„Zecken“ – Versionsunterschied
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{{Weiterleitungshinweis|Zecke}} |
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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --> |
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! align="center" bgcolor="#ffc0c0" |Metastigmata |
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{{Taxobox |
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| Taxon_Name = Zecken |
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| align="center" | [[bild:Ixodes scapularis.jpg|200px|Reh-Zecke]] <br /><small> ''Ixodes scapularis''</small> |
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| Taxon_WissName = Ixodida |
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| Taxon_Rang = Ordnung |
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! align="center" bgcolor="#ffc0c0" | '''{{Taxonomy}}''' |
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| Taxon_Autor = [[William Elford Leach|Leach]], 1815 |
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| Taxon2_WissName = Parasitiformes |
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| Taxon2_Rang = Überordnung |
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| Taxon3_Name = Milben |
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| Taxon3_WissName = Acari |
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| ''[[Systematik (Biologie)|Klassifikation]]:|| [[Lebewesen]] |
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| Taxon3_Rang = Unterklasse |
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| Taxon4_Name = Spinnentiere |
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| ''{{superphylum}}:'' || [[Urmünder]] (Protostomia) |
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| Taxon4_WissName = Arachnida |
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| Taxon4_Rang = Klasse |
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| ''[[Überstamm (Biologie)|Überstamm]]:'' || [[Häutungstiere]] (Ecdysozoa) |
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| Taxon5_Name = Kieferklauenträger |
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| Taxon5_WissName = Chelicerata |
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| ''{{phylum}}:'' || [[Gliederfüßer]] (Arthropoda) |
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| Taxon5_Rang = Unterstamm |
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| Taxon6_Name = Gliederfüßer |
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| ''{{subphylum}}:'' || [[Kieferklauenträger]] (Chelicerata) |
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| Taxon6_WissName = Arthropoda |
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| Taxon6_Rang = Stamm |
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| ''{{classis}}:'' || [[Spinnentiere]] (Arachnida) |
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| Bild = Ixodes_hexagonus_(aka).jpg |
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| Bildbeschreibung = Erwachsene [[Igelzecke]] (''Ixodes hexagonus'') |
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| ''{{ordo}}:'' || Milben (Acarii) |
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| Subtaxa_Rang = Familie |
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| Subtaxa = * [[Lederzecken]] (Argasidae) |
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| ''{{subordo}}:'' || Zecken (Ixodida od. Metastigmata) |
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* [[Schildzecken]] (Ixodidae) |
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* [[Nuttalliellidae]] |
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}} |
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! align="center" bgcolor="#ffc0c0" | '''[[Familie (Biologie)|Familien]]''' |
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Die '''Zecken''' (Ixodida) sind eine Ordnung der [[Milben]] (Acari), die der Überordnung [[Parasitiformes]] zugeordnet werden. Unter den Zecken finden sich die größten Milbenarten. Alle Arten sind [[Hämatophagie|blutsaugende]] [[Parasitismus|Ektoparasiten]] an [[Wirbeltiere]]n, darunter auch dem Menschen. Viele Zeckenarten sind bedeutende [[Vektor (Biologie)|Krankheitsüberträger]]. 2004 waren weltweit etwa 900 Zeckenarten bekannt.<ref>Systematik von Zecken aus: S. C. Barker, A. Murrell: ''Systematics and evolution of ticks with a list of valid genus and species names.'' In: ''Parasitology.'' Nr. 129, 2004, S. 15–36, PMID 15938503.</ref> |
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* Lederzecken (''Argasidae'') |
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* Schildzecken (''Ixodidae'') |
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* ''Nuttalliellidae'' (''Nuttalliella namaqua Bedford'') |
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== Merkmale == |
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[[Bild:zecke.jpg|thumb|Vollgesogene Zecke (von unten)]] |
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Wie bei den meisten Milbenarten besteht der Körper der Zecken aus zwei beweglich gegeneinander abgesetzten Abschnitten. Der vordere Abschnitt, bei den Milben generell [[Gnathosoma]] benannt, trägt bei den Zecken (aus historischen Gründen) den abweichenden Namen Capitulum. Dieser Abschnitt entspricht dem, was landläufig als ''Zeckenkopf'' bezeichnet wird. Der übrige Rumpf wird Idiosoma genannt. Der vordere, die Beine tragende Abschnitt, das Podosoma, geht ohne scharfe Grenze in den hinteren Abschnitt, das Opisthosoma, über. Auf dem hinteren Abschnitt des Capitulum tragen viele Schildzecken zwei auffallende Porenfelder, die nach verschiedenen Ansichten entweder als Drüsen oder als Sinnesorgan dienen. Seitlich am Idiosoma sitzen die vier Beinpaare. Die Beine bestehen aus sechs deutlich gegeneinander abgesetzten Segmenten (benannt [[Coxa (Gliederfüßer)|Coxa]]-Trochanter-Femur-Patella oder Genu-Tibia-Tarsus). An der Spitze des Tarsus sitzen zwei Krallen und bei den Schildzecken (und den Larven der [[Lederzecken]]) ein Haftpolster (Pulvillus) zum Festhalten an glatten Oberflächen. Seitlich am Idiosoma sitzen zwei Öffnungen der Tracheen, die [[Stigmen]] heißen und luftgefüllte Kanäle sind, die die Körperoberfläche für die Atmung vergrößern. Vor allem bei Schildzecken sitzen sie meist innerhalb eines sklerotisierten und auffallend skulpturierten Stigmenfelds. Viele Zeckenarten besitzen kleine, wenig auffallende Augen, die bei den Schildzecken paarweise auf der Körperoberseite (dorsal) sitzen, aber z. B. bei der Gattung ''[[Ixodes]]'' fehlen. Bei den Lederzecken kann eine höhere Anzahl vorkommen, die randlich auf der Körperunterseite (ventral) sitzen. Zumindest bei einer Zeckenart, der Kamelzecke ''[[Hyalomma dromedarii]]'', ist optische Wirtsfindung ([[Skototaxis]]) durch die Wahrnehmung der Silhouette des Wirts nachgewiesen.<ref>Martin Kaltenrieder: ''Scototaxis and target perception in the camel tick Hyalomma dromedarii.'' In: ''Experimental and Applied Acarology.'' 1990, Bd. 9, Nr. 3–4, S. 267–278, [[doi:10.1007/BF01193433]].</ref> |
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[[Bild:Tick male (aka).jpg|thumb|männliche Zecke]] |
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[[Bild:Tick male size comparison (aka).jpg|thumb|Größenvergleich einer männlichen Zecke mit einem Streichholzkopf]] |
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Die beiden Familien Schildzecken und Lederzecken unterscheiden sich dadurch, dass bei den Schildzecken der namengebende Schild ([[Scutum (Zecken)|Scutum]]) ausgebildet ist, der oben (dorsal) auf dem Idiosoma sitzt. Bei vielen Zeckenarten wie dem [[Gemeiner Holzbock|Gemeinen Holzbock]] bedeckt er beim Männchen den gesamten Rumpf, beim Weibchen nur etwa die Hälfte. Bei den Lederzecken fehlt ein Schild. Außerdem sitzt bei den Lederzecken das Capitulum mit den Mundwerkzeugen etwas bauchseitig (ventral) am Körper, so dass es bei Betrachtung von oben nicht sichtbar ist. |
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'''Zecken''' sind [[Milbe]]n (''Acarii'') mit lederartig dehnbarer Haut und gehören zur [[Klasse (Biologie)|Klasse]] der [[Spinnentiere]]. Sie sind die größte Milbenart und meist zugleich Exo[[parasit]]en (sie dringen nicht in das Wirtsinnere ein). Als [[Wirt (Biologie)| Wirte]] dienen [[Vögel]], [[Reptilien]] und [[Säugetiere]] ([[Nager]], [[Fledermäuse]], [[Paarhufer]]). |
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=== Mundwerkzeuge und Saugvorgang === |
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Sie werden in 3 Familien eingeteilt: |
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Kennzeichnend für die Zecken sind vor allem die vorn am Capitulum sitzenden Mundwerkzeuge. Diese sind für die blutsaugende Lebensweise eigentümlich umgestaltet. Außen sitzen zwei viergliedrige Taster (Palpen), die Sinnesorgane sind und nicht am Saugvorgang teilnehmen. Sie umhüllen in Ruhestellung häufig die eigentlichen Mundwerkzeuge. Zentral sitzt ein [[Hypostom]] genannter Stechrüssel, der häufig Zähne aufweist, die als Widerhaken wirken. Auf der Oberseite (dorsal) und meist von unten her nicht sichtbar sitzen die beiden [[Chelicere]]n. Diese bestehen aus einem zweiteiligen Schaft, der parallel zum Hypostom nach vorne gestreckt wird und der unbeweglich mit breiter Basis am basalen Teil des Capitulums ansitzt. An der Spitze tragen sie mehrere bewegliche zahnförmige Vorsprünge, Chelicerenfinger genannt. Die Zecke ritzt beim Saugvorgang mit ihren Cheliceren die Haut ein und schiebt anschließend das Hypostom in die Wunde. Entgegen einer verbreiteten Vorstellung ist das Hypostom aber kein hohler Saugrüssel: die Mundöffnung liegt basal zu ihm auf der breiteren Basis des Capitulums. Das Hypostom kann eine eingesenkte Nahrungsrinne tragen. Dieser Vorgang wird umgangssprachlich als Zeckenbiss bezeichnet, korrekt ist jedoch [[Zeckenstich]]. |
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* Lederzecken (''Argasidae'') |
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Adult deer tick.jpg|[[Hirschzecke]] (''Ixodes scapularis'') |
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* Schildzecken (''Ixodidae'') |
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Rhipicephalus sanguineus.jpg|[[Braune Hundezecke]] (''Rhipicephalus sanguineus'') |
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* ''Nuttalliellidae'' (''Nuttalliella namaqua Bedford'') - einzige bekannte Art. |
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Amblyomma americanum tick.jpg|''[[Amblyomma americanum]]'' |
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Zecke von unten.JPG|Zecke von unten |
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Beim Saugvorgang schafft das Tier mit den Mundwerkzeugen eine Wunde, indem Gewebe mit kleinen Blutkapillaren aufgerissen wird. Das sich hier ansammelnde Blut wird anschließend aufgesaugt (sog. ''{{lang|en|[[Pool feeder]]}}''). Langrüsselige Tiere (Prostriata) wie der Gemeine Holzbock verankern sich beim Saugvorgang vorwiegend mit den Mundwerkzeugen, kurzrüsselige (Metastriata) wie die ''[[Dermacentor]]''-Arten scheiden zu diesem Zweck eine leim- oder kittartige Substanz aus. Der Saugvorgang ist bei den Lederzecken relativ kurz, etwa 30 bis 60 Minuten, Ausnahmen bilden die Larven. Bei den Schildzecken kann er viele Tage bis Wochen dauern. Der Körper der weiblichen Schildzecken kann dabei auf das Zwanzigfache seines ursprünglichen Volumens und das Hundertfache des Gewichts anschwellen, daran sind neben der Dehnung der Kutikula auch echte Wachstumsvorgänge beteiligt. Bei den Lederzecken wird weniger Blut, meist etwa das Fünffache des Körpervolumens und das Zehnfache des Gewichts bei einem Saugvorgang aufgenommen. |
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== Verbreitung == |
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Beim Saugvorgang gibt die Zecke [[Speichel]] in die Wunde ab. Dieser enthält bei den bisher untersuchten Arten viele Hundert unterschiedliche [[Protein]]e, die größtenteils bei keiner anderen Tiergruppe gefunden wurden.<ref>Übersicht in: I. M. Francischetti, A. Sa-Nunes, B. J. Mans, I. M. Santos, J. M. Ribeiro: ''The role of saliva in tick feeding.'' In: ''Frontiers in Bioscience.'' 2009, Nr. 14, S. 2051–2088, PMID 19273185.</ref> Wichtigste Funktion des Speichels ist es, das Zusammenklumpen der [[Blutplättchen]] zu verhindern, das ansonsten den Wundverschluss einleitet. Dazu greifen etliche [[Enzyme]] an verschiedenen Stellen der Signalkaskade ein. Auch die weitere [[Blutgerinnung]] wird so unterdrückt. Außerdem werden Entzündungsreaktionen unterdrückt (z. B. durch [[Prostaglandine]]) und das Schmerzempfinden gehemmt, um Abwehrreaktionen des Wirts zu vermeiden. Gegen [[Hormone]] und Signalstoffe wie [[Histamin]], [[Serotonin]] und [[Bradykinin]] wirksame Hemmstoffe können teilweise mehrere dieser Zwecke parallel erreichen. Der abgegebene Speichel kann Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger enthalten, durch die der Zeckenstich sein besonderes Risiko erhält. Obwohl der Zeckenspeichel generell die Funktion der körpereigenen [[Immunsystem|Immunabwehr]] an der Einstichstelle vermeidet, kann es beim Menschen in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen vom Soforttyp kommen. Die immunmodulatorischen Beziehungen zwischen Parasit und Wirt sind dabei äußerst komplex. Nach wiederholten Kontakten mit Zecken kann die Immunabwehr stark ansteigen, was allerdings artspezifisch ist, weil Zeckenarten wirtsspezifische [[Immunmodulator]]en entwickelt haben.<ref>Albin Fontaine, Ibrahima Diouf, Nawal Bakkali u. a.: ''Implication of haematophagous arthropod salivary proteins in host-vector interactions.'' In: ''Parasites & Vectors.'' 2011, Nr. 4, S. 187 ([http://www.parasitesandvectors.com/content/4/1/187 open access]).</ref> |
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[[Lederzecke]]n sind auf die [[Tropen]] und [[Subtropen]] beschränkt, [[Schildzecke]]n kommen weltweit vor und sind auch in Mitteleuropa die am weitesten verbreitete Zeckenart. Ihr Auftreten hängt stark von ihren Wirten ab, da sie bis zu 7 [[Nymphe]]nstadien mit Wirtswechsel besitzen. |
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Dabei können unerwartete Wechselbeziehungen auftreten. Beispielsweise waren Mäuse dann immun gegen Zecken-Borreliose, wenn sie vorher mehrfach von nicht infizierten Zecken gestochen worden waren.<ref>S. K. Wikel, R. N. Ramachandra, D. K. Bergman, T. R. Burkot, J. Piesman: ''Infestation with pathogen-free nymphs of the tick Ixodes scapularis induces host resistance to transmission of Borrelia burgdorferi by ticks.'' In: ''[[Infection and Immunity]].'' 1997, Bd. 65, Nr. 1, S. 335–338.</ref> |
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Selten, aber lebensgefährlich ist die [[Zeckenparalyse]], bei der ein als [[Nervengift]] wirkender Stoff eine Hemmung der motorischen Nerven bewirken kann, die sich von der Einstichstelle her fortsetzt. |
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Nach einer ausgedehnten Blutmahlzeit erreichen vor allem weibliche Zecken eine Größe von bis zu 3 cm. |
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== Aufenthaltsorte == |
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Vornehmlich halten sich Zecken im Gestrüpp, in hohen Gräsern und [[Farne]]n oder im Unterholz auf (bis ca. 1,5m Höhe). Sie lassen sich meist von ihren potenziellen Wirten, die sie an Erschütterungen, Körperwärme und Duftstoffen erkennen, im Vorübergehen von der Pflanze abstreifen und krabbeln dann mehrere Stunden lang am Körper umher, bis sie eine passende Einstichstelle gefunden haben. Zecken sind dabei sehr wählerisch und bevorzugen etwas feuchte, warme und gut durchblutete, dünne Haut. Dabei sind besonders die Kniekehlen, der Haaransatz, die Leistenbeuge und die feine Haut hinter den [[Ohr]]en ein beliebtes Ziel. Die weit verbreitete Ansicht, dass sich Zecken von Bäumen herabfallen lassen, trifft in der Regel nicht zu. Sie leben in der Bodennähe, daher sollte man hochgewachsenes Gras und Farn, ggf. aber auch [[Holunder]]sträucher u.ä. möglichst meiden. |
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== Merkmale == |
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Tick male (aka).jpg|Männliche Zecke |
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Tick (aka).jpg|Etwas vollgesogene Zecke |
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Tick 20040502-7.jpg|Vollgesogene Zecke (von unten) |
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Vollgesogene Zecke.jpg|Vollgesogene Zecke (von oben) |
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Paarung-Zecken-Weibchen-Männchen-by-Bernhard-Plank-imBILDE at.jpg|Paarung: Das kleinere Männchen liegt Bauch an Bauch unter dem deutlich größeren Weibchen. |
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Zecken.jpg|Paarungsvorbereitung. Das kleinere Männchen schiebt seine Cheliceren in die Geschlechtsöffnung des Weibchens |
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== Verbreitung == |
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Da Zecken zu den Spinnentieren zählen, haben auch sie 8 Beine. Sie sind die größten Vertreter der Milben und können bis zu 4 mm groß werden (Nach der Blutmahlzeit bis zu 3 [[Zentimeter]]). Die Schildzecken haben einen verhärteten Chitinpanzer (Scutum) auf dem Hinterteil. |
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[[Datei:Ixodus ricinus 5x.jpg|mini|Pedipalpen (oben) und Cheliceren (darunter, von diesen teilweise verdeckt) des [[Gemeiner Holzbock|Gemeinen Holzbocks]] (''Ixodes ricinus'')]] |
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Sie haben "beißend saugende" Mundwerkzeuge und einen "Stachel", (Hypostom) mit der sich die Zecke zusätzlich verankert. Dieser ist symmetrisch mit Widerhaken besetzt. Zecken beißen sich nur oberflächlich in die Haut ein und "lecken" dann das austretende Blut beziehungsweise [[Lymphe]]. Sie dringen meist nicht bis zu den [[Kapillaren]] vor. |
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Zecken sind weltweit verbreitet und kommen überall da vor, wo ihre Wirtsarten leben. Die Verbreitung der einzelnen Arten hängt von der Verbreitung ihrer jeweiligen Wirte und außerdem von Umweltfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchte ab. Die meisten Zeckenarten besitzen einen oder mehrere Vorzugswirte, können aber bei Nahrungsmangel notfalls auch an anderen Wirten Blut saugen. Etwa zwanzig Zeckenarten kommen in Deutschland vor, einige davon sehr selten oder eventuell nur vorübergehend eingeschleppt. Die [[Schildzecken|Schildzecke]] [[Gemeiner Holzbock]] (''Ixodes ricinus'') ist dabei die deutsche Zeckenart, die am häufigsten Menschen befällt. Andere häufige Schildzeckenarten sind hier z. B. die [[Igelzecke]] (''Ixodes hexagonus''), die [[Schafzecke]] (''Dermacentor marginatus''), in Süddeutschland auch die [[Wiesenzecke]] (''Dermacentor reticulatus''). Eine Reihe weiterer Arten lebt fast nur an Vögeln oder ist sehr selten und geht so gut wie nie auf den Menschen über. Weltweit die häufigste Art, die auch auf dem Menschen parasitiert, ist die [[Braune Hundezecke]] (''Rhipicephalus sanguineus''), die in Deutschland wegen zu geringer Wärme aber nicht dauerhaft leben kann. |
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Wie alle blutsaugenden Insekten sondern auch Zecken vor Beginn der Nahrungsaufnahme ein [[Sekret]] ([[Speichel]]) ab, das allerdings bei ihnen '''mehrere''' wichtige Komponenten enthält. |
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* Zum Ersten ein '''[[Gerinnungshemmer]]''', der eine Verstopfung der Proboscis verhindert und den Blutfluss hin zur Einstichstelle steigert. |
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Die meisten Arten der Familie der [[Lederzecken]] sind auf die [[Tropen]] und [[Subtropen]] beschränkt. In Mitteleuropa lebt die Art ''Argas vespertilionis'' an [[Fledermäuse]]n. Häufigste Art ist aber die [[Taubenzecke]] ''Argas reflexus'', die an [[Stadttaube]]n, seltener auch an anderen Vogelarten, in Mitteleuropa ausschließlich in Häusern und anderen Gebäuden, lebt. |
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* Zum Zweiten eine Art '''Klebstoff''' der die Mundwerkzeuge ([[Proboscis]]) fest in der Haut verankert. |
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== Verhalten == |
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* Und zum Dritten ein '''Betäubungsmittel''', das die Einstichstelle unempfindlich macht. Diese Komponente ist sehr wichtig, da die Zecke im Vergleich zur [[Stechmücke]] einen wesenlich größeren und gröberen Stechrüssel besitzt und außerdem sehr viel länger, manchmal mehrere Tage, an seinem Nahrungsopfer Blut saugt, das davon selbstverständlich nichts mitbekommen soll. |
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Unter den Zeckenarten gibt es prinzipiell zwei Strategien der Wirtsfindung: |
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* Lauerer klettern auf eine Pflanze (z. B. einen Grashalm oder einen Busch) und halten sich mit den hinteren Beinen fest. Das vordere Beinpaar strecken sie in einer charakteristischen Pose weit nach außen vor, so dass sich eine T-Form ergibt. Sobald ein potenzieller Wirt sie berührt, halten sie sich an diesem fest. Zu den Lauerern gehört z. B. der Gemeine Holzbock. Zecken lassen sich nicht – wie oft fälsch angenommen – von Bäumen fallen, sie halten sich im Gras oder Gebüsch bis zu einer Höhe von maximal 1,5 Metern auf und warten darauf, sich von Menschen oder Tieren „abstreifen zu lassen“. Danach benötigen sie oft Stunden, bis sie eine geeignet „Bissstelle“ – genau genommen „stechen“ Zecken – gefunden haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/gesundheit/zecken/12381.html |titel=Alarm auch im Winter: Die sieben häufigsten Zecken-Irrtümer - NABU |sprache=de |abruf=2025-05-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Anna-Maria Hammer |url=https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/zecken/#toc_Gut_zu_wissen |titel=Zecken |sprache=de |abruf=2025-05-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo.de/wissen/im-wald-muss-man-sich-gegen-von-baeumen-fallende-zecken-schuetzen_30118524-30166116.html |titel=Im Wald muss man sich gegen von Bäumen fallende Zecken schützen |datum=2025-05-16 |sprache=de |abruf=2025-05-16}}</ref> |
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* Jäger bewegen sich aktiv auf der Suche nach Wirtsorganismen vorwärts. |
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Zur Wirtsfindung dienen ihnen verschiedene chemische Sinne, vor allem [[Kohlendioxid]]-Sensoren, die in einem speziellen Organ am letzten Beinglied ([[Haller-Organ]]) sitzen. Die Braune Hundezecke ist ein Beispiel für einen Jäger. |
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== Lebenszyklus == |
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Bei den Männchen dauert eine Blutmahlzeit in der Regel nur wenige Tage, da sie nur für ihre eigene Ernährung Blut benötigen. Sie können beim Warten auf ein Weibchen mehrere Male Blut saugen. Die Weibchen sind nicht nur zur eigenen Ernährung auf Blut angewiesen, sondern auch zur Eibildung und brauchen daher eine wesentlich größere Blutmenge. Ihre Blutmahlzeit kann ungestört Wochen andauern. |
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Die ''Argasidae'' haben bis zu 8 gleiche Nymphenstadien ([[Larve]]n). Jede Nymphe ist auf Blut eines Wirtes angewiesen, jedoch wechseln sie häufig zwischen verschieden großen Wirten (Maus, Katze, Mensch). Bei den ''Ixodidae'' kommt nur ein Nymphenstadium vor. Nachdem das '''Ei''' auf Grashalmen abgelegt wurde, schlüpft daraus die '''Larve'''. Diese sucht sich nun einen geeigneten [[Zwischenwirt]] (Nagetier), dort saugt sie sich fest und nimmt Blut auf. Nach dem Saugen läßt sie sich abfallen und häutet sich zur 1. '''[[Nymphe]]''', diese sucht sich nun abermals einen größeren Wirt ( 2. Zwischenwirt - Katze) und saugt dort ebenfalls Blut. Nun findet abermals eine Häutung zur 2. '''Nymphe''' (Lederzecken) oder zum adulten Tier (Schildzecken) statt. Das ausgewachsene Tier befällt nun den [[Endwirt]] (Mensch, Rind). Dort lässt sie sich nach dieser letzten Blutmahlzeit fallen und sucht nun ein Weibchen auf, um dieses zu begatten. Das Weibchen wiederum legt abermals bis zu 3000 '''Eier''' auf Grashalmen ab. |
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[[Datei:Zecke am Hund IMG 5993.jpg|mini|Vollgesogene Zecke im Hundefell]] |
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== Zecken als Krankheitsüberträger == |
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Zum Auffinden des Nahrungsopfers ist den Zecken ihr [[Haller-Organ]] behilflich. Dieser grubenförmige [[Chemorezeptor]], der mit Sinnesborsten ausgestattet ist, befindet sich am letzten Beinelement (dem [[Tarsus (Gliederfüßer)|Tarsus]]) des ersten Beinpaares und kann Stoffe wie [[Ammoniak]], [[Kohlenstoffdioxid|Kohlendioxid]], [[Milchsäure]] und vor allem [[Buttersäure]] erkennen, die von den jeweiligen Wirtstieren durch [[Atem]] und [[Schweiß]] abgegeben werden. In der Lauerstellung (das vordere Beinpaar wird leicht schwenkend nach vorne gestreckt, mit den hinteren drei Beinpaaren umklammern sie ihren Ansitz) wird dieses Organ vorgestreckt, damit die Zecken die Sinnesreize besser empfangen können. Die wartenden Zecken wechseln sofort von der Wartestellung (die eingefalteten Vorderbeine liegen nahe am Körper) in die Lauerstellung, wenn sie durch Geruchsreize, Lichtveränderung – besonders von hell zu dunkel – oder durch Vibrationen bemerken, dass sich möglicherweise ein Wirt nähert. Sie hängen sich anschließend an alles, was ihren jeweiligen Aufenthaltsort streift und krabbeln dann oft bei Tier und Menschen bis zu mehreren Stunden lang am Körper umher, bis sie eine passende Einstichstelle gefunden haben. Zecken sind dabei sehr wählerisch und bevorzugen etwas feuchte, warme und gut durchblutete, dünne Haut. Beim Menschen sind besonders die [[Kniekehle]]n, der Haaransatz, die [[Leistenbeuge]] und die feine Haut hinter den [[Ohr]]en ein beliebtes Ziel. |
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Bevor die Zecke, wie alle anderen blutsaugenden Insekten, ihre Nahrung aufnimmt, spritzt sie durch Ihren [[Stechrüssel]] ([[Proboscis]]) ein Drüsensekret (allgemein: [[Speichel]]) in Ihr Opfer hinein. Für das [[Immunsystem]] des Nahrungsopfers ist dieser Speichel ein Fremdkörper. Reaktionen auf den von Zecken abgesonderten [[Gerinnungshemmer]] können in seltenen Fällen beim Menschen auch zu [[Lähmung]]en und zum [[Tod]]e führen, insbesonders wenn der Zeckenstich an Hinterkopf und in Nähe der [[Wirbelsäule]] erfolgte ([[Zeckenparalyse]]). |
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Nach Beendigung der Blutmahlzeit lassen sie sich von ihrem Wirt abfallen und die Weibchen suchen anschließend eine geschützte Stelle am Boden, um alsbald Eier abzulegen. Eine Eiablage kann mehrere Tage dauern, wobei etwa alle zehn Minuten ein Ei abgelegt wird. Nachdem ein solches aus der Bauchöffnung ausgetreten ist, wird es mit den Mundwerkzeugen an einer Drüse vorbeigeführt und dabei mit einer Schutzschicht versehen, die das frische Ei vor dem Vertrocknen schützt. Bei einer Eiablage der Schildzecken werden tausende Eier produziert (bis 20.000 in den Gattungen ''Hyalomma'' und ''Amblyomma''), wonach das Weibchen stirbt. |
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Neben den oben schon erwähnten anderen Komponenten können in diesem Speichel aber auch Krankheitserreger ([[Viren]], [[Bakterien]], einzellige oder mehrzellige [[Parasiten]] ) enthalten sein, die die Zecke bei einer vorangegangenen Nahrungsaufnahme bei einem infizierten Opfer zusammen mit dem Blut aufgenommen hat. Wenn diese Krankeitserreger in der Zecke nicht nur überleben sondern sich auch noch in ihr vermehren und oder wandeln, dann ist die Zecke ein [[Wirt (Biologie)|Wirt]] bzw. Zwischenwirt für diese Krankheitserreger und infiziert in schon beschriebener Weise ihr nächstes Nahrungsopfer. Zecken, darunter die in Mitteleuropa am häufigsten vorkommende [[Schildzecke]] (''Ixodes ricinus''), sind als [[Vektor (Biologie)|Vektoren]], d.h. Überträger von Viren und Bakterien festgestellt. Sie können also durch ihren Biss die verschiedensten Infektionskrankheiten übertragen. |
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Lederzecken-Arten, die viel öfter an ihren Wirten saugen müssen als Schildzecken, findet man deshalb beinahe ausschließlich in Nestern, Bauten oder Schlupfwinkeln ihrer Wirte (wenige tropische Arten sind aktive Jäger). Im Gegensatz zu den Schildzecken nimmt hier das Weibchen mehrere Male hintereinander Blutmahlzeiten auf und legt anschließend jedes Mal Eier (bis zu sieben Mal). Die Eizahl ist dafür aber jedes Mal geringer. Sie ziehen sich nach jeder Blutmahlzeit in Spalten und Winkel zurück und warten anschließend ab, bis wieder ein Wirt in Reichweite kommt. Arten der großen Gattung ''Ornithodoros'', die Zugvögel befallen, können die Zeit während der Abwesenheit ihres Wirtes im Nest abwarten. Es wird berichtet, dass Lederzecken viele Jahre ohne Nahrungsaufnahme wartend überleben können. Den Rekord hält ''Ornithodoros papillipes'' mit elf Jahren.<ref>Y. S. Balashov: ''Interaction between blood-sucking arthropods and their hosts, and its influence on vector potential.'' In: ''Annual Revue of Entomology.'' 1984, Nr. 29, S. 137–156.</ref> Dies kann bei gebäudebewohnenden Arten wie der Taubenzecke auch für den Menschen zu großen Problemen führen. |
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Die [[Borreliose]] ist in der [[Nordhemisphäre|nördlichen Hemisphäre]] die häufigste von Zecken übertragene Erkrankung. Die oft mit schweren [[Neuropathie|neurophatischen]] Symptomen einhergehende Erkrankung wird von Bakterien aus der Gruppe der [[Spyrochaeten]] verursacht. |
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Eine Borrelieninfektion durch Zecken ist in ganz Deutschland, im Schweizer Mittelland sowie im mittleren und Osten Österreichs und sogar in Städten möglich. Wie eine Studie am [[Max-von-Pettenkofer-Institut]] für [[Hygiene]] und [[Mikrobiologie]] in München zeigte, stellt "der direkte Kontakt mit Büschen in Gärten ein bisher unterschätztes Risiko" dar, über Zeckenbisse an Lyme-Borreliose zu erkranken. Die Zahl der Neuinfektionen pro Jahr wird für [[Deutschland]] auf 50.000 bis 100.000 geschätzt. Gegen die Borreliose existiert keine Impfmöglichkeit, sie kann aber bei frühzeitiger Erkennung gut mit [[Antibiotika]] behandelt werden. |
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== Lebenszyklus == |
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Die [[Frühsommer-Meningoenzephalitis]] ([[FSME]]) wird ebenfalls in Europa von Zecken übertragen. Sie wird von Viren verursacht und führt zur Entzündung des Gehirns oder der [[Hirnhautentzündung|Hirnhäute]]. Gegen die FSME eine [[Schutzimpfung]] möglich. Im deutschen [[Sprachraum]] besteht die Gefahr einer FSME-Infektion nur in bestimmten Gebieten, die sich jedoch von Jahr zu Jahr entlang der Flüsse ausdehnen. |
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Zecken durchlaufen nach dem Schlüpfen wie alle Milben stets drei Entwicklungsstadien und zwei Häutungsprozesse: [[Larve]] (mit sechs Beinen), [[Nymphe (Zoologie)|Nymphe]] (mit acht Beinen) und [[Adult]]e (die erwachsenen Männchen und Weibchen). Die Geschlechtsmerkmale bilden sich erst in der adulten Phase aus. |
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Die Argasidae ([[Lederzecken]]) haben mehrere, von zwei bis zu acht Nymphenstadien. Jede Larve und Nymphe ist auf Blut eines [[Wirt (Biologie)|Wirtes]] angewiesen. Dabei wird häufig dieselbe Wirtsart in allen Stadien befallen. Bei den Lederzecken findet die Befruchtung des Weibchens abseits des Wirts in der Umgebung (meist im Bau oder Nest des Wirts) statt. Die Tiere finden sich gegenseitig durch Signalstoffe ([[Pheromon]]e). Diese wirken häufig schon auf ältere Nymphen. Eine als Pheromon wirksame Substanz ist das im Kot enthaltene [[Guanin]]. |
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Eine weitere auf der Nordhemisphäre weit verbreitete und von Zecken übertragene Krankheit ist die [[Tularaemie]]. Auch das hauptsächlich auf dem amerikanischen Kontinent, am Mittelmeer und in Afrika vorkommende [[Zeckenbiss-Fieber]] und das [[Boutonneuse-Fieber]], sowie verschiedene [[hämorrhagisches Fieber|hämorrhagische Fieber]], [[Ehrlichiose]]n und [[Rickettsiose]]n werden von Zecken übertragen. Darunter sind das [[Omsker Hämorrhagisches Fieber|Omsker hämorrhagische Fieber]], das [[Krim-Kongo-Fieber]] und die [[Kyasanur-Forest-Krankheit]]. In den [[Tropen]] sind Zecken Überträger für [[Fleckfieber|Fleck-]], [[Rückfallfieber|Rückfall-]], [[Texas-Fieber]] und auch [[Babesien]], eine parasitische Protozoenart. Weltweit übertragen Zecken noch mehr als 50 weitere Krankheiten. |
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[[Datei:Tick male size comparison (aka).jpg|mini|Größenvergleich einer männlichen Zecke mit einem Streichholzkopf]] |
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{| class="wikitable" |
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|+ Größenvergleich<small> Länge × Breite</small> |
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! '''Larven'''<br />(6 Beine) |
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! '''Nymphe'''<br />(8 Beine) |
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! '''Adult (m. oder w.)'''<br />(8 Beine) |
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! '''vollgesogener Adult'''<br />(8 Beine) |
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| [[Datei:Sizeslarvae.gif|Larven]] |
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| [[Datei:Sizesnymph.gif|Nymphe]] |
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| [[Datei:Sizesadult.gif|Adulte Zecke (m. oder w.)]] |
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| [[Datei:Sizesengorged.gif|weibl. Adult (vollgesogen)]] |
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| 0,5 mm × 0,4 mm |
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| 1,2 mm × 0,85 mm |
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| 3,8 mm × 2,6 mm |
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| 13,2 mm × 10,2 mm |
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|} |
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Bei den Ixodidae ([[Schildzecken]]) kommt nur ein Nymphenstadium vor. Bei vielen Arten wechseln die Tiere zwischen den verschiedenen Stadien die Wirtsart, häufig mit Größenzunahme. Es kommen aber Arten vor, bei denen die Häutung von der Larve zur Nymphe auf dem Wirt erfolgt, manchmal sogar beide Häutungen, so dass nur das reife Weibchen den Wirt verlässt (Zwei- und Ein-Wirt-Arten, z. B. Gattung ''[[Rhipicephalus]]''). Bei vielen Arten bleiben Larven und Nymphen im Bau oder im Lager des Wirtes. Seltener sind alle drei Stadien freilebend. Beim [[Gemeiner Holzbock|Gemeinen Holzbock]] schlüpft z. B. aus dem Ei die sechsbeinige Larve. Diese sucht sich schon nach wenigen Tagen einen geeigneten [[Zwischenwirt]] ([[Nagetier]]), saugt sich dort fest und nimmt innerhalb von zwei bis drei Tagen Blut auf. Nach dem Saugen lässt sie sich abfallen und häutet sich nach einigen Monaten zur ersten achtbeinigen, rund 1,5 bis 2 mm großen Nymphe. Diese sucht sich nun abermals einen größeren Wirt (zweiter Zwischenwirt – Katze) und saugt dort ebenfalls Blut. Unter mitteleuropäischen Klimabedingungen suchen die meisten Nymphen, die sich im Sommer oder Herbst gehäutet haben, jedoch nicht sofort einen neuen Wirt für eine Blutmahlzeit, sondern treten bei Temperaturen unter 7<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sdw.de/waldwissen/verhalten-im-wald/zecke/index.html |titel=Zecken |werk=[[Schutzgemeinschaft Deutscher Wald]] |zugriff=2019-10-31 }}</ref> bis 8 °C<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html |titel=Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion |werk=[[Robert Koch-Institut]] |datum=2019-08-12 |zugriff=2019-10-31 }}</ref> zunächst bis zum nächsten Frühjahr in ein Ruhestadium ein (kann in besonders milden Wintern auch ausfallen).<ref>Hans Dautel, Cornelia Dippel, Daniel Kämmer, Anita Werkhaus, Olaf Kahl: ''Winter acitivy of Ixodes ricinus in a Berlin forest area.'' Vortragsskript der Umweltbundesamts-Tagung Vector-Borne Diseases: ''Impact of Climate Change on Vectors and Rodent Reservoirs.'' Berlin, 27 & 28 September 2007.</ref> |
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== Vorbeugung == |
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Erst nach dieser Pause suchen sie sich einen Wirt und anschließend findet eine weitere Häutung zum adulten Tier statt. Das ausgewachsene Tier befällt danach den [[Wirt (Biologie)|Endwirt]] (Mensch, Rind). Auf dem Wirt findet die Paarung statt, wonach das Männchen stirbt. Kommt es nicht sofort zur Paarung, verbleibt das Weibchen im halb vollgesogenem Zustand auf dem Wirt und wartet so auf ein Männchen.<ref>W. Reuben Kaufman: ''Gluttony and sex in female ixodid ticks: How do they compare to other blood-sucking arthropods?'' In: ''Journal of Insect Physiology.'' 2007, Bd. 53, Nr. 3, S. 264–273, [[doi:10.1016/j.jinsphys.2006.10.004]].</ref> |
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Das Weibchen lässt sich nach dieser letzten Blutmahlzeit fallen und legt kurz darauf seine Eier ab. |
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== Zecken als Krankheitsüberträger == |
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Um Zecken abzuhalten, sollte man lange, geschlossene Kleidung und feste Schuhe tragen. Zudem gibt es verschiedene Insektenschutzmittel, die Zecken abhalten können. Nach jedem Aufenthalt im Grünen sollte man deshalb die Kleidung gut ausschütteln und nach Zecken durchsuchen, sich duschen und den Körper nach Zecken absuchen. Die Zecken halten sich besonders gerne unter der Achsel oder im Schambereich auf. Je schneller man die Zecke entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Vireninfektion, jedoch ist es erwiesen, dass die Infektion erst einige Stunden nach dem Zeckenbefall übertragen wird. |
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{|class="wikitable float-right" |
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|+Relevante durch Zecken übertragene menschliche Erkrankungen<ref>{{Literatur|Titel=Zecken und die von ihnen übertragenen Krankheiten|Autor=V. Fingerle, A. Sing|Sammelwerk=[[MMW – Fortschritte der Medizin|MMW Fortschr Med]]|Datum=2021|Band=163 (S1)|Seiten=62–72}}</ref> |
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!Erkrankung |
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!Erreger |
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!Überträger |
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|[[Lyme-Borreliose]]||Bakterien des ''[[Borrelia burgdorferi]]'' ''[[Liste lateinischer Phrasen/S#Sensu lato|s. l.]]''<br />-Komplexes:<br />''B. burgdorferi sensu stricto'', ''B. garinii'',<br />''B. afzelii'', ''B. bavariensis'', ''B. mayonii'',<br/>''B. spielmanii''||''[[Ixodes ricinus]]'' (Europa)<br />''[[Ixodes scapularis]]'' (Nordamerika)<br />''[[Ixodes pacificus]]'' (Nordamerika)<br />''[[Ixodes persulcatus]]'' (Asien) |
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|Borrelia-Minamotei-Erkrankung||''[[Borrelia miyamotoi]]''||''Ixodes''-Zecken |
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|[[Frühsommer-Meningoenzephalitis|Frühsommer-<br />Meningoenzephalitis]] (FSME)||''[[FSME-Virus]]''||''Ixodes ricinus'' (Europa)<br />''Ixodes persulcatus'' (Asien) |
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|ALSV-Erkrankung||''[[Alongshan-Virus|ALS-Virus]]''||''Ixodes persulcatus'' (Asien)<br />''Ixodes ricinus'' (Europa) |
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|[[Tularämie]]||''[[Francisella tularensis]]''||verschiedene |
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|[[Rickettsiose]]n||Diverse [[Rickettsien]]arten:<br />''R. prowazekii'', ''R. typhi'', ''R. felis'',<br />''R. akari'', ''R. australis''||verschiedene |
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|Humane granulozytäre [[Anaplasmose]]||''[[Anaplasma phagocytophilum]]''||''Ixodes scapularis'' (Nordamerika)<br />''Ixodes pacificus'' (Nordamerika) |
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|[[Humane monozytäre Ehrlichiose]]||''[[Ehrlichia chaffeensis]]''||''[[Amblyomma americanum]]'' (Nordamerika) |
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|[[Neoehrlichiose]]||''Candidatus neoehrlichia mikurensis''||''Ixodes ricinus'' |
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|[[Babesiose]]||''Babesia microti'' (v. a. Nordamerika)<br />''Babesia divergens'' (v. a. Europa)||''Ixodes''-Arten |
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|[[Alpha-Gal-Syndrom]] (Fleischallergie)||''Amblyomma americanumi'' (v. a. Nordamerika)<br />''Ixodes ricinus'' (v. a. Europa)<ref name="aerzteblatt"/> |
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Zecken übertragen beim [[Zeckenstich]] aufgrund ihrer Lebensweise häufig Krankheitserreger zwischen den [[Wirt (Biologie)|Wirten]], ohne jedoch selbst zu erkranken. Es handelt sich dabei um mehr Arten von Krankheitserregern als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Auch Menschen sind durch Erkrankungen wie [[Lyme-Borreliose|Borreliose]], [[Frühsommer-Meningoenzephalitis]] (FSME), [[Babesiose]], [[Humane monozytäre Ehrlichiose|Ehrlichiose]], [[Rickettsiose]]n, [[Candidatus Neoehrlichia mikurensis|Neoehrlichiose]],<ref>[[Universität Zürich]]: {{Webarchiv | url=http://www.mediadesk.uzh.ch/articles/2012/neue-zeckenerkrankung-in-der-schweiz.html | wayback=20140711103355 | text=''Neue Zeckenerkrankung in der Schweiz.''}} Medienmitteilung vom 31. Oktober 2012 Auf: ''mediadesk.uzh.ch''; zuletzt abgerufen am 12. Juni 2014.</ref> die FSME-ähnliche [[Alongshan-Virus|ALSV]]-Erkrankung<ref>Zentrum für Reisemedizin der [[Universität Zürich]] / Cécile Rasi: [https://reisemedizin.uzh.ch/de/blog/neues_zeckenvirus ''Neues Zecken-Virus in der Schweiz.''] Auf: ''reisemedizin.uzh.ch'' vom 30. März 2023.</ref><ref>[https://www.n-tv.de/wissen/Weiteres-Zeckenvirus-breitet-sich-in-Europa-aus-article24293227.html ''Auch in Deutschland nachgewiesen - Weiteres Zeckenvirus breitet sich in Europa aus.''] Auf: ''[[n-tv.de]]'' vom 29. Juli 2023.</ref> oder das [[Amblyomma americanum|Alpha-Gal-Syndrom]] (AGS)<ref name="aerzteblatt">[https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/83747/Studie-Zecken-koennten-Fleischallergie-uebertragen ''Studie: Zecken könnten Fleischallergie übertragen.''] Auf: ''aerzteblatt.de'' vom 30. November 2017.</ref> betroffen. |
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== Entfernung == |
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Wichtigste Überträger<ref>Übersicht in: Augustin Estrada-Pena, Frans Jongjean: ''Ticks feeding on humans: a review of records on human-biting Ixodoidea with special reference to pathogen transmission.'' In: ''Experimental and Applied Acarology.'' September 1999, Band 23, Nr. 9, S. 685–715, PMID 10581710.</ref> in Mitteleuropa sind die Arten der Gattung ''Ixodes'' mit der häufigsten einheimischen Art, dem [[Gemeiner Holzbock|Gemeinen Holzbock]] (''Ixodes ricinus''), daneben auch die Gattungen ''Rhipicephalus'', ''Dermacentor'', ''Haemaphysalis'', ''Amblyomma'' und aus der Familie der Lederzecken die Gattungen ''Argas'' und ''Ornithodorus''.<ref>''[http://www.parasitenfrei.de/de/verreisen-mit-haustier/verbreitungskarte/index.php Welche Gefahren durch Parasiten lauern wo in Europa?]'' Auf: ''parasitenfrei.de''; zuletzt abgerufen am 12. Juni 2014.</ref> Während Zecken in der Vergangenheit nur im Sommerhalbjahr eine Gefahr darstellten, da sie in den Wintermonaten [[Winterruhe]] hielten, sind sie mittlerweile – bedingt durch die [[globale Erwärmung]] – in milden Wintern ganzjährig aktiv.<ref>[[Peter Berthold]]: ''Bienenfresser in Island, Silberreiher in Sibirien. Wie Vögel weltweit auf den Klimawandel reagieren.'' In: [[Jochem Marotzke]], [[Martin Stratmann]] (Hrsg.): ''Die Zukunft des Klimas. Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen. Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft.'' Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-66968-2, S. 23–34, S. 33f.</ref> |
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Für weitere ausführliche Informationen diesbezüglich siehe [[Zeckenstich]]. |
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Dessau_Gänsewall_Zecken.jpg|Warnhinweis in einem Flussgebiet in Sachsen-Anhalt |
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Bild:Zeckenzange1rp.jpg|Zeckenzange oder Zeckenpinzette. |
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Saugende Zecke an Bein.jpg|Saugende Zecke an menschlichem Bein |
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Bild:Zeckenzange2rp.jpg|Wird der Metallzylinder zückgeschoben, öffnet sich die Zeckenpinzette, um die Zecke möglichst vollständig zu umfassen. |
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erythema-motilans.jpg|[[Wanderröte]] als Folge eines Zeckenstichs mit Borrelioseinfektion |
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Bild:Zeckenzange3rp.jpg|Durch Vorschieben des Metallzylinders schließt sich die Pinzette. Nach ''vorsichtigem'' Drehen (eine Zecke ist keine Schraube) läßt sich die Zecke mit Kopf herausziehen. |
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== Natürliche Feinde und Einschränkungen des Lebensraums == |
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Zecken mit einer Pinzette oder ''Zeckenzange'' (gibts in jeder Apotheke) rasch entfernen. Dabei soll man soweit wie möglich mit der feinen Pinzette am Kopf der Zecke in Richtung des Saugrüssels zupacken. Einmal zugepackt darf der Griff der Pinzette nicht mehr gelöst werden. Damit lässt sich verhindern, dass der Speichel und der Darminhalt der Zecke mit den darin enthaltenen Krankheitserregern in die Stichwunde gelangen kann. Andere Methoden (zum Beispiel das Entfernen der Zecke mit Kleber oder Öl) führen leicht zu einer Infektion, da die Zecke dabei das [[Virus]] in den Wirt erbricht. Nach neueren Erkenntnissen soll man an der Zecke leicht rütteln oder sie drehen, da beim einfachen Herausziehen die Widerhaken des Rüssels erst recht verhaken. Die Drehrichtung spielt dabei keine Rolle, da die Widerhaken symmetrisch angeordnet sind. Nach erfolgreicher Entfernung der Zecke sollte man die betroffene Hautstelle mit Alkohol desinfizieren. Wenn man feststellt, dass sich die Zecke nach dem Herausziehen nicht mehr bewegt, ist möglicherweise der Kopf in der Haut stecken geblieben. Ggf. sollte man einen Arzt aufsuchen, der versuchen wird, die Reste zu entfernen. |
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Als natürliche Feinde der Zecken sind bisher festgestellt worden: |
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* Einige Pilzarten (zum Beispiel ''[[Metarhizium anisopliae]]'')<ref>DGMEA e. V. Tagungen: ''[http://www.dgmea.com/tagungen/2005-stuttgart-calliphoridae.pdf Bericht über die 13. Tagung des Arbeitskreises für Medizinische Arachno-Entomologie (AMAE e. V.) in Stuttgart/Hohenheim am 29.-30.9.2005].''</ref><ref>[[Deutschlandfunk]]: [https://www.deutschlandfunk.de/tolle-idee-was-wurde-daraus-mit-parasiten-gegen-blutsauger.676.de.html?dram:article_id=414138 ''Mit Parasiten gegen Blutsauger''], vom 27. März 2018, geladen am 15. Juli 2019</ref> |
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* [[Fadenwürmer]] (Nematoden), von denen sie befallen werden können. Ein solcher Befall ist für die Zecke tödlich.<ref>Kathrin Hartelt et al.: ''Biological control of the tick Ixodes ricinus with entomopathogenic fungi and nematodes: Preliminary results from laboratory experiments''. In: ''International Journal of Medical Microbiology'' 2008, Band 298, Supplement 1, S. 314–320, [[doi:10.1016/j.ijmm.2007.10.003]].</ref> |
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* Vogelarten, die gerne Zecken fressen. |
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* [[Parasitismus|parasitische]] [[Erzwespen]] wie ''[[Ixodiphagus hookeri]]'' und andere Vertreter der Gattung ''[[Ixodiphagus]]''. Sie legen ihre Eier in die Larven oder [[Nymphe (Zoologie)|Nymphen]] der Zecken und die geschlüpften Wespenlarven fressen die Zecken von innen her auf, wodurch diese getötet werden.<ref>Keiji Takasu und Satoshi Nakamura: ''Life history of the tick parasitoid Ixodiphagus hookeri (Hymenoptera: Encyrtidae) in Kenya''. In: ''Biological Control'' 2008, Band 46, Nr. 2, S. 114–121, [[doi:10.1016/j.biocontrol.2008.04.013]].</ref> |
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Die ökologischen Ansprüche der verschiedenen Zeckenarten und demgemäß auch ihr Lebensraum sind sehr unterschiedlich. Viele Arten, z. B. der Gemeine Holzbock, sind sehr luftfeuchtebedürftig und vertrocknen bei direkter Sonneneinstrahlung rasch. Obwohl Zecken auch starke Fröste unbeschadet überstehen können, wirken sich vor allem lang andauernde Kälteperioden für viele Arten letal aus und begrenzen das Verbreitungsgebiet nach Norden. Einzelne Jahre mit abweichenden Wetterbedingungen, z. B. milde Winter, können sich stark auf die Populationsgröße auswirken. |
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Zum Abtöten der Zecke kann man sie zwischen den Fingernägeln zerdrücken oder in ein Gefäß mit hochprozentigem Alkohol einlegen. So läßt sie sich konservieren, falls später eine nähere Bestimmung der Art erwünscht ist. |
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Zurzeit wird diskutiert, wie sich der derzeitige Klimawandel auf die Verbreitung der Zecken in Mitteleuropa<ref>J. S. Gray, H. Dautel, A. Estrada-Pena, O. Kahl, E. Lindgren: ''Effects of Climate Change on Ticks and Tick-Borne Diseases in Europe.'' In: ''Interdisciplinary Perspectives on Infectious Diseases.'' 2009, Bd. 2009, Article ID: 593232, [[doi:10.1155/2009/593232]].</ref> oder Nordamerika auswirkt. Einige Zeckenarten haben nachweisbar ihr Verbreitungsgebiet nach Norden ausdehnen können (z. B. ''Ixodes ricinus'' in Skandinavien), bei anderen sind die Auswirkungen umstritten. Dabei sind stets umfangreiche Wechselbeziehungen, z. B. zwischen Temperatur und Luftfeuchte, in Rechnung zu stellen. |
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== Weblinks == |
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== Systematik == |
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* [http://www.netdoktor.de/reisemedizin/erste_hilfe/fakta/zeckenstiche.htm netdoktor.de Informationen zu Zecken (übertragbare Krankheiten, Entfernung)] |
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Schwestergruppe der Zecken sind vermutlich Milben der Ordnung [[Holothyrida]].<ref>J. S. H. Klompen, W. C. Black, J. E. Keirans, D. E. Norris: ''Systematics and biogeography of hard ticks, a total evidence approach.'' In: ''Cladistics.'' 2000, Nr. 16, S. 79–102, [[doi:10.1111/j.1096-0031.2000.tb00349.x]].</ref> Diese saugen tote Tiere (vor allem [[Arthropoden]]) aus. |
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* [http://www.medizinfo.de/waldundwiese/zecken/zentfernen.htm Entfernen von Zecken] |
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* http://www.zecken.de |
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* http://www.drpabel.de/html/allgemeines.html |
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* [http://www.borreliose-bund.de/ Borreliose Bund Deutschland e.V.] |
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* [http://www.sweetnews.de/ratgeber/gesundheit/zecken/fsme-risikogebiete.htm Verbreitungsgebiete in Deutschland nach Bundesländern und Landkreisen sortiert] |
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* [http://www.netdoktor.at/thema/fsme/karte.asp Verbreitungsgebiete in Österreich] |
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* [http://www.zecken.de/fsme/fsme_p2002.html Karten der Verbreitungsgebiete in Deutschland und Europa] |
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* [http://www.macbumm.de/02_bow/04_wissen/01_medizin/16_zecke/zecke.htm Zecken - Erkrankungen, Risiko und Vorbeugung] |
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Die Zecken selbst werden in drei Familien eingeteilt und es gibt insgesamt weltweit mehr als 850 Arten.<ref name="Krantz 2009" /> |
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== Dokumentationen == |
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* [[Lederzecken]] (Argasidae) |
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*[http://mkat.iwf.de/medien/katalog/Kat_Details.asp?GUID=444C475549440045A73AEAB27F5000ADF43C4F0301030061F44C866B00000000 Die Zecke Ixodes ricinus und die Lyme-Krankheit] |
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** [[Argas]], 58 Arten |
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*[http://zeus.zeit.de/bilder/online_aktuell/ressorts/wissen/zeckenkarte_530x1000.gif Zecken-Atlas] |
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*** [[Taubenzecke]] (''Argas reflexus'') |
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** [[Ornithodorus]] (auch Ornothodoros oder Ornithodoros geschrieben) |
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** [[Nothoaspis]] |
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** [[Otobius]] |
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*** [[Ohrenzecke]] (''Otobius megnini'') |
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* [[Schildzecken]] (Ixodidae) (etwa 80 Prozent der Arten) |
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** [[Ixodes]], 243 Arten |
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*** [[Gemeiner Holzbock]] (''Ixodes ricinus'') |
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*** [[Hirschzecke]] (''Ixodes scapularis'') |
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*** [[Igelzecke]] (''Ixodes hexagonus'') |
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*** [[Fuchszecke]] (''Ixodes canisuga'') |
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*** [[Taigazecke]] (''Ixodes persulcatus'') |
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** [[Rhipicephalus]], etwa 75 Arten |
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*** [[Braune Hundezecke]] (''Rhipicephalus sanguineus'') |
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** [[Buntzecken]] (Dermacentor), 35 Arten |
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*** [[Schafzecke]] (''Dermacentor marginatus'') |
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*** [[Auwaldzecke]] (''Dermacentor reticulatus'') |
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*** [[Hundezecke|Amerikanische Hundezecke]] (''Dermacentor variabilis'') |
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** [[Haemaphysalis]], 166 Arten |
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*** [[Reliktzecke]] (''Haemaphysalis concinna'') |
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** [[Hyalomma]], 27 Arten |
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** [[Amblyomma]], 105 Arten |
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*** ''[[Amblyomma americanum]]'' (englisch ''Lone Star Tick'') |
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** [[Margaropus]], 3 Arten |
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* [[Nuttalliellidae]] |
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** [[Nuttalliellidae|Nuttalliella]], 1 Art |
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*** ''[[Nuttalliella namaqua]]'' Bedford – einzige bekannte [[Art (Biologie)|Art]] dieser [[Familie (Biologie)|Familie]]. |
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== Fossile Belege == |
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Fossile Belege sind äußerst selten. Nahezu alle fossilen Zecken wurden in [[Kreide (Geologie)|kreidezeitlichem]] und [[tertiär]]em [[Bernstein]] gefunden. Die ältesten Funde sind rund 100 Millionen Jahre alt ([[Birmit]] und [[New-Jersey-Bernstein]]). Bei den kreidezeitlichen Fossilien handelt es sich um Larven; alle bisher gefundenen adulten Zecken stammen aus Bernstein tertiärer Lagerstätten ([[eozän]]er Baltischer Bernstein, [[miozän]]er [[Dominikanischer Bernstein]]). In der Forschung zur Evolution der Zecken herrscht Einigkeit, dass deren Entwicklung deutlich früher begann als die ältesten Fossilien andeuten. Uneinigkeit hingegen besteht in der Frage, ob dies schon im [[Devon (Geologie)|Devon]] oder erst in der [[Trias (Geologie)|Trias]] der Fall war und ob die ersten Wirte Amphibien oder Reptilien waren.<ref>Santiago Nava, Alberto A. Guglielmone, Atilio José Mangold: ''An overview of systematics and evolution of ticks.'' - In: ''Frontiers in Bioscience.'' 2009, Band 14, Nr. 8, S. 2857-77, [[doi:10.2741/3418]] ([https://www.researchgate.net/publication/24188568_An_overview_of_systematics_and_evolution_of_ticks Volltext online]).</ref><ref>Carsten Gröhn: ''Einschlüsse im Baltischen Bernstein.'' Wachholtz Verlag - Murmann Publisher, Kiel 2015, ISBN 978-3-529-05457-0.</ref> |
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== Literatur == |
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[[Kategorie:Kieferklauenträger]] |
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* ''Krankheitsüberträger Zecke – Lyme-Borreliose und FSME'', [[BgVV]], Verl. Im Kilian, Marburg 1997 [https://d-nb.info/950767379] |
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[[Kategorie:Parasit]] |
|||
* Hans-Peter Wirtz: ''Zecken als Krankheitsüberträger: Was tun bei einem Stich?'' In: ''Biologie in unserer Zeit.'' Bd. 31, Nr. 4, 2001, {{ISSN|0045-205X}}, S. 229–238. |
|||
* Johannes Eckert, Karl Theodor Friedhoff, Horst Zahner, Peter Deplazes: ''Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin.'' Enke, Stuttgart 2008, ISBN 3-8304-1032-8. |
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== Weblinks == |
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[[en:Tick]] |
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{{Commonscat|Ixodidae|Zecken}} |
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[[eo:Iksodo]] |
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{{Wiktionary|Zecke}} |
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[[ja:ダニ]] |
|||
* [https://www.aerzteblatt.de/archiv/160811 Wie man sich vor Zecken schützt] – Deutsches Ärzteblatt |
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[[nl:Teek]] |
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[[sv:Fästing]] |
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== Einzelnachweise == |
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{{Gesundheitshinweis}} |
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<references> |
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<ref name="Krantz 2009">{{Internetquelle |autor=G. W. Krantz, David Evans Walter |url=http://www.ttupress.org/Products/9780896726208/a-manual-of-acarology.aspx |titel=A Manual of Acarology Cloth |werk=Texas Tech University Press |datum=2017-01-31 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170131145926/http://www.ttupress.org/Products/9780896726208/a-manual-of-acarology.aspx |abruf=2024-06-20}}</ref> |
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</references> |
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{{Navigationsleiste Wirbelloses Tier des Jahres}} |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4190559-3}} |
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[[Kategorie:Zecken| ]] |
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[[Kategorie:Parasit]] |
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[[Kategorie:Tiermedizinische Parasitologie]] |
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[[Kategorie:Medizinische Parasitologie]] |
Aktuelle Version vom 17. Mai 2025, 09:33 Uhr
Zecken | ||||||||||||
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![]() Erwachsene Igelzecke (Ixodes hexagonus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ixodida | ||||||||||||
Leach, 1815 | ||||||||||||
Familien | ||||||||||||
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Die Zecken (Ixodida) sind eine Ordnung der Milben (Acari), die der Überordnung Parasitiformes zugeordnet werden. Unter den Zecken finden sich die größten Milbenarten. Alle Arten sind blutsaugende Ektoparasiten an Wirbeltieren, darunter auch dem Menschen. Viele Zeckenarten sind bedeutende Krankheitsüberträger. 2004 waren weltweit etwa 900 Zeckenarten bekannt.[1]
Merkmale
Wie bei den meisten Milbenarten besteht der Körper der Zecken aus zwei beweglich gegeneinander abgesetzten Abschnitten. Der vordere Abschnitt, bei den Milben generell Gnathosoma benannt, trägt bei den Zecken (aus historischen Gründen) den abweichenden Namen Capitulum. Dieser Abschnitt entspricht dem, was landläufig als Zeckenkopf bezeichnet wird. Der übrige Rumpf wird Idiosoma genannt. Der vordere, die Beine tragende Abschnitt, das Podosoma, geht ohne scharfe Grenze in den hinteren Abschnitt, das Opisthosoma, über. Auf dem hinteren Abschnitt des Capitulum tragen viele Schildzecken zwei auffallende Porenfelder, die nach verschiedenen Ansichten entweder als Drüsen oder als Sinnesorgan dienen. Seitlich am Idiosoma sitzen die vier Beinpaare. Die Beine bestehen aus sechs deutlich gegeneinander abgesetzten Segmenten (benannt Coxa-Trochanter-Femur-Patella oder Genu-Tibia-Tarsus). An der Spitze des Tarsus sitzen zwei Krallen und bei den Schildzecken (und den Larven der Lederzecken) ein Haftpolster (Pulvillus) zum Festhalten an glatten Oberflächen. Seitlich am Idiosoma sitzen zwei Öffnungen der Tracheen, die Stigmen heißen und luftgefüllte Kanäle sind, die die Körperoberfläche für die Atmung vergrößern. Vor allem bei Schildzecken sitzen sie meist innerhalb eines sklerotisierten und auffallend skulpturierten Stigmenfelds. Viele Zeckenarten besitzen kleine, wenig auffallende Augen, die bei den Schildzecken paarweise auf der Körperoberseite (dorsal) sitzen, aber z. B. bei der Gattung Ixodes fehlen. Bei den Lederzecken kann eine höhere Anzahl vorkommen, die randlich auf der Körperunterseite (ventral) sitzen. Zumindest bei einer Zeckenart, der Kamelzecke Hyalomma dromedarii, ist optische Wirtsfindung (Skototaxis) durch die Wahrnehmung der Silhouette des Wirts nachgewiesen.[2]
Die beiden Familien Schildzecken und Lederzecken unterscheiden sich dadurch, dass bei den Schildzecken der namengebende Schild (Scutum) ausgebildet ist, der oben (dorsal) auf dem Idiosoma sitzt. Bei vielen Zeckenarten wie dem Gemeinen Holzbock bedeckt er beim Männchen den gesamten Rumpf, beim Weibchen nur etwa die Hälfte. Bei den Lederzecken fehlt ein Schild. Außerdem sitzt bei den Lederzecken das Capitulum mit den Mundwerkzeugen etwas bauchseitig (ventral) am Körper, so dass es bei Betrachtung von oben nicht sichtbar ist.
Mundwerkzeuge und Saugvorgang
Kennzeichnend für die Zecken sind vor allem die vorn am Capitulum sitzenden Mundwerkzeuge. Diese sind für die blutsaugende Lebensweise eigentümlich umgestaltet. Außen sitzen zwei viergliedrige Taster (Palpen), die Sinnesorgane sind und nicht am Saugvorgang teilnehmen. Sie umhüllen in Ruhestellung häufig die eigentlichen Mundwerkzeuge. Zentral sitzt ein Hypostom genannter Stechrüssel, der häufig Zähne aufweist, die als Widerhaken wirken. Auf der Oberseite (dorsal) und meist von unten her nicht sichtbar sitzen die beiden Cheliceren. Diese bestehen aus einem zweiteiligen Schaft, der parallel zum Hypostom nach vorne gestreckt wird und der unbeweglich mit breiter Basis am basalen Teil des Capitulums ansitzt. An der Spitze tragen sie mehrere bewegliche zahnförmige Vorsprünge, Chelicerenfinger genannt. Die Zecke ritzt beim Saugvorgang mit ihren Cheliceren die Haut ein und schiebt anschließend das Hypostom in die Wunde. Entgegen einer verbreiteten Vorstellung ist das Hypostom aber kein hohler Saugrüssel: die Mundöffnung liegt basal zu ihm auf der breiteren Basis des Capitulums. Das Hypostom kann eine eingesenkte Nahrungsrinne tragen. Dieser Vorgang wird umgangssprachlich als Zeckenbiss bezeichnet, korrekt ist jedoch Zeckenstich.
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Hirschzecke (Ixodes scapularis)
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Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
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Zecke von unten
Beim Saugvorgang schafft das Tier mit den Mundwerkzeugen eine Wunde, indem Gewebe mit kleinen Blutkapillaren aufgerissen wird. Das sich hier ansammelnde Blut wird anschließend aufgesaugt (sog. Pool feeder). Langrüsselige Tiere (Prostriata) wie der Gemeine Holzbock verankern sich beim Saugvorgang vorwiegend mit den Mundwerkzeugen, kurzrüsselige (Metastriata) wie die Dermacentor-Arten scheiden zu diesem Zweck eine leim- oder kittartige Substanz aus. Der Saugvorgang ist bei den Lederzecken relativ kurz, etwa 30 bis 60 Minuten, Ausnahmen bilden die Larven. Bei den Schildzecken kann er viele Tage bis Wochen dauern. Der Körper der weiblichen Schildzecken kann dabei auf das Zwanzigfache seines ursprünglichen Volumens und das Hundertfache des Gewichts anschwellen, daran sind neben der Dehnung der Kutikula auch echte Wachstumsvorgänge beteiligt. Bei den Lederzecken wird weniger Blut, meist etwa das Fünffache des Körpervolumens und das Zehnfache des Gewichts bei einem Saugvorgang aufgenommen.
Beim Saugvorgang gibt die Zecke Speichel in die Wunde ab. Dieser enthält bei den bisher untersuchten Arten viele Hundert unterschiedliche Proteine, die größtenteils bei keiner anderen Tiergruppe gefunden wurden.[3] Wichtigste Funktion des Speichels ist es, das Zusammenklumpen der Blutplättchen zu verhindern, das ansonsten den Wundverschluss einleitet. Dazu greifen etliche Enzyme an verschiedenen Stellen der Signalkaskade ein. Auch die weitere Blutgerinnung wird so unterdrückt. Außerdem werden Entzündungsreaktionen unterdrückt (z. B. durch Prostaglandine) und das Schmerzempfinden gehemmt, um Abwehrreaktionen des Wirts zu vermeiden. Gegen Hormone und Signalstoffe wie Histamin, Serotonin und Bradykinin wirksame Hemmstoffe können teilweise mehrere dieser Zwecke parallel erreichen. Der abgegebene Speichel kann Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger enthalten, durch die der Zeckenstich sein besonderes Risiko erhält. Obwohl der Zeckenspeichel generell die Funktion der körpereigenen Immunabwehr an der Einstichstelle vermeidet, kann es beim Menschen in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen vom Soforttyp kommen. Die immunmodulatorischen Beziehungen zwischen Parasit und Wirt sind dabei äußerst komplex. Nach wiederholten Kontakten mit Zecken kann die Immunabwehr stark ansteigen, was allerdings artspezifisch ist, weil Zeckenarten wirtsspezifische Immunmodulatoren entwickelt haben.[4] Dabei können unerwartete Wechselbeziehungen auftreten. Beispielsweise waren Mäuse dann immun gegen Zecken-Borreliose, wenn sie vorher mehrfach von nicht infizierten Zecken gestochen worden waren.[5] Selten, aber lebensgefährlich ist die Zeckenparalyse, bei der ein als Nervengift wirkender Stoff eine Hemmung der motorischen Nerven bewirken kann, die sich von der Einstichstelle her fortsetzt.
Nach einer ausgedehnten Blutmahlzeit erreichen vor allem weibliche Zecken eine Größe von bis zu 3 cm.
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Männliche Zecke
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Etwas vollgesogene Zecke
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Vollgesogene Zecke (von unten)
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Vollgesogene Zecke (von oben)
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Paarung: Das kleinere Männchen liegt Bauch an Bauch unter dem deutlich größeren Weibchen.
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Paarungsvorbereitung. Das kleinere Männchen schiebt seine Cheliceren in die Geschlechtsöffnung des Weibchens
Verbreitung

Zecken sind weltweit verbreitet und kommen überall da vor, wo ihre Wirtsarten leben. Die Verbreitung der einzelnen Arten hängt von der Verbreitung ihrer jeweiligen Wirte und außerdem von Umweltfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchte ab. Die meisten Zeckenarten besitzen einen oder mehrere Vorzugswirte, können aber bei Nahrungsmangel notfalls auch an anderen Wirten Blut saugen. Etwa zwanzig Zeckenarten kommen in Deutschland vor, einige davon sehr selten oder eventuell nur vorübergehend eingeschleppt. Die Schildzecke Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) ist dabei die deutsche Zeckenart, die am häufigsten Menschen befällt. Andere häufige Schildzeckenarten sind hier z. B. die Igelzecke (Ixodes hexagonus), die Schafzecke (Dermacentor marginatus), in Süddeutschland auch die Wiesenzecke (Dermacentor reticulatus). Eine Reihe weiterer Arten lebt fast nur an Vögeln oder ist sehr selten und geht so gut wie nie auf den Menschen über. Weltweit die häufigste Art, die auch auf dem Menschen parasitiert, ist die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die in Deutschland wegen zu geringer Wärme aber nicht dauerhaft leben kann.
Die meisten Arten der Familie der Lederzecken sind auf die Tropen und Subtropen beschränkt. In Mitteleuropa lebt die Art Argas vespertilionis an Fledermäusen. Häufigste Art ist aber die Taubenzecke Argas reflexus, die an Stadttauben, seltener auch an anderen Vogelarten, in Mitteleuropa ausschließlich in Häusern und anderen Gebäuden, lebt.
Verhalten
Unter den Zeckenarten gibt es prinzipiell zwei Strategien der Wirtsfindung:
- Lauerer klettern auf eine Pflanze (z. B. einen Grashalm oder einen Busch) und halten sich mit den hinteren Beinen fest. Das vordere Beinpaar strecken sie in einer charakteristischen Pose weit nach außen vor, so dass sich eine T-Form ergibt. Sobald ein potenzieller Wirt sie berührt, halten sie sich an diesem fest. Zu den Lauerern gehört z. B. der Gemeine Holzbock. Zecken lassen sich nicht – wie oft fälsch angenommen – von Bäumen fallen, sie halten sich im Gras oder Gebüsch bis zu einer Höhe von maximal 1,5 Metern auf und warten darauf, sich von Menschen oder Tieren „abstreifen zu lassen“. Danach benötigen sie oft Stunden, bis sie eine geeignet „Bissstelle“ – genau genommen „stechen“ Zecken – gefunden haben.[6][7][8]
- Jäger bewegen sich aktiv auf der Suche nach Wirtsorganismen vorwärts.
Zur Wirtsfindung dienen ihnen verschiedene chemische Sinne, vor allem Kohlendioxid-Sensoren, die in einem speziellen Organ am letzten Beinglied (Haller-Organ) sitzen. Die Braune Hundezecke ist ein Beispiel für einen Jäger.
Bei den Männchen dauert eine Blutmahlzeit in der Regel nur wenige Tage, da sie nur für ihre eigene Ernährung Blut benötigen. Sie können beim Warten auf ein Weibchen mehrere Male Blut saugen. Die Weibchen sind nicht nur zur eigenen Ernährung auf Blut angewiesen, sondern auch zur Eibildung und brauchen daher eine wesentlich größere Blutmenge. Ihre Blutmahlzeit kann ungestört Wochen andauern.

Zum Auffinden des Nahrungsopfers ist den Zecken ihr Haller-Organ behilflich. Dieser grubenförmige Chemorezeptor, der mit Sinnesborsten ausgestattet ist, befindet sich am letzten Beinelement (dem Tarsus) des ersten Beinpaares und kann Stoffe wie Ammoniak, Kohlendioxid, Milchsäure und vor allem Buttersäure erkennen, die von den jeweiligen Wirtstieren durch Atem und Schweiß abgegeben werden. In der Lauerstellung (das vordere Beinpaar wird leicht schwenkend nach vorne gestreckt, mit den hinteren drei Beinpaaren umklammern sie ihren Ansitz) wird dieses Organ vorgestreckt, damit die Zecken die Sinnesreize besser empfangen können. Die wartenden Zecken wechseln sofort von der Wartestellung (die eingefalteten Vorderbeine liegen nahe am Körper) in die Lauerstellung, wenn sie durch Geruchsreize, Lichtveränderung – besonders von hell zu dunkel – oder durch Vibrationen bemerken, dass sich möglicherweise ein Wirt nähert. Sie hängen sich anschließend an alles, was ihren jeweiligen Aufenthaltsort streift und krabbeln dann oft bei Tier und Menschen bis zu mehreren Stunden lang am Körper umher, bis sie eine passende Einstichstelle gefunden haben. Zecken sind dabei sehr wählerisch und bevorzugen etwas feuchte, warme und gut durchblutete, dünne Haut. Beim Menschen sind besonders die Kniekehlen, der Haaransatz, die Leistenbeuge und die feine Haut hinter den Ohren ein beliebtes Ziel.
Nach Beendigung der Blutmahlzeit lassen sie sich von ihrem Wirt abfallen und die Weibchen suchen anschließend eine geschützte Stelle am Boden, um alsbald Eier abzulegen. Eine Eiablage kann mehrere Tage dauern, wobei etwa alle zehn Minuten ein Ei abgelegt wird. Nachdem ein solches aus der Bauchöffnung ausgetreten ist, wird es mit den Mundwerkzeugen an einer Drüse vorbeigeführt und dabei mit einer Schutzschicht versehen, die das frische Ei vor dem Vertrocknen schützt. Bei einer Eiablage der Schildzecken werden tausende Eier produziert (bis 20.000 in den Gattungen Hyalomma und Amblyomma), wonach das Weibchen stirbt.
Lederzecken-Arten, die viel öfter an ihren Wirten saugen müssen als Schildzecken, findet man deshalb beinahe ausschließlich in Nestern, Bauten oder Schlupfwinkeln ihrer Wirte (wenige tropische Arten sind aktive Jäger). Im Gegensatz zu den Schildzecken nimmt hier das Weibchen mehrere Male hintereinander Blutmahlzeiten auf und legt anschließend jedes Mal Eier (bis zu sieben Mal). Die Eizahl ist dafür aber jedes Mal geringer. Sie ziehen sich nach jeder Blutmahlzeit in Spalten und Winkel zurück und warten anschließend ab, bis wieder ein Wirt in Reichweite kommt. Arten der großen Gattung Ornithodoros, die Zugvögel befallen, können die Zeit während der Abwesenheit ihres Wirtes im Nest abwarten. Es wird berichtet, dass Lederzecken viele Jahre ohne Nahrungsaufnahme wartend überleben können. Den Rekord hält Ornithodoros papillipes mit elf Jahren.[9] Dies kann bei gebäudebewohnenden Arten wie der Taubenzecke auch für den Menschen zu großen Problemen führen.
Lebenszyklus
Zecken durchlaufen nach dem Schlüpfen wie alle Milben stets drei Entwicklungsstadien und zwei Häutungsprozesse: Larve (mit sechs Beinen), Nymphe (mit acht Beinen) und Adulte (die erwachsenen Männchen und Weibchen). Die Geschlechtsmerkmale bilden sich erst in der adulten Phase aus.
Die Argasidae (Lederzecken) haben mehrere, von zwei bis zu acht Nymphenstadien. Jede Larve und Nymphe ist auf Blut eines Wirtes angewiesen. Dabei wird häufig dieselbe Wirtsart in allen Stadien befallen. Bei den Lederzecken findet die Befruchtung des Weibchens abseits des Wirts in der Umgebung (meist im Bau oder Nest des Wirts) statt. Die Tiere finden sich gegenseitig durch Signalstoffe (Pheromone). Diese wirken häufig schon auf ältere Nymphen. Eine als Pheromon wirksame Substanz ist das im Kot enthaltene Guanin.

Larven (6 Beine) |
Nymphe (8 Beine) |
Adult (m. oder w.) (8 Beine) |
vollgesogener Adult (8 Beine) |
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0,5 mm × 0,4 mm | 1,2 mm × 0,85 mm | 3,8 mm × 2,6 mm | 13,2 mm × 10,2 mm |
Bei den Ixodidae (Schildzecken) kommt nur ein Nymphenstadium vor. Bei vielen Arten wechseln die Tiere zwischen den verschiedenen Stadien die Wirtsart, häufig mit Größenzunahme. Es kommen aber Arten vor, bei denen die Häutung von der Larve zur Nymphe auf dem Wirt erfolgt, manchmal sogar beide Häutungen, so dass nur das reife Weibchen den Wirt verlässt (Zwei- und Ein-Wirt-Arten, z. B. Gattung Rhipicephalus). Bei vielen Arten bleiben Larven und Nymphen im Bau oder im Lager des Wirtes. Seltener sind alle drei Stadien freilebend. Beim Gemeinen Holzbock schlüpft z. B. aus dem Ei die sechsbeinige Larve. Diese sucht sich schon nach wenigen Tagen einen geeigneten Zwischenwirt (Nagetier), saugt sich dort fest und nimmt innerhalb von zwei bis drei Tagen Blut auf. Nach dem Saugen lässt sie sich abfallen und häutet sich nach einigen Monaten zur ersten achtbeinigen, rund 1,5 bis 2 mm großen Nymphe. Diese sucht sich nun abermals einen größeren Wirt (zweiter Zwischenwirt – Katze) und saugt dort ebenfalls Blut. Unter mitteleuropäischen Klimabedingungen suchen die meisten Nymphen, die sich im Sommer oder Herbst gehäutet haben, jedoch nicht sofort einen neuen Wirt für eine Blutmahlzeit, sondern treten bei Temperaturen unter 7[10] bis 8 °C[11] zunächst bis zum nächsten Frühjahr in ein Ruhestadium ein (kann in besonders milden Wintern auch ausfallen).[12] Erst nach dieser Pause suchen sie sich einen Wirt und anschließend findet eine weitere Häutung zum adulten Tier statt. Das ausgewachsene Tier befällt danach den Endwirt (Mensch, Rind). Auf dem Wirt findet die Paarung statt, wonach das Männchen stirbt. Kommt es nicht sofort zur Paarung, verbleibt das Weibchen im halb vollgesogenem Zustand auf dem Wirt und wartet so auf ein Männchen.[13] Das Weibchen lässt sich nach dieser letzten Blutmahlzeit fallen und legt kurz darauf seine Eier ab.
Zecken als Krankheitsüberträger
Erkrankung | Erreger | Überträger |
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Lyme-Borreliose | Bakterien des Borrelia burgdorferi s. l. -Komplexes: B. burgdorferi sensu stricto, B. garinii, B. afzelii, B. bavariensis, B. mayonii, B. spielmanii |
Ixodes ricinus (Europa) Ixodes scapularis (Nordamerika) Ixodes pacificus (Nordamerika) Ixodes persulcatus (Asien) |
Borrelia-Minamotei-Erkrankung | Borrelia miyamotoi | Ixodes-Zecken |
Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) |
FSME-Virus | Ixodes ricinus (Europa) Ixodes persulcatus (Asien) |
ALSV-Erkrankung | ALS-Virus | Ixodes persulcatus (Asien) Ixodes ricinus (Europa) |
Tularämie | Francisella tularensis | verschiedene |
Rickettsiosen | Diverse Rickettsienarten: R. prowazekii, R. typhi, R. felis, R. akari, R. australis |
verschiedene |
Humane granulozytäre Anaplasmose | Anaplasma phagocytophilum | Ixodes scapularis (Nordamerika) Ixodes pacificus (Nordamerika) |
Humane monozytäre Ehrlichiose | Ehrlichia chaffeensis | Amblyomma americanum (Nordamerika) |
Neoehrlichiose | Candidatus neoehrlichia mikurensis | Ixodes ricinus |
Babesiose | Babesia microti (v. a. Nordamerika) Babesia divergens (v. a. Europa) |
Ixodes-Arten |
Alpha-Gal-Syndrom (Fleischallergie) | Amblyomma americanumi (v. a. Nordamerika) Ixodes ricinus (v. a. Europa)[15] |
Zecken übertragen beim Zeckenstich aufgrund ihrer Lebensweise häufig Krankheitserreger zwischen den Wirten, ohne jedoch selbst zu erkranken. Es handelt sich dabei um mehr Arten von Krankheitserregern als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Auch Menschen sind durch Erkrankungen wie Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiosen, Neoehrlichiose,[16] die FSME-ähnliche ALSV-Erkrankung[17][18] oder das Alpha-Gal-Syndrom (AGS)[15] betroffen.
Wichtigste Überträger[19] in Mitteleuropa sind die Arten der Gattung Ixodes mit der häufigsten einheimischen Art, dem Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus), daneben auch die Gattungen Rhipicephalus, Dermacentor, Haemaphysalis, Amblyomma und aus der Familie der Lederzecken die Gattungen Argas und Ornithodorus.[20] Während Zecken in der Vergangenheit nur im Sommerhalbjahr eine Gefahr darstellten, da sie in den Wintermonaten Winterruhe hielten, sind sie mittlerweile – bedingt durch die globale Erwärmung – in milden Wintern ganzjährig aktiv.[21]
Für weitere ausführliche Informationen diesbezüglich siehe Zeckenstich.
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Warnhinweis in einem Flussgebiet in Sachsen-Anhalt
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Saugende Zecke an menschlichem Bein
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Wanderröte als Folge eines Zeckenstichs mit Borrelioseinfektion
Natürliche Feinde und Einschränkungen des Lebensraums
Als natürliche Feinde der Zecken sind bisher festgestellt worden:
- Einige Pilzarten (zum Beispiel Metarhizium anisopliae)[22][23]
- Fadenwürmer (Nematoden), von denen sie befallen werden können. Ein solcher Befall ist für die Zecke tödlich.[24]
- Vogelarten, die gerne Zecken fressen.
- parasitische Erzwespen wie Ixodiphagus hookeri und andere Vertreter der Gattung Ixodiphagus. Sie legen ihre Eier in die Larven oder Nymphen der Zecken und die geschlüpften Wespenlarven fressen die Zecken von innen her auf, wodurch diese getötet werden.[25]
Die ökologischen Ansprüche der verschiedenen Zeckenarten und demgemäß auch ihr Lebensraum sind sehr unterschiedlich. Viele Arten, z. B. der Gemeine Holzbock, sind sehr luftfeuchtebedürftig und vertrocknen bei direkter Sonneneinstrahlung rasch. Obwohl Zecken auch starke Fröste unbeschadet überstehen können, wirken sich vor allem lang andauernde Kälteperioden für viele Arten letal aus und begrenzen das Verbreitungsgebiet nach Norden. Einzelne Jahre mit abweichenden Wetterbedingungen, z. B. milde Winter, können sich stark auf die Populationsgröße auswirken.
Zurzeit wird diskutiert, wie sich der derzeitige Klimawandel auf die Verbreitung der Zecken in Mitteleuropa[26] oder Nordamerika auswirkt. Einige Zeckenarten haben nachweisbar ihr Verbreitungsgebiet nach Norden ausdehnen können (z. B. Ixodes ricinus in Skandinavien), bei anderen sind die Auswirkungen umstritten. Dabei sind stets umfangreiche Wechselbeziehungen, z. B. zwischen Temperatur und Luftfeuchte, in Rechnung zu stellen.
Systematik
Schwestergruppe der Zecken sind vermutlich Milben der Ordnung Holothyrida.[27] Diese saugen tote Tiere (vor allem Arthropoden) aus.
Die Zecken selbst werden in drei Familien eingeteilt und es gibt insgesamt weltweit mehr als 850 Arten.[28]
- Lederzecken (Argasidae)
- Argas, 58 Arten
- Taubenzecke (Argas reflexus)
- Ornithodorus (auch Ornothodoros oder Ornithodoros geschrieben)
- Nothoaspis
- Otobius
- Ohrenzecke (Otobius megnini)
- Argas, 58 Arten
- Schildzecken (Ixodidae) (etwa 80 Prozent der Arten)
- Ixodes, 243 Arten
- Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
- Hirschzecke (Ixodes scapularis)
- Igelzecke (Ixodes hexagonus)
- Fuchszecke (Ixodes canisuga)
- Taigazecke (Ixodes persulcatus)
- Rhipicephalus, etwa 75 Arten
- Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
- Buntzecken (Dermacentor), 35 Arten
- Schafzecke (Dermacentor marginatus)
- Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
- Amerikanische Hundezecke (Dermacentor variabilis)
- Haemaphysalis, 166 Arten
- Reliktzecke (Haemaphysalis concinna)
- Hyalomma, 27 Arten
- Amblyomma, 105 Arten
- Amblyomma americanum (englisch Lone Star Tick)
- Margaropus, 3 Arten
- Ixodes, 243 Arten
- Nuttalliellidae
- Nuttalliella, 1 Art
- Nuttalliella namaqua Bedford – einzige bekannte Art dieser Familie.
- Nuttalliella, 1 Art
Fossile Belege
Fossile Belege sind äußerst selten. Nahezu alle fossilen Zecken wurden in kreidezeitlichem und tertiärem Bernstein gefunden. Die ältesten Funde sind rund 100 Millionen Jahre alt (Birmit und New-Jersey-Bernstein). Bei den kreidezeitlichen Fossilien handelt es sich um Larven; alle bisher gefundenen adulten Zecken stammen aus Bernstein tertiärer Lagerstätten (eozäner Baltischer Bernstein, miozäner Dominikanischer Bernstein). In der Forschung zur Evolution der Zecken herrscht Einigkeit, dass deren Entwicklung deutlich früher begann als die ältesten Fossilien andeuten. Uneinigkeit hingegen besteht in der Frage, ob dies schon im Devon oder erst in der Trias der Fall war und ob die ersten Wirte Amphibien oder Reptilien waren.[29][30]
Literatur
- Krankheitsüberträger Zecke – Lyme-Borreliose und FSME, BgVV, Verl. Im Kilian, Marburg 1997 [1]
- Hans-Peter Wirtz: Zecken als Krankheitsüberträger: Was tun bei einem Stich? In: Biologie in unserer Zeit. Bd. 31, Nr. 4, 2001, ISSN 0045-205X, S. 229–238.
- Johannes Eckert, Karl Theodor Friedhoff, Horst Zahner, Peter Deplazes: Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. Enke, Stuttgart 2008, ISBN 3-8304-1032-8.
Weblinks
- Wie man sich vor Zecken schützt – Deutsches Ärzteblatt
Einzelnachweise
- ↑ Systematik von Zecken aus: S. C. Barker, A. Murrell: Systematics and evolution of ticks with a list of valid genus and species names. In: Parasitology. Nr. 129, 2004, S. 15–36, PMID 15938503.
- ↑ Martin Kaltenrieder: Scototaxis and target perception in the camel tick Hyalomma dromedarii. In: Experimental and Applied Acarology. 1990, Bd. 9, Nr. 3–4, S. 267–278, doi:10.1007/BF01193433.
- ↑ Übersicht in: I. M. Francischetti, A. Sa-Nunes, B. J. Mans, I. M. Santos, J. M. Ribeiro: The role of saliva in tick feeding. In: Frontiers in Bioscience. 2009, Nr. 14, S. 2051–2088, PMID 19273185.
- ↑ Albin Fontaine, Ibrahima Diouf, Nawal Bakkali u. a.: Implication of haematophagous arthropod salivary proteins in host-vector interactions. In: Parasites & Vectors. 2011, Nr. 4, S. 187 (open access).
- ↑ S. K. Wikel, R. N. Ramachandra, D. K. Bergman, T. R. Burkot, J. Piesman: Infestation with pathogen-free nymphs of the tick Ixodes scapularis induces host resistance to transmission of Borrelia burgdorferi by ticks. In: Infection and Immunity. 1997, Bd. 65, Nr. 1, S. 335–338.
- ↑ Alarm auch im Winter: Die sieben häufigsten Zecken-Irrtümer - NABU. Abgerufen am 16. Mai 2025.
- ↑ Anna-Maria Hammer: Zecken. Abgerufen am 16. Mai 2025.
- ↑ Im Wald muss man sich gegen von Bäumen fallende Zecken schützen. 16. Mai 2025, abgerufen am 16. Mai 2025.
- ↑ Y. S. Balashov: Interaction between blood-sucking arthropods and their hosts, and its influence on vector potential. In: Annual Revue of Entomology. 1984, Nr. 29, S. 137–156.
- ↑ Zecken. In: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion. In: Robert Koch-Institut. 12. August 2019, abgerufen am 31. Oktober 2019.
- ↑ Hans Dautel, Cornelia Dippel, Daniel Kämmer, Anita Werkhaus, Olaf Kahl: Winter acitivy of Ixodes ricinus in a Berlin forest area. Vortragsskript der Umweltbundesamts-Tagung Vector-Borne Diseases: Impact of Climate Change on Vectors and Rodent Reservoirs. Berlin, 27 & 28 September 2007.
- ↑ W. Reuben Kaufman: Gluttony and sex in female ixodid ticks: How do they compare to other blood-sucking arthropods? In: Journal of Insect Physiology. 2007, Bd. 53, Nr. 3, S. 264–273, doi:10.1016/j.jinsphys.2006.10.004.
- ↑ V. Fingerle, A. Sing: Zecken und die von ihnen übertragenen Krankheiten. In: MMW Fortschr Med. 163 (S1), 2021, S. 62–72.
- ↑ a b Studie: Zecken könnten Fleischallergie übertragen. Auf: aerzteblatt.de vom 30. November 2017.
- ↑ Universität Zürich: Neue Zeckenerkrankung in der Schweiz. ( vom 11. Juli 2014 im Internet Archive) Medienmitteilung vom 31. Oktober 2012 Auf: mediadesk.uzh.ch; zuletzt abgerufen am 12. Juni 2014.
- ↑ Zentrum für Reisemedizin der Universität Zürich / Cécile Rasi: Neues Zecken-Virus in der Schweiz. Auf: reisemedizin.uzh.ch vom 30. März 2023.
- ↑ Auch in Deutschland nachgewiesen - Weiteres Zeckenvirus breitet sich in Europa aus. Auf: n-tv.de vom 29. Juli 2023.
- ↑ Übersicht in: Augustin Estrada-Pena, Frans Jongjean: Ticks feeding on humans: a review of records on human-biting Ixodoidea with special reference to pathogen transmission. In: Experimental and Applied Acarology. September 1999, Band 23, Nr. 9, S. 685–715, PMID 10581710.
- ↑ Welche Gefahren durch Parasiten lauern wo in Europa? Auf: parasitenfrei.de; zuletzt abgerufen am 12. Juni 2014.
- ↑ Peter Berthold: Bienenfresser in Island, Silberreiher in Sibirien. Wie Vögel weltweit auf den Klimawandel reagieren. In: Jochem Marotzke, Martin Stratmann (Hrsg.): Die Zukunft des Klimas. Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen. Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-66968-2, S. 23–34, S. 33f.
- ↑ DGMEA e. V. Tagungen: Bericht über die 13. Tagung des Arbeitskreises für Medizinische Arachno-Entomologie (AMAE e. V.) in Stuttgart/Hohenheim am 29.-30.9.2005.
- ↑ Deutschlandfunk: Mit Parasiten gegen Blutsauger, vom 27. März 2018, geladen am 15. Juli 2019
- ↑ Kathrin Hartelt et al.: Biological control of the tick Ixodes ricinus with entomopathogenic fungi and nematodes: Preliminary results from laboratory experiments. In: International Journal of Medical Microbiology 2008, Band 298, Supplement 1, S. 314–320, doi:10.1016/j.ijmm.2007.10.003.
- ↑ Keiji Takasu und Satoshi Nakamura: Life history of the tick parasitoid Ixodiphagus hookeri (Hymenoptera: Encyrtidae) in Kenya. In: Biological Control 2008, Band 46, Nr. 2, S. 114–121, doi:10.1016/j.biocontrol.2008.04.013.
- ↑ J. S. Gray, H. Dautel, A. Estrada-Pena, O. Kahl, E. Lindgren: Effects of Climate Change on Ticks and Tick-Borne Diseases in Europe. In: Interdisciplinary Perspectives on Infectious Diseases. 2009, Bd. 2009, Article ID: 593232, doi:10.1155/2009/593232.
- ↑ J. S. H. Klompen, W. C. Black, J. E. Keirans, D. E. Norris: Systematics and biogeography of hard ticks, a total evidence approach. In: Cladistics. 2000, Nr. 16, S. 79–102, doi:10.1111/j.1096-0031.2000.tb00349.x.
- ↑ G. W. Krantz, David Evans Walter: A Manual of Acarology Cloth. In: Texas Tech University Press. 31. Januar 2017, archiviert vom ; abgerufen am 20. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Santiago Nava, Alberto A. Guglielmone, Atilio José Mangold: An overview of systematics and evolution of ticks. - In: Frontiers in Bioscience. 2009, Band 14, Nr. 8, S. 2857-77, doi:10.2741/3418 (Volltext online).
- ↑ Carsten Gröhn: Einschlüsse im Baltischen Bernstein. Wachholtz Verlag - Murmann Publisher, Kiel 2015, ISBN 978-3-529-05457-0.