„Schönbergturm“ – Versionsunterschied
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Der '''Schönbergturm''' steht auf dem gleichnamigen Berg südlich von [[Pfullingen]], über dem [[Echaz]]tal. |
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| BILD = Schoenbergturm bei Pfullingen.jpg |
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| ORT = [[Pfullingen]] |
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| REGION-ISO = DE-BW |
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| NS = 48.44131 |
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| EW = 9.22798 |
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| LAGEPUNKT = 793 |
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| VERW = Aussichtsturm |
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| BAU_DEKADE = 190 |
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| ABR_DEKADE = |
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| T_BAU_KOST = 17.000 [[Mark (1871)|M]] |
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| T_BAU_HERR = [[Schwäbischer Albverein]] |
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| T_BAU_ARCH = [[Theodor Fischer]] |
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| T_BAU_ST = Eisenbeton |
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| CAT_NAME = Schonbergturm |
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| CAT_STADT = Pfullingen |
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| WEITERES = Einweihung:/25. März 1906/-/Anzahl an Treppenstufen:/108 Stufen |
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Der '''Schönbergturm''' ist ein 26,4 Meter hoher [[Aussichtsturm]], der 1905 von dem seinerzeit an der TH Stuttgart tätigen Professor [[Theodor Fischer]] auf der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]] in [[Baden-Württemberg]] erbaut wurde. Er gilt als Wahrzeichen von [[Pfullingen]]. Der Turm steht auf dem [[Schönberg (Schwäbische Alb)|Schönberg]] (ursprünglich Schemberg), einem 793 Meter hohen Berg am [[Albtrauf]], der zwei Kilometer südlich von Pfullingen den Ausgang des [[Echaz]]tals überragt. Wegen seiner Form und Farbe wird der Turm im Volksmund auch '''Pfullinger Unterhose''', „Onderhos“ genannt. Der Schönberg bildet auf seinem Gipfel ein fast ebenes Plateau, an dessen Ostspitze der Turm steht. |
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Der Turm wurde [[1906]] nach Plänen von [[Theodor Fischer]], der auch die Pfullinger Hallen plante, auf dem 793 m hohen Schönberg, 2 km südlich von Pfullingen erbaut. Die Ausführung als 26,4 m hoher Doppelturm ist recht selten. |
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== Geschichte == |
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Durch seine einmalige Form, weißen Anstrich mit rotem Dach, heißt der Turm im Volksmund '''Unterhos'''. |
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[[Datei:Schwabenalb S070A, Schönbergturm, Hochstetter.jpg|mini|links|Frühe Aufnahme (um 1914)]] |
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Bauherr des Schönbergturms war der [[Schwäbischer Albverein|Schwäbische Albverein]]. 1893 gab es erste Bestrebungen, auf dem Schönberg einen Turm zu bauen, zur Ausführung kam dann 1905 der Entwurf von [[Theodor Fischer]], der auch die [[Pfullinger Hallen]] geplant hat. Die Baugenehmigung wurde am 28. Juni 1905 durch das [[Oberamt Reutlingen]] erteilt, der Bau von August bis November desselben Jahres durch die Stuttgarter Baufirma Luipold und Schneider durchgeführt. Am 25. März 1906 fand die Einweihungsfeier statt. Die Errichtung des Turms hatte 17.000 [[Mark (1871)|Mark]] (nach heutigen Maßstäben etwa 200.000 [[Euro]]) gekostet und wurde hauptsächlich durch den Pfullinger Mäzen [[Louis Laiblin]] finanziert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pfullingen.de/de/entdecken-erholen/Sehenswertes/Schoenbergturm |titel=Schönbergturm {{!}} Pfullingen {{!}} Natürlich erlebenswert |abruf=2021-03-04}}</ref> |
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Der in [[Eisenbeton]] ausgeführte Turm ist inklusive [[Fundament]] 28 Meter hoch und besteht aus zwei achteckigen [[Turmschaft|Turmschäften]] mit je einer Treppe für Auf- und Abstieg, die oben durch die 8,5 Meter breite Galerie sowie unten durch den Eingangsbereich verbunden sind. Die Dächer über der Aussichtsplattform und über dem Eingangsbereich wurden ursprünglich mit Holzschindeln ausgeführt. Erst im November 1949 wurden sie durch [[Kupfer]]dächer ersetzt, die mittlerweile nicht mehr kupferrot, sondern mit grüner [[Patina]] überzogen sind. |
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2006 wurde der Schönbergturm anlässlich seines 100. Geburtstages in eine riesige „Unterhose“ gehüllt. Vom 2. bis zum 29. Juli trug der Turm das riesige „Kleidungsstück“ und wurde nachts beleuchtet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gea.de/neckar-alb/pfullingen-eningen-lichtenstein_artikel,-rekordversuch-am-sch%C3%B6nberg-_arid,431940.html |titel=Rekordversuch am Schönberg - Pfullingen / Eningen / Lichtenstein - Reutlinger General-Anzeiger |sprache=de |abruf=2021-06-09}}</ref> Für den erhofften Eintrag in das [[Guinness World Records|Guinnessbuch der Rekorde]] reichte es trotzdem nicht: 2005 wurde in [[Bolton (Greater Manchester)|Bolton]], [[Vereinigtes Königreich]], eine noch größere Unterhose erfasst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gea.de/neckar-alb/pfullingen-eningen-lichtenstein_artikel,-nicht-im-guinnessbuch-_arid,429636.html |titel=Nicht im Guinnessbuch - Pfullingen / Eningen / Lichtenstein - Reutlinger General-Anzeiger |sprache=de |abruf=2021-06-09}}</ref> Aus dem Stoff der „Unterhose“ wurden nach dem Ende der Aktion 340 Umhängetaschen genäht, die dann käuflich erworben werden konnten. |
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== Weitere Details == |
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Die eigenwillige Konstruktion als Doppelturm ist selten. Am Albtrauf weit sichtbar über dem Albvorland thronend, stellt sie sinngemäß das Tor zur Schwäbischen Alb dar. |
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Der Schönbergturm ist nur zu Fuß erreichbar; das Waldgebiet um den Schönberggipfel ist lediglich durch schmale, teils steile Waldpfade erschlossen. Eine asphaltierte Straße führt bis 500 Meter an den Gipfel heran zu einem Parkplatz auf der „Wanne“. Der Hauptwanderweg [[Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg]] (HW 5) des [[Schwäbischer Albverein|Schwäbischen Albvereins]] führt ebenfalls über den Berg. |
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Der Turm ist ständig geöffnet<ref>{{Internetquelle |url=https://tuerme-wanderheime.albverein.net/aussichtstuerme/schonbergturm-bei-pfullingen-kreis-reutlingen/ |titel=Schönbergturm bei Pfullingen, Kreis Reutlingen {{!}} Schwäbischer Albverein – Türme & Wanderheime |abruf=2019-04-27}}</ref>. Von der Aussichtsplattform, die über 108 Stufen erreicht werden kann, hat man einen sehr guten Ausblick über das Albvorland und [[Schönbuch]]. Bei klarem Wetter kann man auch den [[Stuttgarter Fernsehturm]] am Horizont erkennen, ebenso den [[Schurwald]] und das [[Heizkraftwerk Altbach/Deizisau]]. Von Nordwest nach Südost blickt man auf den Albtrauf zwischen [[Jusi]] und [[Roßberg (Schwäbische Alb)|Roßberg]]. |
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{{Panorama|Schönbergturm - Panorama.jpg|1000|Blick vom Schönbergturm aus über Pfullingen und Umgebung}} |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste von Aussichtstürmen auf der Schwäbischen Alb]] |
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== Literatur == |
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* Isabel Scholz: ''[http://www.onderhos.de/uploads/media/Vortrag.pdf Schöne Aussichten! 100 Jahre Schönbergturm Pfullingen]'', [[Diplomarbeit]] Fachhochschule Stuttgart (Prof. Peter Steidle) [2006], (PDF; 3,1 MB). |
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* Helmut Bachschuster, Bernd Storz: ''Die Pfullinger Unterhos’. Ein Turm macht Geschichte''. Oertel & Spörer, Reutlingen 2006, ISBN 3-88627-297-4. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Schönbergturm|3=S}} |
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* [http://www.fsg-pfullingen.de/s/rundgang/turm.htm Foto des Schönbergturms] |
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* [https://tuerme-wanderheime.albverein.net/aussichtstuerme/schonbergturm-bei-pfullingen-kreis-reutlingen/ Schwäbischer Albverein: Schönbergturm] |
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* [http://www.schwaebischer-albverein.de/tuerme/schoenberg/schoenberg.html Karte] |
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* {{structurae |Typ=bauwerke |ID=20001647}} |
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* [https://www.pfullingen.de/de/entdecken-erholen/Sehenswertes/Schoenbergturm Schönbergturm], Webseite der Stadt Pfullingen zum Schönbergturm |
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* [http://www.onderhos.de/ Culturproject Schönbergturm 100] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=7540022-4|VIAF=237036831}} |
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{{SORTIERUNG:Schonbergturm}} |
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[[Kategorie:Kulturdenkmal in Pfullingen]] |
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[[Kategorie:Bauwerk aus Beton]] |
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[[Kategorie:Aussichtsturm in Europa]] |
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[[Kategorie:Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins]] |
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[[Kategorie:Turm im Landkreis Reutlingen]] |
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[[Kategorie:Turm auf der Schwäbischen Alb]] |
Aktuelle Version vom 30. Juni 2023, 13:18 Uhr
Schönbergturm
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Basisdaten | |||||||||
Ort: | Pfullingen | ||||||||
Land: | Baden-Württemberg | ||||||||
Staat: | Deutschland | ||||||||
Höhenlage: | 793 m | ||||||||
Koordinaten: 48° 26′ 28,7″ N, 9° 13′ 40,7″ O | |||||||||
Verwendung: | Aussichtsturm | ||||||||
Zugänglichkeit: | Aussichtsturm öffentlich zugänglich | ||||||||
Turmdaten | |||||||||
Bauzeit: | 1905 | ||||||||
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Gesamthöhe: | 26,4 m | ||||||||
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Positionskarte | |||||||||
Der Schönbergturm ist ein 26,4 Meter hoher Aussichtsturm, der 1905 von dem seinerzeit an der TH Stuttgart tätigen Professor Theodor Fischer auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg erbaut wurde. Er gilt als Wahrzeichen von Pfullingen. Der Turm steht auf dem Schönberg (ursprünglich Schemberg), einem 793 Meter hohen Berg am Albtrauf, der zwei Kilometer südlich von Pfullingen den Ausgang des Echaztals überragt. Wegen seiner Form und Farbe wird der Turm im Volksmund auch Pfullinger Unterhose, „Onderhos“ genannt. Der Schönberg bildet auf seinem Gipfel ein fast ebenes Plateau, an dessen Ostspitze der Turm steht.
Geschichte
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Bauherr des Schönbergturms war der Schwäbische Albverein. 1893 gab es erste Bestrebungen, auf dem Schönberg einen Turm zu bauen, zur Ausführung kam dann 1905 der Entwurf von Theodor Fischer, der auch die Pfullinger Hallen geplant hat. Die Baugenehmigung wurde am 28. Juni 1905 durch das Oberamt Reutlingen erteilt, der Bau von August bis November desselben Jahres durch die Stuttgarter Baufirma Luipold und Schneider durchgeführt. Am 25. März 1906 fand die Einweihungsfeier statt. Die Errichtung des Turms hatte 17.000 Mark (nach heutigen Maßstäben etwa 200.000 Euro) gekostet und wurde hauptsächlich durch den Pfullinger Mäzen Louis Laiblin finanziert.[1]
Der in Eisenbeton ausgeführte Turm ist inklusive Fundament 28 Meter hoch und besteht aus zwei achteckigen Turmschäften mit je einer Treppe für Auf- und Abstieg, die oben durch die 8,5 Meter breite Galerie sowie unten durch den Eingangsbereich verbunden sind. Die Dächer über der Aussichtsplattform und über dem Eingangsbereich wurden ursprünglich mit Holzschindeln ausgeführt. Erst im November 1949 wurden sie durch Kupferdächer ersetzt, die mittlerweile nicht mehr kupferrot, sondern mit grüner Patina überzogen sind.
2006 wurde der Schönbergturm anlässlich seines 100. Geburtstages in eine riesige „Unterhose“ gehüllt. Vom 2. bis zum 29. Juli trug der Turm das riesige „Kleidungsstück“ und wurde nachts beleuchtet.[2] Für den erhofften Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde reichte es trotzdem nicht: 2005 wurde in Bolton, Vereinigtes Königreich, eine noch größere Unterhose erfasst.[3] Aus dem Stoff der „Unterhose“ wurden nach dem Ende der Aktion 340 Umhängetaschen genäht, die dann käuflich erworben werden konnten.
Weitere Details
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die eigenwillige Konstruktion als Doppelturm ist selten. Am Albtrauf weit sichtbar über dem Albvorland thronend, stellt sie sinngemäß das Tor zur Schwäbischen Alb dar.
Der Schönbergturm ist nur zu Fuß erreichbar; das Waldgebiet um den Schönberggipfel ist lediglich durch schmale, teils steile Waldpfade erschlossen. Eine asphaltierte Straße führt bis 500 Meter an den Gipfel heran zu einem Parkplatz auf der „Wanne“. Der Hauptwanderweg Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg (HW 5) des Schwäbischen Albvereins führt ebenfalls über den Berg.
Eigentümer des Turms ist noch immer der Schwäbische Albverein, der ihn an Sonn- und Feiertagen bewirtschaftet. Dies ist weithin durch eine gehisste Fahne am Westturm ersichtlich. Unterhalb des Turms befinden sich Bänke und Tische für Picknicks, zwei Feuerstellen und ein Kiosk.
Der Turm ist ständig geöffnet[4]. Von der Aussichtsplattform, die über 108 Stufen erreicht werden kann, hat man einen sehr guten Ausblick über das Albvorland und Schönbuch. Bei klarem Wetter kann man auch den Stuttgarter Fernsehturm am Horizont erkennen, ebenso den Schurwald und das Heizkraftwerk Altbach/Deizisau. Von Nordwest nach Südost blickt man auf den Albtrauf zwischen Jusi und Roßberg.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Isabel Scholz: Schöne Aussichten! 100 Jahre Schönbergturm Pfullingen, Diplomarbeit Fachhochschule Stuttgart (Prof. Peter Steidle) [2006], (PDF; 3,1 MB).
- Helmut Bachschuster, Bernd Storz: Die Pfullinger Unterhos’. Ein Turm macht Geschichte. Oertel & Spörer, Reutlingen 2006, ISBN 3-88627-297-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schwäbischer Albverein: Schönbergturm
- Schönbergturm. In: Structurae
- Schönbergturm, Webseite der Stadt Pfullingen zum Schönbergturm
- Culturproject Schönbergturm 100
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schönbergturm | Pfullingen | Natürlich erlebenswert. Abgerufen am 4. März 2021.
- ↑ Rekordversuch am Schönberg - Pfullingen / Eningen / Lichtenstein - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 9. Juni 2021.
- ↑ Nicht im Guinnessbuch - Pfullingen / Eningen / Lichtenstein - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 9. Juni 2021.
- ↑ Schönbergturm bei Pfullingen, Kreis Reutlingen | Schwäbischer Albverein – Türme & Wanderheime. Abgerufen am 27. April 2019.