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„Kreide (Geologie)“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Phanerozoikum
Die '''Kreide''' oder '''Kreidezeit''' ist das jüngste [[Erdzeitalter|erdgeschichtliche Zeitalter]] am Ende des [[Mesozoikum]]s (Erdmittelalter). Sie begann vor etwa 135 Millionen Jahren (Ende des [[Jura (Geologie)|Jura]]) und endete vor etwa 65 Millionen Jahren (Beginn des [[Tertiär (Geologie)|Tertiär]]).
| System= Kreide
| Ära= [[Mesozoikum]]
| Davor= [[Jura (Geologie)|Jura]]
| Danach= [[Paläogen]]
| O2= ca. 30 Vol.-%<ref>[[:Datei:Sauerstoffgehalt-1000mj.svg|Sauerstoffgehalt-1000mj]]</ref><br />(150 % des heutigen Niveaus)
| CO2= ca. 1700 [[Parts per million|ppm]]<ref>[[:Datei:Phanerozoic Carbon Dioxide.png|Phanerozoic Carbon Dioxide]]</ref><br />(4-faches heutiges Niveau)
| Temperatur= ca. 23&nbsp;°C<ref>[[:Datei:All palaeotemps.png|All palaeotemps]]</ref><br />(8,5&nbsp;°C über heutigem Niveau)
| Linkbox= {{Linkbox Kreide (Geologie)}}
}}
Die '''Kreide''', in der populärwissenschaftlichen Literatur oft auch '''Kreidezeit''' (lateinisch ''Cretaceum'', davon abgeleitet ''kretazeisch'', meist verkürzt ''kretazisch'': kreidezeitlich, die Kreidezeit bzw. entsprechend alte [[Formation (Geologie)|Gesteinsformationen]] betreffend), ist ein Zeitabschnitt der [[Geologische Zeitskala|Erdgeschichte]]. Innerhalb des [[Mesozoikum]]s (Erdmittelalter) ist es das jüngste und mit 80&nbsp;Millionen Jahren das am längsten dauernde chronostratigraphische [[System (Geologie)|System]] (bzw. Periode in der [[Geochronologie]]). Sie begann vor rund {{Erdzeitalter/Beginn|Kreide}}&nbsp;Millionen Jahren mit dem Ende des [[Jura (Geologie)|Juras]] und endete vor etwa {{Erdzeitalter/Ende|Kreide}} Millionen Jahren mit dem Beginn des [[Paläogen]]s, des ältesten chronostratigraphischen [[System (Geologie)|Systems]] des [[Känozoikum]]s.


== Geschichte und Namensgebung ==
== Ereignisse ==
Der Name Kreide wurde 1822 durch den belgischen Geologen [[Jean Baptiste Julien d’Omalius d’Halloy]] eingeführt. Er benannte das System nach den stark [[Calciumcarbonat]]-haltigen Fossilien von [[Krebstiere]]n, [[Korallen]], [[Muscheln]], [[Schnecken]] und [[Einzeller]]n, die in den Sedimenten der Kreide häufig vorkommen. Das eher landläufig „[[Kreide (Gestein)|Kreide]]“ genannte Gestein ist eine spezielle Form von [[Kalkstein]]. Allerdings können Sedimentgesteine der Kreidezeit aus völlig anderen Mineralen aufgebaut sein, wie beispielsweise die überwiegend aus Quarzkörnern bestehenden und häufig vorkommenden „Kreidesandsteine“, deren Bezeichnung ausschließlich auf ihre Entstehungszeit hinweist.


== Definition und GSSP ==
Nach der gängigen Theorie brach während des Mesozoikums der "[[Superkontinent]]" (Pangäa) auseinander, und gegen Ende der Kreidezeit zeichnen sich die Umrisse der heute bekannten [[Kontinent]]e ab. Erklärt wird dieser Prozesses mit Hilfe der von [[Alfred Wegener]] (1880-1930) begründeten Theorie der [[Plattentektonik]].
Der exakte Beginn des Kreide-Systems und damit ein [[GSSP]] ist bisher noch nicht abschließend festgelegt worden. Voraussichtlich wird die Untergrenze der Kreide (und der Unterkreide-Serie sowie der [[Berriasium]]-Stufe) durch das Erstauftreten der [[Ammoniten]]-Art ''[[Berriasella jacobi]]'' definiert werden. Das Ende der Kreide ist mit der [[Iridium-Anomalie]] der [[Kreide-Paläogen-Grenze]] sowie dem Aussterben zahlreicher [[Wirbeltier]]- und [[Wirbellose]]n-Gruppen sehr gut definiert.


== {{Anker|Untergliederung der Kreide}} Gliederung der Kreide ==
Zu den herausragenden Ereignissen der mittleren Kreidezeit zwischen ca. 120 Millionen und 80 Millionen Jahren gehört eine gewaltige Super[[Plume|plume]]-Aktivität hauptsächlich im Bereich von Indien ([[Dekkan-Plateau]]) und des westlichen Pazifiks. Dieser 40 Millionen Jahre anhaltende [[Vulkan]]ismus riesigen Ausmaßes auf dem [[Ozeanboden]] hatte globale Konsequenzen (Näheres siehe [[Plume]]).
Das Kreide-System wird heute in zwei Serien und 12 Stufen unterteilt:


* [[System (Geologie)|System]]: '''Kreide''' ({{Erdzeitalter/Beginn|Kreide}}–{{Erdzeitalter/Ende|Kreide}}&nbsp;[[mya (Zeitskala)|mya]])
== Einteilung der Kreidezeit ==
** [[Serie (Geologie)|Serie]]: '''Oberkreide''' ({{Erdzeitalter/Beginn|Oberkreide}}–{{Erdzeitalter/Ende|Oberkreide}}&nbsp;mya)
*** [[Stufe (Geologie)|Stufe]]: [[Maastrichtium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Maastrichtium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Maastrichtium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Campanium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Campanium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Campanium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Santonium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Santonium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Santonium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Coniacium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Coniacium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Coniacium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Turonium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Turonium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Turonium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Cenomanium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Cenomanium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Cenomanium}}&nbsp;mya)
** Serie: '''Unterkreide''' ({{Erdzeitalter/Beginn|Unterkreide}}–{{Erdzeitalter/Ende|Unterkreide}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Albium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Albium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Albium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Aptium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Aptium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Aptium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Barremium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Barremium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Barremium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Hauterivium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Hauterivium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Hauterivium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Valanginium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Valanginium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Valanginium}}&nbsp;mya)
*** Stufe: [[Berriasium]] ({{Erdzeitalter/Beginn|Berriasium}}–{{Erdzeitalter/Ende|Berriasium}}&nbsp;mya)


Übergeordnete, aber inzwischen veraltete Stufenbezeichnungen sind: [[Neokomium|Neokom]] (untere Unterkreide), [[Gaultium|Gault]] (obere Unterkreide), [[Emscher (Geologische Stufe)|Emscher]] (jetzt Coniac und Santon) und [[Senonium (Geologische Stufe)|Senonium]] (jetzt Santon, Campan und Maastricht).
* Oberkreide
** [[Maastricht (Geologie)|Maastricht]]
** [[Campan]]
** [[Santon]]
** [[Coniac (Geologie)|Coniac]]
** [[Turon]]
** [[Cenoman]]
* Unterkreide
** [[Albium|Alb]]
** [[Apt (Geologie)|Apt]]
** [[Barreme|Barrême]]
** [[Hauterivium|Hauterive]]
** [[Valangium|Valangin]]
** [[Berrias]]


In der Literatur wird für den Zeitraum von Alb bis Turon (teilweise sogar von Barrême bis Santon), in dem bedeutende erdgeschichtliche Ereignisse stattfanden (extremes [[Warmklima|Treibhausklima]], sehr hohe [[Plattentektonik|plattentektonische Aktivität]], besonders hohe [[Eustasie|globale Meeresspiegel]], mehrere [[Ozeanisches anoxisches Ereignis|ozeanische Anoxia]]), seit den 1970er Jahren vermehrt die informelle Bezeichnung „'''Mittelkreide'''“ verwendet. Mittlerweile gibt es Bestrebungen, die traditionelle Zweigliederung der Kreide auch formell durch eine Dreigliederung in Unter-, Mittel- und Oberkreide zu ersetzen.<ref>Peter Bengtson, Mikheil V. Kakabadze: ''Ammonites and the mid-Cretaceous saga.'' In: ''Cretaceous Research.'' Volume 88, August 2018, S. 90–99, [[doi:10.1016/j.cretres.2017.10.003]]</ref>
Auch verwendete, übergeordnete oder inzwischen veraltete Stufenbezeichnungen: [[Neokom]] (untere Unterkreide), [[Gault]] (obere Unterkreide), [[Emscher]] (jetzt Coniac und Santon) und [[Senon]] (jetzt Santon, Campan und Maastricht)


== Paläogeographie ==
== Lithologie der Kreide-Gesteine in Deutschland ==
Der Zerfall von [[Gondwana]], der bereits im [[Jura (Geologie)|Jura]] begonnen hatte, setzte sich in der Kreide fort. So kam es zur Trennung der zu Beginn der Kreide noch zusammenhängenden Großkontinente Afrika-Südamerika und Australien-Antarktika-Indien. In der Unterkreide begann sich der Südatlantik reißverschlussartig von Süden nach Norden zu öffnen, bis im [[Turonium]] schließlich eine durchgehende Verbindung zum Zentralatlantik bestand. Im Zentralatlantik drang die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildete sich das Teilstück zwischen der Iberischen Halbinsel und Neufundland. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizte auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reichte. In der Oberkreide entstand westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündete in ein Grabensystem zwischen Nordamerika und Grönland, der andere weitete sich in der Oberkreide und im [[Känozoikum]] zum Nordatlantik. In den Alpen ereigneten sich erste Kollisionen („vorgosauische Gebirgsbildung“).
Die [[Lithologie]] der Oberkreide wird von [[Kalkstein]]en und [[Mergel]]steinen geprägt, während hingegen in der Unterkreide vorwiegend [[Tonstein]]e und untergeordnet Mergelsteine auftreten. Im Basisbereich der Unterkreide sind auch [[Sandstein]]e verbreitet.


== Klima ==
== Räumliche Verbreitung der Kreide-Gesteine in Deutschland ==
Das Klima in der Kreide war allgemein warm und ausgeglichen. Es ermöglichte einigen Dinosauriern, zumindest in den Sommermonaten bis in hohe südliche und nördliche Breiten vorzudringen. Die Pole waren eisfrei, und entsprechend war auch der Meeresspiegel sehr hoch, seinen Maximalwert erreichte er im Unterturon. Erst zum Ende der Kreide im Maastrichtium kam es zu einer Abkühlung und zu einer markanten [[Regression (Geologie)|Regression]].
Gesteine der Kreidezeit stehen im Raum von [[Hannover]], nördlich des Harzes, im [[Teutoburger Wald]] an den [[Externsteine]]n, im [[Westfälische Bucht|Münsterländer Becken]] und im Raum von [[Aachen]] bis Lüttich an. Berühmt sind die [[Kreidefelsen auf Rügen]]. Weiterhin finden sich Ablagerungen aus der Kreidezeit östlich der fränkischen Alb sowie am [[Alpen]]-Nordrand und in der Umgebung von Dresden.


== Vegetation ==
== Entwicklung der Fauna ==
[[Datei:Meyers b10 s0182a.jpg|mini|Fossilien der Kreide <small>(Aus [[Meyers Konversations-Lexikon]] (1885–1890))</small>]]
In der Unterkreide waren Baumfarne, Ginkgos, Nadelbäume und Farne die vorherrschenden Pflanzen. Es kamen dann jedoch recht schnell die ersten strauchigen Blütenpflanzen hervor. So waren zur Oberkreide viele Bäume wie Ahorn, Eiche oder Walnuß schon eine harte Konkurrenz zu den Nadelbäumen geworden.
[[Datei:Late Cretaceous metatherian locales - ZooKeys 465.jpg|mini|Fundstellen spätkreidezeitlicher [[Beuteltiere]] (Metatheria), verzeichnet auf einer paläogeographischen Karte für das [[Turonium|Turon]]]]


Wie schon in der vorausgehenden Jura-Zeit wurde die terrestrische Makro- und Megafauna von [[Dinosaurier]]n beherrscht. Die [[Titanosauria]] der Oberkreide waren die größten je lebenden Landlebewesen. Aus [[Deutschland]] sind kreidezeitliche Dinosaurier vor allem durch zahlreiche fossile [[Trittsiegel]] und [[Fährte]]n ([[Palichnologie|Spurenfossilien]]) belegt. Berühmte Fundstellen sind [[Saurierfährten Münchehagen|Münchehagen]], [[Dinosaurierfährten von Obernkirchen|Obernkirchen]] und [[Dinosaurierfährten von Barkhausen|Barkhausen]]. Alle drei liegen in der Unterkreide des südlichen Niedersachsens. Die Fundstelle Münchehagen brachte unter anderem die fast 30 Meter lange Fährte ''Elephantopoides muenchehagensis'' hervor, die von einem großen [[Sauropoden]] verursacht wurde. Dinosaurier-Körperfossilien (d.&nbsp;h. Knochen und Zähne) sind aus jungunterkreidezeitlichen Füllungen von [[Karst]]&shy;spalten in [[Devon (Geologie)|devonischen]] [[Massenkalk]]en im Norden des [[Sauerland]]es (Briloner Sattel) bekannt. In der Lokalität [[Nehden]] handelt es sich in erster Linie um Überreste des Pflanzenfressers ''[[Iguanodon]]''.<ref>D. B. Norman: ''A Mass-Accumulation of Vertebrates from the Lower Cretaceous of Nehden (Sauerland), West Germany.'' In: ''Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences.'' Band&nbsp;230, Nr.&nbsp;1259, 1987, S.&nbsp;215–255, [[doi:10.1098/rspb.1987.0017]], {{JSTOR|36060}}.</ref> In der Lokalität [[Balve]] belegen fossile Zähne die Existenz von sowohl kleineren ([[Dromaeosauridae|dromaeosauriden]]) als auch sehr großen ([[Tyrannosauridae|tyrannosauriden]]) [[Theropoda|Raubdinosauriern]].<ref>Klaus-Peter Lanser, Ulrich Heimhofer: ''Evidence of theropod dinosaurs from a Lower Cretaceous karst filling in the northern Sauerland (Rhenish Massif, Germany).'' In: ''Paläontologische Zeitschrift.'' Band&nbsp;89, Nr.&nbsp;1, 2015, S.&nbsp;79–94, [[doi:10.1007/s12542-013-0215-z]]</ref> Im Maastricht (oberste Oberkreide) des Nordrandes der bayerischen Alpen sind zudem Knochen eines [[Hadrosauridae|Hadrosauriers]] gefunden worden.<ref>Peter Wellnhofer: ''Ein Dinosaurier (Hadrosauridae) aus der Oberkreide (Maastricht, Helvetikum-Zone) des bayerischen Alpenvorlandes.'' In: ''Mitteilungen der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und historische Geologie.'' Band&nbsp;34, 1994, S.&nbsp;221–238 ({{ZOBODAT|pfad=pdf/Mitt-Bayer-Staatsslg-Pal-hist-Geol_34_0221-0238.pdf|KBytes=5000}}).</ref> Die bedeutendste Dinosaurierfundstätte Österreichs ist [[Winzendorf-Muthmannsdorf|Muthmannsdorf]] am Ostrand der Alpen nahe [[Wiener Neustadt]]. Dort sind in Ablagerungen des [[Campanium|Campans]] (mittlere Oberkreide) die Überreste des [[Ankylosauria|Ankylosauriers]] ''[[Struthiosaurus]]'', sowie des [[Ornithopoden]] (und damit ''Iguanodon''-Verwandten) ''[[Mochlodon]]'' sowie eines nicht näher bestimmbaren Theropoden ([[Megalosaurus#19. und 20. Jahrhundert|„''Megalosaurus pannoniensis''“]]) gefunden worden.<ref name="Zoltan Csiki-Sava">{{cite journal | author = Zoltan Csiki-Sava | coauthors = Eric Buffetaut, Attila Ősi, Xabier Pereda-Suberbiola, Stephen L. Brusatte | year = 2015 | month = Januar | title = Island life in the Cretaceous – faunal composition, biogeography, evolution, and extinction of land-living vertebrates on the Late Cretaceous European archipelago | journal = ZooKeys | volume = 469 | pages = 1–161 | doi = 10.3897/zookeys.469.8439}}</ref>
== Fauna ==

Aus der Kreidezeit kennt man in [[Deutschland]] zahlreiche Fußspuren und Skelettreste von Dinosauriern. In Münchehagen bei Rehburg-Loccum entdeckte man u. a. die fast 30 Meter lange Fußspur einer elefantenfüßigen "Donnerechse" (Elephantopoides muenchehagensis). Besonders häufig sind Fußabdrücke ([[Bückeburg]], Münchehagen) und Skelettreste (Nehden bei [[Brilon]] im [[Sauerland]]) des pflanzenfressenden Dinosauriers Iguanodon, der eine Höhe bis zu 5 Metern erreichte. Fossilien belegen auch die Existenz von Raub-Dinosauriern wie Megalosaurus sowie von Meeressauriern und Krokodilen.
Auch in den Kreidemeeren lebten Reptilien. Typische Vertreter der Oberkreide sind die [[Mosasaurier]], nahe Verwandte der heutigen [[Warane]]. Typische wirbellose Meerestiere der Kreidezeit sind [[Ammoniten]] und [[Belemniten]]. Die Ammoniten entwickelten in der Kreidezeit eine bis dahin nicht da gewesene Formenvielfalt, mit unter anderem bestachelten und/oder korkenzieherartig gewundenen Gehäusen (sogenannte heteromorphe oder „aberrante“ Ammoniten). Mit der Art ''[[Parapuzosia seppenradensis]]'' lebten auch die größten bekannten Ammoniten in der Kreidezeit. Ein Exemplar aus dem Campan der [[Westfälische Bucht|Westfälischen Bucht]] weist einen Gehäusedurchmesser von etwa 1,80 Meter auf.
Im Kreidemeer lebten Riesenammoniten. Mit einem Schalendurchmesser von über zwei Metern sind Exemplare aus der [[Westfälische Bucht|Westfälischen Bucht]] bei [[Dortmund]] die bislang größten aufgefundenen [[Ammoniten]] weltweit.

Die [[Säugetiere]] der unterkretazischen [[Jehol-Gruppe|Jehol-Fauna]] belegen, dass Säuger bereits in der frühen Kreidezeit eine gewisse ökologische Vielfalt entwickelt hatten und begannen, aus dem „Schatten der Dinosaurier“ herauszutreten. So enthält die Jehol-Fauna mit ''[[Eomaia]]'' einen der frühesten Vertreter der [[Höhere Säugetiere|Eutheria]], und dieser zeigt Anpassungen an eine baumkletternde Lebensweise.<ref>Qiang Ji, Zhe-Xi Luo, Chong-Xi Yuan, John R. Wible, Jian-Ping Zhang, Justin A. Georgi: ''The earliest known eutherian mammal.'' Nature. Band&nbsp;416, 2002, S.&nbsp;816–822, [[doi:10.1038/416816a]] (alternativer Volltextzugriff: [https://www.researchgate.net/publication/11391848_The_Earliest_Known_Eutherian_Mammal ResearchGate]).</ref> Besonders instruktiv ist jedoch ''[[Repenomamus]] giganticus'', der größte bekannte Säuger des Mesozoikums, mit einer Schädellänge von knapp 20 Zentimetern und einem geschätzten Lebendgewicht von 12 bis 14 Kilogramm. In seinem Rippenkorb wurden Überreste von Jungtieren der Dinosauriergattung ''[[Psittacosaurus]]'' gefunden, was als erster unzweifelhafter Nachweis dafür gedeutet wird, dass Säugetiere in der Kreidezeit Dinosauriern nachstellten und diese auch fraßen.<ref>Yaoming Hu, Jin Meng, Yuanqing Wang, Chuankui Li: ''Large Mesozoic mammals fed on young dinosaurs.'' Nature. Band&nbsp;433, 2005, S.&nbsp;149–152, [[doi:10.1038/nature03102]] (alternativer Volltextzugriff: [https://www.researchgate.net/publication/8080126_Large_Mesozoic_mammal_fed_on_young_dinosaurs ResearchGate]).</ref>

== Entwicklung der Flora ==
[[Datei:Credneria triacuminata.jpg|mini|Fossiles Blatt von ''[[Credneria triacuminata]]'']]

In der Unterkreide waren noch [[Bärlapppflanzen]] (''[[Nathorstiana aborea]]''), [[Farne]] (''[[Weichselia]]'', ''[[Hausmannia]]''), [[Baumfarne]], [[Ginkgoales]] (''[[Baiera]]''), [[Bennettitales]], und [[Nadelbäume]] die vorherrschenden Pflanzen. Aus dieser Zeit stammen auch die Kohleflöze der [[Wealdenkohle]] im [[Osnabrücker Land|Weser-Ems]]-Gebiet am Rande des Teutoburger Waldes. Während der Kreide entwickelten sich die ersten strauchigen [[Bedecktsamer|Blütenpflanzen]]. Erste in Deutschland nachgewiesene Laubholzgewächse waren ''Laurophyllum'', ''Proteoides'', ''[[Myrica]]'' und ''[[Weiden (Gattung)|Salix]]'' aus dem Mittelturon von Dortmund. Aus dem Santon ist eine reiche Flora bekannt aus dem Raum Aachen, Gelsenkirchen, Coesfeld, Hannover und dem Teufelsmauersandstein am Harzrand. In der Oberkreide konkurrierten bereits viele Laubbäume wie [[Ahorn]], [[Eiche]] oder [[Walnüsse|Walnuss]] mit Nadelbäumen wie ''[[Mammutbäume|Sequoia]]'' und ''[[Geinitzia]]'' (aus den [[Aachener Schichten]], Oberes [[Santonium]]). [[Gräser]] breiteten sich auf dem Festland aus und veränderten stark das [[Erosion (Geologie)|Erosionsverhalten]].

== Die Kreide in Mitteleuropa ==
In Mitteleuropa nördlich der Alpen bestehen die Ablagerungen der Unterkreide vor allem aus Tonsteinen und Sandsteinen, während die Sedimente der Oberkreide meist [[Kalkstein|kalkig]] entwickelt sind.<ref name="Böse et al. 2018">{{Literatur |Autor=Margot Böse, Jürgen Ehlers, Frank Lehmkuhl |Titel=Land und Meer im Wandel – Norddeutschland bevor die Eiszeit kam |Sammelwerk=Deutschlands Norden: vom Erdaltertum zur Gegenwart |Verlag=Springer |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=2018 |ISBN=978-3-662-55373-2 |Kapitel=2.3.4. Kreide |Seiten=21–39 |DOI=10.1007/978-3-662-55373-2_2}}</ref> Allgemein überwiegen dabei die Ablagerungen der höheren Unterkreide (Apt und Alb) und der Oberkreide.

Gesteine der Kreidezeit stehen insbesondere im Raum [[Hannover]], nördlich des Harzes ([[Subherzyn]]e Kreide), im [[Teutoburger Wald]] an den [[Externsteine]]n, in der [[Westfälische Bucht|Westfälischen Bucht]] und im Raum von [[Aachen]] bis [[Lüttich]] (u.&nbsp;a. die [[Aachener Kreide]]) an. Berühmt sind die [[Rügener Kreide|Kreidefelsen der Insel Rügen]].<ref name="Böse et al. 2018" /> Weiterhin finden sich bedeutende Ablagerungen aus der Kreidezeit am Ostrand der [[Fränkische Alb|Fränkischen Alb]], am [[Alpen]]-Nordrand, in der Umgebung von [[Dresden]] und [[Děčín]] ([[Elbsandsteingebirge]]), in der Böhmischen Kreidemulde (Nord-Tschechien) sowie in Polen im Tafeldeckgebirge des Umlandes des [[Heiligkreuzgebirge]]s ([[Woiwodschaft Heiligkreuz]]) und am [[Karpaten]]-Nordrand.

== Besondere Ereignisse während der Kreide ==
Zu den bedeutenden Ereignissen der mittleren Kreidezeit zwischen ca. 120&nbsp;Millionen und 80&nbsp;Millionen Jahren gehört eine gewaltige [[Plume (Geologie)#Superplumes|Superplume]]-Aktivität im Bereich des westlichen Pazifiks. Der 40&nbsp;Millionen Jahre anhaltende, weiträumig auftretende [[Vulkan]]ismus auf dem pazifischen [[Ozeanboden]] hatte globale Auswirkungen und übte wahrscheinlich einen nachhaltigen Einfluss auf die Klimaentwicklung aus.<ref name="10.1016/j.gr.2019.09.001">{{cite journal | author=Madison East | coauthors=R. Dietmar Müller, Simon Williams, Sabin Zahirovic, Christian Heine | year=2020 | month=März| title=Subduction history reveals Cretaceous slab superflux as a possible cause for the mid-Cretaceous plume pulse and superswell events | journal=Gondwana Research | volume=79 | issue= | pages=125–139 | doi=10.1016/j.gr.2019.09.001 | url= | format= | language=en}}</ref>

Trotz des während der Oberkreide vorherrschenden Tropenklimas postulieren einige Studien eine Vereisungsphase in höheren Breiten während des [[Turonium]]s (93,9 bis 89,7&nbsp;mya).<ref name="Supergreenhouse" /> Allerdings bezweifeln andere Fachartikel diese Möglichkeit und lehnen die Existenz kontinentaler [[Eisschild]]e oder einer [[Meereis]]bedeckung in den damaligen Polarregionen zu diesem Zeitpunkt ab.<ref name="10.1130/G34510.1">{{cite journal | author = Kenneth G. MacLeod | coauthors = Brian T. Huber, Álvaro Jiménez Berrocoso, Ines Wendler | year = 2013 | month = Oktober | title = A stable and hot Turonian without glacial δ<sup>18</sup>O excursions is indicated by exquisitely preserved Tanzanian foraminifera | journal = Geology | volume = 41 | issue = 10 | pages = 1083–1086 | doi = 10.1130/G34510.1 | url=https://www.researchgate.net/publication/239937397_A_stable_and_hot_Turonian_without_glacial_18O_excursions_is_indicated_by_exquisitely_preserved_Tanzanian_foraminifera | format = PDF | language=en}}</ref> Hingegen erbrachte eine umfangreiche geologische Untersuchung südaustralischer Regionen eindeutige Hinweise, unter anderem in Form von [[Tillit]]en, [[Dropstone]]s und [[Diamiktit]], dass auf dem Kontinent im Verlauf der Unterkreide mehr oder minder ausgeprägte Gletscherbildungen stattfanden.<ref name="10.1080/08120099.2019.1590457">{{cite journal | author=N. F. Alley | coauthors=S. B. Hore, L. A. Frakes | year=2019 | month=April | title=Glaciations at high-latitude Southern Australia during the Early Cretaceous | journal=Australian Journal of Earth Sciences (Geological Society of Australia) | volume= | issue= | pages= | doi=10.1080/08120099.2019.1590457 | url=https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/08120099.2019.1590457 | format=PDF | language=en}}</ref>

== Ende der Kreide ==

Das Ende der Kreidezeit ist gekennzeichnet durch ein weltweites [[Massenaussterben]], das fast alle Tiergruppen und viele Pflanzengruppen erfasste. Verursacht wurde dieses durch einen [[Impakt|Asteroideneinschlag]] auf der mexikanischen Halbinsel [[Yucatán (Halbinsel)|Yucatán]] ([[Chicxulub-Krater]]).<ref name="10.1126/science.aay5055">{{cite journal |author=Pincelli M. Hull |coauthors=André Bornemann, Donald E. Penman, Michael J. Henehan, Richard D. Norris, Paul A. Wilson, Peter Blum, Laia Alegret, Sietske J. Batenburg, Paul R. Bown und 26 weitere Autoren |title=On impact and volcanism across the Cretaceous-Paleogene boundary |journal=Science |language=en |issue=6475 |volume=367 |pages=266–272 |year=2020 |month=Januar |doi=10.1126/science.aay5055 |url= |format=}}</ref><ref name="10.1073/pnas.1905989116">{{cite journal |author=Michael J. Henehan |coauthors=Andy Ridgwell, Ellen Thomas, Shuang Zhang, Laia Alegret, Daniela N. Schmidt, James W. B. Rae, James D. Witts, Neil H. Landman, Sarah E. Greene, Brian T. Huber, James R. Super, Noah J. Planavsky, Pincelli M. Hull |title=Rapid ocean acidification and protracted Earth system recovery followed the end-Cretaceous Chicxulub impact |journal=PNAS |language=en |issue=43 |volume=116 |pages= |year=2019 |month=Oktober |doi=10.1073/pnas.1905989116 |url= |format=}}</ref> Manche Wissenschaftler sehen im enormen Vulkanismus bei der Entstehung des [[Dekkan-Trapp]]s zum Ende der Kreidezeit einen mitentscheidenden Grund.<ref name="Mark A. Richards">{{cite journal | last = Richards | first = Mark A. | coauthors = Walter Alvarez, Stephen Self, Leif Karlstrom, Paul R. Renne, Michael Manga, Courtney J. Sprain, Jan Smit, Loÿc Vanderkluysen, Sally A. Gibson | year = 2015 | month = April | title = Triggering of the largest Deccan eruptions by the Chicxulub impact | journal = Geological Society of America Bulletin | doi = 10.1130/B31167.1 | url = http://www.researchgate.net/profile/Leif_Karlstrom/publication/276291206_Triggering_of_the_largest_Deccan_eruptions_by_the_Chicxulub_impact/links/555615e008ae6943a87336b5.pdf | format = PDF | language=en}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
* Ernst Probst: ''Deutschland in der Urzeit", C. Bertelsmann, München 1986, ISBN 3-570-1066-x
|Autor=Harald Polenz, Christian Spaeth
* Ernst Probst / Raymund Windolf: ''Dinosaurier in Deutschland", C. Bertelsmann, München 1993
|Titel=Saurier – Ammoniten – Riesenfarne. Deutschland in der Kreidezeit
|Verlag=Theiss
|Ort=Stuttgart
|Datum=2004
|ISBN=3-8062-1887-0}}
* Frank Wittler: ''Über die Pflanzenversteinerungen des Coniac und Turon im Räume Dortmund'' In: ''Arbeitskreis Paläontologie Hannover,'' Jahrgang 23, 1995, S. 105–127.
* {{Literatur
|Autor=Mike Reich, Peter Frenzel, Ekkehard Herrig
|Titel=Ein Meer am Ende der Kreidezeit. Die Schreibkreide
|Sammelwerk=Biologie in unserer Zeit
|Band=35
|Nummer=4
|Verlag=Wiley-VCH
|Ort=Weinheim
|Datum=2005
|ISSN=0045-205X
|Seiten=260–267}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Cretaceous|Kreidezeitlich}}
* [http://www.scotese.com/cretaceo.htm Karte der Erde in der späten Kreidezeit]
* {{DNB-Portal|4135819-3}}
* [http://www.erdgeschichte.de.vu/ Perioden der Erdgeschichte]
* [http://www.scotese.com/cretaceo.htm Weltkarte für die späte Kreidezeit] (Scotese)
----
* Weltkarte für die [https://www2.nau.edu/rcb7/120moll.jpg frühe Kreidezeit] und die [https://www2.nau.edu/rcb7/90moll.jpg späte Kreidezeit] (Blakey)
<!-- [[Themenring]] / Themenkreis Erdzeitalter, Geologische Zeitskala -->
* [http://www.geo-lieven.com/erdzeitalter/kreide/kreide.htm Beispiele für Kreide-Fossilien]
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* [http://www.foraminifera.eu/querydb.php?period=Cretaceous&country=Germany&aktion=suche Kreide-Mikrofossilien: mehr als 90 Fotos von Foraminiferen aus Deutschland]
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* [https://www.kreidefossilien.de/ Fossilien aus der sächsischen Kreide]
</div>

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="Supergreenhouse">
{{Literatur
|Autor=A. Bornemann, R. D. Norris, O. Friedrich, B. Beckmann, S. Schouten, J. S. Sinninghe Damsté, J. Vogel, P. Hofmann, T. Wagner
|Titel=Isotopic Evidence for Glaciation During the Cretaceous Supergreenhouse
|Sammelwerk=Science
|Band=319
|Nummer=5860
|Datum=2008-01
|Seiten=189–192
|DOI=10.1126/science.1148777}}
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</references>


{{Normdaten|TYP=s|GND=4135819-3|LCCN=sh85054092}}
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Aktuelle Version vom 24. März 2025, 10:59 Uhr

Kreide
System des Phanerozoikums
Ära Mesozoikum
System davor Jura
Beginn 145 mya
Ende 66 mya
System danach Paläogen
Mittlerer atmo­sphä­ri­scher O2-Anteil ca. 30 Vol.-%[1]
(150 % des heutigen Niveaus)
Mittlerer atmo­sphä­ri­scher CO2-Anteil ca. 1700 ppm[2]
(4-faches heutiges Niveau)
Mittlere Bodentem­peratur ca. 23 °C[3]
(8,5 °C über heutigem Niveau)
System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
später später später jünger
K
 
r
 
e
 
i
 
d
 
e
Ober­kreide Maastrich­tium 66

72
Campa­nium 72

83,6
Santo­nium 83,6

86,3
Conia­cium 86,3

89,7
Turo­nium 89,7

93,9
Cenoma­nium 93,9

100,5
Unter­kreide Albium 100,5

112,9
Aptium 112,9

126,3
Barre­mium 126,3

130,7
Hauteri­vium 130,7

133,9
Valangi­nium 133,9

139,3
Berria­sium 139,3

145
früher früher früher älter

Die Kreide, in der populärwissenschaftlichen Literatur oft auch Kreidezeit (lateinisch Cretaceum, davon abgeleitet kretazeisch, meist verkürzt kretazisch: kreidezeitlich, die Kreidezeit bzw. entsprechend alte Gesteinsformationen betreffend), ist ein Zeitabschnitt der Erdgeschichte. Innerhalb des Mesozoikums (Erdmittelalter) ist es das jüngste und mit 80 Millionen Jahren das am längsten dauernde chronostratigraphische System (bzw. Periode in der Geochronologie). Sie begann vor rund 145 Millionen Jahren mit dem Ende des Juras und endete vor etwa 66 Millionen Jahren mit dem Beginn des Paläogens, des ältesten chronostratigraphischen Systems des Känozoikums.

Geschichte und Namensgebung

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Der Name Kreide wurde 1822 durch den belgischen Geologen Jean Baptiste Julien d’Omalius d’Halloy eingeführt. Er benannte das System nach den stark Calciumcarbonat-haltigen Fossilien von Krebstieren, Korallen, Muscheln, Schnecken und Einzellern, die in den Sedimenten der Kreide häufig vorkommen. Das eher landläufig „Kreide“ genannte Gestein ist eine spezielle Form von Kalkstein. Allerdings können Sedimentgesteine der Kreidezeit aus völlig anderen Mineralen aufgebaut sein, wie beispielsweise die überwiegend aus Quarzkörnern bestehenden und häufig vorkommenden „Kreidesandsteine“, deren Bezeichnung ausschließlich auf ihre Entstehungszeit hinweist.

Definition und GSSP

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Der exakte Beginn des Kreide-Systems und damit ein GSSP ist bisher noch nicht abschließend festgelegt worden. Voraussichtlich wird die Untergrenze der Kreide (und der Unterkreide-Serie sowie der Berriasium-Stufe) durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Berriasella jacobi definiert werden. Das Ende der Kreide ist mit der Iridium-Anomalie der Kreide-Paläogen-Grenze sowie dem Aussterben zahlreicher Wirbeltier- und Wirbellosen-Gruppen sehr gut definiert.

Gliederung der Kreide

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Das Kreide-System wird heute in zwei Serien und 12 Stufen unterteilt:

Übergeordnete, aber inzwischen veraltete Stufenbezeichnungen sind: Neokom (untere Unterkreide), Gault (obere Unterkreide), Emscher (jetzt Coniac und Santon) und Senonium (jetzt Santon, Campan und Maastricht).

In der Literatur wird für den Zeitraum von Alb bis Turon (teilweise sogar von Barrême bis Santon), in dem bedeutende erdgeschichtliche Ereignisse stattfanden (extremes Treibhausklima, sehr hohe plattentektonische Aktivität, besonders hohe globale Meeresspiegel, mehrere ozeanische Anoxia), seit den 1970er Jahren vermehrt die informelle Bezeichnung „Mittelkreide“ verwendet. Mittlerweile gibt es Bestrebungen, die traditionelle Zweigliederung der Kreide auch formell durch eine Dreigliederung in Unter-, Mittel- und Oberkreide zu ersetzen.[4]

Paläogeographie

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Der Zerfall von Gondwana, der bereits im Jura begonnen hatte, setzte sich in der Kreide fort. So kam es zur Trennung der zu Beginn der Kreide noch zusammenhängenden Großkontinente Afrika-Südamerika und Australien-Antarktika-Indien. In der Unterkreide begann sich der Südatlantik reißverschlussartig von Süden nach Norden zu öffnen, bis im Turonium schließlich eine durchgehende Verbindung zum Zentralatlantik bestand. Im Zentralatlantik drang die bereits im Jura begonnene Ozeanspreizung zwischen Nordafrika und der nordamerikanischen Ostküste weiter nach Norden vor. Im Laufe der Unterkreide bildete sich das Teilstück zwischen der Iberischen Halbinsel und Neufundland. In der höheren Unterkreide und der tieferen Oberkreide spreizte auch die Biskaya, deren Verlängerung in den Pyrenäenraum reichte. In der Oberkreide entstand westlich von Irland ein Tripelpunkt – ein Ast mündete in ein Grabensystem zwischen Nordamerika und Grönland, der andere weitete sich in der Oberkreide und im Känozoikum zum Nordatlantik. In den Alpen ereigneten sich erste Kollisionen („vorgosauische Gebirgsbildung“).

Das Klima in der Kreide war allgemein warm und ausgeglichen. Es ermöglichte einigen Dinosauriern, zumindest in den Sommermonaten bis in hohe südliche und nördliche Breiten vorzudringen. Die Pole waren eisfrei, und entsprechend war auch der Meeresspiegel sehr hoch, seinen Maximalwert erreichte er im Unterturon. Erst zum Ende der Kreide im Maastrichtium kam es zu einer Abkühlung und zu einer markanten Regression.

Entwicklung der Fauna

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Fossilien der Kreide (Aus Meyers Konversations-Lexikon (1885–1890))
Fundstellen spätkreidezeitlicher Beuteltiere (Metatheria), verzeichnet auf einer paläogeographischen Karte für das Turon

Wie schon in der vorausgehenden Jura-Zeit wurde die terrestrische Makro- und Megafauna von Dinosauriern beherrscht. Die Titanosauria der Oberkreide waren die größten je lebenden Landlebewesen. Aus Deutschland sind kreidezeitliche Dinosaurier vor allem durch zahlreiche fossile Trittsiegel und Fährten (Spurenfossilien) belegt. Berühmte Fundstellen sind Münchehagen, Obernkirchen und Barkhausen. Alle drei liegen in der Unterkreide des südlichen Niedersachsens. Die Fundstelle Münchehagen brachte unter anderem die fast 30 Meter lange Fährte Elephantopoides muenchehagensis hervor, die von einem großen Sauropoden verursacht wurde. Dinosaurier-Körperfossilien (d. h. Knochen und Zähne) sind aus jungunterkreidezeitlichen Füllungen von Karst­spalten in devonischen Massenkalken im Norden des Sauerlandes (Briloner Sattel) bekannt. In der Lokalität Nehden handelt es sich in erster Linie um Überreste des Pflanzenfressers Iguanodon.[5] In der Lokalität Balve belegen fossile Zähne die Existenz von sowohl kleineren (dromaeosauriden) als auch sehr großen (tyrannosauriden) Raubdinosauriern.[6] Im Maastricht (oberste Oberkreide) des Nordrandes der bayerischen Alpen sind zudem Knochen eines Hadrosauriers gefunden worden.[7] Die bedeutendste Dinosaurierfundstätte Österreichs ist Muthmannsdorf am Ostrand der Alpen nahe Wiener Neustadt. Dort sind in Ablagerungen des Campans (mittlere Oberkreide) die Überreste des Ankylosauriers Struthiosaurus, sowie des Ornithopoden (und damit Iguanodon-Verwandten) Mochlodon sowie eines nicht näher bestimmbaren Theropoden (Megalosaurus pannoniensis) gefunden worden.[8]

Auch in den Kreidemeeren lebten Reptilien. Typische Vertreter der Oberkreide sind die Mosasaurier, nahe Verwandte der heutigen Warane. Typische wirbellose Meerestiere der Kreidezeit sind Ammoniten und Belemniten. Die Ammoniten entwickelten in der Kreidezeit eine bis dahin nicht da gewesene Formenvielfalt, mit unter anderem bestachelten und/oder korkenzieherartig gewundenen Gehäusen (sogenannte heteromorphe oder „aberrante“ Ammoniten). Mit der Art Parapuzosia seppenradensis lebten auch die größten bekannten Ammoniten in der Kreidezeit. Ein Exemplar aus dem Campan der Westfälischen Bucht weist einen Gehäusedurchmesser von etwa 1,80 Meter auf.

Die Säugetiere der unterkretazischen Jehol-Fauna belegen, dass Säuger bereits in der frühen Kreidezeit eine gewisse ökologische Vielfalt entwickelt hatten und begannen, aus dem „Schatten der Dinosaurier“ herauszutreten. So enthält die Jehol-Fauna mit Eomaia einen der frühesten Vertreter der Eutheria, und dieser zeigt Anpassungen an eine baumkletternde Lebensweise.[9] Besonders instruktiv ist jedoch Repenomamus giganticus, der größte bekannte Säuger des Mesozoikums, mit einer Schädellänge von knapp 20 Zentimetern und einem geschätzten Lebendgewicht von 12 bis 14 Kilogramm. In seinem Rippenkorb wurden Überreste von Jungtieren der Dinosauriergattung Psittacosaurus gefunden, was als erster unzweifelhafter Nachweis dafür gedeutet wird, dass Säugetiere in der Kreidezeit Dinosauriern nachstellten und diese auch fraßen.[10]

Entwicklung der Flora

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Fossiles Blatt von Credneria triacuminata

In der Unterkreide waren noch Bärlapppflanzen (Nathorstiana aborea), Farne (Weichselia, Hausmannia), Baumfarne, Ginkgoales (Baiera), Bennettitales, und Nadelbäume die vorherrschenden Pflanzen. Aus dieser Zeit stammen auch die Kohleflöze der Wealdenkohle im Weser-Ems-Gebiet am Rande des Teutoburger Waldes. Während der Kreide entwickelten sich die ersten strauchigen Blütenpflanzen. Erste in Deutschland nachgewiesene Laubholzgewächse waren Laurophyllum, Proteoides, Myrica und Salix aus dem Mittelturon von Dortmund. Aus dem Santon ist eine reiche Flora bekannt aus dem Raum Aachen, Gelsenkirchen, Coesfeld, Hannover und dem Teufelsmauersandstein am Harzrand. In der Oberkreide konkurrierten bereits viele Laubbäume wie Ahorn, Eiche oder Walnuss mit Nadelbäumen wie Sequoia und Geinitzia (aus den Aachener Schichten, Oberes Santonium). Gräser breiteten sich auf dem Festland aus und veränderten stark das Erosionsverhalten.

Die Kreide in Mitteleuropa

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In Mitteleuropa nördlich der Alpen bestehen die Ablagerungen der Unterkreide vor allem aus Tonsteinen und Sandsteinen, während die Sedimente der Oberkreide meist kalkig entwickelt sind.[11] Allgemein überwiegen dabei die Ablagerungen der höheren Unterkreide (Apt und Alb) und der Oberkreide.

Gesteine der Kreidezeit stehen insbesondere im Raum Hannover, nördlich des Harzes (Subherzyne Kreide), im Teutoburger Wald an den Externsteinen, in der Westfälischen Bucht und im Raum von Aachen bis Lüttich (u. a. die Aachener Kreide) an. Berühmt sind die Kreidefelsen der Insel Rügen.[11] Weiterhin finden sich bedeutende Ablagerungen aus der Kreidezeit am Ostrand der Fränkischen Alb, am Alpen-Nordrand, in der Umgebung von Dresden und Děčín (Elbsandsteingebirge), in der Böhmischen Kreidemulde (Nord-Tschechien) sowie in Polen im Tafeldeckgebirge des Umlandes des Heiligkreuzgebirges (Woiwodschaft Heiligkreuz) und am Karpaten-Nordrand.

Besondere Ereignisse während der Kreide

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Zu den bedeutenden Ereignissen der mittleren Kreidezeit zwischen ca. 120 Millionen und 80 Millionen Jahren gehört eine gewaltige Superplume-Aktivität im Bereich des westlichen Pazifiks. Der 40 Millionen Jahre anhaltende, weiträumig auftretende Vulkanismus auf dem pazifischen Ozeanboden hatte globale Auswirkungen und übte wahrscheinlich einen nachhaltigen Einfluss auf die Klimaentwicklung aus.[12]

Trotz des während der Oberkreide vorherrschenden Tropenklimas postulieren einige Studien eine Vereisungsphase in höheren Breiten während des Turoniums (93,9 bis 89,7 mya).[13] Allerdings bezweifeln andere Fachartikel diese Möglichkeit und lehnen die Existenz kontinentaler Eisschilde oder einer Meereisbedeckung in den damaligen Polarregionen zu diesem Zeitpunkt ab.[14] Hingegen erbrachte eine umfangreiche geologische Untersuchung südaustralischer Regionen eindeutige Hinweise, unter anderem in Form von Tilliten, Dropstones und Diamiktit, dass auf dem Kontinent im Verlauf der Unterkreide mehr oder minder ausgeprägte Gletscherbildungen stattfanden.[15]

Ende der Kreide

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Das Ende der Kreidezeit ist gekennzeichnet durch ein weltweites Massenaussterben, das fast alle Tiergruppen und viele Pflanzengruppen erfasste. Verursacht wurde dieses durch einen Asteroideneinschlag auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán (Chicxulub-Krater).[16][17] Manche Wissenschaftler sehen im enormen Vulkanismus bei der Entstehung des Dekkan-Trapps zum Ende der Kreidezeit einen mitentscheidenden Grund.[18]

  • Harald Polenz, Christian Spaeth: Saurier – Ammoniten – Riesenfarne. Deutschland in der Kreidezeit. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1887-0.
  • Frank Wittler: Über die Pflanzenversteinerungen des Coniac und Turon im Räume Dortmund In: Arbeitskreis Paläontologie Hannover, Jahrgang 23, 1995, S. 105–127.
  • Mike Reich, Peter Frenzel, Ekkehard Herrig: Ein Meer am Ende der Kreidezeit. Die Schreibkreide. In: Biologie in unserer Zeit. Band 35, Nr. 4. Wiley-VCH, 2005, ISSN 0045-205X, S. 260–267.
Commons: Kreidezeitlich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sauerstoffgehalt-1000mj
  2. Phanerozoic Carbon Dioxide
  3. All palaeotemps
  4. Peter Bengtson, Mikheil V. Kakabadze: Ammonites and the mid-Cretaceous saga. In: Cretaceous Research. Volume 88, August 2018, S. 90–99, doi:10.1016/j.cretres.2017.10.003
  5. D. B. Norman: A Mass-Accumulation of Vertebrates from the Lower Cretaceous of Nehden (Sauerland), West Germany. In: Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences. Band 230, Nr. 1259, 1987, S. 215–255, doi:10.1098/rspb.1987.0017, JSTOR:36060.
  6. Klaus-Peter Lanser, Ulrich Heimhofer: Evidence of theropod dinosaurs from a Lower Cretaceous karst filling in the northern Sauerland (Rhenish Massif, Germany). In: Paläontologische Zeitschrift. Band 89, Nr. 1, 2015, S. 79–94, doi:10.1007/s12542-013-0215-z
  7. Peter Wellnhofer: Ein Dinosaurier (Hadrosauridae) aus der Oberkreide (Maastricht, Helvetikum-Zone) des bayerischen Alpenvorlandes. In: Mitteilungen der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und historische Geologie. Band 34, 1994, S. 221–238 (zobodat.at [PDF; 5 MB]).
  8. Zoltan Csiki-Sava, Eric Buffetaut, Attila Ősi, Xabier Pereda-Suberbiola, Stephen L. Brusatte: Island life in the Cretaceous – faunal composition, biogeography, evolution, and extinction of land-living vertebrates on the Late Cretaceous European archipelago. In: ZooKeys. 469. Jahrgang, Januar 2015, S. 1–161, doi:10.3897/zookeys.469.8439.
  9. Qiang Ji, Zhe-Xi Luo, Chong-Xi Yuan, John R. Wible, Jian-Ping Zhang, Justin A. Georgi: The earliest known eutherian mammal. Nature. Band 416, 2002, S. 816–822, doi:10.1038/416816a (alternativer Volltextzugriff: ResearchGate).
  10. Yaoming Hu, Jin Meng, Yuanqing Wang, Chuankui Li: Large Mesozoic mammals fed on young dinosaurs. Nature. Band 433, 2005, S. 149–152, doi:10.1038/nature03102 (alternativer Volltextzugriff: ResearchGate).
  11. a b Margot Böse, Jürgen Ehlers, Frank Lehmkuhl: Land und Meer im Wandel – Norddeutschland bevor die Eiszeit kam. In: Deutschlands Norden: vom Erdaltertum zur Gegenwart. Springer, Berlin, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-662-55373-2, 2.3.4. Kreide, S. 21–39, doi:10.1007/978-3-662-55373-2_2.
  12. Madison East, R. Dietmar Müller, Simon Williams, Sabin Zahirovic, Christian Heine: Subduction history reveals Cretaceous slab superflux as a possible cause for the mid-Cretaceous plume pulse and superswell events. In: Gondwana Research. 79. Jahrgang, März 2020, S. 125–139, doi:10.1016/j.gr.2019.09.001 (englisch).
  13. A. Bornemann, R. D. Norris, O. Friedrich, B. Beckmann, S. Schouten, J. S. Sinninghe Damsté, J. Vogel, P. Hofmann, T. Wagner: Isotopic Evidence for Glaciation During the Cretaceous Supergreenhouse. In: Science. Band 319, Nr. 5860, Januar 2008, S. 189–192, doi:10.1126/science.1148777.
  14. Kenneth G. MacLeod, Brian T. Huber, Álvaro Jiménez Berrocoso, Ines Wendler: A stable and hot Turonian without glacial δ18O excursions is indicated by exquisitely preserved Tanzanian foraminifera. In: Geology. 41. Jahrgang, Nr. 10, Oktober 2013, S. 1083–1086, doi:10.1130/G34510.1 (englisch, researchgate.net [PDF]).
  15. N. F. Alley, S. B. Hore, L. A. Frakes: Glaciations at high-latitude Southern Australia during the Early Cretaceous. In: Australian Journal of Earth Sciences (Geological Society of Australia). April 2019, doi:10.1080/08120099.2019.1590457 (englisch, tandfonline.com [PDF]).
  16. Pincelli M. Hull, André Bornemann, Donald E. Penman, Michael J. Henehan, Richard D. Norris, Paul A. Wilson, Peter Blum, Laia Alegret, Sietske J. Batenburg, Paul R. Bown und 26 weitere Autoren: On impact and volcanism across the Cretaceous-Paleogene boundary. In: Science. 367. Jahrgang, Nr. 6475, Januar 2020, S. 266–272, doi:10.1126/science.aay5055 (englisch).
  17. Michael J. Henehan, Andy Ridgwell, Ellen Thomas, Shuang Zhang, Laia Alegret, Daniela N. Schmidt, James W. B. Rae, James D. Witts, Neil H. Landman, Sarah E. Greene, Brian T. Huber, James R. Super, Noah J. Planavsky, Pincelli M. Hull: Rapid ocean acidification and protracted Earth system recovery followed the end-Cretaceous Chicxulub impact. In: PNAS. 116. Jahrgang, Nr. 43, Oktober 2019, doi:10.1073/pnas.1905989116 (englisch).
  18. Mark A. Richards, Walter Alvarez, Stephen Self, Leif Karlstrom, Paul R. Renne, Michael Manga, Courtney J. Sprain, Jan Smit, Loÿc Vanderkluysen, Sally A. Gibson: Triggering of the largest Deccan eruptions by the Chicxulub impact. In: Geological Society of America Bulletin. April 2015, doi:10.1130/B31167.1 (englisch, researchgate.net [PDF]).