen Struktur sitzt. Pauling zeigte mit einer geeigneten Beschreibung auf Basis der [[Quantenmechanik]], dass es sich um eine dazwischenliegende Struktur handelt, die Aspekte von beidem enthalten. Die Struktur stellte mehr eine Überlagerung beider Strukturen als einen schnellen Wechsel zwischen ihnen dar. Der Begriff [[Resonanz]] wurde diesem Phänomen erst später gegeben. Auf eine bestimmte Weise gleicht das Phänomen dem der Hybridisierung, das schon früher beschrieben wurde, da es ebenso mehr als eine Elektronenstruktur mit einbezieht um ein dazwischenliegendes Resultat zu erzielen. |
|||
[[Datei:Linus Pauling family 1954.jpg|mini|Pauling und seine Kinder feiern 1954 in [[Stockholm]] die Verleihung des Nobelpreises. Von links nach rechts sitzend: Linus Pauling, Jr., Peter Pauling und Linda Pauling. Von links nach rechts stehend: ein Unbekannter und Crellin Pauling.]] |
|||
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] verursachte eine grundlegende Änderung in Paulings Leben. Bis zu diesem Zeitpunkt war er ziemlich unpolitisch, aber als Ergebnis seiner Erfahrungen engagierte er sich als Friedensaktivist. Pauling war zudem [[Atheismus|Atheist]].<ref>Lukas Mihr: ''[http://hpd.de/node/11790 Ohne Gott ist alles erlaubt? – Atheistische „Helden“.]'' In: ''Humanistischer Pressedienst.'' 5. August 2011.</ref> 1946 wurde er Mitglied des [[Emergency Committee of Atomic Scientists]] (Vorsitzender war [[Albert Einstein]]; die sieben übrigen Mitglieder waren [[Harold C. Urey]] (Vice-Chairman), [[Hans Bethe]], [[T.R. Hogness]], [[Philip M. Morse]], [[Leó Szilárd]], [[Victor Weisskopf]] und Pauling). Das Committee wollte die Öffentlichkeit über die Gefahren aufklären, die von Nuklearwaffen ausgehen. Er erhielt 1948 die [[Medal for Merit]], damals die höchste zivile Auszeichnung der USA. |
|||
Bereits wenige Jahre später aber verweigerte ihm das [[Außenministerium (Vereinigte Staaten)|Außenministerium der USA]] wegen seines politischen Engagements einen [[Reisepass]], als er 1952 als Redner zu einer wissenschaftlichen Konferenz in London im Mai eingeladen worden war.<ref>Clifford Mead, Thomas Hager (Hrsg.): ''Linus Pauling – scientist and peacemaker.'' Oregon State University Press, 2001, S. 153.</ref> Auf dieser Konferenz sollte es um die [[Helix]]-Struktur der Proteine gehen. Wäre es ihm möglich gewesen, an dieser Konferenz teilzunehmen, wäre er vielleicht schon eher auf die wahre Struktur der DNA gestoßen.<ref>Clifford Mead, Thomas Hager (Hrsg.): ''Linus Pauling – scientist and peacemaker.'' Oregon State University Press, 2001, S. 159.</ref> Die Verweigerung des Passes führte zu Protesten europäischer und US-amerikanischer Wissenschaftler wie [[Robert Robinson]] und [[Albert Einstein]]. Für eine Konferenz in Frankreich im Juli 1952 erhielt er wieder einen Reisepass.<ref>Clifford Mead, Thomas Hager (Hrsg.): ''Linus Pauling – scientist and peacemaker.'' Oregon State University, Press 2001, S. 154.</ref> |
|||
1957 begann Pauling zusammen mit dem Biologen [[Barry Commoner]] (1917–2012) einen Petitionsfeldzug. Dieser hatte die Verteilung von radioaktivem <sup>90</sup>[[Strontium|Sr]] in den [[Zahn|Milchzähnen]] von Kindern in ganz Nordamerika untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass die oberirdischen [[Atomtest]]s große Gesundheitsrisiken durch den radioaktiven [[Radioaktiver Niederschlag|Fallout]] mit sich bringen. 1958 übergaben Pauling und seine Frau der US-Regierung eine Petition der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], die von mehr als 11.000 Wissenschaftlern unterzeichnet worden war und ein Ende der Atomtests verlangte. Der darauf folgende öffentliche Druck führte zu einem [[Moratorium (Wirtschaft)|Moratorium]] und einem Testverbot, das [[John F. Kennedy]] und [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Nikita Chruschtschow]] 1963 unterschrieben. Am Tag, an dem der Vertrag in Kraft trat, vergab das Nobelpreis-Komitee an Pauling den [[Friedensnobelpreis]]: |
|||
=== Arbeiten über biologische Moleküle === |
|||
{{Zitat |
|||
Mitte der 30er Jahre beschloss sich Pauling, sich neue Interessensgebiete zu erschließen. In seinen frühen Jahren erwähnte er sein mangelndes Interesse am Studium von Molekülen mit biologischer Bedeutung. Als aber das CalTech einen immer größeren Schwerpunkt auf der Biologie entwickelte, begann Pauling mit solch großen Biologen wie [[Thomas Hunt Morgan]], [[Theodosius Dobzhanski]], [[Calvin Bridges]], und [[Alfred Sterdivant]] zusammenzuarbeiten, da er ein Interesse für biologische Moleküle entwickelte. |
|||
|Text=Linus Carl Pauling, who ever since 1946 has campaigned ceaselessly, not only against nuclear weapons tests, not only against the spread of these armaments, not only against their very use, but against all warfare as a means of solving international conflicts. |
|||
|Sprache=en |
|||
|Autor=Gunnar Jahn |
|||
|Quelle=Award ceremony speech, the Nobel Peace Prize 1962 |
|||
|Übersetzung=Linus Carl Pauling hat sich seit 1946 immer unablässig eingesetzt, nicht nur gegen Atomwaffentests, nicht nur gegen die Verbreitung von Atomwaffen, auch nicht nur gegen deren Verwendung, sondern gegen alle Kriegsführung als Maßnahme zur Lösung internationaler Konflikte. |
|||
|ref=<ref>https://www.nobelprize.org/prizes/peace/1962/ceremony-speech/</ref>}} |
|||
Viele von Paulings Kritikern, darunter auch viele Wissenschaftler, die seinen Beitrag zur Chemie anerkennen, sahen ihn als naiven Fürsprecher des [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Kommunismus]]. Er wurde von einem internen Sicherheitskomitee des Senats zitiert, das ihn als den „wichtigsten Wissenschaftler praktisch jeder Aktivität der kommunistischen Friedensoffensive in diesem Land“ bezeichnete. Eine Überschrift des ''Life Magazine'' charakterisierte seinen Friedensnobelpreis von 1962 als „Sonderbare Verunglimpfung aus Norwegen“. |
|||
Seine erste Arbeit auf diesem Gebiet betraf die Struktur von [[Hämoglobin]]. Er konnte demonstrieren, dass das Hämoglobin-Molekül seine Struktur ändert, wenn es ein [[Sauerstoff|Sauerstoffatom]] einbindet oder abgibt. Als ein Ergebnis dieser Untersuchungen entschied er sich, eine gründlicher Studie über die Strukturen von [[Protein]]en im Allgemeinen zu machen. Dazu kehrte er wieder zu seiner alten Methode der [[Röntgendiffraktion]] zurück. Proteinmoleküle sind aber leider wesentlich weniger für diese Technik geeignet als kristalline Mineralien. Die besten Röntgenfotographien von Proteinen gelangen in den 30ern dem britischen [[Kristallograph]]en [[William Astbury]], als aber Pauling [[1937]] versuchte sich an Astburys Untersuchungen zu beteiligen, gelang es ihm nicht. |
|||
=== Begründung der orthomolekularen Medizin === |
|||
Pauling benötigte elf Jahre, um das Problem zu erklären: Seine mathematische Analyse war zwar korrekt, doch Astburys Bilder wurden auf solche Weise aufgenommen, dass sie gekippt zu ihren erwarteten Positionen dargestellt wurden. Pauling formulierte ein Modell der Struktur des Hämoglobins, in welchem die Atome in welchem die Atome in einer [[Helix]] angeordnet sind und übertrug diese Idee auf Proteine im Allgemeinen. Auf diese [[Helix]]-Struktur ist auch die [[Doppelhelix]] zurückzuführen, die [[James Watson]] und [[Francis Crick]] für die [[Desoxyribonukleinsäure]] (DNS) postulierten. Auch Pauling kam dieser Struktur sehr nahe, obwohl seine angenommene Struktur der DNS nicht ganz korrekt war, glauben Viele, die mit seiner Arbeit vertraut sind, dass Pauling bald zum selben Ergebnis wie Watson und Crick gekommen wäre, wenn diese ihm nicht zuvorgekommen wären. |
|||
1966, im Alter von 65 Jahren, begann er, die Ideen des [[Biochemie|Biochemikers]] [[Irwin Stone]] (1907–1984) zu übernehmen, der in großen Dosen von [[Vitamin C]] ein Mittel gegen [[Erkältung]]en sah. Pauling jedoch ging noch weiter und glaubte, dass man mit Vitamin C auch [[Krebs (Medizin)|Krebserkrankungen]] vorbeugen und die Ausbreitung des [[HIV|HI-Virus]] verhindern könnte.<ref>{{Internetquelle| autor=Bas Kast| url=https://www.tagesspiegel.de/themen/gesundheit/linus-pauling-viel-vitamin-c-fuer-den-noblen-geist/206652.html| titel=Linus Pauling: Viel Vitamin C für den noblen Geist| hrsg=[[Der Tagesspiegel]]| datum=2001-02-27| abruf=2023-01-03| archiv-url=https://web.archive.org/web/20220311212757/https://www.tagesspiegel.de/themen/gesundheit/linus-pauling-viel-vitamin-c-fuer-den-noblen-geist/206652.html| abruf-verborgen=1}}</ref> Er selbst nahm eine Zeitlang jeden Tag etwa 18 Gramm Vitamin C zu sich<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/wissen/geschichte/historische-persoenlichkeiten/linus-carl-pauling-nobelpreistraeger-nobelpreis-100.html |titel=Vitamin wurde ihm zum Verhängnis |titelerg=Linus Pauling |werk=Bayrischer Rundfunk |datum=2020-02-27 |sprache=de |abruf=2022-07-20}}</ref> und ging mit plakativen Formulierungen („Vitamine! Vitamine!“)<ref>{{Internetquelle |autor=Harald Martenstein |url=https://www.zeit.de/2012/18/Martenstein |titel=Linus Pauling: Viel Vitamin C für den noblen Geist |werk= |hrsg=[[Die Zeit]] |datum=2012-04-26 |abruf=2020-01-23}}</ref> gegen fast jedes medizinische Problem vor. |
|||
Diese Überzeugungen Paulings haben immer wieder Kontroversen verursacht und wurden wiederholt als [[Pseudowissenschaft]] eingeordnet. Obwohl die meisten Wissenschaftler Paulings Annahmen nicht für richtig halten, sind einige wenige überzeugt davon, dass dies einer der Fälle sei, in denen natürliche Substanzen im Körper Krankheiten verhindern könnten.<ref>[[Paul A. Offit]]: ''[http://www.theatlantic.com/health/archive/2013/07/the-vitamin-myth-why-we-think-we-need-supplements/277947/ The Vitamin Myth: Why We Think We Need Supplements].'' In: ''The Atlantic.'' (Onlineausgabe), 19. Juli 2013. (Auszug aus Paul A. Offit: ''Do You Believe in Magic?: The Sense and Nonsense of Alternative Medicine?'' Harper, New York 2013)</ref><ref>{{Literatur |Titel=Vitamin C satt |TitelErg=im Archiv der Zeit |Sammelwerk=Die Zeit |Nummer=28 |Datum=1993-07-07 |Seiten=2 |Online=[http://www.zeit.de/1993/28/vitamin-c-satt/seite-2 zeit.de] |Abruf=2014-05-25}}</ref> Basierend auf Paulings Thesen entwickelte sich die [[orthomolekulare Medizin]]. |
|||
Pauling beschäftigte sich auch mit [[Enzym]]-Reaktionen und zeigte, dass die [[Sichelzellenanämie]] auf die Veränderung einer einzigen [[Aminosäure]] des [[Hämoglobin]]s zurückzuführen ist. |
|||
1973 gründete Pauling in [[Menlo Park]], Kalifornien,<ref>Heather Rock Woods: [https://www.paloaltoonline.com/weekly/morgue/news/1996_Jan_12.PAULING.html ''BUSINESS: Linus Pauling Institute to leave town''] In: [https://www.paloaltoonline.com/ ''Palo Alto online''], 12. Januar 1996.</ref> zusammen mit dem Biochemiker Arthur B. Robinson und dem Chemiker Keene Dimic das ''Institute of Orthomolecular Medicine'' (deutsch: ''Institut für orthomolekulare Medizin''), welches später in ''The Linus Pauling Institute of Science and Medicine'' umbenannt wurde.<ref>[https://lpi.oregonstate.edu/about/linus-pauling-biographical-timeline ''Linus Pauling Biographical Timeline''] In: [https://lpi.oregonstate.edu/ ''Linus Pauling Institute'']</ref> |
|||
=== Der Zweite Weltkrieg === |
|||
Einer seiner Schüler und damaligen Mitarbeiter am Institut, [[Matthias Rath]], griff die These der Heilkraft hochdosierter Vitamine auf und erweiterte sie umfassend zur umstrittenen [[Alternativmedizin|alternativmedizinischen]] „[[Zellularmedizin]]“. |
|||
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] verursachte eine grundlegende Änderung in Paulings Leben. Bis zu diesem Zeitpunkt war er ziemlich unpolitisch, aber als Ergebnis seiner Erfahrungen engagierte er sich als Friedensaktivist. [[1946]] wurde er Mitglied des [[Emergency Committee of Atomic Scientists]], dem [[Albert Einstein]] vorsaß und der die Öffentlichkeit über die Gefahren aufklären wollte, die von Nuklearwaffen ausgehen. Durch sein politisches Engagement verweigerte ihm das U.S. State Departement ein Visum, als er [[1952]] als Redner zu einer wissenschaftlichen Konferenz in London eingeladen wurde. Erst kurz vor der Zeremonie zur Verleihung des Nobelpreises [[1954]] erhielt er wieder einen Reisepass. |
|||
Pauling starb im Alter von 93 Jahren auf seiner Farm in [[Big Sur]] in [[Kalifornien]] an [[Prostatakrebs]].<ref>Goertzel und Goertzel, S. 247.</ref> |
|||
[[1957]] begann Pauling zusammen mit dem Biologen [[Barry Commoner]] einen Petitionsfeldzug. Dieser hatte die Verteilung von radioaktiven Strontium-90 in den [[Zahn|Milchzähnen]] von Kindern in ganz Nordamerika untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass die überirdischen [[Atomtest]]s große Gesundheitsrisiken durch den radioaktiven [[Fallout]] mit sich bringen. [[1958]] übergaben Pauling und seine Frau der US-Regierung eine Petition der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], die von mehr als 11.000 Wissenschaftlern unterzeichnet wurde und ein Ende der Atomtests verlangte. Der darauffolgende öffentliche Druck führte zu einem [[Moratorium]] und einem teilweisen Testverbot, das [[John F. Kennedy]] und [[Nikita Chruschtschow]] [[1963]] unterschrieben. Am Tag, an dem der Vertrag in Kraft trat, vergab das Nobelpreis-Komitee Pauling den Friedensnobelpreis: "Linus Carl Pauling hat sich seit 1946 immer unablässig eingesetzt, nicht nur gegen Atomwaffentests, nicht nur gegen die Verbreitung von Atomwaffen, auch nicht gegen deren Verwendung, sondern gegen alle Kriegsführung als Maßnahme zur Lösung internationaler Konflikte." |
|||
<!-- Gemäß Diskussion soll hier mit ordentlicher Quelle Paulings RDAs eingeordnet werden |
|||
In seinem Buch „Live Longer and Feel Better“ (dt. „Das Vitaminprogramm“) empfahl Pauling folgende Mikronährstoffaufnahme:<ref>[https://www.ivantic.info/Ostale_knjiige/Zdravlje/Linus_Pauling_Kako_ziveti_duze_i_osecati_se_bolje.pdf]</ref> |
|||
Viele von Paulings Kritikern, darunter auch viele Wissenschaftler, die seinen Beitrag zur Chemie anerkennen, stimmen nicht mit seinen politischen Standpunkten überein und sahen ihn als naiven Fürsprecher des russischen Kommunismus. Er wurde von einem internen Sicherheitskomittee des Senats zitiert, das ihn als den "wichtigsten Wissenschaftler praktisch jeder Aktivität der kommunistischen Friedensoffensive in diesem Land" bezeichnete. Eine außergewöhnliche Überschrift des ''Life Magazine'' charakterisierte seinen Friedensnobelpreis von 1963 als "Sonderbare Verunglimpfung aus Norwegen". |
|||
{| class="centered" |
|||
Die wissenschaftliche Arbeit Paulings späterer Jahre hat viele Kontroversen verursacht und wird von vielen Wissenschaftlern als ausgemachter Schwindel bezeichnet. 1966, im Alter von 65 Jahren, wenn viele Menschen in Rente gehen, begann er die Ideen des [[Biochemie|Biochemikers]] [[Irwin Stone]] zu übernehmen, der in großen Dosen von [[Vitamin C]] ein Mittel gegen [[Erkältung]]en sah. Pauling ging noch weiter und glaubte, dass Vitamin C auch gegen [[Krebs]] vorsorgen könnte. Wohingegen die meisten Wissenschaftler diese Annahmen nicht für gültig erachten, gibt es eine kleine Zahl, die überzeugt ist, dass dies einer der Fälle ist, in denen natürliche Substanzen im Körper Krankheiten verhindern können. Daraus entwickelte sich die neue Disziplin der [[orthomolekularen Medizin]] und als Pauling [[1974]] in Rente ging, gründete er zusammen mit anderen das [[Institut für Orthomolekulare Medizin]] in [[Palo Alto]], Kalifornien, das heute das ''Linus Pauling Institute of Science and Medicine'' ist. Heute ist das Institut von den massiven Dosen Vitamin C wieder abgekommen. |
|||
|- valign="left" |
|||
| |
|||
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center" |
|||
|+ |
|||
|- class="hintergrundfarbe6" |
|||
!Vitamin |
|||
!Chemische Verbindung(en) |
|||
!Paulings RDA |
|||
|- |
|||
|[[Vitamin A]] |
|||
|[[Retinol]] |
|||
|20,000–40,000 IU |
|||
|- |
|||
|Vitamin B<sub>1</sub> |
|||
|[[Thiamin]] |
|||
|50–100 mg |
|||
|- |
|||
|Vitamin B2|Vitamin B<sub>2</sub> |
|||
|[[Riboflavin]] |
|||
|50–100 mg |
|||
|- |
|||
|Vitamin B3|Vitamin B<sub>3</sub> |
|||
|[[Niacin]] |
|||
|300–600 mg |
|||
|- |
|||
|Vitamin B<sub>5</sub> |
|||
|[[Pantothensäure]] |
|||
|100–200 mg |
|||
|- |
|||
|[[Vitamin B6|Vitamin B<sub>6</sub>]] |
|||
|[[Pyridoxin]], [[Pyridoxal]] und [[Pyridoxamin]] |
|||
|50–100 mg |
|||
|- |
|||
|Vitamin B<sub>7</sub> |
|||
|[[Biotin]] |
|||
|/ |
|||
|- |
|||
|Vitamin B<sub>9</sub> |
|||
|[[Folsäure]] |
|||
|400–800 mg |
|||
|- |
|||
|[[Cobalamine|Vitamin B<sub>12</sub>]] |
|||
|[[Cobalamin]] |
|||
|100–200 mcg |
|||
|- |
|||
|Vitamin C |
|||
|[[Ascorbinsäure]] |
|||
|1000–18000 mg |
|||
|- |
|||
|[[Vitamin D]] |
|||
|[[Cholecalciferol]] |
|||
|800 IU |
|||
|- |
|||
|Vitamin E |
|||
|[[Tocopherol]] |
|||
|800 IU |
|||
|- |
|||
|[[Vitamin K]] |
|||
|[[Phyllochinon]] |
|||
|/ |
|||
|} <small>siehe auch: [[Vitamin B|Vitamin-B-Komplex]]</small> |
|||
| |
|||
|} |
|||
--> |
|||
== Preise, Ehrungen, Mitgliedschaften == |
|||
Linus Pauling ist neben [[Marie Curie]] einer der zwei einzigen Menschen, die einen [[Nobelpreis]] auf mehr als einem Gebiet erhalten haben. |
|||
[[Datei:Leninpeace f.jpg|mini|hochkant=.65|1968 verliehene Medaille des Internationalen Lenin-Friedenspreises mit Gravur für Linus Pauling]] |
|||
Neben dem Erhalt der Nobelpreise für Chemie und Frieden: |
|||
* 1931 [[Irving Langmuir Award]], American Chemical Society (ACS) |
|||
* 1933 Mitglied der [[National Academy of Sciences]] |
|||
* 1941 [[William H. Nichols Medal]], ACS (New York Section) |
|||
* 1946 [[Willard Gibbs Medal]] |
|||
* 1947 [[Davy-Medaille]] |
|||
* 1947 T. W. Richards Medal |
|||
* 1948 [[Medal for Merit]] des US-Präsidenten |
|||
* 1948 [[Liversidge Award]] der [[Royal Society of Chemistry]] |
|||
* 1951 [[Gilbert Newton Lewis Medal]] |
|||
* 1952 [[Pasteur Medal]], Französische Biochemische Gesellschaft |
|||
* 1955 Addis Medal, National Nephrosis Foundation |
|||
* 1955 John Phillips Medal, [[American College of Physicians]] |
|||
* 1956 Amedeo Avogadro Medaille |
|||
* 1957 Paul Sabatier Medaille |
|||
* 1957 Internationale Hugo Grotius Medaille |
|||
* 1960 Namensgeber für die [[Pauling-Inseln]] vor der Westküste des Grahamlands, Antarktika |
|||
* 1965 Medaille der Rumänischen Akademie der Wissenschaften |
|||
* 1966 [[Linus Pauling Award]], der Preis der ACS ist nach ihm benannt und er ist der erste Preisträger |
|||
* 1966 Silbermedaille Institut de France |
|||
* 1967 [[Roebling-Medaille]] |
|||
* 1968 [[Internationaler Lenin-Friedenspreis]] |
|||
* 1974 [[National Medal of Science]] |
|||
* 1977 [[Lomonossow-Goldmedaille]] |
|||
* 1979 [[NAS Award in Chemical Sciences]] (National Academy of Sciences) |
|||
* 1981 John K. Lattimer Medal, American Academy of Urology |
|||
* 1984 [[Priestley Medal]], American Chemical Society |
|||
* 1984 Chemie Preis der [[Arthur M. Sackler]] Foundation |
|||
* 1986 Lavoisier-Silbermedaille der Fondation de la Maison de la Chimie. |
|||
* 1989 [[Vannevar Bush Award]], [[National Science Board]] |
|||
* 1990 [[Richard C. Tolman]] Medal, American Chemical Society Southern California Section |
|||
* 1991 Der [[Asteroid]] [[(4674) Pauling]] wurde anlässlich seines 90. Geburtstags nach ihm benannt |
|||
* 1994 [[Benjamin Franklin Medal for Distinguished Public Service]] der [[American Philosophical Society]] |
|||
Pauling erhielt 47 Ehrendoktorate (u. a. Oxford, Cambridge, Sorbonne, Princeton, Chicago), das erste 1933.<ref>[http://scarc.library.oregonstate.edu/coll/pauling/awards/index.html Preise von Pauling, Oregon State Library].</ref> |
|||
2008 kam er auf eine 41-Cent-Briefmarke der USA. |
|||
Er war Mitglied zahlreicher Akademien ([[Norwegische Akademie der Wissenschaften]], [[Russische Akademie der Wissenschaften|Sowjetischen Akademie der Wissenschaften]], [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Leopoldina]],<ref>{{Leopoldina|4454|IDName=linus-pauling|Name=Linus Pauling|Kommentar=mit Bild|Datum=24. Mai 2016}}</ref> [[Royal Society]] (1948), [[Royal Society of Edinburgh]], [[Royal Institution]], [[Académie des sciences]] (1948)). Er war Mitglied der [[National Academy of Sciences]] (1933), der [[American Philosophical Society]], der [[American Academy of Arts and Sciences]] (1944)<ref>''Members of the American Academy. Listed by election year, 1900–1949'' ([https://www.amacad.org/multimedia/pdfs/publications/bookofmembers/electionIndex1900-1949.pdf amacad.org] PDF). Abgerufen am 8. Oktober 2015</ref> und der [[American Association for the Advancement of Science]]. |
|||
1965 wurde Pauling [[Ehrenpräsident]] der [[Internationale Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung|Internationalen Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung]], deren „wissenschaftlichem Beirat“ er seit 1958 angehörte.<ref>Jörg Melzer: ''4.3.2 Internationale Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung (IVG)'' In: ''Vollwerternährung: Diätetik, Naturheilkunde, Nationalsozialismus, sozialer Anspruch'', [[Franz Steiner Verlag]], Stuttgart 2003; S. 307. ISBN 3-515-08278-6.</ref> Er war zudem Präsident des „wissenschaftlichen Beirates“ im [[Weltbund zum Schutz des Lebens]]. |
|||
== Schriften (Auswahl) == |
|||
=== Aufsätze in Fachpublikationen === |
|||
* mit Alfred E. Mirsky: ''On The Structure of Native, Denatured, and Coagulated Proteins.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences]].'' (PNAS). Washington DC 22 (1936), Nr. 7 (July), {{ISSN|0027-8424}}, S. 439–447. |
|||
* mit Carl Niemann: ''The Structure of Proteins.'' In: ''[[Journal of the American Chemical Society]].'' Washington DC 61 (1939), {{ISSN|0002-7863}}, S. 1860–1867. |
|||
* mit Dan H. Campbell und David Pressman: ''The Nature of the Forces Between Antigen and Antibody and of the Precipitation Reaction.'' In: ''[[Physiological Reviews]].'' Bethesda Md 23 (1943), Nr. 3 (July), {{ISSN|0031-9333}}, S. 203–219. |
|||
* mit Harvey A. Itano, S. J. Singer und Ibert C. Wells: ''Sickle Cell Anemia, A Molecular Disease.'' In: ''[[Science]].'' Washington DC 110 (1949), Nr. 2865 (25 November), {{ISSN|0036-8075}}, S. 543–548. |
|||
* mit Robert B. Corey: ''The Polypeptide-Chain Configuration in Hemoglobin and Other Globular Proteins.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences.'' (PNAS). Washington DC, 37 (1951) 5 (May), {{ISSN|0027-8424}}, S. 282–285. |
|||
* mit Robert B. Corey: ''A Proposed Structure for the Nucleic Acids.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences.'' (PNAS). Washington DC 39.1953, {{ISSN|0027-8424}}, S. 84–97. |
|||
* ''How my interest in proteins developed.'' In: ''Protein Science.'' (PS). Laboratory Press, Cold Spring Harbor 2.1993, 6, {{ISSN|0961-8368}}, S. 1060–1063. |
|||
* ''My first five years in science.'' In: ''[[Nature]]''. London 371 (1994), Nr. 6492, {{ISSN|0028-0836}}, S. 10. |
|||
''(Eine Auswahl an Publikationen auch über ihn als Reprint in PDF-Format findet sich [http://profiles.nlm.nih.gov/MM/Views/AlphaChron/date/10002/ hier].)'' |
|||
=== Lehrbücher === |
|||
* ''Die Natur der chemischen Bindung.'' Übersetzt von H. Noller. Verlag Chemie, Weinheim 1968, 1976 (engl. Original 1939 und 1960), ISBN 3-527-25217-7. |
|||
* ''Grundlagen der Chemie.'' Übersetzt von Friedrich G. Helfferich. Verlag Chemie, Weinheim 1956, 1973, ISBN 3-527-25392-0. |
|||
* ''General Chemistry.'' W. H. Freeman, San Francisco 1949, 1970; Dover Publications, New York 1988 (engl. Original, [[Nachdruck]]), ISBN 0-486-65622-5. |
|||
* mit [[E. Bright Wilson Jr.]]: ''Introduction to Quantum Mechanics with Applications to Chemistry.'' McGraw-Hill, New York 1935; Dover Publications, New York 1963, 1985, ISBN 0-486-64871-0. |
|||
=== Bücher zu Vitamin C === |
|||
* ''Vitamin C und der Schnupfen''. Übersetzt von Friedrich G. Helfferich. Verlag Chemie, Weinheim 1972 (engl. Original 1970), ISBN 3-527-25458-7. |
|||
** ''Vitamin C, the Common Cold and the Flu.'' San Francisco 1976. |
|||
* ''Das Vitamin-Programm.'' Goldmann Verlag, München 1990, 1992, ISBN 3-442-13648-2. |
|||
=== Politische Schriften === |
|||
* Linus Pauling: ''Leben oder Tod im Atomzeitalter''. Illustriert von Roger Hayward, übersetzt von Hildburg Braun. Sensen, Wien 1960 ({{DNB|453718329}}); Aufbau, Berlin 1964 ({{DNB|453718337}}). |
|||
* Linus Pauling: ''Neue Moral und internationales Recht.'' Zwei Reden. Union-Verlag VOB, Berlin 1970 (Der Vortrag zur Nobelpreisverleihung: „Der Nobelvortrag“ und „Die Leipziger Vorlesung“, {{DNB|457776498}}). |
|||
== Literatur == |
|||
* Anthony Serafini: ''Linus Pauling – A Man and His Science''. Paragon House, New York NY 1989, ISBN 0-913729-88-4. |
|||
* Barbara Marinacci (Hrsg.): ''Linus Pauling in His Own Words. Selections from His Writings, Speeches, and Interviews''. Touchstone Books, Simon & Schuster, New York 1995, ISBN 0-684-80749-1. |
|||
* Bernhard Kupfer: ''Lexikon der Nobelpreisträger''. Patmos, Düsseldorf 2001, ISBN 3-491-72451-1. |
|||
* ''Die 100 des Jahrhunderts. Naturwissenschaftler.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16451-5, S. 150f. |
|||
* Clifford Mead, Thomas Hager (Hrsg.): ''Linus Pauling – scientist and peacemaker.'' Oregon State University Press, 2001. |
|||
* Tom Hager: ''Force of the nature: the life of Linus Pauling.'' New York 1995. |
|||
* Tom Hager: ''Linus Pauling and the chemistry of life.'' Oxford UP, 1998. |
|||
* [[Jack D. Dunitz]]: ''Linus Pauling.'' Biographical Memoirs National Academy, ([http://www.nasonline.org/publications/biographical-memoirs/memoir-pdfs/pauling-linus.pdf nasonline.org] PDF). |
|||
* Ralf-Dieter Hofheinz: ''Pauling, Linus.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1115. |
|||
== Dokumentarfilm == |
|||
* ''Linus Pauling.'' (Zusatztitel 2011: ''Ein Rückblick auf unser Jahrhundert – Zum [[Internationales Jahr der Chemie|Internationalen Jahr der Chemie]].'') Dokumentarfilm, Deutschland, 1994, Buch und Regie: Andrea und Harald von Troschke, Produktion: [[WDR]], mit Archivmaterial und Interviewaufnahmen zwischen 1991 und 1993, [http://programm.ard.de/TV/2011/12/06/linus-pauling/eid_284877149101093?sender=28007&list=main1#top Inhaltsangabe] der [[ARD]]. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commons}} |
|||
*[http://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/people/pauling.html Linus Pauling] |
|||
* [http://lpi.oregonstate.edu/ Linus Pauling Institute] |
|||
*[http://osulibrary.orst.edu/specialcollections/rnb/ Scans von 46 von Pauling's Notizbüchern der Jahre 1922 bis 1994] |
|||
* {{DNB-Portal|118789953}} |
|||
* [http://www.webelements.com/webelements/elements/text/U/eneg.html Elektronegativität bei Webelements] |
|||
* {{nobel-ch|1954|Linus Carl Pauling}} |
|||
* {{nobel-fr|1962|Linus Carl Pauling}} |
|||
* [http://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/people/pauling.html Linus Pauling – Würdigung] |
|||
* [http://scarc.library.oregonstate.edu/coll/pauling/rnb/index.html Scans von 46 von Pauling's Notizbüchern der Jahre 1922 bis 1994] |
|||
* [http://scarc.library.oregonstate.edu/coll/pauling/bond/index.html Linus Pauling: The Nature of the Chemical Bond] |
|||
* [http://scarc.library.oregonstate.edu/coll/pauling/index.html The Ava Helen and Linus Pauling Papers at the Oregon State University Libraries] |
|||
* [http://paulingblog.wordpress.com/ Creating The Pauling Catalogue] und [http://paulingcatalogue.org/ The Pauling Catalogue] |
|||
* [http://www.aip.org/history-programs/niels-bohr-library/oral-histories/3448 Pauling, Oral History Interview 1964, AIP], mit [[John Heilbron]] |
|||
* [http://oralhistories.library.caltech.edu/18/ Pauling, Oral History Interview 1984, Caltech] |
|||
* [http://www.genealogy-theochem.de/view.php?id=1547 Linus Pauling] im [[Theoretical Chemistry Genealogy Project]] |
|||
* Wolfgang Burgmer: [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/pauling104.html ''19.08.1994 – Todestag des Chemikers Linus Pauling''] [[WDR]] [[ZeitZeichen (Hörfunksendung)|ZeitZeichen]] vom 19. August 2014. (Podcast) |
|||
* {{Academictree|chemistry|1953}} |
|||
* [https://www.ardmediathek.de/video/aktuelle-kamera/erklaerung-von-linus-pauling-zum-kampf-gegen-ruestungspolitik/ard/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xNDU4MDQ Erklärung von Linus Pauling zum Kampf gegen Rüstungspolitik] [[Deutscher Fernsehfunk]], 21. September 1961 (Video im [[ARD Retro|ARD-Retro]]-Angebot der [[ARD Mediathek]]). |
|||
== Belege == |
|||
<references /> |
|||
{{NaviBlock |
|||
|Navigationsleiste Träger des Nobelpreises in Chemie |
|||
|Navigationsleiste Träger des Friedensnobelpreises |
|||
}} |
|||
{{Normdaten|TYP=p|GND=118789953|LCCN=n79144786|NDL=00452314|VIAF=91892412}} |
|||
{{SORTIERUNG:Pauling, Linus}} |
|||
[[Kategorie:Linus Pauling| ]] |
|||
[[Kategorie:Nobelpreisträger für Chemie]] |
|||
[[Kategorie:Friedensnobelpreisträger]] |
|||
[[Kategorie:Hochschullehrer (California Institute of Technology)]] |
|||
[[Kategorie:Theoretischer Chemiker]] |
|||
[[Kategorie:Physikochemiker]] |
|||
[[Kategorie:Chemiker (20. Jahrhundert)]] |
|||
[[Kategorie:Kristallograph]] |
|||
[[Kategorie:Ehrendoktor der Autonomen Universität Madrid]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der American Philosophical Society]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der Académie des sciences]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]] |
|||
[[Kategorie:Auswärtiges Mitglied der Royal Society]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der Royal Society of Edinburgh]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Sciences]] |
|||
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)]] |
|||
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]] |
|||
[[Kategorie:Person (Unitarismus)]] |
|||
[[Kategorie:Vertreter des Atheismus]] |
|||
[[Kategorie:Träger der Medal for Merit]] |
|||
[[Kategorie:Träger der Lomonossow-Goldmedaille]] |
|||
[[Kategorie:Träger der National Medal of Science]] |
|||
[[Kategorie:Träger des Internationalen Lenin-Friedenspreises]] |
|||
[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Asteroiden]] |
|||
[[Kategorie:US-Amerikaner]] |
|||
[[Kategorie:Geboren 1901]] |
|||
[[Kategorie:Gestorben 1994]] |
|||
[[Kategorie:Mann]] |
|||
{{Personendaten |
|||
[[pl:Linus Pauling]] |
|||
|NAME=Pauling, Linus |
|||
|ALTERNATIVNAMEN=Pauling, Linus Carl (vollständiger Name) |
|||
[[nl:Linus_Pauling]] |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Chemiker |
|||
[[ko:라이너스 폴링]] |
|||
|GEBURTSDATUM=28. Februar 1901 |
|||
|GEBURTSORT=[[Portland (Oregon)|Portland]], [[Oregon]] |
|||
|STERBEDATUM=19. August 1994 |
|||
|STERBEORT=[[Big Sur]], [[Kalifornien]] |
|||
}} |
Aktuelle Version vom 11. Juni 2025, 19:11 Uhr

Linus Carl Pauling (* 28. Februar 1901 in Portland, Oregon; † 19. August 1994 in Big Sur, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Chemiker. Er erhielt 1954 den Nobelpreis für Chemie für seine Forschungen über die Natur der chemischen Bindung und ihre Anwendung bei der Aufklärung der Struktur komplexer Substanzen. 1963 erhielt er für sein großes Engagement den Friedensnobelpreis rückwirkend für das Jahr 1962 als besondere Auszeichnung für seinen Einsatz gegen Atomwaffentests. Pauling ist damit neben der Physikerin und Chemikerin Marie Curie der bislang einzige Träger zweier Nobelpreise unterschiedlicher Kategorien.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pauling wurde 1901 in Portland, Oregon, geboren. Sein Vater, Hermann Heinrich Wilhelm Pauling, ein Apotheker, dessen Eltern aus Freiburg im Breisgau eingewandert waren, zog mit seiner Familie zwischen 1903 und 1909 von einer Stadt in die andere und kehrte im letzten Jahr wieder mit ihr nach Portland zurück. Schon als Kind war Pauling ein unersättlicher Leser. Einmal schrieb sein Vater sogar einen Brief an eine örtliche Zeitung mit der Bitte um Vorschläge für weitere Bücher, mit denen man ihn beschäftigen könnte. 1910 starb sein Vater an einem durchgebrochenen Magengeschwür und hinterließ eine Frau mit Existenzsorgen und nunmehr drei Halbwaisen.
Während seiner Zeit auf dem Gymnasium hatte sein Schulfreund Lloyd Jeffress in seinem Schlafzimmer ein kleines Chemielabor. Die Experimente mit Jeffress inspirierten Pauling, später Chemiker zu werden. Auch während der Highschool machte Pauling weiter chemische Experimente und lieh sich den größten Teil der Ausrüstung und Materialien von einer leerstehenden Stahlfabrik in der Nähe, bei der sein Großvater als Nachtwächter arbeitete.
Pauling war in jungen Jahren Angehöriger der Lutherischen Kirche, trat aber im reifen Alter der unitarisch-universalistischen Kirche bei. Als ihr Mitglied bekannte er sich zwei Jahre vor seinem Tod öffentlich als Atheist.[1]
Hochschuljahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereits mit 16 Jahren schrieb Pauling sich 1917 im Oregon Agricultural College (OAC) ein, der heutigen Oregon State University. Er belegte die Fächer Mathematik, Physik sowie Chemie und arbeitete, um sich sein Studium finanzieren zu können, während er gleichzeitig eine Vielzahl von Vorlesungen besuchte.
In seinen letzten beiden Jahren am College lernte Pauling die Arbeit von Gilbert N. Lewis und Irving Langmuir kennen, die sich mit der Elektronenstruktur von Atomen und deren chemischen Bindungen, die sie befähigte, Moleküle zu bilden, beschäftigten. Er beschloss, seine Forschungen darauf zu konzentrieren, wie die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Substanzen mit ihrer Atomstruktur zusammenhängen. So wurde er Mitbegründer einer neuen Wissenschaft, der Quantenchemie.
In seinem letzten Jahr am College lernte er Ava Helen Miller, eine Kommilitonin, kennen und heiratete sie am 17. Juni 1923. Das Ehepaar bekam drei Söhne und eine Tochter.
1922 schloss Pauling am OAC als Bachelor in chemical engineering ab und begann ein Aufbaustudium in Chemie am Caltech in Pasadena (Kalifornien). In seinen Abschlussforschungen verwendete er die Röntgenbeugung, um Kristallstrukturen zu bestimmen. Während seiner Zeit am Caltech veröffentlichte er sieben Schriften über die Kristallstrukturen von Mineralien und erhielt 1925 seinen Doktorgrad für Chemie summa cum laude.
Frühe wissenschaftliche Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Hilfe eines Guggenheim-Stipendiums reiste Pauling 1926 nach Europa, um bei Arnold Sommerfeld in München, Niels Bohr in Kopenhagen und Erwin Schrödinger in Zürich weiterzustudieren. Alle drei arbeiteten auf dem neuen Feld der Quantenmechanik. Schon während seiner Zeit am OAC hatte sich Pauling mit Quantenmechanik beschäftigt und wollte nun sehen, ob sie ihm beim Verständnis seines Fachgebietes – der Elektronenstruktur von Atomen und Molekülen – weiterhelfen konnten.
Er widmete die zwei Jahre in Europa ganz seiner Arbeit und entschied, dass dies der zukünftige Schwerpunkt seiner Forschungen sein sollte. Damit wurde er einer der ersten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantenchemie. 1927 übernahm er eine Assistenzprofessur am Caltech für Theoretische Chemie.
Paulings Karriere am Caltech begann mit fünf sehr produktiven Jahren, in denen er seine Röntgenstudien an Kristallen fortsetzte und sich mit quantenmechanischen Berechnungen bei Atomen und Molekülen beschäftigte. In dieser Zeit veröffentlichte er schätzungsweise 50 Aufsätze. 1929 wurde er zum Associate Professor ernannt und erhielt 1930 eine volle Professur. 1931 erhielt er von der Amerikanischen Gesellschaft für Chemie den Langmuir-Preis für die bedeutendste Arbeit auf dem Gebiet der reinen Wissenschaft durch eine Person von unter 30 Jahren.
Im Sommer 1930 reiste Pauling wieder nach Europa, um mehr über die Verwendung von Elektronen bei Beugungsstudien zu lernen, die ähnlich wie seine Röntgenbeugungsuntersuchungen waren. Zusammen mit einem seiner Studenten, L. O. Brockway, baute er am Caltech ein Elektronenbeugungsinstrument und untersuchte damit die Molekularstruktur einer großen Zahl chemischer Substanzen.
1932 führte er das Konzept der Elektronegativität ein. Unter Verwendung der zahlreichen Eigenschaften von Molekülen wie der Energie, die aufgewendet werden muss, um chemische Bindungen aufzubrechen, oder der Dipolmomente von Molekülen bestimmte er numerische Werte für die meisten Elemente. Diese Werte ordnete er auf einer Skala, der Pauling-Skala für Elektronegativität, mit der sich die Natur von Bindungen zwischen Atomen und Molekülen bestimmen lässt. (Eine andere Maßeinheit für Elektronegativität wurde von Robert S. Mulliken definiert und stimmt im Großen und Ganzen mit Paulings überein. Die Pauling-Skala wird jedoch häufiger wissenschaftlich zitiert.)
Arbeiten über chemische Bindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende der 1920er-Jahre begann Pauling mit der Veröffentlichung von Aufsätzen über die Natur chemischer Bindungen, die 1939 in seinem berühmten Buch Die Natur der chemischen Bindung (Originaltitel: The Nature of the Chemical Bond) veröffentlicht wurden. Vor allem für seine Arbeiten auf diesem Gebiet erhielt er 1954 den Nobelpreis für Chemie „für seine Forschungen über die Natur der chemischen Bindung und deren Anwendung zur Erhellung der Strukturen von komplexen Substanzen“.
Aufbauend auf seinen Arbeiten veröffentlichte Pauling das Konzept der Hybridisierung. Üblicherweise werden die Elektronen eines Atoms als auf verschiedenen Atomorbitalen (bezeichnet als s, p usw.) befindlich beschrieben. Es zeigte sich aber, dass zur Beschreibung von Bindungen in Molekülen besser Funktionen konstruiert werden, bei denen beide Teile gegenseitig Eigenschaften übernehmen. So kann das 2s- und die drei 2p-Orbitale eines Kohlenstoffatoms zusammengefasst werden, um vier energetisch äquivalente Orbitale (sp3-Hybridorbitale genannt) zu bilden. Damit lassen sich die Molekülbindungen bei Kohlenstoffverbindungen wie Methan geeignet darstellen. Ebenso kann das 2s-Orbital mit zwei 2p-Orbitalen kombiniert werden um drei äquivalente Orbitale (sp2-Hybridorbitale genannt) zu erhalten, die zusammen mit dem verbleibenden nicht hybridisierten 2p-Orbital geeignet sind, um die Molekülbindungen einiger ungesättigter Kohlenstoffverbindungen wie Ethen zu beschreiben. Auch bei anderen Molekültypen lassen sich die Molekülbindungen durch andere Hybridisierungs-Schemata erklären.
Ein weiteres Gebiet seiner Forschungen war die Beziehung zwischen einer Ionenbindung, bei der Elektronen zwischen den Atomen transferiert werden, und einer kovalenten Bindung, bei der die Elektronen zwischen den Atomen gleichmäßig verteilt werden. Pauling zeigte, dass beide Bindungstypen lediglich Extreme darstellen, zwischen denen die meisten üblichen Bindungen liegen. Hier war besonders Paulings Konzept der Elektronegativität sehr nützlich, denn die Differenz der Elektronegativität zwischen zwei Atomen ist der sicherste Indikator für den Grad der Ionisierung der Bindung.
Das dritte seiner Forschungsthemen, das Pauling unter dem Dach der Natur der chemischen Bindung untersuchte, war die Aufzählung der Strukturen von Aromaten, insbesondere des Prototyps Benzol. Die bis dato nach heutigem Verständnis genaueste Beschreibung von Benzol war durch den deutschen Chemiker Friedrich Kekulé erfolgt. Er betrachtete die Verbindung als einen ständigen Wechsel zwischen zwei Strukturen, beide mit alternierenden Einfach- und Doppelbindungen, jeweils mit der Doppelbindung an der Stelle, an der die Einfachbindung der anderen Struktur sitzt. Pauling zeigte mit einer geeigneten Beschreibung auf Basis der Quantenmechanik, dass es sich um eine dazwischen liegende Struktur handelt, die Aspekte von beidem enthält. Die Struktur stellte eher eine Überlagerung beider Strukturen als einen schnellen Wechsel zwischen ihnen dar. Der Begriff Resonanz oder Mesomerie wurde diesem Phänomen erst später gegeben. Auf eine bestimmte Weise gleicht das Phänomen dem der Hybridisierung, das schon früher beschrieben worden war, da es ebenso mehr als eine Elektronenstruktur mit einbezieht, um ein dazwischenliegendes Resultat zu erzielen.
Arbeiten über biologische Moleküle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitte der 1930er-Jahre beschloss Pauling, sich neue Interessensgebiete zu erschließen. In seinen frühen Jahren erwähnte er sein mangelndes Interesse am Studium von Molekülen mit biologischer Bedeutung. Als aber das Caltech einen immer größeren Schwerpunkt auf die Biologie legte, begann Pauling mit großen Biologen wie Thomas Hunt Morgan, Theodosius Dobzhansky, Calvin Bridges und Alfred H. Sturtevant zusammenzuarbeiten, da er ein Interesse für biologische Moleküle entwickelte.
Seine erste Arbeit auf diesem Gebiet betraf die Struktur von Hämoglobin. Er konnte demonstrieren, dass das Hämoglobin-Molekül seine Struktur ändert, wenn es ein Sauerstoffatom einbindet oder abgibt. Als ein Ergebnis dieser Untersuchungen entschied er sich, eine gründliche Studie über die Strukturen von Proteinen im Allgemeinen zu machen. Dazu kehrte er wieder zu seiner alten Methode der Röntgenbeugung zurück. Proteinmoleküle sind aber wesentlich weniger für diese Technik geeignet als kristalline Mineralien. Die besten Röntgenfotografien von Proteinen gelangen in den 1930ern dem britischen Kristallographen William Astbury. Als aber Pauling 1937 versuchte, sich an Astburys Untersuchungen zu beteiligen, gelang es ihm nicht.
Pauling benötigte elf Jahre, um das Problem zu erklären: Seine mathematische Analyse war zwar korrekt, doch Astburys Bilder wurden auf solche Weise aufgenommen, dass sie gekippt zu ihren erwarteten Positionen dargestellt wurden. Pauling formulierte ein Modell der Struktur des Hämoglobins, in welchem die Atome in einer Helix angeordnet sind, und übertrug diese Idee auf Proteine im Allgemeinen. Die grundlegenden Untersuchungen zur Sekundärstruktur von Proteinen (Alpha-Helix, Beta-Faltblatt) veröffentlichte er mit seinem Kollegen Robert B. Corey (den er als Assistenten 1937 an das Caltech geholt hatte und der die Röntgenstrukturanalysen durchführte) und mit dem Gastwissenschaftler am Caltech Herman Branson um 1951. Auf diese Helix-Struktur ist auch die Doppelhelix zurückzuführen, die James Watson und Francis Crick für die Desoxyribonukleinsäure (DNS) postulierten. Auch Pauling kam dieser Struktur sehr nahe. Obwohl seine angenommene Struktur der DNA nicht ganz korrekt war, glauben viele, die mit seiner Arbeit vertraut sind, dass Pauling bald zum selben Ergebnis wie Watson und Crick gekommen wäre, wenn Rosalind Franklin, deren Werk die Grundlage zu Watson und Cricks Veröffentlichung war, ihm nicht zuvorgekommen wäre.
Pauling beschäftigte sich auch mit Enzym-Reaktionen und zeigte 1949 mit Seymour Jonathan Singer und Harvey Itano, dass die Sichelzellanämie auf die Veränderung eines Moleküls (Hämoglobin) zurückzuführen ist, wie sich später zeigte bei nur einer Aminosäure. In der Folge dieser Arbeit beschäftigte er sich mit der Struktur von Antikörpern und war 1942 an der Entwicklung der ersten synthetischen Antikörper beteiligt.
Engagement gegen Atomwaffen und Atomwaffentests
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Zweite Weltkrieg verursachte eine grundlegende Änderung in Paulings Leben. Bis zu diesem Zeitpunkt war er ziemlich unpolitisch, aber als Ergebnis seiner Erfahrungen engagierte er sich als Friedensaktivist. Pauling war zudem Atheist.[2] 1946 wurde er Mitglied des Emergency Committee of Atomic Scientists (Vorsitzender war Albert Einstein; die sieben übrigen Mitglieder waren Harold C. Urey (Vice-Chairman), Hans Bethe, T.R. Hogness, Philip M. Morse, Leó Szilárd, Victor Weisskopf und Pauling). Das Committee wollte die Öffentlichkeit über die Gefahren aufklären, die von Nuklearwaffen ausgehen. Er erhielt 1948 die Medal for Merit, damals die höchste zivile Auszeichnung der USA. Bereits wenige Jahre später aber verweigerte ihm das Außenministerium der USA wegen seines politischen Engagements einen Reisepass, als er 1952 als Redner zu einer wissenschaftlichen Konferenz in London im Mai eingeladen worden war.[3] Auf dieser Konferenz sollte es um die Helix-Struktur der Proteine gehen. Wäre es ihm möglich gewesen, an dieser Konferenz teilzunehmen, wäre er vielleicht schon eher auf die wahre Struktur der DNA gestoßen.[4] Die Verweigerung des Passes führte zu Protesten europäischer und US-amerikanischer Wissenschaftler wie Robert Robinson und Albert Einstein. Für eine Konferenz in Frankreich im Juli 1952 erhielt er wieder einen Reisepass.[5]
1957 begann Pauling zusammen mit dem Biologen Barry Commoner (1917–2012) einen Petitionsfeldzug. Dieser hatte die Verteilung von radioaktivem 90Sr in den Milchzähnen von Kindern in ganz Nordamerika untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass die oberirdischen Atomtests große Gesundheitsrisiken durch den radioaktiven Fallout mit sich bringen. 1958 übergaben Pauling und seine Frau der US-Regierung eine Petition der Vereinten Nationen, die von mehr als 11.000 Wissenschaftlern unterzeichnet worden war und ein Ende der Atomtests verlangte. Der darauf folgende öffentliche Druck führte zu einem Moratorium und einem Testverbot, das John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow 1963 unterschrieben. Am Tag, an dem der Vertrag in Kraft trat, vergab das Nobelpreis-Komitee an Pauling den Friedensnobelpreis:
“Linus Carl Pauling, who ever since 1946 has campaigned ceaselessly, not only against nuclear weapons tests, not only against the spread of these armaments, not only against their very use, but against all warfare as a means of solving international conflicts.”
„Linus Carl Pauling hat sich seit 1946 immer unablässig eingesetzt, nicht nur gegen Atomwaffentests, nicht nur gegen die Verbreitung von Atomwaffen, auch nicht nur gegen deren Verwendung, sondern gegen alle Kriegsführung als Maßnahme zur Lösung internationaler Konflikte.“
Viele von Paulings Kritikern, darunter auch viele Wissenschaftler, die seinen Beitrag zur Chemie anerkennen, sahen ihn als naiven Fürsprecher des sowjetischen Kommunismus. Er wurde von einem internen Sicherheitskomitee des Senats zitiert, das ihn als den „wichtigsten Wissenschaftler praktisch jeder Aktivität der kommunistischen Friedensoffensive in diesem Land“ bezeichnete. Eine Überschrift des Life Magazine charakterisierte seinen Friedensnobelpreis von 1962 als „Sonderbare Verunglimpfung aus Norwegen“.
Begründung der orthomolekularen Medizin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1966, im Alter von 65 Jahren, begann er, die Ideen des Biochemikers Irwin Stone (1907–1984) zu übernehmen, der in großen Dosen von Vitamin C ein Mittel gegen Erkältungen sah. Pauling jedoch ging noch weiter und glaubte, dass man mit Vitamin C auch Krebserkrankungen vorbeugen und die Ausbreitung des HI-Virus verhindern könnte.[7] Er selbst nahm eine Zeitlang jeden Tag etwa 18 Gramm Vitamin C zu sich[8] und ging mit plakativen Formulierungen („Vitamine! Vitamine!“)[9] gegen fast jedes medizinische Problem vor.
Diese Überzeugungen Paulings haben immer wieder Kontroversen verursacht und wurden wiederholt als Pseudowissenschaft eingeordnet. Obwohl die meisten Wissenschaftler Paulings Annahmen nicht für richtig halten, sind einige wenige überzeugt davon, dass dies einer der Fälle sei, in denen natürliche Substanzen im Körper Krankheiten verhindern könnten.[10][11] Basierend auf Paulings Thesen entwickelte sich die orthomolekulare Medizin.
1973 gründete Pauling in Menlo Park, Kalifornien,[12] zusammen mit dem Biochemiker Arthur B. Robinson und dem Chemiker Keene Dimic das Institute of Orthomolecular Medicine (deutsch: Institut für orthomolekulare Medizin), welches später in The Linus Pauling Institute of Science and Medicine umbenannt wurde.[13]
Einer seiner Schüler und damaligen Mitarbeiter am Institut, Matthias Rath, griff die These der Heilkraft hochdosierter Vitamine auf und erweiterte sie umfassend zur umstrittenen alternativmedizinischen „Zellularmedizin“.
Pauling starb im Alter von 93 Jahren auf seiner Farm in Big Sur in Kalifornien an Prostatakrebs.[14]
Preise, Ehrungen, Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben dem Erhalt der Nobelpreise für Chemie und Frieden:
- 1931 Irving Langmuir Award, American Chemical Society (ACS)
- 1933 Mitglied der National Academy of Sciences
- 1941 William H. Nichols Medal, ACS (New York Section)
- 1946 Willard Gibbs Medal
- 1947 Davy-Medaille
- 1947 T. W. Richards Medal
- 1948 Medal for Merit des US-Präsidenten
- 1948 Liversidge Award der Royal Society of Chemistry
- 1951 Gilbert Newton Lewis Medal
- 1952 Pasteur Medal, Französische Biochemische Gesellschaft
- 1955 Addis Medal, National Nephrosis Foundation
- 1955 John Phillips Medal, American College of Physicians
- 1956 Amedeo Avogadro Medaille
- 1957 Paul Sabatier Medaille
- 1957 Internationale Hugo Grotius Medaille
- 1960 Namensgeber für die Pauling-Inseln vor der Westküste des Grahamlands, Antarktika
- 1965 Medaille der Rumänischen Akademie der Wissenschaften
- 1966 Linus Pauling Award, der Preis der ACS ist nach ihm benannt und er ist der erste Preisträger
- 1966 Silbermedaille Institut de France
- 1967 Roebling-Medaille
- 1968 Internationaler Lenin-Friedenspreis
- 1974 National Medal of Science
- 1977 Lomonossow-Goldmedaille
- 1979 NAS Award in Chemical Sciences (National Academy of Sciences)
- 1981 John K. Lattimer Medal, American Academy of Urology
- 1984 Priestley Medal, American Chemical Society
- 1984 Chemie Preis der Arthur M. Sackler Foundation
- 1986 Lavoisier-Silbermedaille der Fondation de la Maison de la Chimie.
- 1989 Vannevar Bush Award, National Science Board
- 1990 Richard C. Tolman Medal, American Chemical Society Southern California Section
- 1991 Der Asteroid (4674) Pauling wurde anlässlich seines 90. Geburtstags nach ihm benannt
- 1994 Benjamin Franklin Medal for Distinguished Public Service der American Philosophical Society
Pauling erhielt 47 Ehrendoktorate (u. a. Oxford, Cambridge, Sorbonne, Princeton, Chicago), das erste 1933.[15]
2008 kam er auf eine 41-Cent-Briefmarke der USA.
Er war Mitglied zahlreicher Akademien (Norwegische Akademie der Wissenschaften, Sowjetischen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina,[16] Royal Society (1948), Royal Society of Edinburgh, Royal Institution, Académie des sciences (1948)). Er war Mitglied der National Academy of Sciences (1933), der American Philosophical Society, der American Academy of Arts and Sciences (1944)[17] und der American Association for the Advancement of Science.
1965 wurde Pauling Ehrenpräsident der Internationalen Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung, deren „wissenschaftlichem Beirat“ er seit 1958 angehörte.[18] Er war zudem Präsident des „wissenschaftlichen Beirates“ im Weltbund zum Schutz des Lebens.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufsätze in Fachpublikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- mit Alfred E. Mirsky: On The Structure of Native, Denatured, and Coagulated Proteins. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. (PNAS). Washington DC 22 (1936), Nr. 7 (July), ISSN 0027-8424, S. 439–447.
- mit Carl Niemann: The Structure of Proteins. In: Journal of the American Chemical Society. Washington DC 61 (1939), ISSN 0002-7863, S. 1860–1867.
- mit Dan H. Campbell und David Pressman: The Nature of the Forces Between Antigen and Antibody and of the Precipitation Reaction. In: Physiological Reviews. Bethesda Md 23 (1943), Nr. 3 (July), ISSN 0031-9333, S. 203–219.
- mit Harvey A. Itano, S. J. Singer und Ibert C. Wells: Sickle Cell Anemia, A Molecular Disease. In: Science. Washington DC 110 (1949), Nr. 2865 (25 November), ISSN 0036-8075, S. 543–548.
- mit Robert B. Corey: The Polypeptide-Chain Configuration in Hemoglobin and Other Globular Proteins. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. (PNAS). Washington DC, 37 (1951) 5 (May), ISSN 0027-8424, S. 282–285.
- mit Robert B. Corey: A Proposed Structure for the Nucleic Acids. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. (PNAS). Washington DC 39.1953, ISSN 0027-8424, S. 84–97.
- How my interest in proteins developed. In: Protein Science. (PS). Laboratory Press, Cold Spring Harbor 2.1993, 6, ISSN 0961-8368, S. 1060–1063.
- My first five years in science. In: Nature. London 371 (1994), Nr. 6492, ISSN 0028-0836, S. 10.
(Eine Auswahl an Publikationen auch über ihn als Reprint in PDF-Format findet sich hier.)
Lehrbücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Natur der chemischen Bindung. Übersetzt von H. Noller. Verlag Chemie, Weinheim 1968, 1976 (engl. Original 1939 und 1960), ISBN 3-527-25217-7.
- Grundlagen der Chemie. Übersetzt von Friedrich G. Helfferich. Verlag Chemie, Weinheim 1956, 1973, ISBN 3-527-25392-0.
- General Chemistry. W. H. Freeman, San Francisco 1949, 1970; Dover Publications, New York 1988 (engl. Original, Nachdruck), ISBN 0-486-65622-5.
- mit E. Bright Wilson Jr.: Introduction to Quantum Mechanics with Applications to Chemistry. McGraw-Hill, New York 1935; Dover Publications, New York 1963, 1985, ISBN 0-486-64871-0.
Bücher zu Vitamin C
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vitamin C und der Schnupfen. Übersetzt von Friedrich G. Helfferich. Verlag Chemie, Weinheim 1972 (engl. Original 1970), ISBN 3-527-25458-7.
- Vitamin C, the Common Cold and the Flu. San Francisco 1976.
- Das Vitamin-Programm. Goldmann Verlag, München 1990, 1992, ISBN 3-442-13648-2.
Politische Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Linus Pauling: Leben oder Tod im Atomzeitalter. Illustriert von Roger Hayward, übersetzt von Hildburg Braun. Sensen, Wien 1960 (DNB 453718329); Aufbau, Berlin 1964 (DNB 453718337).
- Linus Pauling: Neue Moral und internationales Recht. Zwei Reden. Union-Verlag VOB, Berlin 1970 (Der Vortrag zur Nobelpreisverleihung: „Der Nobelvortrag“ und „Die Leipziger Vorlesung“, DNB 457776498).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anthony Serafini: Linus Pauling – A Man and His Science. Paragon House, New York NY 1989, ISBN 0-913729-88-4.
- Barbara Marinacci (Hrsg.): Linus Pauling in His Own Words. Selections from His Writings, Speeches, and Interviews. Touchstone Books, Simon & Schuster, New York 1995, ISBN 0-684-80749-1.
- Bernhard Kupfer: Lexikon der Nobelpreisträger. Patmos, Düsseldorf 2001, ISBN 3-491-72451-1.
- Die 100 des Jahrhunderts. Naturwissenschaftler. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16451-5, S. 150f.
- Clifford Mead, Thomas Hager (Hrsg.): Linus Pauling – scientist and peacemaker. Oregon State University Press, 2001.
- Tom Hager: Force of the nature: the life of Linus Pauling. New York 1995.
- Tom Hager: Linus Pauling and the chemistry of life. Oxford UP, 1998.
- Jack D. Dunitz: Linus Pauling. Biographical Memoirs National Academy, (nasonline.org PDF).
- Ralf-Dieter Hofheinz: Pauling, Linus. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1115.
Dokumentarfilm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Linus Pauling. (Zusatztitel 2011: Ein Rückblick auf unser Jahrhundert – Zum Internationalen Jahr der Chemie.) Dokumentarfilm, Deutschland, 1994, Buch und Regie: Andrea und Harald von Troschke, Produktion: WDR, mit Archivmaterial und Interviewaufnahmen zwischen 1991 und 1993, Inhaltsangabe der ARD.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Linus Pauling Institute
- Literatur von und über Linus Pauling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1954 an Linus Carl Pauling (englisch)
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1962 an Linus Carl Pauling (englisch)
- Linus Pauling – Würdigung
- Scans von 46 von Pauling's Notizbüchern der Jahre 1922 bis 1994
- Linus Pauling: The Nature of the Chemical Bond
- The Ava Helen and Linus Pauling Papers at the Oregon State University Libraries
- Creating The Pauling Catalogue und The Pauling Catalogue
- Pauling, Oral History Interview 1964, AIP, mit John Heilbron
- Pauling, Oral History Interview 1984, Caltech
- Linus Pauling im Theoretical Chemistry Genealogy Project
- Wolfgang Burgmer: 19.08.1994 – Todestag des Chemikers Linus Pauling WDR ZeitZeichen vom 19. August 2014. (Podcast)
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Linus Pauling bei academictree.org
- Erklärung von Linus Pauling zum Kampf gegen Rüstungspolitik Deutscher Fernsehfunk, 21. September 1961 (Video im ARD-Retro-Angebot der ARD Mediathek).
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Linus Pauling, Daisaku Ikeda: A Lifelong Quest for Peace: A Dialogue. Jones & Bartlett, 1992, ISBN 0-86720-277-7, S. 22.
- ↑ Lukas Mihr: Ohne Gott ist alles erlaubt? – Atheistische „Helden“. In: Humanistischer Pressedienst. 5. August 2011.
- ↑ Clifford Mead, Thomas Hager (Hrsg.): Linus Pauling – scientist and peacemaker. Oregon State University Press, 2001, S. 153.
- ↑ Clifford Mead, Thomas Hager (Hrsg.): Linus Pauling – scientist and peacemaker. Oregon State University Press, 2001, S. 159.
- ↑ Clifford Mead, Thomas Hager (Hrsg.): Linus Pauling – scientist and peacemaker. Oregon State University, Press 2001, S. 154.
- ↑ https://www.nobelprize.org/prizes/peace/1962/ceremony-speech/
- ↑ Bas Kast: Linus Pauling: Viel Vitamin C für den noblen Geist. Der Tagesspiegel, 27. Februar 2001, archiviert vom .
- ↑ Vitamin wurde ihm zum Verhängnis. Linus Pauling. In: Bayrischer Rundfunk. 27. Februar 2020, abgerufen am 20. Juli 2022.
- ↑ Harald Martenstein: Linus Pauling: Viel Vitamin C für den noblen Geist. Die Zeit, 26. April 2012, abgerufen am 23. Januar 2020.
- ↑ Paul A. Offit: The Vitamin Myth: Why We Think We Need Supplements. In: The Atlantic. (Onlineausgabe), 19. Juli 2013. (Auszug aus Paul A. Offit: Do You Believe in Magic?: The Sense and Nonsense of Alternative Medicine? Harper, New York 2013)
- ↑ Vitamin C satt. im Archiv der Zeit. In: Die Zeit. Nr. 28, 7. Juli 1993, S. 2 (zeit.de [abgerufen am 25. Mai 2014]).
- ↑ Heather Rock Woods: BUSINESS: Linus Pauling Institute to leave town In: Palo Alto online, 12. Januar 1996.
- ↑ Linus Pauling Biographical Timeline In: Linus Pauling Institute
- ↑ Goertzel und Goertzel, S. 247.
- ↑ Preise von Pauling, Oregon State Library.
- ↑ Mitgliedseintrag von Linus Pauling (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 24. Mai 2016.
- ↑ Members of the American Academy. Listed by election year, 1900–1949 (amacad.org PDF). Abgerufen am 8. Oktober 2015
- ↑ Jörg Melzer: 4.3.2 Internationale Gesellschaft für Nahrungs- und Vitalstoff-Forschung (IVG) In: Vollwerternährung: Diätetik, Naturheilkunde, Nationalsozialismus, sozialer Anspruch, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2003; S. 307. ISBN 3-515-08278-6.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pauling, Linus |
ALTERNATIVNAMEN | Pauling, Linus Carl (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Chemiker |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1901 |
GEBURTSORT | Portland, Oregon |
STERBEDATUM | 19. August 1994 |
STERBEORT | Big Sur, Kalifornien |
- Linus Pauling
- Nobelpreisträger für Chemie
- Friedensnobelpreisträger
- Hochschullehrer (California Institute of Technology)
- Theoretischer Chemiker
- Physikochemiker
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Kristallograph
- Ehrendoktor der Autonomen Universität Madrid
- Mitglied der American Philosophical Society
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Académie des sciences
- Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Auswärtiges Mitglied der Royal Society
- Mitglied der Royal Society of Edinburgh
- Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)
- Fellow der American Physical Society
- Person (Unitarismus)
- Vertreter des Atheismus
- Träger der Medal for Merit
- Träger der Lomonossow-Goldmedaille
- Träger der National Medal of Science
- Träger des Internationalen Lenin-Friedenspreises
- Person als Namensgeber für einen Asteroiden
- US-Amerikaner
- Geboren 1901
- Gestorben 1994
- Mann